Beleidigungen gegen Politiker: Männer weitaus häufiger Opfer

Frauen von Hass im Internet besonders betroffen oder Politikerinnen von Hass im Internet besonders betroffen sind klassische Statements die man häufiger hört. Gestern erschien ein auch bei Arne besprochener Artikel, dass dies eben gar nicht so ist.

Das Thema an sich hatten wir schon häufiger:

Aus dem Bericht:

Zwischen den einzelnen Politikern gibt es allerdings große Unterschiede. Betrachtet man die bloße Anzahl an Tweets, wird der AfD-Abgeordnete Stephan Brandner am häufigsten beschimpft: Mit rund 3600 beleidigenden Kurznachrichten, die an den rechtspopulistischen Politiker adressiert wurden, belegt er den ersten Platz.

Auf dem zweiten Rang folgt der schleswig-holsteinische SPD-Politiker Ralf Stegner, der sich in 2200 Tweets mindestens einer negativen Äußerung stellen musste. Den dritten Platz teilen sich gleich zwei prominente Politiker: der ehemalige CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Sie sahen sich jeweils rund 2000 beleidigenden Tweets ausgesetzt. Ernten, was man sät, scheint häufig das Motto zu sein. So fällt etwa der rechtspopulistische AfD-Politiker Brandner selbst immer wieder mit geschmacklosen Provokationen auf.

Nach dem rechtsextremen und antisemitischen Anschlag von Halle im Jahr 2019 warfen ihm Abgeordnetenkollegen vor, in Tweets die Opfer des Anschlags zu verhöhnen. Daneben spricht er in jüngeren Tweets die transidente Grünen-Abgeordnete Tessa Ganserer gerne mal mit ihrem bürgerlichen Vornamen Markus an.

Doch auch SPD-Politiker Ralf Stegner ist für seine Pöbeleien auf Twitter bekannt. Jüngst verglich er etwa Kernkraft-Befürworter mit Coronaleugnern und Rechtsradikalen. Auch hatte er einst die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg optisch mit der Rechtsterroristin Beate Zschäpe verglichen.

Dass vor allem Brandner und Stegner sowie Ziemiak und Lauterbach die Spitzenplätze belegen, verwundert auch aus einem anderen Grund nicht: Sie gehören zu den Abgeordneten, über die auf Twitter am häufigsten diskutiert wird. Je öfter jemand erwähnt wird, desto öfter wird er schließlich auch beleidigt.

Und die Grafik aus dem Artikel:

Hier sieht man:

In den Top 10 sind 9 Männer und 1 Frau, und die ist auch noch auf dem 9ten Platz.

In der Top 20 sind 7 Frauen, also schon etwas gleichberechtigter. Aber eben durchaus mit gewissen Abstand.

Ganz gut schneidet die FDP ab, nur Buschmann bekommt was ab, ebenso die Linke, aber es kann eben auch daran liegen, dass die Politiker dort nicht exponiert genug sind.