Kampfzone Kindergarten: „Rabenmutter ist nicht, wer sein Kind in die Kita bringt. Sondern, wer es als Letztes abholt“

Ein interessanter Artikel zur intrasexuellen Konkurrenz unter Frauen in Bezug auf die Kinderbetreuung:

Ein Artikel auf „Brigitte.de“ hat die Kampfzone Kita hervorragend beschrieben. Rabenmutter ist nicht, wer sein Kind in die Kita bringt. Sondern, wer es als Letztes abholt. Es ist ein tägliches Schneckenrennen in Gange, bei dem jede Mutter nur ein Ziel hat: bloß nicht als Letzte kommen. Dabei war meine Erfahrung: je später der Nachmittag, desto mehr Erzieher, die das Kind bespaßen können.

Wäre interessant, ob das so ist. Wobei in dem gegenwärtigen Kindergarten das aus meiner Sicht auch nicht ideal wäre. Fräulein Schmidt ist häufig die Vorletzte, ein Kind ist meist noch da. Wenn ich es schaffe, sie selbst abzuholen, dann sind die beiden meist in einer gewissen „Warteposition“, alle anderen Kinder wurden eben schon abgeholt und anscheinend löst das auch irgendwas aus, bei dem die Kinder darauf warten, dass sie abgeholt werden und nicht mehr so richtig spielen. Gut, sie schlafen auch nach dem Mittagessen erst einmal einen Stunde und dann kommt vielleicht einfach das Ganze nicht mehr so richtig im Gang. Aber mitunter habe ich auch schon, wenn sie mich wahrnehmen, wenn ich den Gang zum Kita-Gebäude hochgehe, ein triumphierendes „Fräulein Schmidts Papa!!“ gehört und die Kleine kommt mir entgegen gelaufen, sobald die Tür aufgeht.

Das Spielen mit den Kindern  macht ihr auf alle Fälle Spass und ist auch zum „mit anderen umgehen lernen“ aus meiner Sicht sehr wichtig, aber das Spielen mit den Kindergärtnerinnen in ihrem gegenwärtigen Kindergarten begeistert sie nicht so. 

Insofern hätte ich es auch nicht gerne, dass Fräulein Schmidt dort zu lange alleine ist. Wobei ich es auch nicht unbedingt so schlimm finden würde, wenn es für ein kurze Zeit ist und nicht anders geht. Aber ich könnte die Mütter, wenn es so wäre, wie im Artikel beschrieben, durchaus verstehen. 

Das ständige Vergleichen kennt keine Gewinner

Leider können die Eltern diese Vorzüge nicht genießen: So blickt die Mutter mit der Vier-Stunden-Betreuung auf die Mutter herab, die ihr Kind sechs Stunden in die Kita gibt. Und die Mutter, die ihr Kind acht Stunden oder mehr betreuen lässt, beruhigt sich, dass ihr Kind erst mit zwölf Monaten in die Krippe kam und nicht schon mit sechs Monaten, wie manch anderes Kind. Eine Rabenmutter guckt, ob die andere nicht noch schwärzer ist.

Da bin ich mal gespannt, ob ich so etwas noch wahrnehme. Schmidt Junior (ich glaube das wird der Name) wollen wir auch mit ca. einem Jahr in die Betreuung geben, damit Südländerin wieder anfangen kann. Wir werden insoweit nicht in der Form in das „Wettrennen“ einsteigen. Aber ich kann mir vorstellen, dass es in bestimmten „Schichten“ durchaus stattfindet: In vielen Bereichen wird es schlicht eine Notwendigkeit sein, da die Frau arbeiten muss. Aber andere werden natürlich den Kampf darum austragen, dass es wichtiger ist das Kind zu betreuen und man reduziert hat vs. diejenigen, die Karriere machen wollen und das wichtiger finden. 

Das ständige Vergleichen und Verurteilen kennt keine Gewinner. Denn es zehrt allen Müttern an den Nerven. Auch ich als Vater werde oft mit diesen Sticheleien konfrontiert. Spüre die mitleidigen Blicke anderer Mütter, wenn ich mit meinem Kind früh das Haus verlasse oder es spät abhole. Höre freche Fragen wie „Warum kriegt ihr denn dann überhaupt Kinder, wenn ihr sie weggebt?“ und das Gerede von „Fremdbetreuung“ und den „armen Kindern“.

Die Diskussion hatte ich auch schon. Ich habe einen Artikel dazu, finde ihn aber gerade nicht. Es war dieses „Du gehst Vollzeit arbeiten? Ich nehme mir Zeit für mein Kind, dass ist doch ganz klar wichtiger“. Bei dem ich dachte „Du hast halt auch einen Scheiß Job“ aber natürlich auch bei jedem „Papa morgen nicht arbeiten?“ und bei der Freude, wenn ich sie von der Kita abhole oder es schaffe mittags noch kurz nach Hause zu kommen nur um gar nicht zum Essen zu kommen, weil sie mich gleich im Beschlag nimmt, wieder ein schlechtes Gewissen bekomme bzw mich auf das Wochenende mit ihr freue („Morgen muss Papa nicht arbeiten“)

Doch all das trifft mich nicht im Geringsten. Als Mann ist mir die Meinung anderer zumeist egal. Und die von Kindergartenmüttern mit Schuldkomplex erst recht. Die einzige Frage, die für mich zählt, ist: Geht es meinen Kindern gut? Und solange meine Kinder spätestens am Sonntagvormittag fragen, wann denn das Wochenende endlich vorbei ist, habe ich ein verdammt gutes Gefühl, wenn ich am Montagmorgen die Tür hinter unserer Kita schließe und zur Arbeit gehe.

Das fragt unsere nicht. Aber sie ist vielleicht auch einfach noch zu jung. Sie freut sich schon auf die Kita und die Kinder dort und man merkt, dass ihr das Spielen mit den anderen Kindern gut tut. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen sie dort hin zu geben. Aber es ist auch schön Zeit mit ihr zu verbringen. 

34 Gedanken zu “Kampfzone Kindergarten: „Rabenmutter ist nicht, wer sein Kind in die Kita bringt. Sondern, wer es als Letztes abholt“

    • Jemand schrieb über mich:

      „Exemplarisch empfehle ich (als AfD-Unterstützer) noch die Lektüre von dem (linken) RA Alexander Würdinger (Juristen ist er vielleicht bekannt: das BVerfG ist seiner Argumentation/Rechtsmeinung zum Klageerzwingungsverfahren (KlEV) – seit 2019 – und v.a. zum Ermittlungserzwingungsverfahren (EEV) – seit 2020 – im Kontext des Rechts auf Strafverfolgung Dritter, nämlich Anwendung von VwGO auf diese Verfahren, in seinem HRRS-Aufsatz „Die Zeitenwende im Klageerzwingungsverfahren“ gefolgt (auch wenn er in den BVerfG-Entscheidungen nicht genannt wird), und er ist einer der Anwälte im Fall Ouri/-y Jallow/-h gewesen, aber Letzterer spielt hier eigentlich keine Rolle):
      https://community.beck.de/user/profil/ra-wurdinger
      Es geht hier nur um folgende Teile:
      Anfang bis ausschließlich „VII. Oury Jalloh“. Und dann erst wieder ab „XIV. Die Zeitenwende im Klageerzwingungsverfahren, HRRS 2016, 29“ bis Ende.“

  1. „intrasexuellen Konkurrenz unter Frauen“

    Kam mir immer so vor wie ein reines Rattenretten. Hauptsache die erste sein. Das Gleiche beim Bäcker: von rechts und links wird gedrückt, übervorteilt, gnadenlos. Eine ähnliche Endzeit-Stimmung breitet sich vor jedem Wochenende aus, welches länger als einen Feiertag dauert. Gut, dass der „Ruhetag“ am Gründonnerstag abgesagt wurde, die Länge dieser „Osterruhe“ hätte schieren Terror bedeutet …..
    Als Patriarch geh ich nur noch da hin, wo man meine Privilegien gewährt, das heisst einen sicheren Platz in der Ansteh-Schlange!

  2. Mir hatte mal eine Frau erzählt, dass arbeitende Mütter häufig als Rabenmütter kritisiert werden. Ich hatte sie gefragt, ob der Vorwurf von Männern oder Frauen kommt. Ausschließlich von Frauen, hatte sie gesagt. Von anderer Seite hatte ich die gleiche Erfahrung gehört.

    Ich hab den Eindruck, dass Frauen, die nicht oder wenig arbeiten, gesellschaftlich unter Rechtfertigungsdruck stehen und darauf mit einem Gegenangriff reagieren.

    • Frauen kontrollieren permanent ihr Umfeld. Es ist ihre Form von Konkurrenz. Es wird kontrolliert wie das eigene individuelle Bild ist. Es wird kontrolliert wie das Bild der ingroup ist und wer dieses jeweils verletzt. In diesem Fall die ingroup Mütter. Das Bild der Gruppe Mütter muss stimmen, da davon nämlich das gesellschaftliche wohlwollen abhängig ist.
      Achte mal darauf das ist prägend für Frauen (kann man auch schön am Verhältnis Mutter – Tochter beobachten)

  3. Kenne ich auch! Es hatte sich bei unserem jüngsten Kind dann etwas aufgelöst, weil eine Mutter für alle nachvollziehbar nicht früher konnte und ihr Kind stets und planbar das letzte war. Das hatte den Krieg sehr entschärft.

    Anmerken würde ich, dass die Erzieherinnen die Sache aber auch ungewollt zuspitzen: Sie verströmen aus jeder Pore, dass sie nach Hause wollen, die Räume werden ungemütlich gemacht, indem schon die Stühle hochgestellt werden und das Spielzeug weggeräumt wird. Alles, aber auch wirklich alles schreit nonverbal, ddass man ein Störfaktor ist.
    Dagegen muss man notfalls als Eltern aktiv vorgehen, weil sich das schnell von ganz alleine ergeben kann. Es sind also nicht nur die Mütter zu beachten. Aber: Väter übrigens auch nach meinem subjektiven Eindruck weniger als Mütter, wenn ich das aus unseren Gesprächen ableiten darf, die sehen das eher pragmatisch, dass der Kindergarten nun mal diese und jene Öffnungszeit hat, fertig.

    • …dass der Kindergarten nun mal diese und jene Öffnungszeit hat, fertig.

      Und dementsprechend ist es auch nicht zu verurteilen, wenn Erzieher auch mal Feierabend machen wollen und Eltern, die die Öffnungszeiten weidlich ausnutzen, auch mal als Störfaktor angesehen werden.

      Ich habe mir übrigens auch mittlerweile angewöhnt, meinen Arbeitsplatz ab ca. 5 Minuten vor Feierabend aufzuräumen, gehe bei 1-2 Minuten vor Ende nicht mehr ans Telefon, wenn ein externer Anruf kommt. Sonst läuft es nämlich meistens darauf hinaus, dass ich ein mindestens ein paar unbezahlte Überminuten mache.
      Generell habe ich damit zwar kein Problem, wenn noch imho wichtige Arbeit erledigt werden muss. Aber auch 5 Minuten pro Tag läppern sich ja im Laufe einer Woche zu fast einer halben Stunde zusammen.

  4. „Und solange meine Kinder spätestens am Sonntagvormittag fragen, wann denn das Wochenende endlich vorbei ist, habe ich ein verdammt gutes Gefühl, wenn ich am Montagmorgen die Tür hinter unserer Kita schließe“

    Wenn ich sowas regelmäßig erleben würde, dann würde ich mich fragen, warum das Kind lieber in die staatlichen Sammelverwahrung möchte, wo es eines von vielen ist, als bei seinen Eltern zu sein. Vielleicht hat es ja bei den Eltern kein kindgerechtes Umfeld mit Freunden zum Spielen oder keinen kindlichen Erlebnisgehalt?

    Wenn ich mich an meine Kindheit mit viel Fremdbetreuung erinnere, dann waren die wichtigen und erinnerungswerten Erlebnisse und Zeiten ausschließlich die, die ich im erweiterten familiären Umfeld und den dortigen Freunden hatte – und nicht die in der Spielecke oder auf dem Schulhof.

    Egal ob Kindergarten, Schule oder Internat: Voller Neid habe ich immer auf die geschaut, die als erste abgeholt wurden. Denn ich war mir sicher: Diese Eltern freuten sich wirklich am meisten auf ihre Kinder. Und es ist eben toll, wenn es da jemanden gibt, der sich wirklich auf DICH freut.
    Und nicht nur dafür bezahlt wird, auf dich aufzupassen, damit deine Eltern etwas anderes machen können.

    • Unser Sohn freut sich am Wochenende auch nicht auf den Kindergarten am Montag, denn er sieht den Kindergarten als seine Arbeit an.

      Er meinte mal: „Papa du gehst immer in die Agentur zum Arbeiten und ich in den Kindergarten! Aber ich bin froh wenn ich heim kann!“
      Ich: „Ja so geht es mir auch mein Sohn!“ 🙂

      Er ist also wirklich lieber zuhause bei seinen Eltern.
      Naja am liebsten ist er immer noch bei meiner Mutter, denn bei Oma ist er König 😉

      • Ich weiß nur noch, dass ich an einem Tag mal darauf bestand, nicht in den Kindergarten zu gehen. Also durfte ich zuhause bleiben.

        War aber langweilig, denn es fehlten die anderen Kinder zum Spielen. Am nächsten Tag bin ich wieder in den Kindergarten gegangen 🙂

    • Man kann das nicht generalisieren. Die Kinder sind teilweise extrem unterschiedlich und auch die Kindergärten und Familien.

      Mein Sohn wollte anfangs nicht weg aus dem Kindergarten, weil es dort so viel Spielzeug gab, welches er noch nicht kannte (wir hatten allerdings auch immer viel und haben uns sehr viel Zeit für ihn genommen), so dass ich ihn teilweise mittags schreiend aus der Kleinkindgruppe (2-3 Jährige) tragen musste, weil die Kindergärtnerinnen Feierabend machen wollten (was muss das für einen Eindruck gemacht haben 🙂 )

      Später, als sein bester Freund in einen anderen Kindergarten kam und er sich dem Einschulungsalter näherte, langweilte er sich hingegen und wollte nicht mehr hingehen. Ich hab ihn dann öfter mal zu Hause gelassen, bzw. habe was mit ihm unternommen (ging halt auch nur, weil wir immer abwechselnd arbeiten, so dass immer jemand zu Hause ist).

      Meine Tochter war in allem viel moderater, die Kleinkindgruppe gabs nicht mehr, aber während der Bub mit zwei Jahren nicht mehr ausgelastet war zu Hause, war das bei ihr kein Problem. Sie ist auch bis zuletzt relativ gern hingegangen und hatte da Freundinnen usw. auch wenn sie anfangs immer extrem auf schüchtern gemacht hat (und sich von ihren Freundinnen bei mir abholen ließ). Ich denke das hat ihr letztendlich gutgetan, zumal sie dadurch dann auch schon in der ersten Klasse viele Kinder kannte.

      Der Cousin der beiden ist wieder ganz anders. Unsere Kinder sind (trotz großem Garten usw.) Stubenhocker, lesen viel und hocken gern vom PC, selbst zum Fahrrad fahren, musste ich sie regelrecht zwingen, ins Freibad wollen sie nie usw. Ihr Cousin ist hingegen ein typisches „draußen“-Kind, jemand der von früh bis abends andere Kinder um sich braucht und draußen rumtoben kann und mit 3 Jahren schon Rad fuhr. Der langweilt sich auch tatsächlich oft zu Hause.

      Vermutlich wird sowas teilweise vererbt oder es liegt irgendwie am Umfeld, welches man den Kindern schafft. Ich war immer eher ein introvertierter Einzelgänger, zwar selbstbewusst, aber mit wenigen ausgewählten Freunden und wenig Kontaktbedarf, bei meinen Kindern scheint es ähnlich zu sein.

      Die offiziellen Massenverwahranstalten in der DDR habe ich gehasst und war meiner Mutter unendlich dankbar, dass sie uns zu Hause ließ. Die christlichen Gruppen, in die sie uns einmal die Woche steckte, waren allerdings qualitativ und menschlich ganz anders, dort bin ich meist ganz gerne hingegangen.

      Man kann es halt nicht übers Knie brechen.

    • Ich war sehr gerne im Kindergarten.

      Das Problem war ganz offensichtlich deine konkrete Situation dort. Ganz allgemein ist es etwas sehr Schönes, mit anderen Kindern zu spielen.

      Ich habe im Gegensatz zu dir sehr schöne Erinnerungen an meinen Kindergarten, habe ihn sogar später als Erwachsener ein paar Mal nostalgisch besucht. War ein schön großer DDR-Kindergarten.

      Ich erinnere mich, wie ich im Sandkasten mir ein Raumschiff gebaut und ein damals aktuelles Lied geträllert habe etc.

      Ich habe großes Mitleid für diesen verkommenen, sozial verwahrlosten Staat namens BRD.

      Vielleicht hat man ja in der DDR mehr Wert auf eine vernünftige Kleinkinderziehung gelegt und die Erzieherinnen besser ausgebildet. Deutet einiges in diese Richtung:

      PS: @Beweis – Hast du auf deinem Blog mal die Kommentiermöglichkeit aktiviert, du autistischer Wessi? 🙂 Was will ich auf deinem Blog, wenn man da nicht kommentieren kann? Wärst du in der DDR aufgewachsen, wärst du jetzt bestimmt sozialer und würdest dein Blog nicht so autistisch betreiben.

      • Das ist vielleicht wirklich eine Sozialisationsfrage. Ich bin in der Tat nicht nach der Durchtrennung der Nabelschnur gleich in die Sammelbetreuung gegeben worden. Meine Spielkameraden fand ich in der Nachbarschaft. In Kindergarten und Schule war die Fluktuation von Anfang an sehr groß. Und mir war es eigentlich schon sehr früh nicht egal, mit wem ich spielte.

        Worauf ich eigentlich hinauswollte: Wenn du in einer Sammelbetreuung von Professionellen bespaßt wirst, dann ist die Zuwendung, die Zeit und Aufmerksamkeit die du bekommst, wenn du etwas wissen willst oder Hilfe brauchst, immer sehr limitiert. Du bist halt für niemanden besonders, was meiner Ansicht nach aber eine Familie ausmacht. Und ich bin wirklich so von gestern, dass ich Familie für etwas sehr Wichtiges halte. Ich glaube auch, dass es für kleine Kinder elementar ist, irgendwo wirklich geliebt zu werden, auch wenn solche Kinder von anderen vielleicht Müttersöhnchen genannt werden.

        @Gender
        Warum sollte ich mein Blog zum Kommentieren freigeben? Das können andere wie dieses hier viel besser. Warum soll ich immer Olga löschen, die mir Viagra, FFP2-Masken oder irgendwelchen anderen Abzockdreck andrehen wollen? Aber du hast schon Recht, vielleicht sollte ich wenigstens eine Mailadresse oder so angeben, wo man einen Kübel auskippen kann…

  5. „Als Mann ist mir die Meinung anderer zumeist egal.“

    Da hat er wohl recht. Ich habe Berichte gelesen von Transmännern die Testosteron nehmen und für sich selbst merken das ihnen die Meinungen andere unwichtiger geworden sind.

    So als Mann ist einem der Druck unter den Frauen da stehen wahrscheinlich oft nicht bewusst, da man damit anders umgeht.

    • Btw. ich wurde früher i.d.R. nie alleine abgeholt, sondern immer mit meinen Freunden und den anderen gleichaltrigen Kindern aus unserem Dorf zusammen von abwechselnden Eltern.

      Ich habe irgendwie das Gefühl, dass das heute anders ist.

    • „So als Mann ist einem der Druck unter den Frauen da stehen wahrscheinlich oft nicht bewusst, da man damit anders umgeht.“

      Und dann gibt es Männer, die sich von Frauen erzählen lassen, unter welch fürchterlichem Druck sie stehen, nehmen das ganze mit Betroffenheitsmine auf und hängen sich undifferenziert an irgendwelche feministischen Narrative dran, die die Schuld an diesem weiblichen Unbehagen über den Umweg des „Patriarchats“ den Männern in die Schuhe schieben – und tröten diese in ihrer Eigenwahrnehmung einer Epiphanie gleichen Einsichten über Portale wie „Pink Stinks“ in die Welt hinaus, um sich selbst so als einer der ganz wenigen guuuten Männer zu inszenieren.

      • Sehr treffend bemerkt, ich bin voll der gleichen Meinung.
        Allerdings würde ich nicht sagen, dass mir die Meinung der Anderen egal ist. Es kommt immer darauf an, diese nicht ohne sie zu reflektieren zu übernehmen. Wenn Jemand eine in meinen Augen berechtigte Kritik an mir bzw. meinem Verhalten anbringt, so nützt es auch in aller Regel auch mir, wenn ich das ändere. Wenn aber nur das „virtue signaling“ als einziger Zweck zu erkennen und 10 Meilen gegen den Wind zu riechen ist, dann ruft das bei mir eher eine gegenteilige Reaktion hervor. Da neige ich dazu entwender einem passenden Spruch zu kopfen (falls mir spontan was einfällt) oder den Wiederspruch durch logische Argumantation offen zu legen. Führt meistens dazu, dass mir so was relativ selten passiert.
        In der Tat deutet aber das obige Verhalten auf eine schwache Persönlichkeit hin, behaftet mit vielen Unsicherheiten, die aber durch kräftige Ansichten kompensiert werden soll.

        • „würde ich nicht sagen, dass mir die Meinung der Anderen egal ist.“

          Das ist wohl auch eher eine tendenziöse Aussage und da denke ich, gibt es im Schnitt doch nicht unerhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Auch hilft es das Männer eher wieder vergessen und einem nicht über Jahre übel nehmen, das man sie mal unterbrochen hat oder sowas.

  6. „Das ständige Vergleichen und Verurteilen …“

    Ist echt ekelhaft. Und es geht gar nicht darum, was es für das jeweilige Kind bedeutet, wenn es früher oder später abgeholt wird. Wie gut oder schlecht Kindergarten für Kinder ist, hängt ja nicht nur vom Kindergarten ab, sondern eben auch vom Elternhaus. Und ein Kind, das zwar früh abgeholt wird, aber zu Hause einfach vor den Fernseher gesetzt wird, oder das sich den Rest des Tages Geschichten über kleine Trans-Kinder in Flüchtlings-Camp in Somalia, die von weißen Kindern in Deutschland diskriminiert werden, anhören muss, so ein Kind ist vermutlich schlechter dran als ein Kind, das erst spät abgeholt wird und dafür bis zum Schluss spielen und toben kann.

    Vor ein paar Jahren hab‘ ich so einen Psychologen im Radio gehört, der sagte, seit Jahrzehnten würden die bürgerlichen Eltern immer mehr Zeit mit ihren eigenen Kindern verbringen (in Vergleich zu früher), und seit Jahrzehnten hätten diese Eltern ein immer schlechteres Gewissen, dass sie womöglich zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen (im Vergleich zu früher).

    Es gibt wohl keinen Bereich, aus dem bürgerliche Leute keine Neurose machen können: Essen, Kinder, Herkunft, Klima … immer schön krank das alles. Und nie geht es um die betroffenen Menschen selbst. Hauptsache unglücklich.

  7. Direkt aus der Kita (oder beim Großen mittlerweile beim Kindergarten) kenne ich das Problem nicht direkt, weil ich oder meine Frau Ihn Mittags immer abholen. To be fair hatte ich auch nie den Eindruck, dass bei den kleineren in der Kita die Mütter sich gegenseitig angehen, da die alle Berufstätig sind und so ziemlich alle in der selben Situation waren.

    Solche Sprüche wie die oben genannten kannte ich die letzten 3 Jahre eher von Frauen, die ihr Kind nicht in die Krippe geschickt haben, sonder die Kinder erst mit 3 in den Kindergarten gegeben haben (wenn überhaupt).

    Typisch sind hier Sprüche wie:
    – Die Krippe würde die Kinder in dem Alter nur verängstigen, weil sie noch zu klein für so viel Fremde sind.
    – In den ersten 3 Jahren gehört das Kind einfach zur Mutter. (Natürlich arbeiten diese Mütter einfach mal 3 Jahre nicht. Muss man sich auch erstmal leisten können…)
    – Euer Kind scheint ja sowas nichts auszumachen, aber mein Kind ist da einfach eine zu zarte Seele dafür…

    Ein besonders grober Fall passierte mir auf einer Hochzeit von Freunden. Eine Freundin der Braut ist alleinerziehende Mutter und war mit ihrem Sohn (damals round about 3 Jahre alt) auf der Hochzeit. Sie war früher mal eine Sozialarbeiterin bevor Sie ihren Sohn bekommen hat und arbeitet nicht mehr, seitdem dieser auf der Welt ist. Die „woke“ Dame hatte sich mit meiner besten Freundin darüber unterhalten was für ein Unding es doch ist, dass manche Eltern Ihre Kinder so früh in die Kita schicken.

    Meiner besten Freundin war das sichtlich unangenehm, weil sie Ihre kleine Tochter auch schon bald in die Kita schicken wollte und auch wir unseren Sohn zu dem Zeitpunkt in der Kindergrippe hatte. Da besagte beste Freundin einen Hilflosen Eindruck machte, dachte ich mir, dass ich mich da einfach einmische…

    Als ich die Bekannte drauf hingewiesen habe, dass man heutzutage durchaus mehr als ein Gehalt brauchen kann um seine Kinder ordentlich finanzieren zu können, meinte Sie nur, dass Kinder nicht alles haben müssen in dem alter und das man auch mit weniger zurecht kommt. Klar kann man mit weniger zurecht kommen, aber ich konnte es einfach nicht lassen darauf hinzuweisen, dass Sie sich den Spaß auch nur leisten kann, weil Ihr Ex entsprechenden Unterhalt zahlt und was das überhaupt für eine emanzipatorische Botschaft für junge Frauen sein soll, dass Sie als bekennende Feministin die Karriere komplett pausiert wegen eines Kindes und von finanziell komplett von Ex und Staat abhängig ist.

    Da hat es erstmal ziemlich gerattert in ihrem Kopf, oder Sie war einfach nur schockiert was Ihr da gerade an den Kopf geworfen wurde… Als Antwort hab ich dann auch nur gehört, dass ich als Mann ihr nicht das Thema Emanzipation „mansplainen“ soll und sowieso beim Thema Kinder kein Ahnung habe.

    Als Antwort darauf hab ich dann nur geantwortet: Hast auch recht… wir Männer sollten von Haus aus Karriere machen und das Geld heimbringen und dann vorm Fernseher mit einem Bier in der Hand einschlafen, aber davor kann meine Frau mir ein Sandwich machen. Da is keine Zeit für Kinderbetreuung. Danke für das zementieren von Geschlechterrollen aus den 50er Jahren!

    Danach war sie so verwirrt, dass Sie sich wortlos an einen anderen Tisch gesetzt hat. Meine beste Freundin und meine Frau haben sich beide dabei köstlich amüsiert. Die fanden es natürlich als Mütter von Kindern die in die Kita gehen super, was ich da abgezogen hab. 🙂

    Meine Frau meinte danach nur: Als würdest du mich mal kochen lassen…

    Und die Moral von Geschichte: Es macht unglaublich viel Spaß Leute mit der Nase in ihre eigene Doppelmoral zu drücken und mit den eigenen Waffen zu schlagen.

  8. Ist mir bei uns nicht so aufgefallen, weil sich das alles in so einer halben Stunde drängelte, früher sollte man nicht, später auch nicht. Haben wir eigentlich auch immer eingehalten. Die Kindergärtnerinnen bemühten sich immer, die Kinder bis zum Schluß zu beschäftigen, so dass wir manchmal noch warten mussten, bis diese ihre Bastelei/Spiel fertig gemacht hatten.

    Ich hatte nur hin- und wieder Stress mit den Erzieherinnen, weil ich denen früh zu spät kam. Ich mochte die Kinder früh nicht schon so drängeln und die brauchen halt teilweise echt ewig, bis sie sich selbst richtig anziehen können, gefrühstückt haben, nochmal aufm Klo waren und natürlich lassen sie sich auch unterwegs ständig ablenken (ich bin aus Prinzip immer gelaufen, der Kiga ist in Sichtweite).

    Alles schon wieder Geschichte, jetzt gehen beide in die Schule. Wie schnell die Zeit vergeht…

  9. So eine unfaßbar lächerliche Diskussion können nur Wessis führen.

    Hinzu kommt die perverse Konkurrenzorientierung in Westdeutschland. Ich bin der Tollste, Beste usw. Jeder produziert und vermarktet sich. Man denkt viel in Statuskategorien und was weiß ich.

    Da lobe ich mir den „Unrechtsstaat“ DDR.

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