Unpacking The Attacks on Critical Race Theory: Brittney Cooper (author, professor and activist)

Die Zusammenfassung der schlimmsten Aussagen:

Wenn man die Argumentationsstruktur zum „alten weißen Mannes“ auch in anderen Bereichen verwenden würde

In den intersektionalen Theorien liebt man die Bezeichnung „alter weißer Mann“ weil sie ein schönes Feindbild abgibt. Mann und weiß deckt große Gruppen innerhalb der Privilegierung ab und bleibt noch einigermaßen kurz, auch wenn es andere gerne noch um heterosexuell oder Cis ergänzen, aber das kostet dann wieder zu viel Zeit. „Alt“ hat den Vorteil, dass es die Verantwortung aus der Gruppe junger Aktivisten etwas verlagert und es betont, dass sie „von gestern“ sind und man selbst die Zukunft. 

Dazu führt die Begrenzung auf weiße Männer dazu, dass man nicht versehentlich rassistisch gegenüber schwarzen Männern ist, die ja für die Gesellschaft weit weniger können, was man einem weißen intersektionalen Feministen vorwerfen könnte. 

Der Nachteil ist aber, dass man Hautfarbe und Geschlecht als negative Abgrenzung verwendet, was klassischer Rassismus und Sexismus ist. Um diesen Vorwurf zu vermeiden erfand man die Entschuldigung, dass es natürlich nicht wirklich um Hautfarbe und Geschlecht geht, sondern das nur eine sprachliche Figur ist, die nach dem „Hauptvertreter“ eines bestimmten Verhaltens benannt ist. Es sei nicht der tatsächlich weiße Mann gemeint, ein „alter weißer Mann“ könnte demnach auch eine Frau sein, ein junger Mensch oder gar ein Schwarzer. 

Dennoch wird im praktischen natürlich alles am Geschlecht und der Hautfarbe fest gemacht, ein Aktivist kann auf ein Foto schauen und anführen, dass da wieder nur alte weiße Männer sind, ganz typische, ohne das man einwenden kann, dass sie das nicht sind, jedenfalls nicht in der Verwendung, weil sie sich vollkommen anders verhalten.

Das es eine Ausflucht ist wird auch daran deutlich, dass man den Begriff beibehält, obwohl es immer wieder zu entsprechenden Bezügen zur Hautfarbe und Geschlecht kommt und es fehlverstanden wird. 

Um die Absurdität zu zeigen biete sich an diese Figur auf andere Situationen oder Gruppen zu übertragen und zu schauen, ob die Leute es dann immer noch akzeptieren würden:

1. Der junge schwarze Mann

A: die Frau wurde von einem schwarzen jungen Mann vergewaltigt.

B: Nein, der Täter war weiß.

A: Aber ich bitte Sie, ich meine doch nicht tatsächlich einen schwarzen jungen Mann, das ist nur metaphorisch, weil solche Taten typischerweise von jungen schwarzen Männern verübt werden. Es steht für die Geisteshaltung, die dahinter steht. Der Täter könnte auch weiß sein. 

2. Der Muslim

A: Hinter dem Attentat stehen Muslime.

B: Es ist noch vollkommen unbekannt, wer die Tat verübt hat.

A: Aber ich bitte Sie, es geht hier doch nicht um konkrete Muslime, es geht um die Geisteshaltung die dahinter steht und die ist nun einmal bei Muslimen am häufigsten vor zu finden und diese verüben auch die meisten Attentate

3. Der Jude

A: Dieser Darlehensvertrag sollten Sie nicht unterschreiben, er stammt von einer jüdischen Bank.

B: Die Sparkasse-Köln ist jüdisch?

A: Aber ich bitte Sie, das steht doch nur für eine Bank, die ganz ungünstige Bedingungen gibt, und dafür sind Juden ja nun einmal bekannt, deswegen stehen sie stellvertretend für alle, die solche schlechten Kredite geben. Eine Bank kann eh nicht jüdisch sein. 

4. Die junge überforderte Quotenfrau

A: Das Unternehmen wurde durch eine junge überforderte Quotenfrau zugrunde gerichtet.

B: war da nicht ein Mann an der Spitze?

A: Aber ich bitte Sie, junge überforderte Quotenfrau steht hier nur für die typische überforderte Person an der Spitze eines Unternehmens, die nicht aufgrund ihrer Leistung an die Spitze gekommen ist . Mit dem tatsächlichen Geschlecht hat das doch gar nicht zu tun und wie sie tatsächlich nach oben gekommen ist spielt auch keine Rolle. Sie steht eben nur für eine Gruppe , bei der das besonders häufig auftritt.

5. Die Feministin

A: Man musste sie entlassen, weil sie eine Feministin war.

B: Wie können Sie so etwas sagen? Sich für frauenrechte einzusetzen ist doch etwas Gutes?

A: Wie kommen Sie darauf, dass ich mich gegen Frauenrechte ausspreche? Feministin wird hier nur stellvertretend für eine Gruppe benutzt, die unfähig ist auf Kritik einzugehen und ihren fehlerhaften Ansichten durch schlechte Verschleierung tarnt, die kein Mensch glauben kann. Es ist natürlich nicht in der tatsächliche Feministin gemein, das kann auch ein konservativer Mann gewesen sein, aber bei Feministin zu dieses Verhalten eben am häufigsten auf.

6. der positive alte weiße Mann

A: Wir brauchen mehr alte weiße Männer in unserem Betrieb!

B: Wir können Sie so etwas sagen, sie sollten eher auf Diversität achten! Und sexistisch ist das auch

A: Aber aber, mit alten weißen Männern sind doch nicht tatsächlich alte weiße Männer gemeint, sollen lediglich hochqualifizierte Mitarbeiter mit viel Erfahrung, die sich besonders ins Zeug legen. Das ist eben stellvertretend für eine bestimmte Gruppe, das hat mit der Hautfarbe oder dem Geschlecht gar nichts zu tun.

vgl auch: