Critical Whiteness Studies (CWS) und Critical Race Theory (CRT).

In den Kommentaren ging es um eine Abgrenzung zwischen Critical Whiteness Studies und Critical Race Theory.

Ich versuche mal die wesentlichen Angaben dort hier zu ordnen:

Leszek schreibt:

Als Faustregel kann hier gelten:

– Was sich auf konkrete Personen bezieht und eher psychologisch bzw. vulgär-psychologisch ausgerichtet ist, ist meistens Critical Whiteness Studies (CWS).

– Was sich primär auf juristische, soziologische und politische Kategorien bezieht, ist meistens Critical Race Theory (CRT).

Gilt nicht für jeden Einzelfall, aber in der Regel.

Die CWS haben sich übrigens wesentlich aus bestimmten Theorien der Geschichtswissenschaft zum Thema Rassismus entwickelt, die CRT hingegen wesentlich aus der Rechtswissenschaft.

Die CRT besteht hinsichtlich ihrer theoretischen Fundierung

1. aus einer materialistischen Unterströmung, die direkt auf den Begründer der CRT, den schwarzen Rechtswissenschaftler Derrick Bell, zurückgeht und sich ihrem Anspruch nach primär mit der Analyse konkreter gesellschaftlicher Teilsysteme (Recht, Politik, Ökonomie) in Bezug auf Rassismus beschäftigt

und

2. aus einer etwas später entstandenen postmodernistischen, diskursanalytischen Unterströmung, die sich ihrem Anspruch nach primär mit der Analyse kultureller Bedeutungssysteme, Werte und Normen in Bezug auf Rassismus auf diskursanalytischer Grundlage, allerdings auch wesentlich aus juristischer bzw. rechtstheoretischer Perspektive beschäftigt. (Die postmodernistische, diskursanalytische Unterströmung ist übrigens diejenige, die der Hohlkopf Homo Duplex fälschlich für hegelianisch hält.)

Die postmodernistische, diskursanalytische Unterströmung der CRT ist im Schnitt politisch korrekter als die materialistische Unterströmung und hier kann es im Einzelfall auch zu Überschneidungen mit den CWS kommen.

Und dann in einem anderen Kommentar:

Die Critical Race Theory besteht aus einer großen Vielzahl von Unterströmungen und die Qualität kann je nach Unterströmung und Vertreter variieren. Manches ist einseitig und politisch korrekt und daher m.E. kritikwürdig, anderes ist interessant und bedenkenswert.

Die Vertreter der Critical Race Theory haben im Schnitt ein höheres Argumentationsniveau als andere derjenigen Theorie-Strömungen, auf die sich politisch korrekte postmoderne Linke beziehen – die Vertreter der Critical Race Theory sind halt überwiegend Rechtswissenschaftler, die sind es gewohnt zu diskutieren. Also im Schnitt ein höheres intellektuelles Niveau als z.B. Gender Studies, Queer-Feminismus oder Critical Whiteness Studies, die diesbezüglich m.E. ziemlich im Keller sind.

Zuguterletzt das Übliche: Weder die niveaulosen Critical Whiteness Studies, noch die m.E. ambivalent zu beurteilende Critical Race Theory haben von ihren ideengeschichtlichen und theoretischen Grundlagen her irgendetwas mit Hegel oder mit der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule zu tun. Sie sind keine Hegelianer und sie beziehen sich nicht auf die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, (nein, auch nicht auf Marcuse).

Und aus der Wikipedia zur „kritischen Weißseinsforschung“:

Kritische Weißseinsforschung (engl. Critical Whiteness Studies) ist ein transdisziplinäres Studienfeld und beschreibt kulturellehistorische und soziologische Aspekte von Menschen, die sich unter Verweis auf ihre Hautfarbe als weiß identifizieren. Ebenso geht es um die soziale Konstruktion von Weißsein als Statuszeiger. Anders als die klassische Rassismusforschung legt die kritische Weißseinsforschung somit den Fokus nicht primär auf die Erfahrungen von Menschen, die rassistische Diskriminierung erfahren. In Extremfällen wie der White Supremacy untersucht die Weißseinsforschung Konstrukte, die Rassismus rechtfertigen oder begünstigen. Ab 2005 hat das Konzept Eingang in wissenschaftliche Arbeiten im deutschen Sprachraum gefunden.[1] Der daraus entstandene Begriff „Critical Whiteness“ ist keine einheitliche Theorie – verschiedene Gruppen, Autoren und Aktivisten benutzen ihn in unterschiedlicher Art und Weise.

Die seit Beginn der 1990er Jahre am populärsten von Toni Morrison initiierte Wendung in der Forschung zum Rassebegriff und Rassismus richtet weniger den Blick auf die Objekte desselben im Sinne von black studies, sondern auf diejenigen Strukturen und Subjekte, die Rassismus verursachen und von rassifizierenden Prozessen profitieren. Im akademischen Diskurs der USA entwickelte sich seit den 1990er Jahren eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Critical Whiteness: In den letzten Jahren hat es insbesondere in feministischen und (post-)kolonialen Analysen einen Paradigmenwechsel gegeben, bei dem sich der Blick von der Divergenz auf die Norm, vom Marginalen zum Zentrum verschoben hat – ein Blickwechsel, bei dem nicht nur das Andere, das Nicht-Normale als Projektion entlarvt, sondern auch das Eigene, die Norm selbst, als Konstrukt, als Inszenierung kenntlich gemacht wird.[4] Mit der Idee der „Privilegiengalerie“ schuf Peggy McIntosh bereits 1988 eine Liste, in der sie die Privilegien weißer und männlicher Menschen benannte.[5] Davon ausgehend hat sich in Europa, auch in Deutschland, der Begriff kritische Weißseinsforschung entwickelt

Wo es um gesellschaftlich gebildete Normen wie „White Supremacy“ geht, die Rassismus verursachen oder begünstigen, ist „Weißsein“ eine etablierte Kategorie zur kritischen Analyse auf der Basis systematischer historischer Untersuchungen sozialer und politischer Bezüge.[7] Die Umkehr der rassifizierenden Perspektive auf den „Anderen“, hin zur Untersuchung der gesellschaftlichen Norm des „Weißseins“, als Ursprung der Rassifizierung, wird seit 2005 in einigen Arbeiten auf die Situation im deutschsprachigen Raum angewandt.[8][9] In den USA ursprünglich ein Kampfbegriff, ist „Weißsein“ dort zu einer fruchtbaren wissenschaftlichen Kategorie entwickelt worden.

Mit dieser Kategorie sind gesellschaftliche Modelle (cultural models) und ihre Schemata (Patterns) gemeint, die entweder rassistisch begründeten Herrschaftsverhältnissen oder einer Dominanzkultur[10] zugerechnet werden können. Anwendungsgebiete sind EthnisierungKolonialismus und PostkolonialismusRassismusAntisemitismusIslamfeindlichkeit und Feminismus.

Weißsein als Kategorie soll ermöglichen, die Konstruktion des „Weißen“ als des Einen und Eigentlichen, d. h. als bestimmende Norm im Verhältnis zu dem Abweichenden, Minderen, Anderen wahrzunehmen. Die Entwicklung und Veränderung allgemeiner gesellschaftlicher Normen wird als Diskurs aufgefasst. So wird beispielsweise der „Kolonialismus“ als Diskurs betrachtet, der Wissen und „Wahrheiten“ (z. B. den rousseauischen „Edlen Wilden“ im Gegensatz zum „Zivilisierten Weißen“) hervorgebracht hat, die ihrerseits Vorstellungen von „Weißsein“ als Norm beinhalten und bis heute Einfluss besitzen. Dabei lässt sich mittels der Kategorie „Weißsein“ betrachten, wie der Einzelne Konzepte und Objekte rassistischer Diskriminierung wahrnimmt.[11]

In der Kritischen Weißseinsforschung wird Weißsein in Verschränkung „mit anderen Strukturkategorien“ gesehen – „etwa Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Bildung, Religion, Mobilität oder Gesundheit. Weißsein als interdependente Kategorie gestaltet sich damit dynamisch und komplex, ohne dabei aber einer Verhandelbarkeit zu unterliegen, die es erlaubt, einzelne Weiße off-white zu setzen“ (Arndt).[12][2] Mit Interdependenz[13] ist gemeint, dass Weißsein im Zusammenhang mit unterschiedlichen Unterdrückungsformen betrachtet wird. Die Kategorie „Weißsein“ ist im Prozess der Vergesellschaftung somit nicht relevanter als andere Formen der Unterdrückung.[

Es wird, auch in der Kritik am Rassismus, selten hinterfragt, welche Normen und Werte dazu führen, dass Personen rassistisch diskriminiert werden. Eine typische Beobachtung ist zum Beispiel, dass Rassismus – unter Weißen – als Thema irrelevant erscheint, wenn die betroffenen Personen nicht anwesend sind. Kritisch betrachtet, beginnt hier bereits der Ausschluss von Personen. Denn Rassismus erscheint nur als relevant, wenn „schwarze“ Personen zum Gegenstand der Betrachtung werden. Dadurch erscheint Rassismus als Problem „schwarzer“, nicht aber als Problem „weißer“ Menschen. Auf diesen Trugschluss wird aufmerksam gemacht, wenn beschrieben wird, welche Normen Personen gesellschaftlich ausschließen oder von Personen verlangen, sich in die dominierende Kultur zu integrieren.[15]

Ein kritischer anti-rassistischer Ansatz ist es dabei, die Blickrichtung zu wechseln und statt des „Schwarzseins“ das „Weißsein“ als Problem zu betrachten. „Weißsein“ wird hier als Normalität wahrgenommen, die erst z. B. in der „kritischen Weißseinsforschung“ analysiert und im politischen Widerstand gegen Unterdrückung und Machtausübung aufgedeckt bzw. auch dekonstruiert werden soll.[16][2]

Wissenschaftler wie Fatima El-Tayeb beschreiben die Schwierigkeit „Weißer“, den Blick auf sich selbst ‚als Weiße‘ zu richten, als „Farbenblindheit“ und als stärksten Ausdruck der „Normalisierung von Weißsein“, da er „nur die ‚Anderen‚ als rassifiziert wahrnimmt und Rassismus so letztlich als an die Existenz dieser ‚Anderen‘ gebunden betrachtet.“ Produziert werde der Rassismus dagegen in den dominanteren Teilen der Gesellschaft, die sich selbst als „weiß“ bestimmten, ohne sich dieser „weißen“ Normen genauer bewusst zu sein.[17]

In der Kritischen Weißseinsforschung wird weiterhin angenommen, dass an „Weißsein“ Privilegien und rassistische Denkmuster gebunden sind.[18] Dem Rassismus kann demnach nicht allein durch ein Postulat, „dass alle Menschen gleich sind“, begegnet werden, da Rassismus eine „Realität der Ungleichheit“ geschaffen hat.[19] Die Psychologin Ursula Wachendorfer will mit ihrer Arbeit zeigen, wie „Weißsein“ allgemein als Normalität wahrgenommen werde und normbildend wirke.[20] Daher wird „Weißsein“ in der „Kritischen Weißseinsforschung“ nach Susan Arndt als Grundlage dafür angesehen, dass „Menschen, die nicht der durch ‚weiße‘ westliche Gesellschaften gesetzten körperlichen Norm (z. B. Hautfarbe) und/oder kulturellen Norm entsprechen, diskriminiert werden.[21] Weiß und Schwarz werden in vielen Texten der Kritischen Weißseinsforschung durch Kursiv- oder Großschreibung hervorgehoben, da mit den Begriffen gesellschaftlich wirkungsvolle Kategorien beschrieben werden sollen und keine äußerlichen Zuschreibungen

Und zur Critical Race Theory:

Grundannahmen

Eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze fällt unter den Überbegriff Critical Race Theory. CRT geht davon aus, dass race sozial konstruiert ist und keine biologische Kategorie sei. Das Recht trage zur Entstehung und Aufrechterhaltung von race bei, etwa durch die Klassifizierung von Menschen in Kategorien wie „Schwarz“ oder „Weiß“.[12] Die ungleiche Verteilung von Reichtum, Macht und Ansehen in den USA lasse sich also nicht alleine durch unterschiedliche Leistungen der entsprechenden Gruppen erklären.[13] Deshalb vertreten Critical Race Theorists auch die präskriptive Annahme, dass Systeme, die zur Unterdrückung von People of Color beitragen, benannt und bekämpft werden müssen. Rassismus wird in der Theoriebildung der CRT nicht als Ausnahme, sondern als Norm betrachtet, die tief in gesellschaftlichen Strukturen verankert sei und die People of Color regelmäßig erführen. Weil Rassismus die Interessen von weißen Eliten (materiell) und weißen Angehörigen der Arbeiterklasse (psychologisch) voranbringe, gäbe es wenig Interesse an seiner Beseitigung seitens Weißer. Im Umkehrschluss entstünden Fortschritte bei der rechtlichen Gleichbehandlung nur, wenn die Interessen von Schwarzen mit den Interessen von Weißen, zum Beispiel durch eine veränderte sozioökonomische Situation, übereinstimmten (interest convergence). Ein weiterer Fokus der CRT liegt auf Intersektionalität, einem Konzept, das von einer frühen Vertreterin der Disziplin, Kimberlé Crenshaw, geprägt wurde und darauf verweist, dass Identitäten jeweils vielschichtig sind und dass dementsprechend unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen machen.[4][1][14] CRT ist interdisziplinär angelegt und baut u. a. auf Erkenntnisse des Liberalismus, des Poststrukturalismus, des Feminismus, des Marxismus, der Critical Legal Studies, des Postmodernismus und des Pragmatismus auf.[8]

Kritik am Liberalismus

Die Kritik der CRT an einem liberalen Rechtsverständnis richtet sich vor allem gegen dessen Glauben an neutrale Prozesse und die Doktrin formaler Gleichheit. Die Vorstellung von Neutralität und Objektivität wird nicht nur als unerreichbar verworfen, sondern sogar als schädlich bezeichnet, weil es die dem Rechtssystem und der amerikanischen Gesellschaft inhärente Bevorzugung von Weißsein verschleiere.[15] Der „Farbenblindheit“ vieler liberaler Theoretiker, die davon ausgehen, dass die Justiz race nicht berücksichtigen solle, kritisieren Vertreter der CRT als unzureichend, um Rassismus, der nicht offensichtlich ist, zu bekämpfen. Der liberale Fokus auf Rechte und Gesetze erlaube es zudem nicht, nachhaltig Ungerechtigkeit zu bekämpfen, weil der Fokus trotz ungleicher Ausgangsbedingungen nur auf Chancengleichheit, aber nicht auf ähnliche Ergebnisse verschiedener races gelegt werde.[1] Es reiche nicht, den Fokus auf abstrakte Vorstellungen von Individuen zu legen, sondern der soziale und historische Kontext müsse in die Analyse einbezogen werden.[16] Auch die von einigen Liberalen vertretene Vorstellung, Meinungsfreiheit müsse unbegrenzt gelten, wird von Anhängern der CRT in Frage gestellt, die stärkere juristische Maßnahmen gegen rassistische Hassrede fordern.[17][18] Insbesondere weil der Konservatismus im Vergleich zum Liberalismus in den USA an Bedeutung gewonnen hat, aber teilweise auch aus persönlicher Überzeugung, hat der Fokus der CRT auf den Liberalismus in den letzten Jahren nachgelassen.[1]

Critical Philosophy of Race

Innerhalb der Philosophie hat sich aus der CRT heraus die Subdisziplin einer Critical Philosophy of Race (englisch: „Kritische Race-Philosophie“) entwickelt. Da es sich um ein relativ junges Feld handelt, ist die Abgrenzung zu anderen Fächern und Disziplinen nicht in Gänze geklärt und teilweise werden sehr unterschiedliche Ansätze unter der Bezeichnung gefasst. „Kritisch“ ist die Critical Philosophy of Race in mehrfachem Sinne: Sie ist einerseits kritisch gegenüber Rassismus, andererseits gegenüber naturalistischen Verständnissen von „Rasse“ und zuletzt auch gegenüber einem Ausblenden der Bedeutung von race in der Entstehung der modernen Welt.[11] Entsprechende Beiträge finden sich z. B. im Bereich der Ontologie und der Metaphysik, wo über die Existenz und das Wesen von race als Kategorie diskutiert wird. Im Bereich der Epistemologie wird beispielsweise untersucht, wie die Philosophie an der Entstehung des Konzepts race teilhatte und wie unterschiedliche Verständnisse von race selbst Verstehensprozesse beeinflussen. In der praktischen Philosophie werden normative Fragen im Zusammenhang mit Rassismus analysiert. Auch wenn es sich um eine hauptsächlich US-amerikanisch geprägte Disziplin handelt, gibt es Versuche, ihre Erkenntnisse auch für einen deutschsprachigen Kontext fruchtbar zu machen.[19] Während die Critical Philosophy of Race also auf die Methodologie der Philosophie zurückgreift und auch zentrale philosophische Fragestellungen in den Blick nimmt, ist sie auch interdisziplinär geprägt und stellt Bezüge zu Disziplinen wie SoziologieAnthropologieGeschichte oder African-American Studies her.[20]

Rezeption

Die Betonung von race und Rassismus wird von Kritikern mit anderen Sichtweisen häufig als fehlgeleitet oder sogar gefährlich empfunden, wobei im öffentlichen Diskurs aber auch eine Vielzahl von Missverständnissen über CRT (z. B. die falsche Annahme, dass CRT alle weißen Menschen als Rassisten betrachte) verbreitet ist.[4] In einer Umfrage der Agentur Reuters konnten nur 5 % der befragten US-Amerikaner, die angaben, CRT zu kennen, alle sieben gestellten Fragen zum Thema korrekt beantworten, nur etwa ein Drittel beantwortete vier von sieben Fragen korrekt.[21] Häufig richtet sich die Kritik auch gegen Ansätze wie Antirassismus-Trainings oder gegen Personen wie Ibram X. Kendi oder Robin DiAngelo, die nicht der CRT im engeren Sinne als rechtswissenschaftliches Feld zugeordnet werden.[22] Die Tatsache, dass CRT als Überbegriff für eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Ansätze dient, ist selbst Gegenstand der Kritik.[12]

Innerhalb der Theorieschule wurde die Kritik vorgebracht, dass die CRT essenzialistische Konzepte vertrete, woraufhin intersektionale Ansätze gestärkt werden sollten. Als Reaktion auf die Kritik, dass CRT sich zu stark auf schwarze Perspektiven beziehe und z. B. die Perspektiven von Native Americans vernachlässige, entwickelte sich eine größere Zahl von Subdisziplinen und Strängen der CRT, die diese Gruppen in den Blick nehmen.[8]

Vehemente Kritik richtete sich vor allem gegen die als Angriffe auf ein liberales Rechtsverständnis wahrgenommene Infragestellung der Bedeutung von Objektivität, Neutralität und Universalismus, wobei besonders befürchtet wurde, die CRT würde zu einer Zersplitterung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch den Fokus auf einzelne Gruppen führen. Der Jura-Professor Randall Kennedy, der selbst zu juristischer Benachteiligung von Afro-Amerikanern forscht und in vielen Punkten mit CRT-Vertretern übereinstimmt,[6] warf der CRT vor, Komplikationen zu vernachlässigen, die ihre Schlüsse in Frage stellten, und nicht überzeugend zu argumentieren, dass es innerhalb der Rechtswissenschaft zu Benachteiligung von nicht-weißen Forschenden käme.[23] Besonders einflussreiche Kritik gegen CRT stammte von Daniel A. Farber und Suzanna Sherry, die sie durch einen „radikalen Multikulturalismus“ geprägt sehen, der tendenziell antisemitische Implikationen mit sich bringe und die Rolle asiatischer Amerikaner nicht ausreichend berücksichtige. Leistung erscheine zudem auch innerhalb des Felds nur als Ergebnis von Privilegien, was zu einer „Subkultur, in der Bildung und andere Zeichen von Leistung als Ausdrücke von ,Weißsein‘ zurückgewiesen werden“, führen könnte. Sie betonen aber, dass es innerhalb der CRT auch viele hilfreiche Ansätze gebe, mit denen der Dialog lohne.[24] Von Vertretern der CRT wurde Farber und Sherry wiederum vorgeworfen, ungenau zu argumentieren und CRT falsch darzustellen.[6]

Die Jura-Professorin Eleanor Marie Brown argumentierte, dass CRT große Beiträge zur Rechtswissenschaft geleistet habe und dass viele Kritikpunkte an der Disziplin sich auf eher unwichtige Aspekte der CRT bezögen, wofür sie einen fehlenden Austausch zwischen CRT-Vertretern und Kritikern verantwortlich macht. Es gelte, wahrzunehmen, wie sich weiße Einstellungen gegenüber Rassismus entwickelt hätten, um gegenseitige Vorurteile abzubauen und den Austausch zu fördern.[8]

(Neo-)Marxistische Kritik

Obwohl CRT zumindest teilweise durch neomarxistische Gedanken geprägt wurde, entwickelten sich aus dem marxistischen Fokus auf Klassen und dem CRT-Fokus auf race Spannungen, insbesondere in Hinblick auf das Konzept der White Supremacy.[25][26] So kritisiert z. B. Mike Cole den Vorrang von race vor sozialer Klasse bei der Beschreibung von gesellschaftlichen Gegensätzen sowie eine zu geringe Beachtung von politischen und materiellen Bedingungen für Rassismus. Für Cole sind Rassismus und die (sozial konstruierte) „Rassifizierung“ eng mit dem Kapitalismus verbunden, der eine solche Spaltung der Arbeiterklasse als Teile-und-Herrsche-Strategie verfolge. Jedoch sei eine Einheit der Arbeiterklasse notwendig, um sich diesem System entgegenzustellen, wofür er die von der CRT vertretenen Konzepte wie White Supremacy eher als hinderlich ansieht. Das Konzept erlaube es zudem nicht, Rassismus zwischen nicht-weißen Akteuren zu verstehen, entspreche nicht dem Alltagsverständnis und könne die Motivation Weißer, sich gegen Rassismus zu engagieren, schwächen.[27][26] Vertreter der CRT verwiesen auf die Möglichkeit, marxistische Analysen in die CRT zu inkorporieren und durch Ansätze der CRT zu erweitern. Dass Autoren wie W.E.B. DuBois und Frantz Fanon, die Cole (ohne diese Auswahl weiter zu begründen) als Vordenker der CRT sieht, sich explizit auf marxistische Theorien bezogen, lasse die These einer Unvereinbarkeit der Theorien fragwürdig erscheinen.[10][28][26] Auch Cole stellt heraus, dass die Beiträge der CRT progressive Politik unterstützen könnten, wenn ihre Stärken durch marxistische Analysen erweitert würden.[29]

Politische Kontroversen

Schon 1997 stellte Charles R. Lawrence III fest, dass es seit Beginn der CRT energische Angriffe gegen sie gegeben habe, die er als Teil eines „durch die Rechten geführten ideologischen Kriegs“ bezeichnete.[30] CRT wurde vielfach von konservativen Politikern attackiert: US-Präsident Donald J. Trump bezeichnete CRT als „toxische Propaganda“, die das Land „zerstören“ würde.[2] Christopher Rufo vom christlich-konservativen Discovery Institute, der als wichtige Figur hinter der Gegenbewegung zu CRT gilt, sieht diese als „Bedrohung der amerikanischen Lebensweise“.[17] Rufo gab im Gespräch mit dem New Yorker an, dass CRT „der perfekte Buhmann“ sei, um konservative US-Amerikaner im Kulturkampf um den Umgang mit Rassismus zu mobilisieren.[31] Auf Twitter schrieb er: „Wir haben den Begriff ‚Critical Race Theory‘ in die öffentliche Diskussion eingebracht und verstärken nun seine negative Wahrnehmung.“[32]

In mehreren US-Bundesstaaten gab und gibt es politische Bemühungen, CRT aus den Curricula öffentlicher Schulen und Universitäten zu verbannen. Der republikanische Gouverneur von Florida Ron DeSantis sprach sich für ein Verbot aus, weil „die woke Klasse“ Kindern beibringe, „sich zu hassen, statt zu lesen“.[33] Dabei ist allerdings sogar umstritten, ob an Schulen tatsächlich CRT gelehrt wird.[34] In einer Umfrage der Association of American Educators gaben mehr als 96 % der befragten Lehrer an, dass an ihren Schulen nicht von ihnen erwartet würde, CRT zu unterrichten.[35] Die ACLU betrachtet Gesetzesvorhaben, die das Unterrichten von CRT verbieten sollen, als Versuch, Lehrer und Schüler zum Verstummen zu bringen.[34] Eine Vielzahl von Fachverbänden, darunter die American Historical Association, die American Association of University Professors, die American Federation of Teachers und PEN America, bezeichnete die Vorhaben in einem gemeinsamen Statement als gravierende Einschränkung der akademischen Freiheit mit dem Ziel, „das Lehren und Lernen über die Bedeutung von Rassismus in der Geschichte der Vereinigten Staaten zu unterdrücken“.[33] Der hochrangige General Mark Milley sprach sich für das Unterrichten des Theorieansatzes an militärischen Universitäten aus. Er wolle „weiße Wut verstehen“ und analysieren, warum Tausende von Menschen im Januar 2021 das Kapitol stürmten und „versuchten, die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika umzustürzen“. Für ihn sei es beleidigend, wenn das US-Militär beschuldigt werde, woke zu sein, wenn es sich mit strukturellem Rassismus auseinandersetze.[32]

Der Philosoph Jason Stanley sieht die republikanischen Angriffe gegen CRT als „Rundumschlag gegen Wahrheit und Geschichte in der Bildung“.[36] David Theo Goldberg sieht darin einerseits eine Ablenkung „von der Ideenarmut der Rechten“ und andererseits den Versuch, Rassismus zu neoliberalisieren, also auf persönliche Einstellungen und Vorurteile zu reduzieren, ohne gesellschaftliche Strukturen in den Blick zu nehmen. Zuletzt sei die politische Mobilisierung gegen CRT auch deshalb für Konservative attraktiv, weil sie „weiße Ressentiments entfacht, während sie von den Verwüstungen, die konservative Politik für alle außer die Reichen mit sich bringt, ablenkt“.[22] Der Politologe Cas Mudde hält die Kritik der Republikaner an CRT für Kritik an einem Strohmann. Er warnt Linke und Liberale davor, sich mit dieser oberflächlichen Kritik gemein zu machen und sich so zu „nützlichen Idioten der extremen Rechten zu machen“. In Gesetzesform gegossen würden die Attacken gegen CRT eine Gefährdung der US-amerikanischen Demokratie darstellen.[37] Auch in Großbritannien, Australien und Frankreich gibt es Versuche, CRT und Aktivitäten, die der CRT zugerechnet werden, zu verbieten.[17][38]

 

 

Etwas kürzer gefasst scheint mir Critical Whiteness die konkrete Schuld der Weißen näher zu untersuchen und zu schauen, was diese falsch machen und verbessern müssen um „bessere Weiße“ zu werden.

Die Critical Race Theory fasst das ganze abstrakter und geht ebenfalls von einer Schuld der Weißen aus, aber fokussiert sich eher auf die Unterdrückung der Nichtprivilegierten

Vielleicht wäre dann Critical Whiteness eher so etwas wie „Kritische Männerforschung“ und Critical Race Theory eher so etwas wie der intersektionale Feminismus. Die Überschneidungen sind dann natürlich beträchtlich.

52 Gedanken zu “Critical Whiteness Studies (CWS) und Critical Race Theory (CRT).

  1. Aber das „White“ bezieht sich hier dann auf die Hautfarbe oder etwas auch auf irgendein soziales Konstrukt, nach dem auch schwarz-afrikanische Menschen „white“ sein können?

    • @Matze

      Die US-Amerikaner machen den Spagat einerseits abzulehnen, dass es wissenschaftlich fundiert „Rassen“ gibt, denn diese seien „sozial konstruiert“.
      Andererseits macht dich bereits ein Tropfen „schwarzes Blut“ in deinen Vorfahren zu einem Schwarzen, wenn du dich so wahrnehmen willst.
      Der Subjektivismus in der Einteilung nach „Rasse“ kann nicht darüber hinweg täuschen, er bezieht sich letztlich doch wieder auf die Biologie.
      Da „Repräsentation“ nach „Rasse“ ein heißes Ding ist, kommen sie davon auch nicht weg.

  2. Mein Eindruck ist, dass diese Unterscheidung in der politischen Diskussion nicht gemacht wird.

    Leszek betrachtet das ganze meines Erachtens aus einer rein akademischen Perspektive.

    Gesellschaftlich relevant ist ja eher das, was unten ankommt. Was auf Anti-Rassismus-Veranstaltungen aller Art gelehrt wird, was in den Bestsellern steht, was die tatsächlich vorherrschenden Ideologien in Parteien, Stiftungen, Behörden und NGOs sind

    • „Leszek betrachtet das ganze meines Erachtens aus einer rein akademischen Perspektive.“

      Leszek beschreibt alles immer aus einer akademischen Perspektive. Das Problem ist, dass er sich dabei regelmäßig zwischen den Bücherregalen verirrt, während seine Genossen auf der Straße bereits die nächste Revolution ausrufen.

  3. Ein hauptaspekt der Unterscheidung dürfte sein, dass critical Race theory aus der Sicht dieser Theorien eigentlich nur von pocs betrieben werden darf Kamera da nur Diesel die notwendigen Einsichten haben, um die unterdrücken den Strukturen zu erkennen.
    Daher brauchte man ein weiteres Fach, in dem sich dann die weißen er tummeln können und ihre Schuld bzw wie sich die anderen weißen ändern müssen um auch endlich gut zu sein, zu erforschen.
    So gesehen ist letztendlich die Aufteilung schlicht das Ergebnis der deutungshoheit innerhalb dieser Theorien für die nicht privilegierten

    • Wichtig ist auf jeden Fall, per Ausweitung der Institutslandschaft haufenweise ABM-Stellen zu schaffen, so: „fehlen hierzulande Institute für African Diaspora, Critical Race oder Postcolonial Studies ebenso wie entsprechende Denominationen von Professuren in unterschiedlichen Fächern.“

      D.h. es sollen – analog zur Entwicklung in den USA – „xxx-studies“ geschaffen werden, die vorrangig an der eigenen „Diskriminierung“ arbeiten, die sie vorher „theoretisch“ festgestellt haben. Das wird noch ein Spaß werden festzustellen, wie sie verzweifelt versuchen, US-amerikanische Verhältnisse auf deutsche Verhältnisse zu übersetzen (und die Geschichte fälschen). /sarcasm

      Beklagt wird „das fast vollständige Fehlen von Dozenten of Color“, was Angesichts von ca. 0,5% Anteil von Schwarzen an der deutschen Gesamtbevölkerung auch nicht wirklich verwunderlich ist.
      Aber irgendwie muss es verwunderlich sein, sonst könnte man keine „Diskriminierung“ unterstellen.
      Zitate aus: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-8651

      Im Wikipedia-Artikel deutet sich bereits ihre politische Nützlichkeit und ihr Dasein als Plagiat an.
      Die unterstellte „Instabilität des Weiß-Seins“ kennen wir von der unterstellten Instabilität der Männlichkeit gemäß Connell – ohne Schwulenhass und Frauenverachtung klappt demzufolge keine Entwicklung zum Mann (das hätte man Westerwelle, Wowereit und Spahn vorher verraten sollen, ihre Politkarriere war und ist chancenlos 😉 ).

      Politische Nützlichkeit: Begriffsverschiebung von „Mehrheitsgesellschaft“ zu „Dominanzgesellschaft“, von „Mehrheitskultur“ zu „Dominanzkultur“.
      Der demokratischen Mehrheit wird durch pure Existenz eine Herrschaftsabsicht unterstellt (naheliegend: „white supremacy“).
      Was es selbstredend nicht gibt: eine „schwarze“ oder „islamische“ oder „weibliche“ Dominanzkultur“, die zu beseitigen wäre.

      „Weiß“ existiert ergo ohne „Schwarz“ nicht, weil es sich nur in Abgrenzung zum und in der Konstruktion des „Anderen“ entwickeln kann.
      Das ist eine lustige neue Theologie; denn erst muss der Zustand für die manichäische Weltsicht existieren, damit die manichäische Weltsicht existiert.
      Die menschliche Evolution in Europa vor der Entdeckung Afrikas war demzufolge weitgehend sinnlos und verfehlte ihr eigentliches Ziel, nämlich die Entdeckung des „Weiß seins“.
      Das hätte Christian der Evolution ruhig verraten können. 😦

      Ich bin auch gespannt, wie sie die Abwesenheit afrikanischer Kolonien seitens Russland verkaufen wollen, denn die gehören per Definition zum „europäischen Kolonialismus“ (vermutlich war Putin schuld?).

      Die Ära der religiotischen, aber politisch nützlichen („Einwanderungsgesellschaft“) Scharlatane ist hiermit angebrochen.

      • „…vermutlich war Putin schuld?…“

        Aber natürlich! Putin ist neuerdings an allem schuld, da er auch Dinge tun kann, die er nicht getan hat!
        .
        .
        .
        Scheint neuerdings nur noch Putinparanoiker und Putinversteher zu geben.

      • „Beklagt wird „das fast vollständige Fehlen von Dozenten of Color“, was Angesichts von ca. 0,5% Anteil von Schwarzen an der deutschen Gesamtbevölkerung auch nicht wirklich verwunderlich ist.“

        Professor Dr. Harald Weyel hat einen afroamerikanischen Vater und trägt damit als einer der wenigen „Schwarzen“ zum Hautfarbenproporz unter den deutschen Hochschuldozenten bei. 😉 Prof. Weyel ist Bundestagsabgeordneter von der AfD seit 2017 und steht dem ehem. „Flügel“ nahe.* 🙂 😀

        * = Zumindest beschäftigte er im Bundestag Erik Lehnert, der Geschäftsführer des Instituts für Staatspolitik und Kuratoriumsmitglied der Titurel-Stiftung ist.

  4. Mit Homo Duplex hats der Lezek aber auch, da rauscht sein sonst hohes Argumentationsniveau regelmäßig in den Keller. Vielleicht mal ausboxen, oder n Trinkwettbewerb veranstalten.

    Jedenfalls hab ich schon öfter vernommen dass CRT eigentlich seriöse Wurzeln hat, was ja in der Schilderung auch anklang.
    Andererseits halt ichs auch fuer ne Arbeitsbeschaffungsmassnahme fuer das ständig wachsende akademische Prekariat, die werden Rassismus noch inner Nussschale entdecken, um Jobs und Fördergelder nicht zu verlieren. Und damit die gesellschaftliche Spaltung vorantreiben.

    • Apropos Arbeitsbeschaffungsmaßnahme: Ich wette um 10 Kästen Schwarzbier, dass es in Deutschland in absehbarer Zeit im öffentlichen Dienst und danach in der Privatwirtschaft Pflichtschulungen zur CRT und zur CWS bzw. zum Thema (Anti-)Rassismus geben wird und natürlich Behörden- und Firmenbeauftragte zu dieser Thematik vorgeschrieben sind.

        • @ Blue Jaw

          Zu den Critical Whiteness Studies gibt es im deutschsprachigen Raum mehrere Bücher.

          Zur Critical Race Theory gibt es bislang nur sehr wenig. Die einzigen Schriften von Vertretern der Critical Race Theory auf deutsch, auf die ich bei meinen bisherigen Recherchen gestoßen bin, sind die folgenden beiden:

          1. EinText zum Thema Intersektionalität von Kimberly Crenshaw „Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics“ liegt in deutscher Übersetzung vor und findet sich in einer Anthologie zum Black Feminism mit auf deutsch übersetzten Texten verschiedener Hauptvertreterinnen unter dem (etwas unschön übersetzten) Titel „Das Zusammenrücken von Race und Gender ins Zentrum rücken. Eine Schwarze feministische Kritik des Antidiskriminierungsdogmas, der feministischen Theorie und antirassistischer Politiken“ (1989) in: Natascha A. Kelly (Hg.) – Schwarzer Feminismus. Grundlagentexte, Unrast Verlag, 2019, S. 145 – 186.

          Dass Kimberly Crenshaws Text in einer Anthologie zum Black Feminism veröffentlicht wurde, liegt daran, dass sie gleichzeitig dem Black Feminism und der Critical Race Theory angehört. Die meisten anderen bekannten Vertreterinnen des Black Feminism gehören hingegen nicht der Critical Race Theory an.

          2. Von Derrick Bell, dem Begründer der Critical Race Theory, liegt eine deutsche Übersetzung seines Buches „Ethical Ambition: Living a Life of Meaning and Worth“ unter dem Titel „Von der Kunst, erfolgreich zu leben“ vor.

          Derrick Bell – Von der Kunst, erfolgreich zu leben, DVA, 2003

          In dem Buch von Derrick Bell geht es um ein Thema, das insbesondere unsere Jordan-Peterson-Jünger auf diesem Blog begeistern dürfte: Rules for Life.

          Bei Derrick Bell, der sich übrigens als Christ in der Tradition des Christentums von Martin Luther King verortet hat, gibt es fünf Regeln fürs Leben. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen ersten Eindruck, worum es dabei geht:

          1. Kapitel: Die Kraft der Leidenschaft
          2. Kapitel: Mut und Risikobereitschaft
          3. Kapitel: Den Glauben pflegen
          4. Kapitel: Beziehungen fördern
          5. Kapitel: Inspiration schöpfen
          6. Kapitel: Die Weisheit der Demut

          • Ganz ehrlich, die „fünf Regeln fürs Leben“ werden entfaltet in sechs Kapiteln und Peterson hat damit immerhin doppelt so viele „Regeln fürs Leben“ geschaffen. 😉
            Ich habe einen Text von Bell gelesen und damit meinen Bedarf an „Religion und anderen Mythen“ eigentlich schon gedeckt, der kultische „Mapping“ Text von Crenshaw hat 30 Seiten (nicht DIN A4) und ist – ich sage vorsichtig – theoretisch unergiebig. Die „Diskriminierung“, die sie beklagt ist nicht nachgewiesen, sondern immer normativ gesetzt. Jede Prognose an Schul- und Unierfolg, Einkommen (abzüglich alleinerziehende Mütter), Gefängnisquote, Mordopfer basierend auf ihrem Text, es handle sich bei schwarzer Hautfarbe plus weiblichem Geschlecht um eine eigenständige (und gemeint ist immer um eine doppelte) Diskriminierungsform scheitert an der empirischen Realität.
            In allen genannten Belangen schneiden schwarze Männer nachweisbar sehr viel schlechter ab.
            Mir ist nicht klar, worauf der Erfolg ihrer „Theorie“ beruht – keinesfalls auf einem Abgleich mit der Realität.

      • Interessant ist ja das es in den USA eine Studie zu Anti-Bias-Training gab und dann alle möglichen Firmen aufgesprungen sind und diese Trainings ihren Mitarbeitern aufgezwungen haben. Die Ersteller der Studie haben ihre Ergebnisse aber relativiert und auch gesagt dass diese Anti-Bias-Trainings nicht den Effekt haben, den sie in der Vorstellung der Firmen haben sollen. Das wollte aber niemand mehr wissen und so ziehen sie überall diese nutzlosen Trainings durch, die eher noch dazu führen das Einheitsgefühl und die Gemeinschaft zu stören, da dabei mit Sündenböcken gearbeitet wird, anstatt irgendwas für irgendwelche Diskriminierte oder Möchtegerndiskriminierte zu verbessern.

          • Er ist in der Tat um Fairness bemüht. Das wird besonders deutlich in seinen frühen Blogartikeln, in denen er gegenseitige Missverständnisse von Linken und Rechten thematisiert.

            Ich finde ihn aus verschiedenen Gründen sehr beeindruckend.

            Er kann gut Dinge aphorismenartig auf den Punkt bringen.

            Er lässt sich nicht durch rhetorische Tricksereien beeindrucken, sondern thematisiert es sofort.

            Dazu sein enormer Output.

          • Das Problem mit Homo Duplex in den Augen unserer Blog-Linken ist schlicht, dass er CRT nicht für eine rechte Ideologie hält, sondern ihre linken Ursprünge aufzeigt und sich dabei auch nicht scheut, die linken Säulenheiligen als das zu beschreiben, was sie sind: Schwätzer.

        • @ FS

          „Horst Sebastian Wessels (= homo duplex) schreibt jetzt für die Berliner Zeitung (zum Thema Gibt es Rassismus gegen Weiße?). Leider hinter Paywall.“

          Ich habe ihn gestern gelesen, da war noch keine Paywall.
          Es wird dich sicherlich freuen zu hören, dass Homo Duplex sich bei dem Text in der BZ zusammengerissen hat und keinen groben Unfug produziert hat.
          Dieser Text von ihm ist gut und enthält nichts, dem ich nicht zustimmen würde.

          Freilich sollte das m.E. nicht zu der unrealistischen Annahme führen, Homo Duplex habe sich nach seinen jahrelangen Versuchen die Propagandalügen der anglo-amerikanischen Rechten nach Deutschland zu transportieren, endlich weiterentwickelt oder habe gelernt seine passiv-aggressiven, narzisstischen und histrionischen Persönlichkeitsanteile zu kontrollieren. Auf seinem Twitter-Account ist er durchgeknallt wie eh und je.

          Mein nächster längerer Homo-Duplex-kritischer Text wird übrigens voraussichtlich in den nächsten Wochen erscheinen und meine Verteidigung Hegels und des Links-Hegelianismus endlich weiterführen. U.a. werde ich erklären, warum politisch korrekte postmoderne Linke die hegelianische und neo-hegelianische Geschichtsphilosophie hassen und warum Vertreter und Anhänger hegelianischer und neo-hegelianischer Geschichtsphilosophien (wie z.B. ich) riskieren von politisch korrekten postmodernen Linken niedergeschrien zu werden.

          Freu dich drauf. 🙂

          • „Ich bin der Geist, der stets verneint!
            Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
            Ist wert, daß es zugrunde geht;
            Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
            So ist denn alles, was ihr Sünde,
            Zerstörung, kurz das Böse nennt,
            Mein eigentliches Element.“

            Sehr clever von Goethe, der Hegel verehrt hat.
            Die bürgerlichen Geschichtswissenschaftler haben Hegel nie verziehen, dass er die bürgerliche Gesellschaft nur als Gesellschaft des Übergangs charakterisiert hat.
            Es kann kein „Ende der Geschichte“ geben, wenn man Hegel folgt.

          • @ Crumar

            „Es kann kein „Ende der Geschichte“ geben, wenn man Hegel folgt.“

            Richtig, es gibt weder in der Geschichtsphilosophie von Hegel, noch in der von Marx ein „Ende der Geschichte“.

            Was aber politisch korrekte postmoderne Linke an der hegelianischen und neo-hegelianischen Geschichtsphilosophie besonders verabscheuen, ist, dass diese von Bewusstseins-Stufen und Kultur-Stufen ausgeht. In den Augen politisch korrekter postmoderner Linker sind alle Geschichtsphilosophien, die von Bewusstseins-Stufen und Kultur-Stufen ausgehen, per se „rassistisch“ und „kolonialistisch“. Und daher beziehen sich politisch korrekte postmoderne Linke nicht auf die hegelianische und neo-hegelianische Geschichtsphilosophie, sondern versuchen jeden niederzuschreien, der diese vertritt.

            Dass z.B. die von mir präferierten – implizit oder explizit in neo-hegelianischer Tradition stehenden – entwicklungspsychologisch-fundierten Theorien kultureller Evolution wie sie z.B. von (von mir geschätzten Denkern) wie Günter Dux, Georg W. Oesterdiekhoff, Karl-Otto Apel, Jürgen Habermas, Christopher Hallpike und Ken Wilber vertreten werden, in den zeitgenössischen Sozialwissenschaften umnd Geisteswissenschaften nur eine untergeordnete Rolle spielen – und das obwohl sie in hohem Maße empirisch fundiert sind – geht m.E. wesentlich auf den negativen Einfluss der postmodernen Political Correctness zurück.

            Auch dass entwicklungspsychologische Stufentheorien – wie die von Piaget und Kohlberg – auf denen die meisten entwicklungspsychologisch-fundierten Theorien kultureller Evolution beruhen – in der zeitgenössischen Entwicklungspsychologie nicht mehr im Zentrum stehen – obwohl in hohem Maße empirisch fundiert – geht m.E. wesentlich auf die postmoderne Political Correctness zurück.

            Und dass der m.E. hochinteressante Forschungsbereich zum dialektischen bzw. postformalen Denken in der Kognitiven Entwicklungspsychologie nicht mehr im Zentrum steht, hat m.E. die gleiche Ursache.

            Politisch korrekte postmoderne Linke hassen – genau wie Homo Duplex – dialektisches bzw. postformales Denken, weil diese Art des Denkens stets darum bemüht ist, den Widerspruch in das eigene Denken mithineinzunehmen und die Teilwahrheiten in den verschiedensten Perspektiven zu berücksichtigen. Dialektisches Denken wird daher zwangsläufig von denjenigen abgelehnt, die nur schwarz-weiß denken können und ihr Schwarz-Weiß-Denken durchsetzen wollen.

          • @Leszek

            „alle Geschichtsphilosophien, die von Bewusstseins-Stufen und Kultur-Stufen ausgehen“

            STUFEN! Das ist in der Tat ganz, ganz böser Rassismus. 😦
            Denn „Stufen“ oder „Treppen“ sind zweifellos männlich und weiß konstruiert. Scherz! 🙂

          • Ich gebe mal ein Beispiel für den oben erwähnt Konflikt von Vertretern von Theorien kultureller Evolution, die sich auf Stufenmodelle beziehen, mit extremen politisch korrekten postmodernen Linken.

            Christopher Hallpike ist ein bekannter kanadischer Ethnologe bzw. Kulturanthropologe. Er ist sowohl ein Kritiker der postmodernen Political Correctness als auch der Evolutionären Psychologie. In politischer Hinsicht ist er eher konservativ, ich stehe seiner politischen Weltsicht nicht nahe, halte ihn aber für einen großartigen Wissenschaftler. Hallpike verortet sich selbst nicht als Hegelianer oder Neo-Hegelianer, er vertritt aber eine sehr ähnliche, auf die entwicklungspsychologischen Forschungsergebnisse und Theorien von Jean Piaget und Lawrence Kohlberg aufbauende Theorie kultureller Evolution, wie sie auch von zeitgenössischen Neo-Hegelianern wie z.B. Jürgen Habermas oder Ken Wilber vertreten wird.

            In seinem Buch „Ethical Thought In Increasingly Complex Societies: Social Structure and Moral Development“ fasst er den Forschungsstand zur Moralpsychologie Kohlbergs in schriftlosen, kleinräumigen Gesellschaften zusammen.

            Auf der ersten Seite schreibt er:

            „When Darwin published his „Origins of Species“ (…), many religious people who believed that the Bible was the literal Word of God and we were descended from Adam and Eve were highly offended. But not even they ever proposed that Darwin should be silenced and that universities should be forbidden to teach his theories because these contradicted their religious beliefs. Many modern liberal academics, however, seem to think that their political beliefs are indeed privileged in a way that religion is not, and that they are entitled to try to silence those who, for example, advance theories about the biological basis of human nature, or about social evolution, or about differences in modes of thought. (…) I gave a plenary address in 2005 (…) in Vancouver, and said that the moral ideas of hunter-gatherers tended to be on a simpler developmental level than those found in farming societies. At the conclusion of my paper, a lady rushed to the microphone and said that my ideas led directly to genocide, with the obvious implication that I should never have been allowed to present them. I do not accept the right of liberal academics to try to censor research and and impose their views on the rest of us: if research is based on reliable evidence and sound argument, then it is true, and any political or moral offence it may provoke is entirely irrelevant. The book that now follows is based on this assumption.“

            (C.R. Hallpike – Ethical Thought In Increasingly Complex Societies: Social Structure and Moral Development, Lexington Books, 2017, S. ix f.)

          • „…a lady rushed to the microphone and said that my ideas led directly to genocide…“

            Das ist wirklich äußerst paranoid! Denen scheint nicht klar zu sein, dass aus Richtigem nichts Falsches logisch folgen kann. Wenn also mal mit Richtigem Falsches gerechtfertigt wurde, dann muss an irgendeiner Stelle eine falsche Schlussfolgerung gezogen worden sein. Und dann ist diese das Problem!* Daraus folgt auch, dass man aus der Tatsache, dass mit etwas Falsches gerechtfertigt wurde, nicht schließen, dass dieses Etwas falsch sei!

            Und nicht zu vergessen: Der Holocaust wurde nicht mit kultureller Über-/Unterlegenheit gerechtfertigt, sondern mit rassischer! Und die lndianer wurden nicht gezielt ausgerottet, sondern meist nur vertrieben, weil sie zu empfindlich gegenüber europäischen Krankheiten waren, so dass sie sich nicht versklaven ließen!

            *Außer, wenn man den Menschen die Fähigkeit zur Vernunft generell abspricht, aber dann sind wir verratzt, denn die Erfahrung zeigt, dass Irrationalität nicht gerade selten zu ziemlicher Scheiße führt**! Zu glauben, man könne erreichen, dass Falsches anderes Falsches/falsche Schlussfolgerungen ausgleicht, ist geradezu lachhaft, wenn man an die Eigendynamik menschlicher Kulturen denkt, die aufgrund der Komplexität unserer Gehirne kaum vorhersagbar ist. Und Umweltveränderungen, die auch einen Einfluss auf menschliche Gehirne haben, sind auch nicht so einfach vorhersagbar.

            **Womit keinesfalls Zensur und dergleichen gerechtfertigt werden können! Denn die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst irrt und in Wirklichkeit irrational ist – mit den entsprechenden Risiken, die damit einhergehen -, ist nicht gerade vernachlässigbar. Und die Erfahrung zeigt ja auch, dass praktisch jede irrationale Ideologie zu Scheiße führen kann (mit annähernd gleicher Wahrscheinlichkeit), gerade diejenigen, die das Gute wollen, also auch die Eigene (wenn sie denn irrational ist)! Die politisch korrekte Ideologie zeigt das ja auch gerade!

          • PS: Eine Ideologie/Religion kann auch schaden, indem sie etwa zu übertriebenem Pazifismus führt (also Krieg auch zur Selbstverteidigung ablehnt). Eine solche Ideologie kann dann die Gesellschaft auch nicht verbessern, da sie die Welt den Gewalttätigen ausliefert!

          • „Das ist wirklich äußerst paranoid! Denen scheint nicht klar zu sein, dass aus Richtigem nichts Falsches logisch folgen kann.“

            Vorsicht: Du benutzt die Begriffspaare falsch/richtig hier in doppelter Bedeutung. Wahre/falsche Aussage vs ethisch richtig/falsch.

            Aus wahren Aussagen können keine falschen Aussagen abgeleitet werden. Das stimmt.

            Aber wahre Aussagen können zur Rechtfertigung unethischer Handlungen verwendet werden.

            „Wenn also mal mit Richtigem Falsches gerechtfertigt wurde, dann muss an irgendeiner Stelle eine falsche Schlussfolgerung gezogen worden sein.“

            Stimmt deswegen nicht.

            Ethik kann man nicht mit Prädikatenlogik herleiten. Man kann sie überhaupt nicht logisch herleiten. Trotzdem brauchen wir Ethik. Die Gesellschaft muss sich auf politischem Wege auf ein ethisches Wertesystem einigen, und dieses zur Grundlage allen politischen und sonstigen Handelns machen. Dann besteht keine Gefahr.

            Der Frau ist dann zu antworten: Wahre Aussagen führen nicht zum Holocaust, sondern die Abwesenheit von Ethik. Wir müssen dafür sorgen, dass Ethik stehts die wichtigste Handlungsrichtschnur ist, dann brauchen wir auch keine Angst vor „gefährlichen“ Aussagen zu haben.

            „Der Holocaust wurde nicht mit kultureller Über-/Unterlegenheit gerechtfertigt, sondern mit rassischer!“

            Man darf sich aber nicht zu dem Schluss verleiten lassen, dass der Holocaust gerechtfertigt wäre, wenn andere Rassen tatsächlich unterlegen wären. Dagegen hilft wie gesagt ein ethisches Fundament.

    • 😃

      Du lässt allerdings unter den Tisch fallen, dass die eigentliche Frage ist, wie der Kot in der Literatur der jeweiligen Länder behandelt wird und wurde.

  5. „Die Jurisprudenz ist theoretisch als Wissenschaft werthlos, sie ist keine Wissenschaft und erreicht nicht den wahren Begriff derselben“. Kirchmann, 1848. Das war über 100 Jahre bevor Popper für Blöde erklärt hat, was Wissenschaft ist und was nicht. Leider, natürlich, sind die Blöden in der Mehrheit; bereits Kirchmanns Text kommt mit einer „Triggerwarnung“.

    Dass dann Marxisten wie Leszek dazu schreiben, dass CRT eine „theoretische Fundierung“ habe, die sich „aus Theorien der Geschichtswissenschaft“ entwickelt haben, ist nicht verwunderlich, aber um Wissenschaft zu sein, müsste man die Theorien halt an der Realität *prüfen*. Wurde zu CRT wie auch zu „Gender Studies“ von echten Wissenschaftlern übrigens gemacht; stellte sich raus: Die Theorie ist schlicht falsch. Dann noch Begriffe wie „den schwarzen Rechtswissenschaftler Derrick Bell“ zu verwenden ist schlicht „diskursanalytischer“ Unsinn, der zentral von ein paar französischen Pädophilen geprägt wurde, die sich genau 0 mit auch nur Kirchmanns grundlegender und sehr fundierter Kritik der Jurisprudenz als Wissenschaft auseinandergesetzt haben – sie sagen halt „bäh, mögen wir nicht“.

    Das ist aber in der Neo-Philosophie seit Marx ein zentrales Thema; wie Leszek das schön formuliert: „interessant und bedenkenswert“ ist auch vieles, was Marx geschrieben hat; aber seit irgendein Dummkopf den Begriff „naturalistischen Fehlschluss“ geprägt hat (um 1900), tun eine ganze ganze Menge Leute so, als wären bestimmte Sachen, die halt so sind, wie sie sind, irgendwie (a) „schlecht“ und (b) „veränderbar“. Die hier oft thematisierte „Nature vs Nurture“ – „Debatte“ – ja, in Anführungszeichen – ist nur ein Aufkochen von Lyssenkoismus, bis auf dass heute nicht 7 Millionen Ukrainer verhungern, sondern die unschuldige Kinder verstören und ihnen den Schwanz abschneiden.

    Man kann das natürlich wie Leszek als „Die Critical Race Theory besteht aus einer großen Vielzahl von Unterströmungen und die Qualität kann je nach Unterströmung und Vertreter variieren“, aber man muss halt auch dazu sagen, dass der ganze Mist auf einer falschen und empirisch widerlegten „Theorie“ basiert, und die „Qualität“ sich in der Anzahl der Toten bemisst. 100 Millionen Tote sind aber den „das war kein echter Sozialismus“ – Vertretern egal, solange sie sich als „Intellektuelle“ sehen können, die dann als Anhänger der Frankfurter Schule ihre Pädophilie oder wie jüngst die „woke“ – Leute auf der Met-Gala ihre Bigotterie und/oder zwangsläufige kognitive Dissonanz wegzudiskutieren versuchen, obwohl jedem 5jährigen auffällt, dass der Kaiser nackt ist.

    Deswegen indoktrinieren die ja auch Kinder.

    Seit dem französisch-deutschen Pädophilenkult (besonders der „Frankfurter Schule“), also länger als die meisten Leute leben. Und dann kommen da halt offensichtliche Absurditäten wie Definitionen von „White Supremacy“ raus, die alles, was irgendwie auch nur ansatzweise anständig und moralisch ist als „rassistisch“ verteufeln, und dann zwangsläufig einen Schwerstkriminellen als neuen Jesus vergöttern müssen, ohne sich dabei blöd vorzukommen. Ich hab das bei meiner Oma gesehen, die ist 1927 geboren; da muss man auf dem Volksmusikabend halt aus Gründen der politischen Korrektheit beim „Freischütz“ den rechten Arm einfangen, wie einem heute Kinder in der Grundschule erklären, dass Rauchen aber tot macht und Autofahren keinen Spaß machen darf, weil Umwelt.

    Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie man sich irgendwie „gut“ finden kann, wenn man sowas unterstützt. Wir haben aber eine hochpolitisierte „das Private ist politisch“ – Gesellschaft, in der selbst als „Nazis“ verschriene Politiker es sehr eilig haben, die Falschmeldung, sie (ja, wir lassen Frauen in die Politik – und N€ger, als wäre auch nur ein einziges schwarzes Land irgendwie lebenswert oder als hätten Frauen irgendwann mal irgendwas geleistet) wolle an der Grenze Frauen und Kinder erschießen lassen, zu dementieren, statt den Bluff der politisch Korrekten mit empirisch nachgewiesener 2-7 offsuit halt zu callen mit „ne, es reicht, wenn man die Männer erschießt; die Frauen und Kinder rennen dann schon von alleine weg“.

    Ich weiß, dass „Linke“ neo-Marxisten und fucking Klaus Schwab und die weltweite Davos-Elite davon träumen, wie toll die Welt unter einer neo-stalinistischen Staatskorpokratie werden, und in den letzten Jahren hat man etwa Lenin nicht verbrannt und weggeworfen, sondern ihm ein Mausoleum gebaut, weil ein paar Millionen Tote ja nur interessieren, wenn es Juden sind, und selbst Xi Jinping im Dank Deng nicht mehr totalen Shithole China entdeckt seine maoistische Ader; da hab ich keine Hoffnung für „autoritär, aber friedlich“, weil Maoismus halt wie jeder marxistische Quark scheitern wird.

    Wisst Ihr, wozu das führt? Regression zum Erzkonservativen, und das nicht in dem positiven Sinn von Franz-Josef Strauss oder „Neoliberalismus“ a la Ludwig Erhard oder irgendwem sonst aus der Hayek’schen Richtung. Sondern zu den Taliban. Freilich, das dauert noch bis ich statistisch eh tot bin, aber, um Maude Flanders zu paraphrasieren: Denkt denn mal einer an die Kinder?

    • @ Shitlord

      Ich bin ja immer wieder beeindruckt davon, wieviel Stuss du produzieren kannst und wieviel Zeit du dir dafür nimmst. Ich nehme das mal als Troll-Kommentar und werde ihn nicht weiter kommentieren.

      Nur kurz hierzu:

      „Dass dann Marxisten wie Leszek“

      Ich bin kein Marxist und war nie Marxist.

      Ich bin wesentlich libertärer Sozialist in der Tradition des Sozial-Anarchismus, also das, was man in der sogenannten Linksextremismus“Forschung“ und in Verfassungsschutzberichten als „traditionellen Anarchisten“ bezeichnet.

      • Jaja, Leszek, hatten wir doch recht friedlich zu genüge, dass ich Deine Differenzierungen zwischen verschiedenen „Theorien“ trockenen Regens halt mit dem faktischen Arggument abtuen werde, dass Regen halt nass ist, und es schlicht irrelevant ist, wie genau man nass – oder, im Fall des Sozialismus – tot wird.

      • Shitlord ist in dem einen Punkt zuzustimmen, dass „Geisteswissenschaften“ (vulgo Laberfächer) nicht immer die Bezeichnung Wissenschaft verdienen, weil sie nicht empirische Veranstaltungen zum Gewinn von Wissen über die Welt sind. Das heißt nicht dass Jura nicht gebraucht werde, aber man sollte es eher als Handwerk betrachten, nicht als Mittel zum Erkenntnisgewinn. Philosophie und Theologie sind nicht einmal das, dort wird weder Wissen produziert noch haben sie einen anderen erkennbaren Nutzen. Man sollte sie daher auch nicht als Ausgangspunkt von „Theorien“ verwenden, die dann irgendeine Autorität beanspruchen.

        • Im Prinzip bin ich mit dir einer Meinung, außer bei der Philosophie:

          Um überhaupt sinnvoll empirisch forschen zu können, muss man erst wissen, was die Empirie überhaupt beweisen kann. Und da kann (eigentlich nur) die Philosophie helfen. Was allerdings stimmt: Die meiste Philosophie heutzutage ist nur Müll, der dies gerade nicht tut. Auch der Mainstream der alten Griechen irrte, wenn er meinte, dass Empirie gar nicht nötig sei.

  6. Beides definitiv moralistischer Komplettunsinn der woken universitären Schlaraffen, die auf Kosten der täglich zur Arbeit gehenden, steuerzahlenden Bürger diesen Quatsch absondern und einen Arbeitsmarkt für den sich notgedrungen (weil sie nichts anderes können) damit beschäftigenden, akademischen Abschaum schaffen werden (Schwarzediskrimierungsverhinderungsbeauftragte m,w.d. oder WokommstduherFrageverbotüberwachungsbeauftragte m.w.d.).

  7. … und man findet ohne Ende Texte, Podcasts und Videos zum Thema CRT in Schulen.

    Eine Lehrer-Organisation (National School Boards Association) hat den Elternprotest gegen CRT als Inlandsterrorismus bezeichnet (domestic terrorism).

    • „Eine Lehrer-Organisation (National School Boards Association) hat den Elternprotest gegen CRT als Inlandsterrorismus bezeichnet (domestic terrorism).“

      Krasses Framing. Ständig hört man, wie sich bei solchen „Kursen“ weiße Schüler – KINDER!!! – (mindestens verbal) kasteien müssen, dazu genötigt werden, sich vor ihren nichtweißen Mitschülern zu demütigen und alle, die damit ein Problem haben, sind Terroristen.

      Schön, wie sich Geschichte wiederholt. Auch für die Anhänger Mussolinis, Stalins oder Hitler waren immer diejenigen, die gegen deren menschenfeindliche Ideologien argumentierten die Staats- oder Volksfeinde, kurz die Terroristen.

  8. Da es grade um Rassismus geht: Was haltet ihr von racial profiling? Rassistisch oder nicht? Ich würd sagen: Nö.
    Die Nichtanwendung von racial profiling würde effektive Polizeiarbeit verhindern. Von „Antirassisten“ kommen da auch keine sinnvollen Alternativvorschläge.

    • Es gibt beim Racial Profiling 2 Probleme (zumindest fallen mir nicht mehr ein):

      1. Wirkt sie sich auf die Statistik aus, so dass man nicht mehr weiß, ob das Racial Profiling noch nötig/sinnvoll ist oder vielleicht sogar schon schädlich. Wenn man bevorzugt Schwarze auf Drogen kontrolliert, werden sie automatisch in der Statistik überrepräsentiert sein. Es nützt auch wenig, einfach den Anteil der Schwarzen/Weißen zu nehmen, bei dem man was gefunden hat, denn wenn man bei Weißen nur bei begründetem Anfangsverdacht kontrolliert, wird die Drogenquote bei diesen höher sein, auch wenn sie genau gleichermaßen kriminell sind. D.h. man hat hier das umgekehrte Problem.
      Ein anderes Bsp. wäre das von yx: Genderprofiling

      2. Es kann manchmal überhaupt nicht sinnvoll angewendet werden:
      Wenn man am Flugzeugterminal Weiße nicht mehr kontrolliert, sondern nur noch orientalisch aussehende, werden das zum Islamismus konvertierte Weiße (und von denen gibt es auch ein paar) sofort ausnutzen…

      Gäbe es diese Probleme nicht, würde ich aber sagen:

      Es ist nicht besser, wenn ALLE gleich SCHLECHT behandelt werden! Wenn die einzige sinnvolle Alternative also wäre z.B. alle verdachtsunabhängig auf Drogen/Waffen/Bomben oder dergleichen zu kontrollieren, statt nur einen Teil der Bevölkerung, wäre diese abzulehnen, auch wenn der betreffende bevorzugt zu kontrollierende Teil der Bevölkerung sich durch die Hautfarbe/Geschlecht oder dergleichen von den Anderen unterscheidet.

      Das Problem ist nur: Mir fällt nichts ein, wie man die obigen Probleme lösen könnte, und ohne diese, v.a. das Erste, zu lösen, macht Racial-/Genderprofiling keinen Sinn.

  9. Rassisten ist ihre Theorie eigentlich schnurz.

    Ist eben purer Irrationalismus, der sich schwarz auf weiss weniger logisch als dogmatisch und antiintellektuell ausnimmt…

    Diesen geistigen toxischen Sondermüll noch besserwisserisch theoretisieren zu wollen ist einfach idiotisch. Drecksrassisten.

  10. Die wichtigsten Aussagen aus dem Text sind diese:

    „Die ungleiche Verteilung von Reichtum, Macht und Ansehen in den USA lasse sich also nicht alleine durch unterschiedliche Leistungen der entsprechenden Gruppen erklären.[13]“

    „In der Kritischen Weißseinsforschung wird weiterhin angenommen, dass an „Weißsein“ Privilegien und rassistische Denkmuster gebunden sind.[18] Dem Rassismus kann demnach nicht allein durch ein Postulat, „dass alle Menschen gleich sind“, begegnet werden, da Rassismus eine „Realität der Ungleichheit“ geschaffen hat.[19]“

    Das ganze Theoriegebäude basiert auf zwei wesentlichen, falschen Prämissen:
    1. Es gibt keine Rassen (der Begriff der Rasse wird extra so eng gefasst, dass man es sich so hinbiegen kann). Alle Menschengruppen sind von Natur aus im Wesentlichen im Durchschnitt gleich.
    2. Wenn es Unterschiede in Macht und Wohlstand gibt, muss dies auf Unterdrückung der einen durch die andern basieren.

    Und dann kommt die Falschverwendung des Begriffs „Privileg“ ins Spiel, auf die ich hier gerne nochmal hinweise:

    Ich zitiere aus dem Online-Duden:

    „Worttrennung
    Pri|vi|leg

    Bedeutungen (2)

    a) einem Einzelnen, einer Gruppe vorbehaltenes Recht, Sonderrecht; Sonderregelung
    Gebrauch: Rechtssprache

    b) Vorrecht
    Gebrauch: bildungssprachlich“

    https://www.duden.de/rechtschreibung/Privileg

    Da steht nichts von „Vorteil“, „Bessergestelltsein“, „Annehmlichkeit“ oder dergleichen, wofür das Wort hier (bei CRT gebraucht wird. Aber genau das wollen die Linken/Sozialisten/Links“liberalen“ durch ihre systematische Falschverwendung des Begriffs und der Etablierung neuer Bedeutungen (Synonymisierung) erreichen: dass nicht mehr zwischen privat und staatlich unterschieden wird sowie dass man diesen (bald?) neu etablierten Mehrfachbedeutungsbegriff (also dann mit sehr verschiedenen Bedeutungen) zur Verfügung hat, mit dem man dann rhetorisch und politisch taktieren kann. Man soll unbewusst die Aufhebung von Ober- und Unterbegriff/-kategorie vollziehen, also die Gleichsetzung von „Vorteil“ (u.Ä.) und „Privileg“ annehmen (sodass nicht mehr nur jedes Privileg ein Vorteil, sondern auch jeder Vorteil ein Privileg sei) sowie selber dementsprechend dann diese unter linker Diskurshoheit verwendete (falsche) Sprachregelung generell reproduzieren, sodass die Sprache verändert wird und irgendwann auch z.B. im Duden beim Wort „Privileg“ die neue Bedeutung „Vorteil“ o.Ä. steht. Im englischsprachigen Bereich ist es mit dem Wort „privilege“ schon geschehen. Da Vor-/Sonderrechte in einer Demokratie illegitim sind, wenn sie nicht an bestimmte besondere Pflichten und Funktionen für die Gesellschaft gebunden sind, erscheint jeder als „Privileg“ benannte bloße Vorteil o.Ä. als illegitim und pflicht-/schuldgenerierend (obwohl er es eigentlich nicht ist), was die Linken dann für ihre Politik nutzen und Forderungen/Ansprüche daraus ableiten/definieren.

    Wer sich auf deren Sprachregelungen einlässt (oder gar sie einfach übernimmt, ohne sich dessen bewusst zu sein), hat schon verloren, denn diese (neuen) Sprachregelungen/Begriffe (resp. die gezielten Bedeutungsaufladungen von Wörtern/Zeichen) sind in zig Tausenden von Stunden an Ideologie-internen Diskussionen und an unter dem Deckmantel der Wissenschaft durchgeführter Arbeit am Begriff herausgebildet worden. Wäre man wirklich wissenschaftlich vorgegangen, hätte man einfach „Vorteil“ oder ein neu geschaffenes Wort verwendet, anstatt den eindeutig anders definierten Begriff von „Privileg“ zwecks Ausnutzung von Wortaufladungs- und Assoziationspotenzial zu kapern und ihn als Trojaner für die unbemerkte Einpflanzung falscher Vorstellungen im Geist der Menschen zu missbrauchen.

    Sollte es sich irgendwann in einer/-m Diskussion/Diskurs nicht mehr lohnen, die bloß falschbehauptete Existenz von diesem oder jenem (vermeintlichen) Privileg zu verneinen (wie ich es hier tue), etwa weil die Sprachregelung tatsächlich gesamtgesellschaftlich durchgesetzt wurde, kann man dazu übergehen, das dann endgültig mit neuer Bedeutung aufgeladene Wort „Privileg“ als politisch wenig relevant darzustellen, wenn im jeweiligen Fall von dem Benutzer dieses Wortes nicht dazu gesagt wird, dass er nur die rechtliche Bedeutung meint. Denn Vorteile abseits davon sind nicht illegitim/pflicht-/schuldgenerierend o.ä.

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