„Equal Days“

Bei Arne wird ein interessanter Leserbrief veröffentlicht: (via Matze)

Hallo Herr Hoffmann,

heute ist Equal Pay Day, also der Tag, an dem rechnerisch die Männer anfangen müssten zu arbeiten, um bis zum Ende des Jahres das zu verdienen, was Frauen verdienen.

Noch ist nicht Equal Suicide Day. Der ist am 4.10. An diesem Tag beginnen Frauen, sich rechnerisch genau so oft umzubringen wie Männer. Bis zum 4.10. haben nur Männer ihr eigenes Leben genommen.

Auch der Equal Punishment Day liegt noch etwas vor uns. Der ist am 24.8. Frauen, die das gleiche Verbrechen wie ein Mann begangen haben, müssen erst ab diesem Tag bis zum Jahresende ins Gefängnis, während der Mann bereits seit Jahresanfang sitzt.

Nur einen Tag später, am 25.8., wäre der Equal Violence Victim Day. An diesem Tag fangen Frauen statistisch an, Opfer von Gewaltkriminalität zu werden, während Männer bereits seit dem 1.1. leiden müssen.

Es ist auch noch lange nicht Equal Work Safety Day. Der ist am 15.12. An diesem Tag fangen Frauen an, genau so oft bei einem Arbeitsunfall zu sterben wie Männer. Bis zum 15.12. sind nur Männer am Arbeitsplatz umgekommen.

Wo kann man eigentlich solche Gedenktage vorschlagen?

Equal Taxes Day wäre vielleicht auch interessant. Oder Equal Sorgerecht Day

Es erinnert etwas an die Debatte um „an jedem dritten Tag“. Daher daraus noch ein paar Zahlen

Verkehrstote 2018: 3.265 Tödliche Arbeitsunfälle: 420 (90% Männer) Straftaten gegen Männer 2018: 604.475 Straftaten gegen Frauen 2018: 414.147

Alle 2,8 Stunden überträgt ein Gericht in Deutschland das alleinige Sorgerecht für ein Kind entgegen dem Willen des Vaters der Mutter (Stand 2009; 4690 Fälle, 67,3 % zugunsten der Mütter, zu 5,8 % zugunsten des Vaters, restliche Fälle: gemeinsames Sorgerecht)

Wird es besser, wenn man auch für Männer solche Tage erfindet? Nein, aber es ist ein gutes Mittel den Leuten in einer Diskussion vor Augen zu führen, dass man das von der anderen Seite her genau so machen kann. Insofern ist es interessant ein paar Tage in Peto zu haben

 

66 Gedanken zu “„Equal Days“

    • Wenn Du auf den Beitrag drüber (bzw. wenn noch was dazwischen gerät: dem in dem YX zu StapelChips verlinkt hat) auf den Link klickst, gelangst Du zur Formel mit IMO guter und einfacher Erklärung.
      Oder hattest Du das schon gesehen und als nicht ausreichend empfunden?

      • Ich habe es erst nach meinem Kommentar gelesen, aber dennoch nicht für ausreichend empfunden. Mir fehlen detaillierte Komponenten wie: Alter, Erfahrung, Kompetenz, Erfolgsquote etc. Weißt du was ich meine. Pauschal kann man nämlich diese Gleichung sehr gut drehen, aber nichts weist auf die Hintergründe hin, warum Männer mehr verdienen als Frauen.

    • Wenn Du auf den Beitrag drüber (bzw. wenn noch was dazwischen gerät: dem in dem YX zu StapelChips verlinkt hat) auf den Link klickst, gelangst Du zur Formel mit IMO guter und einfacher Erklärung.
      Oder hattest Du das schon gesehen und als nicht ausreichend empfunden?

      falls doppelt, bitte eins entfernen – ich sehe meine ersten Versuch ungewöhnlicherweise nicht und weiß nicht ob das an meinen uBlock/uMatrix-Settings oder am Spamfilter oder was weiß ich liegt…

  1. Wenn ich meiner Frau und Mutter unseres gemeinsamen Kindes (einem defintiv und hundertprozentigen Mädchen) nachmittags nach ihrer Nachtschicht so etwas vorlese, ist sie sofort hellwach und schimpft über die dämliche verschissene Gendergesellschaft und den Feminismusschwachsinn, der so etwas hervorbringt. Allerdings regt sie sich auch so auf, dass ich das nur selten praktiziere. Sie ist übrigens diejenige in unserer Beziehung, die mehr Geld nach Hause bringt als ich. Ich fühle mich deswegen aber nicht als minderwertig und bin kein „Incel“ (klingt übrigens wie ein Name für eine Batterie) geworden.

  2. Das gleiche Thema hatte mich die letzten Tage auch bewegt – mehr leider nicht. Tolle Aufzählung, danke.
    Aber Du schreibst: „Wird es besser, wenn man auch für Männer solche Tage erfindet? Nein, …“
    Da möchte ich ausnahmsweise mal widersprechen: solche Tage führen bisher zu einem total verfälschten Frauen-Männer-Bild in der Gesellschaft, und das hat tragische Konsequenzen: Frauen werden als Opfer gesehen, die jedes Recht haben sich gegen die ständige Unterdrückung und Diskriminierung durch das Patriarchat zu wehren. Dieses Bild in der Gesellschaft muss zerstört werden, vorher haben ‚wir‘ keine Chance auf Besserung.
    Ich arbeite seit längerem an einem Plan, wie ‚wir‘ endlich mal etwas bewirken können; bisher schaffen ‚wir‘ es ja nur recht zu haben und uns selbst auf die Schulter zu klopfen. gegebenenfalls auch mal gegenseitig. Aber, so großartige Artikel ich von euch auch schon gelesen habe, geändert haben die noch nie etwas und das werden sie auch nicht.
    ‚Wir‘ müssen ‚wir‘ werden und uns organisieren, um Wirk- und Sichtbarkeit erlangen zu können.
    ‚Wir‘ brauchen eine zentrale Webseite, über die alle Mitstreiter vernetzt sind, eine Anlaufstelle für neue und alte Mitstreiter. Und ‚wir‘ brauchen noch eine ganze Menge mehr, wenn wir wirklich mehr wollen, als zusehen, wie eine Gesellschaft den Bach runter geht.
    Ich weiß nur noch nicht, wie man all die Individualisten unter einen Hut bekommen kann, ohne dass sie sich von der Gruppe vereinnahmt fühlen.

    Betrachtet diesen Kommentar doch mal als einen Aufruf, nicht nur recht zu haben, sondern wirklich etwas bewegen zu wollen. ‚Wir‘ müssen ‚wir‘ werden, uns zusammenschließen, planvoll organisiert und abgestimmt vorgehen. Nicht eine Anzeige oder Programmbeschwerde gegen das ZDF einreichen sondern 2 …

    Kriegen wir das hin?

    Ach so, noch etwas: ‚Wir‘ brauchen ein Bekenntnis zu Grundwerten, die von uns nicht verletzt werden dürfen! Keine Zusammenarbeit mit Faschisten, keine männlichen Solanas etc. in unserer Gruppe – der Zweck heiligt nicht jedes Mitte.!

    • Vergiss es. Jede Plattform in dieser Art wird von Nazis, oder vermeintlichen Nazis geflutet. Schau mal bei wgvdl.com die Typen kommen und machen dir jede Seite kaputt. Ist immer so. Oder noch schlimmer, Max Erdinger und seine Vasallen kommen. Kannste knicken.

      • „Schau mal bei wgvdl.com die Typen kommen und machen dir jede Seite kaputt.“

        Hast du ein Beispiel?

        Meine Erfahrung ist eher gegenteilig. Meist sind es Linksradikale und Bluepiller, die mit „no plattforming“, Zensur und Boykottdrohungen (siehe kendram neulich) alle ihnen ungenehme Meinungen loszuwerden versuchen. Und sie sind leider überaus erfolgreich, was die Filterblasen sprießen lässt und jeden Widerstand letztendlich erstickt.

    • Ich frage mich gerade unwillkürlich, mit welchem Recht du meinst, anderen Menschen vorschreiben zu können, ob, wann und mit wem sie zusammenarbeiten.
      Vielleicht sind ja deine Grundwerte falsch. Es gibt da ein Sprichwort: Wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt mit drei Finger auf sich selbst.

      In diesem Sinne werde ich nach wie vor selbst entscheiden, mit wem ich zusammenarbeite und welche „Grundwerte“ ich für mich als gültig erkläre.

      • “ ‚Wir‘ brauchen ein Bekenntnis zu Grundwerten“ sollte rausfiltern, wen ich nicht dabei haben will, denn natürlich entscheide ICH, mit wem ICH nicht zusammenarbeite. Und das hat doch funktioniert: du hast dich selbst disqualifiziert. Mit dir nicht!

    • „Dieses Bild in der Gesellschaft muss zerstört werden“

      Es gibt genau einen Weg, auf dem das Bild verschwinden kann: Opfer-Sein bringt nichts mehr.

      Ein Weg dazu wäre, dass eine kritische Masse von Männern auf „Ich bin Opfer!“ lediglich mit „Jaja, du armes Opfer hast Probleme. Interessiert mich aber nicht“ reagiert.
      Da wir eine ausgesprochen hohe Pudeldichte haben in Deutschland, ist nicht klar, wie hoch diese kritische Masse sein müsste.

      Außer Desinteresse auf Seiten der Männer fällt mir nur konkrete Notlage („Ich habe keine Kapazitäten, mich auch noch um dich zu kümmern“) ein, die Opfer-Sein für Frauen unattraktiv machen würde…

    • „‚Wir‘ brauchen ein Bekenntnis zu Grundwerten, die von uns nicht verletzt werden dürfen!“

      Kannst du die definieren, ohne dass wir einen Lachanfall bekommen?

      „Keine Zusammenarbeit mit Faschisten“

      Kannst du definieren, was du unter „Faschist“ verstehst? Jeder Widerstand derzeit zerschlägt sich ja bereits an dem Punkt, wo man das fragt, denn manche sehen alles rechts ihrer linksradikalen Position als „faschistisch“ an.

      „keine männlichen Solanas“

      Was zur Hölle ist ein Solana?

      • Valerie Solanas? SCUM-Manifesto?

        Ich teile die Meinung von Vagabund, dass wir Spiegelbilder solcher faschistoiden Gestalten nicht gebrauchen können. Denn im Gegensatz zum Feminismus, wo man diese vor der Öffentlichkeit medial zurückhält, weil man weiß, dass die nicht präsentabel sind oder man, sollte was nach außen dringen, versucht, alles als Satire abzutun, wäre nur ein Männerrechtler, der sich auch nur in Nuancen solcher Rhetorik und auch Handlungen bedient, auf Jahrzehnte DAS Musterbeispiel für Männerrechtler seitens unserer Qualitätsmedien.

        Zu sagen „wir finden zwar Scheiße was die sagen und tun, lassen die in unserem Club aber trotzdem ein- und ausgehen“ ist zwar löblich umgesetzte Meinungsfreiheit, aber politisch ein Totalversagen. Manchmal muss man auch strategisch denken.

        Und mal ehrlich: wollt ihr was mit Männern zu tun haben, die Frauen vollends entrechten und in Lager sperren wollen?

        • Also um ehrlich zu sein, kenne ich keinen Mann der Frauen entrechten will. Wohl aber einige Frauen, die anderen Frauen vorschreiben wollen, was die so zu tun haben…

          Es ist denke ich, mehr so ein Ding von Frauen.

          • Ich kenne auch persönlich keine Frau, die Männer entrechten und in Lager sperren will. Die wirklich Irren lernt man in der Regel auch nicht im eigenen Alltag kennen. Dennoch gibt es welche, die solche Dinge schreiben, wie eben besagte Solanas. Und ich bin überzeugt, dass es auch Männer gibt, die umgekehrt so drauf sind. Und solche Irren könnten sich von einer Gruppierung wie von Vagabund umschrieben ohne weiteres angezogen fühlen, weil sie meinen, dort fruchtbaren Boden für ihren Wahnsinn zu finden.

            Und das meinte ich: männliche Spiegelbilder einer Valerie Solanas, die nun auch gewiss keine Mehrheitsmeinung unter Frauen vertrat. Und mit solchen Typen würde ich persönlich unter keinen Umständen etwas zu tun haben wollen.

          • Also im Gegensatz zu V. Solanas und auch einigen anderen Frauen (z.B. ganz neu Pauline Harmange) kenne ich auch keinen Mann der Vergleichbares über Frauen geschrieben hat. Ja, Männer machen vielleicht ein paar derbe Späße über Frauen aber da ist auch meiste der „Frauenhass“ zu ende.
            Häme ist aber durchaus geläufiger, nur ist das immer noch nicht vergleichbar mit „Ich hasse Männer“.

        • „Valerie Solanas? SCUM-Manifesto?“

          Die ist seit 1988 tot, noch nie von gehört. Ich schätze ich bin da nicht weit genug in der Männerrechtsszene drin. Wenn man nach „Solana“ sucht, findet man tatsächlich auch keine sinnvollen Einträge bei google, man muss offenbar mindestens „Solanas“ eingeben (da ich das für Plural hielt, habe ich nicht danach gesucht).

          „Denn im Gegensatz zum Feminismus, wo man diese vor der Öffentlichkeit medial zurückhält, weil man weiß, dass die nicht präsentabel sind oder man, sollte was nach außen dringen, versucht, alles als Satire abzutun, wäre nur ein Männerrechtler, der sich auch nur in Nuancen solcher Rhetorik und auch Handlungen bedient, auf Jahrzehnte DAS Musterbeispiel für Männerrechtler seitens unserer Qualitätsmedien.“

          Ich glaube echt, ihr schnallt es niemals!

          Du kannst dich den feministischen Massenmedien nicht anschleimen. Es funktioniert NICHT! Sie machen euch nicht zu Nazis, weil hier irgendwelche illustren Gestalten rumspringen, sie machen euch zu Nazis, weil sie eure Meinung tot haben wollen! Es spielt überhaupt keine Rolle, was ihr sagt! Sie müssen ohnehin nichts beweisen, sie behaupten, suggerieren und fälschen notfalls. Wann zur Hölle kommt das mal beim Letzten an? Die sind nicht fair! Das sind dreckige Lügner!

          Und du drückst dich auch um die Definitionen, wenn du schreibst “ der sich auch nur in Nuancen solcher Rhetorik und auch Handlungen bedient“. WELCHE RHETORIK, WELCHE HANDLUNGEN? Wenn du dermaßen vage bleibst, füllen die Lügenmedien diesen Leerraum und für die sind, vielleicht ist dir das entgangen, alle alten weißen Männer nur noch Nazimüll. In welcher Welt lebt ihr eigentlich? Verdammt?! Die führen Krieg und du überlegst, ob du in Deckung gehen willst oder ob du davon kommst, wenn du die Schwiegermutter vorschiebst.

          „Und mal ehrlich: wollt ihr was mit Männern zu tun haben, die Frauen vollends entrechten und in Lager sperren wollen?““

          Ufffz. Da fällt mir echt nichts mehr dazu ein. Wer will das? Vom Nazithema sind wir da jedenfalls schon weit weg. Ob und bis zu welchem Punkt man Geistesgestörte hier akzeptiert, ist nochmal ein ganz anderes Thema.

          • Mir wäre es neu, wenn die Nazis vergleichbar Frauenfeindlich wie derzeit die Feministen Männerfeindlich wären. Nazis haben schon Menschen in Lager gesperrt, aber da war selten (niemals?) das Geschlecht ein Kriterium.
            Sonst bin ich absolut deiner Meinung.

          • Valerie Solanas ist zwar physisch tot, lebt aber erstaunlicherweise in den Gedanken moderner Feministen weiter. Ich bin da mal auf folgenden Beitrag gestoßen:
            ‚Ermordung aller Männer …‘ http://bit.ly/3tCcZKG
            Die von V. Solanas geforderte Ermordung aller Männer wurde danach 2017 auf einer Berliner Bühne als Musical gefeiert. In Schweden haben Studentinnen mindestens ein kurzes Video gedreht, in dem sie einen Mann ermorden und das feiern.
            Und aktueller sagte die radikale Feministin Mary Daly, Männer seien Parasiten der Erde und die Erde müsse von ihnen dekontaminiert werden. Und ich habe noch nie eine Feministin gehört, die sich davon distanziert hat; im Zweifel behaupten sie dann, dass wäre Satire. Ist aber nachweislich keine Satire.
            Der Radikale Feminismus ist leider sehr lebendig.

    • Wieso bräuchte man da ein Bekenntnis zu Grundwerten? Ich sehe es eher andersrum. Jeder müsste sich zu den Zielen bekennen.
      Ansonsten sollte das für alle offen sein. Ob die nun Fascho, Antifant, Homoöpath oder Klimaaktivist sind. Schließlich ist der Feminismus auch für jeden offen: Von Rita Süßmuth über Solanas über Cem Özdemir bis zu Wolfgang Thierse.
      Sonst wäre das Ganze ohnehin dead before arrival, da sich alles ständig um gruppenidentitären Quatsch drehen würde.

      Da muss einfach eine Botschaft, ein Manifest stehen, dem sich die vielen ansonsten unterschiedlichen Menschen widmen. Diese Botschaft muss für Männer wie Frauen, für Rechte wie Linke, für Dunkle wie Helle, für Links- wie Rechtshänder einleuchtend und überzeugend sein. Auf einer Art politischer Meta-Ebene. Der Feminismus hätte keinen weltweiten Siegeszug geschafft, wenn er beispielsweise Kampflesben, Lila Pudel oder CDU-Mitglieder ausgeschlossen hätte.

      Jeder kann Antifeminist sein. Denn Antifeminismus ist zutiefst inklusiv. Er liebt alle Menschen und lehnt es daher ab, manche nur aufgrund ihres Geschlechts zum gesellschaftlichen Mittelpunkt werden zu lassen. Iregndwann wird es heißen:

      Der Feminismus ist tot – lange lebe der Mensch.

      • Um eine Abgrenzung kommst du so oder so nicht herum und wenn du mit den Falschen an deiner Seite marschierst, hast du die gleich neben dir, die dir am Ziel ein Messer in den Rücken stoßen wollen. Natürlich ist es dein Recht, dich nicht abzugrenzen, aber du erreichst damit nichts: totale Toleranz ist eben immer auch Toleranz gegen Intoleranz und schlimmeres.

        In dem du dich gegen Feminismus wendest, grenzt du dich von dessen Vertretern ab – um Abgrenzung kommst du einfach nicht herum. Wenn ALLE Menschen toll wären, brauchten wir uns um Abgrenzung keine Gedanken zu machen – sind aber nicht alle so toll.

    • Die Reaktionen hier haben mich etwas irritiert … milde gesagt.
      Zum Internationalen Frauentag haben Frauen die Medien beherrscht und selbst die dümmsten durften dabei sein.
      Am 11. November 2021 ist wiedermal der Internationale Tag des Mannes und knapp die Hälfte der Bevölkerung sind Männer. In Deutschland sind das Millionen. Werden die Männer mit ihren Anliegen präsent sein? Werden sie für einen Tag sichtbar werden und die Medien beherrschen? Nein, natürlich nicht. Denn darauf können die Feministen (nicht die Frauen, die werden ja zum größten Teil selbst untergepflügt) sich immer verlassen: die Männer tun nichts, das den Feministen gefährlich werden könnte, denn sie können keine kritische Masse, keine Wirkung erzeugen (wie das hier gesagt wurde).

      Wenn wir es nicht schaffen, trotz unterschiedlicher Ansichten in verschiedenen Punkten, an der einen oder anderen Stelle zusammenzuarbeiten, dann können wir nur zusehen, wie das Schiff sinkt, auf dem wir mitfahren. Wir müssen Gewicht entwickeln, um überhaupt außerhalb unseres Zirkels sichtbar zu werden, und das geht nur wenn wir uns organisieren und Aktionen absprechen. Aber ‚wir‘ ohne irgendeine Form von Abgrenzung ist eine Illusion – dann müssten wir ja auch Feministen, Höckes und Kalbitzs bei uns willkommen heißen! Was für ein Irrsinn!

      Ist es wirklich sooo schwierig, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und dabei eine eigentlich sehr simple Grenze zu ein paar Leuten zu ziehen, die nicht dazu gehören können?

      Na ja, ich gebe die Idee jedenfalls nicht so schnell auf. Vielleicht finden sich ja irgendwann ein paar Typen, mit denen man was ändern kann, statt nur zu kommentieren, was alles schief läuft – und da zähle ich mich durchaus dazu.

      Um also Missverständnisse zu vermeiden: ich bin ‚hier‘ schon auf einige echt geniale Köpfe gestoßen, die wirklich super Artikel verfassen. Aber geändert haben die leider noch nichts und ohne breite Sichtbarkeit werden die auch nie etwas ändern.

      Wir müssen uns organisieren. Es ist an der Zeit!

  3. Wie wär’s mit einem Equal Brain Day?

    Männer müssen erst am 1. April anfangen zu denken, um die gleiche intellektuelle Leistung zu erzielen wie ein Frau.

    Bei einer feministischen Frau müssen Männer erst am 1. November anfangen zu denken, um dieselbe intellektuelle Leistung zu erzielen.

    🙂

    Eines der vielen Tabus unserer Gesellschaft: Daß Männer da einfach mehr drauf haben. Stichwort Frauenschach.

    Bis vor ca. 50 Jahren wäre das ein Gemeinplatz gewesen und niemand hätte sich aufgeregt. Heute postuliert man zwanghaft, daß Frauen mindestens genauso kompetent in intellektuellen Dingen seien wie Männer.

    Kann ja sein. Kann aber eben auch nicht sein. Und wer das ausschließt, handelt eben unseriös. Und genauso funktioniert die gesamte Gleichstellungsindustrie. Sie basiert auf unbewiesenen Gutmenschenpostulaten, die dem eigenen Seelenleben guttun. 🙂

    PS: Man findet übrigens haufenweise Artikel im Netz, daß Frauen mehr emotionale Kompetenzen etc. hätten. Was natürlich logischerweise impliziert, daß Männer auch irgendwo vielleicht ein paar Talente haben.

    Na ja. Wir leben schon in einer sehr seltsamen Gesellschaft.

    • Dein Schachbeispiel ist ein Gipfeltrugschluss.

      Deinem P.S. kann man hingegen bedenkenlos zustimmen, denn durch das „vielleicht“ verliert es streng genommen jede Aussagekraft 😉

        • Im Spitzenschach sind die Männer besser als die Frauen. Wie sieht es am anderen Ende der Verteilung aus? Keine Ahnung, dort wird kein Schach gespielt. Im Schnitt könnten Männer und Frauen also durchaus gleich gut Schach spielen. Oder auch nicht. Der Punkt ist, man weiß es nicht, weil sehr viele Leute gar kein Schach spielen.

          • Das ist, mit Verlaub gesagt, grober Unfug.
            Danach könntest Du überhaupt keine Aussagen über irgendeine Form von Sport oder Tätigkeit mehr tätigen, sondern nur noch über reine Körperfunktionen die (fast) jeder „ausübt“.

            Im Übrigen gibt es alleine bei chess.com 50 Millionen Benutzer, deren durchschnittliches Rating z.B. im Blitz gerade mal 910 betrifft – eine Spielstärke, die von meinem Standpunkt aus nur minimal von zufälligen Zügen unter Einhaltung der Regeln entfernt ist. Dass also nur „Könner“ Schach spielen, ist Nonsens.

          • „sondern nur noch über reine Körperfunktionen die (fast) jeder „ausübt“.“

            Genau. Wie Sport ganz allgemein. Dort ist die körperliche Unterlegenheit der Frauen offensichtlich.

            Schach spielt aber nur eine vergleichsweise talentierte und daher interessierte Minderheit, aber uns interessieren die durchschnittlichen(!) Fähigkeiten von allen Männern und allen Frauen. Woher willst Du wissen, dass Erna Hausfrau schlechter spielt als Mike the Mechanic, wenn sie beide nie gespielt haben? Und wieviel würde das Mehr an männlichen Schwachsinnigen, die es im Vergleich zu Frauen gibt, den Durchschnittsvergleich zuungunsten der Männer herunterziehen?

            Nicht falsch verstehen: Ich selbst halte es für sehr wahrscheinlich, dass Männer mehr Talent zum Schachspielen haben als Frauen. Aber die Betrachtung der schachspielenden Minderheit allein ist kein endgültiger Beleg.

          • OK, kann man so sehen.

            Aber: Auch wenn die Ansicht heutzutage in weiten Kreisen unpopulär ist, unterscheiden sich männliche und weiblichen Gehirne an einigen Stellen.
            Z.B. ist auch nur ein vergleichsweise geringer Teil von Männern und ein noch viel viel geringerer Teil an Frauen daran interessiert zu programmieren: Dennoch würde ich alleine schon aus meiner beruflichen Erfahrung her sagen, dass – selbst wenn man nur die nimmt die es interessiert – Männer im Durchschnitt die deutlich(!) besseren Programmierer sind. Ob das nun an evolutionär erworbener Fähigkeit zum Fokussieren oder an besserer Frustrationstoleranz oder was auch immer liegt. Daran ändern auch Ausnahmen wie unsere Anne Nühm nichts, und es würde mich wundern, wenn sie mir widerspräche.

            Dass nur ein prozentual viel kleinerer Teil an Frauen zum Vergleich steht, spielt dabei überhaupt keine Rolle: Wer sich gar nicht erst von alleine für das Thema interessiert und von alleine damit anfängt, wird praktisch niemals ein auch nur ansatzweise brauchbarer Programmierer sein können, es mag freilich die eine oder andere Ausnahme geben. Und man komme mir jetzt bitte nach mindestens 30 Jahren genau so grotesk übertriebener wie erfolgloser (sie WOLLEN halt nicht) Frauenförderung in der IT nicht mit den fehlenden Role Models.

            Und beim (mehr als nur stümperhaften) Schachspielen kommen viele der Fähigkeiten die man beim Programmieren braucht genau so zum tragen: (Sehr viel) Mustererkennung, Gedächtnisleistung, Planung, weit verzweigte Berechnungen und Bedingungen etc. pp.

          • @Seb: Nach meiner Erfahrung sind am Programmieren Interessierte unter Frauen deutlich seltener als unter Männern. Aber diejenigen, die sich dann dafür wirklich interessieren, sind mental sehr ähnlich drauf wie ihre männlichen Kollegen. Also die gleiche Nerd-Mentalität, gleiche kulturelle Interessen für Science Fiction, Naturwissenschaft, technische Spielzeuge, elektronische Musik udgl., und stehen ihnen auch sonst in nichts nach. Also diese spezielle Art von Verdrahtung im Gehirn, die man dafür wohl haben muss, kommt unter Frauen auch vor nur seltener, aber wenn sie es tut ist sie genauso ausgeprägt 🙂

        • @Renton

          Genau. Wie Sport ganz allgemein. Dort ist die körperliche Unterlegenheit der Frauen offensichtlich.

          Das Thema mag ich. Ich stelle die These entgegen: Frauen sind nicht pauschal körperlich unterlegen, sie wollen sich meistens nur nicht wirklich anstrengen und nachhaltig trainieren.

          Olga, meine ukrainestämmige Ex-Kugelstoßerin, bringt mit einem einzigen Hieb ihren Gatten, den untersetzten Versicherungsvertreter Horst mit der Fettleber, auf die Intensivstation.
          Philip Lahm hat sich trotz kurzer Beine und geringer Körpergröße einen Platz im Spitzenfußball erarbeitet.

          Wenn ich gegen Florance Soundso im Rennen antrete, ist die schon da, wenn ich gerade den Startschuss gehört habe. Es gibt also nur eine numerisch-mathematische Unterlegenheit der Frauen im Sport, keine wirkliche.

          Vielleicht ist es ihnen in ihrer Life-Balance einfach zu unbequem, sich wirklich auf das Schachspiel zu fokussieren, um richtig gut zu werden.

          • „Das Thema mag ich. Ich stelle die These entgegen: Frauen sind nicht pauschal körperlich unterlegen, sie wollen sich meistens nur nicht wirklich anstrengen und nachhaltig trainieren.“

            Wieso entgegen?

            Nicht pauschal körperlich unterlegen ist natürlich korrekt. „Männer sind größer als Frauen“ gilt ja auch nicht pauschal, sondern nur generell.

            Und „sie wollen sich meistens nur nicht wirklich anstrengen und nachhaltig trainieren“ finde ich ohne das Wörtchen „nur“ eine sehr gute Ergänzung zu meiner Aussage 🙂

          • @beweis „Das Thema mag ich. Ich stelle die These entgegen: Frauen sind nicht pauschal körperlich unterlegen, sie wollen sich meistens nur nicht wirklich anstrengen und nachhaltig trainieren.“

            Das ist leicht widerlegbar. Frauen haben schwächere Muskeln, sind leichter, kleiner, und bringen daher schlechtere körperliche Voraussetzungen für sportliche Leistungen mit. Das ist Grundwissen Biologie.

            „Olga, meine ukrainestämmige Ex-Kugelstoßerin, bringt mit einem einzigen Hieb ihren Gatten, den untersetzten Versicherungsvertreter Horst mit der Fettleber, auf die Intensivstation.“

            Die körperliche Stärke verteilt sich bei beiden Geschlechtern auf Glockenkurven, die sich in weiten Bereichen überschneiden. Aber die männliche Glockenkurve liegt höher, sowohl ihr Mittelpunkt wie auch ihr oberes Ende (und vielleicht ihr unteres, weiß ich nicht). Dh männliche Spitzensportler sind besser als weibliche Spitzensportler, und die Wahrscheinlichkeit dass ein zufällig ausgewählter Mann körperlich stärker ist als eine zufällig ausgewählte Frau, ist sehr hoch.

            Das bedeutet nicht, dass eine Frau aus der Spitzengruppe einem durchschnittlichen Mann oder einem Mann aus dem unteren Teil der Kurve nicht überlegen sein kann. Natürlich kommt das vor. Das widerlegt aber nicht das allgemeine Bild.

          • @anorak2

            Deswegen habe ich ja Philip Lahm als Beispiel gebracht. Durch seine kürzeren Beine hat er auch einen Wettbewerbsnachteil in der Geschwindigkeit, durch seine Körpergröße im Kopfballduell. Aber er spielt trotzdem beim richtigen Fußball mit, und für seinesgleichen gibt es kein Zwergenfußball, wie es eben für Frauen Frauenfußball gibt.

          • @ Beweis

            Das mit Lahm liegt daran, dass es im Fußball kein Malus ist, kleiner zu sein als der Durchschnitt. Es gibt Positionen im Fußball, auf denen man nur seeehr selten in die Bredouille kommt, in ein wichtiges Kopfballduell verstrickt zu werden. Außenverteidiger in einer Viererkettet wäre so eine Position; und Lahm hat meistens gespielt als… Außenverteidiger in einer Viererkette. Kleinere Spieler haben oft den Vorteil, durch den niedrigeren Körperschwerpunkt beweglicher zu sein. Das macht sie im Fußball oft zu besseren Dribblern. Lahm wäre da ein Beispiel für. Ähnlich wie Häßler oder Littbarski.

            Bei Frauen gibt es auch größere und kleinere. Die werden auch entsprechend im Fußball eingesetzt. Was sie alle gemeinsam haben: unabhängig von Körpergröße sind sie in allen relevanten Faktoren schlechter als die Männer, unabhängig von deren Größe.

            Frauen laufen langsamer, können nicht so hoch abspringen, verfügen von Natur aus über signifikant weniger Muskelmasse als ein Mann auf vergleichbarem Trainingsstand, sie passen ungenauer und weniger scharf und schießen natürlich auch nicht annähernd so hart.

            Ein Spiel zwischen der Herren- und der Damennationalmannschaft – der unwahrscheinliche Fall vorausgesetzt, die Herren würden sich nicht 90 Minuten lang vornehm und rücksichtsvoll zurückhalten – würde sehr wahrscheinlich auf ein einziges Scheibenschießen hinauslaufen. Ich tippe auf ein Resultat im Bereich von 20:0. Die Mädels verlören jedes Lauf und Kopfballduell. Ihre Passversuche wären leichte Beute für die Abwehr und das, was bei den Frauen so in der Regel an Schüssen aufs Tor kommt, hätte keine Chance an einem Manuel Neuer vorbeizugehen. Auf der anderen Seite wäre wohl fast jeder Schuss, der aufs Tor geht auch drin, weil die Torhüterin der Damenmannschaft in ihrem Leben noch nie solche Dinger aufs Tor bekommen hat, wie sie sie in Serie drauf bekäme, wenn Kroos, Goretzka, Gnabry, Sané, etc. mal richtig abziehen.

            DAS ist der Grund, warum es Geschlechtertrennung da gibt und warum die Sinn macht. Zwischen dem Fußball von Männern und Frauen liegen in allen bewertbaren Kriterien Welten. Und sicher nicht nur, weil sich die Mädels weniger anstrengen, denn das ist ganz sicher nicht so. Sie sind einfach nur von Natur aus den Männern im Fußball in beinahe allen relevanten Kriterien hoffnungslos unterlegen.

          • Aber warum dürfen sie dann als Handwerker arbeiten, wenn sie wollen? Oder an der Front im Weg stehen? Da sind sie ja dann auch die Lowperformer durch die von dir benannten Nachteile. Die Lowperformance wird gegebenenfalls sogar durch Quoten institutionalisiert.
            Und natürlich kompensieren das die Männer „angemessen“ und charmant. Warum sollten sie das nicht auch im Sport machen?

            Ich vermute, der Grund liegt darin, dass Leistungssport nur mit Numerik funktioniert. Da müsste man dann ein paar Punkte Vorsprung für die Frauen geben oder einen Tor-Koeffizienten berechnen, der sich aus dem Frauenanteil ergibt. Das wiederum würde sich für die „starken“ Frauen sicher unwürdig anfühlen.

            Die Tendenz, dass in immer mehr Lebens- und Arbeitsbereichen immer weniger die faktische, objektive messbare Leistung und die Ergebnisse zählen, sondern die Identität der Teilnehmenden, wird nur noch im Leistungssport kaschiert. Da herrschen Rollenbilder wie in den 50-er Jahren (frei nach Almendinger).

            P.S. Pep Guardiola setzte Lahm dauerhaft im zentralen Mittelfeld ein.

          • „P.S. Pep Guardiola setzte Lahm dauerhaft im zentralen Mittelfeld ein.“

            Auf der Position hat er auch lieber gespielt und sicher auch gut, war meines Erachtens aber immer als Außenverteidiger besser. Guardiola konnte es sich aber auch leisten, ihm den Wunsch zu erfüllen, weil er bei Bayern Leute auf der Bank hatte, die Lahm als Flügelspieler in der Viererkette zumindest annähernd adäquat vertreten konnten. In der Nationalmannschaft gab es diesen Luxus nicht. Da war immer die Regel: die Seite, auf der Lahm nicht spielt, war auch immer die merklich schwächere. Zur WM 2014 wollte Löw Lahm in ähnlicher Weise beglücken wie Guardiola. Das Problem: im Gegensatz zu eigentlich allen Zeiten in der Geschichte des DFBs zuvor, verfügt Deutschland seit nunmehr etwa 15 Jahren über ein außergewöhnliches Überangebot an technisch gut ausgebildeten Mittelfeldspielern. Lahm ins Mittelfeld zu setzen verstärkte das Mittelfeld nicht wesentlich, aber die Abwehr litt darunter. Es fehlte merklich an Stabilität und auch über die Flügel kam nunmehr gleich auf beiden Seiten so gut wie keine wahrnehmbare druckvolle Unterstützung der Offensive aus der Viererkette heraus. So hart es klingt, aber ich war heilfroh, als sich Mustafi im Achtelfinale gegen Algerien verletzte und sein damit verbundener Ausfall für den Rest des Turniers Löw zwang, Lahm wieder nach hinten zu ziehen. Nachdem man die ersten zwanzig Minuten dieser Partie als deutscher Fan Angst haben musste, dass diese hochbegabte Elf sich da von den Nordafrikanern schon aus dem Achtelfinale schießen lässt – wären die Algerier etwas cleverer und ruhiger bei ihren letzten Pässen und Abschlüssen gewesen, hätten die Deutschland mit ein Bisschen Glück im ersten Viertel der Spielzeit ähnlich aus dem Stadion schießen können, wie es die Deutschen ne Woche später mit den Brasilianern gemacht haben – brachte Lahms Rückkehr auf seine alte Position gleich merklich mehr Kontrolle ins Spiel.

            Hätten die Deutschen unverändert am Ende auch gegen Algerien gewonnen und wären genauso gegen Frankreich aufgelaufen, also mit Lahm im Mittelfeld, hätten sie im Viertelfinale von Frankreich sehr wahrscheinlich das Rückreiseticket ausgestellt bekommen.

            Lahm war im Mittelfeld sicher gut, aber auf der Außenverteidigerposition kaum ersetzbar, denn da war er zu seiner Zeit einfach einer der besten der Welt.

          • @Billy

            Mal ’ne Frage: Ich hatte so um 2014 herum mal einen sehr guten Artikel gelesen, dessen Tenor war, dass es Deutschland vierzig Jahre lang ausgereicht hatte, gute Manndecker auszubilden, um im Fussball erfolgreich zu sein (überspitzt formuliert). Festgemacht wurde das an den WM-Endspielen, wo Puskas, Cruyff und Maradonna bei ihren Gegenspielern abgemeldet waren. Ich habe den Artikel nie wiedergefunden, meine aber, er war online. Hast Du als Fussballinteressierter ihn zufällig auch gelesen und weisst, wo man ihn findet?

            @beweis

            Ich gehe davon aus, dass eine Frau, die als Handwerker arbeitet, auch die entsprechende Leistung erbringt, sonst würde sie bald entlassen oder wäre gar nicht eingestellt worden. Deshalb gibt es ja auch so wenige Frauen im Handwerk: Selbst die, die wollen, bringen es meist nicht. Selbst ein Kameramann profitiert von seiner Kraft, um die Kamera ruhig zu halten.

            Der Bund ist insofern eine andere Sache, als Frauen dort politisch reingepresst werden. Und das ist eine einzige Sauerei. An der Front will ich mich auf meine Kameraden verlassen können, und wer nicht taugt, gehört aussortiert. Das dürfte auf >90% aller Frauen beim Bund zutreffen.

            Allenfalls für Spezialfälle lohnt sich die Rekrutierung von Frauen: Wenn man unbedingt in Afghanistan Krieg führen will, nimmt man besser eine Frau in der Kampftruppe mit, die die Frauenhütten im Dorf inspizieren und die Frauen dort befragen kann, ohne direkt den nächsten Aufstand der erzkonservativen Bevölkerung zu provozieren, will ein Mann dort keinen Kontakt zu Frauen haben darf. Und im Sanitätsbereich sind Frauen auch gut einsetzbar, ihre Anwesenheit lässt die Verwundeten sich zusammenreißen, besonders, wenn die Frauen jung und hübsch sind. Da kann man dann auch Abstriche bei ihrer sonstigen Leistungsfähigkeit machen.

            Aber sonst? Untauglich=aussortiert, feddich. Aber nee, Frauen müssen dabei sein, wegen {}, und dann auch noch ’ne Quote für die hohen Offiziersränge!?! Nee, ‚is klar, keine Leistung, aber befördert werden. Die ham’se nicht mehr alle. Danke für nix, Merkel – denn die hat den Scheiß letztlich zu verantworten.

          • @Billy & Renton

            Ich finde das Thema vom geschlechtergerechten Leistungssport deswegen so interessant, weil dort durch die Messbarkeit der Ergebnisse ein unserer numerischen Welt entsprechendes Ergebnis herauskommt.

            Wenn Frauenministerin Giffey unkritisiert sagt, Frauen könnten alles, dann wünsche ich mir einen Beweis. Da reicht es mir als Spock- und Kirk-Sozialisierter nicht aus, wenn in Star Trek Discovery auf Wokeflix eine dunkelhäutige Frau Männer, Klingonen und andere Unwerte zusammenprügelt, oder die Kommissarin im Tatort das auch kann – da will ich das auch irgendwo mal in echt sehen.

            Ich möchte, dass Frauen in diese Situationen gesteckt werden. Dass sie auf dem vom Schnee einzustürzen drohenden Dach mit einer besonders kleinen (wegen weniger Muskelmasse) Schaufel stehen, anstatt unten in der Küche den Jagertee zu kochen und über ihre Diskriminierung als Heimchen zu jammern.

            Ich will Frauen für voll nehmen mit ihren Sprüchen. Und wenn sie an den Aufgaben scheitern, dann sollen sie das auch eingestehen.

            Wenn von der Leyen den Kontinent ins Elend führt, weil sie weder Nationalpolitik durch Grenzschließungen noch Impfstoffbeschaffung begreift und sich statt dessen um irgendwelche syrischen Mädchen in türkischen Funflingslagern sorgt, dann soll ersichtlich sein, zu was es führt, wenn merkwürdige Frauen durch die kalte Küche in wichtige Ämter kommen.

            Wir haben da einen pädagogischen Auftrag, vor allem auch gegenüber den nachwachsenden Frauen, die mit einer Überdosis Selbstbewusstsein aus dem Geburtskanal geschleudert werden. Die meinen dann, mal eben die Welt einfach neu erfinden zu können. Und die Regierenden der Welt hören ihnen zu und stellen sie ins Zentrum.

            Ich möchte wirklich gerne sehen, was auf dem Spielfeld passiert, wenn die Spieler nach Geschlechterquoten aufgestellt werden, wie in vielen wirklich wichtigeren Bereichen des Lebens. Wird sich Boateng vor das Mädel schmeißen, um ihr die Stollen den Gegners zu ersparen? Werden sich die Damen echauffieren, wenn Neuer auf den Platz spuckt?

            Ich wünsche mir einfach Genderehrlichkeit.

        • Nach meinem laienhaften Halbwissen sind Frauen und Männer im Durchschnitt gleich intelligent, aber bei Männern ist die Streuung größer. Dh es gibt mehr männliche Genies, aber auch mehr männliche Vollidioten. Die Intelligenz von Frauen ballt sich dagegen mehr im Mittelfeld.

      • Spielst Du selber, ggf. sogar in nennenswerter Spielstärke? Ich habe es selber nur bis 2. Bundesliga geschafft, bin damit aber ein stärkerer Spieler als grob 90-95% aller Frauen weltweit, die „reine“ Frauen-Schach-Titel innehaben.

        Zu Deinem Gipfeltrugschluss: Es gibt mittlerweile rund 500 Spielerinnen mit dem WGM-Titel, rund 1200 mit dem WIM-Titel und ähnlich viele mit dem WFM-Titel. (unisex: grob 1600 GM, 3700 IM). Auch im Schach wird den Frauen seit Ewigkeiten der Arsch nachgetragen, es gibt z.B. Regelungen, dass in Jugend- und Schülerschach Mädchen aufgestellt werden MÜSSEN usw. usf.. Dennoch haben es IIRC gerade einmal zwei Frauen überhaupt einmal unter die Top 100 der Welt geschafft: Judit Polgar hatte in den 90ern kurz #8 als Spitzenplatz und bleibt damit ein krasser statistischer Ausreißer, über 20 Jahre danach ist die derzeit mit Abstand beste Frau auf Platz 85.

        Bei den nur für Frauen zu vergebenden „W“-Titeln sind die Anforderungen 200 ELO-Punkte niedriger (das ist ein gewaltiger Unterschied: der 200 Punkte höhere Spieler hat eine statistische Siegeserwartung von knapp 75%!), so ist der unisex-Internationale Meister ein höherer Titel als Großmeister der Frauen und wird ausschließlich geführt, auch wenn eine Frau zugleich WGM ist.

        Mal davon abgesehen, interessiert es im Schach i.d.R. kein Schwein, ob jemand Männlein, Weiblein oder Einhorn ist. Ergebnisse und Spielstärke lassen sich ohne Betrug nicht vortäuschen, und wer behauptet dass Frauen im Mittel gleich gut seien, scheitert einfach an der Realität.
        Das ändert aber nichts daran, dass – völlig unabhängig von der Spielstärke – einige der beliebtesten Schach-Streamer weiblich sind, und deren Zuschauer sind weit überwiegend Männer.

        So, genug davon – ich muss Runde 6-10 der Meltwater Champions Chess Tour – Leg 4 gucken. Ist weitaus spannender als Feminismus und damit Zusammenhängendes.

        • Übrigens mit Tania Sachdev als Partnerin von Peter Leko, eine interntionale Meisterin aus Indien für chess24.com. Die da nicht säße, wenn sie kein sehr guter Schachspieler wäre, denn das würde sofort auffallen – die aber auch (für jeden stärkeren Schachspieler ganz offensichtlich) etwas weniger Spielverständnis hat als der ehemalige Vizeweltmeister Leko.

        • @Seb:

          Wenn wir Schach als Spitzensport mal weglassen und nur den Breitensport nehmen: wieviel Prozent des Erfolgs ist Deiner Ansicht nach Begabung, und wieviel ist harte Arbeit und Training? Ich habe in meiner Jugend mal im Verein gespielt, und kann mich erinnern, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte, Eröffnungen zu büffeln und Stellungen im Mittelspiel zu analysieren. Wobei ich wohl auch nicht sonderlich begabt war, mit den zwei oder drei besten Spielern im Verein konnte ich nie mithalten.

    • Sofern ich mich and die Intelligenzverteilung erinnere, sind Frauen und Männer im Durchschnitt gleich intelligent. Männer weisen lediglich stärkere Ausschläge auf und zwar sowohl bei den sehr intelligenten als auch bei den sehr dummen. Bei Frauen ist die Intelligenz deutlich homogener verteilt. Insofern erklärt das ganz gut, warum in der Spitze Frauen im Schach sehr selten vertreten sind.

      Anders ist es bei den körperlichen Attributen, allgemein weisen Männer mehr Muskelmasse und höhere Knochendichte auf, deshalb haben Frauen bei rein auf stärke abzielenden Sportarten da ein deutliches Nachsehen.

      Wie das bei Ausdauer und Feinmotorik domminierenden Disziplinen ist, weiß ich leider nicht.

  4. Tolle Auflistung, die ich aber um einige Worte ergänzen würde.
    Der Equal Pay Day ist ja eine Berechnung, die auf der Lüge der ungleichen Bezahlung basiert. Das wird in dem Leserbrief leider nicht deutlich hervorgehoben und auch die Formulierung „an dem rechnerisch die Männer anfangen müssten zu arbeiten“ finde ich etwas schwammig.

    Grundsätzlich weiß ich den Satz richtig zu deuten, weil ich ja weiß, dass Frauen u.a. deshalb weniger verdienen, weil sie auch weniger arbeiten. Besser oder deutlicher würde das aber vermutlich klar werden, wenn man sagen würde: „an dem rechnerisch die Männer erst anfangen müssten zu arbeiten…“
    Denn der entscheidende Punkt ist ja nicht die Gelddifferenz, sondern die Differenz bei der Arbeitszeit.

    Zur Weiterverbreitung gibt es übrigens ein gutes Mittel, dass ich seit einiger Zeit dank Telegram benutze. Entweder kupfert man den Text ab oder erstellt einen Screenshot und stellt das Bild in den Status von bspw. WhatsApp.
    Der Eine oder Andere aus dem Bekanntenkreis ist sich der zusätzlich notwendigen Equal Days vermutlich noch gar nicht bewusst. 😉

    Keine Ahnung, wie es mobil funktioniert, am Schlepptop mit Firefox ist es relativ einfach.
    Auf der Seite die Rechte Maustaste klicken, im Kontextmenü „Bildschirmfoto aufnehmen“ auswählen, dann entweder die Buttons anklicken oder aber den Bereich freihand durch ziehen markieren.
    Bild abspeichern und dann per WhatsAppWeb in den Status schaufeln.

    • „Denn der entscheidende Punkt ist ja nicht die Gelddifferenz, sondern die Differenz bei der Arbeitszeit“

      Nein. Das GPG bezieht sich auf die Bruttostundenlöhne, s. Berechnung des GPGs.

      Bei der Bereinigung des unbereinigten GPG mit der Oaxaca-Blinder-Zerlegung ist Teilzeitarbeit einer der statistisch relevanten Einflußfaktoren. D.h. von der unbereinigten Studenlohndifferenz von ca. 20% kann man einen größeren Teil statistisch mit einer Korrelation mit der wöchentlichen Arbeitszeit „erklären“, sagen wir mal 4%. Diese Aufteilung der 20% auf 5-7 Einflußfaktoren ist aber in gewisser Weise ein Lotteriespiel. Wenn man mehr und bessere Daten und weitere Faktoren hätte und ggf. das Problem anders modellieren würde, kämen andere Zahlen heraus.

      Wenn man die Differenz bei der durchschnittlichen Arbeitszeit zusätzlich berücksichtigen würde, läge der Equal Pay Day noch ca. 1 Monat später, weil der Unterschied von 20 auf ca. 30% wächst.

      • Grundsätzlich weiß ich den Satz richtig zu deuten, weil ich ja weiß, dass Frauen u.a. deshalb weniger verdienen, weil sie auch weniger arbeiten. Besser oder deutlicher würde das aber vermutlich klar werden, wenn man sagen würde: „an dem rechnerisch die Männer erst anfangen müssten zu arbeiten…“
        Denn der entscheidende Punkt ist ja nicht die Gelddifferenz, sondern die Differenz bei der Arbeitszeit.

        Ich meinte damit nicht den angeblichen GPG, sondern die Realität. Ich dachte, im Zusammenhang wäre das klar. 😉

  5. Der Leserbrief an genderama stammte übrigens von mir. Vielen lieben Dank für die Diskussion hier und die zahlreichen Kommentare.

    Weiß eigentlich jemand die Antwort auf meine Frage? Wo kann man Gedenktage und Ähnliches vorschlagen?

    • Weiß eigentlich jemand die Antwort auf meine Frage? Wo kann man Gedenktage und Ähnliches vorschlagen?

      Das muss wohl über die Mitgliedsstaaten erfolgen, d.h. die Bundesregierung muss überzeugt werden und dann auch die restlichen Mitgliedsstaaten.

      Fragen & Antworten zu Internationalen Gedenktagen, Wochen, Jahren, Dekaden

      Wer kann Vorschläge für Gedenktage/Wochen/Jahre/Dekaden einreichen?

      Sowohl Mitgliedstaaten als auch UN-Organe können neue Gedenktage vorschlagen. Natürlich muss das Thema oder Ereignis globale Relevanz haben, und die Mehrheit der UN-Mitgliedsstaaten muss dahinter stehen. Festgeschriebene Kriterien oder Anforderungen, damit ein Ereignis oder Thema zu einem Gedenktag werden kann, gibt es aber nicht.

      Wer entscheidet über Vorschläge für neue Gedenktage/Wochen/Jahre/Dekaden?

      Ein Vorschlag eines Mitgliedstaates wird erst in der entsprechenden regionalen Gruppe in der UN-Generalversammlung besprochen, und der Vorsitzende der Gruppe kann den Vorschlag dann an andere regionale Gruppen herantragen. Bei entsprechender Stimmungslage wird ein Resolutionsentwurf vorgelegt. Der Entwurf wird meist per Konsensus in der UN-Generalversammlung angenommen.

  6. Antwort auf https://allesevolution.wordpress.com/2021/03/14/equal-days/#comment-612838

    Den Artikel kenne ich nicht, inhaltlich halte ich das aber für ziemlich offensichtlich. Zwar wäre es falsch, Deutschland immer nur auf starke Abwehr und effizienten Sturm runterzubrechen, denn wenn sie Titel gewannen, taten sie dies auch in der Regel mit durchaus kultiviertem Fußball (die 70er Jahre oder auch die 90er-Weltmeistermannschaft). Die Eigenheit deutscher Mannschaften, über sehr effektives Verteidigen und gnadenloses Verwerten von Chancen immer wieder auch gegen spielerisch bessere Mannschaften zu bestehen, hat aber dafür gesorgt, dass sie selbst in Zeiten, in denen sie nicht gerade mit übermäßig guten Spielergenerationen daherkamen, dennoch immer an allen Turnierendrunden teilzunehmen und dort auch immer wieder sehr weit zu kommen. 86 war da ein Musterbeispiel. Eine Ersatzgeschwächte Truppe mit nicht fitten Stürmern Völler und Rummenigge mauschelt sich bis ins Halbfinale, schlägt dort mit auf einmal überraschend gutem Fußball die haushoch favorisierten Franzosen und hatte nach der Egalisierung eines Zweitorerückstandes eigentlich alles in der Hand, den Titel zu holen, hätten sie in der Euphorie nicht übersteuert und wären den Argentiniern nicht ohne Not in nen Konter gelaufen. Bei Experten herrschte Einigkeit: in einer Verlängerung hätten die Deutschen gegen die ziemlich platten und moralisch angeknockten Argentinier die besseren Karten gehabt. Wobei der Titel für Argentinien 86 ebenso verdient war, wie vier Jahre später für Deutschland.

    Ja, 86 hatte Matthäus Maradona ganz gut im Griff, 90 sah der kleine Dicke dann gegen Guido Buchwald keinen Stich.

    Das Mittelfeld war hingegen eher selten Deutschlands Trumpfkarte. Es gab zwar immer gute deutsche Mittelfeldspieler wie Bernd Schuster, Thomas Häßler, Michael Ballack, aber in einer Ballung wie sie seit Mitte der 2000er aus dem Boden schießen, das gab es so im deutschen Fußball noch nie. Faktisch sind das Ergebnisse, die schon Berti Vogts angestoßen hatte, noch bevor er selbst Bundestrainer wurde. Er hatte sich beim DFB sehr für eine Reform der Jugendarbeit stark gemacht. Eine tragische Geschichte ist die, dass ausgerechnet er dann derjenige war, der die Folgen dessen, was er bemängelte und bereinigen wollte, zu spüren bekam. Es kamen einfach immer weniger junge Spieler nach. So musst er in Frankreich immer noch auf viele Spieler aus der Weltmeistergeneration bauen, die aber schon allesamt deutlich jenseits der 30 waren. Der damit einhergehende Qualtitätsverlust des deutschen Fußballs (Rumpelfußball) wurde medial sehr stark an seiner Person festgemacht, obwohl ihm viele Experten bescheinigten, dass er schon das beste zusammengesucht hatte, was der deutsche Fußball an Spielern zu bieten hatte. Der EM-Titel 96 wird ja gerne gar retrospektiv als ein Ausrutscher seiner Ära dargestellt. Vogts war eben schon eine arme Sau. Er übernahm eine Weltmeistermannschaft, die aber schon nach dem Turnier die ersten schwerwiegenden Rücktritte zu vermelden hatte, die Spieler, die ihm blieben, waren zum großen Teil gerade auf ihrem Zenit oder schon ein Bissel drüber. Und dann kam noch der Franz daher und quasselte im Überschwang auf der PK nach dem Endspiel, dass Deutschland, wo nun ja auch die DDR-Spieler noch dazukämen, auf Jahre unschlagbar sei, was ihm für den Rest der Welt leid tue. Das war die Hypothek, mit der Berti gestartet ist. Er konnte eigentlich nur verlieren.

    Der deutsche Fußball hat nun aber ein Stück weit überkompensiert. Man hat den Eindruck, inzwischen produzieren wir fast nur noch Mittelfeldspieler. Klar, der eine oder andere gute Innenverteidiger ist auch dabei, aber für den Sturm sieht es irgendwie derzeit düster aus. Auch in den U-Mannschaften spielen im Sturm fast nur eher so elegante, spielende Stürmer, die von der Anlage her mehr wirken, wie Mittelfeldspieler, die mehr so aus der Not heraus vorne reingestellt wurden. Der Typus Brecher, Knipser oder Abstauber, der fehlt momentan auf weiter Flur. Die Typen, die selten bis nie schöne Tore machen, aber irgendwie immer da stehen, wo der Ball im Strafraum hinfällt, die immer da sind, wenn ein armer Verteidiger mal einen Ball verstolpert oder durchrutschen lässt, um ihn sofort grausam dafür zu bestrafen.

    Solche Spieler machen zwar das Spiel nicht attraktiver, aber Deutschland hat immer sehr davon profitiert, dass Tore immer nur einzeln und nie doppelt zählen, egal wie schön oder schmucklos sie erzielt worden sind.

    Im Moment droht uns nach meinem Empfinden so ein wenig der Hollandfluch. Das Sterben in Schönheit. Spiele spielerisch zu bestimmen und dann doch immer wieder zu verlieren. Das hat sich mit der EM 2016 ein wenig angedeutet. Gomez war da der letzte Vertreter der klassischen Stürmertypen, war aber alleine auch kein Ersatz für Klose. In der Vorrunde hatten sie das letzte Spiel gegen Nordirland 90 Minuten dominiert, die Iren an die Wand gespielt, eine Chance folgte auf die nächste, aber das Ergebnis war ein knappes 1:0. Auch gegen die Italiener hätte man das Ding eigentlich schon in der regulären Spielzeit entscheiden MÜSSEN, so sehr, wie sie nach der Führung die Partie bestimmt haben. Und das Aus gegen Frankreich war quasi exakt, wie man es von den Holländern her kannte: Deutschland macht die ganze Zeit über das Spiel, die Franzosen stolpern zweimal den Ball, jeweils mit ungeschickter deutscher Hilfe ins Tor und gewinnen vollends gegen den Spielverlauf am Ende gar noch auf dem Papier deutlich mit 2:0.

    Im Moment kommt noch hinzu, dass es Löw seit der WM 2018 nicht gelungen ist, aus einer meiner Meinung nach hochbegabten Auswahl an Spielern eine stabile Einheit zu formen. Es ist teilweise schmerzhaft mit anzusehen, wie sie immer wieder erst ein Spiel dominieren, selbst hochkarätige Gegner wie Holland, Frankreich, Argentinien eine Halbzeit lang phasenweise an die Wand zu spielen, um dann irgendwann gegen Anfang der zweiten Hälfte, man kann schon fast die Uhr nach stellen, völlig den Faden zu verlieren und sich alles einzureißen, was sie sich zuvor aufgebaut haben. Das Debakel gegen Spanien war für diesen Mangel an Stabilität regelrecht ein destilliertes Beispiel. Bis zum 1:0 haben sie noch ganz normal mitgespielt, aber ab diesem Moment bekam ich das Gefühl „oh oh, das könnte hässlich werden“, denn es war zu spüren: die Spanier waren von der Führung beflügelt und angestachelt und unsere Jungs hatten umgehend jede Ordnung verloren, waren gar nicht mehr in der Lage, sich aus dem spanischen Gegenpressing zu befreien. Die Mannschaft ist mit einem Gegentor total aus der Bahn geworfen worden und danach binnen Minuten in ihre Bestandteile zerbröselt. Das Spiel war gewiss kein Gradmesser für die wirkliche Stärke der Deutschen wie auch der Spanier, aber vor dem Hintergrund der Entwicklungen der letzten Jahre ein sehr besorgniserregender Alarm. Ich bin skeptisch, ob die paar Monate bis zur EM reichen, um derartige Mängel zu beseitigen.

    Ich würde also sagen, dass sich der deutsche Fußball wohl tatsächlich rundweg neu erfunden hat, dabei aber vielleicht zu sehr die Sachen vernachlässigt hat, die ihn einst befähigten, selbst in schlechten Zeiten immer noch gute Ergebnisse zu holen, egal wie, dafür nun aber mit sehr elegantem, in seinen besten Momenten berauschend anzusehendem Spiel von einer Blamage zur nächsten zu eiern.

    Ich hoffe, die nähere Zukunft wird mich lügen strafen.

    • Schade, dass Du den Artikel auch nicht kennst. Aber Deine Analyse vom effizienten Rumpelfußball zum Sterben in Schönheit teile ich. Früher(tm) hatte ich viel öfter das Gefühl, defensiv könne im Spiel Deutschlands wenig bis nichts anbrennen. Zweitoreführung, Beton anrühren, feddich. Heutzutage reicht ja nicht mal ein 4:0 gegen ein zweitklassiges Schweden, um sich in Sicherheit wiegen zu können… Ich habe mich immer gefragt, ob das nur so eine Alterserscheinung ist, dass ich früher weit mehr Vertrauen in unsere Defensivfertigkeiten hatte, vielleicht früher einfach „naiv“ war. Ich glaube nicht, sondern dass. früher(tm) tatsächlich einfach ein ganz anderes Grundverständnis von Verteidigen da war, weil der Fokus nicht auf tehnisch anspruchsvollem Angriffsspiel lag..

      Berti Vogts, jo, der war wirklich ’ne arme Sau. Hatte ’90 dem DFB seine Konzepte für den Jugendfußball unter die Nase gehalten, und die hatten es in ihrer Arroganz für gänzlich überflüssig gehalten. Die Quittung war die lange Durststrecke zwischen ’96 und ’14, und Vogts wurde ständig von allen Seiten kritisiert, obwohl er einen guten Job gemacht hat. Dieses ständige Nörgeln ging mir damals dermaßen auf die Nüsse, als Rudi Völler ein paar Jahre später seinen legendären Wutausbruch im Fernsehen hatte („Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören!“), hat er mir richtig aus der Seele gesprochen.

      Jogi Löw allerdings… ich halte ihn nicht für einen überragenden Trainer. Einen guten schon, aber das reicht nicht. Er hält sich selbst für einen brillanten Taktiker, aber er ist nicht wirklich in der Lage, während eines Spiels die Taktik adäquat anzupassen, und er hat in fast jeder Endrunde irgendwann massive taktische Fehler gemacht.

      EM 2008: Das 0:1 gegen Spanien im Finale war überflüssig wie ein Kropf. Löw hat gegen die kurzgewachsenen Spanier Tikitaka spielen lassen, den die Spanier besser beherrschten als wir, anstatt deren Kopfballschwäche eiskalt auszunutzen. Die Mannschaft hat sich nicht mehr getraut, noch ein zweites Mal aufzumucken, nachdem sie ihm für das Viertelfinale bereits die Doppelsechs aufgezwungen hatten, um das Mittelfeld zu stabilisieren. Dafür hat Löw die Rädelsführer nach dem Turnier ausgebootet, nur Ballack hielt er noch eine zeitlang, weil er auf ihn nicht verzichten konnte.

      Man hat damals auch schon ein Problem der Ära Löw gesehen, dass uns bis heute begleitet: Er hat den Deutschen das harte Spiel ausgetrieben. Im Finale haben die Spanier ordentlich zugelangt, Lahm musste mit einer Fleischwunde in der Kabine bleiben. Ich bin kein Freund von hartem Spiel, aber man muss es annehmen können. Wenn unsere Jungs öfter am Boden liegen als die Gegner, läuft was falsch, aber Löw will keine Fouls.

      WM 2010: Super Idee, Konter spielen zu lassen, hat uns in der Höhe etwas unverdiente aber sehr unterhaltsame Siege gegen England und Argentinien gebracht. Und dann ließ Löw die Jungs gegen Spanien Angsthasenfußball spielen, statt sich auf unsere Stärken zu besinnen. O-Ton Lahm nach dem Spiel: „Wir wollten spielen wie die Schweiz.“ (Die Schweiz hatte Spanien in der EM-Vorrunde 0:1 geschlagen, wie jeder weiß, der hier mitliest 😉 ) Ich habe mir damals geschworen, wenn ich noch einmal einen deutschen Nationalspieler sagen höre „Wir wollen spielen wie die Schweiz“, laufe ich Amok. Wir sind Deutschland, wir werden ja wohl mehr Mittel haben als die Schweiz. Man kann eine Mannschaft als Trainer auch schlecht reden.

      EM 2012: Super Vorrunde in einer Todesgruppe. Der viel kritisierte Gomez, der sich vier Jahre vorher durch das Auslassen von Großchancen nach der Vorrunde noch redlich seinen Platz auf der Bank verdient hatte, erzielt drei Tore, alles super (außer, dass Özil außer Form ist und trotzdem immer wieder auflaufen darf). Und was macht Löw? Läuft taktisch Amok. Setzt Gomez im Viertelfinale auf die Bank, obwohl der abliefert, wechselt den Sturm gegen Griechenland komplett durch. Schon mal was von „never change a winning team“ gehört? Besonders, wenn man ein Sensibelchen wie Gomez im Sturm hat, der seine Streicheleinheiten braucht? Naja, für Griechenland hat’s gereicht, 4:2, hurra, nur zwei Gegentore! Löw meinte, alles richtig gemacht zu haben. Naja, dann wird er die neue Angriffsformation ja sicher fürs Halbfinale beibehalten… ach du Scheiße. Wieder Gomez aufs Parkett, und Kroos soll den alten Andrea Pirlo in Manndeckung nehmen. Manndeckung? So doof war als Trainer nachher nur noch Stefan Effenberg, um so seinen Rausschmiss zu bewirken. Naja, Italien hat’s gefreut.

      WM 2014: Das einzige Turnier, in dem ich Löw nichts gravierendes vorwerfen will. Klar, eine Abwehrkette aus vier Innenverteidigern in der Vorrunde war jetzt *hüstel* speziell, aber er hat Lahm rechtzeitig nach hinten gezogen, und auch das Finale war in Ordnung. Auch, wenn Argentinien in der Verlängerung das Tor gemacht hätte, wüsste ich Löw nichts vorzuwerfen; war ein knappes Spiel. Wir haben im Finale mega von der eingespielten Mannschaft der vergangenen Jahre profitiert: Zwei Verletzte auf derselben Position (Khedira, Cramer), egal, muss Kroos wieder zurück ins defensive Mittelfeld, Özil in die Zentrale hinter den Spitzen, wie wir es jahrelang schon praktiziert hatten, und links im Mittelfeld hat Schürrle übernommen, der das in Brasilien gut gemacht hat. Hat funktioniert. Glückwunsch, Jogi; wärste mal auf dem Höhepunkt zurückgetreten, ich hätte es so gewollt.

      EM 2016: Spätestens im Halbfinale gegen Frankreich hat sich gezeigt, dass unser Spielsystem sich überlebt hatte, und für jeden mit Augen im Kopf war das zu sehen. Alle deutschen Gegner wussten spätestens ab dann, wie man mit unserem Ballbesitzfußball klarkommt: Hinten reinstellen und einen Konterstürmer an die Mittellinie. Wenn ich als Fußballlaie das sehe, muss dem Löw das erst recht klar sein. Aber es ist Löw…

      WM 2018: …und folgerichtig lässt er dieselbe Kacke noch zwei Jahre länger spielen, freut sich über gute Qualiergebnisse gegen schwache Gegner, und weiß nicht einmal die Alarmsignale richtig zu deuten, dass Deutschland fast ein Jahr lang vor der WM kein gutes Spiel mehr macht. Unsere Vorrundengegner übernehmen dann Frankreichs Blaupause von der EM ’16, wissen Monate(!) vor der WM schon, wie sie gegen uns spielen werden und lassen uns alt aussehen. Eine Katastrophe mit Ansage, und das Ende des deutschen Rekordes, achtzig Jahre lang immer wenigstens ins WM-Viertelfinale eingezogen zu sein (bzw. in die äquivalente Zwischenrunde).

      EM 2020: Verschoben wegen Corona. Glück für uns? Pech? Ich weiß es nicht. Mir schwant übles. Dabei könnte man sagen, hey, der Löw hat einen Titel, einen Vizetitel und drei Halbfinals, nur ein Vorrundenaus, ist doch super! Nee. Es ist nicht die Bilanz, die ist tatsächlich gut, es ist das wie, das mir aufstößt. Mit diesen Juwelen auf dem Platz so, also, auf diese Weise, diese Bilanz… die Vizeweltmeisterschaft unter Rudi Völler, mit dieser Gurkentruppe damals, klar, Glück mit den Gegnern in den K.O.-Spielen, aber andererseits, einer der wichtigsten Spieler der Mannschaft war Carsten Ramelow, und der trug den Spitznamen „die fleischgewordene Ballvergewaltigung“ durchaus zurecht, irgendwie finde ich das fast ebenbürtig. Ich bin froh, dass Löw aufhört, und hoffe, dass wir einen besseren Trainer kriegen, einen echten Meister der Taktik, auf der Höhe der Zeit.

      Das wäre mal was. Bertis Zeiten sind lange her.

      [Scheiß Corona, Scheiß Lockdown. Solche Gespräche müsste man in der Kneipe führen und nicht an der PC-Tastatur.]

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