Selbermach Samstag

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

125 Gedanken zu “Selbermach Samstag

  1. Finde beide Artikel grade nicht.

    1. Bauministerin Geywitz (Politologie- Diplom) antwortete auf die Frage eines Journalisten, wo denn die Fachkräfte für den Bau von Millionen neuer Wohnungen, und den Einbau von Wärmepumpen herkommen sollen, sinngemäß, da müsse man dann halt junge Frauen für diese Berufe begeistern.
    ;-)))

    2. In Großbritannien dürfen wohl jetzt M-F- Transsexuelle im Polizeidienst Leibesvisitationen bei Frauen durchführen.

    • Was ist daran so lustig? Es wird funktionieren. Also „funktionieren“ in dem Sinne, was Frauen darunter verstehen: Weil es schief gehen wird, kriegen Männer den Ärger.

  2. Pinkstinks mal wieder als Beleg schizophrenen Denkens bei Feministas: In einem Jammerartikel mit der Überschrift „Womanizer oder Sexualstraftäter?“ wird erstmal Jack Nicholson als frauenverachtend deklariert, weil er junge Schauspielerinnen zu sich eingeladen und dann Thunfischsandwich und Milch serviert hat.

    OK, Thunfischsandwich und Milch ist schon krass aber daran stört sich Pinkstinks, glaube ich, nicht.

    Der Höhepunkt dieser Liturgie weiblicher Unterverantwortlichkeit bildet die genial schizophrene Phrase:

    „Wer Frauen ernsthaft vorwirft, sich auf diesen oder jenen Typen einzulassen, sollte sich fragen, warum man solche Typen immer wieder damit davon kommen lässt.“

    Also ernst gemeint sogar und nicht als rhetorische Frage mit der automatisch gedachten Antwort „Weil sie mit der Nummer eben Erfolg aka Sex haben“

    Und nach Pinkstinks: „Die Moral von der Geschichte ist nicht, dass Frauen sich nicht auf solche Männer einlassen sollten und wir einfach nur abwarten brauchen, bis die alten Obermachos wegsterben oder zu alt für ihre Beutezüge werden, damit sich das Problem von alleine löst. Die Moral von der Geschichte ist, dass sich dieses Problem niemals löst, wenn wir es nicht lösen. Sexismus und Frauenverachtung sollten sich nicht in Wohlgefallen auflösen dürfen.“

    Dieses „Wir“ wird nicht näher deklariert, das „Wie“ natürlich auch nicht. Feministische Polizei-Einheiten die präventiv des öfteren Razzien in Männer-Wohnungen machen, um Thunfischsandwich und Milch zu beschlagnahmen?

    Noch origineller als die Schizo-Denke der Feministas ist ihre Feigheit, ganz konkret die Frauen als „Wir“ zu Aktionen aufzufordern.

    https://pinkstinks.de/womanizer-oder-sexualstraftaeter/

    • Dieses undefinierte „Wir“ ist eine ganz normale linke Denkfigur.
      Misshandelte aller Länder, vereinigt euch.

      Ich habe kürzlich „Stolen Focus“ von Johann Hari gehört, wo es darum geht, wie sehr und auf welche Weise Social Media die Konzentration vernichtet.
      Seine Vorstellung, wie das zu ändern sei, ist dass „wir“ einfach nur alle fordern müssten, dass Social Media Geld und nicht Kicks/Zeit kosten sollen.
      Aber er glaubt auch, dass Frauen „befreit“ wurden, weil Feministinnen sich so tapfer zusammengetan haben und nicht, weil Technologie die Hausarbeit zum Klacks und die Pille die Verhütung steuerbar gemacht haben. Was soll man also erwarten.

      Der Rest vom Buch, wenn er nicht seine Die-da-oben-und-wir-armen-da-unten Nummer fährt, ist übrigens recht gut.

      • „Dieses undefinierte „Wir“ ist eine ganz normale linke Denkfigur.
        Misshandelte aller Länder, vereinigt euch.“

        Wobei ja „Misshandelte“ wenigstens eine hinreichende Definition dieses „Wir“ darstellt. Und auch dem Original „Proletarier aller Länder, vereinigt euch“ eine präzise Definition des Begriffs vorangeht.

        Im Feminista-Kontext bleibt es dagegen seeehr nebulös. Hat was von „Hannemann, geh du voran!“

        😀

        • „Alle Frauen und alle Guten Männer“ = „Wir“

          Das ist ebenso präzise wie „Proletariat“

          Es ist für diese Sorte Aktivist nicht vorstellbar, dass jemand *aufrichtig* andere Ziele oder Vorstellungen haben kann. Das geht nur, wenn jemand böse ist. Viele Männer sind böse, aber keine Frau => „wir“

          • „Das ist ebenso präzise wie „Proletariat““

            Nicht ganz.

            Proletarier sind alle die ihre Arbeitskraft am Markt gegen Entgeld anbieten müssen um zu überleben. Eine klare, objektiv von außen überprüfbare Kategorie.

            Wohingegen „gute Männer“ eine subjektive Kategorisierung ist (Und vor allem wer hat die Entscheidungsgewalt darüber wer „gut“ ist?). Und bei „Frauen“ kratzen sich ja TERFs und Gender-Feministas die Augen aus über die Frage ob mensch sich eigenmächtig zu einer solchen erklären kann oder ob da nicht mindestens Eierstöcke dazugehören 😉

            Feminismus kann prinzipiell als Ideologie keine philosophisch überzeugende, gedankliche Tiefe erreichen. Er bleibt notgedrungen oberflächlich und entpuppt sich daher schnell als Mischung aus Lobbyismus und therapeutischem Mittel gegen den Frust derer Ohneglied.

          • „Eine klare, objektiv von außen überprüfbare Kategorie.“
            Du redest von patriarchalen Rotz Kategorien.
            Wer eine Frau bzw ein Guter Mann ist, ist ebenso vollkommen klar, wie bei #metoo klar war, was ein sexueller Übergriff ist. Das braucht keine „Kategorie“ oder „Definition“ (sowas brauchen nur schlechte Männer, die eh nichts verstehen), das weiß man einfach.

            ps. gehört ein Controller oder ein angestellter Bankmanager eigentlich zum Proletariat? Oder verkaufen die gar keine Arbeitskraft? Klar definierte Kategorien sind toll. 😉

  3. Fazit: Bezogen auf das Thema Jobsuche dürfen wir die Idee einer generellen strukturellen Benachteiligung von Frauen wohl vom Tisch nehmen. Frauen sind in einigen Recruiting-Kontexten definitiv benachteiligt. Männer aber eben auch und insgesamt vielleicht sogar ein wenig mehr.

    Gender discrimination is often regarded as an important driver of women’s disadvantage in the labour market, yet earlier studies show mixed results. However, because different studies employ different research designs, the estimates of discrimination cannot be compared across countries. By utilizing data from the first harmonized comparative field experiment on gender discrimination in hiring in six countries, we can directly compare employers’ callbacks to fictitious male and female applicants. The countries included vary in a number of key institutional, economic, and cultural dimensions, yet we found no sign of discrimination against women. This cross-national finding constitutes an important and robust piece of evidence. Second, we found discrimination against men in Germany, the Netherlands, Spain, and the UK, and no discrimination against men in Norway and the United States. However, in the pooled data the gender gradient hardly differs across countries. Our findings suggest that although employers operate in quite different institutional contexts, they regard female applicants as more suitable for jobs in female-dominated occupations, ceteris paribus, while we find no evidence that they regard male applicants as more suitable anywhere.
    https://academic.oup.com/esr/advance-article/doi/10.1093/esr/jcab043/6412759?login=false

    • „and no discrimination against men in Norway and the United States.“

      Überrascht mich jetzt doch. Ich bin davon ausgegangen das auch in den USA Frauen bei gleicher Qualifikation oder wenn sei unterrepräsentiert sind bevorzugt eingestellt werden sollen, ohne das es im Gegenzug gleiches auch für Männer in Frauendomänen gibt. Entweder schlägt sich das tatsächlich nicht bei den Einladungen zu Bewerbungsgesprächen nicht durch oder sowas wurde einfach als keine Diskriminierung von Männer definiert. Auch gibt es Studien nach denen Frauen im STEM Bereich bis zu 4x höhere Chance auf ein Bewerbungsgespräche haben wie die Männer.

    • Verstehe nicht so ganz, warum er die unsägliche Studie (Q5) von Hipp so kritiklos anpreist:

      Die ist fake science, und schon damals zu Recht verrissen worden:
      https://manndat.de/aktuelles/fake-wissenschaft-zum-frauentag-diesmal-wissenschaftszentrum-berlin-fuer-sozialforschung-wzb.html

  4. Was haltet ihr eigentlich davon:

    Meine Meinung: Selbst, wenn man alle Unwahrheiten über das Mittelalter, Inquisition etc. wegnimmt, bleiben diese Sachen absolut Scheiße! Ich würde nicht in so einer Zeit leben wollen, auch wenn der Wohlstand so hoch gewesen wäre, wie er heute ist! Schon wegen der Intoleranz gegenüber Atheisten wie mir. Und das reicht auch als Argument gegen das Christentum. Der Kommunismus reicht dagegen nicht als Argument gegen den Atheismus, weil bei weitem nicht jeder Atheist Kommunist war und ist und bei weitem nicht jeder Atheist intolerant* gegenüber Religion ist. Letzteres ist noch nichtmal jeder Kommunist oder Anarchist. Es ist auch Unsinn, anzunehmen, dass eine Schlussfolgerung notwendigerweise falsch sein müsse, nur weil die Prämissen falsch sind. Auch sind bei weitem nicht alle (Neuen?) Atheisten solchen Mythen aufgesessen und diese Mythen sind nicht auf (antireligiöse) Atheisten beschränkt, wie hier insinuiert wird!

    Oder davon:

    Ich hab‘s mir noch nicht angesehen, aber vielleicht hat jemand anderes Lust dazu und, es auseinanderzunehmen (oder zu bestätigen).

    *Sie also verbieten oder ächten will oder sowas oder echte negative Vorurteile ihren Anhängern gegenüber. Also nicht antireligiöse Überzeugungen allein, die auch unter Atheisten nur in der Minderheit sind (leider), während proreligiöse Überzeugungen dominieren.

    • Schon wegen der Intoleranz gegenüber Atheisten wie mir. Und das reicht auch als Argument gegen das Christentum. Der Kommunismus reicht dagegen nicht als Argument gegen den Atheismus, weil bei weitem nicht jeder Atheist Kommunist war und ist und bei weitem nicht jeder Atheist intolerant* gegenüber Religion ist.

      Vielen Dank, lieber Antidogmatiker,

      daß du noch mal so schön darlegst, wie strunzdumm atheistische Fundamentalisten sind.

      Dir fällt offenbar selbst der Doppelstandard nicht auf. Christentum heißt nicht automatisch, daß man etwas gegen Atheisten oder Andersgläubige habe. Und im Mittelalter und der Frühen Neuzeit ging es meines Wissens auch noch nicht um Atheismus, sondern nur um „Ketzerei“.

      Schon die Tatsache, daß du gleich heulend zu Mutti läufst, wenn es Leute wagen, die „Neuen Atheisten“ zu kritisieren, ist bezeichnend. Die „Neuen Atheisten“ sind überwiegend begriffsstutzige Narzißten, die ihr Seelenheil in einer nichttranszendentalen Religion suchen und – ironischerweise – genau dieselben Merkmale aufweisen wie Religionen. Siehe den verlinkten Text von mir.

      Darüberhinaus ist ihnen auch noch eine gewisse Pseudoprogressivität wie z.B. Genderscheiß und Feminismus eigen, da sie sich traditionsgemäß als Antipode zu konservativen Christen verstehen. Hier sind sie den Protestunten nicht ganz unähnlich. 🙂

      Hier ein typisches Beispiel für diese perverse Pseudoprogressivität und für das völlige Versagen im kritischen Denken, was diese Atheisten ja für sich beanspruchen:

      https://hpd.de/artikel/kirchenaustritt-wegen-geschlechtergerechter-sprache-19566

      Da findest du all die peinlichen Denkfiguren wie z.B. „Beifall von rechts“, die uns so vertraut sind und die ein intellektuelles Niveau unter Kindergarten offenbaren. In dem Artikel wird mit einer fragwürdigen Prioritätensetzung argumentiert, was vordergründig nicht ganz falsch ist, aber eben dummerweise nur der Diffamierung dient und keinerlei plausible Argumentation in Sachen Gendersprache enthält.

      Hier zwei Anregungen:

      http://gender-ideologie.de/nebenbei/eine-neue-religion-richard-dawkins-atheistischer-fundamentalismus.html (unvollendet und von mir 🙂 )

      http://alice-miller.com/de

      Und vielleicht noch eine dritte über pseudoprogressive Protestunten:

      https://gendersprache.wordpress.com/2021/04/01/gendern-bis-zum-kirchenaustritt-ulrike-auga/

      Der Text ist von Ostern vor einem Jahr und zeigt auch, wie man gut Kirchenkritik betreibt – leider versagen ausgerechnet die HPD-Antichristen hierbei eklatant.

      PS: Atheistische Fundamentalisten sind für gewöhnlich philosophische Analphabeten und verwechseln legitime Kirchenkritik mit einem anmaßenden, antirelgiösen Totalitarismus. Die wunderbare, tolle Zukunft ist für Marxisten erst hergestellt, wenn der „Kapitalismus“ weg ist. Bei Feministinnen ist es das „Patriarchat“. Und bei atheistischen Fundamentalisten ist es die „Religion“.

      Bei allen dreien handelt es sich um Trugbilder. Bzw. um plumpe Formen der Kritik, die die eigentlichen Probleme umgehen.

      • @Gendern
        „Christentum heißt nicht automatisch, daß man etwas gegen Atheisten oder Andersgläubige habe.“

        Atheismus bedeutet auch nicht automatisch, etwas gegen das Christentum zu haben, sondern nur es selbst nicht zu glauben.

        „Darüberhinaus ist ihnen auch noch eine gewisse Pseudoprogressivität wie z.B. Genderscheiß und Feminismus eigen“

        Ich empfehle dir den Youtube-Channel „Thunderf00t“ dort besonders die Playlist „Why feminism is poinoning atheism“.

        Es hat offenbar in den USA vor ca. 10 Jahren eine „feindliche Übernahme“ atheistischer Vereine durch Feministen gegeben, ähnlich wie bei uns etwa bei der Piratenpartei. Das heißt aber nicht, dass diese Atheisten alle dem Feminismus huldigen, im Gegenteil. Denn täten sie es, müssten sie nicht erst feindlich übernommen und vergrault werden.

        „PS: Atheistische Fundamentalisten sind für gewöhnlich philosophische Analphabeten“

        Fundamentalisten jeder Couleur sind Idioten. Es gibt solche auch unter Atheisten, teilweise extrem intolerant und dumm. Aber nicht alle Atheisten sind fundamentalistisch oder intolerant.

        „anmaßenden, antirelgiösen Totalitarismus“

        Die Ansichten „Ich halte die Glaubensinhalte des Christentums für unwahr“, oder „Ich halte die Glaubensinhalte aller Religionen für unwahr“ wird man schon noch äußern dürfen. Das ist mehr als nur Kirchenkritik, sondern die explizite Ansicht dass die Religionen nur falsche Aussagen machen. Aber es sind legitime Ansichten, und sie sind weder totalitär noch intolerant. Wer das sagt, sagt ja deshalb nicht dass er alle Gläubigen für Idioten hält oder dass er das Christentum bekämpfen will.

        Es gibt zwar auch Leute die so denken, aber die sind nur eine Teilmenge der Atheisten. Die Komplementärmenge davon müsstest du schon aus deinen Pauschalisierungen ausnehmen, was du bisher nicht erkennbar getan hattest.

        Übrigens ehe du lospolterst: Ich bin kein Atheist.

      • @anorak2
        „ Ich bin kein Atheist“

        Agnostiker?

        Gendern wird wahrscheinlich argumentieren, dass er nur gegen fundamentalistische Atheisten sei, aber: Na ja. Seine Definition ist etwas eigen. Nicht jeder, der Religion für schädlich oder schwachsinnig hält, ist beispielsweise einer, da man durchaus X für schlecht/schwachsinnig halten kann, ohne es verbieten oder auch nur ächten zu wollen. Es kann nämlich durchaus Gründe geben, wonach ein Verbot von etwas Schlechtem schlimmer ist als das Schlechte selbst. Die Woken (und Gendern) sind zu so einer Differenzierung nicht fähig, weswegen woke Antireligiöse eigentlich inkonsistent sind, da die Religion für gewöhnlich auch nicht verbieten oder ächten wollen, den Islam schon gar nicht*.

        Im übrigen krank die Diskussion an etwas Umlogischem: Wenn es um Politik geht, dann gilt schnell jede abweichende Meinung als (total) böse. Teilweise macht man sich noch nicht einmal die Mühe, dies zu begründen/schlechte Auswirkungen zu behaupten. Man setzt es einfach voraus. Wenn es um Religion geht, dagegen schließt man (auch viele Atheisten) kategorisch aus, dass Religion oder Religion X schlecht sein könnte, und reagiert viel aggressiver auf diejenigen, die das doch tun, als auf die Behauptung, dass die eigene politische Ansicht böse sei. Oft geht man sogar so weit, zu behaupten, dass Religion PER SE gut sei (und wimmelt Gegenbeispiele mit dem Echten Schotten ab**). Gegen positive Behauptungen hat man dagegen seltsamerweise nichts und auch nichts gegen negative Behauptungen gegenüber Nichtreligiösen bzw. Viel weniger.

        Ich finde beide Extreme falsch: Weder ist jede abweichende politische Meinung automatisch total böse noch ist Religion zwangsläufig unproblematisch (krassestes Bsp.: Islamismus, ja der lässt den Islam nicht gerade gut aussehen…).

        Ein weiteres Problem ist: Man unterscheidet bei Religion nicht zwischen inhaltlichen Argumenten und Behauptungen über die Auswirkung von Religion/Nichtreligion (sowohl viele Religiöse als auch viele Religionskritiker). Kann natürlich sein, dass ich das auch nicht immer streng mache.

        *Selbstverständlich will ich keine Konsequenz in die falsche Richtung!
        **Sowas gibt‘s auch bei antireligiösen in umgekehrter Richtung.

          • @Adrian „Agnostizismus ist die philosophische Ansicht, dass Annahmen – insbesondere theologische, die die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielsweise eines Gottes, betreffen – ungeklärt oder nicht klärbar sind.“ (wikipedia)

            Belege für irgendeine dieser Annahmen von mir zu fordern, wo ich doch gerade von der Unbelegbarkeit jeglicher Annahme über Existenz oder Nichtexistenz von Gottheiten ausgehe, zeigt dass du nicht verstanden hast was der Begriff bedeutet 🙂

          • Diese Diskussion ist einfach unsäglich. Schon mit der Annahme Gottes ist man mitten im Treibsand des Irrationalen. Man kann das *nur* glauben und dummerweise gar nicht sinnvoll diskutieren. Denn empirische Beweise gibt es eben nicht und fertig. Eine Sache allerdings vermag Religion sehr gut zu illustrieren: die Allmacht des Glaubens über den Menschen! Es ist doch sehr paradox, dass sich die Krone der Schöpfung regelmässig sich über alle Realität so überaus fahrlässig stellt und sich dabei auch noch so unverschämt gut dabei gefällt!

          • „ Schon mit der Annahme Gottes ist man mitten im Treibsand des Irrationalen. “

            Wobei die Annahme Gottes eine Sache ist, aber: Woher „wissen“ Theisten alle so viele Details über ihn? Wenn sie doch höchstens „Argumente“ für seine Existenz zu bringen in der Lage sind…

          • Belege für irgendeine dieser Annahmen von mir zu fordern, wo ich doch gerade von der Unbelegbarkeit jeglicher Annahme über Existenz oder Nichtexistenz von Gottheiten ausgehe, zeigt dass du nicht verstanden hast was der Begriff bedeutet

            Die Leute hier haben einen IQ, der geringer ist als ein Stück Scheiße.

            Nachdem Adrian es bei mir schon xmal nicht verstanden hat, behelligt er jetzt dich mit seiner geistigen Umnachtung.

            Ich sage jetzt seit Jahren: Atheistische Fundamentalisten sind strunzdumm.

            Ich weiß auch vieles nicht. Aber viele Leute hier scheinen null Überblick über ihre geistigen Fähigkeiten zu haben.

          • @anorak2
            Nicht klärbar? Ich halte das für eine wohlfeile Ausrede. Religiöse Menschen bringen sehr klare Behauptungen über Gott und dessen Wesen.

            Oder ist für Dich alles, was Menschen sich ausdenken, nicht klärbar?

          • @Adrian „Nicht klärbar?“
            Das ist die Aussage.

            „Religiöse Menschen bringen sehr klare Behauptungen über Gott und dessen Wesen.“
            Ja, und diese Aussagen sind nicht überprüfbar.

            „Oder ist für Dich alles, was Menschen sich ausdenken, nicht klärbar?“
            Nein, wie kommst du darauf.

            Vielleicht sollte ich etwas ausführlicher ausholen: Jegliche Behauptungen über die Existenz eines „Jenseits“ – dazu gehört alles von Gottheiten über Geister, Gaia, Leben nach dem Tode, Wiedergeburt uam – werden von denen, die daran glauben, als „außerhalb unseres Universums“ gedacht. Sie sind also von Bewohnern unseres Universums per Definition nicht überprüfbar. Wir können also weder beweisen dass es das gibt, noch dass es das nicht gibt.

            Ein überzeugter Theist sagt nun: „Ja schon, aber ich habe das Gefühl dass es sowas geben muss, weil es so sinnvoll klingt und alles erklärt.“

            Ein überzeugter Atheist sagt dagegen „Ja schon, aber die Nullannahme muss sein dass es das alles nicht gibt“

            Beides sind aber letztlich vom Bauchgefühl bestimmte Antworten, also nicht rational. Beachte: Auch die Antwort des Atheisten nicht nicht rational, sondern vom Bauchgefühl bestimmt. Die des Theisten natürlich sowieso, da sind wir uns einig.

            Der Agnostiker sagt aber: „Mein Bauchgefühl schweigt. Ich kann mich nicht entscheiden.“

          • Homo-Addi scheint immer noch nicht den Begriff der Transzendenz verstanden zu haben.

            Lies doch erst mal ein Buch über die Grundbegriffe der Philosophie, bevor du hier dümmstmöglich immer wieder dein Maul aufmachst.

            Es soll Leute geben, die wissen, wovon sie keine Ahnung haben.

            PS: Einziger Trost für Homo-Addi. Selbst ausgebildete Lehrer wie Renton wissen nicht, was der Transzendenzbegriff bedeutet.

            Man kann Addis Niveau also noch unterlaufen.

          • @anorak2
            Nein, da widerspreche ich Dir. Wenn jemand eine Behauptung aufstellt ohne diese zu belegen und diese dann noch zusätzlich und bewusst außerhalb unserer beobachtbaren Realität ansiedelt, dann ist die rationale Antwort, diese Behauptung als Blödsinn abzutun.

          • @Gender
            Ich kann nichts dafür, dass Du die Transzendenz meiner Aussagen nicht zu begreifen in der Lage bist. Sie liegen halt jenseits Deiner Erfahrung und Deines Bewusstseins.

          • @Adrian „dann ist die rationale Antwort, diese Behauptung als Blödsinn abzutun.“

            Nein. Eine Behauptung, die sich nicht beweisen lässt, muss deswegen nicht falsch sein. Ihr Wahrheitswert ist unbekannt, dh wir wissen nicht ob sie wahr oder falsch ist. Man kann sie deshalb nicht zur Grundlage rationaler Diskussionen machen, man kann mit ihr keine weiterführenden Behauptungen begründen usw, weil man eben nichts darüber weiß. Alles richtig.

            Dass du selbst sie als falsch verwirfst, ist dein gutes Recht, aber du gehst dabei stillschweigend von deiner Nullannahme „Es gibt bis zum Beweis des Gegenteils keine Götter“ aus, welche selbst nur dem Bauchgefühl entstammt.

          • „du gehst dabei stillschweigend von deiner Nullannahme „Es gibt bis zum Beweis des Gegenteils keine Götter“ aus, welche selbst nur dem Bauchgefühl entstammt.“

            Absolut nicht. Ich wäge die Argumente für und gegen Gott ab, schaue mir die Belege an, die menschliche Psychologie und Geschichte, die Natur und das Weltall und ziehe dann meine Schlüsse. Das hat mit Bauchgefühl nichts zu tun.

          • @Adrian „Ich wäge die Argumente für und gegen Gott ab, schaue mir die Belege an, die menschliche Psychologie und Geschichte, die Natur und das Weltall“

            Da gibt es nichts Verwertbares, in keiner Richtung.

            „und ziehe dann meine Schlüsse. Das hat mit Bauchgefühl nichts zu tun.“

            Aus Natur und Weltall kannst du sie jedenfalls nicht ziehen.

          • @anorak2
            Hier mal ein Einwurf:
            Man kann sagen, dass es viel mehr falsche als richtige Annahmen gibt und daher eine Annahme ohne Belege in jede Richtung viel wahrscheinlicher falsch als richtig ist. Deswegen geht man normalerweise davon aus, dass etwas falsch ist, bis zum Beweis des Gegenteils. Das heißt nicht, dass man es zu 0,000 … unendlich viele Nullen … 0% wahrscheinlich ansieht. OK, vielleicht ist die obige Prämisse auch nur ein Baugefühl, aber theoretisch sind z.B. unendlich viele Götter möglich, von denen sich die meisten gegenseitig ausschließen.

          • @Adrian „Was in der Natur spricht denn für Gott?“

            Nichts. Es spricht auch nichts in der Natur gegen Gott. Die Natur äußert sich zu dem Thema überhaupt nicht. Das ist doch der Punkt.

    • „ Dir fällt offenbar selbst der Doppelstandard nicht auf. Christentum heißt nicht automatisch, daß man etwas gegen Atheisten oder Andersgläubige habe. “

      Das habe ich auch nicht behauptet. Ideologie X kann auch zu Y führen, ohne gleich jeden Anhänger von X zu Anhängern von Y zu machen.

      Übrigens: Atheismus galt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als eine Variante der Ketzerei.

      Und „heulend zu Mutti“? Das ist irgendwie „heulen“ wie das von Männern, in deren „Tränen“ Feministen gerne baden… Im übrigen muss nicht jede Kritik richtig sein. Deswegen frage ich ja, was ihr, d.h. die anderen, davon halten (was nicht heißt, dass ich mich deren Meinung anschließen muss, egal wie sie aussieht).

      „ Darüberhinaus ist ihnen auch noch eine gewisse Pseudoprogressivität wie z.B. Genderscheiß und Feminismus eigen, da sie sich traditionsgemäß als Antipode zu konservativen Christen verstehen. “

      Das ist idT leider bei Atheisten derzeit weiter verbreitet (zumindest bei den in der Öffentlichkeit Aktiven) als bei konservativen Christen, aber eher ein neues Phänomen. Von 1720 – 1970 gab es solche Atheisten kaum.

      So, nun aber Schluss mit der Troll-Fütterung!

    • Es ist eine alte, gute Regel, dass man mit Ideologen nicht über ihre Ideologie diskutieren kann, also auch nicht mit Atheisten über Gott.Werde ich hier also nicht versuchen.

      Aber diese Vorlesung zur atheistischen Tradition im Abendland fand ich interessant:

        • „ Diejenigen, die nicht an allmächtige, unsichtbare Zauberer im Himmel glauben,“

          Damit beschreibst du Agnostiker.
          Atheisten glauben, dass es nichts Höheres oder Heiligeres gibt als sie selbst und ihre (ha) Vernunft.
          Ja, das ist ideologisch.

          • Ja, du zum Beispiel.
            Ein Atheist sagt nicht: „Ich glaube nicht an Gott.“ sondern: „Ich glaube, daran, dass es Gott nicht gibt.“
            Das ist kein trivialer Unterschied.
            Vor allem, weil letzteres, ähnlich wie bei Veganern, zu missionarischem Verhalten animiert.

          • Das sind wirklich interessante Definitionen.
            Agnostiker haben Angst sich zu entscheiden, ob es Gott gibt oder nicht, so dass sie für den Fall das es ihn gibt am Ende ihre Meinung ändern können.
            Atheisten glauben das es keinen Gott gibt der alles erschaffen hat und das Wirken der Menschen beeinflusst. Also das jeder Mensch selbst für seine schlechten Taten verantwortlich ist und nicht durch den Teufel oder dergleichen gesteuert wurde.

          • Es gibt im Prinzip 2 Definitionen:

            1. Agnostizismus = 50% Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert; Theisten > 50%; Atheisten od. < ?(Gottes/der Götter Nichtexistenz)
            2. Agnostizismus = Man kann nicht wissen, dass Gott existiert; Atheismus = Glaubt nicht an Gott

            Man kann sich nun darüber streiten, welche Definition sinnvoller ist, aber alle anderen Definitionen sind mit ziemlicher Sicherheit ideologisch.

          • Ach verdammt! Nochmal:

            1. Agnostizismus = 50% Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert; Theisten: P größer als 50%; Atheisten: P kleiner als 50% bzw. P(Gottes/der Götter Existenz) = od. Größer als od. Kleiner als P(Gottes/der Götter Nichtexistenz)

          • @Matze „Agnostiker haben Angst sich zu entscheiden“
            Wieso Angst? Die Aussage ist: Es gibt keine verlässlichen Informationen über die (Nicht-)Existenz von Gottheiten, und es ist voraussichtlich für immer unmöglich darüber Informationen zu erhalten; aus der hohlen Hand nur mit Ratio lässt es sich auch nicht entscheiden. Jede Entscheidung für oder gegen Gott ist deswegen letztendlich intuitiv, oder emotional, aber nicht rational. Als Agnostiker fehlt mir da aber jegliche Intuition was nun stimmen könnte. Also bleibt es bei „Ich weiß nicht“. Emotionale Gründe gibt es dafür genau nicht.

          • „Jede Entscheidung für oder gegen Gott ist deswegen letztendlich intuitiv, oder emotional, aber nicht rational.“

            Nein. Rational wäre es, etwas für das es keine Belege gibt, für nichtexistent zu halten.

          • „Ein Atheist sagt nicht: „Ich glaube nicht an Gott.“ sondern: „Ich glaube, daran, dass es Gott nicht gibt.““

            Gut. Meine Position ist:
            Es gibt keinerlei Belege für irgendeine Art von Gott und für das, was Menschen an Geschichten rund um Gott erzählen.
            Götter sind offensichtlich eine menschliche Erfindung um sich Dinge zu erklären, die man nicht versteht, um die Angst vor der eigenen Vergänglichkeit zu kompensieren und um sich selbst ein Gefühl von Bedeutung zu geben.

          • @Adrian „Es gibt keinerlei Belege für irgendeine Art von Gott und für das, was Menschen an Geschichten rund um Gott erzählen.“

            Das ist unstrittig. Daraus folgt aber nicht, dass es falsch sein müsse.

            „Götter sind offensichtlich eine menschliche Erfindung“

            Ja. Ich bin auch intuitiv der Ansicht, dass alle irdischen Religionen falsch sind.

            Aber ich bin nicht sicher, logisch herleitbar ist meine Ansicht nicht sondern sie ist nur Intuition.

            Und selbst wenn alle irdischen Religionen falsch wären: Daraus folgt nicht dass es keine Götter gibt. Man könnte sich ja vorstellen dass es da draußen irgendwelche Gottheiten gibt, von denen kein Mensch je gehört hat und die von keiner irdischen Religion angebetet werden, und die sich nicht näher drum kümmern was auf der Erde passiert, aber die trotzdem da sind.

            https://de.wikipedia.org/wiki/Deismus

          • @Antidogmatiker
            Ich wäre ernsthaft und obendrein äußerst überrascht, wenn Du auch nur einen einzigen Agnostiker fändest, der die Wahrscheinlichkeit der Existenz (mindestens) eines Gottes bei oder auch nur entfernt in der Nähe 50% ansiedelt. Der Punkt ist nicht, dass das gleichwertige Wahrscheinlichkeiten sind, sondern dass sich der Agnostiker durch die Tatsache, dass sich Nichtexistenz nicht beweisen lässt, „beeinflussen“ lässt. Obwohl auch er, genau wie der Atheist, weiß, dass die Beweislage zugunsten von Gott oder Göttern exakt null und nichtig ist. Dem Atheisten reicht das aus, der kann nämlich auch nicht „beweisen“, dass morgen früh der Sonnenaufgang nicht ausbleiben wird, kann das aber nach etwa der gleichen Beweislage wie für Gott/Götter für sich dennoch komfortabel ausschließen. Ein Vorgang, den alle anderen Menschen, seien sie nun Agnostiker oder noch unvernünftiger, im Bezug auf alle anderen Bereiche des Lebens ansonsten auch mehrmals täglich analog bewerkstelligen können – nur bei diesem einen Thema scheint es eine schwer erklärbare Fehlfunktion zu geben.

            Korrekt wäre:
            – Atheist: Wahrscheinlichkeit exakt 0%
            – Agnostiker: Wahrscheinlichkeit minimal größer als 0%
            – Rest

          • @Seb
            Definition 1 habe ich von Richard Dawkins. Aber es stimmt natürlich: Von der Bedeutung der Wortwurzeln her macht die andere Definition mehr Sinn.

        • Ich gehe von Definition 2 aus, Danach gibt es 3 Positionen: Theisten, Atheisten, und Agnostiker.

          Definition 1 geht davon aus, dass eigentlich alle Agnostiker sind, nur mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeitsverteilung. Ich halte dieses Modell für weniger hilfreich, weil es die Unterschiede verwischt und alles zu einer Wahrscheinlichkeitssoße verrührt 🙂

  5. Also das ist geil! Ein neuronales Netz konnte durch Analyse einer einzigen simulierten Galaxie die Massendichte des ganzen simulierten Universums vorhersagen!

    https://www.wired.com/story/any-single-galaxy-reveals-the-composition-of-an-entire-universe/

    Die Überschrift impliziert leider mehr als das… Aber hey, ihr würde euch über 100.000€ doch auch noch freuen, auch wenn es weniger als die versprochenen 1 Mrd. € sind (ich meine damit nicht, dass solche Übertreibungen OK seien…)!

  6. In Schweden gab es Krawalle, weil irgendjemand auf Kundgebungen einer islamfeindlichen Partei einen Koran verbrennen wollte.
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/schweden-ausschreitungen-rechtsradikale-101.html

    Es war alles dabei, was zu zünftigen Krawallen gehört:
    „In Malmö brannten Fahrzeuge und Mülltonnen, auch ein Bus geriet in Flammen, nachdem er mit einem brennenden Gegenstand beworfen wurde, berichtete der schwedische Sender SVT. Polizisten seien mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen worden. Berichte über Verletzte gab es nicht.“
    „In Landskrona hatten laut Polizei zunächst etwa 100 meist junge Leute mit Steinen geworfen und Autos, Mülltonnen und Reifen entzündet.“

    Während die Tagesschau die Veranstalter der Kundgebungen hinreichend deutlich als rechts charakterisiert, bleiben die randalierenden „meist jungen Leute“ erstaunlich eigenschaftslos. Wahrscheinlich bildeten sie ein breites Spektrum der schwedischen Gesellschaft ab.

    • Während die Tagesschau die Veranstalter der Kundgebungen hinreichend deutlich als rechts charakterisiert, bleiben die randalierenden „meist jungen Leute“ erstaunlich eigenschaftslos.

      Ja, beim ZDF genauso. Da werden höchstens „Gegendemonstranten“ erwähnt, einen Bus haben „Unbekannte“ angezündet. Und generell wird klar, dass alles nur die Schuld der Rechten ist.
      https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/schweden-malmoe-koran-verbrennung-protest-100.html#xtor=CS5-62

      Wobei natürlich Koranverbrennungen bewusste Provokationen sind – die dann ja genau den gewünschten Effekt hatten. Beides finde ich nicht in Ordung, tatsächlich gesellschaftsgefährdend ist aber nur die Reaktion…

      • „Wobei natürlich Koranverbrennungen bewusste Provokationen sind“

        Sehr richtig. Zumal man damit auch die Muslime bzw. deren Glauben angreift, die seit Jahrzehnten in westlichen Ländern leben, ihre Religion eher gemäßigt und als Privatsache ausleben und nicht weiter von Bestrebungen weg sein könnten, in westlichen Ländern islamische Okkupate unter Sharia-Gesetzgebung einrichten zu wollen.

        Aber diese Reaktionen sind mal wieder dermaßen präzivilisatorisch, dass die „Gegendemonstranten“ den auch in erster Linie auf Provokation getrimmten rechten Blödmännern nur Bestätigungen für deren Handeln liefern.

        So wie ich das aus anderen Berichten mit bekommen habe, war der „in Brand geratene“ Bus wohl übrigens nicht irgendwo geparkt sondern fuhr gerade seine Route ab und war besetzt. Hier den „Gegendemonstranten“ in all ihrer Rage eine Tötungsabsicht zu unterstellen, erscheint mir nicht allzu weit hergeholt.

        Aber schon wirklich interessant, wie unsere zwangsgebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen Qualitätsmedien in all ihrer Sachlichkeit, Unabhängigkeit, Objektivität und Unbefangenheit um die eigenltich ganz klar feststellbare ideologische Verortung der „Gegendemonstranten“ herumlarvieren und diese gleichzeitig auch noch durch alberne Schuldverschiebungen infantilisieren.

        Wenn der kleine Paul mal mit faustgroßen Steinen auf eine Menschengruppe wirft, weil da einer mit beisteht, der mal was gemeines über Pauls Mama gesagt hat und etliche Menschen aus der Gruppe von den Steinen verletzt werden, dann ist daran natürlich nicht der Paul Schuld, sondern der böse Mann, der was gemeines über Pauls Mama gesagt hat.

        DEUTSCHER JOURNALISMUS 2022 UND LAST BUT NOT LEAST: UNSERE GEBÜHREN BEI DER ARBEIT!!!

        • Heute in Radio gehört – der Deutschlandfunk legt nochmal nach.

          Was steckt hinter den Ausschreitungen in Schweden?
          https://www.deutschlandfunk.de/was-steckt-hinter-den-ausschreitungen-in-schweden-dlf-47f10ee1-100.html

          Die Demonstrationen waren angeblich so gewalttätig, weil „kriminelle Gangs“ beteiligt waren. Über die Herkunft deren Mitglieder erfahren wir höchstens indirekt etwas. Hintergrund sei, dass in den 70er und 80er Jahren im Zuge von Zuwanderung Trabantenstädte gebaut wurden, die einen hohen Ausländeranteil hätten und trostlos, weil vernachlässigt seien. Im Prinzip ist also die Gesellschaft schuld…

          Wobei das natürlich durchaus einen gewissen wahren Kern hat. Aber es ist schon wirklich erstaunlich, wieviel Mühe sich der ÖRR gibt, die Vorfälle nur ja nicht irgendwie in Zusammenhang mit dem Islam oder der Flüchtlingswelle 2015 zu bringen.

  7. Die beiden an sich pro-kapitalistischen Wirtschaftswissenschaftler Anne Case & Angus Deaton haben ein m.E. lesenswertes kapitalismus-kritisches Buch geschrieben, das auch für traditionelle Linke sowie für linke Männerrechtler und linke Political-Correctness-Kritiker interessant und relevant ist und kürzlich in deutscher Übersetzung erschienen ist:

    Anne Case & Angus Deaton – Tod aus Verzweiflung. Der Untergang der amerikanischen Arbeiterklasse und das Ende des amerikanischen Traums

    https://www.bol.de/shop/home/artikeldetails/A1060859751

    Von den pro-kapitalistischen Postulaten der Autoren distanziere ich mich an dieser Stelle und verweise daher noch einmal auf den von mir schon mehrfach verlinkten, m.E. sehr lesenswerten Artikel des Wirtschafts-Anthropologen Jason Hickel „Progress and its disconents“, in dem dieser die Behauptung kritisch unter die Lupe nimmt, der Kapitalismus habe in den letzten Jahrzehnten zu einer Abnahme von Armut in der Welt geführt:

    https://newint.org/features/2019/07/01/long-read-progress-and-its-discontents

    Auch Jason Hickels Buch zum Thema ist m.E. sehr lesenswert:

    https://www.bol.de/shop/home/artikeldetails/A1046548820

    Aber ansonsten kann ich das Buch von Case & Deaton auch kapitalismuskritischen Linken durchaus empfehlen. Die beiden Autoren stellen umfassend und empirisch belegt dar, wie die US-amerikanische Variante des Neoliberalismus aktuell die US-amerikanische Arbeiterklasse schädigt und sie legen – da zu den sozialen Problemlagen der nicht-weissen Teile der US-amerikanischen Arbeiterklasse bereits mehrere Untersuchungen vorliegen – ihren Schwerpunkt dabei auf die sozialen Problemlagen der weissen Teile der US-amerikanischen Arbeiterklasse.

    Das Buch ist daher eine Fundgrube bzgl. Informationen über die sozialen Problemlagen der weissen Unterschicht in den USA im Allgemeinen sowie der sozialen Problemlagen von weissen Männern in der US-amerikanischen Unterschicht im Besonderen.

    Selbstverständlich sollte diese Perspektive m.E. nicht in einem identitären Sinne zur Spaltung der US-amerikanischen Arbeiterklasse entlang ethnischer Linien instrumentalisiert werden, sondern ganz im Gegenteil dazu verwendet werden, die Klassensolidarität zwischen den nicht-weissen und weissen Teilen der US-amerikanischen Arbeiterklasse zu festigen, in dem die spezifischen sozialen Problemlagen aller Teile der US-amerikanischen Arbeiterklasse – auch der weissen – an die Öffentlichkeit gebracht werden.

    In Anbetracht des Umstandes, dass ein Teil der US-amerikanischen Linken aufgrund politisch korrekter Verblödung ein Feindbild „weisser Mann“ vertritt und dadurch die spezifischen sozialen Problemlagen der weissen Unterschicht im Allgemeinen und weisser Männer im Besonderen für dieses Segment der US-amerikanischen Linken aus dem Blickfeld gerät, ist es den beiden Autoren m.E. hoch anzurechnen dbzgl. ein wissenschaftlich fundiertes Korrektiv zu bieten.

    Obwohl die beiden Autoren keine Antikapitalisten sind, ist dem Buch daher eine breite Rezeption auch in der anti-kapitalistischen Linken (der ich mich zuordne) m.E. zu wünschen.

    Und linke Political-Correctness-Kritiker und linke Männerrechtler werden in dem Buch viele Informationen finden, mit deren Hilfe fundiert gegen das politisch korrekte Feindbild des angeblich privilegierten „weissen Mannes“ argumentiert werden kann.

    • Ihr linksradikalen Spinner solltet erst mal erklären, was genau „Kapitalismus“ ist und was genau passieren muß, damit er „weg“ ist.

      Kleiner Tip: Bei diesem Begriff handelt es sich um eine ähnliche Nebelkerze wie bei den Begriffen „Patriarchat“ oder „Weltjudentum“.

      Es ist schon reichlich infantil, diesen Begriff überhaupt zu verwenden, und zeigt gut, daß es mit Leszek ihm sein intellektuellen Niveau nicht allzu weit her ist.

      Es gibt keinen „Kapitalismus“ – noch nicht mal als Abstraktion ist dieser Begriff vernünftig. Erstaunliche Parallelen zum Patriarchatsbegriff, der ähnlich nebulös und willkürlich daherkommt.

      Was es gibt, sind z.B. zu wenig regulierte Märkte.

      Eine der größten Dummheiten der radikalen und anderer Linker ist, daß sie glauben, die Welt würde besser, wenn man einen angeblichen Ismus durch einen anderen ersetzt.

      Es sind konkrete Menschen, die sich destruktiv oder weniger destruktiv verhalten – nicht irgendein Ismus. Und diese Menschen sind immer noch da, wenn der „Kapitalismus“ weg ist.

      Statt sich an einer Schimäre einen runterzuholen, sollte man schauen, wie soziale und ökologische Belange stärker berücksichtigt werden können.

      Und das geht auch ganz ohne „Weltrevolution“ und „Systemwechsel“ und all den anderen kindischen Stuß, den viele Linksradikale propagieren. Und genau dieser Weg wird seit 150 Jahren erfolgreich beschritten.

      Aber „Linke“ wie Leszek sind die letzten, die dies wahrhaben wollen. Die brauchen ihren schlümmen, pösen „Kapitalismus“ und fangen sofort zu plärren an, wenn man über die vielen positiven Entwicklungen der letzten 80 Jahre redet. Geht gar nicht. Der Kapütalüsmus muß weg.

      Genau wie Feministinnen, die nie im Leben vom Konstrukt des „Patriarchats“ ablassen würden.

      Es hat schon seinen Grund, warum ich hier immer mit Tiefenpsychologie und so komme. 🙂

      • @Gendern

        Ich kann dir etwas „tiefenpsychologisches“ über dich und deine Beiträge verraten: nachdem du Alice Miller entdeckt hast, hast du jede weitere Denktätigkeit eingestellt.
        Der von dir in Abrede gestellte „Kapitalismus“ hat es als „spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung“ in die Wikipedia geschafft:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus
        Daher zu Thema „infantil“: Gendern, auch wenn du dir die Hände vor die Augen hältst, man kann dich immer noch sehen. Glaub mir.

        • Wikipedia: “ Allgemein wird unter Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt (Marktwirtschaft) beruht.“

          Das ist ganz einfach das, was sich ergibt, wenn Menschen über kleine Stämme hinaus in Beziehung treten. Überall auf der Welt. Was daran nun so spezifisch ist, ist mir nicht klar.

          • Deshalb ist die Abschaffung des Kapitalismus auch nicht möglich und jeder Versuch führt zu Verbrechen gegen den Menschen.

          • „ Deshalb ist die Abschaffung des Kapitalismus auch nicht möglich und jeder Versuch führt zu Verbrechen gegen den Menschen.“

            Quatsch! Oder glaubst du etwa, dass es in der DDR Privateigentum an Produktionsmitteln gab? Das ist nämlich die Definition von Kapitalismus. Und was ist eigentlich mit einem System, dass von Arbeitergenossenschaften dominiert wird? Auch Kapitalismus?

          • „Oder glaubst du etwa, dass es in der DDR Privateigentum an Produktionsmitteln gab?“
            „Und was ist eigentlich mit einem System, dass von Arbeitergenossenschaften dominiert wird? Auch Kapitalismus?“

            Worauf willst Du hinaus?

          • „ Worauf willst Du hinaus?“

            Na ja, du behauptest doch, dass Kapitalismus nicht abschaffbar ist, man es höchstens versuchen kann. In der DDR gab es aber kein Privateigentum an Produktionsmitteln. Und übrigens auch keine Märkte.

            Oder definierst du Kapitalismus ganz anders?

            Es gibt ja Kommunisten und Anarchisten, die die DDR als staatskapitalistisch sehen.

          • Worauf ich hinaus wollte ist, dass Kapitalismus (so wie oben definiert) kein geplantes Gesellschafts- oder Wirtschaftssystem ist, sondern einfach das Ergebnisd des unkoortdinierten Handelns zahlloser Menschen, die nur ihren individuellen Nutzen im Sinne hatten. Es wird sich auch immer wieder von alleine so oder ähnlich ergeben. In der DDR. z.B. war ja Tauschhandel nicht unüblich um an die Waren zu kommen, die die staatlichen Bürokraten nich fähig waren, ausreichend herzustellen. Oder Lenins „Neue ökonomische Politik“, eine Reaktion auf das Versagen der Planwirtschaft.

            https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_%C3%96konomische_Politik

          • „ Deshalb ist die Abschaffung des Kapitalismus auch nicht möglich und jeder Versuch führt zu Verbrechen gegen den Menschen.

            Quatsch! Oder glaubst du etwa, dass es in der DDR Privateigentum an Produktionsmitteln gab? Das ist nämlich die Definition von Kapitalismus. Und was ist eigentlich mit einem System, dass von Arbeitergenossenschaften dominiert wird? Auch Kapitalismus?

            Antidogmatiker war hier so generös und wollte uns noch mal am eigenen Beispiel vorführen, was Legasthenie bedeutet.

            Adrian behauptet nicht, daß es keine Versuche gab, den „Kapitalismus“ abzuschaffen. Nur langfristig funktioniert es eben nicht. Das ist die Ausssage seiner Aussage.

            Aber vermutlich bin ich ein Genie, wenn ich das verstehe.

            Antidogmatiker stellt sich nun brutalstmöglich dumm und schafft es über den Umweg sprachlicher Purismus komplett neben der Spur zu sein. Kompliment, lieber Antidogmatiker.

            Aber so laufen hier nun mal die Diskurse. Egal bei welchem Thema. Die Leute stellen sich dümmer als ein FDJ-Nachmittag.

            Die Leute hier haben ja vermutlich alle Abitur und sind vielleicht auch studiert.

            Aber ich finde es immer wieder erschütternd, wie konsequent sich hier ca. 80% der Leute weigern, das Mindestmaß einer vernünftigen Diskussion zu erfüllen: Aussagen anderer Teilnehmer korrekt verstehen.

            80% der Leute hier sind dümmer als Bisamratten auf einem SED-Parteitag in Karl-Marx-Stadt.

          • „In der DDR gab es aber kein Privateigentum an Produktionsmitteln. Und übrigens auch keine Märkte.“

            Ja und inwiefern soll das ein Argument gegen meine These sein?

          • „ Ja und inwiefern soll das ein Argument gegen meine These sein?“

            Hast du nicht behauptet, dass man den Kapitalismus nicht abschaffen könne? Oder läuft es auf das hinaus, was El Mocho angeführt hat, dass es selbst in sozialistischen Staaten Märkte gebe? Soweit kann ich es noch nachvollziehen, aber Märkte gab es schon vor dem Kapitalismus, etwa auch im Feudalismus.

            @Gendern
            „ 80% der Leute hier sind dümmer als Bisamratten auf einem SED-Parteitag in Karl-Marx-Stadt.“

            Du gehst also davon aus, dass hier nur 5* Leute aktiv wären? 🙂

            *Hint: 5mal(100%-80%) = ?

          • @Antidogmatiker
            Wenn man den Kapitalismus als Privateigentum an Produktionsmitteln im Rahmen von Märkten definiert, dann gab es schon immer Kapitalismus.
            Die Einteilung der Menschheit in die Epochen Urgesellschaft, Feudalismus, Kapitalismus und Sozialismus ist übrigens eine marxistische Geschichtsauffassung.

          • „ Wenn man den Kapitalismus als Privateigentum an Produktionsmitteln im Rahmen von Märkten definiert, dann gab es schon immer Kapitalismus.“

            Es kommt natürlich auch noch darauf an, wie bedeutend die Produktionsmittel sind, oder, ob man Land dazuzählt. In vormodernen Gesellschaften spielte jedenfalls Land die weitaus größte Rolle, nicht Werkzeuge oder (noch nicht existierende) Maschinen.

          • Ich stimme der wikipedia-Definition nicht zu. Kapitalismus muss nicht mit Marktwirtschaft einhergehen. ZB die deutsche „Energiewende“ hat Elemente kapitalistischer Planwirtschaft, die Wirtschaft des 3. Reichs auch.

          • „Kapitalismus muss nicht mit Marktwirtschaft einhergehen“

            Stimmt. Es gibt – schon vom Namen her – ein zentrales Erkennungs-Element: Das Kapital.

            Konkret also: Kapitalismus ist, wenn das Tauschmittel jeglichen Wirtschaftens

            a) staatlich erzwungen und garantiert wird
            b) von nichtstaatlichen Akteuren unbegrenzt akkumuliert werden kann
            c) das Tauschmittel selber gehandelt werden kann

          • @Anti „Es gibt ja Kommunisten und Anarchisten, die die DDR als staatskapitalistisch sehen.“
            Das können die für sich behalten. Die DDR war das Ergebnis eines Versuchs von erklärten Sozialisten, den Sozialismus aufzubauen. Also sollte man sie auch so werten. Das hinterher als was anderes zu definieren ist nur der durchschaubare Versuch, die Kritik vom Sozialismus abzuwenden und einen neuen Versuch vorzubereiten.

        • Ich kann dir etwas „tiefenpsychologisches“ über dich und deine Beiträge verraten: nachdem du Alice Miller entdeckt hast, hast du jede weitere Denktätigkeit eingestellt.
          Der von dir in Abrede gestellte „Kapitalismus“ hat es als „spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung“ in die Wikipedia geschafft:
          https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus
          Daher zu Thema „infantil“: Gendern, auch wenn du dir die Hände vor die Augen hältst, man kann dich immer noch sehen. Glaub mir.

          Crumar hat mittlerweile schon mehrfach bewiesen, daß er dümmer ist als ein Trabi-Auspuff.

          Meinen Hinweis hinsichtlich der Kremlkriecher im Ukraine-Diskurs, daß Crumar Marxist sei, kontert er damit, daß Putin kein Marxist sei.

          Geht es eigentlich noch dümmer?

          Und er scheint es auch beim drittenmal immer noch nicht verstanden zu haben.

          Das eigentlich Peinliche an diesen Typen ist aber, daß sie nicht Manns genug sind, es sich selbst und anderen gegenüber einzugestehen, daß sie sich geirrt haben bzw. begriffsstutzig sind.

          Das kann ja mal passieren. Aber anstatt dies zu tun, benehmen sie sich infantiler als kleine Kinder und stellen sich dümmer als Putin erlaubt.

          So, lieber Crumar. Jetzt sage mir doch mal, was der „Kapitalismus“ ist und was getan werden muß, damit er „überwunden“ wird.

          Was genau soll da geschehen?

          So, wie es die Kommunisten und Marxisten im Ostblock gemacht haben, wollen das die Leute ganz offenbar nicht. Sonst würden sie bis zur Vergasung Linkspartei und DKP wählen oder nach Kuba fliehen.

          Crumar ist übrigens voll des Lobes für die „kommunistische“ Partei Chinas. Wahrscheinlich meint er das mit Abschaffung des „Kapitalismus“.

          PS: Es deckt sich völlig mit meinen Erwartungen, daß du meine psychologische Begriffskritik am Wort „Kapitalismus“ nicht im geringsten verstehst und dich dümmer stellst, als es die Volkspolizei erlaubt.

          Wer „antikapitalistisch“ ist, will also offenbar die Marktwirtschaft abschaffen. Das würde aber das Ende von Wahlfreiheit, Effizienz, Innovation und kritischem Konsum bedeuten.

          Kunden müßten das konsumieren, was der Staat vorgibt.

          • Ich finde deine Phantasterei immerhin lustig.
            „Meinen Hinweis hinsichtlich der Kremlkriecher im Ukraine-Diskurs, daß Crumar Marxist sei, kontert er damit, daß Putin kein Marxist sei.“

            Ich wies dich sogar darauf hin, dass Putin ein Nationalkonservativer (wenn man das so verkürzt sagen kann) ist und die Kommunistische Partei Russlands in der Duma die größte Oppositionspartei.
            D.h. befindet sich gar nicht in der Regierung.
            Deine Ansicht, dass sich „Kreml“ irgendwie auf Marxismus reimt ist erwiesen falsch und trotzdem bist du damit hausieren gegangen.

            „Crumar ist übrigens voll des Lobes für die „kommunistische“ Partei Chinas. Wahrscheinlich meint er das mit Abschaffung des „Kapitalismus“.“

            Abgesehen von ihren Fehlern, Irrtümern und Verbrechen sind sie seit 1990 ebenfalls für Pi mal Daumen für 66% der Menschen zuständig gewesen, die es global aus der absoluten Armut heraus geschafft haben.
            Wenn ich die Liberalen anschaue, die diese positive Entwicklung „dem Kapitalismus“ zuschreiben wollen, dann kann man nicht umhin einzugestehen, dass dies in China ohne Führung der KPC nicht möglich gewesen wäre. Das eigentlich fällige Lob der kommunistischen Partei habe ich noch nicht vernommen…
            Was du m.E. lernen musst: abwägen.

            Das hier: „Wer „antikapitalistisch“ ist, will also offenbar die Marktwirtschaft abschaffen. Das würde aber das Ende von Wahlfreiheit, Effizienz, Innovation und kritischem Konsum bedeuten.
            Kunden müßten das konsumieren, was der Staat vorgibt.“ finde ich komisch.

            Wie wir bspw. während Corona feststellen mussten, hat der (jeweilige) Staat vorgeschrieben, welche Impfstoffe wo verwendet worden sind.
            Faktisch hattest du keine Wahlfreiheit, sondern Pharma-Monopolunternehmen in existierenden supranationalen Allianzen haben die staatlichen Präferenzen vorgegeben.
            Wer sich mit Sputnik impfen lassen wollte, der musste nach Moskau fliegen – anerkannt wurde es als Impfung trotzdem nicht.
            Der Impfstoff von bspw. BioNTech/Pfizer war zwar innovativ, aber man kann nicht gerade sagen, seine Wahl war getragen von „kritischen Konsumenten“.
            Tatsächlich mussten Kunden das konsumieren, was der (jeweilige) Staat vorgibt. Es war das Gegenteil von „Globalisierung“.

            Ich finde es bizarr, dass hier im Forum immer noch die Nostalgie eines Kapitalismus der „freien Konkurrenz“ vorherrscht und man kann euch noch so sehr mit den real existierenden monopolistischen Gegenbeispielen kommen (Amazon, ebay, Google, Youtube, Facebook, Twitter, Twitch, Whatsapp, Instagram) kommen, ihr kommt nie in der Jetztzeit an.
            Auch wo sich Duopole die Welt aufteilen (Z.B. Airbus+Boeing, Apple+Android (=Google)) seht ihr „Wahlfreiheit“.

            Was ich der chinesischen KP hoch anrechne ist, sie haben mit chinesischen Kopien der Produkte des Silicon Valley dafür gesorgt, dass das damit verdiente Geld in China bleibt und natürlich auch die Kontrolle über diese.
            Auch die Bedingung, 51% der Anteile eines Unternehmens verbleiben in China, bzw. beim chinesischen Kooperationspartner entsprechen einem nationalen Interesse, Gewinnströme werden nicht einfach ins Ausland gelenkt.

            Was hier als segensreiche „Globalisierung“ verkauft wird ist für mich nur: Ausverkauf. „Der Markt“ wird einen Scheißdreck richten, weil er von Monopolen/Duopolen/Oligopolen beherrscht wird, die an der Realisierung von Monopolprofiten interessiert sind, nicht an Wettbewerb. Das trifft auch für die Investoren zu, die an diesen beteiligt sind.

            Ein nettes Beispiel aus deutscher Perspektive: „An Monsanto und Bayer sind dieselben Investoren im großen Stil beteiligt: Blackrock etwa ist mit sieben Prozent Anteil der größte Aktionär bei Bayer – und mit 5,75 Prozent die Nummer zwei bei Monsanto. Vanguard ist der größte Aktionär bei Monsanto – und die Nummer vier bei Bayer. Die Capital Group steht bei beiden an dritter Stelle.“
            https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/monsanto-und-bayer-bei-bayer-und-monsanto-reden-auf-beiden-seiten-dieselben-investoren-mit-1.3170377

            Warum sollte Bayer einen Drecksschuppen wie Monsanto für teures Geld übernehmen, der mit unzähligen Klagen wegen seiner Produkte überzogen worden ist?
            Weil sonst der Wert des Anteils der an beiden Firmen beteiligten Gruppen sich halbiert. Statt dass sich durch das Risiko von Klagen in Milliardenhöhe der Wert der Firmenübernahme von Monsanto auf 0 sinkt, kann man diktieren, wie hoch der „Wert“ von Monsanto ist und die Klagen samt Entschädigung muss dann faktisch Bayer bezahlen.
            So geht Finanzkapitalismus.
            Es ist wie Geopolitik – die Opfer bezahlen andere.
            Bayer muss in Deutschland Firmen schließen, um diese Klagen in den USA zu bezahlen? Dumm gelaufen.

          • @Gendern & crumar
            Ich glaube ihr redet aneinander vorbei. Es ist ja Tatsache, dass viele Marxisten Russland verteidigen, obwohl Russland nicht kommunistisch ist. Oft sogar mehr als es Sinn ergibt.

            „…Drecksschuppen wie Monsanto…“

            Weswegen bezeichnest du Monsanto denn so? In der Vergangenheit lässt sich ja durchaus Scheiße finden. Aber doch hoffentlich nicht wegen der Gentechnik? Ich hab nie* verstanden, warum die gefährlicher sein soll als konventionelle Züchtung, obwohl beide nichts anderes als Genveränderungen mit Zufallskomponente produzieren. Im übrigen hat Monsanto in den USA Greenpeace unterstützt (zumindest eine Weile), damit die Angst erzeugen, so dass Überregulierungen möglich werden, die den kleineren Konkurrenten mehr schaden als Monsanto selbst, so dass Monsanto eine quasi-Monopolstellung erringen konnte.

            *Gendern wird wahrscheinlich bald wieder lospoltern, so ökologistisch wie er ist. Aber, nein, die Art, wie die Veränderung bewirkt wird, ist irrelevant. Relevant ist nur, was bewirkt wird/werden kann! Und das ist bei Gentechnik nicht grundsätzlich anders.

          • Marxismus-Leninismus und russischer Nationalismus sind nicht voneinander zu trennen. Als sich 1941 die Wehrmacht Moskau näherte, lies Stalin die Ikone der Heilgen Jungfrau von Vladimir, die wichtigste Ikone der russischen Orthodxie und ein nationales Symbol, über die Stadt fliegen.

            „Während der Schlacht um Moskau ließ Joseph Stalin die Ikone angeblich durch die Stadt fliegen, als die Deutschen einmarschierten“

            https://wiki.edu.vn/wiki32/2021/12/08/jungfrau-von-wladimir-wikipedia/

          • Aber doch hoffentlich nicht wegen der Gentechnik? Ich hab nie* verstanden, warum die gefährlicher sein soll als konventionelle Züchtung, obwohl beide nichts anderes als Genveränderungen mit Zufallskomponente produzieren.

            Weil die Gesamtheit der Natur wtwas anderes ist als ein isoliertes Experiment in einem Reagenzglas?

            Hast du auch „nie verstanden, warum gain-of-function Forschung gefährlicher als sein soll als konventionelle Evolution, obwohl beide nichts anderes als Genveränderungen mit Zufallskomponente produzieren“?

          • Es ist doch wie immer:

            Man kann das nicht in Bausch und Bogen verdammen, man kann es aber auch nicht für komplett unbedenklich erklären.
            Genetische Veränderungen, die „nur“ das Beschleunigen, was durch herkömmliche Züchtung auch erreicht werden kann, ist sicher eher unproblematisch. Bedenklich wird es eher wenn so Dinge unternommen werden, wie eigentlich tierische Gifte in Pflanzen einzubringen und genetische Komponenten, die niemals durch natürliche „Zuchtwahl“ entstehen könnten, komplett unkontrolliert durchzuführen. Wobei auch das nicht gefährlich sein MUSS und natürlich auch die Natur selber so einiges hervorgebracht hat, das nicht eben ungefährlich ist 😉

          • @pingpong
            „ Hast du auch „nie verstanden, warum gain-of-function Forschung gefährlicher als sein soll als konventionelle Evolution, obwohl beide nichts anderes als Genveränderungen mit Zufallskomponente produzieren“?“

            Ähm, bei der Gentechnik wird doch nicht gezielt auf Giftigkeit gezüchtet, bei der gain-of-Funktion-Forschung dagegen gezielt auf Ansteckbarkeit für den Menschen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass so gezüchtete Viren gefährlich sind, ist nach aller Erfahrung auch nicht so gering. Eine solche Erfahrung gibt es nach Jahrzehnten, mit denen Menschen damit „gefüttert“ wurden, dagegen nicht.

          • „Weil die Gesamtheit der Natur wtwas anderes ist als ein isoliertes Experiment in einem Reagenzglas?“

            Das ist wie von @Anti vorweggenommen eine ökologistische Reaktion, die den Punkt verfehlt.

            Sein Punkt war: Zwischen Gentechnik und Züchtung besteht kein wesentlicher Unterschied. Die Unterschiede liegen in technischen Details – Gentechnik erreicht ihr Ziel direkter, schneller, und mit weniger Fehlversuchen – , aber das angestrebte Ziel ist das gleiche: Bewusster und gezielter Eingriff in das Erbgut eines Lebewesens oder einer ganzen Population, um ein dem Menschen nützliches Ziel zu erreichen. In beiden Fällen ohne Rücksicht auf das Wohl des manipulierten Wesens oder ökologischer Nebenwirkungen.

            Evtl ethische Bedenken – die durchaus relevant sind und über die man reden sollte – müssten gegen beide Technologien gleichermaßen gelten. Es gibt keinen sachlichen Grund, Züchtung aus evtl ethischen oder ökologischen Kritikpunkten auszunehmen.

            Wer also Gentechnik ablehnt, aber Züchtung akzeptiert, urteilt nicht rational sondern ideologisch.

          • @Seb
            „Bedenklich wird es eher wenn…“

            Durchaus. Wobei in dem Fall eigentlich Inhaltsstoffuntersuchungen reichen sollten bzw. bei gezielt eingeführten Giften eine vorherige Untersuchung auf Unbedenklichkeit, sowie eine Untersuchung darauf, ob die Pflanze sie chemisch modifiziert. Gänzlich neue Giftstoffe entstehen nicht so leicht.

            Bt-Toxine sind übrigens bakterielle Gifte, die sehr spezifisch wirken.

            Nachtrag zu meinen vorherigen Beitrag:
            Ich behaupte nicht, dass Gentechnik komplett unbedenklich wäre. Nur dass sie kaum gefährlicher sein kann als konventionelle Züchtung (zumindest solange nichts eingeführt wird, das nicht auch durch konventionelle Züchtung entstehen könnte*). Bei der konventionellen Züchtung kamen nämlich immer wieder giftige Kartoffeln raus, wobei aber Inhaltsstoffuntersuchungen reichten, um die zu erkennen, da die Giftstoffe einfach nur mehr geworden sind.

            *Wobei die Gefahr dann aber eher vom Eingeführten ausgeht.

          • @Anti:

            Es geht nicht um Giftigkeit. Sondern darum, dass du bei Experimenten im Labor schon per Definition nie die Auswirkungen abschätzen kannst die das ganze im „echten“ Ökosystem hat. Und wenn so etwas einmal in freier Wildbahn ist, kriegst du unerwünschte und unvohergesehene(!) Nebenwirkungen u.U. nicht mehr eingefangen.

            anorak z.B. hat ja nicht einmal verstanden, dass Evolution immer in ein ökologisches Umfeld bzw. Ökosystem eingebettet ist und nie unabhängig davon sein kann. Weshalb „Evolution ohne Rücksicht auf ökologische Nebenwirkungen“ eine unsinnige Aneinanderreihung von Worten ist. Man muss schon ziemlich neben der Spur sein um auf so etwas zu kommen.

            Nur dass sie kaum gefährlicher sein kann als konventionelle Züchtung (zumindest solange nichts eingeführt wird, das nicht auch durch konventionelle Züchtung entstehen könnte*). Bei der konventionellen Züchtung kamen nämlich immer wieder giftige Kartoffeln raus, wobei aber Inhaltsstoffuntersuchungen reichten, um die zu erkennen, da die Giftstoffe einfach nur mehr geworden sind.

            Wie gesagt, es geht nicht um Giftigkeit oder ähnliche direkte Effekte. Ein isoliertes Experiment in einem Reagenzglas ist etwas ganz anderes als die Gesamtheit der Natur. Von letzterer verstehen wir nicht annähernd alle relevanten Wechselwirkungen und Interdependenzen – darin liegen aber die Gefahren bei Gentechnik (und gain-of-function).

          • @ pingpong

            Kleiner Einwand: Es ging hier um Zucht vs. Genbehandlung. Zucht findet in der Regel auch nicht in ein Ökosystem eingebettet statt. Effektive, zielgerichtete Zucht setzt sogar eine möglichst klare Isolation voraus.

            Nebeneffekte von Zucht… Also z. B. das heillos überzüchtete Getreide. Dass Glutenunverträglichkeit als eine Volkskrankheit gilt, liegt wohl vor allem daran, dass das meiste verwendete Getreide eine vielfach höhere Menge an Gluten enthält, als natürliches Getreide, was dazu führt, dass die Verdauungstrakte einiger Menschen auf diese unnatürlich hochdosierte Verabreichung allergieähnlich reagieren.

            Dein Punkt ist an sich richtig, verfehlt meines Erachtens aber die Aussage von z. B. Antidogmatiker, der klar einen Vergleich zwischen Genmanipulation und Zucht zog und nicht Vergleiche mit evolvierten Veränderungen anstrengte.

          • @pingpong „anorak z.B. hat ja nicht einmal verstanden, dass Evolution immer in ein ökologisches Umfeld bzw. Ökosystem eingebettet ist“

            Ich sprach von Zucht, nicht von Evolution. Warum hast du den Begriff ausgetauscht, und mir etwas in den Mund gelegt was ich gar nichdt gesagt habe?

            Züchtung geschieht nicht „eingebettet“ in irgendein Umfeld, sondern im luftleeren Raum strikt nach Gutdünken des Menschen, und ggf. ohne Rücksicht auf das Wohlergehen des betreffenden Lebewesens. Erst recht ohne Rücksicht auf ökologische Nebenwirkungen, die sind den Züchtern doch egal.

          • Wenn man versucht, ein kleines Problem mit einem großen System zu lösen, wird man i.d.R. das Problem nicht lösen, sondern neue Probleme verursachen.

            Zwischen Zucht/Evolution und Gentechnik sind mehr Unterschiede als „technische Details“, wer das nicht sehen will dem ist in seiner Hybris vermutlich nicht zu helfen. Pathologischer Reduktionismus.

          • @AD

            „Weswegen bezeichnest du Monsanto denn so? In der Vergangenheit lässt sich ja durchaus Scheiße finden. Aber doch hoffentlich nicht wegen der Gentechnik? Ich hab nie* verstanden, warum die gefährlicher sein soll als konventionelle Züchtung, obwohl beide nichts anderes als Genveränderungen mit Zufallskomponente produzieren.“

            Die eigentliche Schweinerei ist noch nicht einmal Glyphosat, sondern die dafür geeigneten Pflanzen, die „roud-up-ready“ sind.
            Auf die so gentechnisch veränderten Pflanzen wiederum hält Monsanto das Patent = intellectual property (IP).

            Greenpeace hat das Ziel durchaus richtig verstanden (kursiv von mir):
            „Firmen wie Monsanto tragen Gene von Nutzpflanzen, Saatgut und Pflanzen zum Patentamt und lassen sie dort in Salami-Taktik privatisieren. Die Patente erstrecken sich sogar auf den Anbau der Pflanzen, die Weiterzüchtung, auf die Ernte und auf die Verwendung der Ernte in der Lebensmittelproduktion.

            Gentechnik-Konzerne kaufen zusätzlich alle Saatgut-Firmen auf und sichern sich den Zugriff auf die genetischen Ressourcen, die Landwirtschaft und sogar die Lebensmittelherstellung. Die Konzerne nutzen ihre Marktmacht systematisch dazu aus, Gentechnik am Markt durchzusetzen. Konventionelles Saatgut wird vom Markt verdrängt.

            Neu auf den Markt gebracht werden nur noch patentgeschützte Gen-Pflanzen. Verbraucher und Landwirte müssen kaufen, was die Gentechnik-Konzerne liefern. Inzwischen wird der internationale Saatgutmarkt weitgehend von einigen wenigen Firmen beherrscht, die alle aus der Agrochemie stammen: Monsanto, DuPont, Syngenta und Bayer. Patentgeschütztes Saatgut ist für diese Konzerne in erster Linie ein Vehikel für die Kontrolle und Beherrschung des Marktes.“
            https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft/oekologische-landwirtschaft/monsanto-patent-roundup-ready-pflanzen

            Fliegen nun die Pollen durch die Luft und diese säen sich woanders aus, dann sind sie streng genommen Eigentum des IP-Inhabers.
            Das ist der eigentliche Witz – selbst wenn du konventionellen/ökologischen Landbau betreiben willst, dann ist das Problem nicht, dass damit deine Felder kontaminiert werden, sondern du betreibst eine Patentverletzung.
            Der eigentliche Punkt: Das Recht, dass deine Felder nicht kontaminiert werden existiert nicht.
            Beachte bitte, es waren einmal vier Konzerne Agrochemie, es sind noch drei – interessant ist, Syngenta gehört inzwischen ChemChina.

            Das Feld der Beherrschung von IP ist wie die neuerliche Trennung von Theorie und Praxis; in den globalen Lieferketten ist R&D quasi gedacht als das, was nach Deindustrialisierung des (in der Sprache von früher) „globalen Nordens“ als einträgliches Geschäft übrig bleibt.
            Während der „globale Süden“ als die „Werkbank der Welt“ gelten soll und als Rohstofflieferant.

            Eine Ex von mir hat diesen Trend hautnah miterlebt – die Firma in Deutschland, in der sie als Geschäftsführerin gearbeitet hatte wurde gekauft und abgewickelt.
            Die Übernahme gab es überhaupt nur, weil deren IP interessant und profitabel war. Alle Produktionsstätten wurden – wg. „zu teuer“ in der globalen Konkurrenz – dicht gemacht.

            Das wiederum erzwingt global ein System, in dem a. deine Rechte als IP-Inhaber anerkannt und durchgesetzt werden können und b. die Möglichkeit zu niedrigsten Löhnen ein (hocheffizientes) Werk an jedem Ort der Welt aufzustellen.

            Wie wir gerade erleben und noch erleben werden, haben diese globalen Lieferketten fundamentale Nachteile.
            Ohne störungsfreie Logistik wg. „just-in-Time“ und spuckebilligen Massentransport (Container per Schiff und dann vorzugsweise Schiene/LKW) funktionieren sie nicht.

            Das hat bemerkenswerte Nebeneffekte: „Walmart Thursday said its drivers can now make up to $110,000 in their first year at the company—and more once they hit longer tenures— in the latest sign the massive trucker shortage is causing major employers to do more to attract new drivers.“
            https://www.forbes.com/sites/jackkelly/2022/04/08/walmart-is-paying-truck-drivers-110000-to-help-get-food-to-the-supermarkets/?sh=520f8acc4ce7

            Damit wären solche „Trucker“ in den obersten 15% der USA in Sachen Einkommen angesiedelt. Ohne Schulden wg. universitärer Ausbildung.
            Schon lustig, oder? 😉

            Aber zurück zum Thema: es geht nicht um das generelle Thema „Gentechnik“ Pro und Contra oder „genetisch veränderte Pflanzen“ und deren intendierte oder nicht intendierte Folgen, sondern stumpf um Eigentumsrechte und deren Durchsetzung.
            Dabei meine ich die Durchsetzung von Monopolinteressen.

            Welche Clowns auch immer moralisch argumentieren, verbergen durch ihren „moralisierenden Diskurs“ die knallhart ökonomischen Interessen dieser Monopole.
            Das begreifen diejenigen nicht, die meinen, man hätte alternativ auch „züchten“ können.
            Schon korrekt, nur würde das a. länger dauern und b. würde dabei kein Patent herausspringen – bei dem Weg und dem Ergebnis muss IP generiert werden.
            Der USP ist, alle Wege per IP zu verbauen, die auch nur annähernd zum Ergebnis führen könnten, auf das ich IP besitze.
            Und da alle Patente de facto nur so viel Wert haben, wie Geld dahinter steckt, diese IP zu verteidigen ist naheliegend, dass dies ein Weg ist, den diejenigen beschreiten, die nicht unbedingt durch „Innovation“ hervorstechen.
            Pfizers Umsatz fiel von 65 Milliarden Dollar auf 42 Milliarden 2020, um 2021 auf 81 Milliarden regelrecht zu explodieren.
            Man braucht zwei Finger einer Hand, um sich auszurechnen warum und die Innovation kam nicht von Pfizer.

          • @crumar
            „ Die Konzerne nutzen ihre Marktmacht systematisch dazu aus, Gentechnik am Markt durchzusetzen. Konventionelles Saatgut wird vom Markt verdrängt.“

            Ähm, wenn Gentechnik sich nicht lohnen würde, hätten die gar nicht erst solche Marktmacht errungen und könnten Alternativen nicht verdrängen. Oder hältst du die Bauern für so doof?

            „ Fliegen nun die Pollen durch die Luft und diese säen sich woanders aus, dann sind sie streng genommen Eigentum des IP-Inhabers.“

            Das ist eine Legende, die im Rahmen des Prozesses gegen Percy Schmeiser von Gentechnikgegnern + Medien verbreitet wurde. Der hat aber die Pflanzen, die er als Pollen zufällig erhalten hat, gezielt mittels Roundup ausselektiert und DANN angebaut. Er wurde also nicht wegen Patentrechtsverletzung verurteilt, nur weil da ein paar Pollen rübergeflogen waren.

            Ansonsten: 1. Ist die Patentrechtsgeschichte (selbst wenn alle Behauptungen diesbezüglich stimmen würden) kein Argument gegen die Gentechnik selbst und 2. Finde ich Patente generell für eine suboptimale Möglichkeit Innovationen zu fördern. Der Staat sollte eher einfach einen Teil der Forschungskosten übernehmen. Den Rest besorgen dann die Startervorteile. Vielleicht reichen die sogar allein.

          • @crumar „intellectual property (IP)“

            Falls es wirklich zutrifft dass man Patentrechte an Naturprodukten oder an Banalitäten erwerben kann, dann spricht das gegen diese Rechtskonstrukte, aber nicht gegen eine bestimmte Technologie. Es wäre dann eine Themenverfehlung, die beiden Fragen zu vermischen.

            „Greenpeace hat das Ziel durchaus richtig verstanden“

            Wenn Greenpeace etwas verstanden hätte wäre das ein Novum. Meinste nicht eher die sind dagegen weil sie blöde Ökos sind und deswegen gegen alle Errungenschaften der Moderne?

            „Die Konzerne nutzen ihre Marktmacht systematisch dazu aus, Gentechnik am Markt durchzusetzen. Konventionelles Saatgut wird vom Markt verdrängt.“

            Wenn es sich wirklich am Markt durchsetzt und die Hersteller damit mehr Profite machen wie du schreibst, dann müssen die gentechnisch veränderten Saatgut den Käufern einen Vorteil bieten.

            „Wie wir gerade erleben und noch erleben werden, haben diese globalen Lieferketten fundamentale Nachteile.“

            Sie haben Nachteile, wenn sie nicht funktionieren. Positiv formuliert: Sie bieten Vorteile wenn sie funktionieren. Aus dem Risiko, dass eine gute Sache auch ausfallen kann, den Schluss zu ziehen auf diese gute Sache von vornherein verzichten zu wollen, ist Bilderbuch-Ökologismus und so unlogisch dass es wehtut.

            „die knallhart ökonomischen Interessen dieser Monopole“

            Guten Morgen, wir leben im Kapitalismus. Alle nützlichen Produkte werden nicht aus Wohltätigkeit der Hersteller angeboten, sondern aus ihrem Profitmaximierungs-Egoismus. Dass damit auch Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigt werden, ist eine eigentlich vom Hersteller nicht beabsichtigte Nebenwirkung. Aber es funktioniert halt.

            Deswegen einzelne Produkte pauschal abzulehnen – aber eben nur wohlausgewählte spezielle Produkte, keineswegs alle, und das aus durchschaubar anderen Motiven als Kapitalismuskritik – ist nicht folgerichtig.

            „Das begreifen diejenigen nicht, die meinen, man hätte alternativ auch „züchten“ können.“

            Die Zucht-Analogie dient dazu, ethische oder ökologische Argumente auf eine sinnvolle Ebene zu ziehen. Aber im Prinzip kann man sie auf deine antikapitalistische Argumentation auch anwenden. Stell dir vor irgendein Konzern hätte eine Superkartoffel nicht genmanipuliert, sondern gezüchtet, und rollt jetzt damit den Kartoffelsaatgutmarkt auf, von mir aus geschützt durch Patentrecht. Müsste man nach deiner Logik pauschal gegen das Werkzeug „Zucht“ in der Pflanzenproduktion sein.

          • @anorak2
            Crumar schreibt allerdings:

            „… es geht nicht um das generelle Thema „Gentechnik“ Pro und Contra oder „genetisch veränderte Pflanzen“ und deren intendierte oder nicht intendierte Folgen, sondern stumpf um Eigentumsrechte und deren Durchsetzung.“

            Wobei „ES geht nicht um…“ eigentlich nicht stimmt: Den meisten, die zu dem Thema Gentechnik-Patente kommentieren, geht es um das Pro-und-Contra-Gentechnik, insbesondere denjenigen, die gegen die Gentechnik-Patente argumentieren. Deswegen habe auch ich angefügt, dass die Patent-Sache nicht gegen Gentechnik spricht.

          • @AD @anorak

            Ohne euch beleidigen zu wollen, man merkt einfach, dass ihr nie im Leben ein einziges Patent angemeldet habt, weder in Deutschland, noch in Europa, noch weltweit.

            „Finde ich Patente generell für eine suboptimale Möglichkeit Innovationen zu fördern. Der Staat sollte eher einfach einen Teil der Forschungskosten übernehmen. Den Rest besorgen dann die Startervorteile. Vielleicht reichen die sogar allein.“

            „Patent“ bedeutet ausschließlich die Beurteilung einer bestimmten „Erfindungshöhe“ auf der Basis des Stands der Technik in D und EU.
            Was „Patent“ in den USA ist, wäre unser „Gebrauchsmuster“ und „Design Patent“ ist analog unserem „Geschmacksmuster“.
            Was du glaubst, per Definition als „Patent“ global gültig anzunehmen existiert NICHT.
            Wenn US-Amerikaner versuchen, ein Patent in der EU anzumelden, kann man es in der Regel per Widerspruch als „trivial“ erledigen.
            Das meinte ich damit, „ein Patent ist nur so viel wert, wie Geld dahinter steckt, es zu verteidigen“. Weil es nämlich den US-Maßstab heranzieht.

            Das erteilte Patent in D und EU gibt dir eine 20 Jahre währende Chance, deine Innovation zu vermarkten, danach läuft es automatisch aus (und die Gebühren steigen von Jahr zu Jahr).
            Nur hirntote Schwachmaten meinen, die Freigabe eines Patents führe automatisch zur Blitzidee, wie man vom Patent zur Massenproduktion kommt.

            Die gibt es nicht? Oh doch, denn die Pseudo-Linken Weltretter hätten gerne ein Freigabe der Patente für Covid gehabt, weil das ihrer Ansicht nach den „globalen Süden“ gerettet hätte.
            Keine Ahnung, wo die Produktionskapazitäten hergekommen wären oder die Kühlketten. Sie auch nicht.

            Indien, als einer der Hauptproduzenten von Generika hatte eine existierende Lizenz von Astra-Zeneca und weil sie die kühl kalkulierenden Kapitalisten sind, die sie eben sind, haben sie über 60 Millionen Dosen exportiert, als es Impfstoffmangel in Indien gab.
            Aber gebt die Patente frei, ihr elenden weißen Männer!

            „Falls es wirklich zutrifft dass man Patentrechte an Naturprodukten oder an Banalitäten erwerben kann, dann spricht das gegen diese Rechtskonstrukte, aber nicht gegen eine bestimmte Technologie. Es wäre dann eine Themenverfehlung, die beiden Fragen zu vermischen.“

            Nö. Es ist das gleiche System, das aus einer „Findung“ eine „Erfindung“ macht. Die Diskussion hatte ich mit einer Biologin. Wenn du in der Lage bist. die Gene einer bestimmten Heilpflanze zu patentieren, dann ist die „Erfindungshöhe“ gleich Null.
            Es handelt sich um eine Machtfrage, die Entdeckung der Gene oder Gensequenz dieser Pflanze zu einer „Erfindung“ zu machen.

            Zu den Lieferketten: „Sie bieten Vorteile wenn sie funktionieren. Aus dem Risiko, dass eine gute Sache auch ausfallen kann, den Schluss zu ziehen auf diese gute Sache von vornherein verzichten zu wollen, ist Bilderbuch-Ökologismus und so unlogisch dass es wehtut.“

            Wissensdefizit und man merkt es.
            Du müsstest Taiichi Ohno gelesen haben und begreifen, es hat weder mit Bilderbuch, noch mit „Ökologismus“ zu tun.
            Es ist eine „Post-fordistische“ MASCHINE und man muss lernen, warum sie konstruiert worden ist, wie sie funktioniert und wo und warum sie planmäßig versagen wird. Die Grundannahmen, umso geringer c (konstantes Kapital) und desto geringer der Bearbeitungsgrad, desto geringer der Lohn klappt nur, wenn du das in diesem Zusammenhang durchsetzen kannst.
            Global wird es schwierig, weil die Verknüpfung der Teilproduktionen auf zwei weiteren Grundannahmen basiert: es gibt keine Steuern für Im- und Export und die Transportkosten zwischen den Teilschritten ist immer kalkulierbar und die Kosten sind vernachlässigbar.
            Das Gegenteil findet gerade statt – die „globalen“ Lieferketten implodieren.

          • @crumar „Ohne euch beleidigen zu wollen, man merkt einfach, dass ihr nie im Leben ein einziges Patent angemeldet habt“

            Ich hab dazu auch gar nichts gesagt und kein Argument darauf aufgebaut.

            Mein Argument war: Was auch immer am aktuellen Patentrecht falsch laufen mag – [hier deine ganze Kritik einsetzen, der ich vielleicht zum Teil zustimmen kann, die ich aber hier nicht diskutieren möchte] -, das spricht gegen dieses Patentrecht, aber nicht gegen Gentechnologie. Die Ökos haben trotzdem Unrecht, wie immer.

            „Du müsstest Taiichi Ohno gelesen haben und begreifen, es hat weder mit Bilderbuch, noch mit „Ökologismus“ zu tun.“

            Ich reagiere auf das was du schreibst, ohne vorher irgendeinen Quatsch gelesen zu haben. Und deine Argumentation war typisch Öko: „Huch wie schrecklich diese moderne Technik, was da alles Schlimmes passieren kann“. Eine Variante von dem „Schlimmen“ das sich Ökos vorstellen ist, dass die moderne Technik ausfällt. Gut und das ist eben kein zulässiges Argument.

            „Das Gegenteil findet gerade statt – die „globalen“ Lieferketten implodieren.“

            Was uns Nachteile bringt. Nicht-Ökos lernen daraus: Die globalen Lieferketten sind vorteilhaft. Alle anderen denken unlogisch.

            Übrigens die Ursache der Probleme sind politische Eingriffe, erst der Lockdown und dann die „Sanktionen“. Meine Lehre daraus ist, der Politik ihre Frechheiten zu verbieten. Insbesondere auch den Ökos in der Politik, weil die sind da federführend und bringen auch ihre eigenen Motive ein.

          • @anorak

            „Mein Argument war: Was auch immer am aktuellen Patentrecht falsch laufen mag – [hier deine ganze Kritik einsetzen, der ich vielleicht zum Teil zustimmen kann, die ich aber hier nicht diskutieren möchte] -, das spricht gegen dieses Patentrecht, aber nicht gegen Gentechnologie. Die Ökos haben trotzdem Unrecht, wie immer.“

            Du kannst den Zusammenhang nicht ausblenden.
            Die Gentechnologie wird nur deshalb so gepuscht, weil sie geistiges Eigentum in Form von Patenten verspricht.
            Ansonsten siehe meine Argumentation oben – das hat mit „Ökos“ überhaupt nichts zu tun.

            „Ich reagiere auf das was du schreibst, ohne vorher irgendeinen Quatsch gelesen zu haben.“

            Taiichi Ohno ist der Erfinder des Toyota Produktionssystems – was man heute „lean production“ oder „just-in-time“-Produktion nennt oder noch viel blöder: Post-Fordismus.
            Es ist die typisch westlich narzisstische Kränkung durch einen Japaner und eine japanische Firma, die dazu führt, man nennt weder seinen Namen, noch die Firma, für die er gearbeitet hat.
            Stattdessen kommt im „Post-“ mal eben eine Hälfte des US Taylorismus-Fordismus vor, aber nicht derjenige, der das System überwunden hat.

            „Und deine Argumentation war typisch Öko: „Huch wie schrecklich diese moderne Technik, was da alles Schlimmes passieren kann“. Eine Variante von dem „Schlimmen“ das sich Ökos vorstellen ist, dass die moderne Technik ausfällt. Gut und das ist eben kein zulässiges Argument.“

            Das ist nicht „modern“.
            Sowohl die Logistik via Container, als auch TPS haben sich bereits in den 1960ern durchgesetzt.

            „Das Gegenteil findet gerade statt – die „globalen“ Lieferketten implodieren.“
            „Was uns Nachteile bringt. Nicht-Ökos lernen daraus: Die globalen Lieferketten sind vorteilhaft. Alle anderen denken unlogisch.“

            Die Transporter in einem „just-in-time“-System sind schwimmende (Containerschiffe) oder rollende (Bahn, LKW) Lager, die in dem System mit einer bestimmten Zeitdauer der Belieferung eingepreist sind.
            Der Grundidee ist, die Bindung von Kapital in Form von Lagern zu eliminieren.
            Auch das ist keine neue Idee, das fand sich in Supermärkten ebenfalls zur gleichen Zeit (s. o.).
            Daraus – speziell aus der artikel- und mengengenauen Erfassung der verkauften Waren – ergibt sich eine Umkehrung der Logik eines push- zu einem pull-System. Wird der Warenbestand x eines Artikels y unterschritten, so wird automatisch ein Bestellvorgang ausgelöst.
            Das Problem ist, wenn die Produktion gar nicht wie geplant stattfindet (Kabelbäume, Ukraine) oder der Hafen für das Containerschiff gerade dicht ist (Corona, China) oder es eben keine LKW-Fahrer gibt (GB, USA) oder die eingepreiste Unabhängigkeit von Zöllen nicht mehr existiert (GB nach Brexit).

            In dem Moment kommt man dahinter, das ganz System funktioniert auf einer Basis von Grundannahmen, die gar keine Störung des Gesamtsystems vorgesehen haben.
            Weil man ein japanisches System globalisiert hat, ohne zu verstehen, warum es eigentlich erfunden worden ist (das ist sehr verkürzt, aber darauf läuft es hinaus).
            Wie ich schon öfter geschrieben habe: das ist ein Schönwettersystem aus purem Optimismus, man kann es auch als Realitätsverleugnung bezeichnen.

            Das hiesige Kapital stürzt sich auf die Produktion von profitablem Filterpaper, das dann nach China gesendet wird, um dort Masken zu produzieren, die wieder nach D zurück gesendet werden.
            Was kann jetzt noch schief gehen???

            „Übrigens die Ursache der Probleme sind politische Eingriffe, erst der Lockdown und dann die „Sanktionen“. Meine Lehre daraus ist, der Politik ihre Frechheiten zu verbieten. Insbesondere auch den Ökos in der Politik, weil die sind da federführend und bringen auch ihre eigenen Motive ein.“

            Sicher bringen „Ökos“ ihre eigenen Motive ein.
            Und finden sehr komische, aber voraussehbare Ideen, wie man ein Tempolimit umsetzen kann: schleichen gegen Putin. Gähn.
            Ich habe es bereits öfters gesagt: alle haben das chinesische Modell kopiert und das war das einer Notbremse. Nachdem viel zu spät, zu zaghaft und unentschlossen und unorganisiert gehandelt worden ist.
            Hätte man wie Taiwan agiert, es hätte keinen Lockdown geben müssen.
            Dazu hätte man aber einen Plan haben müssen, der nicht nur aus bedrucktem Papier besteht.

            Gleiches gilt für Hochwasserkatastrophe.
            Alle regen sich über den Urlaub von Spiegel auf, ich mich darüber, was diese narzisstische Rotzgöre durch ihre Unterlassungen vor dem Urlaub angerichtet hat.
            Der Zweck des gängigen „Narrativs“ thematisiert niemand: ihre unterlassene Handlung der Warnung vor einer Katastrophe hatte tödliche Konsequenzen.
            Es sind 186 Menschen gestorben und ihr wird nur ein verlängerter Familienurlaub angelastet?! Gipfel der Kritik? Echt jetzt?

          • @crumar
            „ Die Gentechnologie wird nur deshalb so gepuscht, weil sie geistiges Eigentum in Form von Patenten verspricht.“

            Ähm, solange konventionelle Züchtung betrieben wird – und das wird sie noch – kann sich Gentechnik nicht durchsetzen bzw. hätte sich nicht durchsetzen können, wenn sie keine Vorteile bietet/geboten hätte – es hätte dann nämlich keiner das Gentechniksaatgut gekauft -, insbesondere, wenn Monopolpreise verlangt werden, denn bei überhöhten Preisen muss sie sich umso mehr lohnen, damit sie auch von den Bauern gekauft wird. Das gilt sogar noch mehr, wenn maßlose Überregulierungen den Preis massiv in die Höhe treiben. Es sei denn die Bauern sind alle Idioten…

            Die Aussage, dass „die Gentechnik NUR deswegen „gepuscht“ wird, weil es die Patente gibt…“, kann daher so nicht stimmen. Zumal die konventionelle Züchtung bisher auch ohne Patente auskam.

          • Selbstverständlich bietet Gentechnik Vorteile gegenüber konventioneller Züchtung. Sie ist potentiell schneller und man kann mit ihr durch das Einbringen artfremder Gene Erbgutveränderungen erreichen, die mit konventioneller Züchtung praktisch unmöglich sind.

            Das Problem besteht u.a. in der Art, wie wir sie verwenden. Mal ganz abgesehen davon, dass die Verbraucher im Unklaren gelassen, sogar regelrecht getäuscht werden, ob sie ein gentechnisch verändertes Produkt erwerben, werden durch die Patentierung ganz neue Abhängigkeitsverhältnisse geschaffen, Stichwort „Monopole“.

            Desweiteren bringt die falsche Verwendung von gentechnisch veränderten Pflanzen neue Probleme mit sich wie resistentere Unkräuter. Das merkt man natürlich erst nach ein paar Jahren, nachdem man vorher Profite eingefahren hat, aber dann ist es zu spät; und darunter leiden auch die Bauern, die keine gentechnisch veränderten Sorten angebaut haben. Die werden so vielleicht sogar gegen ihren Willen zur Verwendung der neuesten genetisch veränderten Sorten gezwungen.

            Gentechnik in der Landwirtschaft bietet großes Potential. Aber es ist eben nicht nur Nutzen-, sondern auch Schadenspotential. Wenn wir uns nicht drum kümmern, kriegen wir neben dem Nutzen auch dem Schaden ab. Und dann wäre es hinterher vielleicht besser gewesen, gar keine Gentechnik zu verwenden. (Das ist aber nicht mein Ansatz.)

          • @Renton
            „ Selbstverständlich bietet Gentechnik Vorteile gegenüber konventioneller Züchtung. “

            Crumar hat aber behauptet, dass Gentechnik NUR deswegen „gepuscht“* wird, weil es die Patente gibt. Man kann zwar behaupten, dass ohne Patente die Gentechnik nicht erfunden worden wäre (was ich nicht tue), aber durchsetzen kann sie sich, wenn sie bereits existiert, ohne Vorteile nicht.

            Übrigens: Resistenzprobleme gab es schon vor der Gentechnik. Die gibt‘s immer, solange noch Pestizide eingesetzt werden. Bei Breitbandpestiziden entwickeln zwar mehr Pflanzen Resistenzen, aber bei Schmalbandpestiziden tun das viele davon nicht, weil sie gewissermaßen schon „von Natur aus resistent“ sind.

            *Es stellt sich auch die Frage, warum man für konventionell gezüchtete Sorten keine Patente eingeführt hat, wenn sie sich mehr lohnen würden.

          • @pingpong @Renton @AD

            „Ähm, solange konventionelle Züchtung betrieben wird – und das wird sie noch – kann sich Gentechnik nicht durchsetzen bzw. hätte sich nicht durchsetzen können, wenn sie keine Vorteile bietet/geboten hätte – es hätte dann nämlich keiner das Gentechniksaatgut gekauft -, insbesondere, wenn Monopolpreise verlangt werden, denn bei überhöhten Preisen muss sie sich umso mehr lohnen, damit sie auch von den Bauern gekauft wird.“

            Mein Punkt ist, dass das gentechnische Saatgut von Monopolisten nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern in Kombination mit dem Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat.
            Wie der BUND schreibt: „Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt.“
            D.h. auch alle Wildpflanzen und alle Pflanzen, die konventionell gezüchtet werden. Das kann man durchaus als Vorteil betrachten, aber auf lange Sicht betrachtet: für wen?

            Renton schrieb: „Gentechnik in der Landwirtschaft bietet großes Potential. Aber es ist eben nicht nur Nutzen-, sondern auch Schadenspotential. Wenn wir uns nicht drum kümmern, kriegen wir neben dem Nutzen auch dem Schaden ab.“

            Genau das. In einer Folgenabschätzung muss auch das Schadenspotential berücksichtigt werden, z.B. eine abnehmende Artenvielfalt. Und meine Frage ist immer noch, wieso existiert eigentlich kein Recht, dass die Kontaminierung meiner Felder mit solchen Pflanzen NICHT stattfindet, wenn ich partout gegen den Einsatz von Gentechnik bin? Nur hypothetisch gefragt, denn ich bin kein Landeigentümer.

            Pingpong benennt den nächste Einwand: „Es geht nicht um Giftigkeit. Sondern darum, dass du bei Experimenten im Labor schon per Definition nie die Auswirkungen abschätzen kannst die das ganze im „echten“ Ökosystem hat. Und wenn so etwas einmal in freier Wildbahn ist, kriegst du unerwünschte und unvorhergesehene(!) Nebenwirkungen u.U. nicht mehr eingefangen.“

            Das ist auch mein Horror.
            Wenn man die „gain of function“-Forschung betrachtet, dann ist das wie spielenden Kindern zuzusehen, die etwas machen, weil sie es machen können.
            Dabei die Komplexität der Folgewirkungen komplett unterschätzen, weil die Experimente im Labor unter der Voraussetzung ablaufen, diese Komplexität zu eliminieren.

            Eine Stufe darunter kann man sich über verunglückte Maßnahmen bereits im konventionellen Bereich hier informieren:
            Eingeschleppte Arten bedrohen die australische Tierwelt
            https://www.reisebine.de/reisen/tipps-fortbewegung/tiere/bedrohte-tiere
            Kaninchenkrieg in Australien
            https://www.spektrum.de/news/kaninchenkrieg-in-australien/134050

          • @crumar „Glyphosat“

            Das einzige was ich darüber weiß ist, dass Ökos dagegen sind. Kommt noch Atomkraft und Klimawandel?

            „Wie der BUND schreibt“

            Seit wann sind Ökolobbys belastbare Quellen?

            „Genau das. In einer Folgenabschätzung muss auch das Schadenspotential berücksichtigt werden, z.B. eine abnehmende Artenvielfalt.“

            Auf Grund welcher Kausalität? Herleitung, Quellen? Und wieso ist das bei Züchtung kein Problem?

            „Und meine Frage ist immer noch, wieso existiert eigentlich kein Recht, dass die Kontaminierung meiner Felder mit solchen Pflanzen NICHT stattfindet“

            „Kontaminierung“ ist eine propagandistische Öko-Vokabel. Sie unterstellt dem Leser „Verschmutzung“, irgendetwas Unerwünschtes, ohne je zu definieren oder zu begründen was da warum unerwünscht sei. Du stellst die gleiche Frage nicht bei Züchtungen, oder bei Wanderungen von irgendwelchen Spezies. Das ist halt zweierlei Maß.

            „, wenn ich partout gegen den Einsatz von Gentechnik bin?“

            Wenn ich partout gegen „Bio“ bin, fragt mich auch kein „Biobauer“ ob ich seine von Ökomethoden kontaminierten Produkte in meiner Umgebung dulde oder nicht.

            „Pingpong benennt den nächste Einwand: „Es geht nicht um Giftigkeit. Sondern darum, dass du bei Experimenten im Labor schon per Definition nie die Auswirkungen abschätzen kannst die das ganze im „echten“ Ökosystem hat. Und wenn so etwas einmal in freier Wildbahn ist, kriegst du unerwünschte und unvorhergesehene(!) Nebenwirkungen u.U. nicht mehr eingefangen.““

            Der Einwand gälte auch für Züchtungen, gegen die ihr nichts habt. ZEIERLEI MASS, irrational und unlogisch.

            „Eingeschleppte Arten bedrohen die australische Tierwelt“

            Ökogelaber. Bei uns sind auch Waschbären, Tomaten und Kartoffeln „eingeschleppt“. Das hat der Öko so verinnerlicht, dass er nicht drüber nachdenkt. Zweierlei Maß wie immer, reine Ideologie.

          • @anorak2
            „ Ökogelaber. Bei uns sind auch Waschbären, Tomaten und Kartoffeln „eingeschleppt“. Das hat der Öko so verinnerlicht, dass er nicht drüber nachdenkt. Zweierlei Maß wie immer, reine Ideologie.“

            Nun ja, invasive Arten können durchaus ein Problem für ein Ökosystem sein. Nur hat weder die Züchtung noch die Gentechnik invasive Arten hervorgebracht. Ganz einfach, weil eine Art gegenüber Konkurrenten/potentiellen Feinden stark überlegen sein muss. Landwirtschaftlich genutzte Arten sind aber so gezüchtet, dass sie viel Energie für ihre Früchte „verschwenden“, weswegen sie Konkurrenten nicht mal ebenbürtig sind. Sie müssten schon Herbizide produzieren können, um Konkurrenten abtöten zu können. Das wäre dann definitiv und VORHERSAGBAR ein Problem/Risiko. Tatsächlich kann aber nur so ein Risiko für das Ökosystem durch gentechnisch manipulierte Arten entstehen. Höchstens noch durch Auskreuzung in Wildformen der Art. Aber auch dann kann nicht jede gentechnische Veränderung ein Problem bereiten.

            Ansonsten: Ich glaube immer noch, dass crumar, pingpong und Renton das Risiko überschätzen, v.a. die ersteren beiden. Ein Risiko kann durch die zufälligen Komponenten der Veränderung entstehen, aber nicht mehr als bei der Züchtung, denn sowas gibt es auch bei der Züchtung, die basiert sogar darauf. Lediglich das, was nicht zufällig ist, kann ein Risiko bedeuten, was aber vorhersehbar sein sollte (Bt-Toxine können höchsten giftig sein, schlimmstenfalls, bei chemischer Modifikation, für Nichtzielorganismen).

      • „Es gibt keinen „Kapitalismus““

        Gemeint ist damit die Wirtschaftsfreiheit, in allererster Linie, dass Kunde und Verkäufer den Preis frei aushandeln können. „Kapitalismus“ ist im Kern freie Preisbildung und bedingt die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung (!) von Käufer und Verkäufer.

        Alle sog. Antikapitalisten wollen dieses „kapitalistische“ Machtgefüge zugunsten des Verkäufers, in deren Idealbild der allmächtige und grenzenlos gute Staat, verändern.

        Wie immer, in ihrer Freiheitsfeindlichkeit, will die politische Linke den Käufer mit den üblichen Tricks mit der „Gleichstellung“ entmachten, was hier durch Preisdeckelung („Mietendeckel“ uä) erreicht werden soll und natürlich nur auf eine Benachteiligung der Kundenseite hinausläuft.

  8. Proteste in Frankreich gegen Macron und Le Pen:

    https://www.wsws.org/en/articles/2022/04/18/fran-a18.html

    Was bleibt den Leuten auch anderes übrig, wenn sie nur Scheiße und Scheiße wählen können…

    Übrigens gehen die WSWS davon aus, dass es einen Deal zw. Mélenchon und der herrschenden Klasse gab: Er darf um Stimmen werben, um der Wahl Legitimität zu verleihen, muss aber verlieren. Aber auch ohne diesen Deal ist Mélenchon problematisch, da er ein extremer Ökologist ist:

    „ Eine „grüne Regel“ sollte verbieten, der Natur nicht erneuerbare Ressourcen zu entnehmen. “

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Luc_Mélenchon#Politische_Positionen

    Das wäre das Ende der Industriegesellschaft, da auch die Erneuerbaren viele nicht erneuerbare Ressourcen benötigen (sogar wesentlich mehr als die Kernkraft).

    • „ Vor allem will er das Rentenalter in Frankreich auf 60 Jahre senken. Während wir bald bis 70 arbeiten dürfen.“

      Das kann er sich nach der Deindustrialisierung natürlich abschminken. Wobei er wahrscheinlich hofft, das Problem durch Recycling lösen zu können, was nicht klappt, wenn der Bedarf (etwa durch den Ausbau erneuerbarer Energien) (stark) ansteigt. Oder es soll alles importiert werden (wahrscheinlich als fertige und schon ein bisschen verarbeitete Metalle, damit die Heuchelei nicht zu offensichtlich ist): Aus den Augen, aus dem Sinn.

    • „Was bleibt den Leuten auch anderes übrig, wenn sie nur Scheiße und Scheiße wählen können…“

      In welchem Land ist das denn anders? Es gibt doch lediglich unterschiedliche Stufen der Desillusionierung, in jungen „Demokratien“ glaubt man noch an Ausrutscher, in alten erkennt man das System dahinter.

      • „Es gibt doch lediglich unterschiedliche Stufen der Desillusionierung, in jungen „Demokratien“ glaubt man noch an Ausrutscher“

        Dass man nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, ist zumindest für die BRD ein junges Phänomen. Es war in den ersten Jahrzehnten der BRD nicht so -> Verweis auf die Erfolgsgeschichte der BRD, Wirtschaftswunder, Sozialstaat, Liberalisierungen, Demokratisierungen, kulturelle Leistungen uam

        Warum es seit gefühlt ~25 Jahren so ist wäre zu untersuchen. Es liegt wegen dem obigen keinesfalls an der Demokratie oder an der Verfassung der BRD, sondern an spezifischen Veränderungen die wahrscheinlich gegen Ende der 1990er Jahre eingetreten sein müssen. Und die man deswegen auch zurückdrehen kann, ohne die Verfassung abzuschaffen.

        • Geschaffener Wohlstand ist nicht gleichbedeutend mit demokratischer Teilhabe, er sorgt lediglich dafür, dass die Bevölkerung nicht unzufrieden wird.

          Ich hatte mich mal mit den Wahlwerbungen der alten Bundesrepublik beschäftigt, keine Ahnung, was damals der Anlass war, jedenfalls war ich danach gründlich ernüchtert, denn das war durchgängig der selbe oberflächliche, verlogene Schei**dreck wie heutzutage auch, Kampagnen, Sprüche, Halbwahrheiten, Personenkult…

          • Wohlstandszunahme ist schonmal besser als Wohlstandsabbau, so wie jetzt.

            Mit der Wahlwerbung wirst du kaum einen Überblick bekommen.

            Ein wesentlicher Unterschied war, dass die Parteien nicht nur in der Reklame deutlich unterschiedlich aufgestellt waren, sondern auch in der realen Politik. Und zwar berechenbar, sie sind nicht um der Macht willen einfach umgefallen und haben dann das Gegenteil gemacht was sie eigentlich vertreten.

            Ein zweiter Unterschied war, dass die meisten Spitzenpolitiker tatsächlich sowas wie eine Vorstellung von Gemeinwohl verfolgten, und nicht diese zynische LMA-Einstellung hatten wie die heutigen.

            Ein dritter Unterschied war, dass Eingriffe in Grundrechte tatsächlich ein Tabu waren, und jeder Versuch einen großen Stunk in Medien und Bevölkerung auslöste.

            Ein vierter, dass der Sozialstaat ausgebaut, und nicht abgebaut wurde.

          • @anorak2

            Es war zweifelsohne schon besser, als heutzutage, trotzdem:

            „Ein wesentlicher Unterschied war, dass die Parteien nicht nur in der Reklame deutlich unterschiedlich aufgestellt waren, sondern auch in der realen Politik. Und zwar berechenbar, sie sind nicht um der Macht willen einfach umgefallen und haben dann das Gegenteil gemacht was sie eigentlich vertreten.“

            Ich kann das nur aus Aufzeichnungen beurteilen, weil ich nicht alles bewusst miterlebt habe, aber damals gab es auch nur zwei wichtige Parteien, CDU und SPD und die traditionelle Umkipper-Partei FDP.

            Die zwei *Volksparteien* lösten sich mehr oder weniger ab und die einzige nennenswerte Unterscheidung war „viel mehr Staat“ und „nicht ganz so viel mehr Staat“. *Volksparteien* sind halt in erster Linie Projektionsfläche und sie wechseln sich ab, weil die Leute immer nach ein bis zwei Legislaturperioden die Nase voll haben.

            Alle Entscheidungen die damals getroffen oder versäumt wurden, holen uns heute ein. Sei es die Auflösung in der EU und die Übernahme des Euro, sie es das Scheitern bei der Demographiefrage, das Aufblähen des bürokratischen Apparates oder die zahlreichen internationalen Freihandelsabkommen (=Globalisierung) die ganz von selbst zu allerlei Sachzwängen führen.

            Bei wesentlichen Entscheidungen gab es m.W. auch damals keine Mitsprache und keine Debatte. Den europäischen „Einigungsprozess“ nicht gut zu finden und abzuwählen, war m.W. nie möglich (außer man zog die Wahl der NPD in Betracht, die aber chancenlos war und im Gesamtpaket wenig attraktiv).

            „Ein dritter Unterschied war, dass Eingriffe in Grundrechte tatsächlich ein Tabu waren, und jeder Versuch einen großen Stunk in Medien und Bevölkerung auslöste.“

            Da haben wir ja schon die Ursache: die Medien haben sich geändert. Die tragende Hauptsäule jeder gelenkten „Demokratie“. Und warum?

          • @AK „Die zwei *Volksparteien* lösten sich mehr oder weniger ab und die einzige nennenswerte Unterscheidung war „viel mehr Staat“ und „nicht ganz so viel mehr Staat“.“

            Das ist die neoliberale Beschreibung 🙂 Da gab es schon mehr. SPD ganz klar für Sozialleistungen, Arbeitnehmer, Rentner. CDU mehr auf der Unternehmerseite. FDP für Freiberufler.

            CDU christlich mit konservativen „Familien“-Anschauungen, SPD und FDP eher modern-liberal.

            CDU fürs Militärische, SPD und FDP eher zivil.

            usw.

            „Alle Entscheidungen die damals getroffen oder versäumt wurden, holen uns heute ein“

            Das kann ich nicht so sehen, gravierende Fehler wurden erst ab den 1990er Jahren und verstärkt ab 2000 gemacht.

            „Sei es die Auflösung in der EU und die Übernahme des Euro“

            Die EU gibt es erst seit 1992. Davor hieß das EWG, und die war nur eine lockere Arbeitsgemeinschaft benachbarter Staaten ohne die Ambition, eine gemeinsame Außenpolitik oder Währung einzuführen.

            „sie es das Scheitern bei der Demographiefrage“

            Ich bestreite dass es da eine Frage gebe.

            „das Aufblähen des bürokratischen Apparates oder die zahlreichen internationalen Freihandelsabkommen (=Globalisierung) die ganz von selbst zu allerlei Sachzwängen führen.“

            Was ist an Freihandel schlecht? Ich würe spontan meinen der ist ne gute Sache.

            „Und warum?“

            Ich weiß nicht.

      • „ Warum es seit gefühlt ~25 Jahren so ist wäre zu untersuchen. “

        Ich glaube ja, dass es damals anders war, lag daran, dass die Eliten Angst vor einer kommunistischen Revolution haben mussten. Das macht die Lösung des Problems etwas schwerer. Aber sicher nicht unmöglich. Schlimmstenfalls* müssten wir eine der demokratischen, nicht-autoritären Varianten des Sozialismus versuchen. Wenn die auch so ineffizient sein sollten wie die Autoritären oder gar auch in den Totalitarismus führen sollten, dann haben wir ein Problem.

        *Wenn Korruptionsbekämpfung & Co. Nicht funktionieren.

        • „eine der demokratischen, nicht-autoritären Varianten des Sozialismus versuchen“

          Sozialismus ist nicht genau genug definiert, als dass die Aussage irgendeinen Informationsgehalt hätte. Die BRD hat m.E. einen solchen „Sozialismus“ mit der „sozialen Marktwirtschaft“, auch wenn ich ihn nicht für sonderlich demokratisch halte.

          Was wir auf keinen Fall nochmal probieren sollten, ist eine zentrale Planwirtschaft und eine Unterdrückung des Unternehmertums. Die größte Stärke, das Optimum sozusagen, liegt eindeutig in einer Kombination kollektiver und unternehmerischer Aktivität. Die Hauptfrage die sich in dem Zusammenhang stellt, ist allerdings, wie man den kollektiven Teil organisiert bekommt, denn die Parteienpolitik erweist sich zunehmend als zu dumm und korrupt dazu.

    • „ In welchem Land ist das denn anders? “

      Das ist ja gerade das Problem. Vielleicht liegt es daran, dass Politiker v.a. aus der oberen Mittel- und der Oberschicht kommen. Dann würde es helfen, Leuten, die da her kommen, das passive Wahlrecht abzuerkennen*, oder zumindest ein Tagegeld wie im antiken Athen einzuführen, damit sich einfache Leute leisten können, sich politisch zu engagieren.

      Sollte eine Verschwörung dahinterstecken, wäre die Lösung dagegen schwieriger…

      *Also allen Leuten ab einem bestimmten Einkommen, sowie Beamten mit leitender Funktion. Und Anwälten und Co. (Wegen deren Neigung zur Bürokratisierung).

  9. Feministinnen haben nichts gegen Männer, aber das Gott männlich ist, geht gar nicht!

    Wäre Gott eine Frau, wäre das natürlich nur logisch. Genau so wie eine generisches Femininum natürlich auch niemanden ausgrenzt.

  10. Heute hat Arne einen Artikel der NYT übersetzt.

    https://genderama.blogspot.com/2022/04/du-bist-ein-wandelnder-toter-new-york.html

    Der Artikel zeigt deutlich, wie sehr die Verwertbarkeit und Nutzbarmachung männlichen Lebens in unseren Gesellschaften und unserem Denken verankert ist. Männer tragen tiefste Schuldgefühle dafür, sich entschieden zu haben, ihr Leben nicht einem hohen Risiko auszusetzen und auf unbestimmte Zeit die reinste Hölle durchmachen zu müssen. Und sie werden von anderen dafür angegangen, beschimpft, bedroht.

    Die Deutlichkeit, in der der Artikel das tut, ist seinem Autoren wohl selbst gar nicht klar. Denn der den Artikel einrahmende Fall eines Herren Klever ist geradezu ein Musterbeispiel für die Geringschätzung männlichen Lebens in Tateinheit mit Heuchelei und Bigotterie.

    Interessant, wie der Artikel eingangs aussagt, der Freund, dem Herr Klever von seiner Flucht geschriebern hatte, habe sein Vertrauen missbraucht. Denn in der Mitte des Artikels wird es nämlich auf einmal so dargestellt, dass DIE FRAU des Freundes, die den Verlauf gelesen hatte, diesen für alle lesbar online gestellt hatte. Diese war zwar auch mit Herrn Klever befreundet, das macht die Tat aber noch umso widerwärtiger.

    Diese Dame äußert sich, dass sie einfach nur empört darüber war, dass Herr Klever nicht bereit war, sein Land zu verteidigen. Im Artikel klingt es auch nicht so, dass sie nun ihn bezüglich Schuldgefühle hätte, nachdem er mit Beleidigungen und Morddrohungen bombardiert wird. Ihre (meines Erachtens zum Zwecke des schönen Klanges geheuchelten) Schuldgefühle drehen sich darum, dass sie selbst in Frankreich lebt und nicht vor Ort in der Ukraine ist. Gleichzeitig räumt sie ein, sich dort sicher zu fühlen und eigentlich nicht weg zu wollen. Dass es ihrem ehemaligen „Freund“, Herrn Klever, genauso geht, dass übersteigt wohl die kognitiven Fähigkeiten unseres Modelchens. Kurz: sie hat ein Recht darüber zu entscheiden, in Sicherheit zu leben, weil Frau – er hat es nicht, weil Mann!

    Und der Artikel schließt ohne Ironie mit besagtem Modelchen, das sich nun Gedanken macht, wenn alles vorüber ist, dafür gegängelt zu werden, nicht in der Ukraine gewesen zu sein. Erstens ist das für sie sehr unwahrscheinlich, weil – mal wieder – Frau. Zweitens: HALLO, in dem Artikel wird lang und breit erzählt, wie ein Mann SEHR REAL SCHON JETZT massivsten Gängelungen ausgesetzt ist. UND ZWAR WEGEN IHR!!! Was den Autor nicht daran hindert, seinen Artikel mit einem üblichen frauenzentrierten Rührstück der Sorte „Awww, die Arme“ enden zu lassen, nachdem er den wegen eben dieser Frau gerade die Hölle durchmachenden Mann nach einer zweiten Erwähnung in der Artikelmitte mal eben hat fallen lassen, um sich höchst empathisch dieser Dame zu widmen.

    Es ist echt unfassbar. Wie gesagt, der Artikel wirft – mutmaßlich unbeabsichtigt – ein Schlaglicht auf die wahren Geschlechterverhältnisse in unseren Gesellschaften und bringt dabei selbst ein wunderbares Beispiel dafür, zu welch verdrehtem Scheiß eben diese Verhältnisse führen. So taugt dann eben selbst noch eine Frau als „emotionaler Identifikationsfaktor“ im Artikel, nachdem in demselben Artikel geschildert wird, wie diese Frau das Leben eines Mannes versaut hat, weil sie sich darüber empört, dass der Mann die Frechheit besitzt, für sich dasselbe Selbstbestimmungsrecht einzufordern, welches sie für sich als vollkommen selbstverständlich erachtet. Standards sind etwas so tolles, dass man sie stets im Doppelpack mit sich führen sollte…

  11. Vielleicht interessiert es jemanden, ich bin gerade im gelben Forum über den Link gestolpert:
    https://thecradle.co/Article/interviews/9135
    bzw.
    https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=606350

    Es handelt sich um ein Interview mit Sergey Glazyev:
    „Er ist einer der einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler der Welt, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und war von 2012 bis 2019 Berater des Kremls. In den letzten drei Jahren leitete er als Minister für Integration und Makroökonomie der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) Moskaus strategisch wichtigstes Ressort.“

    Wenn man so will, offenbart er einen (ökonomischen) Blick hinter die Kulissen und Planungen all der Länder, die die US- und Dollar-Hegemonie abschütteln wollen. Ich zitiere mal (deepl-Übersetzung):

    „Das neue konvergente Wirtschaftssystem, das in der Volksrepublik China und in Indien entstanden ist, stellt die nächste unvermeidliche Entwicklungsstufe dar, in der die Vorteile sowohl der zentralisierten strategischen Planung als auch der Marktwirtschaft, der staatlichen Kontrolle der monetären und materiellen Infrastruktur und des Unternehmertums kombiniert werden. Das neue Wirtschaftssystem vereint die verschiedenen Schichten ihrer Gesellschaften mit dem Ziel, den gemeinsamen Wohlstand in einer Weise zu steigern, die wesentlich stärker ist als die angelsächsischen und europäischen Alternativen. Dies ist der Hauptgrund, warum Washington den von ihm begonnenen globalen hybriden Krieg nicht wird gewinnen können. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass das derzeitige, auf den Dollar ausgerichtete globale Finanzsystem durch ein neues ersetzt werden wird, das auf einem Konsens der Länder beruht, die sich der neuen Weltwirtschaftsordnung anschließen.“

    In der ersten Phase des Übergangs greifen diese Länder auf ihre nationalen Währungen und Clearingmechanismen zurück, die durch bilaterale Währungsswaps unterstützt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird die Preisbildung immer noch hauptsächlich von den Preisen an den verschiedenen Börsen bestimmt, die auf Dollar lauten. Diese Phase ist fast vorbei: Nachdem Russlands Reserven in Dollar, Euro, Pfund und Yen „eingefroren“ wurden, ist es unwahrscheinlich, dass irgendein souveränes Land weiterhin Reserven in diesen Währungen anhäufen wird. Ihr unmittelbarer Ersatz sind nationale Währungen und Gold.

    Die zweite Phase des Übergangs wird neue Preisbildungsmechanismen beinhalten, die sich nicht auf den Dollar beziehen. Die Preisbildung in nationalen Währungen ist mit erheblichen Gemeinkosten verbunden, wird aber immer noch attraktiver sein als die Preisbildung in „unverankerten“ und verräterischen Währungen wie Dollar, Pfund, Euro und Yen. Der einzige verbleibende globale Währungskandidat – der Yuan – wird aufgrund seiner Unkonvertierbarkeit und des eingeschränkten externen Zugangs zu den chinesischen Kapitalmärkten nicht an ihre Stelle treten. Die Verwendung von Gold als Preisreferenz wird durch die Unbequemlichkeit seiner Verwendung im Zahlungsverkehr eingeschränkt.

    Die dritte und letzte Stufe des Übergangs zu einer neuen Wirtschaftsordnung wird die Schaffung einer neuen digitalen Zahlungswährung beinhalten, die durch ein internationales Abkommen auf der Grundlage der Prinzipien Transparenz, Fairness, guter Wille und Effizienz begründet wird. Ich erwarte, dass das von uns entwickelte Modell einer solchen Währungseinheit in dieser Phase eine Rolle spielen wird. Eine solche Währung kann durch einen Pool von Währungsreserven der BRICS-Länder ausgegeben werden, dem alle interessierten Länder beitreten können. Das Gewicht der einzelnen Währungen im Währungskorb könnte proportional zum BIP jedes Landes (z. B. auf der Grundlage der Kaufkraftparität), seinem Anteil am internationalen Handel sowie der Bevölkerung und der Größe des Territoriums der teilnehmenden Länder sein.“

    Ich bin gespannt, ob es so kommt, es wäre evtl. ein riesiger Schritt nach vorn (man wird die konkreten Vorschläge und Regeln abwarten müssen). Die letzte Chance zu einem fairen Welthandelssystems kam m.E. von Keynes, mit dem „Bancor“, der damals von den USA (seinerzeit stärkstes Exportland der Welt) abgelehnt wurde (so wie es heutzutage vom Exportüberschußfetischisten Deutschland abgelehnt würde).

    • Totaaaaaaaaaaaaaaaaaaal suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuper interessant.

      Stützt nämlich Androsch ihm sein antiamerikanisches und prorussisches Weltbild.

      Einer der einflußreichsten Wirtschaftsschissenwaftler der Welt? Is‘ ja voll super! Der hat bestimmt recht. Is‘ schließlich ein Russe und lebt in einer total freien Gesellschaft mit kritischer Öffentlicihkeit. Die russische Wissenschaft hat schließlich höchstes Renommee. Und nie würde in Rußland ein Wissenschaftler sich selbst zensieren.

      So, das reicht. Ich guck jetzt Russia Today. Ich will mehr über die Entnazifizierung der Ukraine erfahren.

      Wo wären wir bloß ohne Androsch ihm sein geheimes Wissen über UFOs und die bösen Amis?

      PS: Ist schon schlümm diese westliche Ökonomie. Geht überhaupt nicht planvoll vor, fördert nicht bestimmte Industrien und so.

      Es lebe das heilige Rußland!

      Möge uns Androsch noch viele weitere dieser tollen Storys bringen. Wahrscheinlich ist Corona in Würklichkalt auch ein Virus aus Oklahoma, Alabama oder Indiana. Den Amis ist alles zuzutrauen.

  12. Und schon wieder ein Rassismus-Vorwurf:

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=83090#h15

    Dass die Kultur der einen Flüchtlinge anders sein könnte als die der anderen „Flüchtlinge“ ist natürlich nicht möglich oder irrelevant. Lieber alle reinlassen und sich selbst zerstören als die paar guten der einen Gruppe mit auszusondern. Ich sage dagegen: Entweder Ungleichbehandlung oder gar keinen reinlassen. Sonst zerstören wir uns selbst!

    • PS: Das gilt natürlich nur, wenn die FIuechtIinge schon vor der Übertretung der deutschen Grenze in Sicherheit sind. Da kann man das Reinlassen nur aus Gerechtigkeitsgründen fordern, um die primären Aufnahmeländer zu entlasten. Und da kann man das Nichtreinlassen von bestimmten Gruppen oder allen durchaus vertreten, ohne menschenfeindlich zu sein/erscheinen.

      Sind sie erst durch das Übertreten der deutschen Grenze in Sicherheit, muss man sie wohl oder übel reinlassen. Vielleicht gibt es auch hier noch eine Möglichkeit, eine Selbstzerstörung zu verhindern, wenn sie drohen würde.

    • PPS: Auch gegen eine Unterstützung der primären Aufnahmeländer spricht nichts. Man darf sich nur nicht zu sehr von ihnen abhängig machen, wenn man es mit Leuten wie Erdogan zu tun hat*.

      *Mit anderen Worten: Nicht erst die Grenzen öffnen und dann durch die Hintertür wieder schließen, wie Merkel es gemacht hat.

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