Wolfgang Thierse – „Wie viel Identität verträgt die Gesellschaft“ Identitätspolitik darf nicht zum Grabenkampf werden, der den Gemeinsinn zerstört: Wir brauchen eine neue Solidarität

Über Arne, der über ein Interview mit Wolfgang Thierse berichtet hat, habe ich von dem Artikel von Wolfgang Thierse gegen linke und rechte Identitätstheorie erfahren.

Thierse ist ein Politiker der SPD und war immerhin Bundestagspräsident und Bundestagsvizepräsident. Sicherlich hat Thierse seine besten Tage hinter sich und er ist unbedeutender geworden. Aber es ist dennoch ein gutes Zeichen für die SPD und die Politik an sich, wenn er sich in dieser Art zu Wort meldet. Deshalb ist der Text alle mal eine Besprechung wert.

„Was früher die Konfession war, später die Ideologie wurde, ist heute Identität als erfolgversprechendstes Mittel, um Zugehörigkeit zu signalisieren“, hat Simon Strauß vor einigen Wochen in dieser Zeitung geschrieben. Eine zutreffende Beobachtung, die zugleich in Erinnerung ruft, dass „Konfession“ und „Ideologie“ in der Vergangenheit immer wieder zu heftigen, gar blutigen Konflikten geführt haben. Sollte sich Geschichte unter anderem Leitbegriff etwa wiederholen? Themen kultureller Zugehörigkeit scheinen jedenfalls unsere westlichen Gesellschaften mittlerweile mehr zu erregen und zu spalten als verteilungspolitische Gerechtigkeitsthemen. Fragen ethnischer, geschlechtlicher und sexueller Identität dominieren, Debatten über Rassismus, Postkolonialismus und Gender werden heftiger und aggressiver. Das sind wohl unausweichliche Auseinandersetzungen in einer pluralistischer werdenden Gesellschaft und Ausdruck sozialer Konflikte, die als Verteilungskonflikte um Sichtbarkeit und um Einfluss, um Aufmerksamkeit und um Anerkennung, also um kulturelle Teilhabe ausgefochten werden.

Schon immer haben Identitäten eine große Bedeutung gespielt, aber in den intersektionalen Theorien wird dies natürlich noch einmal besonders betont, weil dort die Gruppenzugehörigkeit das ein und alles ist, nach dem man einen Menschen bewertet. Ein Mensch ist dort eben kein Individuum, sondern nur Teil seiner ihm zugewiesenen bzw von ihm teilweise auch bestimmbaren Gruppenidentitätsanteile.

So unvermeidlich diese Konflikte erscheinen mögen, so verwirrend, unübersichtlich und ambivalent sind sie auch. Die Heftigkeit mancher Attacken aufs Hergebrachte, ebenso wie die Heftigkeit der Verteidigung des Hergebrachten, die Radikalität identitärer Forderungen drängen zu der Frage: Wieviel Identitätspolitik stärkt die Pluralität einer Gesellschaft, ab wann schlägt sie in Spaltung um?

Das ist eine gute Frage, die aber natürlich in den intersektionalen Theorien selbst nicht gestellt werden kann. Dort ist man ja der Meinung, dass Spaltung geradezu notwendig ist – wer alle gleich macht verdeckt Ungerechtigkeiten. Wer etwa sagt, dass er keine (Haut-)Farbe sieht, der sagt damit nur, dass er seine Vorteile als Weißer behalten will und die Schwierigkeiten der Nichtweißen ausblenden will. Spaltung ist in dieser Hinsicht kein Nachteil, es ist eher der notwendige Schritt zu einer besseren Gesellschaft. Erst wenn die Diskriminierungen tatsächlich weg sind, wenn alle gleich sind, dann darf man von einer Einigkeit sprechen.

Sehr grundsätzlich gesagt: Ethnische, kulturelle, religiös-weltanschauliche Pluralität, die auch in Deutschland zunimmt, ist keine Idylle, sondern ist voller Streit und Konfliktpotenzial. Wenn Vielfalt friedlich gelebt werden soll, dann muss diese Pluralität mehr sein als das bloße Nebeneinander sich voneinander nicht nur unterscheidender, sondern auch abgrenzender Minderheiten und Identitäten. Dann bedarf es grundlegender Gemeinsamkeiten, zu denen selbstverständlich die gemeinsame Sprache gehört, natürlich auch die Anerkennung von Recht und Gesetz. Darüber hinaus aber muss es die immer neue Verständigung darüber geben, was uns als Verschiedene miteinander verbindet und verbindlich ist in den Vorstellungen von Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde, Toleranz, also in den unsere liberale, offene Gesellschaft tragenden Werten und ebenso auch in den geschichtlich geprägten kulturellen Normen, Erinnerungen, Traditionen. Solcherart definierte kulturelle Identität ist das Gegenteil von dem, worauf Identitätspolitik von rechts oder gelegentlich auch von links zielt.

„Verbindende Werte“ würde man da als Kurzformel sagen. Aber das birgt natürlich für Theorien, die von einem Kulturrelativismus für Kulturen, die sie den „Unterdrückten“ zuordnen ausgehen und gleichzeitig in westlichen Kulturen nur Unterdrückung und Ausbeutung durch Weiße sehen können, einiges an Aufregungspotential. Ausländer sollen etwa in Deutschland deutsch sprechen? Das klingt in diesem Sinne dann eher rechts. Und eine Anpassung an „westliche Werte“ würde da wohl auch eher kritisch gesehen werden.

Das Gefährliche und Illusionäre rechter Identitätspolitik besteht darin, dass sie kulturelle nationale Identität als ethnische und kulturelle Homogenität missversteht und als solche durchsetzen will, also nicht Unterscheidung, sondern Ab- und Ausgrenzung betreibt bis zu Intoleranz, Hass und Gewalt gegenüber den „Anderen“, den „Fremden“. Rechtsextreme und Rechtspopulisten beschwören nationale Identitäten.

Und auch rechte Identitätstheorien sind aus meiner Sicht in der Tat wenig überzeugend. Sie überhöhen bestimmte Volksgruppen und vermischen das ganze mit einer Kultur, die sie quasi an der Volksgruppe festmachen. Die daraus entstehenden Gruppenidentitäten haben eine sehr wackelige Grundlage und wenn dies noch mit Überlegenheitsfantasien und Ausgrenzung verbunden wird kommt dabei nichts vernünftiges heraus.

Trotzdem meine ich: Heimat und Patriotismus, Nationalkultur und Kulturnation, das sind Begriffe und Realitäten, die wir nicht den Rechten überlassen dürfen. Sie sind nicht reaktionäre Residuen einer Vergangenheit, die gerade vergeht. Der Blick in die europäische Nachbarschaft und auf den Globus zeigt, die Nation ist keine erledigte historische Größe. Und die Pandemie hat gerade wieder erwiesen, wie notwendig diese Solidargemeinschaft, nämlich der nationale Sozialstaat, ist. In Zeiten dramatischer Veränderungen ist das Bedürfnis nach sozialer und kultureller Beheimatung groß. Eine Antwort auf dieses Bedürfnis ist die Nation. Das nicht wahrhaben zu wollen, halte ich für elitäre, arrogante Dummheit.

Das halte ich durchaus für richtig. Wer von einer staatenlosen Welt und freier Einwanderung träumt („Kein Mensch ist illegal“) der ist aus meiner Sicht eher naiv.

Allerdings, die Veränderungen, die wir erleben, machen die Fiktion einer homogenen Nationalkultur in der Tradition von Johann Gottfried Herder endgültig obsolet. Aber trotzdem ist Kultur auch nicht nur Interkultur oder kulturelles McWorld oder Kulturplasma. Sie ist und bleibt ein immer auch regional und national bestimmtes, geschichtlich geprägtes Ensemble, ein Ensemble von Lebensstilen und Lebenspraktiken, von Überlieferungen und Erinnerungen, von Einstellungen und Überzeugungen, von ästhetischen Formen und künstlerischen Gestalten. Und genau als solches Ensemble prägt die Kultur die relative stabile Identität einer Gruppe, einer Gesellschaft und eben auch einer Nation. Und ich füge sofort hinzu: und ändert sich dabei! Denn Kultur ist selbst auch der eigentliche Raum der Bildung und Veränderung von Identitäten, der Vergewisserung des Eigenen wie auch der Aneignung und des Erlernens von Fremdem. Das macht Kultur so wichtig und Nation eben nicht überflüssig.

Natürlich verändert sich Kultur auch immer. Durch das Internet ist die gesamte Welt zusammengerückt und gleicht sich insofern aufgrund gemeinsamer Medien in vielen Punkten auch an. Der internationale Handel macht in vielen Bereichen Kriege unnötig (leider nicht in allen) und trägt zu einer Internationalität bei, die viele neue Aspekte mit sich bringt.

Identitätspolitik, wenn sie links sein will, stellt auf radikale Weise die Gleichheitsfrage. Sie verfolgt das berechtigte Interesse, für (bisherige) Minderheiten gleiche soziale, ökonomische und politische Rechte zu erringen. Sie ist eine Antwort auf erfahrene Benachteiligungen. In ihrer Entschiedenheit ist sie in der Gefahr, nicht akzeptieren zu können, dass nicht nur Minderheiten, sondern auch Mehrheiten berechtigte kulturelle Ansprüche haben und diese nicht als bloß konservativ oder reaktionär oder gar als rassistisch denunziert werden sollten.

Das ist eine interessante Aussage. In der Tat ist das ja ein demokratischer Grundsatz, der eigentlich selbstverständlich sein müsste. Aber er passt allerdings nicht in die Feindbilder in den intersektionalen Theorien. Bei denen hat die Mehrheit schon alle Rechte und will sie nicht hergeben. Ein rechtschaffener Mensch aus der Mehrheit müsste dies aber und hat daher die Minderheiten in ihrem Kampf um Gleichberechtigung zu unterstützen.

Linke Identitätspolitik ist in der Gefahr die notwendigen Durchsetzungs- und Verständigungsprozesse zu verkürzen und zu verengen. Aber es wird nicht ohne die Mühsal von Diskussionen gehen. Diese zu verweigern, das ist genau das, was als Cancel Culture sich zu verbreiten beginnt. Menschen, die andere, abweichende Ansichten haben und die eine andere als die verordnete Sprache benutzen, aus dem offenen Diskurs in den Medien oder aus der Universität auszuschließen, das kann ich weder für links noch für demokratische politische Kultur halten. Für die gilt seit der Aufklärung: Es sind Vernunftgründe, die entscheiden sollen und nicht Herkunft und soziale Stellung. Die eigene Betroffenheit, das subjektive Erleben sollen und dürfen nicht das begründende Argument ersetzen. Biografische Prägungen – und seien sie noch so bitter – dürfen nicht als Vorwand dafür dienen, unsympathische, gegenteilige Ansichten zu diskreditieren und aus dem Diskurs auszuschließen. Opfer sind unbedingt zu hören, aber sie haben nicht per se recht und sollten auch nicht selbst Recht sprechen und den Diskurs entscheiden.

Da stellt sich Thierse mutig gegen Grundsätze aus den intersektionalen Theorien. Dabei sagt er eigentlich nichts provokantes. Er sagt Selbstverständlichkeiten einer aufgeklärten Gesellschaft.

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten, ist der programmatische Titel eines Buches von Alice Hasters. Ja, wir Weiße haben zuzuhören, haben Diskriminierungen wahrzunehmen. Aber die Kritik an der Ideologie der weißen Überlegenheit darf nicht zum Mythos der Erbschuld des weißen Mannes werden. Die Rede vom strukturellen, ubiquitären Rassismus in unserer Gesellschaft verleiht diesem etwas Unentrinnbares, nach dem Motto: Wer weiß ist, ist schon schuldig. Und deshalb sei Blackfacing, sei kulturelle Aneignung über Hautfarben und Ethniengrenzen hinweg nicht erlaubt. Verbote und Gebote von sprachlichen Bezeichnungen folgen. Das erzeugt falsche kulturelle Frontbildungen, Unsicherheiten und Abwehr. Eine Abwehr, die offensichtlich nicht nur zum rechten Rand, sondern bis weit in die Mitte der Gesellschaft reicht. Umso mehr bestätigt diese dann wieder den Rassismusvorwurf, ein Circulus vitiosus.

Vielen Dank, Herr Thierse, dass Sie das einmal so klar aussprechen. Aber es wird auf Unverständnis bei den „Woken“ treffen. Sie lesen dort nur, dass jemand seine Privilegien nicht hergeben will oder es noch nicht verstanden hat: Aus deren Sicht besteht die Front je bereits zwischen Unterdrückern und Unterdrückten. Es ist zwingend notwendig die Unterdrücker darauf hinzuweisen, dass sie (teilweise unbewußte und nicht absichtliche) Unterdrücker sind. Wenn das Unsicherheit und Abwehr erzeugt, dann ist das eben „white Fragility“ oder „male Fragility“ und man kann erwarten, dass sie diese überwinden

Ich halte diese Ansichten wenig überraschend für falsch. Thierse hat recht, wenn er davor warnt, dass es eher die Gräben vertieft. Die Leute fühlen sich ungerecht angegriffen und reagieren mit Abwehr bzw haben eh nicht mehr das Gefühl etwas ändern zu können. Wenn alle Rassisten sind dann ist rassistisch sein nichts schlimmes mehr.

Die Forderung nach nicht nur gendersensibler, sondern überhaupt minderheitensensibler Sprache erleichtert gemeinschaftsbildende Kommunikation nicht in jedem Fall. Wenn Hochschullehrer sich zaghaft und unsicher erkundigen müssen, wie ihre Studierenden angeredet werden möchten, ob mit »Frau« oder »Herr« oder »Mensch«, mit »er« oder »sie« oder »es«, dann ist das keine Harmlosigkeit mehr. Und diejenigen, die das für eine Übertreibung halten, sind nicht einfach reaktionär, so wenig wie die es sind, die sich gegen Reglementierungen von Sprache per Anordnung oder per Verboten wenden.

Eine Welt die nicht in Gut („Sehen es so wie die intersektionalen Theorien“) und Schlecht („Haben andere Meinung“) eingeteilt wird? Sondern in der mit Argumenten diskutiert werden muss? Unvorstellbar.

Wir erleben neue Bilderstürme. Die Tilgung von Namen, Denkmalstürze, Denunziation von Geistesgrößen gehören historisch meist zu revolutionären, blutigen Umstürzen. Heute handelt es sich eher um symbolische Befreiungsakte von lastender, lästiger, böser Geschichte. Die subjektive Betroffenheit zählt dabei mehr als der genaue Blick auf die Bedeutungsgeschichte eines Namens, eines Denkmals, einer Person, wie die Beispiele Mohrenstraße und Onkel Toms Hütte in Berlin zeigen. Weil mich der Name beleidigt und verletzt, muss er weg, das ist die fatale Handlungsmaxime. Die Reinigung und Liquidation von Geschichte war bisher Sache von Diktatoren, autoritären Regimen, religiös-weltanschaulichen Fanatikern. Das darf nicht Sache von Demokratien werden. In jedem einzelnen Fall ist breite öffentliche Diskussion sinnvoller und als Konsequenz Kommentierung statt Zerstörung der bessere Weg. Eine widerspruchsvolle gegenständliche Geschichtslandschaft jedenfalls ist eine bessere Grundlage für gemeinsames historisches Lernen. Wir brauchen die Stolpersteine der Geschichte.

Das wäre ein entspannterer Umgang in der Tat. Vielleicht würde es einer Gesellschaft durchaus gut tun.

Wir leben gewiss mehr denn je in einer ethnisch, kulturell, religiös-weltanschaulich pluralen Gesellschaft. In ihr ist Diversität nicht das Ziel, sondern eine faktische Grundlage unserer Demokratie und Kultur. Dieses Faktum zu leugnen oder rückgängig machen zu wollen, ist das Fatale, ja Gefährliche rechter Identitätspolitik. Es zum Ziel aller sozialen und kulturellen Anstrengungen zu erhöhen, halte ich für das Problematische linker Identitätspolitik. Das Ziel muss vielmehr sein, die akzeptierte Diversität friedlich und produktiv leben zu können. Dies zu erreichen, verlangt nicht nur den energischen Einsatz für die Anerkennung und Verwirklichung der jeweils eigenen Identität, der individuellen und Gruppen-Interessen. Sondern das verlangt in noch größerem Ausmaß die Bereitschaft und Fähigkeit das Eigene in Bezug auf das Gemeinsame, auf das Gemeinwohl zu denken und zu praktizieren, also auch das Eigene zu relativieren. Die Arbeit an dem, was Ralf Dahrendorf einmal „sense of belonging“ genannt hat, ist wichtiger denn je. Diversitätsbeauftragte jedenfalls sollten zugleich Gemeinsamkeitsbeauftragte sein.

Das ist natürlich eine gänzlich andere Sicht auf die Dinge. Es macht die Welt komplizierter als wenn man einfach eine Erbschuld zuweist. Man muss neue Gemeinsamkeiten finden, beide Seiten können Toleranz fordern und beide müssen an der Umsetzung des Zusammenlebens arbeiten.

Der unabdingbare Respekt vor Vielfalt und Anderssein ist nicht alles. Er muss vielmehr eingebettet sein in die Anerkennung von Regeln und Verbindlichkeiten, übrigens auch in die Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen. Sonst ist der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet oder wird gar zerstört durch radikale Meinungsbiotope, tiefe Wahrnehmungs-spaltungen und eben auch konkurrierende Identitätsgruppenansprüche, erst recht in der digitalen Öffentlichkeit. Weil der gesellschaftliche Zusammenhalt in einer diversen, sozial und kulturell fragmentierten „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz) nicht mehr selbstverständlich ist, muss er ausdrücklich das Ziel von demokratischer Politik und von kulturellen Anstrengungen sein, eben vor allem auch der Sozialdemokratie. Es muss ihr kulturelles Angebot sein, dass Solidarität, um die geht es nämlich, kein einseitiges Verhältnis ist, kein Anspruchsverhältnis gegen die anderen, sondern auf Wechselseitigkeit und das Ganze umfassend zielt.

Mal sehen, ob er sich damit durchsetzen kann. Ich hoffe er stößt zumindest eine interessante Diskussion an und gibt Leuten in der SPD auch eine Position, die sie teilen können, eine Stimme gegen zu radikale Meinungen.

In dem von Arne verlinkten Interview war auch noch eine interessante Stelle:

Heckmann: Sie sagen, das Fragen ethnischer, geschlechtlicher und sexueller Identität dominieren, dass diese Debatten über Rassismus, Postkolonialismus und Gender heftiger und aggressiver geführt werden. Das heißt, Sie kommen zu dem Schluss, diese Debatten über Identitätspolitik, die tragen zur Spaltung der Gesellschaft bei?

Thierse: Jedenfalls in der Art, wie sie geführt werden. Sehen Sie, mein Text ist ja ein Appell, mehr Anstrengungen für Gemeinsamkeit zu übernehmen, das Gemeinsame immer neu im Verschiedenen, ohne die Vielfalt beseitigen zu wollen, sondern Vielfalt kann nur friedlich und produktiv gelebt werden, wenn wir fundamentale Gemeinsamkeiten haben. Dieser Appell hat zu einem Shitstorm geführt. Ich werde als reaktionär beschimpft, als Mann mit neurechtem Sprech, gewissermaßen AfD-Positionen. Vom Schwulen- und Lesbenverband wird das getrieben. Mir wird vorgehalten, das sind ja die Ansichten eines alten weißen Mannes mit heterosexueller Orientierung, heteronormativer Orientierung. Da erleben Sie genau das. Eine Ansicht, die einem nicht passt, die wird identitär zurückgewiesen. Mein Alter, meine „Rasse“, mein Geschlecht, meine sexuelle Orientierung – also ist die Sache erledigt. Man muss sich mit der Ansicht nicht befassen. Man kann sie einfach ablegen, weil sie so von einem Menschen, der ja immer definiert ist mit einer bestimmten Identität, vorgetragen worden

In der Tat eine sehr unschöne Entwicklung: Nicht mehr das Argument zählt, es reicht dem Sprecher „feindlichen Gruppen“ zuzuordnen aufgrund bestimmter Eigenschaften die er hat, um seine Position zu entkräften.

In der Erwiderung beim Deutschlandfunk wird das auch absolut deutlich:

Wolfgang Thierse hat Recht, wenn er sagt: Wir müssen uns Mühe geben, an einem gesamtgesellschaftlichen „Wir“ zu arbeiten, wenn wir nicht riskieren wollen, dass unsere Gesellschaft in viele Splittergruppen zerbricht, die sich nicht verstehen oder gar gegenseitig bekämpfen. Was Thierse nicht sagt: Momentan gibt es in Deutschland vor allem eine dominierende Gruppe, die das „Wir“ gepachtet hat: Das sind vor allem weiß, heterosexuell und patriarchal geprägte Menschen, eine Gruppe, der Wolfgang Thierse und auch ich angehören.

(…)

Wolfgang Thierse aber will und kann das strukturelle Problem nicht an-erkennen, dass im Moment nicht alle gleichberechtigt in unserer Gesellschaft teilhaben können. Das führt zu dem Paradox, dass er die Dominanz der Mehrheitsperspektive ignoriert und sie dennoch gleichzeitig mit all seinen Argumenten manifestiert: Was wäre so falsch daran, die Berliner M-Straße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umzubenennen? In Gedenken an den ersten bekannten schwarzen Philosophen und Rechtswissenschaftler Deutschlands, womit tatsächlich ein unsichtbarer Teil deutscher Geschichte sichtbar gemacht werden würde? Das wäre doch wohl ganz im Sinne von Herrn Thierse, wenn er sagt: „Wir brauchen Stolpersteine der Geschichte.“

Die „Dominanz der Mehrheitsperspektive“ ist bei Thierse etwas gutes, weil er einen Demokratischen Ansatz hat, in dem eben die Mehrheit sich durchsetzt. Das müssen dort nicht Weiße oder Männer oder Heteros sein, jedenfalls nicht aufgrund dieser Eigenschaft. Es sind eben Menschen, die bestimmte Ansätze überzeugen und die aus ganz verschiedenen Lagern kommen können.
In der Erwiderung hingegen sieht man Lager, die immer nur aus dieser Perspektive ihres Lagers entscheiden können. Der Mensch kommt darin nicht vor.

39 Gedanken zu “Wolfgang Thierse – „Wie viel Identität verträgt die Gesellschaft“ Identitätspolitik darf nicht zum Grabenkampf werden, der den Gemeinsinn zerstört: Wir brauchen eine neue Solidarität

  1. Was Thierse nicht sagt: Momentan gibt es in Deutschland vor allem eine dominierende Gruppe, die das „Wir“ gepachtet hat: Das sind vor allem weiß, heterosexuell und patriarchal geprägte Menschen, eine Gruppe, der Wolfgang Thierse und auch ich angehören.

    Vollkommen merkbefreit. Genau das machen, was kritisiert wird.

    • Das findet man immer wieder: völlige Unfähigkeit, den Standpunkt des anderen zu verstehen, Unfähigkeit, den eigenen Standpunkt wenigstens mal in Klammern zu setzen um nachzuvollziehen, was der andere meint.

      Die wiederholen ihre unbewiesenen Grundannahmen („dominierende Gruppe“) immer wieder. Das ist einerseits Versuch, eine Diskussion zu vermeiden, in der man evtl. den Kürzeren ziehen könnte, andererseits aber sicher auch das Unvermögen, den eigenen Standpunkt zu relativieren.

  2. Weil der gesellschaftliche Zusammenhalt in einer diversen, sozial und kulturell fragmentierten „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz) nicht mehr selbstverständlich ist, muss er ausdrücklich das Ziel von demokratischer Politik und von kulturellen Anstrengungen sein, eben vor allem auch der Sozialdemokratie. Es muss ihr kulturelles Angebot sein, dass Solidarität, um die geht es nämlich, kein einseitiges Verhältnis ist, kein Anspruchsverhältnis gegen die anderen, sondern auf Wechselseitigkeit und das Ganze umfassend zielt.

    Da muss ich immer an die 90er Jahre denken. Damals gab es den Begriff des Selbstmarketings und dass man für seine persönliche und berufliche Entwicklung immer selbst verantwortlich ist. Das sehe ich heute anders, denn auch von Außen wird auf den Einzelnen eingewirkt. Klar gibt es freie Berufswahl oder die Wahl sexueller Präferenzen oder politischer Meinungsbildung, aber das alles wird medial oder durch gesellschaftliche Konventionen mehr oder weniger unbewusst mitbeeinflusst.
    Ich vermute, dass in der Zeit der 90er Jahre, die Grundlagen für einen heutigen Egozentrismus und dessen Dartstellung gelegt wurde. Die Entwicklung entsprechender Onlineportale haben dies beschleunigt. Ich erinnere mich, das fing mit xing an, dann wer-kennt-wen, SchülerVZ, StudiVZ und noch einiges mehr, was es heute nicht mehr gibt, weil Facebook, Insta, TikTok uvm. sich etabliert haben. Individuelle Darstellung und Sendungsbewustein in Verbindung mit einer persönlichen Unsicherheit und Orientierungslosigkeit in einer Gesellschaft, dazu die Möglichkeit die persönlichen Ängste, die Erfolge oder Wünsche darzustellen, haben eine unbestimmte Menge an Forderungen, Anforderungen nach Individualität erschaffen, der jede/jeder gerecht werden muss. Und wer dies nicht macht, wird verurteilt – „du respektierst mein Geschlechterwunsch nicht, du bist Sexist, Rassist, XY-ist…
    Dazu kamen Kampagnen, dass das Private öffentlich werden muss. Das ging damals primär um Missbrauch, der sichtbar gemacht werden sollte. Und das hat sich bewährt, wenn man die Deutungshoheit über den Missbrauchsbegriff hat, kann man alles als solchen Bezeichnen und anprangern. Es muss einem geglaubt werden, Kritik ist verboten. Und schon sind wir bei Thierse.

    Naja, vielleicht denke ich auch zu kurz.

    • Ich bin absolut der gleichen Ansicht und habe das auch schon des öfteren genauso in Gesprächen mit Anderen formuliert. Selbstdarsteller waren früher Künstler, denen man gern zugesehen hat und ihre Fähigkeiten bewunderte, heute darf jeder Hinz und Kunz ein Selbstdarsteller sein und erhofft sich die gleiche Anerkennung – nur macht die mediale Möglichkeit für ALLE Egos da ein Strich durch die Rechnung. Was bleibt sind immer provokativere (und dümmere) Präsentationen der Selbstdarsteller, damit sie unter allen Individualisten hervorstechen. Jeder Schreit also so laut wie er kann und alle wundern sich, warum sie nicht verstanden werden. Hinzu kommt, das bei all den Individualisten sich dennoch die wahren Probleme der Menschheit nicht verbessern – klar, wenn man nur den Fokus auf die eigene Identität richtet und seine Energie in ihre Präsentation für mehr Anerkennung legt.

    • „Ich vermute, dass in der Zeit der 90er Jahre, die Grundlagen für einen heutigen Egozentrismus und dessen Dartstellung gelegt wurde.“

      Ich vermute, du wirst diese Doku hier lieben:

      The Century of the Self Teil 1 deutsch/german
      „This series is about how those in power have used Freud’s theories to try and control the dangerous crowd in an age of mass democracy.“ —Adam Curtis‘ introduction to the first episode.

      Eine ganze Ladung „food for thought“. Und einfach toll präsentiert.

  3. Ach schau an. Krokodilstränenen von der „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden“-Partei. Was soll man dem Thierse da eigenlich anderes sagen als: Geliefert wie bestellt.

    • Man könnte ihm sagen: „Gut, dass wenigstens einer von euch zur Besinnung kommt. Ein Anfang ist gemacht.“ Aber dafür müsste man von einer feindseligen und spalterischen Grundhaltung zu einer wohlwollenden und versöhnlichen, vielleicht auch einfach nur pragmatischen („ich nehme jeden Verbündeten, den ich kriegen kann“), überwechseln. Die Kraft hat nicht jeder.

    • Ich denke auch, dass sein Rumgeheule einfach nur noch peinlich ist. Er hat aktiv daran mitgearbeitet, dass sich diese Gesellschaft so entwickelt hat wie sie jetzt ist. Tut natürlich weh, wenn man immer gegen weiße Männer gearbeitet hat und irgendwann in den Spiegel blickt und bemerkt, dass man ja gar keine schwarze Frau ist. Jeder normale Mensch hat davor gewarnt, genau wie vor der ausufernden Chancel Culture, dem Feminismus usw. Aber erst, wenn es die Unterstützer selbst erwischt wachen sie auf. Tja, Dummheit muss bestraft werden, schade nur, dass alle anderen seine Strafe teilen.

    • „Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würden sich CDU/CSU und Grüne verschlechtern, SPD, AfD und FDP könnten zulegen: Die Union käme auf 35 Prozent (minus 2), das ist ihr schlechtester Projektionswert seit April 2020. Die SPD könnte mit 16 Prozent (plus 1) rechnen, die AfD mit 10 Prozent (plus 1) und die FDP mit 7 Prozent (plus 1). Die Linke bliebe bei 7 Prozent und die Grünen erreichten 19 Prozent (minus 1).“ https://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/

      Für mich ein Rätsel, wie die SPD noch bei 16% ist. Das müssen alles alter weiße Männer sein, die wie Thierse in einem altersverwirrten Zustand sind und bisher einfach nicht begriffen haben, was da passiert. Nicht jeder hat so ein Frühlingserwachen wie Thierse und medial wird sein #aufschrei leise verpuffen.

  4. „Durch das Internet ist die gesamte Welt zusammengerückt und gleicht sich insofern aufgrund gemeinsamer Medien in vielen Punkten auch an.“

    Das sehe ich anders. Das Internet war in den 1990er Jahren recht international, aber seitdem ist eine Re-Nationalisierung eingetreten: Webangebote, Chaträume, Medien sind sehr auf nationale Märkte ausgerichtet, teils wird internationaler Zugriff auch technisch verhindert (was nicht die Ursache der Entwicklung ist).

    Mit dem Satellitenfernsehen war vorher eine ähnliche Entwicklung zu beobachten: In den 1980ern gab es etliche gesamteuropäische Kanäle, aber inzwischen ist alles hübsch in nationale Kästchen eingetütet und internationaler Empfang wird zT aktiv behindert.

  5. Da blitzt mal wieder das Rebellische, das Unangepasste des DDR- Bürgerrechtlers durch, find ich richtig gut.

    Wermutstropfen:
    Er scheint da einen qualitativen Unterschied zwischen rechter und linker IdPol zu sehen.

    „Die Identitätspolitik von rechts ist eine Politik, die zu Ausschließung, zu Hass, ja zu Gewalt führt. Und die Identitätspolitik von links führt, wenn sie weiter so einseitig und in dieser Radikalität betrieben wird, zu Cancel Culture“
    (Text und Link bei Arne H.)

    Zur zarten Erinnerung:
    Linke IdPol hat im letzten Jahr in den USA zu mindestens 29 Todesopfern geführt, natürlich völlig hass-und gewaltfrei teilweise vor laufenden Kameras von rassistischen Mobs zu Tode getreten.

    Und ich halte es für durchaus möglich, dass das noch zu uns rüber schwappt.

  6. Wieviel Identitätspolitik stärkt die Pluralität einer Gesellschaft, ab wann schlägt sie in Spaltung um?

    Thierse ist ein Scheinkritiker und widerlicher Apologet, der die linkextremistische Identitätspolitik weisswaschen will.

    Identitätspolitik als solche ist antidemokratisch und auch nicht in niedrigerer Dosis anwendbar, genausowenig wie Faschismus oder Kommunismus.

    Wenn Vielfalt friedlich gelebt werden soll, dann muss diese Pluralität mehr sein als das bloße Nebeneinander sich voneinander nicht nur unterscheidender, sondern auch abgrenzender Minderheiten und Identitäten.

    Das hört sich erstmal toll an. Aber in einer demokratischen Gesellschaft kann „Pluralität“ nie mehr sein als ein Nebeneinander, das liegt in der Natur der Demokratie. Nur ein übergeordnete autoritäre Ordnungsmacht könnte für eine „friedlich gelebte Vielfalt“ im Sinne Thierses sorgen. Mit Demokratie kann das nichts zu tun haben….

    Thierse lügt, wenn er behauptet:

    … Solcherart definierte kulturelle Identität ist das Gegenteil von dem, worauf Identitätspolitik von rechts oder gelegentlich auch von links zielt.

    Die Lüge ist hier: „gelegentlich“. Nein, die linke Identitätspolitik zielt IMMER auf die „Werte der kulturellen Identität“, das ist ihr Wesen! Das kann man so leicht sich klarmachen, dass Thierse hier gar nicht ignorant sein kann, es ist davon auszugehen, dass er bewusst täuschen will und die Bedeutung der linken Idenitätspolitik runterspielen will. Rumgelüge aus taktischen Gründen ist Thierse nicht fremd, er brüstet sich damit später:

    Trotzdem meine ich: Heimat und Patriotismus, Nationalkultur und Kulturnation, das sind Begriffe und Realitäten, die wir nicht den Rechten überlassen dürfen.

    Hauptsache, es bleibt nicht den Rechten überlassen. Was man davon zu halten ist ist egal. Typische prinzipienlose Kommunistendenke. Die dann natürlich zu dem widerlichsten Patriotismus führt, wie man am Beispiel der UdSSR sehen kann!

    Identitätspolitik, wenn sie links sein will, stellt auf radikale Weise die Gleichheitsfrage.

    Wieder eine Lüge. Auch die linke Identitätspolitik geht von der wesenhaften UNGLEICHHEIT der Menschen aus. Nur wird die ein wenig anders begründet als von rechts. Und zwar noch haltloser, bescheuerter und irrtionaler als die Rechten das machen! Ihr „kulturelles Konstrukt“ ist nämlich läppischster Lamarckismus und ihr neuer „Sozialdarwinismus“ wäre daher eher als Soziallamarckismus zu bezeichnen. Un der ist noch kruder, noch primitiver, noch dümmer als ersterer! Und im Angesicht dieser ideologischen Barbarei sagt Thierse einfach, das sei nicht links! Wahrscheinlich war die DDR in Thierses Augen auch kein echter Kommunismus!

    Sie (die Identitätspolitik) verfolgt das berechtigte Interesse, für (bisherige) Minderheiten gleiche soziale, ökonomische und politische Rechte zu erringen.

    Die nächste Lüge, die Thierse direkt von den identitären Extremisten übernommen hat. Es geht denen nicht um Rechte, sondern um Unterstützung und Ausgleich für Benachteiligte. Diese Benachteiligung sei „strukturell“ und nur durch Bevorzugung, also durch die Benachteiligung der jetzt Bevorzugten, auszugleichen. Nach den linken Identitären ist ja auch das ganze Rechtssystem und das Recht selbst nur dazu geschaffen, den patriarchalen Status Quo aufrecht zu erhalten.

    In diesem Sinn lügt Thierse weiter, die linke Identitätspolitik verharmlosend und runterspielend:

    Linke Identitätspolitik ist in der Gefahr die notwendigen Durchsetzungs- und Verständigungsprozesse zu verkürzen und zu verengen. ….

    Das ist ihr WESEN, die linke Identitätspolitik ist eine totalitäre Praxis, die auf klar totalitären Ideen beruht, die sexistisch und rassistisch sind. Mit „Recht“ und gar Gerechtigkeit hat das alles absolut nix am Hut.

    Aber es wird nicht ohne die Mühsal von Diskussionen gehen. Diese zu verweigern, das ist genau das, was als Cancel Culture sich zu verbreiten beginnt.

    Hier empfiehlt Thierse den Dialog mit den identitären Extremisten, die ja nicht von der Diskussion ausgeschlossen werden dürfen! Genau das macht sie nur stärker, „diskutiueren“ wollen sie ja ohnehin nicht, nur als Diskussionspartner anerkannt werden. Nein, Herr Thiersem, das sind antidemokratische Extremisten, die von jeder Diskussion auszuschliessen sind. Für diese fundamental Intoleranten darf es keine Toleranz geben.

    Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten, ist der programmatische Titel eines Buches von Alice Hasters. Ja, wir Weiße haben zuzuhören, haben Diskriminierungen wahrzunehmen. ….

    Ich habe ja nur auf den Moment gewartet, wo nach all dem Runterspielen eine Fürsprache für einen wesentlichen Aspekt der Identitätspoilitk kommt, hier ist er! „Wir Weisse haben zuzuhören.“ Diese Aussage kennzeichnet Thierse als einen Rassisten. Hier ist sein coming out.

    Aber die Kritik an der Ideologie der weißen Überlegenheit darf nicht zum Mythos der Erbschuld des weißen Mannes werden.

    Er will wohl hier wirklich sagen: „Vergesst den Kommunismus nicht, der war ganz, ganz anders!“

    Thierse ist ein linksextremer Ewiggestriger, der dem neuen Totalitarismus den Weg bereitet und am Ende des Weges klagen wird, dass man das alles ja nicht vorhersehen hätte können ….

      • Genau *weil* er dieses Image hat („Ossibär“), ist Thierse ein besonders gefährlicher Wegbereiter des neuen Totalitarismus. Mir dreht sich übrigens so ziemlich der Magen um, weil ich den eigenlich sympathisch finde. Aber das ist es ja, wenn es um Politik geht, dann muss man persönliche Eindrucke strikt zurückstellen, wenn es um Wichtigeres geht. Und hier geht es um nichts Geringeres als den Fortbestand von Demokratie. Liberalismus und all dem.

  7. Schon das gerne benutzte Wort ‚dominieren‘ ist manipulativ. Es unterstellt den Willen gezielt Macht auszuüben, andere zu übertrumpfen, usw.
    Es wird benutzt als ob es irgendeinen Plan dafür gab das Weiße in Deutschland oder anderen europäischen Staaten die Bevölkerungsmehrheit ausmachen, damit die meisten Paare bilden, die meisten Kinder kriegen, die meisten Jobs suchen und auch kriegen und daher am häufigsten im TV oder der Politik zu finden sind. Und das alles natürlich nur um Nicht-Weiße auszuschließen.

    Es ist bescheuert.

  8. Der wirkt wie aus der Zeit und seiner Partei gefallen, in der Jusos ihre Tötungsphantasien verbreiten und Lauterbach immer wieder die „letzte Patrone“ nachlädt. In der der geschlechtlichen Minorität der Männer die Teilhabe an der Gesellschaft abgesprochen wird. In der Justiz- und Frauenministerium gemeinsam die Abschaffung von Vätern betreiben. In der seine wirre Kirche aus Gott G*tt macht.
    Da wird dann im Vorwahlkampf der gütige, bärtige, besonnene alte weiße SPD-Mann aus der Rumpelkammer gezerrt, um vielleicht noch ein paar Unentschlossene oder Liberale abzugreifen. So wie Giffey im Wahlkampfjahr plötzlich die Kinder entdeckt hat.
    Diese geheuchelte plötzliche ideologische Öffnung und Toleranz der SPD stinkt widerlich nach Kalkül. Als Wahlvolk dürfen Mehrheiten durchaus auch weiß und männlich sein. Danach spucken sie dann wieder drauf.

    • „Der wirkt wie aus der Zeit und seiner Partei gefallen, in der Jusos ihre Tötungsphantasien verbreiten“

      Der JuSo- Pimpf scheint auch gar keine Konsequenzen seitens seiner Partei zu fürchten zu haben, meines Wissens hat er von „Kniescheiben“ und „erschießen“ (oder „aufhängen“?) phantasiert.
      Das wurde schon wieder runtergespielt zu „überspitzten Aussagen“.
      Fehlt nur noch die „haha, ihr seid zu doof, die geistreiche Satire zu verstehn“- Masche.

      not amused

    • So wirds wohl sein, Wahlkampftheater.

      Selbst schuld, wer sich davon einwickeln lässt. Ich hoffe, seine eigene Partei distanziert sich möglichst wirkungsvoll von ihm.

  9. Man könnte wirklich sagen das Individualismus über Jahrzehnte im Westen die ‚Ideologie‘ war und es ist auch weitestgehend das fairste ‚System‘ wenn jedes Individuum die gleichen Rechte besitzt, nur als Individuum gesehen und auch nur für seine Taten belohnt oder bestraft wird. Das sind die besten Voraussetzungen für eine freie Gesellschaft.

    Das hat sich mit dem Einzug des Feminismus in die Politik und die Universität geändert. Von da an gab es die Gruppe Frauen. Der Intersektionalismus benutzt nun den Teppich, den man für Frauen als Gruppe ausgelegt hat und fordert weiter Gruppenrechte.

    Ich finde der Schritt zurück ist nicht schwer zu erkennen.

    • „Ich finde der Schritt zurück ist nicht schwer zu erkennen.“

      Wie sähe dieser „Schritt zurück“ für Dich aus?
      Ich bin für echte Gleichberechtigung. Also auch für gleiche Pflichten, egal wie hart sie sein mögen.
      Die Gefahr eines „Backlashs“ seh ich aber auch.

      • Ich meinte damit das der Schritt zurück schon damit getan wurde das Frauen sich als politische Gruppe aufgebaut haben und das man hier schon weiter war.

  10. Mich wundert diese abstrakte, akademische Sprache, mit der das Thema behandelt wird und die am Kern vorbeigeht.

    Letztlich haben wir das immergleiche Muster von Ideologen/Paranoikern, die sich die Welt irgendwie zurechtzimmern, sie in gute und schlechte Menschen aufteilen und geradezu megazwanghaft alles nur in eine Richtung interpretieren. 🙂

    Ich halte die hier zitierte akademische Kritik für ziemlich blutleer. Da muß eine deutlichere, einfachere Sprache her.

    Thierse ist Ossi. Daß der sich bei dem Thema zu Wort meldet, wundert mich nicht. Mein Eindruck ist, daß Ostpolitiker auch eine weniger deformierte Sprache sprechen, sich etwas normaler artikulieren, wenngleich ich auch immer geschockt bin, wenn ich Doppelnennungen und anderen Genderkram bei Ossis höre. 🙂

    „Identitätspolitik“ ist ja an sich nichts Schlechtes. Das Problem sind die pervertierten Wertmaßstäbe, die Verblendungen, die Doppelstandards, die zweiwertige Moral etc. Das wird zu wenig direkt benannt. Stattdessen pflegt man eine akademische, blutleere Diktion, die das Problem nicht klar herausarbeitet.

    Das Problem ist nicht, daß man sich für Minderheiten engagiert, sondern daß das zum Fetisch wird, zum Wahn.

  11. „deshalb sei Blackfacing,… nicht erlaubt“.

    Da gibt sich Thierse leider eine ziemliche Blöse. „Blackfacing“ hat mit deutscher Kultur nichts zu tun.
    Fotos von Bergleuten und die Tradition einen der drei Könige als Schwarzen darzustellen und mangels dunkelhäutiger ein weißes Kind zu schminken, haben nichts mit US-Geschichte zu tun.

    • Da irrst du. Neulich wurde einer der ÖRR Sender (WDR war es glaub ich) heftig angegriffen (von den progressiven Rassisten natürlich), dass irgendeine Karnevals-Szene von anno dazumal, die sie jetzt ausstrahlten, als rassistisches Blackfacing zu werten wär. Und dann kam das schupps ins memory hole, ignorance is bliss.

  12. Thierses ganze scheinheilige Haltung kann man auf den Punkt bringen mit:

    „Wenn das der Führer wüsste!“

    Er kommt doch aus jener Partei, die sich die Identitätspolitik auf die rote Fahne geschrieben hat, übergross.

    Aber jetzt muss man sich ja heuchlerisch von dem, von dem, wofür man steht, distanzieren, sonst kann man ja die Leute nicht weiterhin verführen die antidemokratische SPD zu wählen.

    Man bekommt mit Thierse eine sehr gute Idee, was das mit dem Mitläufertum abläuft. Man macht den Leuten vor, es gäbe eine Opposition, dabei sind das nur Blitzableiter und Auffangorganisationen, die dem „grossen Ganzen“ dienen. Bewährtes Konzept aus der DDR, der Thierse weiss bestimmt alles darüber!

    • Mit ihrem Rassismus will die SPD den deutschen Bürger enteignen, machtlos machen, zu einem Plebs umformen. Dass dieser Rassismus ideologischer Hirnriss ist, ist dabei nur hilfreich, denn es erlaubt Leuten wie Thierse ganz einfach Pseudoopposition zu spielen und Nebelkerzen zu werfen.

  13. Ohne ihn namentlich zu erwähnen, distanzierten sich Esken und Kühnert auch vom ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse, der in der vergangenen Woche in einem FAZ-Kommentar Grenzen für „Vielfalt und Anderssein“ gefordert hatte („Identitätspolitik darf nicht zum Grabenkampf werden“) und sich nach Kritik als Heterosexueller diskriminiert fühlte und eine „Cancel Culture“ beklagte. „Aussagen einzelner Vertreter*innen der SPD zur sogenannten Identitätspolitik, die in den Medien, auf Plattformen und parteiintern getroffen wurden“, zeichneten „insbesondere im Lichte der jüngsten Debatte ein rückwärtsgewandtes Bild der SPD, das Eure Community, Dritte, aber eben auch uns verstört“, beklagten die beiden SPD-Vorstandsmitglieder.

    Rassistischer Intrigantenstadl. Race to the Bottom.

  14. Ich kann den Thierse nicht leiden. Er ist durch und durch ein Heuchler, der jetzt aufwacht, weil er trotz seinem ständigen virtue signalling, plötzlich auch zum Opfer wird.

    „Wolfgang Thierse engagiert sich intensiv gegen Rechtsextremismus, u. a. als Schirmherr der Amadeu Antonio Stiftung. So nimmt er regelmäßig an einschlägigen Demonstrationen teil. Er geriet in die Kritik, da er auch bei Blockadeaktionen gegen nicht verbotene und ordentlich angemeldete rechtsextreme Demonstrationen mitmacht, zum Beispiel am 1. Mai 2010 in Berlin.[19] Ein gegen ihn in diesem Zusammenhang eröffnetes Strafverfahren, u. a. wegen Nötigung, wurde aber eingestellt.[20]
    .
    Am 19. Februar 2011, nach einer Aktion gegen die an diesem Tag geplanten rechtsextremen Demonstrationen in Dresden, erklärte Wolfgang Thierse in einem Interview mit dem MDR: „Die Polizei ist eben vollauf damit beschäftigt, die Neonazis zu schützen. […] Das ist sächsische Demokratie.“[21] Weil er damit nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei und von Politikern der sächsischen Regierungskoalition Prinzipien der Gewaltenteilung und Grundrechte, wie Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit in Frage stelle sowie im Umgang mit politischen Gegnern Faustrecht billige, wurden diese Äußerungen kritisiert. Holger Zastrow, Fraktionsvorsitzender der sächsischen FDP, nannte ihn als „Bundestagsvizepräsident untragbar“.[22] Andreas Arnold, ein ranghoher Polizeibeamter, zeigte Thierse wegen Beleidigung an.[21] Anfang März 2011 wurde das daraufhin gegen ihn eingeleitete Ermittlungsverfahren eingestellt.

    In zwei Interviews mit der Berliner Morgenpost[24] und dem Spiegel[25] zum Jahreswechsel 2012/2013 monierte Thierse, dass die Kultur in Berlin-Prenzlauer Berg unter dem Zuzug von Schwaben und anderen wohlhabenderen Deutschen leide, insofern sich diese Zugezogenen zu wenig anpassten. Nach 3000 zum Teil von Hass erfüllten Protestmails hieß Thierse die Schwaben in Berlin willkommen.

    Tut mir leid, Wolfgang, dass du es von mir erfahren musst: aber du bist ein Idiot! Die Revolution frisst halt immer ihre Kinder, die Maßstäbe die man an andere anlegt, können auch an einen selbst angelegt werden, wie man andere behandelt, so wird man auch selbst irgendwann behandelt.

    • „Das Gefährliche und Illusionäre rechter Identitätspolitik besteht darin, dass sie kulturelle nationale Identität als ethnische und kulturelle Homogenität missversteht und als solche durchsetzen will, also nicht Unterscheidung, sondern Ab- und Ausgrenzung betreibt bis zu Intoleranz, Hass und Gewalt gegenüber den „Anderen“, den „Fremden“. Rechtsextreme und Rechtspopulisten beschwören nationale Identitäten.“

      Ja, immer druff. Alles was rechter als Thierse ist, wird ins Skinhead-Milieu verortet. Mehr Differenzierung ist heutzutage einfach zuviel verlangt. Sowas wie eine eigene Kultur wird zwar allen Völkern zugebilligt, je weiter weg, deste vehementer, aber wir Deutschen dürfen sowas auf keinen Fall für uns selbst beanspruchen…

      Und bei dem Gesülze über „Hass und Gewalt“, „beschwören nationale Identitäten“, „ethnische und kulturelle Homogenität“, bekomme ich schon wieder zuviel! Da stellt er fest, dass sein multikulturelles Wunderland doch nicht das erstrebte Paradies ist, aber „ethnische und kulturelle Homgeniät“ (anders ausgedrückt: keine Parallelgesellschaften) sind natürlich Teufelswerk.

    • Mag ja alles sein. Aber wenn ich mir diese beiden degenerierten Kreaturen angucke, die zudem noch das Sagen bei der Scharia-Partei haben, dann ist mir der Thierse immer noch lieber, obwohl der auch schon einen Haufen gutmenschlichen Quark abgesondert hat.

  15. Bei der WELT gibt es noch einen Artikel zu Thierses Austrittsangebot:

    „Und so hat Thierse der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken einen Brief geschrieben, der zirkuliert und „Welt“ vorliegt. Darin zeigt er sich bestürzt darüber, dass er von der Entschuldigung aus dem „SPD Medien- und Informationsdienst“ erfuhr: „Ich entnehme (dem Schreiben, Anmerkung d. Red.), dass Du (und auch Kevin Kühnert) „verstört“ über mich seist, dass Du Dich meiner (und vor allem Gesine Schwans) schämst und Dich von mir (von uns beiden) distanzierst.“

    Dabei habe er in seinem Essay den Versuch unternommen, angesichts verschärfter, aggressiver werdender Konfrontationen in der gesellschaftlichen Debatte, zu Mäßigung zu mahnen und verstärkte Anstrengungen auf das Gemeinsame und Verbindende einer mehr denn je pluralen, diversen Gesellschaft zu richten. Thierse macht deutlich, dass er mit seinem Text an den gesellschaftlichen Zusammenhalt appellieren wollte: Sein „Essay endet mit den Sätzen: Weil der gesellschaftliche Zusammenhalt in einer diversen, sozial und kulturell fragmentierten „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz) nicht mehr selbstverständlich ist, muss er ausdrücklich das Ziel von demokratischer Politik und von kulturellen Anstrengungen sein, eben vor allem auch der Sozialdemokratie. Es muss ihr kulturelles Angebot sein, dass Solidarität, um die geht es nämlich, kein einseitiges Verhältnis ist, kein Anspruchsverhältnis gegen die Anderen, sondern auf Wechselseitigkeit und das Ganze umfassend zielt.“

    In der Folge drückt er seine Enttäuschung aus: „Nun aber lese ich, dass die Vorsitzende (und ein stellvertretender Vorsitzender) meiner Partei meinen, sich meiner öffentlich schämen und sich von mir distanzieren zu müssen.“ Thierse bittet Esken ihm ebenso öffentlich mitzuteilen, ob sein Bleiben in der gemeinsamen Partei weiterhin wünschenswert oder eher schädlich sei: Er fordert also Saskia Esken auf, sich für oder gegen ihn zu entscheiden, den Daumen zu heben oder zu senken. Und endet mit den Sätzen: „Mir jedenfalls kommen Zweifel, wenn sich zwei Mitglieder der Parteiführung von mir distanzieren – angesichts eines Textes, der auf sozialen Zusammenhalt, auf kulturelle Gemeinsamkeiten, auf politische Solidarität zielt und eben auf die Bedingungen gesellschaftlicher Verständigungsprozesse.“
    [….]
    Von außen, besonders aus der Perspektive des Feuilletons und seiner Debatten, fragt man sich, auf welcher Stufe die Politik eigentlich gerade steht: Sigmar Gabriel durfte noch Ende 2016, als er Kanzlerkandidat der SPD werden wollte, unbehelligt in einer Bundestagsfraktionssitzung über „zu viel Political Correctness“ im Dialog mit den Bürgern klagen. Das scherte niemanden. Damit ist es vorbei. Zumindest in der SPD: Es hat sich ein identitätspolitisches Lager gebildet, das gegen die arbeitnehmerorientierten Volkspolitiker polemisiert.“

    https://www.welt.de/kultur/article227481767/Wolfgang-Thierse-an-Saskia-Esken-Daumen-rauf-oder-Daumen-runter.html

      • Wer jenseits der aufgeregten Partikulardiskurse aggressiver Minderheitsvertretungen etwas von der aufklärerischen Bedeutung der sozialdemokratischen Grundwerte Freiheit, Gleichheit, Solidarität versteht, muss den brillanten und respektvollen Aufsatz Thierses als den Versuch lesen, Brücken zu bauen.

        Das Problem ist, dass es keine Brücke dieser Grundwerte zur progressiven Identitätspolitik gibt und auch nicht geben kann. Diese Identitätspolitik geht vom Dogma aus, dass diese Grundwerte von Freiheit und Gleichheit Lügenkonstrukte der zu überkommenen Ordnung sind, an denen absolut nichts echt ist.

        Solange über diese simple Tatsache nicht vollumfänglich Klarheit geschaffen wird, wird jeder Versuch des Bückenbauens nur eine Stärkung der antifreiheitlichen Kollektivismus der Identitätspolitik sein können.

        Wenn man auf den Pfeiler der Brücke auf Thierses Seite blickt, wird klar, dass hier die liberal-demokratische Ordnung steht, deren Primat Thierse einfordert. Das ist es, was die Identitären gar nicht akzeptieren können!

        Das Fazit von Merkel ist grotesk falsch:

        „Thierse hat das Ganze im Blick, seine sich schämenden Kritiker das Kleine, Partikuläre.“

        Auf keinen Fall, hinter letzteren steht ein Ideologie-Goliath, gegen das Thierse ein winziger David ist. Das einfach als „Zeitgeist“ abzutun ist dumm, ignorant und fahrlässig. Sein Klammern an den Fetisch „Volkspartei“ ist hier alles andere als hilfreich. Die Progressiven wissen am besten, was das Beste für das Volk ist und insofern sind sie nach ihrem Selbsterständnis die bessere Volkspartei.

        „Wenn Frau Esken und Kevin Kühnert das nicht so lesen können, stehen sie quer zu den sozialdemokratischen Traditionen und sind fehl in der Führung einer Partei, die verzweifelt darum kämpft, Volkspartei zu bleiben.“

        Einen solcher Kampf, den gibt es längst nicht mehr. Jetzt werden die letzten Kräfte, die dem Neuen gefährlich werden könnten aus dem Weg geräumt werden.

  16. Ja, die hässlichste Dörrpflaume diesseits des Ural, Saskia „Politkommissarin“ Esken, versehen mit einer Fresse, mit der man Haie und Eier abschrecken könnte, sowie Bundessozenparasit „Kääääävin“ Kühnert, der noch nicht mal weiss, wie man „Arbeit“ schreibt, sind „vorwärtsgewandt“. Die stolpern höchstens in die Richtung, wenn sie zugedröhnt den Parteitag zu verlassen. Der Thierse würde gut daran tun, diese Dreckspartei zu verlassen. Wieso lässt er sich von diesen anenzephalitischen Neobolschewiken dermassen erniedrigen. Typen wie Esken und Kühnert sind noch nicht mal die Hundescheisse auf der Strasse wert.

  17. „Trotzdem meine ich: Heimat und Patriotismus, Nationalkultur und Kulturnation, das sind Begriffe und Realitäten, die wir nicht den Rechten überlassen dürfen.“ Rechte Begriffe nicht den Rechten überlassen? Die angebliche Realität „Heimat“ dient der Exklusion derjenigen, die nicht dazugezählt werden und nicht dazugehören sollen, der von Thierse geforderte „Bezug auf das Gemeinsame, auf das Gemeinwohl“ ist nichts anderes als ein Angebot zur Unterwerfung. Abgesehen davon ist es lustig, dass einer Angst vor „Cancel Culture“ hat, der seinen reaktionären Unfug in der FAZ ausbreiten darf.

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