Wie stehen junge Erwachsene zum Feminismus?

Über Arnes lesenswerte Besprechung eines Artikel in Vice bin ich auf eben diesen Artikel gekommen. 

Hier auch ein paar Anmerkungen dazu:

Half of young men in the UK now believe that feminism has “gone too far and makes it harder for men to succeed”. These are the results of a significant study published in July 2020 by anti-extremism charity HOPE not Hate. The study, Young People in the Time of COVID-19, surveyed 2,076 16- to 24-year-olds on their ideological beliefs.

Dazu aus der „Studie“ (keine Studie im klassischen wissenschaftlichen Sinne)

Daraus recht schlecht für den Feminismus:

Nur 20% der 18-24 Männer und Frauen finden, dass der Feminismus weiterhin für wichtige Ziele kämpft. Bei den 25-49% ist es sogar noch etwas besser. Danach sinkt es.

und:

Feminismus

Das ist ja durchaus eine interessante Grafik:

Feminismus geht zu weit und macht es für Männer schwerer erfolgreich zu sein:

  • Zustimmung Männer: 50%
  • Zustimmung Frauen:   23%

Es ist heute gefährlicher eine Frau zu sein als ein Mann:

  • Zustimmung Männer: 39%
  • Zustimmung Frauen:   59%

Feminismus ist in der heutigen Gesellschaft fehl am Platz:

  • Zustimmung Männer: 16%
  • Zustimmung Frauen:      7%

Feminismus ist heute relevanter als jemals

  • Zustimmung Männer: 18%
  • Zustimmung Frauen:   36%

Sehe den Feminismus positiv:

  • Zustimmung Männer: 36%
  • Zustimmung Frauen:   20%

Sehe den Feminismus negativ:

  • Zustimmung Männer: 18%
  • Zustimmung Frauen:     5%

Da schneidet der Feminismus durchaus nicht so gut ab, auch nicht bei den Frauen und ich vermute, dass das Bild noch deutlich schlechter gewesen wäre, wenn man etwas anders gefragt hätte, etwa verschiedene Formen von Feminismus gebildet hätte und dann die gleichen Fragen gestellt hätte. Ich vermute dann hätten gegenwärtige feministische Ideologien eher noch schlechter abgeschnitten.

Das wird auch deutlich, wenn man sieht, dass Feminismus selbst bei den Frauen nur zu 36% positiv besetzt ist. Gleichzeitig ist auch die Ablehnungsrate nicht so hoch, was eben deutlich macht, dass Feminismus ein relativ unbestimmter Begriff ist.

Der Artikel ergeht sich dann in allerlei Spektulationen darüber, wie schrecklich Jungs radikalisiert werden.

Einen Absatz fand ich noch ganz interessant:

 

Before the pandemic, women’s rights campaigner Laura Bates visited one or two schools a week to speak with students about gender inequality. For a decade, the responses would range from shock to giggles, but on the whole, pupils of all genders would be attentive and engaged.

A couple of years ago, something changed: A boy sat in the front row, noticeably nervous but excited. Through Bates’s usual routine, he gleefully interrupted to debunk what she was saying with false statistics about rape and claiming men were more likely to be victims. This became the new normal.

“Boys were arriving pre-prepared, pre-conditioned almost and they often had things written down that they’d brought with them as if they were primed in advance,” she says. “The same arguments were appearing everywhere from inner city London to rural Scotland.” The arguments were factually incorrect, amounting to little more than conspiracy theories and fake news – incorrect ideas and figures about the gender pay gap, false rape allegations and men being more likely to be victims of domestic violence.

Vor ein paar Jahren. Ich vermute, dass ein Teil des Widerstandes damit zusammen hängt, dass der intersektionale Feminismus größer wurde und damit auch die Angriffe gegen Männer an sich.
Es wäre interessant, wenn sie die Argumente dort einmal tatsächlich angeführt hätten, denn gerade Feministinnen haben häufig ein sehr schlechtes Wissen über den Gender Pay Gap etc.

Bates began to ask the boys where they were learning this material. They always told her “online”. They showed her memes, images and jokes that weren’t obviously or directly from manosphere communities but regurgitated their ideologies.

This material is so readily available online that it’s practically an omnipresent part of existing in certain areas of the internet – part of an incel lite culture that is almost post-organisational. The online growth of the far right is a significant problem not least because of, as is Bates’ main concern, the number of “neutral boys” – ones who aren’t on men’s rights forums or actively feminist – who are being swayed by the more extremist ideas about women without realising it.

Ich glaube sie täuscht sich (oder will es aus Propagandagründen) wenn sie meint, dass da alle in Incelgruppen gehen. Mit Inceln etc hat das ganze wenig zu tun, es gibt einfach gute Informationen im Netz und auch zB Informationsquellen wie das Jordan Peterson Interview haben sicherlich dazu beigetragen. Wer solche Informationen möchte, der muss nicht in dubiose Incelforen gehen, sich über SJWs lustig zu machen ist zu recht weit verbreitet und selbst auf Memeseiten wie 9gag toben dann unter den lustigen Memes dazu die passenden Diskussionen. Aber auch Youtube hat sehr gute und dann eben auch leicht tauschbare und verlinkbare Videos, die viele Informationen erhalten.