Katharina Schulze hatte schon mal einen Tag früher angefangen, aber gestern wurde deutlich, dass es eine Kampagne zum Thema Frauenquote gab, mit der der Begriff positiv besetzt werden sollte.
Auf dem Sterncover hatten sich „40 machtvolle Frauen gegen das Stigma gestellt“
Der Titel sollte wahrscheinlich an die Kampagne „Ich habe abgetrieben“ erinnern.
Ich glaube die Aktion ist zum Scheitern verurteilt, Quotenfrau kann kein positiv besetzter Begriff werden, denn was soll als Bild daran positiv sein? Er steht dafür, dass man dort eben nur wegen der Quote ist und sonst nicht da wäre.
Sie müssen sich da schon einen neuen Begriff überlegen. Aber das ist eben schwierig, denn er muss ja gleichzeitig irgendwie was mit Unterdrückung zu tun haben und kann nicht auf Leistung abstellen. „HarteArbeitFrau“ oder „Arbeitsmanagerin“ oder etwas in der Art wären nicht denkbar.
Aus dem Bericht des Sterns:
Es ist ein Satz, der vielen Frauen nicht leicht über die Lippen geht: „Ich bin eine Quotenfrau“. Und dennoch: 40 Frauen aus Top-Positionen der Gesellschaft sagen ihn im stern. Sie wollen dem Begriff das Stigma nehmen.
Es sind Spitzenmanagerinnen, Wissenschaftlerinnen, Schauspielerinnen, Politikerinnen, Sportlerinnen, viele bekannt und prominent: Frauen wie zum Beispiel die CDU-Vorsitzende und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Komikerin Carolin Kebekus, Beraterin Janina Kugel, Transformationsforscherin Maja Göpel, Schauspielerin Maria Furtwängler, Moderatorin Caren Miosga oder auch die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal.
Frauen in Spitzenpositionen sind immer noch eine Seltenheit in diesem Land. Die 40 Frauen wollen erreichen, dass der Begriff „Quotenfrau“ sein Stigma verliert. Sie wollen, dass ihn Frauen in Zukunft mit Selbstbewusstsein aussprechen. Denn Deutschland wird bald mehr Quotenfrauen bekommen. Am Freitagabend hat sich nach langem, harten Ringen in Berlin eine Arbeitsgruppe der Großen Koalition grundsätzlich auf ein Gesetz geeinigt. Es soll eine 30-Prozent-Frauenquote in Aufsichtsräten von Unternehmen des Bundes eingeführt werden. In den Vorständen von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern soll bei einer Neubesetzung mindestens eine Frau sitzen. Die Details werden von dieser Woche an erst in den Koalitionsspitzen und später im Kabinett verhandelt.
Mein Ansicht ist ja: Jede Frau, die etwas auf sich hält im geschäftlichen Bereich wird den Begriff meiden. Es ist ein Eingeständnis von Schwäche und ein negativ besetzter Begriff.
Besonders passend fand ich, dass ich auch Frau Göring-Eckhardt beteiligt hat, die Frau, die auch Vorstand der Grünen geworden wäre, wenn sie sich nur selbst gewählt hätte, weil sie die einzige Frau auf dem Stimmzettel war:
und natürlich dann noch so Sätze bringen wie „Die Hälfte der Macht den Frauen. Mindestens!“