Selbermach Mittwoch

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140 Gedanken zu “Selbermach Mittwoch

  1. @Leszek
    Schon wieder ein übler Scoop von Christopher Rufo:

    • @ FS

      Danke für den Hinweis.

      Aber Rufo bietet hier inhaltlich nichts Neues.

      Dass es eine Unterströmung der Critical Race Theory in der Pädagogik gibt, wissen wir doch, da haben wir uns ja schon mehrfach drüber unterhalten.

      Nur – was diese Unterströmung der Critical Race Theory in der Pädagogik in Theorie und Praxis nun tatsächlich beinhaltet – das kann ich noch nicht beurteilen. (Und ich vermute, du auch nicht.)

      Handelt es sich um harmlose pädagogische Konzepte zur besseren Förderung von Schülern in den USA, die ethnischen/kulturellen/religiösen Minderheitengruppen angehören? Dann könnte dies eine gute Sache sein.

      Oder handelt es sich um ideologische Indoktrinierung von Schülern oder ist in der pädagogischen Theorie und Praxis eine Abwertung von Weissen implizit oder explizit vorhanden?
      Geht es nicht darum, Lern- und Entwicklungsprozesse zu fördern, sondern darum irrationale Über-Ich-Funktionen zu erzeugen?
      Dann wäre dies ein schlechte Sache und ich als Anhänger der antiautoritären und freiheitlichen Strömungen der Pädagogik würde dies schärfstens kritisieren.

      Solange ich dies nicht beurteilen kann, kann ich aber nichts dazu sagen.

      Aber, wie gesagt, 2 Bücher zum Thema stehen auf meiner Liste.

      Du weißt ja, ich bin (Neo- und Links-)Hegelianer und habe eine Präferenz für jene Art des Denkens, die man in der Philosophie als dialektisches Denken und in der Psychologie als postformales Denken bezeichnet. Und der erste Grundsatz dialektischen Denkens lautet:

      Von der Sache selbst ausgehen.

      Daher schaue ich mir immer zuerst die Quellen an, bevor ich mir ein Urteil bilde.
      Nur so kann man es vermeiden auf Propaganda hereinzufallen.

    • Das wird ein Blutbad für die Dems bei den nächsten Wahlen…..
      Ab März laufen die nächsten Gouverneurswahlen, im.Herbst dann die midterms

  2. Was wichtig ist: „Gemeinderat beschließt Pilotprojekt für kostenlose Tampons
    https://www.badische-zeitung.de/gemeinderat-beschliesst-pilotprojekt-fuer-kostenlose-tampons

    ______

    Aus der Schweiz
    https://www.nzz.ch/bildung/elsbeth-stern-30-prozent-gehoeren-nicht-ans-gymnasium-ld.1651620

    „Auch an den Universitäten werden Mathematik und Technik weiterhin von Männern dominiert. Das ist auch ein kulturelles Problem.

    Ja. Wie sind Höchstleistungen zu erklären? Frauen gelten als fleissig, Männer hingegen als brillant. Das Stereotyp, dass Frauen halt doch nicht ganz so intelligent sind wie die besten Männer und es deshalb nicht bis ganz nach oben schaffen, ist ausgeprägt. Und so werden die Leistungen von Frauen häufig übersehen. Das haben alle Frauen erlebt, die akademische Karriere machen. Und alle haben es irgendwann überwunden.

    Wie war das bei Ihnen?

    Ich hatte Förderer. Aber wenn ein Männergremium eine begehrte Stelle neu besetzen muss, geschieht das oft nach dem «Similar to me»-Prinzip: Männer wählen Männer, weil sie glauben, in ihnen weiterzuleben oder was auch immer. Kandidatinnen, die genauso gut sind, müssen sich nach der Absage dann Unverschämtheiten anhören wie, man sei halt eine schwierige Person. Auch das haben alle Frauen in Spitzenposition erlebt, auch ich. Und ich bin bestimmt nicht schwierig.“

    ________

    https://www.nzz.ch/international/neuseeland-jacinda-ardern-kaempft-mit-schrumpfender-zustimmung-ld.1655730?reduced=true

    „Neuseelands Starpolitikerin Jacinda Ardern landet auf dem harten Boden der Realität

    Sie hat das Land sicher durch mehrere Krisen gesteuert und mit ihrer menschlichen Art überzeugt. Doch nun schrumpfen die Zustimmungsraten der neuseeländischen Premierministerin. Woran liegt das?“

    Starpolitikerin(!) landet auf dem harten Boden der Realität! Woran liegt das? Weil sie eine Frau ist und Männer vielleicht gar nicht so hoch gelobt werden?

    • „Auch an den Universitäten werden Mathematik und Technik weiterhin von Männern dominiert.“

      51% Männer sind ein Problem.
      51% Frauen nicht.
      70% Frauen auch nicht.
      90% Frauen auch nicht.
      Feminismus ist auch gut für Männer. Listen and believe.

      „Aber wenn ein Männergremium eine begehrte Stelle neu besetzen muss, geschieht das oft nach dem «Similar to me»-Prinzip: Männer wählen Männer, weil sie glauben, in ihnen weiterzuleben oder was auch immer.“

      Auch da gibt es Studien zu. Das was hier behauptet wird, kann getrost als weibliche Projektion eingestuft werden. Für Frauen ist das Geschlecht immer wichtiger als für Männer. Sie reden ja schon mehr mit ihren Töchter wie mit ihren Jungen. Wenn jemand nach Geschlecht einstellt, dann sind es Frauen.

  3. https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/carolin-kebekus-plant-musikfestival-nur-mit-auftritten-von-frauen-17649733.html

    “Carolin Kebekus plant Musikfestival nur mit Frauen

    Während Künstlerinnen bei Musikfestivals oft mit der Lupe gesucht werden müssen, geht Carolin Kebekus einen anderen Weg. Sie plant in Köln ein Open-Air-Festival mit ausschließlich weiblichen Bühnengästen.

    Carolin Kebekus (41) organisiert im kommenden Jahr ein Open-Air-Musikfestival, bei dem nur Frauen auftreten. Es soll am 6. Juni am Kölner Tanzbrunnen stattfinden. „Weibliche Acts sind im Musikbusiness völlig unterrepräsentiert“, sagte die Komikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Bei den Grammys gingen zwischen 2013 und 2019 nur zehn Prozent der Nominierungen an eine Frau. Auch auf Festivalplakaten muss man weibliche Acts mit der Lupe suchen. Das wollen wir ändern. Wir wollen Musikerinnen sichtbarer machen.“
    […]
    Die Idee zu dem Festival war in der „Carolin Kebekus Show“ geboren worden. Dort hatte es in der diesjährigen Staffel ein Schwerpunktthema über die mangelnde Repräsentanz von Frauen in der Musikindustrie gegeben. Die Ursachen dafür gehen laut Kebekus bis ins 19. Jahrhundert zurück: „Damals schickte es sich für Frauen nicht, Geld zu verdienen. Deshalb mussten sie ihre Kompositionen unter dem Namen von Männern veröffentlichen. Also gab es nur männliche Komponisten. Bis heute zieht sich dieses Ungleichgewicht durch alle Orchester und Popformationen. Denn oft sitzen an allen entscheidenden Positionen eben Männer.“
    Ausreden dürfen nicht weiter gelten
    Frauen fehlten dementsprechend nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne. „Die Ausrede, es würde ja nun mal keine weiblichen Bands geben, darf nicht mehr gelten. Denn es gibt sie, man muss ihnen nur Platz geben. Und genau da setzt unser Festival an: es geht eben um Sichtbarkeit. Unsere Acts sind Vorbilder für Frauen und Mädchen: Mädchen sollen wissen, dass auch sie Rockstars sein können.“
    Als Zuschauer sind Männer bei dem Festival durchaus willkommen. „Wir können nur etwas ändern, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, sagte Kebekus. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Diskurs zwischen Frauen und Männern auf Augenhöhe. Es geht uns nicht um Bevorteilung, wir fordern lediglich die gleichen Chancen. Wir wollen, dass Frauen bei Festivals und im Radio genauso präsent sind wie Männer.““

    Feministische Mythenbildung. Vor ein paar Jahren, da fand ich die Kebekus noch witzig. Mittlerweile eigentlich nur noch peinlich. Dem Trend der Zeit entsprechend ist sie eben nicht mehr nur eine Witzfigur, sondern eine Witzfigur mit Botschaft. Leider hat sie sich da gerade eine der verlogensten Ideologien ausgesucht.
    Ich kann nicht erkennen, dass heute Musikerinnen weniger Chancen im Musikbusiness haben als Männer. Topacts bei Festivals sind sowohl Frauen wie Männer, auch die Charts sind eher bunt gemischt. Ob jemand Erfolg hat, liegt auch noch immer am Publikum, bzw. heute auch noch an der Vermarktung. Ich gehe davon aus, dass Musikunternehmen auch nur die Musiker vermarkten, die Erfolg versprechen. War das jemals anders? Warum wurden Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Liszt, Brahms, uvm. zu dem, was sie heute sind? Vielleicht, weil ein Publikum sie hören wollte? Frau Kebekus hätte besser ein Musikfestival für klassische Musik von Komponistinnen aus der Taufe heben sollen. Das wäre sinnstiftender gewesen.

    • Einlasskontrolle:
      3F = Als Frau zu lesender menstruierender Mensch
      2F = Nicht als Frau zu lesender menstruierender Mensch
      1F = Als Frau zu lesender Mensch nach der Menopause
      Kein Einlass: Nicht als Frau zu lesender Mensch ohne oder nach der Menopause

    • Ich bin selbst Booker in einem kleinen Kulturverein. Man kann es drehen wie man will, aber 90 % der Bewerbungen von Künstlern kommt von Männern. Frauen haben eher wenig Bock für 2 Kästen Bier und Spritgeld mit einem abgeranzten Bandbus quer durch Deutschland zu jockeln. Für Männer ist das wohl eher ein großer Spaß. Ich habe durchaus kein Problem damit, weibliche Künstler zu buchen. Sie müssen halt einfach nur gut sein.
      Was Frau Kebekus da behauptet, ist in meinen Augen einfach nur Blödsinn.

    • Unsere Acts sind Vorbilder für Frauen und Mädchen: Mädchen sollen wissen, dass auch sie Rockstars sein können.

      Ein Argument, was ich nie verstehen werde. Also wenn Frauen nur Männer auf der Bühne sehen, dann denken Sie, dass sie kein Rockstar sein können/dürfen? Aber wieso? Weil sie zu dumm sind zu abstrahieren? Und warum wird ständig von rein weiblichen Bands gefaselt? Was ist mit gemischten Bands? Oder weiblichen Stars? Adele, Rihanna, Beyoncé, Sia, Taylor Swift, Ellie Goulding, Madonna? Bei der Kebekus scheint man das Gehirn auch durch Feminismus ersetzt zu haben. Ich wette das Festival wird nur wenig Resonanz haben. Auch von Frauen. Und Männer sind Schuld.

    • Ich habe einen Plattenladen und bin seit 45 Jahren Sammler. Leider ist viel explizit „weibliche“ Musik nun mal grottig und als Sammlerinnen von Musik taugen Frauen auch überhaupt nichts. Dieses Festival wird überwiegend akustischen Abfall produzieren. Es ist das gleiche wie im Bereich Kabarett und Comedy, viele sind einfach nur unlustig, weil politisch korrekt und ideologisch verbohrt (ein klassischer Fall sind die Mädels von der Anstalt).

  4. https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/gewalt-in-partnerschaften-ist-2020-weiter-gestiegen-17648768.html

    “Gewalt in Partnerschaften weiter gestiegen
    Rund eine Stunde dauerte am Dienstagvormittag die Pressekonferenz zum Thema Partnerschafts­gewalt. In dieser Zeit würden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt, verübt durch aktuelle oder ehemalige Partner, berichtete Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD). Alle zweieinhalb Tage werde eine Frau getötet. Nach den Zahlen des Bundeskriminalamts wurden im vergangenen Jahr insgesamt 148.031 Menschen in Deutschland Opfer von Partnerschaftsgewalt. Das sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. 80,5 Prozent der Opfer sind weiblich. Etwas mehr als ein Drittel der Täter sind ehemalige Partner, die anderen Taten werden in bestehenden Ehe- oder Lebenspartnerschaften begangen. Mehr als die Hälfte der Opfer lebte in einem gemeinsamen Haushalt mit dem Tatverdächtigen.

    Das Zuhause sollte ein sicherer Ort sein, sagte Lambrecht, aber für viele Frauen werde es ein „Ort des Schreckens“. Sie appellierte, auf die Wortwahl zu achten. „Wenn ein Partner Gewalt ausübt, ist das keine Tragödie, sondern nichts anderes als ein Gewaltdelikt.“ Das dürfe man nicht länger zulassen, „wir müssen da ganz klare Kante zeigen“. Lambrecht erinnerte daran, dass das Strafrecht erst in der vergangenen Legislaturperiode verschärft worden sei: Stalker können nun gestoppt werden, bevor sie gewalttätig werden. Auch der Gewaltschutz wurde erweitert: Bei Verletzung oder Bedrohung der sexuellen Selbstbestimmung können die Opfer dafür sorgen, dass der Täter sich nicht in ihrer Nähe aufhalten und ihre Wohnung betreten darf.
    Dennoch steigt die Gewalt in Partnerschaften seit 2015 ungebremst an. Das Bundeskriminalamt kann allerdings nur über die polizeilich registrierten Fälle Auskunft geben. „Das ist das Hellfeld“, sagte Holger Münch, der Präsident des Bundeskriminalamts, der am Dienstag mit Lambrecht die Kriminalistische Auswertung seiner Behörde vorstellte. Man müsse von einem „sehr erheblichen Dunkelfeld“ ausgehen, sagte Münch. Nach Studien, die auf Befragungen von Opfern basieren, könnte das Dunkelfeld 90 Prozent ausmachen, sagte Münch, es gebe demnach also tatsächlich fast doppelt so viele Opfer. Bei körperlichen Gewalttaten sei es möglicherweise etwas weniger als 90 Prozent, denn solche Delikte fallen anderen eher auf. Bei Taten wie Bedrohung, Stalking oder Nötigung, so vermutet Münch, könnte es aber sogar mehr sein. […]“

    Die populistische SPD Ministerin Lambrecht schwadroniert wieder in der feministischen Opferorgie. Sogar mit feinen Details.
    “Der Großteil der Tatverdächtigen sind Männer, nur 20,9 Prozent sind weiblich. Der Anteil der Ausländer beträgt rund 34 Prozent. Unter den syrischen Tatverdächtigen ist der Anteil der Männer mit 91,5 Prozent höher als der Durchschnitt, ebenso mit 88,3 Prozent unter den türkischen Verdächtigen. Unter den polnischen Tatverdächtigen gibt es dagegen mit 25,8 Prozent überdurchschnittlich viele Frauen. Zu den Faktoren, die Gewalt in Partnerschaften generell begünstigen, zählen nach Angaben Münchs „ausgeprägte patriarchalische Rollenbilder“ und Gewalterfahrung in der Kindheit.“

    Nur 20,9% weibliche Tatverdächtige, wird Zeit, dass dies paritätisch angeglichen wird. Es braucht mehr Möglichkeiten für Männer die an ihnen verübten Taten zu melden. Die Polizei muss besser darin geschult werden Täterinnen zu erkennen und zu überführen.
    Und noch ein nettes Detail: „Zur Frage, ob die Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr zu einem Anstieg der Gewalt in Partnerschaften geführt habe, ergibt sich kein eindeutiges Bild.
    Erinnern wir uns an die mediale Panikmache vor ca. einem Jahr, als das weibliche Opfertum glühte.

    • „Nur 20,9% weibliche Tatverdächtige“

      Schon komisch das 20% weibliche Obdachlose die gleichen Leute dazu bringen extra Hilfe für diese 20% zu fordern.

    • Und noch ein nettes Detail: „Zur Frage, ob die Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr zu einem Anstieg der Gewalt in Partnerschaften geführt habe, ergibt sich kein eindeutiges Bild.“

      Doch, gibt es scheinbar schon.
      via Arne von heute:

      2. 2020 gab es 7,4% mehr männliche Opfer häuslicher Gewalt als im Jahr zuvor. Diese Zahl bezieht sich auf das kriminalpolizeilich erfasste Hellfeld. Die Zahl der weiblichen Opfer hat um 3,7 Prozent zugenommen. Diese weiblichen Opfer sind Thema für das Bundesfamilienministerium, die männlichen bleiben weiterhin unerwähnt.

      Mmmmh – mal kurz überlegen. 7,4% – 3,7% Prozentpunkte macht wie viel?

  5. Was geht denn da ab?
    https://taz.de/Paritaet-und-Frauenpolitik/!5814265/

    Parität und Frauenpolitik: Die bequeme Quote
    Silke Mertins

    Die Herren Feministen glauben, dass eine Quote sie vom Rest der Frauenpolitik befreit. Die Quote droht zum Ersatz für feministische Inhalte zu werden.

    Wenn es um die Frauenquote bei den Kommentaren in der taz geht, bin ich normalerweise gnadenlos. Männer sollten nicht die politische Debatte dominieren, allein schon deshalb nicht, weil diese Debatte Teil der öffentlichen Willensbildung in einer Demokratie ist. Und so telefoniere und laufe ich als Meinungsredakteurin meist so lange herum, bis jene Kolleginnen, die irgendwo hinter eine Säule versteckt sitzen oder ins Homeoffice abgetaucht sind, erfolgreich rekrutiert werden können.
    Meine Entschlossenheit, die Quote durchzusetzen, geht jedoch nicht so weit, dass ich durch die taz-Kantine laufen würde, um willkürlich irgendeine Frau als Leitartiklerin zu gewinnen, die sich für ausreichend qualifiziert hält und zufällig ihren Laptop dabei hat. Genauso aber ist es bei der CDU gelaufen, wo sich erst diese Woche eine bis dahin gänzlich unbekannte Kommunalpolitikerin, Sabine Buder aus Brandenburg, berufen fühlte, (vergeblich) für den CDU-Vorsitz zu kandidieren.
    Sie hat die Quote offenbar als Mittel verstanden, ihre Karriere quantensprunghaft zu befördern, ohne dabei durch eigene Erfolge oder Ideen aufgefallen zu sein – ein Phänomen, das auch den Grünen nicht ganz fremd ist. Doch die Quote, die bewirken soll, dass Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden, treibt nicht nur dort, wo der eigene Vorteil als Feminismus umgedeutet wird, seltsame Blüten. Parität ist neuerdings das Maß aller Dinge.
    Der Zustand der Gleichberechtigung und Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern wird nur noch daran gemessen, ob die Frauenquote erfüllt ist. Machen wir einen kleinen Realitätscheck am Beispiel der SPD. Im neuen Bundestag beträgt der Frauenanteil der SPD-Fraktion knapp 42 Prozent. Dafür bekommt sie keine Eins im Fach Quotenfeminismus, aber immerhin eine gute Zwei. Dennoch musste die SPD-Führung händeringend nach einer geeigneten Kandidatin für das Amt der Bundestagspräsidentin suchen.
    Schließlich fiel die Wahl auf die Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas, die trotz der Pandemie als Fachfrau in der Öffentlichkeit noch nie aufgefallen ist. Ähnlich hat es beim Rennen um die SPD-Parteiführung ausgesehen. Diverse Männer, die SPD-Vorsitzende werden wollten, rannten los wie beim Abschlussball in der Tanzschule, um eine geeignete Partnerin für eine Doppelspitze zu ergattern.
    In Erinnerung geblieben ist lediglich die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, die das Rennen zusammen mit dem Ex-NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans machte und derzeit zu den unbeliebtesten Politiker*in­nen des Landes zählt. Bei den SPD-Ministerinnen in der Groko fällt vor allem auf, dass den wenigsten Menschen in Deutschland auf Anhieb ihre Namen aufzählen könnten, selbst wenn sie pro Name sofort tausend Euro auf die Hand bekämen.

    Sie sind politisch blass geblieben und führen außerdem Ressorts, die nicht zu den Schlüsselministerien der Bundesregierung zählten. Manchmal stelle ich mir die Gegenwart vor wie in dem Buch „Die Töchter Egalias“ der Norwegerin Gerd Brantenberg aus dem Jahr 1977, in dem der Konflikt der Geschlechter unter umgekehrten Vorzeichen geschildert wird.
    Die Männer kämpfen in ihrer aufkeimenden Emanzipationsbewegung gegen das herrschende Schönheitsideal (mollig) und dass sich beim Sex stets alles um die Klitoris dreht und der männliche Orgasmus als gelegentlich beachtetes Beiwerk gilt. Eine eigene Karriere, ganz zu schweigen von einer politischen Laufbahn, ist schon deshalb schwierig, weil einer die Kinder aufziehen muss.
    Die Frauen können sich schließlich nicht um alles kümmern. Wer also soll die Säuglinge in die Büros tragen, damit die hart arbeitenden Mütter, die ja schon fürs Gebären zuständig sind, sie stillen können? Ein Vater ist ja gerade in jungen Jahren so wichtig. Vielleicht ein Minijob, sobald die Kinder in die Schule gehen? Natürlich hätten auch die Söhne Egalias inzwischen Einiges erreicht, sie wären vielleicht sogar bis in die Bundesregierung aufgestiegen.
    Ein Kabinett könnte in etwa so aussehen: Olaf Scholz ist Minister für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Heiko Maas Umweltminister, und Hubertus Heil steht dem Ministerium für Bildung und Forschung vor. Im neuen Kabinett kann die designierte nächste Bundeskanzlerin Andrea Nahles sich sogar eine Männerquote vorstellen. Weitere Betätigungsfelder für männliche Politiker wären beispielsweise Ernährung und Landwirtschaft oder auch Gesundheit.
    Kurzum: Die Quote ist eine Krücke, die wir als Gesellschaft brauchen, um Frauen überhaupt erst die Möglichkeit zu geben, glänzen zu können. Warum aber glänzen so viele Politikerinnen der quotenfreundlichen Parteien nicht? Warum ist es ausgerechnet die CDU, die die erste Bundeskanzlerin, die erste Verteidigungsministerin und die erste Präsidentin der Europäischen Kommission hervorgebracht hat?
    Die Antwort liegt unter anderem bei den Herren Feministen. So wie manche Frauen unter Emanzipation vorrangig verstehen, für das eigene Weiterkommen zu sorgen und dies als Feminismus zu labeln, nutzen auch Männer die Quote zur Imagepflege. Olaf Scholz etwa hat ein paritätisches Kabinett angekündigt und behauptet von sich, Feminist zu sein. Man darf also gespannt sein, wer die Ministerien für Finanzen, Verteidigung, Inneres und Auswärtiges übernimmt.
    Jenseits der Quote aber hört man von den Feministen der Spitzenpolitik – zu denen selbstverständlich auch Grünen-Chef Robert Habeck gehört – erstaunlich wenig. Im Wahlkampf wurde ab und zu mal in zwei bis drei Sätzen etwas vom Gender Pay Gap zwischengeschoben, aber ansonsten war nichts Konkretes zu erfahren. Die Feministen glauben, sich mit der Umsetzung der Frauenquote vom übrigen Gedöns befreit zu haben und dabei immer noch als fortschrittlich zu gelten.
    Das Erstaunliche ist: Auch ein erheblicher Teil der Frauen gibt sich mit der Quote zufrieden. Parität macht den Feminismus übersichtlich, unkompliziert und leicht umsetzbar. Im Stil von Milan Kundera könnte man sagen, dass die unerträgliche Bequemlichkeit der Quote sich in der Politik durchgesetzt hat. Sie hat feministische Inhalte weitestgehend verdrängt.
    Dabei wäre nichts weniger als eine Revolution nötig. Um überhaupt nur in die Nähe von Gleichberechtigung zu kommen, müsste etwa die Berufswelt vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Die sogenannten Frauenberufe – von der Erzieherin über die Altenpflegerin bis hin zur Krankenschwester – brauchen eine komplette Neuaufstellung. Als Altenpflegerin verdiente man dann nicht mehr weniger als ein Handwerker, als Krankenschwester nicht weniger als ein Facharbeiter.
    Erzieherinnen hätten zahlreiche Aufstiegs- und Karrierechancen. Friseurinnen könnten von ihrem Lohn leben, und die Mehrheit der Grundschullehrerinnen würde nicht weniger als Berufsschullehrer verdienen. Mit der Feminisierung eines Berufs oder einer Branche würden nicht mehr Gehalt und Status sinken. Noch weniger wird in Zeiten des Quotenfeminismus über Gewalt gegen Frauen geredet, die die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen, Dubrovka Šimonovic, zuletzt als „pandemisch“ bezeichnete.
    Wer mit Beraterinnen des Frauennotrufs spricht, bekommt zu hören, dass Gewalt gegen Mädchen und Frauen auch heute noch extrem weit verbreitet ist. Es fängt mit Festhalten und Drohungen an und endet mit Schlägen und sexualisierter Gewalt. Jeder Junge und jeder Mann müsse damit rechnen, dass die neue Freundin in ihrem Leben schon einmal betroffen war, sagen Expertinnen. Dennoch gehört dieses Thema nicht zum kontinuierlichen Lernstoff in der Schule. Selbstverteidigung ist nicht Teil des Sportunterrichts.
    Lehrer machen weiter anzügliche Bemerkungen, und Mädchen werden sogar noch häufiger als früher „Hure“ genannt. Und das obwohl sexualisierte Gewalt gerade auch im schulischen Kontext eine große Rolle spielt. Aber Hauptsache die Quote im Lehrerzimmer stimmt. Die gegenwärtige Fixierung auf die Quote als feministisches Allheilmittel ist umso erstaunlicher, als dass dies noch zu Beginn der Amtszeit von Angela Merkel als abwegig galt.
    Über die Wahl der ersten Frau in diesem Amt am 22. November 2005 durfte man sich in linken Kreisen bestenfalls heimlich freuen. Allein auf die frauenpolitischen Inhalte kam es schließlich an. Auch das hat sich natürlich als eine grandiose Fehleinschätzung herausgestellt. Die Quote ist ein Hilfsmittel – nicht mehr und nicht weniger. Sie entbindet Politikerinnen nicht davon, durch Leistung und Fähigkeiten hervorzustechen, die Wäh­le­r*in­nen zu überzeugen.
    Geben wir es ruhig zu: Es gibt durchaus die Quotenfrauen, und nicht selten haben sie auf dem Weg nach oben nicht das Rüstzeug erworben, um ihre Position auszufüllen. Manche Frauen scheitern dann schnell, andere haben die Fähigkeit, sich trotz hoher Fehlerquote zu halten, zu einer eigenen Kunstform entwickelt. Die Grüne Katrin Göring-Eckardt zum Beispiel, die trotz Pleiten, Pech und Pannen immer eine Spitzenposition halten konnte.
    Das wiederum zu kritisieren, gilt im Zweifel als misogyn. Bei Kanzlerkandidatin Anna­lena Baer­bock grenzte Kritik gar an Majestätsbeleidigung. Komisch nur, dass Merkel, von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer oder auch Julia Klöckner aufs Schärfste kritisiert werden dürfen, ohne dass dieser Vorwurf je erhoben wird.
    Frauenpolitik auf die Quote zu reduzieren, befördert eine Art Placebo-Feminismus. Die Quote wird zur Falle. Mit dem Verweis auf Parität in Regierungen, Parlamenten, Vorständen bis hin zum Kaninchenzüchterverein wird das postfeministische Zeitalter eingeläutet. Frauen werden sichtbarer sein, einige Männer ihre Macht verlieren – und das Patriarchat wird munter weiterbestehen.

    Ja was!?! Kritik an der Quote. Nein! Doch! Ohhhhhh!

    • Zitat:
      …Die sogenannten Frauenberufe – von der Erzieherin über die Altenpflegerin bis hin zur Krankenschwester – brauchen eine komplette Neuaufstellung.
      Als Altenpflegerin verdiente man dann nicht mehr weniger als ein Handwerker, als Krankenschwester nicht weniger als ein Facharbeiter. …

      Verdienen Frauen in den angegebenen Berufen wirklich weniger?
      Ein Vergleich der Einkommen vergleichbarer Berufe:

      Altenpflegerin = Handwerker
      Entgelt für den Beruf: Altenpfleger/in
      Anforderungsniveau: Fachkraft, Median: weiblich 3.144 €

      Entgelt für den Beruf: Fleischer/in
      Anforderungsniveau: Fachkraft, Median: männlich 2.395 €

      Krankenschwester = Facharbeiter
      Entgelt für den Beruf: Krankenschwester/-pfleger
      Anforderungsniveau: Fachkraft, Median: weiblich 3.593 €

      Entgelt für den Beruf: Berufskraftfahrer/in
      Anforderungsniveau: Fachkraft; Median: männlich 2.572 €

      Quelle: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/3666

  6. Aus R. Hendersons Newsletter

    In the study, researchers recorded short videos of 157 different men. Next, another group of men watched these videos. Researchers asked them a question about each of the men in the videos: “How likely is it that this man would win a physical fight with another man?” They used a scale ranging from “extremely likely” to “extremely unlikely.”

    A group of women also viewed the videos. They responded to a question about each of the men: “How sexually attractive is this man?” They used a scale ranging from “extremely unattractive” to “extremely attractive.”

    Eighteen months later, the men in the videos completed a questionnaire asking about their sexual history over the 18 months. How tough a guy looked to men predicted his reported mating success better than how attractive he looked to women.

    Frauen wissen nicht, was sie wirklich attraktiv finden.
    Nicht das erste Mal, dass das raus kommt.

  7. Hospitalisierungsquote
    Eine interessante Zuschrift bei fefe, es geht um Das Coronavirus-Update von NDR ab Minute 12.
    Interessant vllt. für die, die doch immer wieder behaupten, der Anteil an Covid-Patienten in den Kliniken würde grundsätzlich und absichtlich über- und nicht untertrieben:

    Ab Minute 12 gehts los. Aber vorher stabil hinsetzen!
    Mal zusammen gefasst: in die Zahl fließt nur ein, wer in den letzten 7 Tagen, einen positiven PCR-Test hatte und dann ins Krankenhaus eingewiesen wurde.
    Du bist ohne positiven PCR-Test direkt im Krankenhaus gelandet? Zählt nicht!
    Du bist erst 8 Tage nach dem positiven PCR-Test eingewiesen worden? Zählt nicht!
    Du belegst schon seit 2 Monaten ein Bett im KH? Zählt auch nicht!

    Und wenn die Lage so schlimm ist, dass schon keine Betten mehr frei sind, um noch Leute aufzunehmen …na dann sinkt die Hospitalisierungsrate sogar wieder und es darf wieder geöffnet werden!!!111elf

    Kannst dir nicht ausmalen sowas!

    ITS-Belegung
    Überdies hat einmal jemand sich die Mühe gemacht, anhand der öffentlich verfügbaren Zahlen zu extrapolieren, wie sich die Situation auf den ITS entwickeln wird wenn a) das Verhältnis Infektionen/Hospitalisierungen gleich bleibt, und b) selbst wenn man ab dem 20.11. 24/7 100% Lockdown anberaumt hätte:

    Vier Tage später weicht die Prognose lediglich um 25 Patienten von den echten Zahlen ab, überprüfen lasst sich das jederzeit via DIVI Intensivregister.

    Das zieht natürlich nicht ins Kalkül, dass schon jetzt das Personal auf dem Zahnfleisch geht und die Hälfte sich mit Kündigungsgedanken trägt, und auch nicht, dass sich unweigerlich Personal anstecken wird. Denn auch wenn eine hier das zu glauben scheine: ein nominelles ITS-Bett ohne Personal ist keines mehr. Wenn der Mann recht hat, sind wir ziemlich am Arsch, egal ob dann bald die Notfallreserve an Betten gezogen wird oder nicht. Und wenn die „Eigentlich-ITS-Patienten“ dann auf die normalen Stationen durchschlagen, wird auch die ja angeblich so geringe Letalität ganz neue Dimensionen annehmen.

    Man darf gespannt sein, und sollte besser keinen KH-Aufenthalt benötigen.

    Ebenfalls bei fefe ein Bericht aus dem Münchener Gesundheitssystem:

    Bezogen auf den Kommentar des Arztes vom 18.11 würde ich gerne mal von einer Allgemeinstation berichten. Auch wenn das Thema in den letzten zwei Jahren echt schon ausgelutscht worden ist.
    Ich arbeite in einem großem Münchner Krankenhaus als Krankenschwester und es ist mir ein Anliegen irgendwie Gehör zu finden. Für meine Kollegen. Was jetzt gerade passiert, in vermutlich allen Häusern, gleicht einer Katastrophe.

    Freitag Abend wurde unserer gesamten Station mitgeteilt, dass diese geschlossen wird und wir 5 Tage Zeit haben die Patienten zu entlassen. Am Mittwoch (übermorgen) soll der Dienst auf einer Intensivstation beginnen. Aha- dass von uns keiner eine Intensiverfahrung hat, geschweige denn die Geräte bedienen kann von Beatmungen ganz zu schweigen, hat erst mal keinen interessiert. Eine Intensivweiterbildung dauert 2 Jahre und ich bin mir ganz sicher, dass gerade zur Zeit, mit Covidpatienten und Pflegemangel, man genügend Zeit findet, uns dort richtig einzuarbeiten.

    Uns hat es noch relativ gut getroffen, denn andere Stationen im Haus mussten binnen eines Tages ihre Station räumen und woanders arbeiten. Laut meinen Informationen, mit richtig guter Einarbeitung natürlich. Auf Covid Normalstation. Wie Einarbeitung? Du warst doch letztes Jahr schon mal da, du kennst dich doch noch aus. (Und ja, wir machen diesen Versetzungsmist zum wiederholten Mal mit!!)

    Dazu muss man sagen, dass selbst zu Nicht-Corona-Zeiten die Einarbeitung eher auf wenige Tage begrenzt ist und dann wird es schon laufen. Kannst ja Fragen wenn was ist….

    Auf den ersten Schock hin, dass wie zukünftig schwerstkranke Menschen betreuen sollen, deren Leben mehr oder weniger auch in unserer Hand liegt haben ein Drittel unserer Mitarbeiter beschlossen zu kündigen. Hätte einer von uns auf Intensiv arbeiten wollen oder können, wäre er dies vielleicht die letzten Jahre angegangen. Ich kann keine Betten mit völlig ungelernten Mitarbeitern betreiben, frei nach dem Motto, schaun wir mal wieviele meinen Dienst überleben?

    Wie der Kollege so schön sagte, auch eine Art von Triage. Immerhin hat das unsere Pflegedienstleitung zum Einlenken gebracht- hey wir dürfen jetzt auf eine Covid- Normalstation. Ich freu mich.

    Was ich damit sagen will, Danke an alle ungeimpften Arschlöcher da draußen, dass unsere Station geschlossen wurde und wir jetzt monatelang auf einer Covidstation arbeiten dürfen. Auch in unserem Team gibt es Hochrisikopatienten und auch wir haben Familien, ganz zu schweigen von unseren Patienten, die jetzt einfach mal nicht mehr aufgenommen werden. Wurscht wie es denen geht. Und dabei geht es den meisten richtig schlecht.

    Noch dazu ist es zum widerholten Mal so. Die Kündigungen, denke ich werden zum Teil in unserem Team zurückgenommen, aber sicher nicht alle, da wir eh schon an der Grenze mit Personal waren, ist es fraglich ob unsere Station so überhaupt wieder öffnen kann. (Ich kenne das noch vom letzten Winter, andere Stationen mussten nach der Zwangsversetzung Betten sperren, weil ihnen derweil das Personal weggelaufen ist)

    Also wenn man man langjährige Mitarbeiter vergraulen will und dafür Sorgen möchte, dass bald gar kein Personal mehr da ist, der macht alles richtig!! Ich scheiße auf den Bonus!

    Das ist ein komplettes Versagen der Politik und zwar auch der des Krankenhauses. Eigentlich müsste das Management den Hut nehmen, aber nein, wie immer wird das Fußvolk als Kanonenfutter verheizt. Einen ganzen Sommer wäre Zeit gewesen, mal vorzufühlen, wer vielleicht ein paar Monate auf Intensiv möchte, hätte die Leute wenigstens Grundausbilden können, Pläne schmieden können wie man es am Besten angeht….aber nein, in einer Hauruck-Aktion wird der größte Mist entschieden und das Personal, das eh schon Jahre am Limit ist, soll noch mehr machen. Es ist ja auch nicht so, als wären der Winter und Corona etwas völlig Neues.

    Wir sollen den Waldbrand mit einer Spritzpistole löschen, aber von denen, die das alles verursacht haben, muss keiner gehen. Stattdessen gehen wir.

    Naja, ich bin mir sicher, die üblichen Verdächtigen hier werden ihre Mittel und Wege finden bzw. schon haben, um sich das dennoch alles schönzureden. Warum auch vernünftiger sein, als unsere Rundumversager in den offiziellen Stellen.

    • Wer keinen Bock auf den Job hat, soll einfach kündigen. Nur stellt doch bitte diese dämlichen Krokodilstränen ein. Weder interessieren sich die Impfbefürworter für tote Impfgegner, noch interessiert sich jemand der kein Pfleger ist für diese. Jedenfalls nicht über die Zeit hinaus, die es dauert einen entsprechenden Zeitungsartikel zu lesen. Vielleicht sollten wir alle einmal lernen etwas ehrlicher miteinander zu werden und dazu gehört es auch mitzuteilen, dass einem 99,9 % der Menschheit am Hintern vorbeigehen, das geht mir so und das geht auch jedem anderen so, auch wenn er es niemals offen ausspricht. Denn wenn dem anders wäre, dann würden die Pfleger nicht nur genügend Zeit, sondern auch genügend Geld haben, einfach deshalb, weil ja die übergroße Mehrheit einfach mittels Trinkgeldern den Pflegern helfen könnte. Einfach per Paypal den Pflegern 100 € im Jahr überweisen, ganz unbürokratisch und direkt. Da kommen dann bei 80 Mio. Bürgern 8 Mrd. zusammen, mehr als genug, um jedem Pfleger für die nächsten Jahre mehr als genug Geld zu geben. Aber es passiert nicht, und zwar deshalb, weil sie uns scheißegal sind. Also am besten Mal die Heuchelei einstellen, ehrlich sagen, dass uns der unbekannte Mensch egal ist. Und im Anschluss daran kann jeder für sich selbst, der das auch im Innern nicht mag, überlegen, wie er selbst etwas ändern kann. Ganz leise, ohne virtue signaling und ohne auf den Staat, den Führer oder auf Gott zu warten.
      Und wenn wir gerade dabei sind, bitte ich auch darum dieses „80 % aller Obdachlosen sind Männer“ Geheule einzustellen. Wie viele der Männerrechtler, die diese Zahl in den Mund nehmen, haben schon einmal einem männlichen Obdachlosen geholfen? Und damit meine ich nicht ihm 20 ct zu geben, sondern ihm aus seiner Situation zu helfen? Ich rate mal: Keiner!!! „Uns“ interessieren die nämlich auch nur, weil wir damit auf die Feministen zeigen können, nicht weil uns die Menschen interessieren. Und ich könnte ewig so weitermachen. Woher kommt diese Verlogenheit, dass man vorgibt sich für andere zu interessieren, aber es in Wahrheit gar nicht tut?

      PS: Es war kein persönlicher Angriff gegen dich Seb, es geht um das generelle Problem des virtue Signaling, das es bei „uns“ genauso wie bei den Woken gibt.

      • Keine Sorge, ich sehe das ähnlich wie Du.

        Ich war übrigens schon (leider) mehr als oft genug und für wirklich komplizierte Erkrankungen bzw. Verletzungen im Krankenhaus und ich habe schon mehrmals anschließend insgesamt mittlere dreistellige Beträge unter dem Personal verteilt, nachdem ich die Nummer u.a. dank der Pflegekräfte nicht nur sprichwörtlich überlebt hatte. Was Obdachlose angeht, so muss ich zugeben, dass es meist bei Geld und Essen bleibt, wobei ich zuletzt bei einem mit dem ich ins Gespräch kam, noch nachts um 1 zu seinem Schlafplatz in der Nähe meines Hotels gewackelt bin um ihm Dinge zu geben, weil ich ihn tagsüber nicht angetroffen hatte.

        Wie dem auch sei: Ich habe das nicht gepostet, um irgendwie Mitleid oder Emotionen ggü. dem Personal zu erwecken (*) (die bis auf die quasi Ungelernten die ungefähr so eine Ausbildung bekommen wie ich früher als Zivildienstleistender auf der MS-Station übrigens weit über dem Arbeitnehmer-Durchschnitt verdienen, und wer nicht examiniert ist, hätte ja eine richtige Ausbildung und nicht nur Pflegehelfer machen können): Wenn schon Emotionen, dann eher Abscheu gegenüber den Verantwortlichen, die es sehenden Auges und mit Ansage verkackt haben und die auf ihre Weise mindestens so gefährlich sind wie die Schwerdenker. Es geht mir eher um eine Gegenposition zu den definitiv nicht in dieser Realität spielenden Behauptungen einiger unverdrossener Mitforisten hier, die weiterhin unbeeindruckt so tun, als sei die Situation im Grunde wie im Sommer und alles unter Kontrolle, und man könnte ruhig auch noch den ganzen Rest der Bevölkerung durchseuchen. Ist sie nämlich leider nicht.

        Auch wenn ich verstehen kann, warum sie so tun: Menschen „lügen sich ihre Angst gerne weg“, und genau diese Personen sind nahezu deckungsgleich mit denen, die mangels Impfung am ehesten auf ein funktionierendes Gesundheitssystem angewiesen sind, wenn (über falls sind wir mittlerweile wohl hinaus) es sie „erwischt“.

        (*) Fände ich allerdings lange nicht so unredlich, wie die Zeitgenossen, die zwar bereitwillig ein paar Millionen alte Menschen über die Klinge springen lassen wollten um (salopp gesagt) weiter saufen gehen zu können, dann aber so tun als bräche die Welt zusammen, wenn durch einige Milliarden Impfungen (möglicherweise) eine Handvoll Kinder zu Schaden gekommen sind.

        • „Fände ich allerdings lange nicht so unredlich, wie die Zeitgenossen, die zwar bereitwillig ein paar Millionen alte Menschen über die Klinge springen lassen wollten um (salopp gesagt) weiter saufen gehen zu können, dann aber so tun als bräche die Welt zusammen, wenn durch einige Milliarden Impfungen (möglicherweise) eine Handvoll Kinder zu Schaden gekommen sind.“

          Genau das geschieht aber doch, die Mehrheit der Erwachsenen ist geimpft (laut RKI um die 80%, bei den Alten um die 90%), die Ungeimpften werden bei jeder Kleinigkeit getestet, am besten ausgesperrt und trotzdem klettern die Inzidenzen wie verrückt (was natürlich auch daran liegt, dass insgesamt viel mehr getestet wird und man damit auch viele Symptomlose erwischt).

          Folgerichtig kann das nur bedeuten, dass mit 2G und 3G die Geimpften die Infektionen massiv verbreiten. Alles andere ist vollkommen unsinnig.

          Ich gehe davon aus, dass das auch gewollt ist. Die Politik hat realisiert, dass die Impfung nicht wirklich wirkt und setzt jetzt auf Herdenimmunität, damit man die korrupten Säcke aber nicht an ihren Eiern aufhängt, wird Stimmung gegen die gemacht, die sich noch nicht die (ohnehin veraltete, weil nicht an Delta angepasste) RNA-Experimental-Impfung geben lassen wollen.

          Dass du bereit bist, notfalls Kindern das Leben zu ruinieren, die von Corona so gut wie gar nicht betroffen sind, finde ich einigermaßen skrupel- und rücksichtslos. Zumal ja die Impfung eben kaum wirkt und die Mortaitätsrate irgendwo unter 1% liegt (und sie wäre vermutlich noch niedriger, würde man die diversen Behandlungsmöglichkeiten mal austesten, statt einfach vorauseilend und auf Basis zweifelhafter Studien die Flügel zu strecken).

        • „(*) Fände ich allerdings lange nicht so unredlich, wie die Zeitgenossen, die zwar bereitwillig ein paar Millionen alte Menschen über die Klinge springen lassen wollten um (salopp gesagt) weiter saufen gehen zu können, dann aber so tun als bräche die Welt zusammen, wenn durch einige Milliarden Impfungen (möglicherweise) eine Handvoll Kinder zu Schaden gekommen sind.“
          Das ist halt ein moralisches Problem das jeder für sich selbst lösen muss. So wie man z.B. mit den Organen eines gesunden jungen Menschen z.B. 10 Menschen das Leben verlängern könnte. Ist es dann nicht ungerecht, diesen jungen Menschen nicht seine Organe zu entnehmen?
          Oder um es einfacher auszudrücken „Nicht jeder von euch wird überleben, aber ich bin bereit dieses Opfer zu bringen“.

    • @Seb – …in die Zahl fließt nur ein, wer in den letzten 7 Tagen, einen positiven PCR-Test hatte und dann ins Krankenhaus eingewiesen wurde….

      Das mag für die Ermittlung der Hospitalisierungsinzidenz, also die Anzahl der Neuaufnahmen, gelten, Die Handhabung dazu kenne ich nicht, und ich halte die Zahl auch generell für ziemlich unbrauchbar.
      Aber ich hoffe, du gehst nicht ernsthaft davon aus, dass die Angaben zu den Corona-Patienten auf dieser Grundlage ermittelt werden. Jedes Krankenhaus führt (wenn nicht sogar bei generell bei allen Neuaufnahmen) zumindest bei allen Patienten, bei denen irgendwelche Hinweise auf eine mögliche Infektion bestehen, einen Corona-Test durch. Und wenn der positiv ausfällt, wird derjenige selbstverständlich als Corona-Patient geführt, auch wenn er nicht in die Hospitalisierungs-Inzidenz fällt.
      Man kann also unproblematisch davon ausgehen, dass (nahezu) alle Corona-Infizierten bei den Angaben zur Bettenbelegung, Normal- und Intensivstation, erfasst sind, und nur diese Zahlen sind ja relevant.

      Vier Tage später weicht die Prognose lediglich um 25 Patienten von den echten Zahlen ab, überprüfen lasst sich das jederzeit via DIVI Intensivregister.

      Wenn man die Zahlen in der Tabelle mit den Angaben des DIVI-Intensivregisters vergleicht, stellt man fest, dass der Typ völligen Unsinn ausrechnet. Ich habe keine Ahnung, wo er die Zahlen hernimmt, aber zumindest die Angaben zu Gesamt-Intensivpatienten sind schlichtweg Schwachsinn. Mal zum Vergleich:

      (Intensivpatienten/freie Plätze):
      29.10. T: 19.006 / 5.932 – DIVI: 19.386 / 2.570
      20.11. (Stand der Tabelle): T: 21.754 / 3.184 – DIVI: 19.422 / 2.560
      24.11. T(Prognose): 22.662 / 2.276 – DIVI: 19.918 / 2.301

      Entgegen der Berechnungen dieses Twitter-Typen hat sich die Gesamtbelegung der Intensivstationen seit dem 29.10. also nicht um 2.656, sondern lediglich um 632 Patienten erhöht. Und bei der Zahl der freien Plätze ist die Differenz noch größer – diese sind nicht um 3.656 gesunken, sondern lediglich um 269!

      Also, ja, heute liegt die Zahl der freien Plätze in der Tabelle ähnlich hoch wie im DIVI-Register. Die Entwicklung davor ist aber grottenfalsch, und die prognostizierte Entwicklung wird es ebenso sein (zeigt sich ja schon bei den bisher vergangenen vier prognostizierten Tagen).
      Der Tweet ist reine Panikmache, und es ist bezeichnend, dass du darauf so einfach reinfällst und das völlig unreflektiert postest.

      • Dumm und dümmerer – und das bis der Arzt kommt.
        Wenn ich mir die Tweets so überfliege, möchte ich nur noch den Kopf auf die Tischplatte hämmern.
        Einmal der Typ mit seiner ITS-Panikmache, dann das Geschwafel über die armen Pflegekräfte, die ja so fürchterlich unterbezahlt sind.
        In der Pflege verdient man relativ gutes Geld, gerade in der heutigen Zeit. Quelle: Nachbarn, Krankenpfleger und Altenpflegerin.
        Und ich kenne nicht viele Intensivepfleger, die einen top ausgestatteten T-Roc als Firmenwagen zur Verfügung gestellt bekommen. Ist ein weiterer Bekannter.
        Auch sehr schön (dämlich)…

        Marina Weisband
        @Afelia

        Ich will aber bei aller Freude nochmal ganz leise darauf hinweisen, dass jetzt schon klar ist, dass wir in Deutschland #Triage haben werden und Diskos immernoch offen sind…..

        Wir hatten im Grunde schon immer „Triage“ und haben sie insbesondere jetzt bzw. in den letzten 20 Monaten.
        Bei der telefonischen Terminvergabe soll man doch bitteschön den Grund für den Termin benennen, damit dann nicht ganz so dringliche Fälle beim Hausarzt für später vergeben werden und nicht schnellstmöglich. Und aufschiebbare Behandlungen können ja ausdrücklich auf später verschoben werden, damit das Gesundheitssystem bloß nicht überlastet wird.
        Das gilt natürlich vor allen Dingen bei der Schließung von Krankenhäusern (wie in 2020) oder der Reduzierung der Intensivbetten während der „Pandemie“.

        Ich darf übrigens nicht blasen – äääh pusten, obwohl ich eigentlich halbjährlich zur Kontrolluntersuchung will/muss, um Verschlechterungen meines Gesundheitszustandes möglichst früh zu bemerken.
        Aber nein, die Arzthelferinnen haben Angst, sich mit Corona anzustecken und außerdem ist es ja auch nicht soooo wichtig…
        Janee, is klar, ne?

        • Mit dem Geld, das ist korrekt. Meine Frau arbeitet in der Behindertenpflege, halbe Schicht, allerdings nur nachts, ihr Bruder und ihre Schwägerin auf der Intensivstation. Das Geld reicht mehr als genug. Es wird schon auf hohem Niveau gejammert.

      • Es schon schön gewesen, wenn er das etwas besser erläutert hätte. In seiner Tabelle sind ganz offensichtlich die auch im DIVI-Tagesbericht ausgewiesenen Kapazitäten für Kinder mit enthalten, woher die dann noch kleinen Abweichungen kommen, weiß ich nicht, ist aber für den Trend auch uninteressant. Hätte Dir aber auch selber auffallen können.

        Unreflektiert würde ich das überdies nicht nennen, wenn ich extra schreibe „wenn“ der Mann recht hat. Außerdem schreibt er selber „Das Modell ist simpel, spiegelt aber Größenordnung.“, woraus man schwerlich ableiten kann, dass er behauptet, dass das exakte Zahlen sind. In dem Modell geht es darum sichtbar zu machen, wie sehr die ITS-Belegungen den Infektionen hinterherlaufen. Aktuell kommen gerade erst die schweren Fälle, die sich ca. zwischen Anfang des Monats und dem 10.11. infiziert haben, auf die ITS (grob 6 Tage bis zu Symptomen + weitere 8 von Symptomen zu ITS) , und seitdem haben sich die Fallzahlen erneut mehr als verdoppelt.
        Die wöchentlichen Zahlen an Covid-Toten haben sich den letzten Wochen im Einklang mit den steigenden Fallzahlen bereits verdreifacht (die Todesfälle hinken den Infektionen um im Schnitt mehr als 3 Wochen hinterher).

        Wir werden sehen was passiert. Du gehst ja offensichtlich davon aus, dass die kurzfristige Verzehnfachung der Fallzahlen innerhalb eines Monats (bei konstanter Wahrscheinlichkeit der Notwendigkeit intensivmedizinischer Versorgung) ohne weiteres zu verkraften ist, auch und obwohl der Trend mit den Fallzahlen nach wie vor anhält. Ich halte es für mathematisch unmöglich, da eine qualitativ gleichbleibende Versorgung aufrecht zu erhalten.

        Vorschlag; wie wäre es, wenn Du statt einfach nur eine große Klappe zu haben einfach ein Modell vorführst, nach dem die Situation unter Berücksichtigung der Fallzahlen, Wahrscheinlichkeit eines ITS-Aufenthalts, durchschnittlicher Zeit bis zum ITS-Aufenthalt sowie durchschnittlicher Verweildauer auf der ITS bei gleichbleibender Qualität der medizinischen Versorgung auch nur funktionieren könnte?

        • @Seb – In dem Modell geht es darum sichtbar zu machen, wie sehr die ITS-Belegungen den Infektionen hinterherlaufen.

          Aber das ist doch gerade der Punkt von dem ich seit langem spreche – genau dieser Zusammenhang lässt sich anhand der DIVI-Zahlen nicht feststellen. Die Zahl der Corona-Patienten steigt natürlich mit steigender Inzidenz, aber die Auswirkung auf die Belegung der Intensivstationen ist sehr begrenzt (üner mögliche Erklärungen wurde ja bereits hinreichend spekuliert). Um das zu sehen, genügt ein Blick auf die DIVI-Diagramme. Die Anzahl der Corona-Intensivpatienten stieg in den vergangenen vier Wochen um ca. 2.300, die Belegung der Intensivstationen aber nur um ca. 400. Die Tabelle des Twitter-Typen kann man sofort als Schwachsinn erkennen – wenn man denn will.

          Vorschlag; wie wäre es, wenn Du statt einfach nur eine große Klappe zu haben einfach ein Modell vorführst, nach dem die Situation unter Berücksichtigung der Fallzahlen, Wahrscheinlichkeit eines ITS-Aufenthalts, durchschnittlicher Zeit bis zum ITS-Aufenthalt sowie durchschnittlicher Verweildauer auf der ITS bei gleichbleibender Qualität der medizinischen Versorgung auch nur funktionieren könnte?

          Interessant, wie deine und pingpongs Reaktion, nachdem euch grundlegende Irrtümer aufgezeigt werden, immer darin besteht, die Darlegungs- und Beweislast verschieben zu wollen. Natürlich kann ich mangels Detailkenntnis kein umfassendes Konzept vorlegen. Das muss ich aber auch nicht, sondern diejenigen, die Grundrechte einschränken wollen, müssen nachweisen, dass dies zwingend erforderlich ist.
          Fakt ist, dass (wie unten auch IkhndK ausführt) es hohe Belastungen im Krankenhaussystem schon immer gab. Zusammengebrochen ist diese System aber noch nie. Es scheint da also erhebliche „stille Reserven“ zu geben. Außerdem muss es Möglichkeiten geben, in einer seit Jahren proklamierten landesweiten Krise weitere Kapazitäten zu erschließen. Und im Ernstfall muss man halt auch mal damit aufhören, sterbende Menschen noch monatelang auf der IT künstlich am Leben zu erhalten, ehe sie dann doch versterben oder bestenfalls (sehr selten) noch eine kurze Zeit als Schwerstpflegefälle dahinvegetieren.
          Was jedenfalls nicht sein kann, ist, die Sitation durch schwerwiegende Grundrechtseinschränkungen stabilisieren zu wollen, ohne zu prüfen, wie dramatsich sie wirklich ist, und ohne nennenswerte Bemühungen, sie auf andere Weise zu verbessern.

          • Die Anzahl der Corona-Intensivpatienten stieg in den vergangenen vier Wochen um ca. 2.300, die Belegung der Intensivstationen aber nur um ca. 400.

            Was meinst du damit? Wo steigt „die Belegung der Intensivstationen aber nur um ca. 400“?

          • Die Anzahl der Corona-Intensivpatienten stieg in den vergangenen vier Wochen um ca. 2.300, die Belegung der Intensivstationen aber nur um ca. 400.

            Auf die naheliegende Idee, dass man nicht nur angekündigt sonder auch umgesetzt hat, dass z.B. Operationen wenn irgend möglich verschoben werden usw. kommst du nicht von alleine? 1900 Post-OP-Patienten entlassen, kaum neue OPs, 2300 Covid-Patienten dazu ==> Belegung ca. 400 höher.

            Das Spiel spielst du allerdings nur wenige Male, da Covid-Patienten wesentlich länger auf die ITS bleiben, als der durchschnittliche Post-OP-Patient und dann immer weniger andere Patienten da sind, die man zügig entlassen kann.

          • Auf die naheliegende Idee, dass man nicht nur angekündigt sonder auch umgesetzt hat, dass z.B. Operationen wenn irgend möglich verschoben werden usw. kommst du nicht von alleine? 1900 Post-OP-Patienten entlassen, kaum neue OPs, 2300 Covid-Patienten dazu ==> Belegung ca. 400 höher.

            Es freut mich, dass wir uns zumindest insoweit einig sind, dass der Anstieg der Belegung tatsächlich nur 400 betrug – pingpong scheint ja schon wieder daran gescheitert zu sein, dies den DIVI-Daten zu entnehmen.

            Und ja, natürlich ist mir bewusst, dass die Verschiebung von OPs eine Möglichkeit ist, die Gesamtzahl der Intensivpatienten zu verringern. Das wurde ja bereits ausgiebig diskutiert. Ich glaube allerdings nicht, dass dies bereits nennenswert erfolgt ist. Davon hätte man garantiert dramatische Berichte in den Medien gelesen. Bisher kamen da aber nur Formulierungen dahingehend, dass derartige Verschiebungen drohen bzw. vorbereitet werden.
            Ich vermute deshalb stark, dass hier die Thematik greift, die ich ebenfalls bereits mehrfach erwähnt habe, nämlich dass die Krankenhäuser diejenigen Patienten, die ohne (größere) Probleme auch auf Normalstation behandelt werden können und bisher in erster Linie der Auslastung wegen auf der Intensiv lagen, jetzt wieder auf Normalstation behandelt werden.

            Das Spiel spielst du allerdings nur wenige Male, da Covid-Patienten wesentlich länger auf die ITS bleiben, als der durchschnittliche Post-OP-Patient und dann immer weniger andere Patienten da sind, die man zügig entlassen kann.

            Im vergangenen Winter entsprach die Anzahl der Covid-Intensivpatienten fast ein halbes Jahr lang im Schnitt derjenigen, die wir aktuell haben, ohne dass das System zusammengebrochen ist. Es kann sich also aktuell nicht nur um kurzfristige Überbrückungsmaßnahmen handeln.

            Im Übrigen wären wir bezüglich der langen Verweildauer wieder beim Punkt, dass sterbende Corona-(und auch andere) Patienten oft monatelang maschinell am Leben gehalten werden, ehe sie dann doch versterben. Das ist wirtschaftlich sehr lohnend für die Krankenhäuser, kostet aber natürlich sehr viel Kapazität.
            Ich bin auch außerhalb von angespannten Situationen des Gesundheitssystems dagegen (schon aus ethischen Gründen, von den wirtschaftlichen ganz abgesehen), das Leiden von Menschen, die keine Perspektive mehr haben, zu verlängern, wenn hiermit keinerlei Lebensqualität der Patienten verbunden ist. In Notsituationen muss das natürlich umso mehr gelten (und wird von den Krankenhäusern dann sicherlich auch so gehandhabt).

    • https://www.nachdenkseiten.de/?p=8797
      Aus dem Jahr 2011.

      Schon damals gab es Pflegenotstand.
      Schon damals hat es keine alte Sau interessiert.

      Und 10 Jahre später:
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=78143

      Nur jetzt haben wir einen vorzeigbaren Schuldigen. Die bösen Ungeimpften. Und vor allem lenkt man damit so schön von der Politik ab. Die ja eigentlich dafür verantwortlich ist.

      Bei meinem Arbeitgeber wird auch ständig an der Personalschraube gedreht. Immer weniger Leute müssen ständig höhere Vorgaben erreichen. Angelernt wird man im vorbeilaufen. Neues Personal wird nur beschafft wenn es vorne und hinten brennt. Und auch erst dann, wenn es vorne und hinten brennt. Und während man an allen Ecken und Enden am kämpfen ist, soll man sich noch die Zeit nehmen, die Neuen gescheit anzulernen. Und falls man sich über Überbelastung beschwert, „weiß man ja wo die Tür nach draussen ist.“ Und jedes Jahr werden dann höhere Gewinnzahlen präsentiert.
      Das Gleiche in der Firma meiner Frau.
      Und in der Firma meines Schwiegersohns.
      Und im Laden meiner Stieftochter.
      Ich kenne kaum Leute, die nicht ähnliche Erfahrungen in ihrem Job gemacht haben.
      Beamte vielleicht. Wobei die Polizisten auch unzählige Überstunden vor sich herschieben sollen.

      Es ist überall gleich. Es wird Geld raus gesaugt auf Kosten der Gesundheit der Arbeiter.

      Aber zum Glück wissen wir ja nun wer Schuld ist.
      Der ewige Ungeimpfte.

      • Im öffentlöichen Dienst ist das genau so, sxchon seit 20 Jahren. Wann immer jemand in Rente geht wird seine Stelle gestrichen, und die Verbliebenen können sehen, wie sie die Arbeit schaffen. Der Staat ist froh über jeden Sachbearbeiter, den er einsparen kann. Auf den höheren Ebenen, etwa bei Leuten die Ministern zuarbeiten, werden himngegen großzügig neue Stellen geschaffen.

        Wie konnte man denn den Rückgang der Intensivbetten zulassen, obwohl man mit einer neuen Welle rechnete?

        • Es wird auf Kritikerseite immer wieder dieser Spruch bemüht, daß man keine Bösartigkeit unterstellen soll, wenn Dummheit eine ebenso gute Erklärung sein kann.

          Ich glaube bei diesen vielen Fällen von Versagen und Vertuschung allerdings schon lange nicht mehr an Dummheit.
          Politiker dumm? Ok. Das würde ich bei einigen gerade noch akzeptieren.
          Rundfunk und Medien dumm? Könnte im Einzelfall schon sein, aber nicht bei dieser kompletten Gleichschaltung. Vor allem nicht wenn ich sehe, wie sie nach dem Blut der Ungeimpften schreien, und alle anderen Regierungspfuschereien klein halten oder gar verschweigen.
          Kirchenvertreter dumm? Die sollten eigentlich keine Rolle spielen, aber da sie offenbar die Richtige Meinung haben, bekommen auch die ihren medialen Raum.
          Ausgesuchtes Pflegepersonal dumm? Wenn sie lange genug dabei sind, sollten sie eigentlich auch schon lange genug die Belastung gespürt haben, um jetzt nicht alles den Ungeimpften anzuhängen. Wie lange ist es her, daß ein Pfleger zuletzt in irgend so einer Fernsehshow mal Fakten gesprochen hat? 2017 im Wahlkampf: https://www.youtube.com/watch?v=WClqdJSgsok
          Ärzte dumm? Hier ist wohl eher die Geldgeilheit im Vordergrund. Und wer das Geld ablehnt und eine eigene Meinung hat, bekommt Probleme. Oder Hausdurchsuchungen.
          Polizisten dumm? Befehle befolgt. Das hat Tradition in Deutschland.
          Richter dumm? Keine Ahnung. Warum bekommen manche Richter Hausdurchsuchungen geschenkt und andere werden ins Bundeskanzleramt zum Essen eingeladen?
          Künstler dumm? Zum Glück nicht alle. Aber die, die kritisch sind, bekommen wieder Probleme mit den Medien.

          Eine Sonderstellung haben bei mir die Durchschnittsbürger. Seit Jahrzehnten mit Brot und Spielen verdummt und/oder Gleichgültig gemacht. Ich schwanke da zwischen Verachtung und Mitleid. Aber solange sie nicht ebenfalls nach dem Blut von Ungeimpften schreien, kann ich noch gut mit ihnen zusammenleben.

          Dummheit lasse ich nicht mehr gelten. Ich glaube inzwischen an Vorsatz, und nicht mehr an Versagen.
          Wer der Regierung nach dem Mund redet, bekommt Aufmerksamkeit und Lob (und sogar Preise). Wer die Regierung kritisiert, bekommt Verachtung, wird kriminalisiert und riskiert seine berufliche/soziale Existenz.

    • Ja, umgekehrt wäre die Frage sogar interessanter da Männer nicht so schleckig sind. Entsprechend kerniger wären wohl die Antworten (vermutlich würde es auf das Alter der Frau hinauslaufen)…

  8. In Schweden geht’s rund:

    10:56 Uhr

    „Sozialdemokratin ist erste Frau im Amt
    Magdalena Andersson zur schwedischen Ministerpräsidentin gewählt“

    https://www.tagesspiegel.de/politik/sozialdemokratin-ist-erste-frau-im-amt-magdalena-andersson-zur-schwedischen-ministerpraesidentin-gewaehlt/27828514.html

    18:13 Uhr

    „Morgens gewählt, nachmittags Koalitionsbruch
    Schwedische Regierungschefin tritt kurz nach der Wahl wieder zurück“

    https://www.tagesspiegel.de/politik/morgens-gewaehlt-nachmittags-koalitionsbruch-schwedische-regierungschefin-tritt-kurz-nach-der-wahl-wieder-zurueck/27831352.html

  9. Kommt wohl öfters vor, dass die Person mit Sorgerecht behauptet das Kinder würde stinken, nachdem der Besuchselternteil Zeit mit ihm verbracht hat.

    Ich finde es nicht weit hergeholt, die zunehmende Political Correctness und die cancel culture mit den höheren Frauenanteil in öffentlichen Debatten in Verbindung zu bringen.

    • nicht weit hergeholt, die zunehmende Political Correctness und die cancel culture mit den höheren Frauenanteil in öffentlichen Debatten in Verbindung zu bringen

      Das beobachte ich auch. Allein schon die Formulierung: „Es sollte nicht erlaubt sein, etwas zu verweigern“ zeigt gut, wie gerade in feministischen Themen der Spieß umgedreht wird. Denn wer macht etwas in dieser Formulierung? Der Verweigerer. Er ist also ein Täter, weil er eine Vorgabe nicht erfüllt.
      Bei der inhaltsähnlichen möglichen Formulierung „Die Nutzung gendergerechter Sprache ist verpflichtend“ ist der Initiator und Aktivist die andere Seite, die eine Verpflichtung aufstellt und einfordert.

      Diesen Mechanismus treffe ich in woken und in Feminismus-Themen immer wieder an. Richtig klar wurde mir das durch ein Graffiti an meinem Haus nach einer BLM-Demo: „Euer Schweigen tötet“

      Schuld trägt also, wer die beliebig aufgestellten Vorgaben der Woken oder Feministen nicht erfüllt. Nichthandeln führt zu Schuld.

      Das Ende der Freiheit.

    • „Ich finde es nicht weit hergeholt, die zunehmende Political Correctness und die cancel culture mit den höheren Frauenanteil in öffentlichen Debatten in Verbindung zu bringen.“

      Mit Frauen in Debatten hat Du dann ja auch Personen die allgemein als schutzwürdig angesehen werden und dies auch vermehrt einfordern. Am perversesten finde ich den Begriff der safety/Sicherheit, die ja teilweise nun auch bei verbalen Auseinandersetzungen verwendet wird. Man fühle sich nicht sicher, weil Menschen mit betimmten Meinungen anwesend sind.
      Das ist wieder so eine Definitionsverschiebung – es werden Begriffe mit einer bestimmten Konnotation verwendet (wer will schon, dass sich jemand unsicher fühlt!?) und dann umgedeutet und konsequent so verwendet, damit außenstehende in die Irre geführt werden.

      • „Man fühle sich nicht sicher, weil Menschen mit betimmten Meinungen anwesend sind.“

        Die Studentenvereinigung Ryerson erkennt über 80 verschiedene Studentengruppen an, z.B. „Studenten für Gerechtigkeit für Palästina“ und „Studenten unterstützen Israel“. Während die Studentenvereinigung Ryerson dafür gelobt werden kann, dass sie entgegengesetzte Ansichten über den Nahostkonflikt toleriert, erstreckt sich diese Toleranz nicht auf diejenigen, die mit radikaler feministischer Ideologie nicht einverstanden sind.

        (…) Seit 2015 hat die Studentenvereinigung Ryerson den Männerverein wiederholt als Campus-Club abgelehnt, weil einige Feministinnen die Diskussion über Themen, mit denen Männer und Jungen konfrontiert sind, als ideologische Bedrohung ansehen.

        (…) Die Studentenvereinigung Ryerson behauptete weiter, dass der Männerverein Frauen „belästigen“ und ihnen das Gefühl der „Verunsicherung“ geben würde, allein wegen der Sachfragen, die der Männerverein diskutieren wollte.

        https://genderama.blogspot.com/2018/01/computer-kosten-vor-allem-manner-ihre.html

        Feminismus ist auch gut für Männer. Es braucht keine andere Gruppe um Männern zu helfen.
        Für die Probleme von Männern sind Feministinnen aber nicht zuständig. Frauen haben ja angeblich ihre Hilfe auch ganz alleine aufgebaut. Männer müssen das jetzt eben auch tun.
        Wenn Männer dann genau das machen und die Probleme besprechen und lösen wollen, von denen viele Männer betroffen sind, kommen Feministinnen und behaupten sie haben Angst oder das diese Gruppe Frauen schadet oder dergleichen. Und die Unterstützung wird entzogen oder die Gruppe gleich verboten. Feministinnen nennen das ein Patriarchat, in dem Männer die Macht haben.

        • Den Begriff der „Verunsicherung“ gefällt mir tatsächlich sehr gut, da er viel besser das beschreibt, was diese Personen häufig aussagen wollen. Damit wird der Begriff von einem eher objektivem Begriff zur subjektiven Wahrnehmung verschoben. Verunsichert ist man ja häufig, weil man mit Dingen konfrontiert wird, mit denen man nicht umzugehen weiß.

  10. https://www.zeit.de/kultur/2021-11/sexualisierte-gewalt-gegen-frauen-fernsehen

    Im Fernsehen sind mal wieder nur Frauen Opfer. Die Darstellung sei verharmlosend und bilde Vorurteile.
    Natürlich keine Anmerkungen über Männer, denen als humoristische Einlage eine Handtasche über den Kopf gezogen wird…

    Habe die verlinkte Studie der Uni Wismar angeschaut. In den Zahlen und Grafiken habe ich keine Aufschlüsselung nach Geschlecht gefunden. Dennoch wird im Fazit bemängelt, dass es zu viel Gewalt „vor allem gegen Frauen“ gebe.

    Naja, mit der neuen Innenministerin wird bestimmt alles besser…

    • Ich war über folgenden Absatz im Artikel gestolpert, da die Eingangserklärung zwar biologische und soziale Merkmale zur Definition Geschlechtsspezifischer Gewalt enthielt, bei der zitierten Definition der Hochschule jedoch keine biologischen/sozialen Merkmale vorkamen.

      „Geschlechtsspezifische Gewalt ist Gewalt, die sich gegen eine Person aufgrund ihres biologischen oder sozialen Geschlechts richtet. Die Studie versteht darunter „alle sichtbaren, hörbaren und szenisch dargestellten Handlungen, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden führen/führen können“.

      Auf der Seite der Stiftung (verlinkt im Artikel) beinhaltet die Definition jedoch soziale und biologische Merkmale.
      Innerhalb der Definition wird allerdings bereit erwähnt, dass hauptsächlich Frauen und Kinder von häuslicher Gewalt betroffen sind. Im Weiteren ist man hier eher geschlechtsneutral unterwegs.

      Wie die Geschlechterverteilung ist wird soweit ich es sehe an keiner Stelle gesagt – lediglich, dass es natürlich Frauen vermehrt betrifft. Aus meiner Sicht kann man hier jedoch kein Wort glauben, schlichtweg aus folgendem Grund:

      Die Definition geschlechtsspezifischer Gewalt ist schwammig genug um sie ideologisch zu missbrauchen. In Kommentaren von Feministen sieht man immer wieder die Behauptung, dass Männer nicht aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert oder Gewalt erfahren würden. Gründe wäre immer irgendetwas anderes wie sozialer Stand, Migrationsherkunft, … . Bei Frauen handelt es sich aber (anscheinend) immer um Gewalt an der Frau, weil es eine Frau ist. Partnerschaftgewalt wird nicht an der Partnerin verübt, weil sie die Partnerin ist, sondern ausschließlich deshalb, weil sie eine Frau ist und weil der Gegenüber anscheinend Frauen hasst (und strukturelle Gründe, bla bla). Wenn die Frau aber ihren Partner verprügelt ist der Grund irgendetwas anderes, aber sicherlich nicht Männerhass.

      Wenn die Autoren dieser Ansicht folgen sollten, sind die Ergebnisse in bzgl. dem Geschlechterverhältnis frei von ernstzunehmender Aussage, da Männer einfach unter den Tisch fallen. Das wäre dann wieder ein Beispiel dafür, dass Definitionen so umgestellt werden um Männer als Opfer unsichtbar zu machen und Frauen als besonders schutzbedürftig und vulnerabel darzustellen.

      Je nach Erfassung der Rohdaten ist es ggf. gar nicht oder nur durch Plausibilitätsprüfung möglich zu erkennen, dass irgendetwas nicht stimmt, insbesondere wenn nur die Bewertung des Einzelfalls dokumentiert ist, jedoch nicht, warum einzelne Fälle als geschlechtsspezifische Gewalt gezählt wurden und andere nicht. Aus meiner Erfahrung mit Krimiserien sind Kinder als Opfer eher die Ausnahme, obwohl sie laut Studie „besonders betroffen“ sind. Zudem geht es ja nicht nur um Gewalt an Kindern, sondern um „Geschlechtsspezifische Gewalt“ an Kindern, die noch einmal seltener vorkommt.
      Ich kenne allerdings eher US-Serien.

      Zudem ist halt auch die Frage, wie repräsentativ die TV-Sender für die Sehgewohnheiten überhaupt noch sind, denn Streamingdienste wurden nicht gecheckt. Dabei wäre es ein Leichtes sich die 10 beliebtesten Serien pro Woche zu angeln.
      Übrigens will ich auch an einer Studie arbeiten bei der es mein Job ist die ganze Zeit irgendwelche Serien zu schauen. Cooler Job. Wenn da einer etwas hat, gerne melden. Ich übernehme auch die Forschungsverwaltung.

  11. Mein Kommentar zur Impfpflicht: Ein medizinischer Eingriff darf nur “unbeeinflusst durch Gewalt, Betrug, List, Druck, Vortäuschung oder irgendeine andere Form der Überredung oder des Zwanges” durchgeführt werden. (Nürnberger Kodex)

      • Nein, Pflich bedeutet notwendiges Handeln, das aber nicht erzwungen werden muss bzw. Kann. Wenn die Impfpflicht Gesetz ist werden Leute, die sich nicht impfen lassen, bestraft. Ich sehe nicht, dass man sie zum Impfen zwingen könnte (mit physischem Zwang durch wen? Die Polzei?).

          • Ich finde die Unterscheidung hier wenig relevant, da ich nicht finde, dass sich das im Ausmaß des Eingriffs in die Grundrechte maßgeblich unterscheidet.
            Bei der Wehrpflicht wirst du auch nicht bei Weigerung zwangsrekrutiert, sondern kommst halt nur wahlweise in den Knast, wirst also bei Nichtbefolgung ziemlich hart sanktioniert. Das ist für mich trotzdem eine Form des Zwangs.

          • @wipo:

            Da hier mit rechtlichen Begriffen argumentiert wird (Grundrechte etc) sollte man m. E. die Begriffe entsprechend Ihrer Bedeutung im Recht verwenden. Und dieses unterscheidet eben sehr genau zwischen Pflicht und Zwang. Tut die Philosophie, Ethik usw. Übrigens auch.

          • (pingpong:) „Da hier mit rechtlichen Begriffen argumentiert wird (Grundrechte etc) sollte man m. E. die Begriffe entsprechend Ihrer Bedeutung im Recht verwenden. Und dieses unterscheidet eben sehr genau zwischen Pflicht und Zwang.“

            Mir geht es darum, dass du eine Impfpflicht nicht ohne Impfzwang einführen kannst. Eine Impfpflicht ohne Zwangsmaßnahme bei Nichteinhaltung ist eher ein Impfgebot.
            Der Impfzwang muss hierbei nicht unmittelbar erfolgen, sondern könnte auch mittelbar durch z.B. Geldstrafe erfolgen – dies wäre jedoch trotzdem eine Zwangsmaßnahme. Keine Ahnung wie man das Belegen mit Zwangsmaßnahmen im Falle von Nichtimpfung benennen soll, wenn nicht „Impfpflicht.

            Bin aber offen für Anregungen. Kannst Du mir eine Konstellation nennen in der eine Impfpflicht eingeführt wird, ohne, dass es dabei zu einem Impfzwang (auch ohne mittelbaren Zwang) kommt?

          • Schulpflicht, Steuerpflicht, Meldepflicht…

            Wenn man rechtlich argumentieren möchte, dann sollte man auch die Begriffe entsprechend Ihrer Bedeutung im Recht verwenden.

            Wenn man allgemeinsprachlich diskutieren will, dann kann man das so darstellen wie Du es tust.

            Ist beides in Ordnung, ist nur die Frage in welchem Kontext man reden will.

            Ich halte eine impfpflicht für einen falschen Weg, und befürchte es wird auf vielen Ebenen mehr Schaden anrichten als nutzen.

          • „Ich halte eine impfpflicht für einen falschen Weg, und befürchte es wird auf vielen Ebenen mehr Schaden anrichten als nutzen.“

            Sehe ich auch so. Zudem scheinen die meisten aktuell Ungeimpften auf den Totimpfstofff zu warten. D.h. wenn der dann verfügbar ist, also vermutlich im Januar/Februar kommen dann nochmal 10-15 %-Punkte zur Impfquote dazu.

            Dann sind wir wohl bei >90% und der Rest verweigert dann entweder grundsätzlich oder aus individuell-medizinischen Gründen. Da wäre jede Durchsetzung einer Impfpflicht sinnfrei oder unverhältnismäßig.

            Im übrigen wird diesen Winter Omikron durchrauschen, egal ob geimpft oder nicht…

        • Auch nein: Pflicht bedeutet nicht notwendiges Handeln.
          Pflicht bedeutet die Auferlegung von Handlungsdirektiven, die ggf. bei Nichtbefolgung sanktioniert werden. Die Notwendigkeit spielt keine Rolle, wird nur gerne zur Begründung behauptet.

          Man kann Studenten zum Gendern verpflichten, dann herrscht Gender-Pflicht. Deswegen ist Gendern noch lange nicht notwendig.

        • Nein, Pflich bedeutet notwendiges Handeln, das aber nicht erzwungen werden muss bzw. Kann. Wenn die Impfpflicht Gesetz ist werden Leute, die sich nicht impfen lassen, bestraft. Ich sehe nicht, dass man sie zum Impfen zwingen könnte (mit physischem Zwang durch wen? Die Polzei?).

          Hängt vermutlich davon ab, wie man „Zwang“ definiert. Eine Verabreichung der Impfung durch direkte physische Gewalt wird es vermutlich (hoffentlich) nicht geben. Im Vollstreckungsrecht gibt es allerdings Zwangsgelder und Erzwingungshaft, um Schuldner zu bestimmten Handlungen zu veranlassen. Das würde ich durchaus als Anwendung von Zwangsehen.

          Darauf kommt es hier allerdings überhaupt nicht an. Nouseforislam hat den Nürnberger Kodex zitiert, und unter den dortigen Katalog fällt eine Impfpflicht auf jeden Fall. Definitiv unter „Druck“, meiner Ansicht nach auch unter „Gewalt“ und „eine andere Form des Zwanges“.

          Die Frage kann also nur sein, ob man vorliegend Umstände annehmen kann, die ausnahmsweise einen Verstoß gegen den Nürnberger Kodex rechtfertigen.

      • Es ist ja auch keine Impfpflicht, die besprochen wird, sondern ein Impfzwang. Pflicht ist der üblich Euphemismus. So wie bei der Wehrpflicht, die ja auch ein Zwang ist. Und ein Zwang beinhaltet Sanktionen, die in den Ländern, wo dieser Impfzwang gilt, auch existieren.

  12. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem englischen Philosophen Roger Scruton und bin recht angetan von seinem Schriften.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Scruton

    Im Zusammenhang mit der Diskussion um Hegel und die woke Linke erscheint mir Scrutons Buch „Narren, Schwindler, Unruhestifter: Linke Denker des 20. Jahrhunderts“ recht interessant.
    (im Original „Fools, Frauds and Firebrands: Thinkers of the New Left (2015).

    Scruton sieht die Wurzel der postmodernen bzw. intersektionellen Linken auch bei Hegel, und zwar spezifische vermittelt über die Vorlesungen des russischen Philosophen Alexandre Kojeve über Hegel in Paris in den 30er Jahren. Wesentlich ist dabei Kojeves Interpretation des vierten Kapitels aus Hegels „Phänomenologie des Geistes“, über Herrschaft und Knechtschaft. Hegel entwickelt darin eine Theorie des Selbstbewusstseins.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_und_Knechtschaft

    „Hegel betrachtet die Dialektik von Herr und Knecht als Quelle des Selbstbewusstseins, der Identität. Die Elemente des Selbstbewusstseins werden als „Für-sich-sein“ (Herr) und „Für-andere-sein“ (Knecht) erschlossen. Der Herr bezieht sein Selbstbewusstsein aus der Tatsache anerkannt zu werden; dafür, dass er sein Leben riskiert hat. Er arbeitet nicht. Der Knecht jedoch arbeitet für den Herrn. Er bezieht sein Selbstbewusstsein im Laufe der Zeit nicht mehr nur aus der Tatsache, für jemand anderen zu sein und zu arbeiten, sondern durch seine Arbeit gelangt er zur Herrschaft über die Natur. „

    Kojeve hat diese Theorie in Frankreich bekannt und populär gemacht („Seine Lesart Hegels gehört mittlerweile mit zu den einflussreichsten überhaupt, wenn sie auch nicht unumstritten ist. Beispielsweise haben Jacques Derrida, Jacques Lacan, Georges Bataille und Michel Foucault immer wieder auf den profunden Einfluss Kojèves auf ihr jeweiliges Denken hingewiesen; er gilt daher als einer der Vordenker der Postmoderne.  „, so Wikipedia über Kojeve)

    Scruton nun schreibt dazu: „The beliefs, campaigns and self-image of the post-war generation of writers must be read against that painful background. And in almost all of them one influence stands out, which is that of Alexandre Kojève, a Russian exile whose lectures on Hegel at the École Pratique des Hautes Études during the 1930s were attended by many of the big names in post-war French literature – Bataille, Lacan, Sartre, de Beauvoir, Lévinas, Aron, Queneau, Merleau-Ponty and many more. While the Communist Party was busy putting the machinery of industry in the hands of the Unions and the socialist State, Kojève – who was a highranking French civil servant, and one of the architects of the European Union – was softening the intellectual class with the Hegelian dialectic, the foundation of the Marxist religion that had swept to power in his native Russia. … what impressed Kojève’s audience of spiritually hungry atheists in the 1930s was the vision that lay dormant within Hegel’s pages: the vision of radical freedom and the self-created individual. It dawned on them that, by exploring the self and its freedom, it was possible to re-enchant their disenchanted world, and to place the human subject once again at the centre of things. Moreover, they were granted a vision of the Fall, with which to explain their alienation. The Fall was the Other, the Subject made Object, the thing against which freedom defines itself and with which it is locked in conflict.

    Self and Other, Subject and Object, Freedom and Alienation – the opposites accumulated and spread like wildfire through the parched brains of Kojève’s devotees, to reappear transmuted in the post-war literature, when a new wave of guilt and repudiation had engulfed their destroyed homeland. For Simone de Beauvoir the dialectic of self and other explained for the first time the subjection of women – the ‘altérité’ to which women are condemned by the established way of representing them. … For Lacan the Hegelian dialectic was recast as the story of the ‘mirror stage’ of the psyche, the moment in which the subject sees himself as object, and so becomes Other to himself. And so on forall the writers and thinkers who sat at Kojève’s feet and learned from him to step back from Marx into Hegel, and to see that, whatever had gone wrong in the world, it was the Other who was to blame.Und später resümmiert er: „Nothing means anything and that is the revolution, namely the machine to annihilate meaning. The machine was put together by Jacques Lacan, Gilles Deleuze and a few others, from discarded fragments of Freudian psychology and Saussurian linguistics, and attached to Kojève’s Hegelian wind-bag, with which to pump it up with hot air. But it survived its inventors, and a version of it can be found in virtually every humanities department today.“

    • @ El_Mocho

      Und da hast du doch glatt vergessen, zu erwähnen, dass der konservative Roger Scruton selbst ein begeisterter Anhänger Hegels war. Dabei hatte ich bereits mehrfach auf diesem Blog darauf hingewiesen.

      Roger Scruton bemerkt zu Hegel :

      „Der Ausgangspunkt des Konservatismus ist die Tiefenpsychologie des Menschen. Seine grundlegende Philosophie ist durch niemand besser erfasst worden als durch Hegel in der „Phänomenologie des Geistes“. Dort zeigt er, wie Selbstbewusstsein und Freiheit entstehen durch das Wagnis des Selbst, aus sich herauszutreten und auf den anderen zuzugehen; wie von Konflikt und Beherrschung gekennzeichnete Beziehungen durch die gegenseitige Anerkennung von Rechten und Pflichten überwunden werden können und wie im Laufe dessen das Individuum nicht nur Handlungsfreiheit gewinnt, sondern auch einen Sinn für die Werte seiner selbst und der anderen. Der Prozess, wodurch menschliche Wesen ihre Freiheit erlangen, lässt auch ihre Bindungen entstehen, und daran sind die Institutionen des Rechts, der Bildung und der Politik beteiligt – Dinge, die wir nicht von einer distanzierten Position aus frei wählen, sondern durch die wir unsere Freiheit erlangen, und ohne die wir nicht als (…) selbstbewusste Akteure existieren können. Ich überlasse es dem interessierten Leser, Hegels Argumente im Detail zu entschlüsseln.
      (Ich biete dazu allerdings eine kleine Hilfe an, in: „Hegel as a Conservative Thinker“, in „Philosopher on Dover Beach“, South Bend IN, St. Augustine´s Press, 1998.)
      Was sie (Hegels Argumente) vor Augen führen, ist das Bild menschlicher Wesen, die sich aufeinander verlassen können, in Vereinigungen der gegenseitigen Verantwortlichkeit gebunden sind und die Erfüllung in ihren Familien und dem Leben in der bürgerlichen Gesellschaft finden.“

      (Roger Scruton – Von der Idee konservativ zu sein, FBV, 2019, S. 189 f.)

      Auch andere Werke Hegels und andere Aspekte seiner Philosophie werden von Roger Scruton aufgegriffen und verteidigt. Er schreibt:

      „The important and lasting achievements of Hegel´s system include the philosophy of the self, of its estrangement and restoration; the philosophy of the state (superior, in my view, to anything since Aristotle); the philosophy of art and culture (again without serious rival in the modern world); the brilliant re-creation of Christian theology, as an extended parable of man´s spiritual pilgrimage.”

      (Roger Scruton – Understanding Hegel, in: Roger Scruton, Philosopher on Dover Beach, St. Augustine´s Press, 1998, S. 32 f.)

      Und Scruton ist ebenfalls ein Anhänger von Hegels Herr-und-Knecht-Konzept. Genau in dem von dir zitierten Buch schreibt Scruton dazu:

      „Hegel drew conservative conclusions from his argument, and indeed provided some of the fundamental concepts of the right-wing view of things that I shall defend in the final chapter.”

      (Roger Scruton – Fools, Frauds and Firebrands. Thinkers of the New Left; Bloomsbury, 2019, S. 74)

      Zu dem Buch von Roger Scruton “Fools, Frauds and Firebrands. Thinkers of the New Left”, in dem Scruton mehrere (von mir geschätzte) bedeutende linke Denker kritisiert, gibt es übrigens eine m.E. sehr lesenswerte kritische Rezension von dem Experten für Politische Philosophie Matthew McManus:

      Matthew McManus – Are Leftists a Bunch of Fools, Frauds, and Firebrands? Roger Scruton thought so. As a leftist, I found his criticisms insightful, if ultimately flawed.

      Auf Medium.com ansehen

      Aber, ich finde trotzdem gut, dass du dich mit Roger Scruton beschäftigst. Vielleicht gelingt es ihm ja dir Hegel näher zu bringen. 🙂

      „Scruton sieht die Wurzel der postmodernen bzw. intersektionellen Linken auch bei Hegel,“

      Um die intersektionale Linke geht es in Roger Scrutons Buch gar nicht.

      Und bzgl. der französischen (nicht-politisch-korrekten) poststrukturalistischen Linken sollte wohl nicht unerwähnt bleiben, wie diese sich konkret auf Hegel bezogen haben. Dass die französischen Poststrukturalisten Hegel – auch vermittelt durch Kojeve – kannten, ist richtig.

      Nur war die Hegel-Rezeption der französischen Poststrukturalisten weit überwiegend eine kritische und sich von Hegel abgrenzende. Die französischen Poststrukturalisten haben viele ihrer eigenen philosophischen Konzepte in direkter Abgrenzung zu Hegel entwickelt. Insofern sind sie natürlich von Hegel beeinflusst, aber anders als du es hier zu suggerieren versuchst.

      Der oben erwähnte Gilles Deleuze z.B. war ein expliziter Anti-Hegelianer. Seine bekannte und äußerst wirkmächtige Nietzsche-Monographie „Nietzsche und die Philosophie“, einer der Gründungstexte des postmodernen Links-Nietzscheanismus, stellt eine gegen Hegel und insbesondere gegen die hegelianische Dialektik gerichtete Nietzsche-Interpretation dar.

      Ähnlich sieht es aus bei Deleuzes Freund Michel Foucault. Foucault hat seine Geschichtsphilosophie direkt gegen die hegelianische Geschichtsphilosophie konzipiert.

      Jean Francois Lyotard hat die hegelianische Geschichtsphilosophie explizit zu jenen großen Meta-Erzählungen gezählt, die durch die Postmoderne überwunden werden sollten.

      Jacques Derrida hat in seiner Hegel-Monographie „Glas“ (frz. für Totenglocke) der hegelianischen Philosophie bereits im Titel die Totenglocke geläutet, auch er kritisiert u.a. die Dialektik und insbesondere das Konzept der dialektischen Aufhebung.

      Julia Kristeva kritisiert in ihrem Buch „Die Revolution der poetischen Sprache“ Hegels Subjektbegriff.

      Fast jeder bekannte Vertreter des französischen Poststrukturalismus beinhaltet in seinem Werk irgendwo eine Hegel-Kritik.

      Die französischen Poststrukturalisten verwerfen die meisten Grundkonzepte der hegelianischen Philosophie – sie wenden sich u.a. gegen:

      – die hegelianische Metaphysik
      – das hegelianische System bzw. Systemdenken
      – die hegelianische Geschichtsphilosophie
      – die hegelianische Dialektik im Allgemeinen und die dialektische Aufhebung im Besonderen
      – und den hegelianischen Subjektbegriff

      Es ist also nicht zufällig, dass die postmoderne Philosophie als anti-hegelianisch gilt.

      • Ich unterstütze Leszek hier. Zum Verhältnis Hegel/Postmoderne hatte ich 2015 (?) zu Kojève geschrieben:

        Kojève ist es letztlich zu verdanken, dass die Menschheit von dem Genderwahnsinn heimgesucht wurde. Er hat sich, wie Judith Butler, schon in früher Jugend Hegels Philosophie zugewandt. Dieser Happen war für ihn zu groß. Sein Verständnis reichte nur für die ersten vier Kapitel der PhG, obwohl er das gesamte Buch ins Französische übersetzt hat. Seine geschichtliche Funktion war die Einführung der Hegelschen Philosophie in das Frankreich der 30er Jahre und so hieß sein Hauptwerk: „Introduction à la lecture de hegel“. Er reduzierte den Idealismus auf wenige Sätze und entstellt ihn damit vollkommen (meine Zusammenfassung aus dem französischen Original):

        Ohne Begierde ist Nichts.
        Durch Begierde entsteht ein Ich und ein Objekt, das vom ‚Ich‘ begehrt wird.
        Die Begierde ist negativ.
        Sie tendiert zur Vernichtung des Objekts.
        Das ‚Ich‘ wird zu dem, was es begehrt.
        Wenn es ein anderes ‚Ich‘ begehrt, wird es zum Menschen.
        Das Selbstbewusstsein begehrt alles um sich herum.
        Als Selbstbewusstsein vernichtet es nicht mehr die Objekte, sondern transformiert sie (Dialektik nach Kojève).
        In seinem Drang, das Andere zu begehren, muss es: „ Ich will“ sagen. Dadurch spezifiziert es sein Ich und seine Handlungen. Alles ist intentional und das Ich drückt sich in seinen Handlungen aus.

        Kojèves Hauptsatz wäre: Alles was ist (inklusive Zeit), entsteht aus den Taten und dem Sprechen von Individuen, die sich dadurch ausdrücken.
        Die Hegelsche Gleichung Sein=Denken wird von Kojève aufgebrochen. Das Sein wird wieder zu etwas Fremden und Uneinholbaren. Die einzige Beziehung aufs Sein ist Negativität. Durch das reine Negieren fällt Kojéve zurück in die Naivität des gegenständlichen Bewusstseins, das die Gegenstände um ihn herum als vorgegeben betrachtet. Die Negativität ist nach ihm die Macht des Subjekts über die Dinge durch die Tat. In Wirklichkeit proklamiert er die Machtlosigkeit des Subjekts, weil es seinen Status durch die Verachtung des Seins erreicht. Die Tat sei Ausdruck einer immerwährenden Kraft: Gier. Der Mensch müsse sich in der Tat ausdrücken, sonst sei er seiner selbst entfremdet.
        Kojève ist der Urheber des Begriffs der Begierde (Desire) als Quell von Allem.
        Die Verachtung des Seins zerstört die Gleichung Denken=Sein. Das Ergebnis ist nicht die Ungleichung Denken > Sein, als Umkehrung des Marxschen Grundsatzes Sein > Denken. Marx hat das Denken durch die dialektische Methode und die Arbeit in das Sein herübergeschafft. Seine Philosophie ist rational, weil das Denken und das Sein sich gegenseitig binden. Bei Kojève löst sich das Denken vom Sein. Logik ist ohne diese Bindung unmöglich. Die neue „Logik“, die sich hier abzeichnet, entsagt sich der Realität, den harten Fakten. Die Gesetze dieser Logik beziehen sich auf ein Denken, das durch die Ablösung vom Sein nur noch im Subjekt die Quelle des Denkens hat. Ein Subjekt ohne Welt hat seine Quelle nur im eigenen Gefühl. „Sex, Wollust, das Gute, Bosheit, Hässlichkeit, Schönheit, das Angenehme, das Unangenehme, das Passende, das Unpassende, Begierde, Verachtung, Angst, Mut, Ruhm, Reichtum, Armut, das Freundliche und das Feindliche“ werden später einige der Kategorien sein, in denen der Staatsfeminismus, als Vollstrecker dieser Geisteshaltung, denkt.

      • Ich habe auch mitbekommen, dass Scruton Hegel nicht ablehnt (und habe das auch garnicht behauptet), aber die besondere Bedeutung von Alexandre Kojeve für die Entstehung des Postmodernismus war mit neu. Und sie erscheint mir sehr stringent, wenn er auch keinen direkten Zusammenhang nachweist.

        Das ewige Gerede von den „Machtverhältnissen“, die es zu verändern gälte, das Einteilen der Welt in Verbündete und Feinde (ohne einen neutralen Standpunkt zuzulassen), die Ablehnung von Reformen und das Bestehen auf „strukturellen“ Veränderungen, die das gesamte System umfassen müssen und es auf eine höhere Stufe heben sollen („Aufhebung“), das ständige betonen von Konflikten bei Vernachlässigung von Gemeinsamkeiten, – das ist schon alles sehr hegelianisch.

        • @ El_Mocho

          „Das ewige Gerede von den „Machtverhältnissen“, die es zu verändern gälte, das Einteilen der Welt in Verbündete und Feinde (ohne einen neutralen Standpunkt zuzulassen), die Ablehnung von Reformen und das Bestehen auf „strukturellen“ Veränderungen, die das gesamte System umfassen müssen und es auf eine höhere Stufe heben sollen („Aufhebung“), das ständige betonen von Konflikten bei Vernachlässigung von Gemeinsamkeiten, – das ist schon alles sehr hegelianisch.“

          Nur, dass sich nichts davon bei Hegel findet.

          • Das sind aber typische Denkformen der hegelschen Dialektik. Menschliches Bewusstein bildet sich im Kampf mit anderem Bewusstsein (Phänomenologie des Geistes Kap. 4). Der Dreischritt von These-Antithese und Synthese anstatt Gegensatz von wahr und falsch, die Abwertung der Natur als sekundär gegenüber dem Geist (=Sprache oder Gesellschaft), der Vorrang des Staates vor der Gesellschaft.

            Bei längerem Nachdenken fielen mir noch mehr ein.

    • Hier noch ein Zitat aus einem lesenswerten Einführungsbuch zum Poststrukturalismus
      über das Verhältnis der französischen Poststrukturalisten zu Hegel:

      „Wer für etwas plädiert, bezieht zumeist gegen etwas Stellung. Im Falle des poststrukturalistischen Plädoyers für die Differenz haben wir es zugleich mit dem kritischen Einspruch gegen totalisierende Tendenzen philosophischer Theorien und ihrer allgemeinen Ansprüche zu tun. Ein Philosoph, in dessen Werk sich die systematische Ausbildung solcher totalisierender Tendenzen auf eine geradezu exemplarische Weise verfolgen lässt, ist Hegel. Seine Dialektik orientiert sich bekanntlich an einem Verständnis von Philosophie als eines Unternehmens die Wirklichkeit – und gemeint ist: die ganze Wirklichkeit – begrifflich zu erfassen. Eine Theorie aber, die nichts unbegriffen lässt, kennt nichts mehr, was ihr fremd wäre, nichts, was außerhalb ihrer Reichweite läge – und diese Abgeschlossenheit demonstriert die Totalität des Hegel´schen Systems ebenso, wie sie immer schon den Einspruch seiner Kritiker hervorgerufen hat.

      Kaum ein poststrukturalistischer Text, in dem die kritische Auseinandersetzung mit Hegel nicht ihre Spuren hinterlassen hätte – wobei die Abgrenzung von Hegel den Poststrukturalismus nicht weniger charakterisiert als die Beschäftigung mit seiner Philosophie. So beschreibt beispielsweise Michel Foucault „unsere ganze Epoche“ als geprägt durch die Anstrengung „Hegel zu entkommen“ (…).

      Die (…) Bedeutung Hegels für die Poststrukturalisten ist sicherlich nicht zuletzt auf seine Vermittlung in den französischen Sprachraum durch Jean Hyppolite (1907 – 1968) und Alexandre Kojeve (1902 – 1968) zurückzuführen, deren Pariser Vorlesungen in den 1940er und 50er Jahren die meisten der späteren Poststrukturalisten als Studenten verfolgt hatten. Neben Hegel standen mit Husserl und Heidegger damals zwei weitere deutsche Philosophen im Zentrum der theoretischen Diskussionen (…)

      Entscheidend ist an dieser Stelle zunächst die Tatsache, dass in den absoluten Ansprüchen der spekulativen Dialektik Hegels (aus Sicht der französischen Poststrukturalisten – Leszek) eine Arroganz zum Vorschein kommt, die den Vertretern des Poststrukturalismus als ein typisches Merkmal der Moderne gilt.“

      (Stefan Münker & Alexander Roesler – Poststrukturalismus, 2. Auflage, J.B. Metzler, 2012, S. X f.)

  13. https://www.welt.de/politik/deutschland/plus235265034/SPD-Gruene-FDP-Ampel-will-Deutschland-fuer-Migranten-noch-attraktiver-machen.html (Leider hinter der Bezahlschranke) Das wird ja noch lustiger als es bisher schon ist. Es gibt praktisch keine Vorgaben mehr, da JEDER reingelassen wird. Die Zahl der Messerattacken und Vergewaltigungen wird dann wohl Richtung Südafrika ansteigen, von den Belastungen unserer Sozialsysteme ganz zu schweigen. Wir dürfen blechen, damit die alles geschenkt bekommen. Das war mit dieser „Reg.“ aber zu erwarten, wie bestellt, so geliefert.

    • Ich wäre ncht so pessimistisch. Ähnlich wie bei Bidens Regierungsantritt wird es eine Welle von neuen Migranten geben.Und ähnlich wie Biden wird man sie nicht alle einfach reinlassen können, ohne das es einen Aufstand gibt. Ich befürchte unschöne Fermsehbilder und evtl. eine SPD-Innenministerin, die die Grenzen schließen werden muss.

      • Aufstand? Durch wen? Die Polizeikräfte an der Grenze dienen jetzt schon als reiner Transitdienst zum Migrantenzwischenlager. Und die Bürgerwehr wurde ausgebremst. Bzgl. unser neuen „Reg.“ sehe ich schwarz, die werden eine ganze Menge Schwachsinn ausbrüten.

  14. Gezielter gegen Weiße gerichteter Rassismus durch Universitäten und die Medien sowie seine Früchte.

  15. @Christian: Es war kein versehentliches Doppelposting (in 2 verschiedenen Threads); sondern ich würde die Frage gerne auch hier stellen, denn dann erhöht sich die Chance auf Feedback. 🙂

    • Und wenn das dann alle machen hab en wir hier viele Doppelkommentare. Deiner kann mir auch eher wie Werbung vor.
      Such dir eine Stelle aus und hoffe auf das beste. Oder schreib einen Gastartikel zu dem Buch, mit einer Zusammenfassung des Inhalts, dann hast du es an sehr prominenter Stelle

    • Endlosschleife! (Lese ich da eine Genugtuung, dass mit 50,2% die Hälfte „geknackt“ ist?)
      In der Altersgruppe, in der gestorben wird, sind ca 90% doppelt gimpft, heißt ~10% Ungeimpfte stellen ~50% der Toten.

      Aktuelle Zahlen aus Bayern:
      Hospitalisierungsinzidenz: Geimpft 2,8 Ungeimpft 17,6
      Inzidenz: Geimpft 112,7 Ungeimpft 1.726,3

      https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm#wKennzahlen

      Nachdem die SPD Harz 4 eingeführt hat, wird nun also ein FDP Justizminister die allgemeine Impfpflicht ausgestalten und einführen:

      • „In der Altersgruppe, in der gestorben wird, sind ca 90% doppelt gimpft, heißt ~10% Ungeimpfte stellen ~50% der Toten.“

        Falls die Zahlen stimmen, ja. Und wo ist das Problem?

        • Es entsteht eine gesellschaftliche Sprengkraft, weil es halt keine Pandemie der Ungeimpften mehr ist. Die Geimpften müsssen jetzt die Lockdown- und 2g+ Massnahmen mittragen, weil eine 10% große Gruppe die Krankenhäuser und Krematorien überlastet. Bundesländer mit hohen Impfquoten müssen Intensivpatienten aus Bundesländern mit niedrigen Impfquoten einfliegen lasssen, etc …

          Hat der Bill Gates geschickt eingefädelt
          Anders ausgedrückt: Durch Paranoia provoziert man meistens genau das, wovor man sich fürchtet.

          • „Es entsteht eine gesellschaftliche Sprengkraft, weil es halt keine Pandemie der Ungeimpften mehr ist. Die Geimpften müsssen jetzt die Lockdown- und 2g+ Massnahmen mittragen, weil eine 10% große Gruppe die Krankenhäuser und Krematorien überlastet.“

            Es mag dir entgangen sein, aber gerade in der „vulnerablen Gruppe“ kannst du nicht alle impfen, weil sie u.U. schon die Immunreaktion darauf nicht überleben. Jemand der krank ist, kann nicht geimpft werden.

            Das dürfte u.U. auch ein Grund sein, warum dort vergleichsweise mehr Ungeimpfte (aus der vulnerablen Gruppe) liegen, es erwischt die Schwächsten der Schwachen halt am Heftigsten. Korrelationen sagen halt allein noch nichts aus und die Kausalitäten herauszufriemeln ist nicht leicht (zumal die Datenlage , m.E. miserabel ist), deshalb ist das ein super Graubereich um zu suggerieren und Stimmung zu machen.

            Die Lockdowns sind nicht nötig und nicht sinnvoll, das zeigen Vergleiche mit anderen Ländern. Sinnvoll wären evtl. kostenlose Tests für alle, möglichst oft. Notfalls dürften schon die Schnelltests eine Menge bewirken. Macht man aber gerade eben nicht, warum?

            Dass wir (angeblich) nicht genug Intensivbetten haben ist unzweifelhaft Politikversagen (im günstigsten Fall), immerhin hatten wir bis vor kurzem noch genug, um Patienten aus anderen Ländern einzufliegen…

            Weshalb man deshalb die Kinder impfen sollte (die größte Gruppe Ungeimpfte, die so gut wie nie auf der Intensivstation landet) erschließt sich erst recht nicht.

            „Hat der Bill Gates geschickt eingefädelt“

            Wenn du seinen Machenschaften folgst, wirst du schnell merken, das dass nichts mit Paranoia zu tun hat, sondern da harte Fakten dahinter stehen. Gates hat schon an der Vervielfachung des Biontech-Kurses mind. dreisstellige Millionenbeträge verdient und er steckt nicht nur hinter GAVI, ID2020, sondern zusammen mit dem WEF auch hinter Event201. Außerdem schmiert er die Medien, ebenfalls mit hunderten Millionen Euro. Das Ganze wäre auch nicht so brisant, wenn das Virus nicht mit amerikanischen Geldern hergestellt worden wäre, so dass eine mutwillige Ausbringung einfach nicht ganz auszuschließen ist, zumal sie wunderbar ins propagierte Narrativ passt…

            Die Eliten regieren übrigens schon seit Jahrzehnten auf diese Weise, man schafft erst die Sachzwänge, für die man dann eine alternativlose Lösung anbietet (ob sie es absichtsvoll tun, kann man nur vermuten, ist aber naheliegend). Die Leute atmen erleichtert und dankbar auf und blicken nicht, dass man sie über den Tisch gezogen hat.

          • Nachtrag:

            „Umfassend testen“ macht natürlich auch nur dann Sinn, wenn die Medien die erreichte Mehrerkennung nicht wieder nur nutzen, um Panik zu verbreiten. Genauso war es nämlich bisher, von der ersten zur zweiten Welle und auch jetzt wieder.

          • Es mag dir entgangen sein, aber gerade in der „vulnerablen Gruppe“ kannst du nicht alle impfen, weil sie u.U. schon die Immunreaktion darauf nicht überleben. Jemand der krank ist, kann nicht geimpft werden. Das dürfte u.U. auch ein Grund sein, warum dort vergleichsweise mehr Ungeimpfte (aus der vulnerablen Gruppe) liegen, es erwischt die Schwächsten der Schwachen halt am Heftigsten.

            Und schon wieder bastelst du dir deine Realität irgendwie zurecht. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf. Aber zumindest machst du nicht das Patriarchat dafür verantwortlich.

          • „Das Ganze wäre auch nicht so brisant, wenn das Virus nicht mit amerikanischen Geldern hergestellt worden wäre, so dass eine mutwillige Ausbringung einfach nicht ganz auszuschließen ist, zumal sie wunderbar ins propagierte Narrativ passt…“

            Das die Sache aus China stammt und sich dort von einem Tiermarkt in Wuhan aus verbreitet hat glaubst du also nicht?

          • @mispel

            Was ist an meiner Aussage falsch?

            Ich erwähne diese wahrscheinliche Möglichkeit, weil sie m.E. von den Daten nicht ausgeschlossen wird und naheliegt.

            Ob es so ist, müssen die staatlichen Impfzwangbefürworter klären, denn wenn es so ist, wird man genau diesen Teil, der angeblich die meisten Probleme macht, gar nicht impfen. Dafür alle anderen, die mehrheitlich (da Kinder) keine Probleme machen und die nur die Nachteile und Nebenwirkungen einstecken.

            Alles andere, was ich geschrieben habe, ist offensichtlich. Es ist nicht gewollt die Sache zu beenden, m.E. wollen die eine Durchseuchung und suchen einen Sündenbock der den Frust abbekommen soll. Alles andere erscheint mir unlogisch.

            Übrigens ist schon die nächste Mutante unterwegs. Das wird kein Ende nehmen, wenn wir nicht wieder wieder eine vernünftige Einstellung zu Krankheit und Tod finden.

          • @WipoEthik

            Meines Wissens gilt die Laborvariante mittlerweile als das wahrscheinlichste Szenario, sonst hätte man ja auch den Fauci nicht vorm US-Kongress „angehört“, der gilt als einer der Hauptschuldigen. Dass der die „gain of function“ (die in den USA verboten ist) in China mit Steuergeldern unterstützte ist m.W. genauso unumstritten, wie die Tatsache, dass dort an Corona geforscht wurde.

            An welche Version du „glaubst“, kann ich nicht entscheiden. Endgültig beweisen wird man das vermutlich nicht können. Ich zähle die Agenda und die offensichtlichen Vorbereitungen dazu, zusammen mit dem Wissen über die Netzwerke, Profiteure und deren finanzielle Potenz und ja, da ergibt sich zumindest ein sehr stimmiges Bild, welches auf eine absichtlichen Freisetzung hindeutet.

            Ob es so war? Keine Ahnung. Es scheint mir sicherer zu sein, von diesem worts case auszugehen und die Augen offen zu halten, als naiv anzunehmen, dass die es gut mit uns meinen…

          • @Androsch Kubi

            Ich erwähne diese wahrscheinliche Möglichkeit, weil sie m.E. von den Daten nicht ausgeschlossen wird und naheliegt.

            Auf welche Daten stützt du dich denn und unabhängig davon: wie erklärst du dann, dass in den Regionen mit hoher Inzidenz die Impfquote am niedrigsten ist? Denn sollte deine Theorie zutreffen und die alten Menschen, die nicht geimpft werden können, Haupttreiber auf den Intensivstationen sein, dann müsste die Inzidenz bei Alten doch überall ähnlich sein unabhängig von der Impfquote, da der Anteil der Menschen, die sich nicht impfen lassen können, sicherlich normalverteilt ist bezogen auf Gesamtdeutschland.

          • @mispel

            „Auf welche Daten stützt du dich denn“

            Eigentlich habe ich nichts weiter getan, als ein früheres Argument der Impfbefürworter aufzugreifen.

            Am Anfang hieß es, man solle sich aus Solidariät mit den vulnerablen Gruppen (die sich eben nicht impfen lassen können) die Spritze verpassen lassen. War es nicht so?

            Jetzt zählt genau diese Gruppe (nicht nur, aber eben auch, zu welchem Anteil ist unklar) zu den Bösen, während die Geimpften mit 2G und 3G munter die Infektionsrate hochtreiben und nicht einsehen möchten, dass die Impfung eben nicht so wirkt, wie immer suggeriert wurde. Plötzlich ist Solidarität kein Thema mehr und man sucht sich einen Sündenbock.

            Jeder Arzt, der einer Person, die schonmal einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte, eine Impfung nahelegt, die genau das als Nebenwirkung haben kann, wäre verantwortungslos. Naheliegenderweise ist die Gruppe derart Gefährdeter unter den Ü60 am größten, oder bezweifelst du das? Auch jemand der am Tropf hängt, Organversagen hat, akut an Krebs laboriert usw. usf. wird von einem Arzt normalerweise nicht geimpft. Es reicht i.d.R. schon, wenn man mit leichten Grippesymptomen kommt. Und soviel ich von den Geimpften mitbekommen habe, wirken die RNA-Impfungen teilweise ziemlich heftig.

            „und unabhängig davon: wie erklärst du dann, dass in den Regionen mit hoher Inzidenz die Impfquote am niedrigsten ist?“

            Ich erkläre das gar nicht, es ist zuerst mal eine Korrelation, die verschiedene Kausalitäten haben kann. Dass die Impfung dafür verantwortlich sein könnte, ist nur ein Punkt, aber ich hatte schonmal am Beispiel Hessen-Bayern gezeigt, dass das nicht in jedem Fall plausibel ist. Bayern dürfte nicht nur viel strengere Regeln haben (die strengsten in Deutschland vermutlich) es hat auch (bei doppelt so hohen „Inzidenzen“) fast genau die gleiche Impfquote (zumindest damals, ich kenne die aktuellen Zahlen nicht). Wie erklärst du das?

            Es ist so eine Sache mit den Plausibilitäten, die können nämlich auch falsch sein, manchmal ist es genau umgedreht wie man denkt. So könnte Bayern z.B. einfach viel mehr testen, dann würden sehr viel mehr symptomfreie Fälle erfasst. Angenommen das Wetter spielt eine Rolle, wären die Höhenlagen benachteiligt, weil es dort schon kälter ist. Die Altersstruktur kann eine Rolle spielen, Das Risikoverhalten der Bevölkerung, etwa auch der Anteil an Migranten. Der Grenzverkehr. Es könnte sich auch um eine Welle handeln, die sich vom Südosten aus ausbreitet. Vielleicht hatte man in diesen Gegenden eher Impfstoff, so dass er bis jetzt mehr an Wirkung verloren hat? Vielleicht ist es eine Kombination aus mehreren dieser Sachen und man kann eine einzige Kausalität gar nicht ausmachen?

            Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass die Impfung komplett wirkungslos ist, nur sehr viel nutzloser als propagiert (und sehr viel schädlicher, wenn auch nicht so mörderisch wie viele Gegner glauben).

            Es ärgert mich, dass man die oft wirklich miserablen Daten so willkürlich dreht und wendet wie man sie gerade braucht. Und dass man den Massenmedien, die gerade bei diesem Thema doch seit Jahren skandalös versagen (siehe Feminismus) so bereitwillig glaubt. Ich halte das für gefährlich.

            „Haupttreiber auf den Intensivstationen sein, dann müsste die Inzidenz bei Alten doch überall ähnlich sein“

            Inzidenz ist nicht gleichbedeutend mit Infektionen, denn Inzidenz sind die entdeckten Fälle. Ich misstraue daher jeder Studie die Wirksamkeitsaussagen auf Basis der Inzidenzen anstellt, wenn doch jedes Bundesland seine eigenen Regeln hat und die sich auch noch ständig ändern. Meines Wissens sind auch die PCR-Test in der Hinsicht immer noch nicht normiert und messen vollkommen unterschiedliche Erregerkonzentrationen, oder irre ich?

            Mich regt die Schludrigkeit der Daten, die Flickschusterei bei den Maßnahmen, die Willkür in der Interpretation ziemlich auf, zumal daraus ruinöse und teilweise paradox anmutende Maßnahmen abgeleitet werden.

            Wenn man mit den Inzidenzen runter will, muss man alle testen, regelmässig. Dann kann man auf den ganzen anderen Maßnahmenmist weitgehend verzichten.

          • @Androsch Kubi

            Es ärgert mich, dass man die oft wirklich miserablen Daten so willkürlich dreht und wendet wie man sie gerade braucht.

            Haha das sagst gerade du, der hier eine Lüge nach der anderen verbreitet bezüglich Corona. Vergleich doch einfach mal die 7-Tage-Inzidenz mit der Impfquote:
            https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-karte-deutschland-101.html
            https://www.rki.de/SharedDocs/Bilder/InfAZ/neuartiges_Coronavirus/Impfquotenmonitoring_BL.png;jsessionid=3825B6C5C5DE236F1B507A84825DE4BC.internet082?__blob=poster&v=282
            Aber ist natürlich alles bloß Zufall, dass die Karten schön überlappen. Und das Corona-Patienten von Süd und Ost nach Nord und West geflogen werden, ist natürlich auch nur Zufall. Da hängt nichts mit nichts zusammen. Aber es ist sinnlos mit dir darüber zu diskutieren. Du willst es einfach nicht wahr haben. Bloß einer Sache solltest du dir gewiss sein: früher oder später wirst du oder jemand aus deiner Familie Corona bekommen. Das ist unausweichlich. Und je nachdem welche Mutante noch kommt, würde ich mir mal lieber Gedanken machen, ob eine Impfung nicht vielleicht doch das kleinere Übel ist.

          • Das wird wohl einfach „nach Zeit“ gehen, weil man damit eine vollkommen ausreichende Annäherung bekommt. Wenn du das seltsam findest, weil ggf. einige Personen trotz effektiv nach wie vor vorhandenen Schutzes als im legalen Sinne „ungeimpft“ gelten, dann solltest du andersherum natürlich auch dagegen zu Felde ziehen, dass der Anteil unter den geimpften Personen, bei denen der Körper die Infektion leider trotz Impfung gar nicht abwehren kann, dennoch als im legalen Sinne geimpft gilt (*).

            Und ja, gesamtgesellschaftlich reicht es vollkommen aus, wenn man da mit hohen Wahrscheinlichkeiten arbeitet, auch wenn das ggf. für das Individuum „unfair“ ist (wobei das Individuum in diesem Fall kaum Möglichkeiten hat, das überhaupt erst einmal herauszufinden). Für das Individuum ist aber wesentlich unfairer, wenn es z.B. von einem Impfgegner angesteckt wird und ggf. sogar verstirbt, und das kümmert euch ja auch nicht, weil ihr offenbar unbegrenzt viele Tote in Kauf nehmen wollt solange das Gesundheitssystem im Zweifel gerade noch Platz für euch hat.

            Überdies geht es dem Großteil der Bevölkerung, anders als euch, tatsächlich darum sich und auch andere zu schützen und nicht darum, zwecks Bequemlichkeit ein Stück Papier oder einen QR-Code vorweisen zu können. Die meisten werde das lieber früher als so spät wie mathematisch möglich haben wollen, einfach um möglichst sicher zu sein, anstatt einen Aufriss darum machen, ob sie nun nach 6 oder 8 Monaten eine Auffrischung benötigen. Die meisten derer, die darin ein Problem sehen, haben mit der Impfung, geschweige denn einer Auffrischung, gar nichts am Hut und suchen a) einfach wieder einen Grund rumzustänkern und/oder sind b) verärgert, weil sie ihre „Nachweise“ jetzt in kürzeren Abständen fälschen (lassen) müssen.

            (*) Eine Konsequenz wäre: Wir wären dann bei einem Wirksamkeitsnachweit der Impfung je Person grundsätzlich zwei Wochen nach Immunisierung (da wird dann der legale Impfstatus festgestellt, wer nicht z.B. mit hinreichender Menge an Antikörpern „besteht“ gilt als nicht geimpft) und dann alle zwei Wochen nach Alauf von sechs Monaten. Wäre dir das so genehem?

          • Seb, netter Rant als Antwort auf eine einfache Frage. 😉

            Fakt ist doch, dass das ganze System momentan mit der Frage steht und fällt, wer anfällig ist für eine Infektion und wer nicht. Und deshalb ist es völlig sinnlos, einerseits Genesene nach sechs Monaten automatisch als Ungeschützte zu behandeln, egal wie hoch ihr Immunschutz ist, und andererseits Geimpften alle Freiheiten zu gewähren, egal wie gering ihr tatsächlicher Schutz (noch) ist.

            Und ja – wenn man tatsächlich den Weg beschreiten will, die Bevölkerung zu trennen in einen „guten“ und einen „bösen“ Teil, dann kann man das vernünftigerweise nur per regelmäßiger Überprüfung des Schutzstatus tun (auch wenn es vermutlich nicht erforderlich sein wird, dafür alle 1-2 Wochen Untersuchungen vorzunehmen). Es lässt sich halt kaum leugnen, dass Ungeimpfte mit gutem Immunsystem eine geringere Gefahr für sich und wohl auch andere darstellen als Geimpfte mit Risikofaktoren und nachlassendem Impfschutz. Wer das ignoriert, spaltet nicht nur die Gesellschaft, sondern tut dies auch noch ohne Sinn und Zweck.

  16. „Raunheim, 20 Kilometer südwestlich von Frankfurt, ist die erste Stadt in Hessen, die unbefristet den Muezzinruf erlaubt. Anders als in Köln, wo ein zweijähriges Pilotprojekt vereinbart wurde, ist es in Raunheim nun eine Dauereinrichtung: Jeden Freitag, im Winter um 14:30 Uhr, im Sommer um 12:30 Uhr, bis zu vier Minuten lang, muss sich die Bevölkerung dort von bisher zwei Moscheen aus anhören, dass „Allah der Allergrößte“ ist und es „keinen Gott außer Allah“ gibt.

    Aber es wird einen beträchtlichen Teil der dortigen Bevölkerung nicht stören, sondern sogar freuen, denn Moslems sind dort bereits die größte Bevölkerungsgruppe. 70% der 17.000 Einwohner haben einen Migrationshintergrund, 6000 Moslems stehen nur noch 5000 Christen gegenüber.“

    https://journalistenwatch.com/2021/11/25/raunheim-moslems-mehrheit/

    Eine Islamisierung findet nicht statt.

    • Es wird hier werden wie in Frankreich. Es wird „Banlieues“ geben, Vorstädte in denen fadt nur Migranten leben, mit mehr als 50% Arbeitslosen, in die sich die Polizei nur in größeren Gruppen traut. Erleichterte Familienzusammeführung für Menschen, deren ganzes Leben sich um die Familie dreht, ist das beste Rezept dazu. Die werden einen Scheiß tun, sich zu integrieren.

      • Ja, schätze ich auch. In Frankreich ist die Lage ja teilweise schon außer Kontrolle, die bekommen für manche Schulen keine Lehrer mehr, die Infrastruktur verfällt dort, niemand will Geld in die Hand nehmen, weil es eh meist für die Katz ist. Hotspots an Hoffnungslosigkeit und Kriminalität, in denen auch kaum die Landessprache beherrscht wird. Ab und zu verirrt sich ein Politiker da hin und verspricht eine größere Summe zu versenken, aber es ändert sich doch nicht viel.

        Das klassische Szenario einer durch Massenmigration überforderten Gesellschaft. Aber was wären Politiker, wenn sie aus den Fehlern anderer lernten?

        Die Frage ist, wie lange diese Übergangsphase stabil bleibt. Da solche Parallelgesellschaften die Gesellschaft auszehren, Moral und Solidarität verderben und meist auch noch reproduktiver sind, kann das nicht ewig anhalten und muss irgendwann in eine gesamtgesellschaftliche Dystopie münden. Einen Bürgerkrieg, Massenverelendung oder halt einen superstrengen religiösen Staat, der der Mentalität seiner Mehrheitsbewohner besser angepasst ist. Ich hoffe, ich muss das nicht mehr erleben.

        • Ein kleines Beispiel soll zeigen, wie unsere Zukunft aussieht: Ich wohne in Dortmund und war eben bei meiner Postfiliale, die an der Grenze zum Dortmunder Norden (hoher Migrantenanteil) liegt. Im Vorraum stand ein Kinderwagen mit einem Kleinkind, drei weitere zw. 3 und 4 Jahre alt, sassen daneben, die beiden Mädchen mit Kopftuch! Drinnen die Mutter, Kopftuch, dunkle Klamotten, ca. 25 Jahre alt und schwarz. Und keiner soll mir erzählen, dass diese Leute sich irgendwie positiv auf unsere Gesellschaft auswirken. Die Mutter ist eine islamische Gebärmaschine, mehr nicht.

    • Ich hoffe, am meisten fühlen sich die Christen von den Muezzinrufen gestört, die bisher kein Verständnis dafür hatten, dass ich mich von Glockengeläut gestört fühle.

      • Ich bin auch kein Freund überlauten ewig anhaltenden Kirchengebimmels am Sonntag morgen (ich habe meinen Zivildienst über neben einer Kirche in Bayern gewohnt, das war unschön). Um die Belästigung geht es mir aber gar nicht, sondern ich dokumentiere lediglich einen schleichenden Trend, der bisher offiziell gleugnet wird. Wenn sich der Islam auf mehrmalige tägliche Lärmbelästigung beschränken würde, könnte ich allerdings gut mit ihm auskommen, ich fürchte nur, dass er das nicht wird…

        • Den Trend zu leugnen, ist natürlich albern, der Anteil an Mosloms hierzulande nimmt zu, und wird es aller Voraussicht nach noch für Jahrzehnte.
          In Ermangelung einer Kristallkugel bleibe ich aber optimistisch, dass die Muslime hierzulande, bzw. genauer: ihre Nachkommen, langfristig ähnlich stark vom Glauben abfallen wie die Christen es schon getan haben.

          Man mag es nicht glauben, aber als Kind hatte ich auch noch an den Christengott geglaubt und war jede Woche einmal (gezwungenermaßen) in der Kirche…

          • Ich auch. Das Experiment lief aber schon, als ich geboren wurde. Die türkischen „Gast“arbeiter waren damals alle schon im Land. Wir sind jetzt nur in einer weiteren Phase des Experimentes.

          • Nachtrag:

            Schon das ganze Setting ist unangenehm und hat, wegen des Gewaltpotentials des radikalen Teils der Muslime, z.B. die mediale Berichterstattung und die Assimilation bereits negativ beeinflusst.

            Der Islam hatte eben noch keine „Aufklärung“ (allein das gibt zu denken, die Moderne gibts ja nicht erst seit gestern). Solange er die nicht hatte und nicht von sich aus die Radikalen verstößt, besteht das hohe Risiko, dass es immer wieder zur Radikalisierungstendenzen kommt, insbesondere, wenn sich die Wirtschaftslage verschlechtert, ein Clan-Bonus (Unabhängigkeit und gewaltsame Außenverteidigung) die Tradition begünstigt und die Zuwanderung weiter auf hohem Niveau bleibt (und so sieht es ja aus).

            Ich bin da nicht so optimistisch wie du, die Mengenverhältnisse entsprechen nicht mehr denen in der alten Bundesrepublik (selbst dort ist Integration ja nicht vollumfänglich gelungen). Eine funktionierende Gesellschaft ist eine ständige Gratwanderung und in hohem Maße vom Willen der Bevölkerung abhängig. Aber überall wo ich meinen Blick hinwende, sehe ich nur Erosion und die negativen Entwicklungen verstärken sich gegenseitig…

          • Das ist immer die Voraussetuung, dass sich der Islam so entwickelt wie das Christentum in den letzten Jahrzehnten. Ich habe als Kind auch an den lieben Gott geglaubt, bin getauft undkonfirmiert wie ein guter Christ. Aber mich hat niemand daran gehindert, Bücher zu lesen, die religionsfeindliche Thesen aufstellten, Evolutionstheorie, Nietzsche, Karlheinz Deschner…in sofern ist die Religion einfach von mir abgefallen, ohne irgendwelche Kämpfe oder Konflikte.

            Bei manchen hier aufwachsenden Muslimen wird das sicher auch so gehen, aber bei der Mehrheit eher nicht. Man empfindet sich als von Ungläubigen umgeben und achtet streng auf den Erhalt der eigenen Kultur (=Religion), die Eltern kontrollieren die Kinder viel strenger als unsereiner, vor allem die Mädchen.

            Wer einmal eine gefestigte muslimische Identität entwickelt hat, der ist für unsere Kultur verloren. Zumal die ständige Konfrontation mit der anderen Kultur, die man verabscheut aber deren Überlegenheit doch evident ist, eher zu noch stärkere Abschließung führt.

            Es gibt da ein interessantes Buch von einem Psyotherapeuten, der Muslime behandelt hat:

            Er gibt interessante Einblicke in die Psyche dieser Leute. Ihr Seelenleben ist besrtimmt von Angst, Angst vor Gott, Angst vor der Familie, Angst vor dem anderen Geschlecht. Teilweise erschreckend.

          • @Androsch

            Zumindest in der Türkei gab es eine Art Aufklärung, die recht erfolgreich jahrzehntelang einen laizistischen Staat hervorgebracht hat.

            Aber ich will auch gar nicht zu viel Optimismus verbreiten: In Ermangelung einer klaren Perspektive hoffe ich halt erstmal auf das Beste. Angelehnt an das Motto von Karl Valentin: Wenn es regnet, freue ich mich. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.

            @El_Mocho

            Ich mag nicht beurteilen, wie die Mehrheit der Muslime hierzulande denkt. Kann sein, dass Du recht hast mit Deiner pessimistischen Einschätzung, oder auch nicht. Falls ja, erinnere ich nur daran, dass vor 70 Jahren die Bevölkerung hierzulande auch schon einmal genau so religiös verklemmt war, mit Angst vor der Hölle und allem Pipapo. Das hat sich zum Glück auch geändert.

            Daher mein (vorsichtiger) Optimismus, der natürlich nicht mit Gleichgültigkeit oder Verharmlosung verwechselt werden sollte.

          • @Renton

            Zumindest in der Türkei gab es eine Art Aufklärung, die recht erfolgreich jahrzehntelang einen laizistischen Staat hervorgebracht hat.

            Die gab es aber sicher nicht überall. Diejenigen, die nach Deutschland gekommen sind, waren bildungsferne Hinterwälder, die entsprechende Nachkommen gezeugt haben, um die sich niemand gekümmert hat. Das Problem ist daher mMn weniger der Islam, sondern die Bildungsferne. Bestes Beispiel sind ja die Gründer von Biontech, die ja sogar für den Nobelpreis gehandelt wurden. Aber die sind eben große Ausnahmen, auch wenn die Medien sie gerne als Vorzeigetürken verkaufen. Problematisch ist für mich eher die Entstehung von muslimischen Parallelgesellschaften, da der Islam eine Art geschlossenes System darstellt, dessen Fluktuation mit dem Christentum gering ist. Da wird untereinander geheiratet. Das war zwar zwischen Katholiken und Protestanten auch so (teilweise regional sicherlich auch heute noch), aber man war zumindest Christ. Und da wir es auch nicht schaffen einen nationalen Überbau zu generieren, der alle eint, (Nation ist bei uns ja bäh), sehe ich für die Zukunft schwarz.

          • @Renton

            So wie ich das mit der Türkei in Erinnerung habe, hatten die dort mehr oder weniger eine Militärdiktatur. Atatürk hat zwar m.W. nach wie vor Heiligenstatus, aber Erdogan wäre vermutlich nicht an die Macht gekommen, wenn das weit tragen würde. Aber gut, ich weiß nur wenig über die Türkei. Aber auch Afghanistan und der Iran waren schonmal sehr viel säkulärer und westlicher. Wenn der Veränderungswillen nur von den Eliten ausgeht (und auch noch eher gegen, als mit der Religion stattfindet), ist das aber halt meist nicht sehr stabil und bleibt i.d.R. auf die Städte begrenzt.

            Ich bin daher gespannt, wie die Entwicklung in in Saudi-Arabien und Co. ausgehen wird, dort wird ja eine seltsame Doppelstrategie gefahren, schrittchenweise Öffnung, zahlreiche Zugeständnisse an zugewanderte europäische Eliten und Touristen, Ruhigstellung des Volkes mit Ölgeldern und Luxus, gleichzeitig aber Förderung des Islamismus im Westen. Vielleicht entwickelt sich ja über die Jahre sowas wie eine Masseträgheit, zumindest solange die Öleinnahmen das noch tragen.

            Ich schließe auch immer noch nicht aus, dass genetische Faktoren bestimmte Entwicklungen begünstigen, im Gegenteil, ich halte das sogar für ausgesprochen wahrscheinlich. Nichtmal unbedingt nur die Intelligenz, auch z.B. der Hang zur Spiritualität hat sicher eine Erbkomponente, ebenso wie das Temperament usw. ein sehr viel temperamentvolleres Volk als die Deutschen, kann man am Ende auch nur mit sehr viel härteren Maßnahmen einigermaßen friedlich halten…

          • Döner und Dönmeh.
            https://en.wikipedia.org/wiki/D%C3%B6nmeh
            Vielleicht macht’s ja klickericki, Gastarbeiter oder Biowaffe/Migrationswaffe.

            Von welchem Glauben sollen Muslime denn großartig abfallen?
            Des ist doch gerade das Ding, es ist ja gar keinen Religion, sondern ein politisches Handbuch für semitischen Tribalismus.

            Der „Christengott“ der Juden im AT ist ja ähnlich.
            Fieser Möp, keine feine Message.

            Da hat/hätte das NT und unser Herr Jesus doch eine ganz andere spirituelle Dimension, die man vielleicht auch (er)kennte, wäre uns nicht eine komplett perverse Kultur aufgezwungen.
            Man beachte nur mal die Weihnachtslieder die uns der internationale Musikbetrieb seit Jahrzehnten aufzwingt.
            Schnee, Stille und Tannenbäume und frohlockende Glocken, von der Geburt des Herrn Jesus, kein Wort.

            Zweifacher most influential Jew of the Year

            Man startet natürlich nicht darauf achtend.
            Also wir nicht. Die schon.

    • Denkt dran, es gab einen Tag Tanzverbot und Glocken klingen ja gar nicht wie Brüste.
      Und dann die Penetranz. Gleich dreimal fragen einen die Katholen ob man echt Christ sein will.
      Da ist doch der Musliminismus viel besser, da sind so Sachen messerscharf geregelt.

      Spaß beiseite, man sollte nicht den Dummatheistenfehler machen und nur den Islam sehen, so problematisch der auch ist mit seiner alle nichtmuslamiker entmenschlichenden menschenrechtserklärung, am Ende des Tages ist das eine Landraubstrategie eines Genclusters der sich als Religion tarnt, und das so erbärmlich schlecht, reicht halt um Atheisten zu täuschen.

      Kleiner Hoffnungsschimmer, würde man selbst (also als Volk) mal wieder Rückgrat entdecken, die sind dem Raunheimer Boden nicht verbunden.

      „Der Islam hatte eben noch keine „Aufklärung“ (allein das gibt zu denken, die Moderne gibts ja nicht erst seit gestern).“
      Grade drüber gestolpert.
      Im Westen gibt’s die auch nicht. Wir setzten den kantschen Imperativ so supersauber um, das es doch in jedem Land Gesetze gibt die dir eine internationale, ausgesuchte, unkommentierbare und schon gar nicht kritisierbare Minderheit von experimentierfreudigen Miniaturhutträgern vorsetzt.

      Denke da nur an den Professor Yasha Mounk oder das rehäuglige Barberachen.
      https://www.danisch.de/blog/?s=mounk

      Und IMMER im Kopf behalten, die sind mit ihrem Experiment im Land der „Befreier“ noch weiter.

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