Baumbaron stellt die „Glaubenssätze“ der heiligen Kirche des Feminismus dar:
Die heilige Kirche des Feminismus (hier vertreten durch Schick) definiert sich folgendermaßen:
1. Unfehlbarkeit
2. Die Etablierung einer Priesterklasse
3. Die Etablierung einer Verhaltens- und Sprachnorm
4. Die Verehrung von Heiligen und Märtyrern
5. Behauptung Opfer zu sein
6. Die Verfolgung von KetzernUnd Rowling ist eine der vielen Ketzer; Verbrennung folgt!
Die Ähnlichkeit des Feminismus zur Religion hatten wir hier schon häufiger:
- Feminismus als Kult und Erlösungsreligion
- Andere Meinungen nicht ertragen können und der Feminismus als Sekte
- Das Ausblenden der Unlogik im radikalen Feminismus als Costly Signal
- Radikaler Feminismus und radikaler Islam
Die obige Zusammenfassung finde ich trotzdem ganz schön, weil sie einen gewissen Prozess der Etablierung und „Sesshaftwerdung“ andeutet.
Der intersektionale Feminismus arbeitet stark mit der Errichtung von Tabus und der Verfolgung von Ketzern. Dadurch, dass man entweder für ihn oder gegen ihn ist bewirkt er eine starke Spaltung, um so mehr er sich aber durchsetzt um so wichtiger ist es auch dazuzugehören und es richtig zu machen. Und um so attraktiver wird die Position des Priesters. Ist man erst einmal drin und hat genug Umfeld aus dem Bereich dann muss man auch insbesondere aufpassen kein Ketzer zu werden.
Zu den Mythen des Feminismus gehört die Gewalt gegen die Frauen:
Frauen scheuen sich nicht einmal, Männer in Fernsehsendungen zu ohrfeigen, wie es schon dreimal in Trash-Shows zu sehen war.
Hier gilt die alte Regel: der körperlich Stärkere muss dieselbe Gewalthandlung, die ihn selbst ins Gefängnis bringen kann ertragen, weil es sich wehren könnte (was er aber auf keinen Fall darf).
Das gilt sogar für eindeutige Nicht-Gewalt wie Worte: hier darf sich die körperlich schwächere Person dahinter verstecken, dass aus Nicht-Gewalt jederzeit Gewalt werden könnte.
Und es gilt immer: ein Mann der schwach ist, muss ausgelacht werden und ist selbst Schuld, daher gilt obiges nicht für ihn.
Es sind viele Laienpriesterinnen unterwegs, die laut und kreischend den Teufel verdammen und, wenn sie dran denken, die Göttin preisen.
Dass das zum einen Statusgerangel unter den Gläubigen ist, ist klar.
Ich würde vermuten, dass da auch ein Auge auf eines der offiziellen Priesterämter geworfen wird, aber, gemessen an der Anzahl an Feministinnen, ist die Zahl der Besserstellungsbeauftragten etc gering.
Säkulare Religion, nicht anders als der Kommunismus.
Nun, das kann man erweitern:
https://www.bol.de/shop/home/artikeldetails/A1001443044
Dem Kapitalismus fehlen aber zentrale Teile einer Religion:
– allgegenwärtige Heiligenbilder
– heilige Bücher
– Erwartung eines Paradieses wenn nur die Glaubenssätze umgesetzt werden
– Inquisition für Häretiker
– Kirchenorganisation mit strikter Hierarchie
Aber es gibt immerhin den empirisch nicht haltbare Glauben an die „unsichtbare Hand“, die schon alles zum Besten regeln wird.
Wäre Smith noch am Leben, er würde sich ob dieses Ausdrucks selber verfluchen. Er ist einfach zu mißverständlich.
Es geht eher um ein Art Naturgesetz als um einen Sky-Daddy der a gusto in den Angelegenheiten der Menschen rumfuhrwerkt.
Aber das alleine reicht m.E. nicht um den Kapitalismus zu einer säkularen Religion werden zu lassen. Wobei es widerum genügend (reiche) Menschen gibt ihn so verkaufen, da sollte man ehrlich sein.
Es gibt viele Kapitalismen, einer davon heißt „Soziale Marktwirtschaft“. Deren Erfinder glauben daran offenbar nicht, sonst hätten sie nicht Maßnahmen wie Sozialsysteme und staatliche Interventionen gegen die Fehler des Freien Markts eingeführt.
@Bill
Weil du dich für eine offensichtlich katholische, bzw. orthodoxe Variante der Religiosität entscheiden hast.
Max Weber (das Gegenteil von einem Marxisten) schrieb das Werk (meine Herv:): „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. 😉
Es hätte demnach für den Beginn des Kapitalismus eine Verinnerlichung von „Geboten“ in Form der Herausbildung von persönlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen – wie z.B. Genügsamkeit, Askese, Fleiß – gezeigt, die bei der Kapitalakkumulation halfen. Wobei Walter Benjamin dieser Tradition folgend schrieb: „Der Kapitalismus ist eine Religion aus bloßem Kult, ohne Dogma.“ und der „Der Kapitalismus hat sich (…) auf dem Christentum parasitär entwickelt, dergestalt, daß zuletzt im wesentlichen seine Geschichte die seines Parasiten, des Kapitalismus ist.“
An Weber wurde kritisiert, dass die von ihm geschilderten Eigenschaften einem Kapitalismus mit Massenproduktion schaden würden, da „Genügsamkeit“ einem Massenkonsum im Wege stehen würden. Aus diesem Gedanken wird klar, warum sich diese „Religion“ veränderten Gegebenheiten eines bestimmten Akkumulationsregimes anpassen muss und daher dort nicht „dogmatisch“ sei kann. Am „Konsumerismus“ (consumerism), der laut Wikipedia (kursiv von mir): „ein konsequentes Konsumdenken (beschreibt), wobei der Konsum zu einer Ersatzreligion wird.“ wird das klar.
„Konsumerismus“ schreit nach Verschuldung und nach Hedonismus, nicht nach Askese.
Bestimmte religiös-kapitalistische Dogmen hingegen halten sich hartnäckig, dass bspw. private Unternehmen die öffentlichen Daseinsvorsorge effizienter handhaben würden, selbst wenn sie sich als falsch erwiesen haben (s. Bahn in England, Wasserwerke in Berlin, PPP in D). Dass Konkurrenz der Motor des Kapitalismus ist – während faktisch der von Marx vorhergesehene Trend der Monopolisierung weiter voran schreitet (mit wem konkurriert Google?) usw. usf.
Um auf deine Verwendung von „Kommunismus“ zurückzukommen denke ich, du meinst eigentlich speziell die Erscheinungsform des Stalinismus mit seinem „Personenkult“, der auffällig auf christlich-orthodoxe Traditionen zurückgreift. So z.B. die Ikonen (Heiligenbilder) und auch Ikonenprozessionen (die man beide im Calvinismus nicht vorfindet).
Mit den „heiligen Büchern“ ist das so eine Sache – entscheidend ist erstens, wer durchsetzen kann, welches in den Kanon eines heiligen Buches gelangt und welches nicht.
Zweitens ist nicht unbedingt wichtig, was da drin steht, sondern wie sie nach aktuellen Bedürfnissen (als Glauben) zu interpretieren sind. Was in der Regel ebenfalls eine Machtfrage ist. Auch da gibt es christliche Vorbilder: https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Konzil_von_Nicäa
Die „Erwartung eines Paradieses“ kann man Marx folgend nicht erwarten, sondern, wenn man dem „Manifest“ (1) folgt die Hoffnung haben: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“ Dass sich damit alle Konflikte oder Widersprüche erledigt hätten, würde dem dialektischen Denken widersprechen. Erstaunlich übrigens die „individualistische“ Reihenfolge, die gerne überlesen wird.
(1) In meinen Augen kein besonders guter Text, gerade wegen des Kultcharakters und blöder Fehler in den Übersetzungen.
Dem Kapitalismus fehlen aber zentrale Teile einer Religion:
Doch, die hat er. Alle. Wir nehmen sie nur nicht mehr war, weil wir sie verinnerlicht haben und für Bestandteile der objektiven Realität halten und nicht mehr als Ausgeburten unseres Denkens erkennen.
Um mal als Denkanstoß 3 sakrale Glaubenssätze zu nennen, es gibt deren mehrere:
-Wachstum
-Wachstum
-Wachstum
Wo gibt es in D eine Adam-Smith-Stadt? Vor welchem Ministerium steht eine Adam Smith Statue? Jährliche Prozessionen auf denen eine tennisplatzgroße Fahne mit dem Konterfei von John D. Rockefeller weht? Nein? Dachte ich mir.
In welchen Diskussionen mit Kapitalisten wird dergestalt selbstverständlich mit Buch, Kapitel und Vers aus dem „Wohlstand der Nationen“ zitiert wie bei Diskussionen mit Kommunisten aus den MLW (und erwartet, dass die Nennung die Diskussion beendet)?
Der Wunsch nach Wachstum im Sinne von mehr Wohlstand ist dem Menschen eigen, einer Spezies die den größten Teil ihrer Existenz vom Mangel regiert wurde.
„Den Kapitalismus einholen und überholen!“ Klingelt das was?
gewissen Prozess der Etablierung und „Sesshaftwerdung“ andeutet
Das ist eine recht pudelige Formulierung für die Omnipräsenz feministischer Herrschsucht, Habgier und Missgunst in weitgehend allen Lebensbereichen. Für oft hormonell induzierte alltägliche Willkür, die ihre Legitimation aus der behaupteten Höherwertigkeit der Frau bezieht, gegen die jede Rationalität inzwischen komplett machtlos ist. Und all das eingebettet in einer neuartigen Gesellschaftsstruktur, deren einzige Produktivität mittlerweile offenbar in der Ausgrenzung und Ächtung immer wieder neu definierter Menschengruppen besteht und die sich so letztlich atomisiert. Sogenannte feministische Politik.
Oder als Fabel:
Das Rehkitz würde so gerne sesshaft werden – wenn da doch nur nicht noch immer die vielen sabbernden Wölfe wären…
So wird es gelehrt – und geglaubt. Heute mehr denn je. Denn in jeder Stokowski und in jeder Schick steckt ja im Grunde ein solches zartes Rehkitz. Sie können es nur nicht zeigen – wegen der Wölfe. Und deswegen wird die Pudel-Armada kläffend ins Wolfsgehege gehetzt, wo sie allerdings nur noch einen alten, weißen, humpelnden, zahnlosen Wolf antrifft. Den aber zerfleischen die Pudel unter den großen Augen der Rehe erbarmungslos, als sei er ein mächtiger Löwe. Sie haben gelernt, dass sie den Rehen so gefallen und imponieren.
Da machen sie nun „Platz“, hecheln mit raushängender Zunge und erhoffen sich eine Belohnung. Sie ahnen noch gar nicht, dass sie sich ganz bald gegenseitig zerfleischen werden.
Immerhin gibt es religiöse Vielfalt: Kulturmarxiamus, CRT, Globohomo …
Lassen wir den Experten sprechen:
Da fehlt „erbitterte Steitigkeiten über Details im Dogma“.
Stimmt!
Die Häretiker der Judäischen Volksfront gehören der Selbstkritik zugeführt!
Da hab‘ ich auch was: