Nachdem hier Harry und Meghans Hochzeit besprochen worden ist macht nunmehr ihre Trennung von dem Königshaus und ein mit Oprah Winfrey Interview Schlagzeilen.
Das Interview ist in soweit beachtlich, weil sich damit Harry und Meghan nicht nur einfach etwas gelöst haben, sie haben dem Königshaus Rassismus vorgeworfen und angeführt, dass man Meghan in einer hilflosen Situation alleine gelassen hat und quasi verlangt hat, dass sie ihre geistige Gesundheit hinter dem Interesse des Königshauses an einem skandalfreien Leben zurücktreten lässt.
Mir kommt das Interview sehr berechnend vor und ich vermute, dass da eher Meghan die federführende Person war. Harry ist ja auch nicht das ganze Interview dabei, es wird überwiegend von Meghan bestritten.
Meine Theorie ist, dass Meghan sich das Leben als Prinzessin toll vorgestellt hat und unter anderem deshalb Harry ganz interessant fand. Harry hat sich irgendwie einfangen lassen und hat recht schnell geheiratet, und das ohne wirklich zu testen, inwieweit Meghan zu dem königlichen Hof passt und sich für die Stellung als relativ unwichtige Frau eines Prinzen mit inzwischen allenfalls noch theoretischen Chancen auf den Thron erwärmen kann. Es wäre gerade bei einem Promi sicherlich besser gewesen, dass etwas auszutesten. Ich glaube auch nicht, dass sie dazu bereit war, sie braucht das Spotlight. Die dienende Rolle passt dazu nicht.
Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass Harry selbst seine Probleme mit dem Hof hatte, er war schon immer etwas der Rebell und vielleicht brauchte er nur eine Frau von „außerhalb“ der das Königshaus, England und das Protokoll relativ egal ist und ihn entsprechend bestärkt, dass er da raus muss. Bei ihm gibt es dazu ja noch das „Stallmeisterproblem„, dass seine Stellung dort vielleicht auch schwieriger macht.
Mit dem Interview will man (Meghan?) anscheinend den Grundstein für erhebliches Einkommen legen. Es soll wohl schon einen Vertrag mit Netflix für eine Produktion geben. In einem Interview in der FAZ wird gar von Erwerbsmöglichkeiten von 500 Millionen im Jahr geredet. Aber das erfordert eben Drama, etwas was bewegt und ist mit dem Motto des Königshaus, dass man nichts nach außen trägt und loyal zum Königshaus steht nicht so einfach zu vereinbaren.
Ich bin gespannt, ob das Harry glücklich macht. Er hat meines Wissens nach eine gewisse Militärkarriere gemacht, aber ansonsten auch keine besondere Ausbildung. Ob das Showgeschäfts, dazu noch immer auf der Suche nach neuen Skandalen gegen seine Familie ihn glücklich machen wird? Sein eigentlicher Beruf ist „Prinz“ und das dürfte auch ein großer Teil seiner Identität sein. Er hat ein gewisses Risiko ins absurde, tragische abzurutschen. Und natürlich hat Meghan ihn auch als Prinz kennen und lieben gelernt. „Erfolgreicher Geschäftsmann“ muss das nicht unbedingt ersetzen, denn davon gibt es viele. Er gibt das auf, was ihn interessant gemacht hat.