Ein paar Weihnachtsgedanken

Ich verbinde viel positives mit Weihnachten, auch wenn ich Atheist bin. Es ist jedenfalls für mich ein Fest, welches man wunderbar von seiner religiösen Bedeutung abspalten und auch so feiern kann. Es hat ja eh so viele Elemente, die mit der Geburt von Jesus nur am Rande zu tun haben und stellt eine Vermischung anderer traditioneller Feste mit der christlichen Religion dar. Von Weihnachtsbaum bis Weihnachtsmann, von Geschenken für alle bis zu Festtagsessen ist für alle auch abseits der Religion etwas dabei.

Ich könnte es auch als „Lichterabend“ zu Ehren des Fliegenden Spaghettimonsters feiern und es würde sich nicht viel ändern:

Dieses Jahr hat sich aber natürlich einiges geändert. 

Einmal wird es natürlich weitaus weniger das Familienfest, dass es sonst ist. Weihnachten ist sonst immer der sichere Termin gewesen, bei dem die Familie auf alle Fälle zusammen kommt und das ist, da wir etwas verstreut wohnen, eine gute Sache gewesen, um die ganzen Kinder von Verwandten zu sehen und einfach mal bei einander zu sein. Das ging dieses Jahr nur sehr eingeschränkt und das ist schade. Natürlich nehmen wir uns vor das entsprechend nachzufeiern, „wenn Corona mal vorbei ist“. Aber ob das so bald möglich ist, ist ja eine ganz andere Sache.

Es ist aber natürlich auch anders, weil Fräulein Schmidt inzwischen mehr versteht als im letzten Jahr und auch mehr mit den anderen Kindern hätte interagieren können. Weihnachten im typischen „großen Stil“ hätte ihr glaube ich gut gefallen. So gab es ja auch Geschenke und was so sonst dazu gehört, aber eben alles deutlich gemäßigter. 

Weil die Tage so viel los war hat sie noch gar nicht richtig thematisiert, dass heute der erste Tag ohne Adventskalender war. Ich würde ja vermuten, dass sie sich daran gewöhnt hat und eigentlich erwartet, dass der wieder gefüllt wird. Mal sehen wie sie es findet, wenn dann Anfang des neuen Jahres der Weihnachtsbaum rausfliegt, den sie eigentlich ganz schön fand. 

 

25 Gedanken zu “Ein paar Weihnachtsgedanken

  1. Der einzige nachvollziehbare Grund, Weihnachten zu feiern, ist die zeitliche Nähe zur Wintersonnenwende, wenn die Tage endlich wieder länger werden.

    Alle Jahre wieder graust es mir vor dem Weihnachtsrummel, dem man sich kaum entziehen kann (diesmal war es dank Corona besser), und Kitsch mit Kerzen, Christbaumschmuck, Weihnachtsperson ..

    Immerhin hat für mich heuer erstmals die Familie Priorität, mit der ich die WFT teilweise im Whirlpool verbringe.

    • „Der einzige nachvollziehbare Grund, Weihnachten zu feiern, ist die zeitliche Nähe zur Wintersonnenwende, wenn die Tage endlich wieder länger werden.“

      In diesem Sinne einen frohen Sol Invictus!

    • „Der einzige nachvollziehbare Grund“

      Diese elliptischen Formulierungen immer…

      „Der einzige Grund, den ich nachvollziehen kann..“

      So wird ein Schuh draus.

      SCNR, denn ich habe den Eindruck, dass gerade Atheisten diese Unterscheidung all zu leicht aus dem Blick verlieren und schwuppdiwupp davon überzeugt sind, es gäbe wirklich keine anderen Gründe.
      😉

      • Soll mir egal sein, ich bin Agnostiker.

        Religion kann den Menschen helfen, einen Richtungsvektor für ihr Leben zu finden. Rituale können Beruhigung bringen; gerade wenn man durch z. B. ein Unglück gestrauchelt ist.

        Problematisch wird Religion* erst, wenn es zum alternativlosen Allheilmittel deklariert wird und insb. alle „Anderen“ zu Ketzern erklärt werden.
        Beispiele gibt es genug.

        *dabei schließe ich staatlich angeordneten Atheismus wie z. B. im sozialistischen Albanien ein.

  2. Für Atheisten wie mich ist Weihnachten eine Folkloreveranstaltung wie Schützenfest oder Karneval. Ebenso sinnentleert. Als ich noch alleine wohnt, hat nichts in meiner Wohnung an Weihnachten erinnert und mir hat nichts gefehlt. Jetzt lebe ich mit einer Christin zusammen, wir sind aber beide tolerant 🙂

  3. Weihnachten hat in diesem Jahr etwas ganz Besonderes beschert.

    Nachdem wir uns seit März in einem evidenzbasierten Corona-Rausch befanden, in dem irgendwelche Zahlen und Statistiken über unseren Alltag entschieden, in dem irgendwelche Wissenschaftler und Politiker ob dieser Zahlen über unsere sozialen Kontakte, über Vermummung, über Alkoholkonsum, über unser Reiseverhalten, sogar über unsere Umarmungen, Küsschen und Händedrucke beschieden und all dieses sanktionierten, hat Weihnachten eine kleine Zeitenwende gebracht:

    Trotz aktuell wachsender Balkendiagramme und ausschlagender Kurven wurde etwas gelockert. Das erste und bislang einzige Mal seit Entdeckung dieses ehemals neuartigen Erregers wurden menschliche Bedürfnisse und Wünsche über Statistiken gestellt. Das ist sensationell und gibt mir Hoffnung, dass die Menschlichkeit nicht immer der medizinischen Evidenz untergeordnet bleibt. Menschen werden immer soziale Wesen bleiben, selbst wenn wir in ein paar Jahren bei Covid-23 angekommen sind.
    Eine wirklich schöne Botschaft, die Weihnachten geliefert hat.

    Gestern war ich das erste Mal seit Jahrzehnten bei einem Gottesdienst. Open Air. Der kalte Regen peitschte von links gegen die Hosenbeine und kroch schnell in die Schuhe. Der Pfarrer, vom Typ her ein typischer Westberliner Currywurstverkäufer, brachte wie wohl immer die Weihnachtsgeschichte. Er erzählte von Maria und Josef, die sich seinerzeit registrieren lassen mussten und dann Unterschlupf in einem Stall gefunden hatten. Wir mussten uns auch registrieren lassen für den Gottesdienst, standen aber im nassen Schlamm, während der Pfarrer und die Musikanten unter dem Vordach Schutz hatten.
    Dann beschwor der Pfarrer das Gute an der Situation – dass die Schäfchen (also wohl wir) dem damaligen Geschehen viel näher seien unter dem triefenden düsteren Himmel.

    Ich schaute auf mein frierendes Kind, das sich brutalst langweilte, und wünschte mir heimlich: „Du sollst später mal mit Gleichgesinnten die Aufklärung 2.0 einleiten. Du sollst den ausufernden evidenzbasierten Mist infrage stellen. Dann dürfen die Menschen wieder Liebe leben, dann können sie frivol, lustvoll und geil sein, ohne bestraft zu werden.“
    Dann dürfen sie sogar wieder eng an eng in einer beheizten Kirche sitzen, wenn ihnen sowas gefällt.

    Heute morgen hatte ich Halskratzen. Hallelujah.

    • „„Du sollst später mal mit Gleichgesinnten die Aufklärung 2.0 einleiten. Du sollst den ausufernden evidenzbasierten Mist infrage stellen. Dann dürfen die Menschen wieder Liebe leben, dann können sie frivol, lustvoll und geil sein, ohne bestraft zu werden.“

      Sei vorsichtig damit, was du dir wünschst! Der Bauch allein ist kein guter Ratgeber!

      Die Statistiken die sie uns massenmedial um die Ohren klatschen, sind eh mehr oder weniger verlogen. Das Problem ist vor allem, dass sie alle Entlastungsstatistiken und Statements einfach unter den Tisch fallen lassen und den Leuten mit absoluten Zahlen Angst einjagen und alle Kritiker mundtot machen!

      Und warum tun sie das? Weil sie ihren Gefühlen folgen, weil sie nicht die Bohne rational sind. Wie blöde Tiere in einer Herde. Erst sind sie ihren dummen grünlinken Gefühlen gefolgt und haben alle beschimpft, die zur Sicherheit die Grenzen zumachen wollten, dann eine 180°-Wende, jetzt beschimpfen sie alle, die sich nicht freiwillig isolieren und nicht nach der Impfung gieren.

      Irrationalität ist eine weibische Eigenschaft, sie mag manchmal befreiend sein, aber zur Aufklärung taugt sie nicht, im Gegenteil, sie ruiniert gerade unser Land…

      • Es geht aber nicht um entweder Evidenz über alles oder um ausschließlich irrationales Bauchgefühl. Es geht darum, die Dinge zusammenzubringen. Und da ist weder der eine noch der andere Weg totalitär geeignet.
        Im Moment geilen sich alle absolutistisch an Statistiken auf (Corona, Gender Pay Gap, jeden dritten Tag tötet…). Daraus erwächst ein vorgeblich evidenzbasiertes Herrschaftsgefüge, in dem zum Beispiel Corona-Zweifler kein Intensivbett mehr bekommen sollen. Jeder malt sich sein Balkendiagramm, wie es ihm gefällt. Aber die faktischen menschlichen Auswirkungen all der resultierenden Maßnahmen werden nicht berücksichtigt oder geringgeschätzt.
        Wenn evidenzbasierte Maßnahmen stark in menschliche Kernbereiche wie Freiheit, körperliche Zuwendung oder soziales Leben eingreifen, muss abgewogen werden. Und diese Abwägung findet nicht statt.
        Evidenz hat dem Menschen zu dienen, nicht der Mensch der Evidenz.

        In einem anderen Kommentar hatte ich dieses Beispiel gebracht:
        Ich wate definitiv nicht durch einen See, der im Durchschnitt einen Meter tief ist. Denn ich werde ersaufen, wenn ich der entsprechenden Aufforderung und Begründung folge. Deswegen müssen wir evidenzbasierte Maßnahmen ablehnen oder zumindest hinterfragen, wenn durch sie eine andere Gefahr oder Bedrohung entsteht, die womöglich noch größeren Schaden nach sich zieht.

        • Wenn der liebste Mensch eines Sterbenden die Wange an die seine drücken möchte, wenn er ihn womöglich küssen, ihm die Hand halten möchte – dann ist das ein stärkeres Argument als der Infektionsschutz. Dann muss die Gesellschaft damit leben und darf weder den Sterbenden noch seinen Liebsten dafür bestrafen.
          Aber das tut sie – aufgrund evidenzbasierter Maßnahmen…

          • Wie in Bayern… Meldung vom Abend des 23.12.
            Ein Opa fährt abends seine Enkel nach Hause und muss 500,-€ Geldbuße zahlen.
            500,-€ Geldbuße, es handelte sich also laut Polizei nicht um ein Kavaliersdelikt.
            Hätte man die willkürliche Festlegung der Geldbuße mal so richtig ausgenutzt und auf 50000,-€ festgelegt, wäre es vermutlich nicht nur kein Kavaliersdelikt gewesen, sondern ein mordgleiches Verbrechen. Natürlich ohne Lebenslänglich. 😉

            Dann muss die Gesellschaft damit leben und darf weder den Sterbenden noch seinen Liebsten dafür bestrafen.

            Muss sie das? Momentan musst du wohl eher mit der Gefahr einer Bestrafung leben. Und offenbar der Großteil der Gesellschaft ist dafür.

          • Absurderweise ist es auch nach 21 Uhr erlaubt, seinen Hund Gassi zu führen, ein kontaktloser Waldspaziergang dagegen nicht.
            Solche widersinnigen und überzogenen Verordnungen beruhen eben nicht auf Evidenzen, sondern sind getrieben von irrationalen Ängsten.

          • „Muss sie das?“

            Ich finde schon. Das ist nämlich genau die Frage, wie weit eine Gesellschaft die individuelle Zwischenmenschlichkeit bestimmen darf in entscheidenden Lebenssituationen wie Geburt und Tod. Es sind ja nicht nur Strafen, es ist der Umstand, dass der liebste Mensch gar nicht mehr unverkleidet zum Sterbenden vorgelassen wird, wenn sich bei dem ein Covid auf den durch die Grunderkrankung geschwächten Organismus gelegt hat.

            Ich finde, diese Abwägung muss endlich getroffen werden in einer Corona-verseuchten Welt, in der gefühlt jeder zehnte Politiker oder Fußballer positiv getestet wird und in der Lockdowns zunehmend lächerlicher erscheinen.

        • Ja, natürlich muss man beide Seiten sehen, aber die machen eben gar nicht wirklich auf Evidenz, von daher mag ich selbige nicht veurteilen. Evidenz ist immer wichtig, denn nur wenn man Daten hat, kann man auch gewichten.

          Es ist auch schwierig sich da festzulegen, denn eine wirklich Pandemie, die wie die Pest Millionen tötet, ist auch jederzeit denkbar. Und da geht es dann nicht mehr nur um eine evtl. Überforderung der Notstationen, sondern da geht es dann schnell darum, die Infrastruktur wenigstens rudimentär am Leben zu erhalten. Damit die Leute nicht verhungern oder in ihren Wohnungen erfrieren.

          Ein bisschen VT-mässig gedacht, warten die „Community“ schon lange auf entsprechende Bevölkerungsreduktionsprogramme, siehe das Illuminaten-Kartenspiel von 1995:

          interessant übrigens auch:

          http://www.hist-chron.com/USA/1995-illuminati-kartenspiel-index-D.html

        • mal ein paar kleine geistige Lockerungsübungen, Perspektivwechsel

          —in dem zum Beispiel Corona-Zweifler kein Intensivbett mehr bekommen sollen. —
          hmm ?
          Warum sollte ich jemanden eine Behandlung gegen eine nicht reale Krankheit aufzwingen, die nur in meiner eigenen Einbildung existiert ?

          –aber die faktischen menschlichen Auswirkungen —berücksichtigt oder geringgeschätzt.
          — stark in menschliche Kernbereiche —, körperliche Zuwendung oder soziales Leben eingreifen–
          So was in der Richtung wollte ich auch erst schreiben, dann wurde mir aber bewusst, daß das für viele Einsame ein Luxusproblem ist, das ihnen dieses Gejammer ziemlich zynisch, höhnisch oder egoistisch vorkommen muss.

          • Ich finde, sogar Nazis sollten Intensivbetten bekommen oder Antifeministen. Wenn wir da anfangen zu selektieren, dann verwerfen wir all die menschlichen Fortschritte und Erkenntnisse eines Zusammenlebens in der Neuzeit. Es geht auch nicht um das Aufzwingen eines Intensivbettes, weil die Menschen meist schlecht selbst entscheiden können, wenn sie dort hin müssen. Und eine Patientenverfügung kann auch ein Corona-Zweifler aufsetzen, damit er nicht mit Schläuchen versorgt wird.

            Ein Kuschel- und Streichelverbot für alle finde ich auch nicht so toll, nur weil Einsame vielleicht gerade keinen zum Kuscheln haben. Wie sollen sie denn einen finden, wenn körperliche Zwischenmenschlichkeit sanktioniert ist?
            Was meinst du, wie höhnisch und zynisch Menschen zwischen den Geschlechtern Männer- und Frauentoiletten empfinden? Oder Hartz-4-er und Schneeflöckchen die Steuerprivilegien für fette dieselbetriebene Dienstwagen?

  4. Lieber Christian und euch allen noch frohe Weihnachten.
    Halt uns über Fräulein Schmidt auf dem Laufenden. Das sind immer interessante Beobachtungen. Zumal ihr ja auch neuen Zuwachs bekommt.

    Weihnachten, damit kann ich jedes Jahr weniger anfangen. Immer mehr Kommerz und schlechte Filme im TV. Gestern lief „die hard“ und Bruno hat wieder alle bösen Männer plangerecht umgebracht. Sehr phantasievoll, wie er ganz zum Schluss den bösen weißen Mann aus dem Fenster schmeißt. Was bauen die japanischen Patriarchen auch so phallische Gebäude.
    Als Incel ist man natürlich bemüht sich nicht umzubringen oder Amok zu laufen oder eine Brevik Gedächtniskerze anzuzünden. Das schreibe ich jetzt nur für Kemper und Co. Als humaner Atheist denke ich über den Weltfrieden nach, wünsche mir dafür mehr weibliche Führungskräfte vom Kaliber einer Merkel, vdL oder Maas. Möge der Hass über uns kommen, wir verlorenen, wir sündigen, ungläubigen und Frauen hassenden Nacktmulle.

  5. SWR 20.15 aktuell – Unsere Väter – Die größten Showmaster.
    Der SWR setzt jetzt mit aller Gewalt Gendersprech um – Zuschauer -Pause- innen, Schauspieler -Pause- innen, …
    Es kotzt mich an.

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