In ein paar Monaten wird Fräulein Schmidt schon drei Jahre alt. Und schon jetzt, relativ jung, interessiert sie sich viel zu sehr dafür, was sie morgens anziehen will und was nicht.
Favoriten sind ganz verschieden, von einem Kleid mit einer Zitrone drauf bis zu einem Peppa Pig T-Shirt ist alles dabei. Wenn ich sie morgens anziehe kann da schon bei meinen Vorschlägen ein wiederholtes Nein kommen, weswegen man versucht das vorhandene und ausgesuchte und auch noch zum Wetter passende Kleidungsstück gleich etwas zu hypen („Oh schau mal hier, das ist ja toll! So bunt! Und mit Glitzer!“). Mal hat man mehr Glück mal weniger.
Das stärkste Lob für ein Kleidungsstück ist gegenwärtig ein zufriedenes „Das hat N. nicht!“ wobei N ihre beste Freundin im Kindergarten ist und beide meines Wissens nach überhaupt keine gleichen Kleidungstücke haben und sich eigentlich gut verstehen. Ich vermerke im Studienprotokoll, dass die Abneigung gegen Frauen, die das gleiche Kleidungsstück tragen anscheinend früh beginnt. Einmal hatten allerdings auch beide relativ viele rosa Sachen an, wenn auch nicht die gleichen und waren beide jeweils begeistert von dem Outfit des anderen. Noch besser: Kleidungstücke mit Glitzerpailletten.
Meine männliche Kontrollgruppe (leider nur n=1, aber die weibliche Gruppe ist ja nicht stärker) lässt in der Hinsicht ja noch etwas auf sich warten, aber ich bin dennoch gespannt, was da dann wichtig ist.
Gegenwärtig ist auch ansonsten die Studienlage etwas einseitig, in Fräulein Schmidts Kita-Gruppe sind fast nur Mädchen, ein armer Junge ist dazwischen. Es verleitet mich aber immerhin zu der These, dass rosa Sommersandalen dieses Jahr zumindest in dieser Altersgruppe ein „Must have“ sind.