„Woke Fishing“

Die Zeitschrift Noizz berichtet über „Woke Fishing„:

Das ist kurz gesagt die Taktik sich als „Woke“ auszugeben um mit Frauen, die woke sind Sex zu haben.

Unter Woke Fishing kannst du dir Folgendes vorstellen: Ein Mann, der sich auf einer Dating-App als „woke“ Persönlichkeit ausgibt und so tut, als würden seine Prioritäten darin liegen, sich gegen Diskriminierung jeglicher Art stark zu machen. Er ist Feminist, setzt sich für Anti-Rassismus ein, geht am Besten noch auf Demos und hat das #BLM-Hashtag direkt ganz oben in seine Tinder-Bio gepackt. Doch Woke Fisher wollen nicht wirklich die Welt zu verbessern, sondern das Objekt ihres Interesses um den Finger wickeln. Ihre tatsächlichen politischen Ansichten kommen erst viel später zum Vorschein. Für diese Männer hat sich „Vice“-Autorin Serena Smith den Begriff Woke Fishing ausgedacht.

Böse Zungen behaupten, dass die Taktik bei männlichen Feministen recht weit verbreitet ist und es deswegen auch immer wieder Geschichten über Übergrifflichkeiten etc gibt. Dieser Carton geht in eine ähnliche Richtung:

Männliche Feministen

Aus dem Bericht:

Twitter berichten einige Frauen von ihren Erlebnissen mit Männern, die Woke Fishing betreiben. Twitter-Userin Anna erzählt von einem Typ, der sie fast ein ganzes Jahr hinters Licht führte und sich als progressiven Feministen ausgab. Erst, als sie sah, dass er auf TikTok Trump-Videos likete, habe sie geahnt, wer er wirklich war.

Klingt nach ziemlich viel Aufwand.

Interessant für solche Versuche ist sicherlich, dass die Frauen dort zumindest vorgeben sexuell offen zu sein, man anführen kann, dass man ja nicht verklemmt und konservativ ist und das eine „Schlampe“ sein natürlich vollkommen okay für eine Frau ist und man voll dafür ist, dass Frauen sich ausleben und mit dem Rollebild des braven Mädchens, dass keinen Sex vor der Ehe hat, brechen.

Die Gefahr ist natürlich, dass man sich mit Leuten einlässt, die sehr schnell dabei sind, etwas als Vergewaltigung ansehen und einen entsprechend anzuzeigen. 

Aus dem Artikel:

Dabei ist es laut aktuellen Studien für viele wichtig zu wissen, ob der potenzielle Partner eine andere politische Auffassung vertritt. Für 41 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer ist es laut „Statista“ sogar ein ausschlaggebender Grund, keine Beziehung einzugehen.

Interessant, dass sie hier Sex und Beziehung vermengen.

Gefahrenanzeichen:

Wenn du auch Angst hast, dich in den Fängen eines Woke Fishers zu befinden, kannst du auf folgende Anzeichen achten: Ein exzessives Zur-Schau-Stellen von angeblichen progressiven politischen Meinungen auf ihrem Dating-App-Profil. Eine vorgetäuschte Gleichgültigkeit gegenüber politischen Themen, sobald es ernst wird. Eine Freundesgruppe, die so gar nicht woke wirkt, oder konsumierte Medien, die sich eher an rechter Politik orientieren.

Eigentlich kann man nicht sehr woke sein, wenn man sich da lange täuschen lässt.

Für mich wäre es nichts. Viel zu anstrengend und viel zu aufwändig. Allenfalls würde es mich interessieren, ob ich es schaffe, als „woke“ durchzugehen, wenn ich mich anstrengen würde oder ob es mir zu schnell zu blöd werden würde.