Der Israelkonflikt und warum sich intersektionale Organisationen auf die Seite Palästinas stellen

Sowohl Black lifes Matters als auch Friday for Future haben sich in Tweets auf die Seite Palästinas gestellt und viele linke Organisationen, gerade solche, die intersektionale Theorien vertreten machen dies genau so.

Ich hatte schon mal einen Artikel zu den intersektionalen Theorien und dem Islam:

Hier wären also die Argumente:

  • Durch die Betonung, dass es andere Frauen schlechter haben würde die Einheitlichkeit der Frau als unterdrückte Klasse beeinträchtigt
  • Durch die Betonung, dass es in anderen Kulturen Frauenfeindlicher ist, würde die Unterdrückung durch Männer in der westlichen Welt klein geredet werden
  • Dies alles könnte zur Folge haben, dass Frauen im Westen als weniger unterdrückt erscheinen und ihre Unterdrückung als triviale Kleinigkeiten.

Wenn der weiße, heterosexuelle, christliche Mann nicht mehr der oberste Schurke ist, dann stimmt einfach die dortige Hierarchie nicht mehr und man müsste, wie es der Text auch erwähnt, den weißen Mann „aufwerten“ und gleichzeitigt PoCs angreifen. Während man bestimmte Umstände in anderen Ländern noch auf die Kolonialzeit zurückführen kann und so wieder dem „weißen Mann“ zuordnen kann, wird dies beim Islam, der nie wirklich einen weißen Hintergrund hatte, schwierig.

Damit wäre Kritik am Islam nahe am Rassismus, da er das Dogma der Schuld des weißen Mannes in Frage stellt. Es wäre auch problematisch, weil der Islam nicht in  die klassischen Schemata einzuordnen ist, die eben vorgeben, dass die, die gesellschaftlich die meiste Macht haben, die sein müssen, die die Regeln vorgeben und die anderen unterdrücken.

Und auch noch dieser Text:

  • Der „intersektionale Feminismus“ (3. Welle?) spielt hingegen ein gänzlich anderes Spiel: Sie sammeln Punkte, die man auf vielfältige Weise gewinnen kann und auch wieder verlieren kann. Der mit den meisten Punkten gewinnt.Dabei sieht es teilweise so aus als würden sie das gleiche Spiel spielen, weil man auch dadurch Punkte machen kann, dass man gegen die andere Mannschaft (die Männer) ein Tor schießt oder eines von diesen verhindert.  Gleichzeitig kann man in diesem Spiel aber auch dann Punkte gut machen, wenn ganz andere Leute ein Tor schießen und Punkte verlieren, wenn man diesen ein Tor verhindert oder gar gegen sie ein Tor schießt.Auf Fußball übertragen bedeutet das beispielsweise, dass die Mannschaft der intersektionalen Feministen einen Punkt bekommt, wenn sie einen schwarzen Spieler der Gegenmannschaft ein Tor machen lässt und ihnen ein Punkt abgezogen werden kann, wenn sie ein Tor von diesem verhindern. Genauso gewinnen sie Punkte, wenn sie zu einem behinderten Mitspieler oder Gegenspieler abspielen und dieser ein Tor macht. Sie bekommen bereits Punkte, wenn sie in ihre Mannschaft PoCs aufnehmen oder Dicke oder muslimische Mitspieler oder anführen, dass sie nicht in der Frauenmannschaft spielen, sondern in der neutralen Mannschaft und das es eigentlich gar keine Mannschaften  gibt, weil einige Trikots der Mannschaften schon ganz ausgewaschen sind und man damit die Mannschaften gar nicht mehr zuordnen kann. Oder sie gewinnen einen Punkt, wenn sie auch den Schiedsrichter mal den Ball ins Tor schießen lassen.

    Und es gibt auch Punkte für den einzelnen Spieler, wenn er anderen aus „seiner“ oder der gegnerischen Mannschaft Regelverstöße nachweist. Was das Spiel von einem Mannschaftsspiel zu einem Einzelspiel macht.

Palästina ist insofern der sichere Kandidat, da dort eher PoCs sind. Dazu mag kommen, dass in den USA auch verschiedene Schwarzenbewegungen Verbindungen zum Islam hatten, etwa über die Nation of Islam, der etwa auch Malcolm_X zugehörte. Schon deswegen würde es zu Konflikten kommen, bei denen man rassistisch sein würde, wenn man die falsche Seite wählt.

 

196 Gedanken zu “Der Israelkonflikt und warum sich intersektionale Organisationen auf die Seite Palästinas stellen

    • Linke haben noch jede mörderische Ideologie unterstützt, vorausgesetzt, sie hat sich gegen den kapitalistischen Westen gerichtet. Schau Dir Che Guevara an. Es stört Linke bis heute nicht, dass dieser Schwule hat umbringen lassen.
      Es wird Linke auch nicht stören, wenn die von ihnen importierten Moslems hier irgendwann anfangen, die Scharia zu fordern.

      Linke können nur zerstören, nie errichten. Nur dekonstruieren, nie konstruktiv sein. Ihre Ideologie beruht auf Spaltung, Lügen und Degeneration. Sie sind die Hohepriester der Dekadenz, eine elitäre, bourgeoise Klasse, die von der Produktivität und Kreativität anderer Menschen lebt.

      • Du erzählst Märchen und betreibst Geschichtsfälschung.

        Im Artikel des Weser Kurier steht zu Che: „Später schuf er ein Arbeitslager für diejenigen, die mit „kleinen oder größeren Vergehen“ gegen die „revolutionäre Moral“ verstoßen hätten. Aber auch Homosexuelle und Dissidenten wurden inhaftiert und sahen sich schwerer Arbeit und vereinzelt auch Folter ausgesetzt.“
        Ohne Belege (natürlich) und selbst dort steht nichts von Mord an Schwulen.

        Die Emanzipationsgeschichte der Schwulen ist so eng mit der Unterstützung von Linken und linken Liberalen verbunden, dass man über Jahrzehnte hinweg alle Schwulen im linken Lager verortet hat.
        Dass es einen fanatischen Linkenhasser wie dich gibt, ist der beste Beweis dafür, die Emanzipation ist vollendet. Also: Huschhusch, hinaus ins Leben! 🙂

        Es gibt fehlgeleitete Spinner auf der Linken, die „den Islam“ als „migrantisch“ festschreiben wollen und den politischen Islam zu diesem Zweck ausblenden (müssen).
        Kein einziger Linker fände es hingegen akzeptabel, das Grundgesetz durch die Scharia zu ersetzen.
        Auch bei den Attacken von Islamisten auf Homosexualität verlässt du dich natürlich stillschweigend auf die Verteidigung durch das linke und linksliberale Lager – was deine Doppelmoral nur sichtbarer macht.

        „Linke können nur zerstören, nie errichten.“ und blablabla.
        Man kann gegen die Linksidentitären bei Google, Apple, Facebook, Twitter, Youtube, Linux etc. anführen was immer man will, aber fast ganz Silicon Valley und das Internet selbst zertrümmern deine These.
        Du profitierst von deren Produktivität und Kreativität und nicht anders herum. Und noch was zum knobeln: Das ist der „kapitalistische Westen“. Deal with it.

        • @crumar „Ohne Belege (natürlich)“

          Es ist nicht üblich, an Zeitungsartikel eine Belegliste anzuhängen. Aus deren Fehlen kann man also nicht schließen dass das substanzlos sei. Natürlich muss es auch nicht stimmen.

          Ein Google-Lauf haut aber zumindest in die gleiche Kerbe, zB

          https://en.wikipedia.org/wiki/LGBT_rights_in_Cuba#Homophobia_and_labor_camps_during_the_1960s

          „und selbst dort steht nichts von Mord an Schwulen.“

          Arbeitslager und Folter stand da, das kann auch tödliche Folgen haben.

          „Die Emanzipationsgeschichte der Schwulen ist so eng mit der Unterstützung von Linken und linken Liberalen verbunden“

          Können wir da das Wörtchen „manche“ einfügen? Dass alle Kommunisten in der Geschichte wahnsinnig schwulenfreundlich waren stimmt nunmal nicht. In einem lateinamerikanischen Land der 1960er Jahre war Toleranz in der Richtung eher selten, Linke hin oder her.

          „dass man über Jahrzehnte hinweg alle Schwulen im linken Lager verortet hat.“

          Die Wahrnehmungsfehler fremder Leute sind kein Beleg für Fakten.

        • PS Die Produktivität von Google hat genau nichts mit einer angeblichen „linken“ Einstellung (ich würde diese Identitären nicht so nennen) dort zu tun, sondern mit Ressourcen wie Bildung, Intelligenz, und Rückgriff auf eine Vielzahl materieller Vorbedingungen. Die politische Einstellung der AKteure stört dabei nicht solange sie davon ihr Handeln nicht leiten lassen, aber sie ist nicht der Motor des Ganzen.

          • Die Geschichte von bspw. Apple ist ohne die Bewegung von 1968ff nicht zu schreiben. „Bildung, Intelligenz, und Rückgriff auf eine Vielzahl materieller Vorbedingungen“ haben auch zu Konzernen wie IBM und HP geführt.
            Du unterschätzt die jeweilige Mentalität und Kultur und deren Entstehungsgeschichte sträflich. Die nonkonformistische Denkweise, eine antimonopolistische Haltung (damals gegen IBM), das „power to the people“ der Bewegung für Heimcomputer hatten klare politische Bezüge.
            Die Liste könnte ich endlos via FSF, Open Source, Linux usw. usf. fortsetzen.
            Das „links“ fiel in erster Linie deshalb nicht auf, weil die ganze Kultur so war.
            Als Steve Jobs NeXT gründete: „NeXT war ein sehr interessanter Konzern: Jobs baute den Konzern nicht mit „Angestellten“ auf, sondern eher als Gemeinschaft mit Mitgliedern. Es gab nur zwei unterschiedliche Gehälter: 50.000 US$ und 75.000 US$. Alle, die vor 1986 dem Unternehmen angehörten, erhielten das höhere Gehalt.“
            https://www.mactechnews.de/news/article/Steve-Jobs-bei-NeXT-und-Pixar-159671.html
            Ein ganz, ganz übler Kommunismus!
            Niemals nicht konnte diese unproduktive linke Brut das neue OS für Apple entwickelt haben.
            Bei dem Barte von Adrian, isch schwör! 😉

          • @crumar
            Das einzige was an Google, Facebook, Twitter und Co links ist, ist ihre woke Zensur.

          • @crumar „Die Geschichte von bspw. Apple ist ohne die Bewegung von 1968ff nicht zu schreiben.“

            Wie das

            „„Bildung, Intelligenz, und Rückgriff auf eine Vielzahl materieller Vorbedingungen“ haben auch zu Konzernen wie IBM und HP geführt.“

            Und wo ist da der Unterschied?

            „antimonopolistische Haltung“

            Nimmst du für Apple in Anspruch? Ist das dein Ernst? 🙂

          • @crumar PS „Mentalität und Kultur“ Also ich nehme Apple als Marke für Leute wahr die von Technik keine Ahnung und schlechten Geschmack haben. „Künstler“, Ökos und so. Es ist alles viel teurer als nötig, sinnlos proprietär und deshalb oft inkompatibel mit dem Rest der Welt, hässlich gestylt, mehr Schein als Sein, Verpackung statt Inhalt. Davon lassen sich oberflächliche Menschen blenden. Ist das 68er Geist? Ich weiß nicht, ich weiß aber ich will es nicht.

          • @ anorak2

            Ich glaube crumar bezieht sich hier eher auf die Mentalität der Gründerjahre und weniger auf den jetzigen Status Quo dieser Firmen. Ansonsten wäre auch sein Attribut „antimonopolistisch“ für Apple relativ albern.

            Google war auch mal als kleine Klitsche gestartet, die sich das Mantra „don’t be evil“ überall drübergeschrieben hat. Inzwischen ist es einer der größten und einflussreichsten Konzerne der Welt und was aus dem Selbstanspruch geworden ist, wissen wir hier alle zur Genüge.

          • @Billy
            „Ich glaube crumar bezieht sich hier eher auf die Mentalität der Gründerjahre und weniger auf den jetzigen Status Quo dieser Firmen.“

            Ja, denn es steht auch da:
            „Die Geschichte von bspw. Apple ist ohne die Bewegung von 1968ff nicht zu schreiben. „Bildung, Intelligenz, und Rückgriff auf eine Vielzahl materieller Vorbedingungen“ haben auch zu Konzernen wie IBM und HP geführt. Du unterschätzt die jeweilige Mentalität und Kultur und deren Entstehungsgeschichte sträflich.“
            Die Frage: „Was unterschied und unterscheidet Apple von HP/IBM?“ ist relevant (geblieben).

            Wobei hier „Gründerjahre“ weit gefasst sind, denn 1976 gründeten Jobs, Wayne und Wozniak Apple, zehn Jahre später gründeten Jobs und fünf Ex-Kollegen NeXT. Aus technischer und designerischer (NeXTcube, Display PostScript) Perspektive finde ich die Produkte der zweiten Firma sogar spannender.

            Selbstredend den puren Kommunismus auch, der das alles möglich gemacht hat: „Tim Berners-Lee entwickelte ab Oktober 1990 auf einem NeXTcube die Grundlagen des World Wide Webs. Sowohl der erste Browser und Editor WorldWideWeb als auch der erste Webserver liefen somit auf NeXTStep.“ (Wiki) Ohne diesen Kommunismus hätten wir kein youporn und würden uns in Laubhütten einen runterholen! So preiset nun alle Karl Marx und Steve Jobs! 🙂

          • „Sowohl der erste Browser und Editor WorldWideWeb als auch der erste Webserver liefen somit auf NeXTStep.“ (Wiki) Ohne diesen Kommunismus hätten wir kein youporn und würden uns in Laubhütten einen runterholen! So preiset nun alle Karl Marx und Steve Jobs!“

            Was erzählst du da für einen Quatsch. Jeder Rechner mit einem unixoiden Betriebssystem hätte dasselbe gekonnt. Er nahm halt das was er zufällig griffbereit hatte.

          • @crumar PS Du klingst insgesamt wie ein Apple-Fanboy. Das ist sehr schade. Wenn du nach sowas wie „Computer-Kommunisten“ suchst guck dir lieber Richard Stallman an. Der hat die Free Software Foundation gegründet, die GNU-Lizenz erschaffen und ohne ihn hätten wir wahrscheinlich kein Linux (oder GNU/LInux wie er es bezeichnen würde). Obwohl man ihn vielleicht eher als Libertären bezeichnen würde, aber zumindest ist er kapitalismuskritisch.

            Aber mies designter Elektroschrott von einer verbraucherfeindlichen Firma? Nee

          • @anorak2

            Du bist auch ein Höchstleister im missverstehen wollen.
            Du schreibst: „Du klingst insgesamt wie ein Apple-Fanboy. Das ist sehr schade. Wenn du nach sowas wie „Computer-Kommunisten“ suchst guck dir lieber Richard Stallman an. Der hat die Free Software Foundation gegründet“

            Ich schrieb schon in meinem allerersten Kommentar: „Die Liste könnte ich endlos via FSF, Open Source, Linux usw. usf. fortsetzen.“ FSF ist die Abkürzung für Free Software Foundation.
            Dann ist Jobs zu seiner Zeit schlicht ein Visionär gewesen – mit den üblichen menschlichen Macken. Technisch halte ich NeXT für interessanter als Apple – aber das erwähnte ich bereits – und ich nutze kein einziges Produkt von Apple.

            „Was erzählst du da für einen Quatsch. Jeder Rechner mit einem unixoiden Betriebssystem hätte dasselbe gekonnt. Er nahm halt das was er zufällig griffbereit hatte.“

            Nope. Die Kombination macht es gerade und die war gewollt. Der Mach-Kernel wurde an der CMU von Richard Rashid und Avie Tevanian entwickelt. Letzterer arbeitete dann bei NeXT als Chefentwickler für das OS, enthielt die erste objektorientierte grafische Entwicklungsumgebung, Objective-C, Display PostScript, zusätzliche DSP speziell zur Musikausgabe, zuzüglich: „Die NeXT-Rechner waren die ersten Rechnersysteme, die nicht nur als Hardware mit Betriebssystem, sondern auch mit einem umfangreichen Softwarepaket ausgeliefert wurden.“ (Wikipedia) U.a. Mathematica, den kompletten Shakespeare 🙂 und das Music Kit, so dass sie nicht nur an den Unis genutzt worden sind, sondern auch zur Spieleentwicklung (von id software für Doom z.B.). Außerdem sah der Cube geil aus!

          • @crumar „ann bei NeXT als Chefentwickler für das OS, enthielt die erste objektorientierte grafische Entwicklungsumgebung, Objective-C, Display PostScript, zusätzliche DSP speziell zur Musikausgabe, zuzüglich: “

            Nichts davon ist relevant für WWW. Der CERN Webserver compiliert auf jedem UNIX-ähnlichen Betriebssystem.

            https://en.wikipedia.org/wiki/CERN_httpd

        • Was mich immer wieder am meisten verblüfft: hier im Forum schreiben nun nicht gerade wenige politisch eher bis klar links stehende User regelmäßig mit. Sie haben unterschiedlichen persönlichen Hintergrund und gehören auch unterschiedlichsten linken Strömungen oder / und Denkschulen an. Dennoch haben sie sowohl miteinander als auch mit dem Rest der hiesigen User eines gemein: sie lehnen postmoderne Identitätspolitik ab, äußern sich regelmäßig höchst kritisch über Themen wie Islam oder BLM und lassen kein gutes Haar an dem derzeitigen „linken“ politischen Lager in unserer Parteienlandschaft.

          Dennoch kommen immer wieder derartig pauschale Rundumschläge gegen „Linke“. Wie kriegt man die hier zu erlebende Realität von Linken mit einem derart holzschnittartigen Bild unter eine Decke? Oder wird dann auf einmal mal eben der echte Schotte anders herum verwendet als gerne in die andere Richtung vorgeworfen: sind auf einmal die hier postenden Linken keine echten Linken?

          • Wie kriegt man die hier zu erlebende Realität von Linken mit einem derart holzschnittartigen Bild unter eine Decke?

            Ich finde generell die politische Verortung anhand der Begriffe rechts und links anachronistisch. Denn es sind ja nur noch die Beschriftungen mentaler Schubladen.
            Wenn ich ab und zu mal frage, was eigentlich links und rechts charakterisiert, dann kommen entweder so wabernde Begründungen wie gerecht und ungerecht, oder es kommen historische Ableitungen von Marx und Konsorten, die aus einer Zeit stammen, als wir noch an Waschbrettern hart arbeiten mussten und keine Miele hatten. Das passt alles nicht mehr.

          • Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Für mich sind diese Begriffe auch eher grobe Überbegriffe für oft sehr allgemein gehaltene Überzeugungen. Je mehr man ins Detail geht, umso mehr tun sich unvermeidbare Widersprüche auf.

            Die von dir benannte Kategorisierung von „gerecht“ und „ungerecht“ lehne ich daher auch rundweg als Richtlinie für Zuschreibungen als „links“, „rechts“ oder was auch immer ab. Diese Zuschreibungen sind erkennbar blanker Moralismus, der derzeit vor allem von sich links verortenden Menschen propagiert wird. Das bringt aber gleich mehrere Probleme mit sich: zum einen verleitet diese kategorische Festschreibung moralisierender Zuweisungen dazu, die eigenen Positionen, das eigene Denken und Handeln gar nicht mehr zu hinterfragen. Das sieht man ja bestens an den immer widerlicheren Exzessen von Antifanten und postmodernen Identitätspolitikern. Die kriegen ihren eigenen Sexismus, Rassismus, ihre eigene Gewaltsamkeit tatsächlich gar nicht mehr mit, sind völlig unfähig dazu, weil sie sich darauf gedrillt haben, ihre eigene Position rundweg als die „gerechte“ zu betrachten und sehen somit zwangsläufig jede andere Position als „ungerecht“ an. Und wenn es gilt, das Gerechte gegen das Ungerechte zu verteidigen, sind natürlich schon alleine damit alle Mittel legitimiert.

            Was mich daran immer amüsiert, ist die offene Infantilität dieses Denkens. Die können sich ums Verrecken nicht vorstellen, dass jeder Mensch seine eigenen Positionen erst einmal als „gerecht“ und „gut“ erachtet, auch jene, die sie als die Vertreter des Ungerechten und Bösen betrachten. Kein seelisch gesunder Mensch vertritt Überzeugungen, die er selbst als ungerecht und böse erachtet. Aber mit solchen geistigen Transferleistungen sind SJWs und Identitätspolitiker leider hoffnungslos überfordert.

          • „Dennoch kommen immer wieder derartig pauschale Rundumschläge gegen „Linke“. Wie kriegt man die hier zu erlebende Realität von Linken mit einem derart holzschnittartigen Bild unter eine Decke?“

            Es ist wie mit Feministinnen: die sind nicht alle Männerhasserinnen, aber diejenigen die in die Politik gehen oder durch Bücher und feministische Wissenschaften bekannt wurden/werden, haben i.d.R. ein ausgesprochen negatives Männerbild.

          • „Wie kriegt man die hier zu erlebende Realität von Linken mit einem derart holzschnittartigen Bild unter eine Decke?“

            Die hier residierenden Linken befinden sich als Außenseiter als Kommentatoren in einem antifeministischen Blog.

            Nahezu jede dezidiert linke Mainstream-Gruppierung ist feministisch, genderistisch und ganz bestimmt antikapitalistisch und auf Seiten der armen unterdrückten Hamas.

          • @Adrian
            „Nahezu jede dezidiert linke Mainstream-Gruppierung ist feministisch, genderistisch und ganz bestimmt antikapitalistisch und auf Seiten der armen unterdrückten Hamas.“
            Das gilt nur für deren Führung und Politiker und die mit ihnen verbandelten Medien. Die müssen nicht unbedingt repräsentativ sein für alle oder auch nur die Mehrheit der Linken. Schließlich stammen Führung und Politiker v.a. aus der Ober- und der oberen Mittelschicht, die eine andere Mentalität haben, und engagieren sich ideologisch Verblendete auch weit überdurchschnittlich.
            Im übrigen: Links ist nicht gleich linksextrem!

        • „Kein einziger Linker fände es hingegen akzeptabel, das Grundgesetz durch die Scharia zu ersetzen.“

          *hust*
          Da empfehl ich noch mal Houellebecqs „Unterwerfung. Da werden nach islamischer Machtübernahme in Frankreich die meisten linken Professoren einfach gekauft. Sie müssen konvertieren, dafür winken doppeltes Gehalt und Mehrehe mit wunderschönen willigen und anspruchslosen Musliminnen.
          Ja, es ist Fiktion und Dystopie, aber ich halte Houllebecq für einen scharfen Beobachter, der ganz genau weiß, wie weit sein Milieu zu gehn bereit wäre.
          Ich glaub, die Scharia wurde da in entschärfter Form praktiziert, warn ja moderate Muslime…

          • Sehr interessantes „Argument“, lieber Blauhai.

            Linke wollen also die Scharia, weil Houllebecq es so prophezeit.

            Ich empfehle den Wikipedia-Artikel zum Begriff der Paranoia.

            PS: Linke sind bescheuert. Aber was Rechte sich alles an Unsinn zusammenphantasieren, ist meist noch bescheuerter. Und ist eben auch das Grundproblem unserer Gesellschaften – man kann nur zwischen linker und rechter Verblödung wählen.

          • @ Küchenpsychologe,
            ich hatte eine schlechte Kindheit und bin dämlich…und trotzdem biste mit meinem Text überfordert.

          • „Paranoia“
            Nur, weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass du nicht verfolgt wirst!

        • Als Persien noch Persien hieß, verbündeten sich die dortigen Kommunisten mit den Islamisten.
          Das Resultat ist bekannt. Ayatollah Khomeini wurde eingeflogen und die Nützlichen Idioten postwendend von den Islamisten entsorgt. Das Gebilde nennt sich jetzt Iran und ist eine Islamische Republik.

        • @crumar
          „Kein einziger Linker fände es hingegen akzeptabel, das Grundgesetz durch die Scharia zu ersetzen.“

          Darauf würde ich nicht wetten. Genug Linke unterstützen ja im hier und jetzt eine antisemitische Terrororganisation.

          • @Adrian

            1. Frieden schließt man mit Feinden, nicht mit Freunden.
            2. Man hätte den Frieden mit der PLO wesentlich früher haben können. Und zur Erinnerung: Rabin ist von einem rechtsradikalen Juden umgebracht worden, nicht von einem Palästinenser. Zur weiteren Erinnerung: Es gibt eine Menge israelischer Parteien, die definitiv weiter rechts und rechtsreligiöser als die hiesige AfD angesiedelt sind. Ich glaube nicht, dass die Schwule und Lesben mögen (darin ähneln sie den Islamisten).
            3. Ob es sich um Hamas oder Hizbullah handelt, es sind relevante politische Kräfte in der Region, ob es einem passt oder nicht (mir passt es nicht). Bei einer Verhandlungslösung muss man sie dennoch einbeziehen.
            4. All der jetzige Popanz um den derzeitigen asymmetrischen „Krieg“ und der rechte Triumphalismus in Sachen Beerdigung der „Zwei-Staaten-Lösung“ kann nicht verbergen, es gibt keinen Plan B.

            Eine „Ein-Staat-Lösung“ ist das Ende des Staates Israel als Staat der Juden, gibt es ihn nicht, dann ist das das Ende des demokratischen Staates Israel.
            Eine abermalige ethnische Säuberung a la 1948 würde Israel in eine Paria der Staaten verwandeln, eine Fortsetzung der Apartheid wird Israel in eine Paria der Staaten verwandeln.

            Die Rechten haben das verbrochen und sie arbeiten mit gekaufter Zeit.
            Man kann nicht ständig alle Kritiker als „Antisemiten“ anschmieren, um von dem Fiasko abzulenken, in dem sie Israel und Pro-Israelis manövriert haben.
            Das ganze Szenario ist eine Sackgasse und ständig die Lautstärke nach oben zu drehen hilft gar nichts.

          • „Ich glaube nicht, dass die Schwule und Lesben mögen (darin ähneln sie den Islamisten).“

            Nach meiner Kenntnis ist Israel das einzige Land im gesamten Nahen Osten wo Homosexualität überhaupt legal ist. Schwule Palästinenser fliehen dorthin.

          • „Nach meiner Kenntnis ist Israel das einzige Land im gesamten Nahen Osten wo Homosexualität überhaupt legal ist.“

            Das ist nicht ganz korrekt. Was korrekt ist, ist dass Homosexuelle in dieser Region nur in Israel frei und normal leben können.
            Das weiß crumar auch, aber es ist ihm egal, weil er wie alle Linken nicht unterscheiden kann zwischen einem System, das Fehler macht und einem System, welches ein Fehler ist.

      • Wobei sich hier wieder einnmal die Frage aufzwängt, was das überhaupt ist, „die Linke“. Der Kommunismus (egal was man sonst von ihm denken mag) ist ja durchaus auch konstruktiv im Sinne von visionär aufbauend. Der Anarchismus macht eine ähnliche Systemkritik, aber ist tatsächlich destruktiv. Die einen autoritär-diktatorisch, die anderen zzumindest vom Anspruch her antiautoritär.

        Es ist eins der Dinge, die mich massiv wundert, dass die kommunistischen Überbleibsel nicht massiv gegen die ganzen Post-Sekten vorgehen, zumal die ja knallharte Materialisten sind und die Post-Sekten eigentlich eine Religion aufgemacht haben – ne Art Egotheismus, wo jeder Mensch Gott sein darf, nur unterschiedlich herrlich. Das hat ein Gechmäckle wie in den 1930ern, als die in Mitteleuropa Stalin die Hand geleckt hatten und nicht wahrhaben wollten, was an Informationen aus der Sowjetunion hinübersickerte.

        • @ Carlo M.

          „Der Anarchismus macht eine ähnliche Systemkritik, aber ist tatsächlich destruktiv.“

          Tatsächlich? Da bin ich aber mal gespannt.

          Inwiefern sind wir denn „tatsächlich destruktiv“?

          Ich selbst verorte mich in der Tradition des Sozial-Anarchismus (bin aber der Ansicht, dass auch der Individual-Anarchismus Errungenschaften und Teilwahrheiten beinhaltet).

          Ich verorte mich des Weiteren als Anhänger des Massen-Anarchismus bzw. Organisations-Anarchismus und als Kritiker des Insurrektionalistischen Anarchismus.

          Und ich stehe außerdem dem gewaltfreien Anarchismus sowie dem pragmatischen Anarchismus nahe (im deutschsprachigen Raum auch als libertärer bzw. anarchistischer Revisionismus bezeichnet).

          Ich denke mit diesen Positionen bin ich durchaus repräsentartiv für die Mehrheit der Anarchisten.

          • Du bist Teil des Gaga-Dada-Nonsens–Fick-Dich-Anarchismus, der nicht begriffen hat, daß jeder Ismus Schwachsinn ist und als Heilslehre, Ersatzbefriedigung herhalten muß. Auch der „Maskulismus“ übrigens.

            Du tust hier immer so intellektuell, hast aber etwas ganz Wesentliches nicht verstanden. Du mußt drei Alice-Miller-Bücher lesen.

            Und jetzt kauf‘ eine Bio-Fairtrade-Banane. Das ist besser für die Welt als schwachsinniges Theoretisieren von Berufsrevolutionären.

            Bei Aldi gibt es jetzt eine Menge Bio-Fairtrade-Tee-Sorten. Ich präferiere Schwarz-Grün.

            So gehet nun denn hin und kaufet diesen Tee, auf daß sich die Welt in diesem Sinne verbessern möge. Ohne irgendwelche Scheiß-Ismen.

            Ein kluger Mann sagte einmal ungefähr 30 Jahre nach Christi Geburt:

            „Selig sind die Armen im Geiste.“

          • @ Gendern, bis der Arzt kommt

            „Du bist Teil des Gaga-Dada-Nonsens–Fick-Dich-Anarchismus,“

            Es gibt mehrere Dutzend anarchistische Strömungen, aber die von dir genannte ist nicht existent.

            „der nicht begriffen hat, daß jeder Ismus Schwachsinn ist und als Heilslehre, Ersatzbefriedigung herhalten muß.“

            Das sehe ich anders.
            Ich bin der Ansicht, dass Strömungsdifferenzierungen in politischer/philosophischer/wissenschaftlicher/religiöser etc. Hinsicht in einer komplexen Welt sowohl unvermeidbar als auch grundsätzlich positiv sind.

            Wenn wir z.B. das westliche politische Denken nehmen, so haben sich als Hauptströmungen folgende herausgebildet: Liberalismus, Konservatismus, Marxismus, Anarchismus, Kommunitarismus und Poststrukturalismus.
            (Selbstverständlich besitzen alle genannten Hauptströmungen des westlichen politischen Denkens nochmal Unterströmungen und es gibt Mischformen.)

            Du würdest nun also sagen: „Ismen“ sind Schwachsinn, also sollten wir uns gar nicht mit den genannten politischen Strömungen befassen.

            Dagegen bin ich der Ansicht: Alle Hauptströmungen des westlichen politischen Denkens besitzen Errungenschaften und Teilwahrheiten, ebenso wie Fehler und Einseitigkeiten. Wir sollten daher stets versuchen die Teilwahrheiten zu erkennen und zu verknüpfen. Das setzt aber bereits die Existenz der genannten „Ismen“ voraus.

            In meinem Fall steht nun der Anarchismus mehr im Zentrum meiner politischen Weltsicht als die anderen. Dass dies nicht bedeutet, dass Anarchisten immer Recht hätten und alle anderen immer Unrecht oder dass die anderen Hauptströmungen des politischen Denkens keine Errungenschaften und Teilwahrheiten besäßen, mache ich allerdings regelmäßig deutlich.

            „Auch der „Maskulismus“ übrigens.“

            Als Maskulist habe ich mich in jenem von Warren Farrelll beschriebenen Sinne verstanden.

            Warren Farrell:

            „Ich bin Männerrechtler (oder Maskulist), wenn Männerrechte und Männerbefreiung mit gleichen Chancen und gleicher Verantwortung für beide Geschlechter definiert werden. Ich bin ein Frauenrechtler, wenn Feminismus gleiche Chancen und Verantwortung für beide Geschlechter propagiert. Ich stehe im Widerspruch zu beiden Bewegungen, wenn eine sagt, „unser Geschlecht ist das unterdrückte Geschlecht, deswegen haben wir Anspruch auf bestimmte Vorrechte“. Das ist nicht die Befreiung, sondern die Machtergreifung eines Geschlechtes.”

            (aus: Warren Farrell, Mythos Männermacht, Zweitausendeine, 1995, S. 29)

            Ich bezeichne diese Perspektive auch mit dem Begriff „Integraler Antisexismus“.

            „Du tust hier immer so intellektuell, hast aber etwas ganz Wesentliches nicht verstanden.“

            Und das wäre.

            „Du mußt drei Alice-Miller-Bücher lesen.“

            Habe ich, finde ich auch gut. Aber mich interessieren auch die Teilwahrheiten anderer psychologischer Schulen und Forschungsbereiche.

            „Und jetzt kauf‘ eine Bio-Fairtrade-Banane. Das ist besser für die Welt als schwachsinniges Theoretisieren von Berufsrevolutionären.“

            Warum sollte das zwangsläufig im Widerspruch zueinander stehen? Man muss es sich natürlich finanziell leisten können solche Produkte zu kaufen. Falls dies aber der Fall wäre, müsste man deswegen doch trotzdem nicht auf libertär-sozialistische Theorie und Praxis verzichten.

          • „Du bist Teil des Gaga-Dada-Nonsens–Fick-Dich-Anarchismus,“

            Es gibt mehrere Dutzend anarchistische Strömungen, aber die von dir genannte ist nicht existent.

            rofl made my day! 😀

          • Als Freund sinnloser Teilwahrheiten bin ich der Meinung, daß man sich auch mit dem Gaga-Dada-Nonsens–Fick-Dich-Anarchismus auseinandersetzen sollte.

            Er beinhaltet nämlich die Einsicht, daß dummes Schwafeln zu nichts führt.

            Leszek ist ein psychologischer Analphabet, da er nicht begriffen hat, daß die von ihm aufgeführten abstrakten Theorien und Denkschulen den Zweck moderner Religionen haben und in erster Linie einen psychopathologischen Charakter haben, wie man an den Vertretern dieser Schulen gut studieren kann.

            (Editiert: Bitte daran denken: Kommentare sollten höflich und sachlich sein. Ich bin in einem gewissen editierrückstand, es kann in Zukunft dazu führen, dass ich entsprechende Kommentare mit Beleidigungen aus Zeitgründen dann einfach lösche)

            Im Grunde genommen sind diese Schulen wie Kommunismus, Anarchismus, Konservatismus etc. intellektuelle Drogen, die high machen, aber wenig Gutes bewirken.

            Das ist auch der Grund, warum diese modernen Religionen immer weniger Anhänger finden.

            Fair-Trade-Produkte kaufen und ganzheitlich konsumieren ist da weitaus sinnvoller und zielführender.

            Ideologien wie Anarchismus et al. sind die Zombies des 20. und 19. Jahrhunderts.

          • @ Gendern, bis der Arzt kommt

            „Leszek ist ein psychologischer Analphabet, da er nicht begriffen hat, daß die von ihm aufgeführten abstrakten Theorien und Denkschulen den Zweck moderner Religionen haben“

            Auch das sehe ich anders. Ich denke, dass sich die moderne Politische Philosophie signifikant von voraufklärerischen Formen von Religiosität unterscheidet, insofern die moderne Politsche Philosophie auf der Aufklärung beruht und daher Rationalitätsstandards beinhaltet, die sich bei voraufklärerischen Religionen nicht finden.

            Mir scheint es eher so, dass du dein Desinteresse an allen politischen, philosophischen, soziologischen, psychologischen etc. Denkschulen – mit Ausnahme einer einzigen Psychologin – durch oberflächliche Abwertungen zu kaschieren versuchst.

            „und in erster Linie einen psychopathologischen Charakter haben, wie man an den Vertretern dieser Schulen gut studieren kann.“

            Dass alle Hauptströmungen des westlichen politischen Denkens sowie ihre Vertreter als pathologisch zu beurteilen seien, scheint mir keine besonders differenzierte Sichtweise zu sein. Ich verwende dbzgl. ein anderes Beurteilungskonzept und wiederhole dbzgl. einen früheren Beitrag von mir:

            Ich vertrete, was die westlichen Hauptströmungen des politischen Denkens angeht, ein spezifisches Beurteilungskonzept. Als die wichtigsten Hauptströmungen des westlichen politischen Denkens sehe ich Liberalismus, Konservatismus, Marxismus, Anarchismus, Poststrukturalismus/Postmodernismus und Kommunitarismus.

            Meiner Meinung nach gibt es in allen diesen Hauptströmungen des politischen Denkens Teilwahrheiten und Errungenschaften, aber auch Fehler und Einseitigkeiten. Es ist m.E. also nicht möglich, dass eine dieser Strömungen immer nur zu 100 % Recht hat und die anderen immer nur zu 100 % Unrecht.

            Außerdem gehe ich davon aus, dass jede dieser Hauptströmungen des politischen Denkens in Geschichte und Gegenwart sowohl in einer mit einer demokratisch-menschenrechtlichen Perspektive kompatiblen wie in einer aus demokratisch-menschenrechtlicher Perspektive abzulehnenden Variante vorkommt.

            Daher gibt es in Geschichte und Gegenwart z.B.:

            – einen sozialen Liberalismus und einen unsozialen Liberalismus, letzterer wird in seiner heute dominierenden Form von Kritikern oft mit dem Begriff Neoliberalismus bezeichnet.

            – einen demokratischen Konservatismus und einen undemokratischen Konservatismus, letzterer wird in seiner Extremform auch als Faschismus bezeichnet.

            – einen demokratischen Marxismus und einen undemokratischen Marxismus, letzterer wird auch als Marxismus-Leninismus bezeichnet.

            – einen auf die Förderung der demokratischen Selbstorganisation der Bevölkerung abzielenden Anarchismus (auch Massen-Anarchismus genannt) und einen auf m.E. unverantwortlichen, gewaltsamen, faktisch elitären Aktionismus von Kleingruppen abzielenden Insurrektionalistischen Anarchismus.

            – einen Kommunitarismus, der liberale Prinzipien integriert und einen antiliberalen Kommunitarismus

            – einen nicht-politisch-korrekten demokratischen Poststrukturalismus/Postmodernismus und einen autoritären politisch korrekten Poststrukturalismus/Postmodernismus.

            Manchmal sind die Grenzziehungen bei diesem Modell m.E. ziemlich eindeutig, nicht in jedem Einzelfall können Unterströmungen oder Vertreter der Hauptströmungen des politischen Denkens aber so eindeutig einem der beiden Pole zugeordnet werden, da es natürlich auch Abstufungen und Grauzonen gibt, aber als allgemeines grobes Orientierungsmodell scheint mir diese Konzeptualisierung erstmal hilfreich zu sein.

            Der Umgang mit den Abstufungen und Grauzonen stellt allerdings die eigentliche intellektuelle Herausforderung für faire und differenzenzierte Beurteilungen bei diesem Modell dar, denn es gibt eben auch vieles, was sich irgendwo zwischen den genannten Polen bewegt.

            Ich halte es nun zumindest für wünschenswert, dass die Vertreter der „positiven“ Varianten der genannten Hauptströmungen des politischen Denkens sich gegenseitig als demokratisch-menschenrechtlich anerkennen, auch wenn sie bei verschiedenen Fragen und Themen anderer oder gegensätzlicher Meinung sind. Auf Grundlage einer solchen gegenseitigen Anerkennung als demokratisch-menschenrechtlich können ihre Vertreter/Anhänger sich dann sowohl gegenseitig rational kritisieren als auch potentiell voneinander lernen.

      • Es stört Linke bis heute nicht, dass dieser Schwule hat umbringen lassen.

        Also, ich bin Linker – und finde es nicht gut, daß Kommunisten Schwule und andere Menschen malträtiert haben.

        Und ich bilde mir ein, daß das die meisten Linken heute so sehen.

        Aber ich will Adrian nicht in seinem extrem primitiven Weltbild verunsichern. Schließlich sollten wir auch unter westlichen, weißen Schwulen Leute haben, die ähnlich verbohrt und verstrahlt wie Islamisten sind.

        Allein aus Gründen der Diversity.

    • „Liebe Linke: Ich habe ein Problem mit dem Islam, weil er rechts ist“

      Guter Artikel, ich würde mir nur wünschen, dass man in diesem Land endlich aufhört alles als „rechts“ zu bezeichnen, was einem nicht gefällt. Auch wenn es im Kontext des Artikels natürlich Sinn macht, weil es eben Linke triggern soll, entsteht im Endeffekt natürlich ein Widerspruch, wenn angeblich „Rechte“ aus Deutschland den angeblich rechten Islam nicht hierhaben wollen. Der Islam ist eine totalitäre Religion, die in ihrer extremen Ausprägung jeden Fortschritt, jede erfolgreiche Wirtschaft und sogar Bildung und unabhängige Kultur (Sachen die ich im deutschen Sinne explizit „rechts“ einordnen würde) verhindert. Aus der Wirkperspektive hat er also sehr viel mehr Gemeinsamkeiten mit dem „real existierenden Sozialismus“, auch wenn in ihm das Gerechtigkeits- und Gleichheitsgetue durch einen anderen Glauben ersetzt ist… vielleicht mögen ihn deshalb so viele Linke. Er ist in seiner Wirkung egalitär, er macht alle gleich arm und rechtslos.

  1. 1. Man sollte nie vergessen, dass die Linke die westliche Zivilisation hasst, weil diese ihre Idee des Sozialismus besiegt hat.

    2. Die USA, als oberste Instanz der westlichen Welt, wird ergo umso mehr gehasst.

    3. Israel ist ein westliches Land, umgeben von Drittwelt-Versagerstaaten. Ein optimaler Kandidat um sich gegen den bösen „weißen“ Täter und für die armen PoC einzusetzen.

    4. Linke mögen keine Juden. Diese wurden historisch immer verfolgt, sind eine winzige Minderheit und dennoch überdurchschnittlich erfolgreich.
    Zudem wurde der Holocaust an Juden verübt, die – und das ist die Crux – westliche, weiße Europäer gewesen sind.
    Das gesamte Opferdogma der Linken wird durch Juden und den Holocaust in Frage gestellt (ähnlich ist es übrigens bei Ostasiaten, die sich auch nicht durch Linke zum Opfer machen lassen).

    • Klar, Menschen, deren Land geraubt und besetzt wurde, sind Versager. Das tut ja schon weh, solche Statements zu lesen…

        • Ich stimme Adrians obiger Analyse im Wesentlichen nicht zu, weil „Linke“ nicht alle gleich sind, aber der Vergleich sitzt. Die Doppelmoral der politischen Korrektheit wird hier deutlich.

          Fall: „Land X vertreibt Menschen Y aus ihrer angestammt Heimat mit der Rechtfertigung, es sei Opfer der Nazis gewesen“

          X = Polen: gut
          Y = Deutsche Vertriebenenverbände: böse

          X = Israel: böse
          Y = Radikale Palästinenser: gut

          (Ich mag sowohl Israel wie Polen damit da kein Missverständnis aufkommt)

          • Der Kontext ist hier in wesentlichen Teilen schon unterschiedlich, der Vergleich kommt mir eher Apfel-Birnig vor. Die deutsche Vertreibung ist prinzipiell ein abgeschlossens Kapitel, die der Palästinenser nicht, und hatte auch einen anderen Ursprung.

          • @Evenflow: Es gibt immer Unterschiede auf die man sich zurückziehen kann wenn einem ein Vergleich nicht gefällt. Das sollten dann aber relevante Unterschiede sein. Bei den Kernpunkten einer ethischen Bewertung sind die beiden Ereignisse mMn sehr gut vergleichbar.

          • Er hat nur die woke Position gespiegelt um die doppelten Standards zu highlighten, wie ich oben auch. Das lässt keinen Rückschluss auf jemandes politische Position zu. Es lässt höchstens einen gewissen Scharfsinn vermuten.

        • @Adrianahu Akbar

          Schießt Du auch Raketen auf Polen ab, weil die Breslau, Danzig und Stettin „geraubt“ haben?

          Hier wird so viel primitive Scheiße erzählt. Und das von einem vorgeblich gut ausgebildeten Schwulen.

          Die Polen haben die Ostgebiete nicht geraubt. Sie sind ihnen zugeschlagen worden. Nachdem Deutschland dort wüste Verheerungen angerichtet und einen Angriffskrieg begonnen hatte.

          Eine völlig andere weltpolitische Situation.

          Dein postmoderner McCarthyismus ist wirklich lächerlich und ein Grund, warum man Rechte nicht wählen bzw. ernst nehmen kann.

          Du solltest mit deiner Linkenparanoia mal einen Psychotherapeuten aufsuchen. Es gibt an riesiges Spektrum an linken Ansichten – von Palmer bis Stalin.

          Alles in einen Topf zu werfen ist dümmer als eine Haßpredigt eines Islamisten in Neukölln.

    • @Adrian:

      »3. Israel ist ein westliches Land, …«

      Das muss man inzwischen in Frage stellen:

      »Israel—at least the largely secular and progressive version of Israel that once captured the world’s imagination—is over. Although that Israel was always in some ways a fantasy, the myth was at least grounded in reality. Today that reality has changed, and the country that has replaced it is profoundly different from the one its founders imagined almost 70 years ago.«

      In Israel wackelt schon seit langem der fundamentalistisch-religiöse Schwanz mit dem säkularen Hund. Seitdem das säkulare Israel versäumt hat, als Reaktion auf die Ermordung Rabins 1995 die radikalen Siedler mit vorgehaltenem Bajonett aus dem Westjordanland zu treiben, macht die religiöse Rechte Israels, was immer sie will.

      Moshe Zuckermann im Telepolis-Interview:

      »Die Gewalteskalation war nicht das Resultat ideologischer Scheinpostulate wie des Rechts auf Selbstverteidigung. Sie war Ergebnis einer wohlorchestrierten Provokationskette vonseiten der Israelis: Polizei am Tempelberg, Absperrung der Zugänge nach Jerusalem für Araber, Sheikh Jarrah und einiges mehr. Die Hamas sollte reagieren, damit es zwangsläufig zur Gewalteskalation kommt.«

  2. Kennt eigentlich jeder hier die Moral Foundations Theorie von J. Haidt aus The Righteous Mind?

    1) Fürsorge/Leid: Diese Grundlage hängt mit unserer langen Evolution als Säugetiere mit Bindungssystemen und der Fähigkeit zusammen, den Schmerz anderer zu fühlen (und nicht zu mögen). Sie liegt Tugenden wie Freundlichkeit, Sanftmut und Fürsorge zugrunde.
    2) Fairness/Betrug: Diese Grundlage ist mit dem evolutionären Prozess des reziproken Altruismus verbunden. Sie erzeugt Vorstellungen von Gerechtigkeit, Rechten und Autonomie. Anmerkung: In unserer ursprünglichen Konzeption beinhaltete Fairness die Sorge um Gleichheit, die von politischen Liberalen stärker vertreten wird. Als wir die Theorie jedoch 2011 auf der Grundlage neuer Daten neu formulierten, betonten wir die Verhältnismäßigkeit, die von allen befürwortet wird, aber stärker von den Konservativen]
    3) Loyalität/Verrat: Diese Grundlage hängt mit unserer langen Geschichte als Stammeswesen zusammen, das in der Lage ist, wechselnde Koalitionen zu bilden. Sie liegt Tugenden wie Patriotismus und Selbstaufopferung für die Gruppe zugrunde. Sie ist immer dann aktiv, wenn Menschen das Gefühl haben, dass es „einer für alle und alle für einen“ sind.
    4) Autorität/Subversion: Diese Grundlage wurde durch unsere lange Primatengeschichte hierarchischer sozialer Interaktionen geprägt. Sie liegt den Tugenden von Führung und Gefolgschaft zugrunde, einschließlich der Ehrerbietung gegenüber legitimer Autorität und dem Respekt vor Traditionen.
    5) Reinheit/Beschmutzung: Diese Grundlage wurde von der Psychologie des Ekels und der Kontamination geprägt. Sie liegt den religiösen Vorstellungen vom Streben nach einem erhabenen, weniger fleischlichen, edleren Leben zugrunde. Sie liegt der weit verbreiteten Vorstellung zugrunde, dass der Körper ein Tempel ist, der durch unmoralische Aktivitäten und Verunreinigungen entweiht werden kann (eine Vorstellung, die nicht nur in religiösen Traditionen zu finden ist).
    6) Freiheit/Unterdrückung: Bei dieser Grundlage geht es um die Gefühle der Reaktanz und des Ressentiments, die Menschen gegenüber denen empfinden, die sie beherrschen und ihre Freiheit einschränken. Ihre Intuitionen stehen oft in Spannung zu denen der Autoritätsstiftung. Der Hass auf Tyrannen und Dominatoren motiviert Menschen dazu, sich in Solidarität zusammenzuschließen, um sich dem Unterdrücker zu widersetzen oder ihn zu stürzen.

    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

    Gemäß Hanlon’s Razor braucht man Social Justice Warriors keine machiavellistischen Züge („Ich unterstütze Palästina, um zu …“) zu unterstellen, es reicht anzunehmen, dass bei ihnen die Grundzüge 1, 2 und eben ganz besonders 6 außer Rand und Band sind.

    Wo der Gedanke – philosophiegeschichtlich gesprochen – herkommt, dass man die Welt sinnvoll aufteilen kann in die disjunkten Gruppen der Unfreien und die Gruppe derer, die dafür sorgen, dass die Unfreien unfrei bleiben, muss da nicht unbedingt diskutiert werden.

    • Ich verstehe nicht so ganz, warum Du Haidts letzten Punkt 6 so hervorhebst. Die Israelis unterdrücken die Palästinenser doch nicht, sie nehmen ihnen auch nicht ihre Freiheit. Punkt 6 müsste eigentlich irrelevant sein in Bezug auf den Nahost-Konflikt.

      • Es verstehe alle Pro-Palästina/Anti-Zionismus Aktivisten so, dass sie für Palästina Unfreiheit und Unterdrückung reklamieren.

        Was sonst?

        „Anti-kolonial“ ist ein ständig verwendetes Schlagwort.

        • So sind sie, unsere Linken. Gegen Grenzen und Staaten und für Multikulturalismus.
          Außer bei Palästina. Da darf man so richtig für homogenen Nationalismus sein.

          • Adrian als strammer Rechter wird mit Sicherheit der Masseneinwanderung von Türken in die BRD freudig zustimmen und einen Teilungsplan der UNO unterstützen, der die Hälfte der BRD den Türken abtritt. Ganz sicher. Rechte sind sehr konsistent in ihren politischen Überzeugungen und gänzlich ohne Widersprüche!

      • „Die Israelis unterdrücken die Palästinenser doch nicht, sie nehmen ihnen auch nicht ihre Freiheit.“

        Ich glaube, dass sehen „die“ Palästinenser ein bisschen anders, und zwar insbesondere die, die im Gazastreifen leben. Ich kenne mich nicht gut aus, aber soweit ich weiß, kontrolliert Israel die Strom- und Wasserzufuhr, plus die Landzugänge, und darüber gibt es immer wieder Streit. Jüngst las ich, schon vor der Eskalation gab es täglich nur vier Stunden Strom im Gazastreifen. Wundert mich wenig, wenn die Palästinenser dort sich ein wenig wie in einem großen israelischen Gefängnis vorkommem.

  3. Befremdlich finde ich ja gar nicht mal, wohin genau sich FFF, BLM etc. positionieren, sondern dass sie sich überhaupt in diesen Fragen auf eine Seite stellen. Dahinter könnte man schnell einen Anspruch der Zuständigkeit und Allmächtigkeit über alle wichtigen Themen der Menschheit vermuten, etwas fast Religiöses.

    Sollen sich die FFF-Frolleins doch ums Klima scheren, von mir aus können sie auch den CO2-Ausstoß der israelischen und der Hamas-Raketen ächten – aber die geschürte Klimaangst der Menschen jetzt zu nutzen, um beliebig global- oder gesellschaftspolitische Zustände zu beeinflussen, ist extrem unredlich.

    Hier wird wie auch bei Corona die zuvor subtil injizierte Angst der Menschen vor etwas Unsichtbarem und nicht Fassbarem instrumentalisiert, um die Geschehnisse auf der Welt zu bestimmen und zu beherrschen.

  4. Direkt zur Eingangsfrage: Ganz simpel Kognitive Dissonanz? Simple Denkfaulheit und Bequemlichkeit, die paradiesische Selbsterhöhung zu verlassen und sich auf den dreckigen und komplizierten Boden der Realität zu begeben?

    Ich gehe tatsächlich davon aus, dass wir es mit sektenähnlichen Phänomenen zu tun haben. Und da ist es geradezu eine Grundvoraussetzung, wegzublenden, was nicht ins innere heile Weltbild passt. Und die hatten ja in der letzten Zeit als Axiom, dass der Islam hochstehend in der Opferolympiade ist und daher außerhalb jeder Kritisierbarkeit.

  5. Ich bin auch auf der Seite der Palästinenser, und das hat nichts damit zu tun, dass ich den Islam idealisiere. Der Islam ist die intoleranteste aller Religionen, soweit ich das sehen kann, aber das gibt niemandem das Recht, die Palästinenser aus ihrem Land zu vertreiben. Moshe Dayan beschrieb mal die israelische Politik, die schließlich zum 6-Tage-Krieg geführt hatte:

    „We thought then, and this continued for quite a long time, that we could change the lines of the armistice agreements by military actions that were less than war. That is, to grab some territory and to hang on to it until the enemy despairs and gives it to us.“

    Man kann ergänzen, dass diese Politik bis heute anhält.

    Eine Position ist nicht falsch, nur weil SJWs sie vertreten, genauso wenig, wie eine Position falsch ist, nur weil die AFD sie vertritt.

    • Es gibt aber antisemitische Unter- und Obertöne und extreme Unversöhnlichkeit in einer signifikanten Teilmenge der Araber und bei ihren Alliierten in westlichen Ländern. Was ist damit?

      • Auch antisemitische Untertöne verwirken nicht das Recht, in seiner Heimat bleiben zu dürfen. Haben denn Schwarze in der USA der 1950er Jahre permanent darauf hingewiesen, dass europäische Weiße bei ihrer Kritik nicht gemeint sind? Glaub ich nicht.

        • „Auch antisemitische Untertöne verwirken nicht das Recht, in seiner Heimat bleiben zu dürfen.“

          Sie diskreditieren aber politische Organisationen die Antisemitismus an den Tag legen, und ihre westlichen Sympathisanten.

        • PS „Haben denn Schwarze in der USA der 1950er Jahre permanent darauf hingewiesen, dass europäische Weiße bei ihrer Kritik nicht gemeint sind? Glaub ich nicht.“

          Die amerikanischen Schwarzen haben damals Weiße nicht angegriffen oder abgewertet. Protest gegen Benachteiligung ist doch nicht das Gleiche wie Rassismus gegen die Bevölkerungsteile die nicht benachteiligt sind.

          • Moooment! Das ist jetzt auch nicht zutreffend. Es gab auch bei der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA sehr wohl sogar hochgradig rassistische Strömungen. Es war für diese Bewegung ein Segen, dass sich mit MLK ein Mann hervorgetan hatte, der mit seinen klar antirassistischen, vermittelnden und versöhnenden Positionen viele Menschen aller Rassen hatte erreichen und überzeugen können. Hätte es ihn nicht gegeben, wäre das, so glaube ich, schon damals in einen massiven Rassenkrieg eskaliert. Die Zutaten dafür waren auf beiden Seiten vorhanden.

          • @Billy
            „Es gab auch bei der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA sehr wohl sogar hochgradig rassistische Strömungen.“

            Kamen die nicht erst später? 60er Jahre, Malcolm X und so? Bin aber kein Experte.

            „Es war für diese Bewegung ein Segen, dass sich mit MLK ein Mann hervorgetan hatte, der mit seinen klar antirassistischen, vermittelnden und versöhnenden Positionen viele Menschen aller Rassen hatte erreichen und überzeugen können.“

            Dies hat am Ende jedenfalls dominiert und prägt das BIld. In jedem Fall ist es sachlich nicht notwendig, dass Opfer von Rassismus einen „umgedrehten Rassismus“ entwickeln. Außerdem passt die Analogie nicht. Israel pflegt keinen „antiarabischen Rassismus“, der eine symmetrische Reaktion erklärbar machen würde.

          • @ anorak2

            Ich wollte das auch nicht analog zu Israel verwenden. Ich wollte nur richtigstellen, dass es auch schon zu Zeiten von MLK durchaus rassistische Strömungen bei den Schwarzen gab. Dass MLK die Mehrheit der Menschen hinter sich bringen konnte, ist im Übrigen gar keine Überraschung. Die wenigsten Menschen neigen zu feindseligem, gewaltsamem Verhalten. Das Problem ist oft nur, dass diese klare Mehrheit der Vernünftigen in der Regel ein unorganisierter Haufen von der Radikalität organisierter Spinner völlig überrumpelter Individuen ist, so wie man es auch derzeit in unserer Gesellschaft erleben kann. Damals gab es mit MLK einen intelligenten, eloquenten Menschen mit vernünftiger Gesinnung, der diesen Haufen einen konnte. Ein solcher Mensch fehlt derzeit leider unter anderem im Zuge dieses ganzen BLM-Wahnsinns sowie der Identitätspolitik im Allgemeinen.

          • Es gab bei den Schwarzen damals doch beides, vermittelnde (MLK) und selbst rassistische Positionen. Aber was spielt das denn für eine Rolle? Rassentrennung in Bussen oder Schulen ist doch nicht richtig, nur weil man vielen Schwarzen vorwerfen kann, selbst rassistisch zu sein.

          • „Rassentrennung in Bussen oder Schulen ist doch nicht richtig, nur weil man vielen Schwarzen vorwerfen kann, selbst rassistisch zu sein.“

            Boah, Leute, ehrlich jetzt?! Ich komm mir hier gerade vor, wie in nem SJW-Forum!

            Meine Aussagen fußten ERKENNBAR im Kontext auf Anoraks Aussage: „Die amerikanischen Schwarzen haben damals Weiße nicht angegriffen oder abgewertet.“

            Ich verwies lediglich darauf, dass das historisch so nicht korrekt ist. WIE ZUM TEUFEL kommt man aus solchen Aussagen darauf, ich würde mit diesem Hinweis die in keiner Silbe von mir angerissene Rassensegregation legitimieren?

            Wirklich, ich dachte, wir wären hier ein Bissel weiter im Bereich des Diskussionsniveaus.

          • @Navido „Aber was spielt das denn für eine Rolle?“

            Du hast den Vergleich gebracht, du musst mir dann auch gestatten darauf einzugehen. Dein Argument war überspitzt „Rassismus rechtfertigt umgedrehten Rassismus“. Ich weiß ist ne holzschnittartige Verkürzung, aber das kam bei mir an. Und als Beispiel hast du die amerikanischen Schwarzen gebracht.

            Meine Antwort ist dreierlei, da du sie nicht verstanden zu haben scheinst liste ich sie hier nochmal übersichtlich auf:

            1. Nein, Rassismus rechtfertigt keinen umgedrehten Rassimus. Und „umgedrehter Rassismus“ ist genauso schlimm wie der urspürngliche und gehört genauso angeprangert, selbst da wo er wirklich „nur“ eine Reaktion ist.

            2. Die amerikanischen Schwarzen sind kein gutes Beispiel, weil zumindest der ausschlaggebende Teil der Bürgerrechtsbewegung und die große Mehrheit der schwarzen Bevölkerung keinen anti-weißen Rassismus entwickelt hat.

            3. Israel pflegt keinen anti-arabischen Rassismus, es gibt dort keine Apartheid oder irgendetwas Vergleichbares. Die Analogie passt deshalb sowieso nicht. Das ist ein Krieg um Land, ganz andere Kategorie.

            „Rassentrennung in Bussen oder Schulen ist doch nicht richtig, nur weil man vielen Schwarzen vorwerfen kann, selbst rassistisch zu sein.“

            Natürlich ist sie falsch und gehörte abgeschafft. Aber niemand hier hat etwas anderes gesagt, es war nicht einmal Thema. Aber: Zweimal falsch ergibt nicht richtig, ist jedenfalls meine Meinung. Du scheinst dagegen ein Unrecht mit einem anderen entschuldigen zu wollen, und dagegen wende ich mich.

          • @anorak2

            Ich will hier nicht umgekehrten Rassismus rechtfertigen, und ich will auch niemandem unterstellen, israelischen Völkerrechtsbruch rechtfertigen zu wollen. Mein Punkt ist, dass die Frage, ob Palästinenser antisemitisch sind oder ob Schwarze rassistisch sind, eher zweitranging ist. Gruppen können bestimmte Forderungen stellen, und ob die berechtigt sind oder nicht, hat nichts damit zu tun, welche Meinungen dort vertreten werden.

            Die Palästinenser, insbesondere in der Westbank, werden nunmal unterdrückt, und ich würde das als Apartheid bezeichnen. Israel kontrolliert 82% der Westbank. Für die Palästinenser dort sind israelische Militärgerichte zuständig, für die Siedler nicht. Die Israelis kontrollieren das Wasser, die Straßen, die teilweise nur Siedler benutzen dürfen, und die Baugenehmigungen. Das Land gehört denen nicht.

          • @Navido „Mein Punkt ist, dass die Frage, ob Palästinenser antisemitisch sind oder ob Schwarze rassistisch sind, eher zweitranging ist.“

            Das finde ich nicht, und deswegen mein Widerspruch. Mit Rassisten solidarisiert man sich nicht, auch nicht mit palästinensischen Rassisten.

      • Das hat, glaub ich, mit Navidos Positionierung nichts zu tun. Ihm geht es um das Politische, nicht um die Frage, ob eine Seite rundweg gut und die andere Seite rundweg böse ist.

        Meine Meinung dazu: Ich halte es für falsch, eine grundsätzliche Position in einem der beiden Lager zu beziehen. Dass die Israeliten nicht gerade einen vor allem für die dortigen Völker sympathischen Einstand in der Region gefeiert haben, ist auch meiner Meinung nach unstrittig. Ich glaube, die waren einfach so sehr beseelt von dem Gefühl, immerzu in einer notleidenden Opferposition zu sein, dass sie darüber jedes eigene Verhalten als legitime Handlung ansahen; man könnte es fast vergleichen mit der Haltung heutiger Opferolympioniken wie den BLM-Aktivisten, nur mit dem Unterschied, dass viele der Israeliten damals TATSÄCHLICH schlimmstes Leid erlebt hatten.

        Aus heutiger Sicht kann man aber auch einfach nicht mehr sagen, weil der Staat auf völkerrechtlich fragwürdige Weise zustande gekommen ist, ist man pro Palästinenser. Viele Israelis, die heute leben, sind dort bereits geboren worden. Für die ist das deren Heimat. Ihnen diese zu nehmen, wäre wiederum dasselbe Unrecht gegen sie, welches die Palästinenser für sich beklagen. Außerdem halte ich es für einen oft gemachten, aus einem gewissen naiven Wohlwollen heraus entstandenen Fehlschluss, sich etwa für eine Zweistaatenlösung auszusprechen und zu meinen, man sei damit auf der Seite der Palästinenser. Es sind nicht nur die Israelis, die sich politisch einer solchen Lösung versperren. Auch die Palästinenser haben daran mehrheitlich kein Interesse, denn, da trifft Anoraks Bedenken zu, der bei vielen Muslimen tief verwurzelte Antisemitismus, dort noch verstärkt durch den historisch begründeten Antizionismus, lässt die Vorstellung geradezu absurd erscheinen, die würden sich auf einen Schlag in die besten nur vorstellbaren Nachbarn verwandeln, wenn man ihnen nur ein Bisschen Land gäbe. Die würden es NIE akzeptieren, in direkter Nachbarschaft zum Staat der Juden zu leben. Das Ziel derer, die dort gerade Raketen auf Israel feuern, ist nicht ein Bisschen Land, deren Ziel ist die Ausradierung Israels und die Vertreibung der Juden.

        Die ganze Gemengelage ist hochgradig vertrackt. Und deshalb lehne ich die Haltung besagter SJWs auch nicht ab, nur weil die diese haben, sondern ich lehne sie ab, weil sie offen sichtbar um Lichtjahre zu unterkomplex ist, als dass man sie auch nur im Ansatz als eine sinnvolle, zielführende und schon gar nicht friedensstiftende Position betrachten kann.

        Wer meint, bei diesem Konflikt eine klare Position beziehen zu können, der hat den dortigen Konflikt offensichtlich nicht begriffen. Aber derlei unterkomplexe Aussagen von Leuten wie FFF-Kiddies und BLM-Aktivisten überraschen nicht. Diese Leute sind sogar zu dämlich, sich profunde zu den Dingen zu äußern, die sie selbst als ihre Kernthemen betrachten. Wie kann man von derlei Dumpfbacken erwarten, eine derartig komplizierte Situation wie im nahen Osten erfassen zu können?

        • Es gab seit den 90er Jahren nach Oslo (1993/1995) viele Verhandlungsrunden. Camp David (2000), Taba(2001), Annapolis (2007-2008), und später nochmal mit Netanjahu. Bei all diesen Verhandlungen haben die Palästinsenser nie mehr als die 67er Grenzen gefordert. Es ging immer nur um die Frage, wieviel Israel noch dazu bekommt. Netanjahu hatte die Verhandlungen geradezu torperdiert und sich schlicht geweigert, eigene Vorstellungen zu den Grenzen vorzulegen.

          Mittlerweile lehnt auch eine Mehrheit der Palästinenser die Zweistaatenlösung ab. Na und? Deswegen ist der Siedlungsbau doch nicht weniger völkerrechtswidrig.

          • „Deswegen ist der Siedlungsbau doch nicht weniger völkerrechtswidrig.“

            Ööööhm… Ja! Wie ich sagte: ich verweigere mich, in dieser unübersichtlichen Gemengelage, eine klare Position zu beziehen. Das heißt eben auch, was aus meinem Kommentar ersichtlich gewesen sein dürfte, dass ich nicht jedes Verhalten der Israelis rundweg entschuldige.

            Auch ein Grund, warum ich mich bei derlei komplexen Themen einer kategorischen Positionierung verweigere: man neigt dann einfach zu sehr dazu, selbst Leuten, die gar nicht in der klaren Gegenposition verortet sind, nur halt auch nicht im „eigenen Team“ mitspielen, Meinungen zu unterstellen, die diese gar nicht haben.

          • Ich finde diese Hinweise auf die armen Palästinenser, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, wenig überzeugend. Ist halt scheiße, wenn man einen Krieg verloren hat, aber man stelle sich vor, wir hätten die Schlesier und Pommern dauerhaft in Lagern leben lassen, ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft verweigert und seitdem ständig und lautstark ein Recht für sie auf Rückkehr in die Gebiete ihrer Großeltern im heutigen Polen gefordert. Dann hätten wir hier ein ähnliches Problem. Warum waren die Nachbarländer nicht in der Lage, die Palästinenser (gleicher Sprache und gleicher Religion) zu integrieren? Sogar in Israel leben heute 20% Araber, die meines Wissens nicht auswandern wollen.

          • „Ist halt scheiße, wenn man einen Krieg verloren hat, aber man stelle sich vor, wir hätten die Schlesier und Pommern dauerhaft in Lagern leben lassen, …“

            Dieser Vergleich mit dem zweiten Weltkrieg ist ziemlich daneben. Der wichtigste Krieg in diesem Kontext ist der 6-Tage-Krieg, und den hat Israel angefangen.

            “ Warum waren die Nachbarländer nicht in der Lage, die Palästinenser (gleicher Sprache und gleicher Religion) zu integrieren?“

            Die Mehrheit der Jordanier sind doch vertriebene Palästinenser. Der Libanon ist in einer schwierigen Situation: fragile demographische Strukturen, immer am Rande zum Bürgerkrieg, dysfunktionaler Staat. Da kann man nicht viel erwarten.

          • @Navido „Dieser Vergleich mit dem zweiten Weltkrieg ist ziemlich daneben. Der wichtigste Krieg in diesem Kontext ist der 6-Tage-Krieg, und den hat Israel angefangen.“

            Ich gestehe angelesenes Wissen, aber nach meiner Kenntnis haben alle arabischen Nachbarländer Israel mehrmals kollektiv angegriffen mit dem erklärten Ziel das Land von der Landkarte zu tilgen welches sie bis heute verfolgen und was nicht zuletzt auch rassistisch motiviert ist (s.o.).

            Der 6-Tage-Krieg ist zwar nominell durch Israel begonnen worden, aber „gilt als“ Präventivkrieg in dem Sinne, dass sie nur einem weiteren Angriff der arabischen Nachbarländer zuvorkamen der sonst unmittelbar bevorgestanden hätte. Ist das falsch?

          • „Der 6-Tage-Krieg ist zwar nominell durch Israel begonnen worden, aber „gilt als“ Präventivkrieg in dem Sinne, dass sie nur einem weiteren Angriff der arabischen Nachbarländer zuvorkamen der sonst unmittelbar bevorgestanden hätte. Ist das falsch?“

            Ja, das ist falsch. Historiker, auch pro-israelische wie Michael Oren, sind sich weitgehend einig, dass Nasser nicht angreifen wollte. Das war auch die Einschätzung des israelischen Geheimdienstes unmittelbar vor dem Krieg. Zu dem gleichen Ergebnis kamen sämtliche US-Geheimdienste. Es gibt ein berühmtes Zitat von Rabin von 1968 dazu:

            „“I do not believe Nasser wanted war. The two divisions which he sent to Sinai on May 14th would have not been enough to unleash an offensive against Israel. He knew it and we knew it.“

            Rabin war später eine große Hoffnung aber damals der schlimmste Kriegstreiber.

            Ähnlich äußerte sich auch Menachem Begin:

            „The Egyptian Army concentrations in the Sinai approaches do not prove that Nasser was really about to attack us. We must be honest with ourselves. We decided to attack him.“

        • „Meine Meinung dazu: Ich halte es für falsch, eine grundsätzliche Position in einem der beiden Lager zu beziehen.“

          Sehe ich auch so. Für mich sind in beiden Lagern A*löcher vertreten, die kein Interesse an einer Beilegung des Konfliktes haben. Auf palästinensischer Seite wüsste die Hamas wahrscheinlich nicht, wie sie sich an der Macht halten sollte, wenn der äußere Feind fehlt. Auf israelischer Seite wünschen immer noch viele, die Landnahme stückweise fortzusetzen.

          Ganz allgemein stellt sich die Situation aus palästinensischer Sicht so dar, dass ihnen historisch ihr Land geraubt und sie vertrieben wurden, was bis heute anhält, Stichwort illegale israelische Siedlungen, „Grenzkorrekturen“ beim Mauerbau und jüngst die Räumung eines palästinensischen Wohnblocks in Jerusalem, was der Anlass für die jüngste Eskalation war. Dazu die Besatzung der Israelis, die zwar nicht mehr im Gazastreifen unterwegs sind, aber das Gebiet von außen kontrollieren und malträtieren.

          Aus israelischer Sicht stellen die Palästinenser eine permanente Bedrohung für Israel dar. Früher Bombenattentate, heute Raketenbeschuss, und dass ein Haufen Palästinenser Israel von der Landkarte getilgt sehen will, ist ja nun kein Geheimnis. Mit seinen Nachbarstaaten hat sich Israel arrangiert, aber die Bevölkerung dort steht Israel auch kritisch gegenüber, gelinde gesagt. Die Israelis kommen sich daher, auf andere Weise, aber ebenfalls von außen belagert vor wie die Palästinenser im Gazastreifen.

          Und weil sich beide Seiten in der Defensive wähnen, halten beide Seiten ihre Angriffe auf die andere Seite für legitim. Obwohl die Palästinenser ungezielt auch auf Zivilisten schießen, und obwohl die Israelis zwar besser zielen, aber mit ihrer überlegenen Feuerkraft noch mehr Zivilisten treffen als die Palästinenser.

          Beide Seiten könnten die Gewalt von heute auf morgen oder übermorgen beenden, indem sie das eigene Feuer einstellen. Aber beide schießen weiter.

          Idioten.

  6. Der Musel ist halt der neue Ne*er.

    Diese Intersektierer stehen auf der Seite Palästinas, weil sie nun mal links stehen. Wer rechts steht, ist für Israel. Beide Positionen sind einseitig. Beide Postitionen sind die übliche politische Folklore. Das ideologische Lagerfeuer, an dem man sich wärmt.

    Die Sache mit Palästina läuft ja schon länger, als die intersektionalen Theorien en vogue sind. Das ist einfach ein klassisch linker Topos.

    Und Israel ist ja auch eine ziemliche Arschlochnation. Ähnlich wie die USA. Nur sind die Palästinenser eben nicht nur die bemitleidenserten Opfer. Sie verhalten sich selbst auch höchst unklug und undemokratisch.

    Sowohl Black lifes Matters als auch Friday[s] for Future haben sich in Tweets auf die Seite Palästinas gestellt und viele linke Organisationen, gerade solche, die intersektionale Theorien vertreten[,] machen dies genau so.

    Der Blogautor sollte mal seine verkümmerte weibliche Seite reanimieren und seine sprachlichen Kompetenzen ausbauen. Selbst im Englischen produziert er dauernd Fehler en masse.

    Wahrscheinlich schreibt Siri seine Blogartikel.

    • @ Renton

      Ich muss meine vorherige Weichei-Position revidieren. Du hast Recht mit Deinem Vorschlag vom letzten Mittwoch. Ich unterstütze das ab jetzt.

        • Sehe ich genauso. Außerdem kann ich mich durchaus selbst hinterfragen und regulieren. Und andere Leute sind mittlerweile hier auch recht extravertiert und fäkalpoetisch unterwegs. 🙂

          Schlümm, diese Känzelkaltscha hier. Bin mir sicher, daß Renton und Jochen hier bald die Scharia einführen werden.

          PS: Kann diesen Empörialismus nicht wirklich nachvollziehen. Mein Beitrag war doch mal abgesehen von dem Legasthenieteil recht konstruktiv. Oder darf man Israel und die USA nicht als das bezeichnen, was sie sind: Arschlochnationen?

      • Was habe ich denn Schlümmes geschrieben, lieber Jochen?

        Ich wollte doch nur veranschaulichen, daß Männer von Natur aus geringere sprachliche Kompetenzen haben, liege also voll auf der Linie dieses Blogs.

        Im übrigen sind Kommentarspalten durchaus recht unterhaltsam, wenn es zur Sache geht.

        Wenn Ihr Euch zukünftig kritisch zu Känzelkaltscha und Ähnlichem äußert, wäre das etwas suboptimal. 🙂

  7. Hätten die Palästinenser mehr Weitsicht und weniger Hamas, könnten sie einen Frieden mit Israel bekommen. Würden sie Israel als Staat anerkennen und die heute autonomen Gebiete nach Israel integrieren, mit allem, was dazu gehört, also Staatsbürgerschaft und so, könnten die Israelis das kaum ablehnen. Geht natürlich nicht an einem Tag. Sie müssten dafür dem Terror entsagen und sich in den neuen Staat einbringen. Sie könnten nur gewinnen. Israel ist relativ stabil, wohlhabend und hat ein vernünftiges Rechtswesen. Die israelischen Araber wollen ja dort nicht weg. Hingegen sind die Anliegerstaaten mehr oder weniger Shitholes, da will man nicht hin.
    Ebenso sollte die Welt darauf hinwirken, das die geflüchteten Araber zurück dürfen, oder wenigstens im Gastland integriert werden. Mit Diplomatie und viel weniger Waffenlieferungen könnte das gelingen. Israel braucht Frieden, die Palästinenser ein vernünftiges Leben. Utopie – ist mir auch klar. Aber wenn man sich Ruanda anschaut, dann keimt da schon Hoffnung auf.

        • Demographie ist Schicksal. Die Pals haben das kapiert.
          Wer absehbar den Geburten-Djihad gewinnt, braucht nicht (mehr) verhandeln, da das Ergebnis feststeht.

          …wenn man den Prozess freilich etwas beschleunigen könnte…

          • Ja und? Ist das etwa intelligent? Ohne die Uno und/oder die Israelis werden sie siegen und danach verhungern und verelenden. Verbünden wäre intelligent. Wenn sie gewinnen, werden sie verlieren, ganz einfach. Ist wie mit einem Atomkrieg. Wer zuerst feuert, stirbt als Zweiter.

    • Es wäre wohl auch der klügere Weg um ihre verhassten Juden irgendwann doch noch zu besiegen, wenn man es ernst meint. Mit den muslimischen Geburtenraten sollte doch Israel auch in einigen Jahrzehnten dann mehrheutlich islamisch sein.

      • Jo und wenn die Juden besiegt sind, haben die Araber ein weiteres Shithole, weil sie es nie gebacken bekommen, einen funktionierenden Staat zu schaffen.
        Wirklich klug wäre es, von den Israelis zu lernen und Frieden zu halten, nebst Senkung der Geburtenrate. Aber dann könnte ja Wohlstand einkehren, da sei Allah vor. Araber schaffen nix, die leben vom Öl und wenn der Westen das nicht mehr braucht, können sie wieder Kamele durch die Wüste treiben.
        Disclaimer: ich meine nicht den einzelnen Araber sondern ihre Staaten

      • „Mit den muslimischen Geburtenraten sollte doch Israel auch in einigen Jahrzehnten dann mehrheutlich islamisch sein.“

        Wäre es längst, wenn es die Orthodoxen nicht gäbe, die sich auf die Reproduktion, Beten und Aufrechterhaltung des Konfliktes spezialisiert haben. Als ich zuletzt geschaut hatte, lagen die aber trotzdem ein bisschen hinter der muslimischen Geburtenrate zurück.

        Wenn wir das mal extrapolieren, dann wird früher oder später eine Seite einen Genozid oder eine Massenvertreibung veranstalten. Entweder die Muslime, weil sie ohnehin die Überhand haben und den Israelis ihren erarbeiteten Wohlstand und die politische Macht nicht gönnen oder die Juden, weil sie sich in die Enge getrieben sehen.

        Der unwahrscheinlichste Fall ist, dass beide Seiten ihr Verhalten ändern und irgendwie überein kommen…

    • „Hätten die Palästinenser mehr Weitsicht und weniger Hamas, könnten sie einen Frieden mit Israel bekommen.“

      Bullshit.
      Als die säkulare PLO noch als Alleinvertreter des palästinensischen Volkes galt, sind die Religiösen als Spaltpilz von den israelischen Regierung gepampert worden. Die Hamas kam nicht aus dem Nichts.

      Politik ist gestreng nach der Devise getätigt worden „Der Feind meines Feinds ist mein Freund.“
      Israel ist der rüstungspolitische Grund, warum sich das Südafrika der Apartheit so lange hat halten können. Sie haben sich an der militärischen Ausstattung des Regimes eine goldene Nase verdient, während das „virtue signalling“ der israelischen Regierung (Sozialdemokraten, später Likud) zeitgleich öffentlich die volle Empörung gegen den schändlichen Rassismus des südafrikanischen Regimes zeigte.
      Aber wer auch immer die Geschäfte aufdeckte und ans Licht zerrte, war ein ganz schrecklicher Antisemit.

      Der Kampf der „spin doctors“ um die öffentliche Meinung läuft schon seit Jahrzehnten und wenn ihr glaubt, eure Meinung ist aus der erstbesten und damit glaubwürdigen Informationsquelle gebildet worden, dann seid ihr naiv.

      • Als die säkulare PLO noch als Alleinvertreter des palästinensischen Volkes galt, sind die Religiösen als Spaltpilz von den israelischen Regierung gepampert worden. Die Hamas kam nicht aus dem Nichts.

        Hört sich überraschend ähnlich an wie die Sache mit den USA und den Taliban.

        Ich sage ja: Israel und die USA sind Unrechtsstaaten. Und sich sehr ähnlich in ihrem chauvinistischen Habitus mit religiösem Auserwähltheitsgehabe.

  8. „warum sich intersektionale Organisationen auf die Seite Palästinas stellen“ ?

    Ganz einfach: weil Kommunisten, Sozialisten, Marxisten uä idR Antisemiten sind und immer waren.

    Alle Weltbeglückungsideologien und Religionen des Westens haben das Judentum immer heftigst um seinen vermeintlichen Status als „Volk Gottes“ beneidet und dafür zutiefst gehasst. Der alte christliche Antijudaismus wird von den säkularen modernen Erlösungsideologien in seinem Antijudaismus (der hier Antisemitismus genannt wird) noch übertroffen!

    Und warum geht es um „Palästina“? Palästina ist der alte Name Roms, um die Volk Judäas auch vom Namen her auszulöschen und es ist nur konsequent, dass sich unter diesem Banner die Judenhasser von heute sammeln, inbesondere die des Westens. Denn die sind es, die den Arabern die Identität „Palästinenser“ überhaupt erst erfunden und dann okroyiert haben! (Ein kleines, aber entscheidenes Detail, welches man wissen sollte).

    Dass die „intersektionale“ Linke oder überhaupt utopistische Linke die Antisemiten unser Generation sind, ist geschichtlich gesehen, absolut keine Überraschung, sondern für jeden, der die Geschichte des Westens halbwegs kennt, fast schon banal.

    Die Juden sagen: „in jeder Generation werden sie gegen uns aufstehen.“ Genau das ist wieder der Fall. „Niemals wieder“? Nee, es müsste eher „immer wieder“ heissen! Der christlich geprägte Westen scheint zu ignorant zu sein, um diesen Missstand aufzuheben. Es bräuchte dafür eben eine Portion jüdischer Werte wie Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeitssinn und das scheint Mangelware. Insbesondere bei jenen, die meinen Wahrheit sei nur ein materieller Zustand des Bewusstseins und „soziale Gerechtigkeit“ die Gerechtigkeit schlechthin!

    • „Ganz einfach: weil Kommunisten, Sozialisten, Marxisten uä idR Antisemiten sind und immer waren“

      Schau mal, Alex: Es ist eine historische WAHRHEIT, dass die Palästinenser aus ihrer angestammten Heimat vertrieben wurden. Das ist und bleibt richtig, auch wenn es der übelste Antisemit sagt. So ehrlich sollte man schon sein, wenn man aus dieser vertrackten Situation jemals rausfinden und Frieden schaffen will. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Hamas ein Haufen gewaltbereiter, antisemitischer Religioten sind.

      • Die Israelis haben die rausgeschmissen, weil sie zur gleichen Zeit von SECHS arabischen Staaten attackiert wurden. Und wer hat schon gerne eine fünfte Kolonne im Land?

        • Schon vor der Staatsgründung und vor dem Angriff der arabischen Staaten waren ca. 200000 Palästinenser auf der Flucht. Die jüdischen Verbände hatten auch außerhalb des für den jüdischen Staates vorgesehenen Gebietes angegriffen, insbesondere hatten sie einen Korridor bis Jerusalem geschaffen. Das Massaker von Deir Yassin fand einen Monat vorher statt. Der Angriff der arabischen Staaten war nicht der Beginn des Unabhängigkeitskrieges sondern nur eine weitere Eskalationsstufe.

          • Palästinenser ist nichtsdestotrotz ein Kunstbegriff und die Beliebtheit der Palästinenser in der arabischen Welt ist genauso oberflächlich wie die Bekenntnisse unserer Regierung zum Judentum in Deutschland. Übrigens wurde das Judentum schon ca. 1200 v. C. als ein Volk aus Kanaan erwähnt. Die Wurzeln liegen also weit zurück in einer Region namens Palästina, Palästinenser im Sinne einer muslimischen Bevölkerung ist allerdings eine pure Erfindung. Meine Sympathien gelten ganz klar den Juden/Israelis, denn die haben aus dem Land was gemacht, was man von der Arabern nicht behaupten kann.

          • @nouseforislam

            „Meine Sympathien gelten ganz klar den Juden/Israelis, denn die haben aus dem Land was gemacht, was man von der Arabern nicht behaupten kann.“

            Diese Begründung ist ein Freibrief dafür, ein weniger entwickeltes Land zu annektieren, das kann es irgendwie auch nicht sein…

  9. Kindermörder… Israel

    „Sie müssen halt davon ausgehen das wir die Regierung meinen“

    Jupp, wir müssen mentalen Hochleistungssport betreiben um seinen Antisemitismus zu etwas harmlosen umzudeuten.

      • „Wir haben diesen Abendschau-Beitrag aus folgenden Gründen aus unserem Online-Angebot entfernt: Die Berichterstattung entsprach definitiv nicht unseren journalistischen Standards, da sie der politischen Tragweite und Sensibilität des Themas nicht gerecht wurde. Die Darstellung des Geschehens war einseitig. Sichtweisen der Demonstrierenden wurden unzureichend hinterfragt und ungefiltert wiedergegeben. Die Berichterstattung enthielt inhaltliche und handwerkliche Fehler. Das bedauern wir sehr.“

        https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20210519_1930/pro-palaestina-demo-in-berlin.html

      • Was erwarten wir von der ÖR-Lügenpresse? Vielleicht hat die Journalistenzecke auch alte Ausgaben vom „Stürmer“ gelesen, um sein Wissen zu mehren?

      • Was ist denn an „Kindermörder Israel“ falsch?

        Es sind doch auch Kinder unter den Opfern.

        „LBJ! LBJ! How many kids did you kill today?“

        Das war eine Losung auf Antivietnamkrieg-Demos. LBJ = Lyndon B. Johnson.

        Ich sag‘ ja: Israel und die USA sind Arschloch-Nationen.

          • „Wieso demonstrieren die dann nicht auch gegen die Hamas? Haben die Raketen die keine Kinder töten?“

            Das, lieber @Matze, ist eine sehr viel intelligentere Frage als die Frage „Finden Sie Israel als Begriff nicht zu pauschal?“

            Sie sind halt parteiisch. Sie erkennen den Splitter im Auge des anderen, aber nicht den Balken im eigenen. Ist ungefähr so, wie deutsche Soldaten – zu recht – bis heute für die Massaker an der Zivilbevölkerung in Dörfern wie Chatyn, Oradour, Distomo,… zur Rechenschaft gezogen werden, aber Churchill, Arthur Harris usw. bis heute als Nationalhelden gelten, obwohl sie keine Dörfer, sondern ganze Städte einäschern ließen.

          • @Gendern-usw.

            „Was ist denn an „Kindermörder Israel“ falsch?“

            Die implizite Unterstellung, dass Israel GEZIELT und VORWIEGEND Kinder ermorden würden. Dabei sind die nur Kollateralschäden, die die israelische Armee vermeiden will. Nicht, dass ich von der israelischen Regierung viel halten würde. Die ist sicher nicht besser als die anderen (von den Absichten her), aber: Sie kann abgewählt werden und Demonstrationen sind legal (oder waren es bis zum Lockdown) und die Bevölkerung mag keine Massaker, so dass die israelische Regierung es sich nicht leisten kann, maximal barbarisch zu sein. Gerade der existierende Doppelstandard zu ihren Ungunsten verstärkt das noch.

    • Was sollen die denn sonst skandieren? „Kindermörder israelisches Militär“? Ein bisschen lang, oder? Und fragt dann der Interviewer auch: „Finden Sie das nicht ein bisschen pauschal, alle israelischen Soldaten über einen Kamm zu scheren?“

      Klar könnten die auch „Kindermörder Netanjahu“ skandieren, aber Netanjahu alleine war es auch nicht, der hat keine einzige Rakete abgefeuert.

      Für mich wieder mal ein Fall, wo Israelkritik krampfhaft in Antisemitismus umgedeutet wird, um sie zu delegitimieren.

      • „Für mich wieder mal ein Fall, wo Israelkritik krampfhaft in Antisemitismus umgedeutet wird, um sie zu delegitimieren.“

        Alleine dass „Israelkritik“ eine Kategorie ist. So als ob es ein normaler Teil des Daseins wäre, ein ganzes Land ständig mit Kritik zu überziehen. Es gibt doch auch keine „Dänemarkkritik“. Falls eines Tages die dänische Regierung was ganz Furchtbares machen sollte, würden zivilisierte Menschen vielleicht die verantwortliche Regierung oder Partei kritisieren, aber doch nicht Dänemark als „Mörder“ titulieren. Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Wer sowas sagt, hasst das Land als Ganzes.

        Und das ist nicht nur aus der Wortwahl hergeleitet. Wer ab und zu mitbekommen hat wie Leute aus dem Nahen Osten so drauf sind, der weiß die tillen bei den Themen Israel und USA völlig aus. Das sind Hassobjekte, da kannste gar nicht normal mit denen drüber reden.

        Wusstest du zB dass man nicht nach Libanon einreisen kann, wenn man einen israelischen Stempel im Reisepass hat? Es ist da verboten, schonmal in Israel gewesen zu sein. Musste aufpassen dass sie dich nicht in den Knast stecken dafür.

        Wusstest du auch, dass der Libanon mal beim Eurovision Song Contest teilnehmen wollte? Die hatten schon alles vorbereitet, einen Song ausgewählt, alles schön. Bis dann rauskam, dass laut einem dortigen Gesetz der libanesische TV-Sender verpflichtet gewesen wäre, die Übertragung des ESC während des israelischen Liedes zu unterbrechen. Da jedes Teilnehmerland verpflichtet ist, die gesamte Sendung 1:1 zu senden, wurde Libanon dann disqualifiziert.

        Solche gesetzlichen Regelungen sind ein Ausdruck der Irrationalität und des unbedingten Hasses die da offenbar herrschen.

        (Disclaimer: Ich bin sicher es gibt Libanesen, die das alles genauso bekloppt finden wie ich, aber sie sind offenbar nicht in der Mehrheit)

        • Israelkritik ist eine eigene Kategorie, weil Kritik am Handeln der israelischen Regierung schon so oft fälschlich als Antisemitismus gebrandmarkt wurde, dass ein Wort nötig war, um den Unterschied zu Antisemitismus zu verdeutlichen.

          Das heißt nicht, dass Israelkritik nicht oft tatsächlich mit Antisemitismus einhergeht. Aber wenn man schon jemanden fragt, wie in dem Interview, wie er seine Parole meint, dann sollte man seine Antwort vielleicht auch ernst nehmen. Sonst kann man sich die Frage auch gleich sparen. Oder man präsentiert valide(!) Anhaltspunkte, wieso man mutmaßlich belogen wurde. Eine allgemein oft anzutreffende antisemitische Haltung vieler Araber ist kein valider Anhaltspunkt bei dem konkreten Araber(?) aus dem Interview.

          • „Israelkritik ist eine eigene Kategorie“

            Du hast den Punkt nicht verstanden. Eine Begriffsbildung „Land + Kritik“ ist grundsätzlich Bullshit. Ein ganzes Land zu kritisieren hat überhaupt keine sinnvolle Bedeutung, es sei denn für irgendwelche Rassisten die Länder als Ganzes hassen. Für zivilisierte Menschen ist das kein sinnvoller Begriff.

          • Doch, das habe ich verstanden. Und ich habe damit gekontert, dass Israelkritik eine Ausnahme darstellt, weil es als Begriff entstanden ist, um sich gegen die Antisemitismuskeule zur Wehr zu setzen. Das scheinst Du nicht verstanden zu haben.

          • @Anarok

            Du hast den Punkt nicht verstanden. Eine Begriffsbildung „Land + Kritik“ ist grundsätzlich Bullshit. Ein ganzes Land zu kritisieren hat überhaupt keine sinnvolle Bedeutung, es sei denn für irgendwelche Rassisten die Länder als Ganzes hassen. Für zivilisierte Menschen ist das kein sinnvoller Begriff.

            Schönes Beispiel, wie hier Leute immer wieder völlig in eine Phantasiewelt abdriften und sich den größten Scheiß zusammenstricken, nur weil man den eigenen Standpunkt nicht hinterfragen will.

            Kritik an den USA, Rußland oder Deutschland ist etwas völlig Normales und bedeutet zumeist Kritik an der Politik eines Landes.

            Wie abgedriftet muß man sein, um das derartig umzudeuten, wie du das tust?

            Man kann ja unterschiedlichster Meinung sein. Aber viele hier kritzeln einfach nur irgendetwas auf Dieter-Bohlen-Niveau hin und haben eine Lesekompetenz von Dreijährigen.

          • @Renton Nein du hast nicht verstanden. Es geht nicht um den Unterschied zwischen „Land kritisieren“ und „Volk kritisieren“, sondern dass es grundsätzlich Schwachsinn ist. Länder sind wertfrei. „Landesname + Kritik“ als Begriff ist bekloppt, weil es nichts bedeutet außer „Ich hasse dieses Land“. „Du böses Land du, was hast du wieder gemacht“? Was ist das? Wer denkt sich so einen Stuss aus wenn nicht total hirnamputierte Leute? Länder sind keine Lebewesen. Sie handeln nicht. Folglich gibt es nichts wofür sie „kritisiert“ werden könnten.

          • Vielleicht glauben manche bei der Meldung „Das weiße Haus hat eine Erklärung abgegeben“ tatsächlich, dass Häuser sprechen können? Wer weiß, wir leben in sonderbaren Zeiten…

          • @Gendern „Kritik an den USA, Rußland oder Deutschland ist etwas völlig Normales und bedeutet zumeist Kritik an der Politik eines Landes.“

            Ich finde nichts davon normal, und vermute hinter jedem dieser Begriffe Antiamerikanismus, Antirussismus bzw. Deutschfeindlichkeit. Meistens steckt das auch dahinter. Man kann gern die deutsche Regierung kritisieren, aber „Deutschland“ als Entität nicht. Es ist bedeutungslos.

            „„Islamkritik“ ist daher offenbar auch ein verbotenes Wort. “

            Es ist als Begriff sicher auch sinnlos, ja. Obwohl $Religion etwas greifbarer ist als $Land, da Religionen inhaltliche Aussagen machen, aber Länder nicht. Aber um an einer gesamten Religion „Kritik“ zu üben sind die Aussagen zu vage.

          • @anorak2

            „Länder handeln nicht.“

            Äh – doch. S. auch pingpongs Antwort. Und im Gegensatz zu Häusern handeln Länder tatsächlich, und sie stehen auch in der Verantwortung für ihr Handeln. Deshalb kann man sie auch verklagen.

            Und zur Genese des Begriffes Israelkritik: Da kommt jemand und sagt: „Ich finde es nicht in Ordnung, wie die Israelis mit den Palästinensern umgehen, weil XY.“ Er meint mit Israelis natürlich den israelischen Staat. Dann antwortet ihm jemand: „Du bist doch bloß Antisemit!“ Der erste erwidert: „Nein, ich kritisiere nur dieses bestimmte Handeln des israelischen Staates. Ich bin kein Antisemit, ich bin…“

            Welches einzelne, prägnante Wort würdest Du nun vorschlagen, dass er an Stelle der drei Pünktchen sagen kann, das seine Position beschreibt? Dafür hat sich „Israelkritik(er)“ etabliert. Das hat zunächst mal nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern soll im Gegenteil eine Abgrenzung dazu darstellen.

            Dass unter der Flagge Israelkritik auch haufenweise echte Antisemiten segeln, habe ich oben bereits bestätigt, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

            P.S.: Du schreibst „Es geht nicht um den Unterschied zwischen „Land kritisieren“ und „Volk kritisieren““. Ich sprach aber vom Unterschied „Land kritisieren“ und „Juden diskriminieren“. Du setzt anscheinend „Juden“ mit dem „Volk Israels“ in eins. Das magst Du für Dich so halten, dann hast Du mit Antisemiten und so manchem orthodoxen Juden etwas gemeinsam; ich tue das nicht.

          • Irgendwie denke ich gerade an den ehemaligen FDP-Politiker Möllemann. Der hatte sich kurz vor seinem Tod auch in scharfer Form kritisch zur Politik Israels geäußert. Das zog den Unmut des Zentralrats der Juden sowie Michel Friedmanns auf sich (das war noch vor seinem Koks-, Blackjack- und Nuttenskandal, als man ihn noch für eine moralische Instanz hielt; wobei ich persönlich ihn schon immer für einen schier unerträglich arroganten Schmierlappen gehalten habe). Ein deutscher Politiker habe sich gefälligst nicht kritisch zu Israel zu äußern. Auch da war schnell der Antisemitismusvorwurf konstruiert und, Schuldkomplex lässt grüßen, andere Politiker und Medienschaffende schlossen sich dem Vorwurf sofort an und rangen darum, sich möglichst öffentlichkeitswirksam in möglichst drastischer Form von Möllemann zu distanzieren. Die Devise war klar: Je deutlicher die Distanzierung und je wilder die ihm gegenüber konstruierten Vorwürfe desto sicherer fühlte man sich selbst davor, am Ende vielleicht noch der nächste zu sein, gegen den diese Keule geschwungen würde.

            Das trieb derart skurrile Züge, dass man sogar zurückblickte auf seinen letzten Wahlkampf, wo er immer mit dem Ziel der 18 % geworben hatte. 18! In Worten: ACHTZEHN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das war dann natürlich der Beweis für seine Naziüberzeugungen. Es gab damals also schon Verrückte, die sich solch einen Scheiß zusammenphantasiert haben, ohne sich dafür wenigstens in annähernd angemessener Weise dämlich zu fühlen.

          • Ich weiß nicht mehr, wer es war, aber neulich hat jemand sehr gut formuliert, dass, wenn man Leuten permanent vorwirft, Rassisten/Antisemiten/Frauenfeinde/whatever zu sein, die das aber partout nicht von sich selber denken, man am Ende Akzeptanz für genau solche Positionen erzeugt. Ob das jetzt aus Trotz geschieht, oder weil sich der Vorwurf abnutzt, ist unter’m Strich egal.

            Der Friedman, ja, der war ein wirklich ekliger Schmierlappen. Wie der auf seinem komisch geformten roten Sofa den Gästen immer die Hand auf den Unterarm gelegt hat, meine Fresse, ein Wunder, dass keiner der Gäste je handgreiflich wurde. Und als Zentralratsmitglied war bei ihm der Antisemitismusvorwurf schnell zur Hand. ABER: Ich bin zuletzt mal über seine Fernsehsendung, „Studio Friedman“ oder so ähnlich, gestolpert. Hat auf mich einen durchaus positiven Eindruck gemacht, kritischerer, sachlicherer Journalismus, als im ÖR. Vielleicht brauchte er ein wenig Zeit, um zu reifen 😉

          • Es ist als Begriff sicher auch sinnlos, ja. Obwohl $Religion etwas greifbarer ist als $Land, da Religionen inhaltliche Aussagen machen, aber Länder nicht.

            Okay, Anorak können wir jetzt endgültig aussortieren. Als Kommentator nicht ernst zu nehmen. Er bleibt bei seinen lächerlichen Standpunkten und behilft sich mit formalistischer Sprachscholastik. Ihm ist die Einbildung, recht zu haben, wichtiger als für voll genommen zu werden.

            Auch Religionen machen übrigens keine inhaltlichen Aussagen, sondern deren Vertreter und Anhänger.

            Also wie verpeilt sind die Leute hier eigentlich?

            So langsam könnte man denken, irgendwelche bildungsfernen Qanon-Trolle wollen dieses Blog kapern.

  10. > „Hätten die Palästinenser mehr Weitsicht und weniger Hamas..“

    Wer fragt schon die normalen Leute… Alleine dass die Hamas sich am liebsten in Krankenhäusern, normalen Wohngebäuden u.s.w. verschanzt, spricht doch Bände. Was würde Horst Normalverbraucher davon denken, wenn ein Autonomer sich bei einer Demo hinter seinem Auto verschanzt…

  11. Ein israelischer Jude bringt mehr zustande als zehn Palästinenser. Wenn diese „Palästinenser“ – die es übrigens nicht gibt – dort alleine leben würden, sähe das dort immer noch so aus wie vor hundert Jahren. Damit hat sich die Frage, warum diese obskuren Organisationen auf der Seite der Jünger des Heiligen Teppichs stehen schon erledigt: Weil sie zur gleichen Gattung Intelligenzverweigerer zählen, denn ob der Gott „Klima“, „Gender oder „Allah“ heist, spielt für die Blödheit keine Rolle.

  12. FFF ist eben auch der üblliche Kommiebrei, „Intersektionalismus“, mit dem Klima angefangen. Es ist also ganz einfach erklärt, warum die so fundamental antisemitisch drauf sind.

      • @anorak2:

        »Es gibt auch Gegendarstellungen.«

        Äh, ja, aber wie scheiße sind die denn? Die obere Grafik ist eine ordinäre Geschichtsfälschung, weil sie die Kategorien »Siedlung«, »Politische Verwaltung« und »Militärische Besatzung« heillos durcheinanderwirft.

        Die untere bekämpft Propaganda mit Gegenpropaganda – von links nach rechts:
        (a) der Kommentar verwischt ebenfalls den Unterschied zwischen Siedlung und politischer Verwaltung,
        (b) hier ist der Kommentar korrekt
        (c) siehe (a)
        (d) der Kommentar ist eine dreiste Fälschung, denn völkerrechtlich maßgeblich sind die in (c) eingezeichneten Grenzen, weshalb (d) nicht zeigt, was Israel gegeben, sondern was es gestohlen hat.

        • Verstehe ich nicht so ganz.

          Beim Kommentar zu Abbildung a) ist von Siedlung nicht die Rede, sondern von „governance“. Wie kann man den Unterschied zwischen Siedlung und politischer Verwaltung verwischen, wenn man allein von „governance“ spricht?

          Beim Kommentar zu Abbildung c) ist von Siedlung nicht die Rede, sondern von „governed“. Wie kann man den Unterschied zwischen Siedlung und politischer Verwaltung verwischen, wenn man allein von „governed“ spricht?

          Wenn die in Abbildung c) eingezeichneten Grenzen gelten, dann wurde das grüne Gebiet nicht von den Palästinensern „governed“. In Abbildung d) ist nun ein Teil / Fragment des in c) grün gefärbten Gebietes „governed“ von den Palästinensern – wieso ist das jetzt eine „Fälschung“?

          Vielleicht wurde die Governance der Palästinenser nicht von den Israelis erteilt – vielleicht dürfen die das gar nicht -, aber wenn diese grünen Flächen von den Palästinensern „governed“ sind, dann stimmt doch diese Info.

          Man kann dann kritisieren, dass ein Teil der in Abbildung c) grün gefärbten Fläche in d) weiß ist, also allem Anschein nach von den Israelis „governed“ ist, und dass der Kommentar zu Abbildung d) diese Info weglässt, also insofern unvollständig und vielleicht auch irreführend ist – aber wieso ist der Kommentar eine „Fälschung“?

          Soweit ich es verstehe, hatten die Palästinenser niemals eigenes Land, und jetzt „govern“ sie halt ein bisschen Land.

          • Nein, einen Staat Palästina hat es in diesem Sinne nicht gegeben. Wobei es einen Staat Israel vor dessen Gründung, die im menschheitsgeschichtlichen Verhältnis auch erst „ein paar Stunden“ her ist, auch nicht gegeben hat.

            Und da müssen sich die Israelis schon auch an die eigene Nase fassen. Denn dass es nie einen Staat Palästina gegeben hat, wird auch von ihnen gerne als Totschlagargument verwendet, warum auch keinerlei Anrechte auf die Gründung eines solchen anzumelden sein können. Das finde ich schon wiederum einen erstaunlichen Mangel an Empathie einem Volk ohne Staat gegenüber, wo doch genau ein solcher Zustand bis zur Gründung Israels eine der zentralen Wunden des jüdischen Volkes gewesen ist.

          • @Jochen Schmidt:

            »Wie kann man den Unterschied zwischen Siedlung und politischer Verwaltung verwischen, wenn man allein von „governance“ spricht?«

            Es ist von »not Palestinian« die Rede, als ob es eine Rolle spielen würde, dass sie von den Engländern regiert werden. Sie leben dort, egal, von wem sie regiert werden. Die Rede von der »British governance« ist irrelevant und lenkt von Thema ab.

            »Beim Kommentar zu Abbildung c) ist von Siedlung nicht die Rede, sondern von „governed“. Wie kann man den Unterschied zwischen Siedlung und politischer Verwaltung verwischen, wenn man allein von „governed“ spricht?«

            Aus demselben Grund wie oben. Gegenstand der Aussage ist das Schrumpfen des palästinensischen Siedlungsgebiets, nicht die wechselnde Governance.

            »In Abbildung d) ist nun ein Teil / Fragment des in c) grün gefärbten Gebietes „governed“ von den Palästinensern – wieso ist das jetzt eine „Fälschung“?«

            Aufgrund der Aussage »It was given to them by Israel«. Israel ist völkerrechtlich verpflichtet »to give them« in den Grenzen von (c). (d) ist kleiner als (c), weil die Differenz von Israel geraubt wurde.

            »Soweit ich es verstehe, hatten die Palästinenser niemals eigenes Land, und jetzt „govern“ sie halt ein bisschen Land.«

            Du verwechselst die Fläche des bewohnten Landes mit der Fläche des autonom regierten Landes. Und diese Verwechslung betreiben die betreffenden Kommentare vorsätzlich.

      • Ein paar Kommentare zu den oberen Bildern:

        1. Die Karte von 1922 ist falsch. Das ist das gesamte Mandatsgebiet, das auf der Karte auch noch Jordanien enthält. (Jordanien wurde aber 1922 abgetrennt.) „proposed Jewish State“ ist totaler Blödsinn.

        2. Den Sinai hatte Israel nicht nur 1967 sondern auch 1956 erobert. Beides waren israelische Angriffskriege. 1956 hatten die USA Israel wieder zurückgepfiffen. UN-Resolution 242 von 1967 betont die „Unzulässigkeit des Gebietserwerbs durch Krieg“. Die Karten erwecken den Anschein, als hätte Israel etwas hergegeben, was legitim ihnen gehört. Das war nie der Fall, und das gilt heute noch für den Golan und die Westbank inklusive Ostjerusalem.

        • @Navido:

          »Die Karten erwecken den Anschein, als hätte Israel etwas hergegeben, was legitim ihnen gehört.«

          Richtig, aber die Pointe ist: Das damals noch rationale Israel hat den Sinai als Faustpfand für den Frieden mit Ägypten verwendet und nach Zustandekommen desselben wieder aufgegeben. Und weil er sich auf diesen Frieden eingelassen hat, wurde Sadat von den Islamisten ermordet.

          • @djadmoros

            Ich hoffe mal, das sollte nur eine Feststellung und keine Rechtfertigung sein. Natürlich ist es völkerrechtswidrig, andere Länder zu überfallen und die Kriegsbeute als Faustpfand für politische Ziele zu benutzen. Es war ja auch nicht so, dass Ägypten dauernd Israel angegriffen hätte. Die Hafenstadt Eilat hatte Israel 1949 nach Unterzeichnung des Waffenstillstands von Ägypten erorbert. Der israelische Überfall auf Ägypten 1956 war laut Zeef Maoz unprovoziert. Auch das Ziel des 6-Tage-Krieges war es nicht, ein Faustpfand zu bekommen. Einen UN-Friedensplan (Jarring-Initiative) für einen Frieden mit Ägypten lehnte Isael 1971 ab und erklärte dazu, dass es nicht bereit sei, hinter die grüne Linie zurückzugehen. Der Krieg von 1973 war ein ziemlicher Dämpfer für Israel, die sich bis dahin für unbesiegbar hielten.

            Richtig, Sadat wurde ermordert. Genauso wie Rabin aus dem gleichen Grund.

  13. Antisemitische intersektionale Organisationen, durchschnittsdumme Linke, auch FFF und dergleichen, interessieren sich aber nur für das Schicksal von Palästinenser wenn sie Israel/Juden dafür verantwortlich machen können.

    Hierzu hingegen hört man aus der Bubble nie etwas:

    „4,000 Palestinian refugees killed in Syria. After eight years of war in Syria, 4,002 Palestinian refugees have been killed, including 487 women, according to the monitoring and documentation team of the Action Group for Palestinians of Syria (AGPS).

    In a report, the organisation pointed out that 1,987 Palestinians were killed in Palestinian refugee camps and communities up to 21 October, up from 1,953 victims until the same date last year.

    According to statistics, Yarmouk camp in Damascus topped the list of areas where Palestinians were most at risk, with 1,457 deaths recorded there as a result of the siege, destruction and attempts to regain control of the camp.

    Some 266 victims were reported in Daraa camp in southern Syria, 203 in Khan Al-Sheikh camp in Damascus‘ countryside, 181 in Al-Neirab camp, Aleppo, and 124 in Al-Husseinieh camp. A further 188 victims were documented but could not be identified, according to AGPS‘ report.“

    https://www.middleeastmonitor.com/20191022-report-4000-palestinian-refugees-killed-in-syria/

  14. Ich muss sagen: das Israelthema nervt mich brutal.

    Das ist nicht unser Konflikt und wir werden ihn nicht lösen. Am besten ergreifen wir nichtmal Partei für eine Seite, das sollen die mal schön untereinander auskämpfen. Die Juden haben sich mit Tricks, Gewalt und Hilfe des amerikanischen und seinerzeit britischen Imperiums einen Staat dort geschaffen und die Anrainer und ursprünglichen Bewohner wollen das logischerweise nicht, zumal der Mossad und notfalls das Militär vor Übergriffigkeit auch nicht zurückschrecken. Ich kann bis zu einem gewissen Punkt beide Seiten verstehen und wenn man sich die Situation anschaut (Geburtenwettstreit in einem kleinen und trockenen Land), kommt man unmittelbar zu dem Schluß: dort wird noch lange kein Frieden herrschen und es wird ziemlich sicher kein gutes Ende nehmen (würde mich zumindest wundern).

    Die selben Medien, die auf jeden Nicht-Teddybärenwerfer eingeprügelt haben, als hier der arabische Bevölkerungsanteil aufgestockt wurde, hetzen jetzt gegen „Antisemitismus“ (an dem dann natürlich auch wieder die AfD schuld sein soll, wie an allem), was genauso unterkomplexer Unsinn und mind. genauso wirkungslos bis kontraproduktiv ist, wie „Rassismus“ zu „bekämpfen“, denn die Araber hassen die Juden ja nicht grundlos. Die offizielle Stimmungsmache wird nur umso effektiver deren Assimilation in die deutsche Schuldkultmasse be- bzw. verhindern, falls das überhaupt noch eine Rolle spielt.

    Aber schön zu lesen, dass die imbezillen Linksidentitären einen Grund gefunden haben, eine der Seiten zu unterstützen, noch dazu eindeutig die Seite, die am Wenigsten mit deren Gekasper anfangen kann. Die scheinen Todessehnsucht zu haben. Na meinetwegen, vielleicht weckt das ja manche der „gegen rechts“-Regenbogen-Homos noch auf, bevor es zu spät ist.

    • Und vielleicht weckt es sogar manche der jüdischen Diversitätsprediger auf, Soros z.B. oder die Lerner Spectre oder den Mounk. Aber vermutlich nicht. Aus Verschwörungstheoretikersicht würde ich spekulieren, dass die Entwicklung gewollt ist, um die Exiljuden ins gelobte Land zu treiben. Wäre aber irgendwie auch wieder nicht gut durchdacht, denn Israel kann letztendlich nur durch ausländischen Einfluß überleben, den gerade diese Exiljuden (vor allem in den USA) sicherstellen… tja, wer weiß.

  15. Die Palästinenser werden seit 1948 permanent an ihr Schicksal als Vertriebene erinnert, ohne die Möglichkeit auf gerichtlichem Wege ihr verloren gegangenes Land einklagen zu können. Die Israels fürchten sich seit 1948 vor einer Vertreibung. Während die Palästinenser ohnmächtig zusehen, wie ihnen selbst auf ihrem jetzigen Territorium unter Bezug auf Entscheidungen israelischer Gerichte das Leben schwer gemacht wird, strotzt Israel vor Kraft und nimmt sich das Recht, über Eigentumsrechte im Westjordanland bestimmen zu können.
    So wie es gegenwärtig aussieht, können die Palästinenser keine auskömmliche Zukunft erwarten (wie denn auch, eingesperrt auf einem Streifen trockenen, bergigen Landes ohne Wasser und Zugang zum Meer), während Israelis um eine zufriedenstellende Zukunft bangen (feindselige Nachbarn, Mangel an Land und Wasser, Bevölkerungswachstum) und das Land aus Selbstschutz in eine vorgeblich notwendige Vorwärtsverteidigung geht. Und beide Seiten werden getrieben von Scharfmachern.

  16. Der ehemalige Israel-Botschafter unter Trump macht klar, was in den USA abgeht. Das nennt man seit langem „Pogrom“. Komisch, dass dieser Begriff so vergessen ist …..

    Die antisemitische Biden-Administration ist durch ihr appeasement des Iran, der Hisbollah und der „palästinensischen“ Terroristen für den Terror gegen Israel mittelbar verantwortlich. Schande über die USA und den ganzen Westen, der das mitmacht und mitträgt!

    • Biden ein Antisemit? Die USA sind seit Jahrzehnten der Garant für Israels Existenz und zwar unabhängig davon, ob gerade ein Demokrat oder ein Republikaner Präsident ist. Was du Antisemitismus nennst ist eine leise Kritik an Israel von demokratischer Seite, die aber keinerlei Konsequenzen für Israel hat.

      • Biden ist ein Antisemit, da er antisemitische Politik macht und Antisemiten überall in aussenpolitische Schlüsselstellungen setzt. Den Antisemitismus der demokratischen Partei hat der Antisemit Ex-Präsident Carter begründet, der so ein typischer neidischer Superchrist zu sein scheint. Und natürlich geben sich diese Leutchen nicht die Blösse als schnöde Antisemiten dazustehen, die reden immer schön daher, von wegen „Israels Existenzrecht“ und all das. Aber „actions speak louder than words“!

        Das „Die USA sind seit Jahrzehnten der Garant für Israels Existenz“ ist eine extrem gewagte Diagnose. Es gibt nur ein paar Präsidenten, die man überhaupt als „pro-israel“ bezeichen könnte, den frühen (!) Jimmy Carter, Truman, Nixon und jetzt erst Trump. Nur die europäischen Eliten sind noch antisemitischer als die US-amerikanischen. Was die USA allerdings zum Freund Israels macht, das ist die populäre Meinung und Einstellung der Amerikaner, was sich tendenziell in einem pro-Israel eingestellten Parlament niederschlägt. Die populäre Meinung in Europa und Deutschland ist demgegenüber als antisemitisch einzuschätzen.

      • Und hier ist noch ein ganz direkter Beweis, dass Biden Antisemit ist:

          • Die favorisieren ganz den den Iran und mögen die Türken nicht. Weil die ein europäisches, genauer gesagt deutsches Gewächs sind. Man hat ja Geschichtsbewusstsein als WASP, wie zB Biden einer ist. Wobei der natürlich ein WASK wäre 😉

        • Wenn ich das richtig interpretiere, dann hat Biden Tlaib gesagt, sie soll ihre Rhetorik runterfahren. Tlaib wurde nicht von Biden berufen, sondern ins Repräsentantenhaus gewählt. Was hier ein Beweis sein soll, dass Biden Antisemit ist, erschliesst sich mir nicht.

          • Wer einen offensichtlichen Antisemiten wie Tlaib demonstrativ in Schutz nimmt, der kann nur ein fellow Antisemit sein, nicht? Diese Tlab ist ja auch nicht die einzige Antisemitin in der Dem. Partei. Erinnerst du dich an den „Women´s March“? Der war voll von intersektionalen Antisemitinnen und Fan-Girls von Louis Farrakhan, die grosse graue Eminenz des US-amerikanischen Antisemitismus.

  17. Woher der virulente Antisemitismus der Linken kommt:

    Sowas ist schwer nachzuweisen, aber ich bin überzeugt, dass die ganze Islamophile der Linken, ihre Begeisterung für „Grenzenlosigkeit“ und Migranten nichts anderes sind als eine Ausdrucksform ihres Antisemitismus. Dem sie nicht frönen dürfen, da ihre erklärten und vielbeschworenen Hauptgegner, die Nazis, eben auch Antisemiten waren, bzw darüber hinaus zeigen, wohin dieser Wahn führen kann. Deshalb brauchen sie Proxies für die praktische Durchführung ihres Antisemitismus und deshalb werden das Regime in Iran, der Türkei und der Palästinensergebiete in hohen Ehren gehalten und finanziell ausgehalten.

    • Tatsache ist, dass die UdSSR 1947 dem Teilungsplan zugestimmt hat. Es wäre für die Diskussion hilfreich, wenn anstatt dieser Horrorgeschichten des globalen Antisemitismus etwas mehr die historischen Tatsachen beleuchtet würden. Sonst diskutieren wir am Ende, was Frau Neubauer und Greta Thunberg dazu meint.

      • Die Ironie der Geschichte ist ja noch, dass die Sowjets hoffen konnten, Israel wäre ihr Allierter und deshalb die treibende Kraft gegenüber der antisemitischen kapitalistischen Welt bei der UN-Anerkennung Israels waren.

    • Die Linken sind nicht genuin antisemitisch, sondern antiliberal und antiwestlich. Das eine muss allerdings zwangsläufig zum Anderen führen, wenn Juden mehrheitlich pro Liberalismus und Demokratie sind und sich mit einer liberalen Demokratie assoziieren lassen.

      • Dabei muss man aber noch sagen, dass die demokratische Linke eben immer positiv den Juden gegenüberstand. Es ist die kollektivistisch-utopistische Linke, die durchgängig antisemitisch war und ist, eben weil sie säkulare Fortsetzung des christlichen Ansruchs „das Volk Gottes“ zu sein sind, wie ich oben mal skizzierte. Die kollektivistisch-utopistische Rechte ist das perfekte Spiegelbild dazu.

        Unser lieber Westen hat ein riesiges Problem mit seinem tief sitzenden Neid auf die Juden und keiner wills wahrhaben ….

  18. „While the Nazi comparison is repeatedly misused, on this occasion it is all too justified. Indeed, it is not too fanciful to view what we are witnessing as the last, overlooked but still active front of the Second World War.

    The anti-Jewish animus in both the Muslim world and the liberal west has deep roots in both Nazism and the Holocaust.“

    • Alex, du wartest nur mit Geschichten auf, die zeigen sollen, dass Antisemitismus ein grosses Problem ist, vor allem in der arabischen Welt und nicht nur dort. Das ist alles wahr. Aber für dich ist es schon Antisemitismus, wenn Kritik, fundierte Kritik an Israels Politik geübt wird und man nicht absolut alles, was Israel tut, für berechtigt hält und unterstützt. Es ist schwierig, so in einer Diskussion weiter zu kommen.

      • Es gibt keine ehrliche „Israelkritik“ in diesem Meer von westlichem Antisemitismus! Oder sie spielt einfach keine Rolle, ist absolut irrelevant.

        Den den Westens halte ich sogar für tiefsitzender und „struktureller“ als den der muslimischen Welt. Hier beweisen die Araber ja gerade, dass sie auch anders können und das ist eine Tendenz, die es immer gegeben hat. Es war der Westen, allen voran die USA unter dem absoluten Wohlgefallen Europas, der den Arabers eingebleut hat, sie müssten sich nach den „Palästinensern“ richten, mit dem Ziel einer Staatsgründung. Die die Araber immer vehement abgelehnt haben, bis heute!

        Die Palästinenser sind ein rein westliches Konstrukt zur Bekämpfung und Beseitigung Israels und der heimtückische Oslo-Prozess („Zweistaatenlösung“) das trojanische Pferd dazu.

        „Es ist schwierig, so in einer Diskussion weiter zu kommen.“

        Man kann auch ganz verschiedene Ansichten haben, ohne übereinkommen zu müssen oder zu können. Jeder, der meint, der Westen wäre hier nur unschuldiger Mittler ist meiner Ansicht nach nicht nur auf der völlig falschen Spur und verdeckt und hilft dem schäbigen und feigen westlichen Antisemitismus gegen Israel.

        • Tja, die Kataris werden einfach sagen: die Palis sind ganz eure Kreatur, nun zahlt mal schön für die!

          • Meine Lösung wär ja, die Palis alle in Deutschland um- und anzusiedeln. Eine echte win-win-win Situation für die aufrechten deutschen Moralmenschen, die Palis und Israel!

          • @Alex:

            »… die Palis alle in Deutschland um- und anzusiedeln.«

            Hmm … die kriegen dann Berlin, die Berliner werden in alle ländlichen Regionen Deutschlands umgesiedelt, und die Prenzelberg-Schwaben kommen heim an die Alb! 😀

        • „Jeder, der meint, der Westen wäre hier nur unschuldiger Mittler ist meiner Ansicht nach nicht nur auf der völlig falschen Spur …“ – stimmt auffällig, provokant kann man da die Namen François Georges-Picot und Mark Sykes in den Ring werfen. Ansonsten, wer Israel kritisiert ist Antisemit, da lassen sich unzählige Belege zusammentragen, stimmt genau.

  19. Wer „Gendern bis der Arzt kommt“ auf seiner Seite hat, verliert 🙂

    Ernsthaft, @Renton hast du die beiden Videos von der Berliner „Al Quds“ Demo und von arabischen TV Sendern überhaupt gesehen? Der Mainstream im Nahen Osten sowohl dort wie Immigranten bei uns Leute sind etwas durchgeknallt. Das ist nicht „Ja wir sind ja so wahnsinnig tolerant und respektieren jedes Land und machen ständig in Israel Urlaub, wir haben nur ein klitzekleines bisschen Kritik an der aktuellen Regierung“. Das ist offener Hass. Dein ganzes Gelaber dass das auch harmlos interpretierbar sein könnte ist etwas irreal.

    Vielleicht willst du ja nur kleinreden dass deine geliebten Klimakasper erwischt worden sind, auf der falschen Seite zu stehen. Vergiss es, tun sie nunmal. Jetzt schon bei 2 Themen. Ach ja, feministisch sind die ja auch. 3 Themen. Selber schuld.

    • Gegenvorschlag: Wer keine Argumente mehr hat, verliert 😛

      Ebenso ernsthaft: Worüber reden wir denn? Ausgangspunkt war, wie die Parole „Kindermörder Israel“ zu verstehen sei. Mein Standpunkt: Die Leute fragen, und dann intelligent mit ihnen reden. Der Reporter in dem Video hat jedoch selten dämlich interviewt. Bei einer Demonstrationsparole den Vorwurf zu erheben, sie sei zu pauschal, ist einfach nur hirnrissig. Matze hat oben gezeigt, wie es besser geht: Darauf hinweisen, dass die palästinensische Seite auch Kinder tötet. So aber – wir kennen nur den Ausschnitt, den der Reporter fabriziert hat – sollte man bei aller Skepsis dem Interviewten auch einfach mal zugestehen, die Wahrheit gesagt zu haben.

      Thema Israelkritik: Da von Dir kein Einspruch mehr kam, nehme ich an, dass Du anerkennst, dass ich recht habe.

      Thema Antisemitismus: Ich bin nicht naiv. Ich schätze, von den Leuten auf den Palästinenserdemos sind 50%-99% mehr oder weniger antisemitisch eingestellt, der Rest ist einseitig pro-palästinensisch. Ich verteidige den jungen Mann, über den Matze sprach („wir müssen mentalen Hochleistungssport betreiben um seinen Antisemitismus zu etwas harmlosen umzudeuten“), trotzdem, weil er nicht jeder oder alle auf der Demo ist, sondern ein Recht hat, als Individuum wahrgenommen zu werden. Muss ich wirklich betonen, dass, wer ihn wegen seiner Gruppenzugehörigkeit (in den Videos kommt von anderen, die auch auf der Demo sind, offener Hass) verurteilt, den Kardinalfehler macht, der auch dem Antisemitismus zugrunde liegt?

      Thema Klimakasper: Ich weiß nicht, wen Du für „meine geliebten“ Klimakasper hältst, noch, wieso jemand beim „auf der falschen Seite stehen erwischt“ worden sein soll. Wenn sich jemand im Nahostkonflikt für eine Seite positioniert, ist das sein gutes Recht; ich persönlich teile weder eine eindeutige Positionierung pro Palästinenser, noch eine pro Israel. Wenn Deine Einlassung bedeuten soll, das irgendein „Klimakasper“ (wer?) klar, nicht nur behauptet antisemitisch Position bezogen hat, benenne das ebenso klar, dann können wir vernünftig darüber reden. Es wird aber ein kurzes Gespräch, denn ich lehne Antisemitismus ebenso ab wie Du.

      • @Renton „Ausgangspunkt war, wie die Parole „Kindermörder Israel“ zu verstehen sei.“

        Dazu gehört nachzusehen, wer sie in welchem Kontext sagt. Dies ist der erste Google-Hit:

        Darüber zu spekulieren ob man die Parole irgendwie auch „harmlos“ interpretieren könnte, wenn alle die damit rumlaufen sie nicht harmlos meinen, ist Zeitverschwendung.

        „Thema Israelkritik: Da von Dir kein Einspruch mehr kam, nehme ich an, dass Du anerkennst, dass ich recht habe.“

        Nein, ich habe aufgegeben weil du Argumente ignorierst.

        • Ach @anorak2, du raunst, du pauschalisiert, und dann wirfst du mir noch vor, ich würde Deine Argumente ignorieren.

          Ich weiß nicht, was mir dein Bild sagen soll, mir fallen nämlich allein auf Anhieb drei Interpretationen ein, und dann nimmst du auch noch für dich in Anspruch, du wüsstest, was ALLE, die mit der Parole herumlaufen, damit meinen? Wobei ich selbst da raten darf, was „nicht harmlos“ ist. Jemanden als (Kinder-)Mörder zu titulieren, finde ich nämlich per se nicht harmlos.

          P.S.: Der Vorwurf, Argumente zu ignorieren, kommt in Onlinediskussionen öfter. Ich wäre da aber sparsam mit, wenn ich selbst auf direkte Fragen meines Gesprächspartners („Welches einzelne, prägnante Wort würdest Du nun vorschlagen, dass er an Stelle der drei Pünktchen sagen kann, das seine Position beschreibt?“) nicht antworte.

  20. Die Merkel-Regierung hat dies mit ihrem antisemitischen Kurs in der Aussenpolitik begünstigt, den Verurteilungen Israels vor der UN, den Aufbau (!) des Erdogan-Regimes in der Türkei, den Schutz der wahnsinnigen iranischen Theokratie, die als oberstes Ziel die Vernichtung Israels hat, vor den Totalsanktionen der Trump-Administration (zusammen mit F und GB) und natürlich durch das Übernehmen des Sponsonings der UNHCR…..

    Sag mal jemand, die Bundesregierung sei NICHT antisemitisch!
    Dumm, blind und taub muss man sein, dass nicht zu sehen.

    Deutschland hat nichts gelernt, aber auch gar nichts. Man wäscht sich die Hände in Unschuld und heuchelt, was das Zeug hält. Gut also, dass es Feminismus, Antirassismus und Klimawandel gibt, damit man sich den Mantel höchster moralischer Überlegenheit darüber kleiden kann!

    Nichts verkörpert diese infernalisch widerwärtige Bigotterie perfekter als die Lieblingspartei der deutschen Intelligenzia, die Grünen.

    • Die Bilder, die jetzt um die Welt gehen, dokumentieren Deutschlands neue Schande. Angela Merkel darf sich das Verdienst zuschreiben, dass in einem Land, in dem Judenhass, wo er existierte, wenigstens leise bis unhörbar blieb, erneut das Gegröle von Pogromen zu hören ist. Sie hat die deutschen Juden verraten und verkauft. Und nicht nur die Juden. Auch viele Deutsche, zum Beispiel alle, die Sympathien für Israel fühlen oder denen Judenhass unerträglich ist. Sie hat durch demonstratives Abstrafen von Islamkritikern in Deutschland eine Atmosphäre angstvollen Schweigens geschaffen. Die, nicht anders als in den späten Jahren der Weimarer Republik, das Gebrüll der Judenhasser umso lauter werden lässt.

      https://www.achgut.com/artikel/und_angela_merkel_schweigt

      Dieses Deutschland von Merkel und den Grünen: nicht mein Land. Dieses Deutschland gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Da hätte es schon vor langer Zeit eigentlich hingehört.

  21. Weiß eigentlich jemand von euch, wie es dazu gekommen ist, dass der Begriff „antisemitisch“ inhaltlich vollkommen unzutreffend im allgemeinen Sprachgebrauch (sogar angeblich gebildeter Menschen) synonym zu „judenfeindlich“ bzw. sogar „israelifeindlich“ wurde?

    Ein recht großer Teil der heute lebenden Juden und vermutlich sogar der größte Teil der nicht in Israel lebenden Juden ist ungefähr so „semitisch“ wie ein Ureinwohner Bayerns, wohingegen die meisten Einwohner der Länder, mit denen die Israelis sich bekriegen, selber Semiten sind.

    Ist es einfach wieder so ein Fall, wo ein beklagenswert ungebildeter Journalist einen Fehler gemacht hat und die anderen gleichermaßen geistig schlicht ausgestatteten Kollegen den Mist einfach abgeschrieben haben, oder steckt da mehr dahinter?

    • @Seb:

      Der Begriff des Antisemitismus als solcher wurde Ende des 19. Jahrhunderts geprägt, weil er im Kontext der entstehenden Rassenlehre rationaler klang als »Judenhaß« und eine pseudowissenschaftliche Objektivität suggerierte. Dadurch konnte man auch »antisemitisch« sein, ohne für die Verachtung der Juden das christliche Gesamtpaket mit den Juden als Christusfeinden kaufen zu müssen.

      »Judenfeindlich« ist also die ältere Vokabel. Dass das mit »israelfeindlich« vermengt wurde, hat natürlich auch damit zu tun, dass sich dadurch unerwünschte Kritik am israelischen Staat diskreditieren lässt.

      • Vor allem war „Antisemitismus“ zuerst eine *positive* Selbstzuschreibung der Antisemiten, die ja ihren Judenhass pseudowissenschaftlich mit biologistischen Rassentheorien begründen wollen, unter Aussparung der klassischen Begründung aus der Religion.

        Analog bezeichneten sich die post-rassistischen Judenhasser, nunmehr zu Antinationalisten und Antirassisten geworden, als „Antizionisten“ und damit geriet der Staat Israel in den Fokus des neuen Judenhasses („Israel – der Juden unter den Nationen“, Broder). Nur in Deutschland wurde dieses Label nicht wirklich populär, erst der Import des linken Progressivismus, besonders des neuen Antirassismus versetzt die Linke in die Lage halbwegs gut gedeckt ihrem traditionellen Antisemitismus offen frönen zu können, unter dem Schutzschild des Feminismus, Postkolonialismus und vor allem mittelst des sogenannten Antirassismus, der immer nichts anderes war als übelster Rassismus und vor allem Antisemitismus.

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