„Aussterben der weißen Rasse“ der „Große Austausch“ und ähnliche Verdrängungstheorien

In rechten Kreisen hört man immer wieder diverse Verdrängungstheorien. Aus der Wikipedia:

Großer Austausch ist ein politischer Kampfbegriff und Agitationsschwerpunkt der Neuen Rechten. Die Verschwörungstheorie vom „Großen Austausch“ postuliert die Existenz eines geheimen Plans, weiße Mehrheitsbevölkerungen gegen muslimische oder nicht-weiße Einwanderer auszutauschen. Dahinter stünden etwa „die Globalisten“, „die Eliten“, „die Privatwirtschaft“, „die Juden“, „Multikulturalisten“ oder auch supranationale Organisationen wie die Europäische Union oder die Vereinten Nationen. Infolgedessen käme es in absehbarer Zeit zu einem „Untergang Europas“ oder einem „Genozid“.

Gerne wird es auch kombiniert mit „Die Ausländer nehmen uns die Frauen weg“ oder anderen Äußerungen dieser Art. 

Jetzt kann ich mir durchaus vorstellen, dass einige Linke, die ja eh die „Weißen“ als das Feindbild schlechthin ansehen, es durchaus als wichtiges Ziel ansehen bestimmte Länder weniger weiß zu machen, aber letztendlich haben solche Theorien aus meiner Sicht eher etwas von einer populistischen Panikmache und dem Schüren von Ängsten.

Zum einen wird ja gerade nicht „Ersetzt“. Es wird allenfalls „ergänzt“. Denn die Leute, die jetzt schon da sind, bleiben ja auch da. Sie bekommen nach wie vor Kinder und leben ihr vollkommen normales Leben. Zudem ist die Zuwanderung ja immer noch relativ gering. 

Gut, jetzt gebe ich persönlich nichts auf Konzepte wie „Rassenreinheit“ oder etwas in dieser Art. Solche Annahmen beruhen meist auf einer essentialistischen Vorstellung eines Volkes, dass aber auch nur einen gemeinsamen Genpool mit sehr vielen Unterschieden aufweist und nicht bei der Fähigkeitsausprägungen, Intelligenz etc wie in jeder Bevölkerungsgruppe, stark gestreut sind. Ich hatte das in einem Artikel zum Sozialdarwinismus schon einmal dargestellt:

Zudem wird nicht erkannt, dass Evolution als Ansatzpunkt nicht das Individuum oder das Volk hat, sondern Gene, die untereinander darum konkurrieren, wer sich die besseren Fortpflanzungsmaschinen baut. Nicht wer überlebt „gewinnt“ in der Evolution, sondern wessen Gene sich im Genpool anreichern.

Es stimmen zudem zumeist die Kriterien für eine echte „Bestenauslese“ nicht. Wer tatsächlich auf bestimmte Gene selektieren will, der muss die Startbedingungen mit einbeziehen und schauen, ob Erfolge aus eigener Kraft erreicht worden sind. Eine echte sozialdarwinistische Selektion würde kaum vor Familien, Völkern oder Ständen halt machen und ein Aussortieren über all diese Ebenen hinweg verlangen.

Genug Rechte wären bei einer „optimierten Zucht“ eines Volkes wohl eher im „Aussortierbereich“. 

Zudem würde sich „das deutsche Volk“ bei dem gegenwärtigen Stand ebenso verringern, wenn alle Ausländer nicht da wären. Denn auch ohne Ausländer würden sie nicht mehr Kinder bekommen. 

Wer meint, dass ihm „die Ausländer“ die Frauen wegnehmen und das dies „dem deutschen Volk“ schadet, der überschätzt sich wahrscheinlich ziemlich. Wenn er für Frauen nicht interessant ist, dann wird das seine Gründe haben und eine Verminderung intrasexueller Konkurrenz zu fordern damit sich der Genpool verbessert, weil man ansonsten keine Frau abbekommt, ist eine evolutionär nicht sehr überzeugende Theorie. Noch schlimmer, wenn derjenige einen derart passiven Weg wählen muss und nicht anderweitig verdeutlichen kann, dass er die bessere Wahl ist. 

Deutschland ist schon immer eine starke Vermischung von Völkern gewesen, da es umgeben von anderen Nationen ist. 

Ich habe mit meiner Ehe mit Südländerin natürlich auch schon mit Fräulein Schmidt und einem weiteren Kind auf dem Weg zur „Vermischung der Völker“ beigetragen.
Südländerin ist in vielen Bereichen „deutscher“ als ich. Sie ist sehr ordentlich, immer pünktlich, pflichtbewußt etc. Nur mit blauen Augen und blonden Haaren kann sie nicht dienen. (Fräulein Schmidt hingegen immer gegenwärtig mit blonden Haaren, auch wenn ich befürchte, dass das nicht lange vorhalten wird). 

Man kann natürlich dafür sein  bestimmte Elemente einer Kultur, die einem gefällt zu erhalten. Das wiederum hat dann auch wenig mit der Hautfarbe oder der ethnischen Zugehörigkeit zu einem Volk zu tun. 

196 Gedanken zu “„Aussterben der weißen Rasse“ der „Große Austausch“ und ähnliche Verdrängungstheorien

  1. @christian, Hast du eigentlich The Strange Death of Europe von Douglas Murray gelesen?

    „Das wiederum hat dann auch wenig mit der Hautfarbe oder der ethnischen Zugehörigkeit zu einem Volk zu tun. “

    Hat es was damit zu tun, in welcher Kultur man aufgewachsen ist?

  2. Replacement Migration ist der von der UN offiziell verwendete Begriff und die entsprechenden Strategien wurde schon Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entwickelt.

    Prognosen der Vereinten Nationen zufolge werden zwischen 1995 und 2050 die Bevölkerungen Japans sowie nahezu aller Länder Europas schrumpfen. Einige Länder, darunter Estland, Bulgarien und Italien, könnten zwischen einem Viertel und einem Drittel ihrer Bevölkerung verlieren.

    Unter Berücksichtigung dieser beiden auffallenden und kritischen Trends untersucht der Bericht eingehend die Lage in acht Ländern mit niedrigen Fruchtbarkeitsraten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Republik Korea, Russische Föderation und Vereinigte Staaten) und zwei Regionen (Europa und die Europäische Union). In jedem Fall werden alternative Szenarien für den Zeitraum von 1995-2050 entworfen, die die Auswirkungen unterschiedlich großer Migrationsströme auf den Umfang der Bevölkerung und ihren Alterungsprozess deutlich machen.

    • Die Geburtenrate in diesen Länder zu erhöhen, was man in Japan von Staatsseite zu mindestens versucht, schient hier keine Alternative zu sein.

      • Seit die Unternehmen keine Steuern mehr zahlen müssen und die Löhne nicht von den gesteigerten Produktivität profitieren, sind wir in Sachen Finanzierung des Staates im Grunde bei einer Kopfpauschale angekommen.
        In D hat man aber seitens der Konservativen kurz nach der Wiedervereinigung davon gesprochen, die Erwerbsneigung ostdeutscher Frauen sei zu hoch und es dann zwanzig Jahre versäumt, eine moderne Kinderbetreuung einzurichten.
        Der Bestand an Sozialmietwohnungen ist in Deutschland von 2006 bis 2018 von 2,1 auf 1,2 Millionen geschrumpft, laut DGB fehlen in D ca. 2 Millionen bezahlbare Wohnungen.
        Wenn die Löhne stagnieren, die (Miet-) Preise steigen, dann ist die Entscheidung für ein Kind schwierig, wenn zudem die Verhältnisse erfordern, dass beide Elternteile arbeiten, aber die Kinderbetreuung nicht gesichert wird, dann noch schwieriger.

        Wer an diesen Verhältnissen nichts ändern will, der importiert eben die fehlenden Köpfe.
        Dieser Unwillen zur Veränderung verkauft sich übrigens gerne als alternativlos

        • „Wer an diesen Verhältnissen nichts ändern will, der importiert eben die fehlenden Köpfe.
          Dieser Unwillen zur Veränderung verkauft sich übrigens gerne als alternativlos“

          Ich sehe keinen Vorteil für die bestehende Bevölkerung, also warum unterstützen Politiker das? Ich denke bei einigen Linke spielt der Selbsthass auf den Westen und der Glaube an den ‚edlen Wilden‘ auch eine Rolle. In den USA wird das ganz natürlich auch noch angefeuert durch die Forderungen nach Diversity, die effektiv immer nur darin resultieren, dass der Anteil weiße Männer reduziert werden soll, selbst bei sowas:

          und auch durch ‚Demokraten‘, die behaupten das bestimmte Wohngegenden zu weiß sind, als ob das etwas schlechtes ist und das man das ändern müsste- no country for old white men sozusagen.

          Man glaubt es mir vielleicht nicht, aber ich habe gar nichts gegen eine Vermischung von allem möglichen, wenn diese ziellos stattfindet. Wenn es aber gesteuert wird und danach sieht es an vielen stellen aus, dann bin ich dagegen.

          • „Ich sehe keinen Vorteil für die bestehende Bevölkerung, also warum unterstützen Politiker das?“

            Das sagte ich doch bereits.
            Wenn du eine Steuersenkungsorgie für Unternehmen und Reiche durchziehst, dann entsteht die Frage, wie sich der Staat (und Politiker sind ein Teil dieses Staats) finanziert.
            Ergo muss der Anteil von Lohn- und Verbrauchssteuern immer weiter wachsen.
            Da dies prozentual nicht endlos steigerbar ist, musst du eben die Anzahl der Köpfe erhöhen.

            „In den USA wird das ganz natürlich auch noch angefeuert durch die Forderungen nach Diversity“

            1. Wir sind nicht die USA. 2. „Diversity“ ist einfach ein anderes Wort für heterogen. Die identitäre Idee, dass die verschiedenen „Identitäten vielfältige Sichtweisen“ ermöglichen und „uns so bereichern“, nagelt die „Identitäten“ auf eben diese fest.

            Wenn die Kinder von Chris – also Kinder „mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung“ – wegen ihrer „einzigartigen lived experience als 50% Südländer“ gewürdigt werden, dann ist das gut – oder rassistisch. Das wird dann von Fall zu Fall entschieden, nämlich wie es gerade nützlich ist. /sarcasm

            „Man glaubt es mir vielleicht nicht, aber ich habe gar nichts gegen eine Vermischung von allem möglichen, wenn diese ziellos stattfindet.“

            Jup. Wir reden über die Auswirkungen von Industrie 4.0, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auf den zukünftigen Job-Markt und importieren Menschen mit einer Qualifikation auf Grundschulniveau ohne Sprachkenntnisse.
            Das ist absurd.

          • @Matze „Ich sehe keinen Vorteil für die bestehende Bevölkerung, also warum unterstützen Politiker das?“

            Weil es der Politik seit ~20 Jahren nicht um das Interesse der Bevölkerung geht. Das war einfach.

            @crumars Erklärung ähnelt meinen Gedanken dazu.

          • Man könnte ja auch die Geschichte von Menschen in Afrika oder Asien in eine Serie/einen Film gießen, damit auch Menschen mit diesen Hintergrund die angebliche so wichtigen Identifikationsfiguren haben, was ja auch als Rechtfertigung verwendet. Ab nö, man nimmt die Geschichte von Europa, bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts fast ausschließlich weiß, und tut so als ob die Diversität von heute schon immer so war… aber wehe eine Weißer spielt eine Figur mit nichtweißen Hintergrund!!!

          • @Matze & @Crumar

            „Ich sehe keinen Vorteil für die bestehende Bevölkerung, also warum unterstützen Politiker das?“

            Anteilig ist von der seit Jahrzehnten ansteigenden Produktivität wenig bei den Arbeitern angekommen, da gebe ich Crumar recht. Wohnungssuche hat sich auch verschärft.

            Was noch nicht genannt wurde: Zunehmende Durchmischung von Kulturen und Ethnien hat Abnehmendes Vertrauen und Respekt zur Folge. D.h. die Bevölkerung versteht und verständigt sich untereinander schlechter, was selbsternannte Eliten erfreuen dürfte, da eine sich mehr selbst bekriegende Bevölkerung sich weniger koordiniert gegen Kontrolle und Zwänge wehren kann.

            Kommt noch hinzu: Die Einwanderung von wenig Gebildeten ist ein Angriff auf das Sozialsystem, es würde auf Dauer überlastet, die Kosten steigen, und die Leistungen sinken/werden nicht erhöht. Und in der autochthonen Bevölkerung sinkt die Akzeptanz für Abgaben, wenn vermehrt gering-Einzahler das selbe wie sie ausgezahlt bekommen.

        • Eine ungebildete Bevölkerung wird sich einfacher steuern lassen und hat weniger Zeit sich mit dem zu beschäftigen, was die Mächtigen anstellen, weil sie schon den Großteil des Tages damit beschäftigt sind ihr Essen und ihr Dach über dem Kopf zu finanzieren, wobei alles was ihnen mit der Zeit kaputt geht, wie z.B. die Waschmaschine oder das Auto, sie sofort in finanziere Not bringt.

          Solche Menschen lassen sich leicht entrechten.

          Während gut gebildete Menschen i.d.R. friedlicher, gesünder und umweltbewusster sind, weniger Angst haben und auch mehr Steuer bezahlen. Sie haben aber eben auch die Zeit, gegen Machtmissbrauch von Politikern vorzugehen.

          Wer also Macht um der Macht Willen haben will, hat eine dumme Bevölkerung zum Ziel. Wer will das es der Bevölkerung gut geht, sorgt dafür das alle Menschen die besten Möglichkeiten und Sicherheiten haben.

          Siehe unten auch den Kommentar von El_Mocho zur Brasilianisierung: Wenn die Bevölkerung damit beschäftigt ist sich untereinander zu hassen und zu misstrauen, ist es auch unwahrscheinlicher das sie gemeinsam gegen Machtmissbrauch der Politiker vorgeht.

          • Sorry, das ist doch Käse, eine ungebildete Bevölkerung könnte niemals Deutschlands Wohlstand aufrechterhalten und damit auch nicht den Wohlstand der Politiker.

          • Und warum holt man dann soviel Menschen hier her. Menschen die oft nicht lesen können, die Sprache nicht sprechen, schlecht ausgebildet sind und auch mit der Selbstständigkeit, die hier von den Bürgern, z.B. beim Gang zu den Behörden, verlangt wird nicht klar kommen. Und warum redet die EU von einer Mindestquote von Flühctlingen, die jedes Jahr aufgenommen werden soll? Was machen die denn damit wenn es nirgends mehr eine Krise gibt, die Flühctlinge erzeugt?

          • Schon Dein Ausgangspunkt, die Politik „hole“ absichtlich Menschen hierher. ist in meinen Augen Unsinn. Man sieht sich nur außerstande, sie draußen zu halten, aufgrund vielfältiger Zwänge. So ist es aufgrund der Verfassung, zahlreicher Verträge usw. eben nicht so einfach möglich, ihnen die Sozialhilfe zu versagen.

            Die Grenzen dicht zu machen, ist auch nur im geringen Umfang möglich, damit kann man während der Corona-Krise Leute abschrecken, die auch hinterher noch eine bürgerliche Existenz haben wollen, aber doch keinen, der nichts mehr zu verlieren hat. Da müßte man dann tatsächlich schießen lassen.

            Leute, die an die große Verschwörung von „denen da oben“ glauben, haben meist einfach keine Vorstellung davon, wie unglaublich komplex und schwierig Politik ist. Sie denken, man müßte doch einfach nur dies oder das machen, und wenn das nicht geschieht, dann muss es an der Unwilligkeit oder gar Böswilligkeit der Politiker liegen.

            Eigentlich ein „klassischer“ Fall von Dunning-Kruger.

          • Natürlich kann man die Grenzen dicht machen, wenn auch vielleicht nicht zu 100%. Trump hat gezeigt dass es geht.

            https://www.welt.de/politik/ausland/article217020740/US-Praesident-Donald-Trump-senkt-Aufnahme-von-Fluechtlingen-auf-Rekordtief.html

            Grenzen dicht für Leute, die sich nicht identifizieren können oder die offensichtlich nicht asylberechtigt sind und die Herkunftsländer unter Druck setzen. Angeblich hat er angedroht, Geldüberweisungen von Mexikanern aus den USA nach Mexico zu besteuern.

            Massenmigration ist keine Naturereigniss, das sich nicht aufhalten lässt. Politiker, die sowas behaupten, wollen sie nicht aufhalten.

          • „Sorry, das ist doch Käse, eine ungebildete Bevölkerung könnte niemals Deutschlands Wohlstand aufrechterhalten und damit auch nicht den Wohlstand der Politiker.“

            Wen von den Herrschaften kümmert schon/noch „Deutschlands Wohlstand „?!
            Der „Wohlstand der Politiker“ ist doch so oder so IMMER gesichert, und deshalb brauchen diese i.d.R. „Höchst-Qualifizierten“ auch immer nur in Vier-Jahres-Abschnitten zu „denken“, wenn sie das Volk mal wieder entdecken, und ganz „volkstümlich“ werden, bis dieses „seine Stimme ABGEGEBEN“ hat.
            Abgehalfterte Politik-Darsteller werden immer noch mit schönen Versorgungspöstchen belohnt, so sie denn Partei-Linietreu, sprich in ihrer „Dienstzeit folgsam“ waren.
            Um das Wohl und Wehe dieser Herrschaften braucht sich nun wirklich niemand Sorgen zu machen!
            Und dann gibt es ja auch immer noch die Oligrachen und ihre diversen „Stiftungen“/NGOs…

          • „Während gut gebildete Menschen i.d.R. friedlicher, gesünder und umweltbewusster sind, weniger Angst haben und auch mehr Steuer bezahlen. Sie haben aber eben auch die Zeit, gegen Machtmissbrauch von Politikern vorzugehen.“
            Klar das hat ja ´33 super funktioniert. Ist die „gebildete Mittelschicht“ etwa komplett in den Widerstand gegangen? Oh man ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte.

        • Also ich leite ein kleines Unternehmen und habe nicht den Eindruck, dass die Steuerlast gesunken ist. Grundsätzlich hat sich daran nicht viel geändert, bis auf die Tatsache, dass zunehmend steuerliche und sonstige finanzielle Regeln so komliziert geworden sind, dass man praktisch immer damit rechnen muss, dass bei einer Prüfung (durch wen auch immer, wobei die Sozialkassen die schlimmsten sind) signifikante Beträge abzudrücken sind.
          Im Osten Deutschlands sind nach der Wende tausende Wohnungen, wegen Unvermietbarkeit abgerissen worden. Der Bedarf an Wohnungen ist 2015 schlagartig gestiegen. Das durfte das eigentliche Problem sein. Verschärft wird das zudem durch die Reglungen im Neubau, die eine Investition da doch recht teuer und unattraktiv machen.
          Finanzielle Erwägungen bei Kinderwunsch? Ich glaube nicht, dass ein Paar sich vor den Computer hinsetzt und in Excel die finanzielle Belastung eines Kindes durchrechnet. Diese Erwägungen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Ich denke die niedrige Geburtenrate erklärt einfacher der Unwille der unter 30-jährigen Kinder zu haben. Die dazu führt, dass Frauen erst sehr spät einen Kinderwunsch haben. Bei Männern spielen eine Rolle einerseits der Frust, weil sie in ihren 20-gern keine Chance auf eine Freundin haben und andererseits sehen sie später viel zu wenige positive Beispiele einer erfolgreichen Partneschaft.
          Ich würde heute auch nicht mehr heiraten.

          • Ich sehe das bei den Kindern ähnlich.
            Neben der Tatsache dass Männer einen weniger ausgeprägten Kinderwunsch haben ist mit Sicherheit die Aussicht mit über dreißig dann auf einmal gut genug zu sein um eine Frau mit Nachwuchs durchzufüttern nicht besonders attraktiv. Zumal da im Bekanntenkreis längst die ersten teuren Scheidungen laufen und die Frauen in der Regel die Kinder bekommen und der Mann das Eigenheim verlassen muss obwohl er es weiter bezahlt. So verliebt sind dann doch wenige. Und realistisch ist auch klar, dass es dafür keinen großen Sex geben wird. Das haben die aus dem Freundeskreis dann auch längst spitz bekommen.

          • @Frogorek

            „Der Bedarf an Wohnungen ist 2015 schlagartig gestiegen. Das durfte das eigentliche Problem sein.“

            Nope.
            Artikel vom 11.11.2012 im „Handelsblatt“:
            Mieterbund-Chef warnt vor Wohnungsnot in Großstädten
            Groß-und Universitätsstädte steuerten „auf eine mittlere Katastrophe zu“, weil bezahlbarer Wohnraum fehle, warnt Franz-Georg Rips. Der Chef des Deutsche Mieterbundes fordert von der Politik schnell neue Wohnkonzepte.Die Explosion der Mieten in vielen Städten birgt zunehmend sozialen Sprengstoff, nun schlägt auch der Deutsche Mieterbund Alarm.
            Schon heute hätten viele Menschen „massive Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden“, sagte Rips dem Magazin „Focus“ laut Vorabmeldung vom Sonntag. „Dieser Trend wird sich weiter verschärfen.“ Auch die SPD ist alarmiert. In Hamburg, Berlin und Freiburg demonstrierten am Samstag Tausende Menschen gegen hohe Mieten.“
            https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/massive-probleme-mieterbund-chef-warnt-vor-wohnungsnot-in-grossstaedten/7374710.html?ticket=ST-2315230-R9YL7Mh0WwOCf5fcQACX-ap1

            Auch vorhergesehen in einem Artikel vom 9.7.2012: „2017 fehlen in Deutschland 400.000 Wohnungen“ – ohne die Ankunft eines einzigen Flüchtlings.

            2014: „Wohnungsnot in der Stadt. In Deutschland wird zwar fleißig gebaut – allerdings oft an den falschen Orten. Während in den Großstädten seit Jahren zu wenig Wohnungen entstehen, droht auf dem Land der Leerstand. war ist die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in vielen Großstädten rapide gestiegen. Berlin zum Beispiel hat von 2012 auf 2013 um 22 Prozent zugelegt, München um 27 Prozent und Hamburg sogar um 68 Prozent. Doch so beeindruckend diese Zuwächse auch erscheinen mögen – in den meisten Großstädten klafft eine große Lücke zwischen Bedarf und Bautätigkeit. Allein in der Hauptstadt fehlten 2013 mehr als 8.700 Wohnungen (Grafik). Und auch in Metropolen wie München, Hamburg, Düsseldorf oder Köln müssten jedes Jahr etliche Tausend Wohnungen mehr gebaut werden, um ein ausreichendes Angebot an Wohnraum zu gewährleisten.“
            https://www.iwd.de/artikel/wohnungsnot-in-der-stadt-174142/

            Das Problem ist – wie üblich in Deutschland – schon sehr viel älter, bestens bekannt und mit der Massenimmigration zusätzlich akut geworden.

          • @crumar

            „Das Problem ist – wie üblich in Deutschland – schon sehr viel älter, bestens bekannt und mit der Massenimmigration zusätzlich akut geworden.“

            Für manche Städte trifft das mehr zu, für andere weniger. Für Berlin ist sehr gut belegt, wie entspannt da lange Zeit die Wohnsituation war. Sie begann sich natürlich schon mit der Wirtschaftskrise 2008 zu verschärfen, nicht nur weil ausländisches Fluchtkapital hier anfing Immobilien in Premiumlagen aufzukaufen (die berühmten „Werte der EU“: Kapitalfreizügigkeit) sondern natürlich auch die innereuropäische Migration nach Deutschland Fahrt aufnahm, da wir plötzlich vom Kapitalfluchtland zu einem Hort der Stabilität und Prosperität wurden (wie jeder Ort, der mit Privatkapital + Staatsknete geflutet wird).

            Die Landflucht, als Folge eines fehlenden Gesamtkonzeptes, noch nicht mit einberechnet, ebenso wie die grünen Vorschriften, die Bauen enorm verteuern können.

            Wir müssen also nicht so tun, als ob Wohnungsnot vom Himmel fällt. Jeder kennt die deutschen Nachwuchssorgen, ohne Zuwanderung wäre die Lage insgesamt sehr viel entspannter und würde sich von selbst fast überall noch weiter entspannen… etwas anderes anzunehmen, erscheint mir zumindest unlogisch.

    • Die Einwanderung wird von der politischen Linken oft verteidigt, indem auf die Problematik der Überalterung hingewiesen wird und die damit einhergehende Belastung der Erwerbstätigen, die eine grosse Anzahl von Nichterwerbstätigen (die Alten im Ruhestand) zu versorgen hätten. Von rechter Seite wird der Bedarf der Wirtschaft an (jungen) Arbeitskräften betont, wobei die Vertreter der Wirtschaft gerne eine Auslese gemäss wirtschaftlichem Bedarf vornehmen würden.

      Beide Argumentationen sind fragwürdig. Inwiefern ist eine ständige Vergrösserung der Einwohnerzahl – um eine Überalterung zu verhindern – nachhaltig? Ohne die Probleme einer Überalterung zu ignorieren, hätte eine Reduktion der Einwohnerzahl denn nicht eine menge positive Effekte und wäre der Stop der Bevölkerungszunahme global betrachtet nicht gar eine Notwendigkeit?
      Was die Rechten betrifft: Die Wirtschaft sollte für die Menschen da sein, nicht die Menschen für die Wirtschaft. Die Bevölkerungszahl soll wachsen oder zumindest nicht schrumpfen, weil die Wirtschaft nach Arbeitskräften verlangt? Was ist das denn für ein idiotischer Ansatz!

      • Pjotr,

        die Wirtschaft ist ja auch für die Menschen da. In den westlichen Staaten optimiert auf die Bedürfnisse von 5% der Menschen. Entsprechend sind ja auch die Erträge verteilt.

        Die restlichen 95% spielen da eine Rolle. Und zwar eine größere als nur „Arbeitskräfte“. Es sind Prosumenten, die sowohl Güter und Dienstleistungen produzieren sollen als auch konsumieren. Denn rein aus der Produktion heraus generiert sich noch kein Gewinn 😉

          • Bingo. Der Drittweltler, dem man in seinem Geburtsland fuer ca. 100 EUR pro Monat helfen koennte zu ueberleben, ist, sobald er „einwandert“, um das 10-fache wert (oder das 50-fache, laut Lafontaine/Sarrazin). Und dieser 10 bis 50-fache „Wert“ kommt den hiesigen Grosskonzernen, Wohnungsspekulanten, Wohlfahrtskonzernen zu gute.

          • Sehe ich auch so, wie @Luisman.

            Vieles im Sozialsystem, mach die Empfänger, finanziell gesehen, zu Röhren die die Finanzen wieder zu Konzernen lenken.

      • @Pjotr

        „Die Einwanderung wird von der politischen Linken oft verteidigt, indem auf die Problematik der Überalterung hingewiesen wird und die damit einhergehende Belastung der Erwerbstätigen“

        Die Unehrlichkeit der Argumentation ergibt sich schon daraus, dass die Generation der Baby Boomer und die der Generation X die „geburtenstarken Jahrgänge“ (min. 1 Million Geburten pro Jahr) bis 1969 (DDR und BRD kombiniert) gebildet haben und bereits 1972 mehr Menschen starben, als geboren worden sind.
        Das war seitdem bekannt und daran hat sich seitdem nichts geändert.
        Rückstellungen für den Fall, dass eben diese Generationen einmal in Rente gehen werden – die bis dahin das Rückrat der Wirtschafts und des Staates bildeten – wurden aber nicht gebildet, sondern nur „Überalterung“ beklagt.
        LIHOP = let it happen on purpose.

        • Wovon genau hätte man denn Rücklagen bilden sollen? Noch heute wird von Rentnern jede Rentenerhöhung mit Hinweis auf die eigene „Lebensleistung“ und darauf, daß man ja „das Land wiederaufgebaut“ hätte verteidigt – und damals hat das sogar noch gestimmt.

          Die Wahrheit ist, die Zukunft des Landes geht den älteren Generationen damals wie heute am Arsch vorbei und die Jungen haben zuwenig politische Macht.

          • Wie hat eigentlich das deutsche Rentensystem die massiven Ausfälle von Erwerbstätigen durch die beiden Weltkriege (Gefallene + Geburtenausfall) überstanden?

            Junge gegen Alte ausspielen = Divide et impera im neoliberalen Gewand. Junge werden auch mal alt sein und brauchen dann eine funktionierende Altersversorgung, es besteht also gar kein Interessengegensatz.

          • „Funktionierende Altersvorsorge“ – soll das ein Witz sein? Es ist ein Schneeballsystem und wie jedes Schneeballsystem sah es eben eine zeitlang wie ein Erfolg aus. Ebenso wird es natürlich von den Leuten, die gerade noch so ein wenig Gewinn herausziehen konnten, mit Zähnen und Klauen verteidigt.

          • @stormking Quatsch, es ist der sog. Generationenvertrag. Den gab es auch in vorindustriellen Gesellschaften informell. Die Jungen haben immer die alten durchgefüttert, im Gegenzug für das Versprechen dass sie selbst im Alter auch durchgefüttert werden. Anders ist der Erhalt einer Gesellschaft auch gar nicht möglich.

          • @anorak2:

            »Wie hat eigentlich das deutsche Rentensystem die massiven Ausfälle von Erwerbstätigen durch die beiden Weltkriege (Gefallene + Geburtenausfall) überstanden?«

            Durch massiven Wegfall von Rentenanwärtern?

          • @djadmoros „Durch massiven Wegfall von Rentenanwärtern?“
            Im Gegenteil: Viele der Kriegsinvaliden und Kriegswitwen erwarben Rentenansprüche, die auch bezahlt wurden.

            Richtig ist vielmehr: Das wurde durch das Wirtschaftswunder aufgefangen, sowie durch den erklärten Willen der Politik, das Rentensystem zu stabilisieren.

      • @Pjotr „Die Einwanderung wird von der politischen Linken oft verteidigt, indem auf die Problematik der Überalterung hingewiesen wird und die damit einhergehende Belastung der Erwerbstätigen, die eine grosse Anzahl von Nichterwerbstätigen (die Alten im Ruhestand) zu versorgen hätten.“

        Das wäre die Pseudolinke, die in Wirklichkeit Neoliberalismus unter falscher Flagge ist.

        Die tatsächliche Linke freut sich über sinkende Zahl von Erwerbstätigen, weil es Arbeitslosigkeit abbaut und die Verhandlungsposition von Arbeitnehmern in Gehaltsverhandlungen, Durchsetzung von Interessen im Betrieb udgl. stärkt, und möchte diese Situation deshalb NICHT künstlich „korrigieren“.

        Die tatsächliche Linke setzt darauf, dass künftiges BIP-Wachstum stattfindet (weshalb dieses politisch zu ermöglichen und zu fördern ist, im Gegensatz dazu was derzeit geschhieht), wodurch steigende Löhne und damit höhere Renteneinzahlungen möglich werden, wodurch sich der „demographische Wandel“ in ein Scheinproblem auflöst – wie in vorangegangenen Generationen auch schon.

    • Einerseits wurde und wird doch immer die „ÜBERBEVÖLKERUNG“/“point of no return“ des Planeten beklagt.
      Wenn die Bevölkerungsentwicklung nun in den industriell-entwickelten Ländern zu einem Bevölkerungsrückgang führt, weil die Menschen einfach nicht mehr so viele Kinder als Nachwuchs für „sinnvoll“ halten, dann sollte das doch eigentlich das Ziel der „Angsttrompeter“ seit den Maßgaben des „Club of Rome“ (P2-Loge), und der sich im folgenden „entwickelnden“ Grün*Innen sein.
      Aber just diese Kreise können gar nicht genug „Bereicherer-Goldstücke“ programmatisch geplant (UN, EU, und „unterstützt“ durch etliche Menscheits-Experimentatoren, wie z.B. Yascha Mounk: https://www.youtube.com/watch?v=eFLY0rcsBGQ oder Barbara Spectre Lerner: https://www.youtube.com/watch?v=fI5Qhd3R8ik,
      nunmehr schleppermäßig umgesetzt zum „Bevölkerungsaustausch/replacment migration“ nach Europa holen.

      • Interessanterweise hört man in den letzten Jahren wenig zum Thema weltweite Überbevölkerung.
        Vermutlich, weil das das einzige ist, was man dem „Westen“ in die Schuhe schieben kann.

      • @Sabrina Seerose:

        Einerseits wurde und wird doch immer die „ÜBERBEVÖLKERUNG“/“point of no return“ des Planeten beklagt.

        Das stört mich auch an diesem UN-Bericht, dass der Rückgang der Bevölkerung ausschliesslich als etwas Negatives betrachtet wird. Natürlich hat das auch negative Auswirkungen, aber die Vorteile werden konsequent ausgeblendet. Gerade in Bezug auf Umweltschutz und Verbrauch von Rohstoffen ist ein möglicher Bevölkerungsrückgang eher positiv zu bewerten.

        Auf der anderen Seite stört mich auch, dass die Migration ja nicht wirklich freiwillig geschieht, sondern Menschen ihre Heimatländer verlassen, weil es ihnen dort schlecht geht und sie sich durch die Migration ein besseres Leben versprechen. Während man aus Sicht der deutschen Politiker noch sagen kann, wir können ja die Bedingungen in den Herkunftsländern nicht so einfach verbessen, weil wir uns da nicht einmischen wollen, gilt dies für die UN nicht. Schließlich ist sie die Vertretung aller Länder. Aber eigentlich interessiert die UN die schlechten Lebensbedingungen gar nicht, sondern laut diesem Bericht ist es ja sogar positiv, wenn es möglichst vielen Menschen in den Entwicklungsländern schlecht geht, da damit die Industrieländern billige Arbeitskräfte bekommen.

        • @Kibo „Gerade in Bezug auf Umweltschutz und Verbrauch von Rohstoffen ist ein möglicher Bevölkerungsrückgang eher positiv zu bewerten.“ Wenn man daran glaubt. Aber das ist Ökodenke.

          Ökodenke ist auch, Menschen nur als Verschmutzer und lästige Verbraucher zu betrachten, statt als kluge Köpfe die auch gute Ideen und nützliche Dinge für andere Menschen leisten können.

          • @anorak:

            Ökodenke ist auch, Menschen nur als Verschmutzer und lästige Verbraucher zu betrachten, statt als kluge Köpfe die auch gute Ideen und nützliche Dinge für andere Menschen leisten können.

            Mensch anorak, mit deinem Tunnelblick was „Öko“ betrifft nimmst du es locker mit hartgesottenen Genderfeminismus-Ideologinnen auf. Die sehen auch nur was sie sehen wollen.

            Hier ist eine ganz furchtbar böses Öko-Unternehmen das es geschafft hat Holzkraftwerke so weit zu optimieren dass sie unterm Strich klimapositiv (d.h. negative Co2 Bilanz, Co2 wird gebunden) sind. Dass deine sogenannte Ökodenke feindlich gegenüber guten Ideen wäre oder keine nützlichen Dinge entwickeln könnte ist ein Phantasma von dir.
            https://www.syncraft.at/

            Und solche Beispiele gibt es zuhauf, du musst dich nur umsehen und die Augen aufmachen.

          • @pingpong „Hier ist eine ganz furchtbar böses Öko-Unternehmen das es geschafft hat Holzkraftwerke so weit zu optimieren dass sie unterm Strich klimapositiv (d.h. negative Co2 Bilanz, Co2 wird gebunden) sind.“

            Hehe, wie blöde. „Klimapositiv“, was für ein hirnkrankes Wort. 🙂

          • @pingpong OK ich formuliere weniger sarkastisch: CO2-Vermeidung ist kein erstrebenswertes Ziel, alle darauf ausgerichteten gesellschaftlichen Anstrengungen zerstören Wohlstand und erhöhen soziale Probleme. Holzverbrennung ist außerdem Umweltverschmutzung.

            CO2 ist kein Schadstoff, sondern eine natürliche, harmlose, lebensnotwendige, und in gigantischen Mengen in der Natur zirkulierende Substanz, deren Vermeidung weder möglich noch sinnvoll ist. Das Klima willentlich in eine bestimmte Richtung zu lenken ist unmöglich. Zwar ist es wahr dass die Menschheit ihre Umwelt und darunter auch das Klima ein wenig beeinflusst, das ist aber weder schädlich, noch steht deswegen eine Katastrophe bevor, noch könnten wir es verhindern selbst wenn wir wollten. Jede Anstrengung in dieser Richtung ist vergebene Liebesmüh und ein riesiger absurder Schildbürgerstreich.

          • @anorak:

            Unfug.

            „CO2 ist kein Schadstoff, sondern eine natürliche, harmlose, lebensnotwendige, und in gigantischen Mengen in der Natur zirkulierende Substanz, deren Vermeidung weder möglich noch sinnvoll ist.“

            Du hast nicht mal das Grundprinzip „Die Dosis macht das Gift“ verstanden. Dabei wussten das schon die alten Griechen vor über 2000 Jahren.

            Interessantes Detail am Rande: oben hast du noch groß getönt

            „Ökodenke ist auch, Menschen nur als Verschmutzer und lästige Verbraucher zu betrachten, statt als kluge Köpfe die auch gute Ideen und nützliche Dinge für andere Menschen leisten können.“

            Nachdem ich darauf hingewiesen habe dass die „Ökodenke“ in Form einer erfolgreichen Firma a) Profit erwirtschaftet, indem sie b) gute Ideen hat und Innovationen bewirkt und damit c) Wohlstand schafft und nützliches leistet ist das jedoch auf einmal kein Thema mehr. Naja, so ist wohl das bei kognitiven Dissonanzen…

          • @pingpong „Du hast nicht mal das Grundprinzip „Die Dosis macht das Gift“ verstanden.“

            Doch, ich hab nur die Fakten als bekannt vorausgesetzt. Der aktuelle Anteil der Erdatmosphäre ist absolut unschädlich in jeder Hinsicht, und die Menschheit wäre selbst in ihren kühnsten Träumen in der Lage, diesen Anteil in einen Bereich zu treiben der in irgendeiner Form gesundheits- oder anderweitig schädlich wäre.

            „Nachdem ich darauf hingewiesen habe dass die „Ökodenke“ in Form einer erfolgreichen Firma a) Profit erwirtschaftet, indem sie“

            Betriebswirtschaftlich? Davon bin ich überzeugt, aber das gilt für viele Ökoprojekte die faktisch am staatlichen Tropf hängen. Aber unsubventioniert, mit einem Ökoprojekt? Wäre ein Novum. Hast du Zugriff auf die G+V, wäre interessant das mal zu lesen. Wenn es unsubventioniert ist hab ich keine Kritik, aber das wäre dann sehr sehr untypisch.

            „b) gute Ideen hat und Innovationen bewirkt“

            Eine „Innovation“ die überhaupt keinen Nutzen bewirkt, ist nicht so richtig dolle. Das ist übrigens symptomatisch für „Innovationen“ aus Deutschland der letzten 2 Jahrzehnte, jedenfalls soweit sie medial berichtet werden. In anderen Ländern gibt es interessante, wirklich nutzenstiftende Entwicklungen. Bei uns wird aber fast ausschließlich vo Forschung zur Abwendung der von Ökos geglaubten Katastrophen berichtet.

            https://web.archive.org/web/20160404221201/http://www.science-skeptical.de/politik/wie-deutschland-sich-der-zukunft-verweigert/0012152/

            „und damit c) Wohlstand schafft“

            Wenn es in irgendeiner Form direkt oder indirekt subventioniert ist, wie ich argwöhne, dann nicht. Unterstellt das sei der Fall, dann ist es unterm Strich ein gesellschaftlicher Schaden. Natürlich werden die Eigentümer und Mitarbeiter sagen dass es ihr Einkommen sichere, aber es vermindert das Einkommen der gesamten übrigen Bevölkerung weil die die Subventionen finanzieren müssen, und verbraucht zusätzlich Ressourcen ohne dafür einen adäquaten Nutzen zu stiften. Der Saldo für die Gesamtgesellschaft ist dann ein Schaden.

            Das gilt so für die „Energiewende“ als Ganzes, wenn du ein Einzelstück gefunden haben solltest wo das nicht zutrifft, wär ich gespannt wie ein Flitzebogen. Wir warten neugierig auf deine Belege.

          • Korrektur „und die Menschheit wäre selbst in ihren kühnsten Träumen _nicht_ in der Lage, diesen Anteil in einen Bereich zu treiben der in irgendeiner Form gesundheits- oder anderweitig schädlich wäre.“

          • Mensch anorak, du redest dich um Kopf und Kragen 😀

            „Der aktuelle Anteil der Erdatmosphäre ist absolut unschädlich in jeder Hinsicht blablabla“

            Tolle Glaskugel hast du da! Kann die auch die Lottozahlen voraussagen?

            „Hast du Zugriff auf die G+V“

            Kein Ahnung such doch selbst?
            Sie bauen jedenfalls ihre Kraftwerke auf der ganzen Welt, hier ein Auftrag in Japan mit einem Volumen von 1 Milliarde Yen (8 Millionen € wenn ich mich nicht irre)
            https://tirol.wirtschaftszeit.at/startseite-detail/article/mci-startup-syncraft-engineering-mit-internationalem-grossauftrag-und-niederlassung-in-japan

            „Eine „Innovation“ die überhaupt keinen Nutzen bewirkt, ist nicht so richtig dolle.“

            Ja, bestimmt sind alle anderen einfach dumm und investieren Energie und viel Geld in Dinge die überhaupt keinen Nutzen haben. Hätten sie mal lieber dich vorher gefragt, du hättest ihnen das schon erklärt. Mann mann mann…

            „Wenn es in irgendeiner Form direkt oder indirekt subventioniert ist, […] dann ist es unterm Strich ein gesellschaftlicher Schaden.
            […] vermindert das Einkommen der gesamten übrigen Bevölkerung weil die die Subventionen finanzieren müssen, und verbraucht zusätzlich Ressourcen ohne dafür einen adäquaten Nutzen zu stiften. Der Saldo für die Gesamtgesellschaft ist dann ein Schaden.“

            HAHAHA.
            Wie hieß noch mal dieser große Konzern der jährlich viele Millionen Förderung erhält? Baut glaub ich Autos. Ein deutsches Bundesland ist da sogar Miteigentümer, wie hieß dieser Konzern nochmal? Es liegt mir auf der Zunge…
            Mensch anorak, du gibst wirklich ein ganz schlechtes Bild ab gerade.

            „Wenn es unsubventioniert ist hab ich keine Kritik, aber das wäre dann sehr sehr untypisch.“

            Hier hast du noch ein paar sehr untypische Fälle:
            * Zotter Schokolade (kennst du vielleicht auch in Deutschland)
            https://www.zotter.at/das-ist-zotter/bio-fair-green
            Hat in der Coronakrise nicht nur alle Mitarbeiter behalten, sondern auch selbstverständlich den Kakaobauern in Südamerika weiterhin dieselben Preise gezahlt (wohlgemerkt! mitten in einer weltweiten Wirtschaftskrise).
            * Waldviertler / GEA
            https://gea-waldviertler.at/unternehmen/geschichte/
            Hat quasi im Alleingang die ganze Region Waldviertel (Österreich) von einem wirtschaftlichen Niemandsland in eine florierende Region verwandelt. Bekannt vor allem dadurch dass sich der Firmenchef mit der FMA (die österreichische BaFin) angelegt hat. Hat das Schusterhandwerk, das in Österreich schon fast ausgestorben war, gerettet (hat hier jemand gerade „Outsourcing von Produkten des täglichen Gebrauchs“ gesagt? Eventuell in Verbindung mit einer gewissen Pandemie?)
            * Thoma
            https://www.thoma.at/unternehmen/
            Baut international Massivholzhäuser, u.a. in Japan in Erdebenregionen, in der Schweiz im Gebirge ein komplett (!) passives Holzhaus, in Wien das Filmarchiv wo ganzjährig eine Temperatur von 2° gehalten werden muss energieautark https://www.thoma.at/energieautark-es-geht/
            Ja aber aber aber, ein Wohnhaus geht vielleicht noch energieautark, aber doch nicht ein Industriebetrieb wo schwere Geräte benötigt werden -> Große Thoma Fabrik im Schwarzwald wo die Teile für die Häuser gefertigt werden: energieautark.
            * Sonnentor
            https://www.sonnentor.com/de-at/ueber-uns/geschichte/grundsaetze

            Alles sehr erfolgreiche Unternehmen, die so richtig in ihrer Ökodenke gefangen sind und lauter unnütze Innovationen entwickeln. Hätten sie mal lieber dich vorher gefragt, du hättest ihnen schon gesagt was eine sinnvolle Innovation ist und was nicht. Herrje.

          • @pingpong Dein überheblicher Ton ist ein bisschen nervtötend. Außerdem springst du ständig von einem Thema aufs andere. Du hattest ursprünglich an meiner Einlassung Anstoß genommen, dass die Ökoideologie Menschen als Schädlinge betrachtet, und den Wert von Menschenleben geringschätzt. Ich möchte das vertiefen: Die Ökoideologie ist vom Ansatz ihres „Werte“-Kanons her menschenfeindlich. Die verschiedenen mehr oder wenig deutlichen ökofaschistischen Tendenzen (etwa Pentti Linkola) sehe ich als Folge dieses grundsätzlich verqueren Werte-Kanons.

            So jetzt zu dem anderen Kram.

            „“blablabla“ Tolle Glaskugel hast du da! Kann die auch die Lottozahlen voraussagen?“

            Jemandes Argumente als „blabla“ ignorieren ist grob unhöflich. Was ich geschrieben habe kannst du in wikipedia nachlesen.

            „Bei Werten unter 800 ppm gilt die Raumluftqualität als gut, Werte zwischen 800 und 1000 ppm (0,08 bis 0,1 Vol.-%) gelten als mittel, Werte von 1000 bis 1400 ppm als mäßige Qualität.“

            https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid#Physiologische_Wirkungen_und_Gefahren

            Also selbst eine Verdopplung des aktuellen CO2-Anteils der Atmosphäre – die die Menschheit defacto gar nicht bewirken könnte – gälte als gute Luftqualität. CO2 ist also kein Problem. Du solltest über solche Themen gar nichts schreiben, ohne dieses Grundwissen zu besitzen.

            „„Hast du Zugriff auf die G+V“

            Kein Ahnung such doch selbst?“

            Du machst deine Hausaufgaben bitte selbst. Dazu gehört der Beleg deiner eigenen Behauptungen.

            „Sie bauen jedenfalls ihre Kraftwerke auf der ganzen Welt“

            Solange das subventioniert stattfindet – wie bei Ökoprojekten die Regel – ist das kein Ruhmesblatt. So basiert zB die ganze PV-Industrie der Welt auf nichts anderem als dem Absahnen indirekter Subventionen. Bei Export sind es dann die Subventionen eines anderen Landes, aber es ändert nichts am Sachverhalt.

            Zeige uns, dass es Ökounternehmen gibt, wo das nicht der Fall ist. Dass sie Aufträge erhalten, ist kein Beleg.

            „Ja, bestimmt sind alle anderen einfach dumm und investieren Energie und viel Geld in Dinge die überhaupt keinen Nutzen haben.“

            Ja sicher, der Ökowahn und die zugehörige Subventionitis finden ja weltweit statt. Wenn alle den gleichen Fehler begehen, ist es trotzdem ein Fehler.

            „Wie hieß noch mal dieser große Konzern der jährlich viele Millionen Förderung erhält?“

            Zweimal falsch ergibt nicht richtig.

          • @anorak:

            Wie soll man denn bei so viel Unfug noch ordentlich antworten? Das hast du dir selbst zuzuschreiben.

            „Jemandes Argumente als „blabla“ ignorieren ist grob unhöflich.“

            Du hast geschrieben:

            „Der aktuelle Anteil der Erdatmosphäre ist absolut unschädlich in jeder Hinsicht, und die Menschheit wäre selbst in ihren kühnsten Träumen in der Lage, diesen Anteil in einen Bereich zu treiben der in irgendeiner Form gesundheits- oder anderweitig schädlich wäre.“

            Wo ist denn da ein Argument? Das ist 1. eine pauschale Behauptung („der aktuelle anteil ist…“) und 2. eine Voraussage über die Zukunft („die menschheit ist nie und nimmer in der Lage…“)
            Mein Hinweis auf die Glaskugel passt schon.

            Du schreibst:

            „Was ich geschrieben habe kannst du in wikipedia nachlesen.
            „Bei Werten unter 800 ppm gilt die Raumluftqualität als gut, Werte zwischen 800 und 1000 ppm (0,08 bis 0,1 Vol.-%) gelten als mittel, Werte von 1000 bis 1400 ppm als mäßige Qualität.“
            https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid#Physiologische_Wirkungen_und_Gefahren
            Also selbst eine Verdopplung des aktuellen CO2-Anteils der Atmosphäre – die die Menschheit defacto gar nicht bewirken könnte – gälte als gute Luftqualität. CO2 ist also kein Problem. Du solltest über solche Themen gar nichts schreiben, ohne dieses Grundwissen zu besitzen.“

            Junk science mit anorak. Wir lernen: Die Luft in einem Raum ist ein gutes Modell für die Erdatmosphäre. Wenn man also wissen will wie sich ein bestimmtes Gas auswirkt, muss man nur dessen Wirkung in einem Raum untersuchen. Weil, liebe Mitleser, anorak weiß ganz genau: Wenn es in einem Raum keine Auswirkungen hat, dann hat es auch in der Atmosphäre keine. Hat wikipedia gesagt. Sowas wie unterschiedliche Skalierungsmaßstäbe und sich daraus ergebende komplizierte Zusammenhänge und diffizile Gleichgewichte gibt es nämlich ganz bestimmt nicht.

            „Du machst deine Hausaufgaben bitte selbst. Dazu gehört der Beleg deiner eigenen Behauptungen.“

            Du hast mich doch nach G+V Zahlen gefragt, weil es dir sauer aufstößt als ich darauf hingewiesen habe dass ein „Öko-Unternehmen“ wirtschaftlich sehr gut dasteht. Ich habe die G+V weder ins Spiel gebracht noch etwas darüber behauptet, also such selber.

            Und bekomm mal deinen Subventionierungs-Fetisch in den Griff, oder krieg zumindest die Maßstäbe auf die Reihe. Lt Subventionierungsbericht
            https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2018-08-23-subventionsbericht-26.pdf?__blob=publicationFile&v=2
            hat Deutschland 2018 ca 25 Milliarden € an Subventionen ausgeschüttet. Davon entfallen auf rationelle Energieverwendung & Erneuerbare („Energiewende“): 2 Milliarden €, also weniger als 10%. Mit den restlichen >90% wird ALLES MÖGLICHE subventioniert, z.b. Wohnungswesen ungefähr gleich subvnetioniert wie Energiewende (2 Milliarden €), Verkehr deutlich mehr (3 Milliarden €).

            „Solange das subventioniert stattfindet – wie bei Ökoprojekten die Regel – ist das kein Ruhmesblatt.
            […]
            Zeige uns, dass es Ökounternehmen gibt, wo das nicht der Fall ist. Dass sie Aufträge erhalten, ist kein Beleg.“

            Du spinnst. Wenn du solche Kriterien anwendest („wenn es subventioniert ist, ist es kein Ruhmesblatt“), dann ist quasi die gesamte Wirtschaft kein Ruhmesblatt. Allen voran natürlich Bergbau, Verkehr, Landwirtschaft, gewerbliche Wirtschaft, Kultur usw.

            EOD für mich, gute Nacht.

  3. Aus der Schweiz:

    «Langsam zu einer Minderheit»: Forscher schlägt Integrationskurse für Schweizer vor

    Ein Soziologe sagt, dass sich die Einwanderung nicht mehr bremsen lasse. Die Schweiz solle stolz auf ihre grosse Vielfalt sein.

    Man könne die Einwanderung steuern, aber nur bedingt. «In über der Hälfte der Heiraten in der Schweiz habe mittlerweile mindestens eine Brautperson keinen Schweizer Pass», sagt der Forscher. Hinzu kämen etwa Kinder von Migranten, Flüchtlingsstatus, Familiennachzug und die Arbeitskräfte, die die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft aus dem Ausland anziehe.

    Er könne nachvollziehen, dass das einige Alteingesessene überfordert. «Deshalb finde ich, dass es Integrationskurse für Einheimische geben soll», sagt er im Interview. Für Einheimische seien solche Kurse nötig, denn sie würden langsam zu einer Minderheit. Es sei in ihrem Interesse, einen Zugang zu Menschen mit Migrationshintergrund zu finden. «Wenn sich die Einheimischen nicht anpassen, werden sie zu Verlierern im eigenen Land.»

    Langsam zu einer Minderheit

  4. Aus der Schweiz:

    «Langsam zu einer Minderheit»: Forscher schlägt Integrationskurse für Schweizer vor

    Ein Soziologe sagt, dass sich die Einwanderung nicht mehr bremsen lasse. Die Schweiz solle stolz auf ihre grosse Vielfalt sein.

    Man könne die Einwanderung steuern, aber nur bedingt. «In über der Hälfte der Heiraten in der Schweiz habe mittlerweile mindestens eine Brautperson keinen Schweizer Pass», sagt der Forscher. Hinzu kämen etwa Kinder von Migranten, Fülhcltnigsstatus, Familiennachzug und die Arbeitskräfte, die die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft aus dem Ausland anziehe.

    Er könne nachvollziehen, dass das einige Alteingesessene überfordert. «Deshalb finde ich, dass es Integrationskurse für Einheimische geben soll», sagt er im Interview. Für Einheimische seien solche Kurse nötig, denn sie würden langsam zu einer Minderheit. Es sei in ihrem Interesse, einen Zugang zu Menschen mit Migrationshintergrund zu finden. «Wenn sich die Einheimischen nicht anpassen, werden sie zu Verlierern im eigenen Land.»

    Langsam zu einer Minderheit

    • „Über ein Drittel der Personen mit Migrationshintergrund sind laut BFS Schweizerinnen und Schweizer. Darauf folgen bei den Männern die Italiener, bei den Frauen die Deutschen.“

      Der Zuzug erfolgt primär aus der EU und gerne kommen hoch qualifizierte Deutsche in die Schweiz.
      Gehälter sind hoch, Mieten und Lebenshaltungskosten aber erst recht.
      Traum wäre, in D leben, in der Schweiz arbeiten. 😉

      „Bei der dritthäufigsten Nationalität ist es gerade umgekehrt. Hier liegen die deutschen Männer und die italienischen Frauen vorn. An vierter Stelle liegt Portugal als Herkunftsland, gefolgt von Frankreich, Kosovo, Spanien, der Türkei, Serbien und Mazedonien.“
      https://www.srf.ch/news/schweiz/auslaendische-wurzeln-bevoelkerung-mit-migrationshintergrund-waechst-aber-langsamer

      Es wird bei der Schweiz gerne „übersehen“, sie hat einen deutschen, einen französischen und einen italienischen Teil, was den Zuzug aus den entsprechend sprachigen Ländern erleichtert. Meine Cousine wohnt und arbeitet in der Schweiz, einer ihrer Söhne ist in der Schule verprügelt worden, weil er ein „deutscher Ausländer“ ist. Oh ja, Fremdenfeindlichkeit geht auch gegen weiße Deutsche im Ausland.

      • Traum wäre, in D leben, in der Schweiz arbeiten. 😉

        Das tun auch ziemlich viele. Sie werden als „Grenzgänger“ in der Statistik geführt. Für das zweite Quartal 2020 werden 332 177 Grenzgänger vom Bundesamt für Statistik angeführt. Für deutsche Verhältnisse mag das wenig erscheinen. Um es auf deutsche Grössenverhältnisse aufzurechnen ist ein Faktor 10 angemessen. das wären dann mehr als 3 Millionen.

        Der Zuzug erfolgt primär aus der EU und gerne kommen hoch qualifizierte Deutsche in die Schweiz.

        Nicht nur. Busfahrer, Kassiererin im Supermarkt, Bedienung am Kiosk, Assistentin in der Arztpraxis … sind jetzt Deutsche, die mir aus eigener Erfahrung spontan einfallen.

  5. Seit 2015 fühle ich mich fremd im eigenen Land. Und demografische Prognosen weisen uns den Weg in die Zukunft. Westeuropa wird zum Libanon.

  6. „Man kann natürlich dafür sein bestimmte Elemente einer Kultur, die einem gefällt zu erhalten. Das wiederum hat dann auch wenig mit der Hautfarbe oder der ethnischen Zugehörigkeit zu einem Volk zu tun.“

    Aber Hautfarbe und ethinsche Zugehörigkeit korreliert mit Kultur und Tradition. Ein Migrant kann in meinen Augen niemals wirklich deutsch sein. Ihm fehlt die Verwurzelung und familiäre Tradition. Und wie kann man etwas bewahren, wenn die immer zahlreicher werdenden Migranten darin naturgemäß kein Interesse haben?

    • Ein Migrant kann in meinen Augen niemals wirklich deutsch sein. Ihm fehlt die Verwurzelung und familiäre Tradition.

      Und wie sieht es mit den Kindern von Migranten aus, vielleicht aus einer gemischten Ehe? Und was heißt überhaupt „deutsch sein“? Was genau sind Verwurzelung und familiäre Tradition (ich wüsste nicht, ob ich sowas habe)?

    • „Aber Hautfarbe und ethinsche Zugehörigkeit korreliert mit Kultur und Tradition.“

      Nicht unbedingt. Nationalität und Kultur sind anerzogen und erlernt, nicht genetisch vererbt.

      „Ein Migrant kann in meinen Augen niemals wirklich deutsch sein.“

      Nimm ein schwarzes Baby aus dem tiefsten Afrika, und lass es mit bleichgesichtigen Adoptiveltern in Deutschland aufwachsen. Du bekommst einen waschechten Deutschen samt German Angst, Bedenkenträgerei und Mülltrennung. Der gleiche Effekt tritt auch ohne Adoption nach der 2. oder 3. Generation ein.

      • Das ist ein gutes Beispiel und es ist m.E. richtig. Aber leider auch das Gegenteil: „Nimm eine arabische/türkische Großfamilie und lass sie in Deutschland aufwachsen, sie wird Dank Satellitenfernsehen, Internet, kostenlos nach Hause telefonieren und konsequentem weiterleben der Kultur und Sprache so tun, als würde sie immer noch in der Heimat leben.“
        Die sind hier nie angekommen und ihre Kindern werden dies demzufolge auch nicht.

          • Afrikaner sind weit weniger problematisch als Muslime. Ich begleite ja eine Südamerikanische Frau häufiger zu ihrer katholischen Messe, und da siehst du einen Haufen Migranten. Afrikaner, Latinos, Tamilen, Philippinos usw. Alle feiern die Messe zusammen und wünschen sich Frieden.

            Wenn die Menschen etwas gemeinsames haben, kommen sie auch miteinander zurecht zumindest solange die Anzahl der Migranten überschaubar bleibt).

            Wenn allerdings die Migranten geradezu besessen von dem Gedanken sind, so weiterleben zu müssen wie in ihren Heimatländern, in allen Details von Ernährung, Kleidung usw. und Ehen oder Beziehungen mit Einheimischen möglichst vermeiden, können natürlich nur Parallelgesellschafften entstehen.

        • >>> Der gleiche Effekt tritt auch ohne Adoption
          >>> nach der 2. oder 3. Generation ein.

          Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich habe sogar mal gelsen, dass gerade bei 2. und 3. Generation ein anderer Effekt nicht unwahrscheinlich sei. Während die 1. Gerneration in der Regel das neue Wohnortland ausgesucht hat bzw. einigermaßen positiv gegenübersteht, so dass man trotz seiner anderen Kultur die fremden Gepflogenheiten respektiert bzw. sich quasi eher wie ein guter Gast verhält, sollen Kinder aus der 2. oder 3. Generation nicht selten ein Identitätsproblem haben. Diese Kinder fühlen sich weder in Deutschland wirklich als „Deutsche“, noch werden sie im Heimatland der Eltern als wirkliche dortige Kulturzugehörige betrachtet.

          Menschen mit Identifikationskonflikten (sei es Herkunft, Geschlecht, Adoptionskinder …) sind zum Teil besonders stark auf der Suche nach ihrer Identität. So haben z.B. adotierte Kinder nicht selten eine große Sehnsucht bzw. Suche nach der eigenen Abstammung und Identitätsfindung, egal wie toll und positiv die Adoptiveltern auch sind.

          Kinder von Einwanderern (2. oder 3. Generation), die sich weder wirklich in der neuen Kultur, noch in der alten Kultur, wirklich zu Hause (als Teil ihrer Idedentität) fühlen, sind daher häufig auch auf der Suche.

          Wenn ich mich richtig erinnere, hatte auf Youtube eine (ich meine) Halb-Tunesierin das mal so umschrieben. Man fühle sich nirgendwo wirklich zugehörig und wird auch von keiner Kultur wirklich als zugehörig empfunden. In Deutschland ist sie die „Halb-Tunesierin“ und in Tunesien die „Halb-Deutsche“, man wird zwar überall so akezptiert, fühlt sich aber nie wirklich als ein Teil der „Identität“. Für sich selber bzw. ihre eigene Identitätsfindung sah sie darin zwar weniger ein Problem. Aber sie meinte, sie könne durchaus gut nachvollziehen, dass Menschen auf der Suche nach ihrer Identität sich entscheiden wollen, wo sie sich zugehörig fühlen wollen und dann als quasi Kompensation besonders stark die diesbezügliche Kultur auszuleben versuchen. Und genau da hätte ihrer Meinung nach Deutschland ein großes Problem. Denn, wenn diese Kinder sich quasi im Rahmen ihrer Identitätsfindung innerlich entscheiden, ob sich von ihrer Identität lieber den Deutschen oder dem Land der Eltern zugehörig fühlen möchten, sei ihrer Ansicht nach die Entscheidung in der Regel ziemlich klar. Deutschland sei ein Land, wo sich quasi jeder Deutsche für das Land und die Geschichte schämen bzw. hassen soll, jede Form von harmlosen stolz auf die deutsche Identität als rechtsradikal und verwerflich geframed wird. Wer auf der Suche nach seiner eigenen Identität ist, wird daher nahezu jede andere Identität bevorzugen, um sich bloß nicht zu den selberhassenden Deutschen zu zählen. Das Herkunftsland der Eltern mag zwar auch nicht immer das gelbe vom Ei zu sein, aber immerhin hassen sich die Menschen dort nicht für ihre Abstammung. Laut der Youtuberin werden daher die meisten aus den 2. und 3. Generationen sich mehr zum Land der Vorfahren zugehörig fühlen und besonders stark die diesbezüglichen Eigenarten der Kultur ausleben wollen, um sich dieser Kultur „zugehöriger“ fühlen zu können bzw. quasi den Identitätskonflikt auszugleichen.

          Die Eltern bzw. Einwanderer selber sind da meistens hingegen entspannter. Zum einen haben diese weniger das Identitätsproblem und sind weniger auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Den Einwanderern ist idR völlig klar, dass sie aus einer anderen Kultur kommen und Teil ihrer Identität ist, sie also gewöhnlich auch weiterhin in ihren Herkunftsland als Teil der dortigen Identität angesehen werden. Diese Menschen brauchen sich daher weniger selber zu beweisen, als was sie sich identifizieren. Sie behandeln das Einwanderungsland bzw. die dortige Kultur daher in der Regel auch mit mehr Respekt und Achtung, da sie sich mehr als ein Gast in einem anderen Land verstehen.

          Das alles muss auch gar nicht schlimm sein und es kann wie Christian schreibt, durch Ergänzung auch etwas Neues entstehen bzw. zusammenwachsen. Vermutlich würden 2 Millionen Japaner oder 2 Millionen Russen als Einwanderer in D tatsächlich dazu führen, dass die Kulturen gut nebeneinander zusammenleben können und die Generationen nach und nach zu etwas Neuen zusammenwachsen.

          Ich denke, es verhält sich da letztlich auch nicht groß anders wie in der Natur bzw. Tierwelt. Gibt man in ein bereits vorhandenes Ökosystem eine dort bisher nicht heimische Pflanzen- oder Tierart hinzu, dann sind gewöhnlich eines der folgenden Varianten zu beobachten: a) die Arten leben relativ konfliktfrei parallel miteinander und es wächst ein neues Ökosystem b) je nachdem, welche Art dominanter und stärker ist, wird entweder die Ursprunkskultur oder aber die neu hinzukommende Kultur von der dominanteren Kultur verdrängt. Einfach ausgedrückt: Siedelt man Lämmerfamilien in einem Wolfsgehege an, wird es vermutlich zu Konflikten kommen und ein dauerhaft funktionierendes Zusammenleben schwierig werden. Vermutlich wird die dominantere Art die andere verdrängen. Ähnliches würde vermutlich auch im umgekehrten Fall passieren, wo man Wolfsfamilien im Lammgehege anzusiedeln versucht.

          Und in Bezug auf den muslimischen Glauben, welcher offenbar wenig auf Toleranz und Akzeptanz von NIchtmuslimen setzt, fehlt bisher in der Menscheitsgeschichte möglicherweise der Nachweis, dass diese Kultur dauerhaft neben anderen Kulturen möglich ist und es nicht zu einer Verdrängung führt, sobald eine gewisse Stärke erreicht wird.

          Würde ich ein Land oder eine Kultur stark schwächen bzw. vernichten wollen, würde Feminismus (= Verringerung der Einheimischen) in Verbindung mit Zuwanderung nach Verdrängung strebender Glaubenskulturen (= Beherrschung und langsame Verdrängung der Ursprungsbevölkerung) jedenfalls genau meine Strategie sein. Schleichend, nachhaltig und dank des gutmenschlichen Framings von der Ursprungsbevölkerung kaum zu verhindern.

    • Zur Frage nach dem Deutschsein biete ich ein Pfund Nietzsche! 🙂 Ja, er schreibt so »ohne Punkt und Komma«, also keine Absätze …

      »Die deutsche Seele hat Gänge und Zwischengänge in sich, es giebt in ihr Höhlen, Verstecke, Burgverliesse; ihre Unordnung hat viel vom Reize des Geheimnissvollen; der Deutsche versteht sich auf die Schleichwege zum Chaos. Und weil jedes Ding sein Gleichniss liebt, so liebt der Deutsche die Wolken und Alles, was unklar, werdend, dämmernd, feucht und verhängt ist: das Ungewisse, Unausgestaltete, Sich-Verschiebende, Wachsende jeder Art fühlt er als ›tief‹. Der Deutsche selbst ist nicht, er wird, er ›entwickelt sich‹. ›Entwicklung‹ ist deshalb der eigentlich deutsche Fund und Wurf im grossen Reich der philosophischen Formeln: – ein regierender Begriff, der, im Bunde mit deutschem Bier und deutscher Musik, daran arbeitet, ganz Europa zu verdeutschen. Die Ausländer stehen erstaunt und angezogen vor den Räthseln, die ihnen die Widerspruchs-Natur im Grunde der deutschen Seele aufgiebt (welche Hegel in System gebracht, Richard Wagner zuletzt in Musik gesetzt hat). ›Gutmüthig und tückisch‹ – ein solches Nebeneinander, widersinnig in Bezug auf jedes andre Volk, rechtfertigt sich leider zu oft in Deutschland: man lebe nur eine Zeit lang unter Schwaben! Die Schwerfälligkeit des deutschen Gelehrten, seine gesellschaftliche Abgeschmacktheit verträgt sich zum Erschrecken gut mit einer innewendigen Seiltänzerei und leichten Kühnheit, vor der bereits alle Götter das Fürchten gelernt haben. Will man die ›deutsche Seele‹ ad oculos demonstriert, so sehe man nur in den deutschen Geschmack, in die deutschen Künste und Sitten hinein: welch bäurische Gleichgültigkeit gegen ›Geschmack‹! Wie steht da das Edelste und Gemeinste neben einander! Wie unordentlich und reich ist dieser ganze Seelen-Haushalt! Der Deutsche schleppt an seiner Seele, er schleppt an Allem, was er erlebt. Er verdaut seine Ereignisse schlecht, er wird nie damit ›fertig‹; die deutsche Tiefe ist oft nur eine schwere, zögernde ›Verdauung‹. Und wie alle Gewohnheits-Kranken, alle Dyspeptiker den Hang zum Bequemen haben, so liebt der Deutsche die ›Offenheit‹ und ›Biederkeit‹: wie bequem ist es, offen und bieder zu sein! – Es ist heute vielleicht die gefährlichste und glücklichste Verkleidung, auf die sich der Deutsche versteht, dies Zutrauliche. Entgegenkommende, die-Karten-Aufdeckende der deutschen Redlichkeit, sie ist seine eigentliche Mephistopheles-Kunst, mit ihr kann er es ›noch weit bringen‹! Der Deutsche lässt sich gehen, blickt dazu mit treuen blauen leeren deutschen Augen – und sofort verwechselt das Ausland ihn mit seinem Schlafrocke!«

      (Jenseits von Gut und Böse, Achtes Hauptstück: Völker und Vaterländer, Abschnitt 244), KSA 5, S. 185 f.

      • Danke 🙂

        „der, im Bunde mit deutschem Bier und deutscher Musik, daran arbeitet, ganz Europa zu verdeutschen“

        Das scheint (bisher) eine Konstante zu sein, liegt wohl auch daran, dass viele Deutsche sich mit dem Gedanken schwertun, dass andere anders sind und das sogar gut so finden, ja uns teilweise gar nicht verstehen!

        „›Gutmüthig und tückisch‹ – ein solches Nebeneinander, widersinnig in Bezug auf jedes andre Volk, rechtfertigt sich leider zu oft in Deutschland: man lebe nur eine Zeit lang unter Schwaben!“

        Ich verstehe total, was er meint *g*

        Das hier spricht mich persönlich an:

        „Der Deutsche schleppt an seiner Seele, er schleppt an Allem, was er erlebt. Er verdaut seine Ereignisse schlecht, er wird nie damit ›fertig‹; die deutsche Tiefe ist oft nur eine schwere, zögernde ›Verdauung‹.“

        Schön in Worte gefasst, wie ich mein eigenes (Er)Leben empfinde. Ich erinnere mich an die Niederlagen deutlicher, als an die Erfolge (die mir oft wie halbe Niederlagen und faule Kompromisse vorkommen). Ich schätze u.a. deshalb sind Deutsche im Durchschnitt weniger unternehmerisch tätig, als andere Völker.

  7. Die Diskussion um den „grossen Austausch“ krankt an der Tatsache, dass es zwar rationale und diskussionswürdige Aspekte gibt, die sich aber mit irrationalen Verschwörungstheorien vermischen.

    Tatsächlich gibt es eine beachtliche Zuwanderung in die Schweiz und das seit ziemlich langer Zeit. In meinem Leben, wenn es denn mal enden sollte (was ja zunächst mal nur eine Vermutung ist), wird sich die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz verdoppelt haben. Die Geburtenrate ist in der Schweiz niedrig. Die Vergrösserung der ständigen Wohnbevölkerung geht damit fast vollständig auf Einwanderung zurück.
    Verschwörungstheoretischer Unsinn aber ist es, dahinter einen grossen Plan und ein grosses Mastermind zu vermuten, das solche Entwicklungen steuert und bewusst herbeiführt. Ich sehe es schlicht als Teil der Globalisierung, die nicht nur Warenströme umfasst, sondern auch Menschen. Diese Menschen suchen sich als Ziel selbstverständlich eher Länder mit hohem Lebensstandard als irgendwelche gering entwickelte, arme Länder. .

        • Wer sollte uns daran hindern? Nirgendwo in der Verfassung steht, dass man Migranten einwandern lassen muss. Es ist ein reiner politischer Wille. Und andere westliche, demokratische Länder regulieren ja auch.

          • Wer sollte uns daran hindern?

            Wir selbst, weil keine Einigkeit in Fragen der Migration besteht. Wenn ich sage, dass wir, d.h die liberalen Staaten des Westens nur bedingt fähig sind, die Migrationsströme zu lenken, dann nicht, weil es prinzipiell unmöglich wäre, sondern weil wir die Massnahmen, die dazu nötig wären, als Abkehr von liberalen Überzeugungen und Prinzipien verstehen und deshalb nicht bereit sind, das zu tun.

          • Sehr richtig. Japan kommt auch ohne Einwanderung recht gut zurecht.

            Japan ist ein interessanter Spezialfall. Einerseits kann man Japan als liberales Land westlichen Zuschnitts behaupten, kulturell aber ist Japan ein sehr verschlossenes Land. Ich erinnere daran, dass Japan – kurz gegoogelt – 1853 gezwungen wurde, sich wirtschaftlich zu öffnen und seine Isolation aufzugeben. Diese kulturelle Verschlossenheit besteht zum Teil bis heute, auch wenn Japan wirtschaftlich ein bedeutender „Global Player“ ist.

          • @Pjotr

            „Wir selbst, weil keine Einigkeit in Fragen der Migration besteht. Wenn ich sage, dass wir, d.h die liberalen Staaten des Westens nur bedingt fähig sind, die Migrationsströme zu lenken, dann nicht, weil es prinzipiell unmöglich wäre, sondern weil wir die Massnahmen, die dazu nötig wären, als Abkehr von liberalen Überzeugungen und Prinzipien verstehen und deshalb nicht bereit sind, das zu tun.“

            Warum nochmal framen die Massenmedien Einwanderung als durchgehende Erfolgsgeschichte, liest man Geschichten von Syrern, die gefundene Geldbörsen mit Hinweis auf ihren Glauben dem Eigentümer zurückbringen und Afghanen, die zu Muster-Azubis werden? Und warum sind an Vergewaltigungen, Überfällen, Messerstechereien, Drogendelikten und Diebstählen immer nur „Männer“ und „Männergruppen“ und höchstens mal „Familien“ beteiligt? Warum hört man fast nie was über die Kosten, den Anteil am Sozialsystem, den lokalen kulturellen Konflikten? Von der Überforderung der Justiz, der Ausnutzung des Sozialsystems etc.?

            Wie soll bei einem solchen Framing der Eindruck entstehen, da würde irgendwas schief laufen? Oder anders: wie soll eine demokratische Entscheidung getroffen werden, wenn man den Menschen die Wahrheit vorenthält und den Status Quo maximal schönredet, während man gleichzeitig die Mahner und Warner (selbst die mit Migrationshintergrund) sperrt und jagt und als Nazis framt, damit die ja niemand wählt?

            Allein die mediale Gleichschaltung bei dem Thema ist gespenstisch! Wer da Verschwörungstheorien als Unsinn abtut und nicht wenigstens als plausible Möglichkeit in Betracht zieht (tatsächlich spricht viel mehr dafür, siehe „Das Islamisierungskomplott“) ist kein guter Beobachter oder zumindest ein Blue-Piller.

            Im Übrigen würde ich die BRD der 90iger Jahre als sehr viel liberaler ansehen, als die heutige, die keine Probleme hat, bei geringster Meinungsabweichung offene Zensur zu fordern und ein Prügelkommando vorbeizuschicken. Damals durfte man sogar den Islam noch kritisieren ohne zur persona non grata zu werden. Und damals war der Blödsinn, seine Grenzen nicht schützen zu können und zu wollen, noch kein Thema. Ein liberaler Staat mit daueroffenen Grenzen ist ein Widerspruch in sich, weil ein Staat eben per Definition ein begrenztes Gebilde ist, welches seine Regeln und Gesetze nur innerhalb seiner Grenzen durchsetzen kann.

        • Wenn es keine Sozialleistungen für Migranten geben würde, wäre das bereits ein großer Schritt hin zu einer Migrationspolitik mit Auslese der Besten. Moslems und Afrikaner würden dann nicht kommen.

          • Die Grenzen sind nur für Leute zu, die tatsächlich Angst vor Geldstrafen oder einem Eintrag im Führungszeugnis haben, weil sie eine bürgerliche Existenz zu verlieren haben. Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten kann man damit nicht abhalten, da müßte man tatsächlich schießen lassen.

            Und ohne diesen scheinbaren Widerspruch löst sich auch die These, die Einwanderung syrischer Flüchtlinge sei „gewollt“ gewesen, in Luft auf.

          • „Die Einwanderung von 1 Million Syrern nach 2015 war politisch gesteuert. Die aktuelle faktische Grenzschließung ist es auch. Man kann.“
            Vielleicht wollte Frau Merkel die Deutschen mit ein bisschen Blutauffrischung beschenken. So Eierlos wie der deutsche Mann in den letzten Jahrzehnten agiert hat, da braucht es ein bisschen aggressiveres Blut.

          • @PfefferundSalz Die langfristige gesellschaftliche Wirkung jeglicher Einwanderung sind Stabilisierung der Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau, Sozialdumping und Lohndumping. Das ist mit Sicherheit nach dem Geschmack Merkel-naher Lobbys. Ob es deswegen gemacht wurde oder wegen einem menopausalen Hormonschub ist von außen nicht zu beurteilen. Definitiv dürften einer verheirateten Merkel nach der Menopause feurige Südländer egal sein, das scheidet deshalb als Motiv aus.

          • @Stormking: Die Grenzen sind offen nur für EU-Bürger. Syrer, Afghanen, Nigerianer benötigen ein Visum , um nach Deutschland einzureisen. Das ist ein höchst kompliziertes Verfahren, kostet Geld und ist keineswegs garantiert. Alleinstehende, Arbeitslose, Kriminelle aller Art haben null Chance auf ein Visum.
            Unter normalen Umständen würden auch Leute ohne Papiere nicht eingelassen, und man würde sie mit Gewalt daran hindern, wenn nötig.

            In Deutschland ist das anders nur wenn man das Zauberwort „Asyl“ ausspricht, dann hat man Recht auf ein Gerichtsverfahren (durch mehrere Instanzen) und kann für dessen Dauer in Deutschland bleiben, wird versorgt und untergebracht, hat allerdings keine Arbeitserlaubnis. Da ein Großteil der Asylbewerber ohne Papiere einreist, ist auch bei negativem Bescheid keine Abschiebung möglich und die Leute bleiben in Deutschland. Natürlich auch wenn sie straffällig werden.

            Das ist ein vollkommen irrer Zustand, und jede halbwegs vernünftige Regierung hätte das längst geändert.

          • @anorak2
            „Die langfristige gesellschaftliche Wirkung jeglicher Einwanderung sind Stabilisierung der Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau, Sozialdumping und Lohndumping. “
            Das ist schon klar. Aber generell würde den Männern hierzulande ein bisschen Feuer gut tun. Dann klappt es auch mit der nächsten Gehaltsverhandlung besser.

          • @Stormking

            „Wirtschaftsmigranten kann man damit nicht abhalten, da müßte man tatsächlich schießen lassen.“

            Nur wenn jemand versucht, sie gewaltsam zu überqueren. So ist das mit Grenzen, die Welt ist halt kein Ponyhof. Wer den Weg bis hierher geschafft hat, schafft ihn auch in sein Heimatland zurück und die nächsten würden es gar nicht erst probieren.

            „Und ohne diesen scheinbaren Widerspruch löst sich auch die These, die Einwanderung syrischer F**** sei „gewollt“ gewesen, in Luft auf.“

            Tut sie das? Nein, das willst du nur. Die deutsche Welle soll laut mehrerer Aussagen dafür geworben haben, nach Deutschland zu kommen. Diverse NGOs tun das noch heute (finanziert von wem?). Viele sollen mit Erwartungen von Begrüßungsgeld und Haus gekommen sein. Angeblich wurden sogar Geldkarten und Händys verteilt und die besten „Fluchtrouten“ von „Fluchthelfern“ kommuniziert, ebenso das beste Vorgehen gegenüber den deutschen Behörden. Welcher kranke Geist macht sowas? Mit welcher Absicht geschieht all das?

            In Syrien gab es m.W. nichtmal eine Generalmobilmachung, wieso kommen dann hier überwiegend junge Männer an? Wieso welche aus Afghanistan und Afrika? Wieso ist die EU unfähig und unwillig die Schlepperei durch die NGOs zu unterbinden, die eindeutig Rechtsmißbrauch mit dem Seenotrecht betreiben?

            Die Sache war mit Sicherheit geplant, vielleicht nicht genau so, aber all das geschah nicht durch Zufall, genausowenig wie das mediale „Sommermärchen 2015“ und die daraufhin erfolgte (und immer noch weiter forcierte) Gleichschaltung.

    • @Pjotr:

      »Ich sehe es schlicht als Teil der Globalisierung, die nicht nur Warenströme umfasst, sondern auch Menschen.«

      Das sehe ich auch so, aber genau da liegt ein Problem, für das anscheinend bei der neuen Rechten der Sinn am schärfsten ist: es ist ja gerade die Reduktion des Menschen auf den homo oeconomicus, weshalb das Konzept der »replacement migration« überhaupt plausibel erscheinen kann. Natürlich liegt die Rechte falsch, wenn sie darin ein gezieltes Programm zur Zerstörung einheimischer Kulturen sieht, aber die Wahrheit in der Formel vom »Großen Austausch« liegt in der Unterstellung der grundsätzlichen Austauschbarkeit von Bevölkerungen nach rein ökonomischen Kriterien.

      Michael Esders hat kürzlich die Ideologie hinter dem Compact for Migration so zusammengefasst:

      »Der im Dezember 2018 auf der Konferenz in Marrakesch verabschiedete und in der Vollversammlung der Vereinten Nationen bestätigte ›Global Compact For Safe, Orderly And Regular Migration‹ gibt einen Einblick in die Selbstorganisation eines Wahrheitssystems mit normativem Anspruch und globaler Wirkung. (…) Die hochgradige, nicht einmal notdürftig kaschierte Widersprüchlichkeit des Dokuments, seine verpflichtende Unverbindlichkeit, dürfte nicht nur ein Ergebnis schwieriger Kompromissfindung sein. Die Doppelzüngigkeit hat System und entspricht dem Prinzip des ›Doublethink‹. Die Begriffsverwirrung erfasst alle juristischen Kategorien, die eine Unterscheidung zwischen illegaler und legaler Migration erlauben würden. Die Möglichkeit einer rechtswidrigen Migration wird mit semantischen Tricks aus der Welt geschafft, eskamotiert, beispielsweise indem das Attribut ›illegal‹ kurzerhand durch ›irrregulär‹ ersetzt wird. Gleichzeitig wird das Phänomen Migration in einen Konnotationsraum der Ordnung und Sicherheit (›Safe‹, ›Orderly‹, ›Regular‹) gestellt, der dessen Legitimierung vorantreibt und dessen Legalisierung zumindest anbahnt.

      Semantik ist das Medium der schleichenden Verrechtlichung. Das Kalkül besteht darin, die eingeübten und weiter einzuübenden Sprachnormen Stück für Stück in gesellschaftliche und schließlich rechtliche Normen zu verwandeln – eine Entwicklung, die Angela Merkel in ihrer in Marrakesch gehaltenen Rede mit aufreizender Nonchalance vorwegnahm. ›Migration ist etwas, das ganz natürlich und immer wieder vorkommt und das, wenn es legal geschieht, auch gut ist‹ …

      Das Ziel semantischer Politik, die Modellierung der Wahrnehmung, wird an exponierten Stellen im Dokument erwähnt. Es geht darum, wie es in ›Ziel 17‹ heißt, ›auf der Grundlage von Beweisen und Fakten die öffentliche Wahrnehmung des positiven Beitrags einer sicheren, geordneten und regulären Migration zu gestalten‹. Ziel ist, so der Wortlaut des englischen Textes in frappierender Offenheit, ›to shape the perceptions of migration‹.« (Esders, Sprachregime, S. 34 f.)

      Die »schleichende Verrechtlichung« erleben wir ja auch bei der Gendersprache, die Studenten ihre gute Note kosten kann, wenn sie gemäß der offiziellen Rechtschreibung formulieren.

      »Nur bedingt, wenn von einer offenen, liberalen Gesellschaft die Rede ist. Staaten wie China, Saudi-Arabien oder Nordkorea können das, wir eher weniger.«

      Wir könnten das durchaus, wenn wir es denn politisch wollten, denn auch das einzige die Migration betreffende Recht mit Verfassungsrang, das Asylrecht, bietet mit der Drittstaatenregelung dafür grundsätzlich die entsprechende Handhabe. Es ist die moralische Debatte, die dem entgegensteht.

      • Was ich faszinierend finde, wir haben mehr oder weniger die gleichen Befunde: „Überhaupt seien die neuen Erzählungen und Mythen säkularisierte Bußrituale bzw. zivilreligiöse Varianten des Ablasshandels. Oder individualpsychologisch formuliert: „Identitätssurrogate, die auf ein Sinnvakuum in den diversifizierten Lebenswelten reagieren und dies zum Schein und mit den Mitteln des ästhetischen Scheins ausfüllen.“ (Josef Kraus zu Michael Esders „Sprachregime“.
        https://www.tumult-magazine.net/post/josef-kraus-michael-esders-sprachregime-ein-gleichermaßen-erhellender-und-grimmiger-lesegenuss

      • Natürlich liegt die Rechte falsch, wenn sie darin ein gezieltes Programm zur Zerstörung einheimischer Kulturen sieht, aber die Wahrheit in der Formel vom »Großen Austausch« liegt in der Unterstellung der grundsätzlichen Austauschbarkeit von Bevölkerungen nach rein ökonomischen Kriterien.

        Bei diesen Fragen finde ich es notwendig, zwischen Ökonomie und Kultur zu unterscheiden. Die Rechte sieht den kulturellen Einfluss, der mit der Einwanderung einher geht in der Regel negativ, gar als Bedrohung der eigenen Identität, während die Linke den Segen der sogenannten Diversität beschwört. Soweit wirtschaftliche Auswirkungen behandelt werden, dienen sie in der Regel nur dazu, den eigenen Standpunkt, der sich primär auf das Kulturelle bezieht, zu untermauern.
        Es hat sich in dieser Hinsicht ein bemerkenswerter Wandel bei der Linken vollzogen. Es ist lediglich einige Jahrzehnte her, da waren einwanderungskritische Stimmen in der Sozialdemokratie gar nicht selten, kritische Äusserungen, die zitiert, heute der AfD zugeordnet würden. Die Globalisierung hat auch in den Köpfen stattgefunden, wobei die Linke irgendwann in utopische Gefilde abgegleitet ist und einiges an Realitätsbezug verloren hat.
        Man muss Immigranten nicht hassen, so wie das die extreme Rechte tut, aber wenn von „Intergrationsarbeit“ die Rede ist, dann sollte man schon wissen, dass diese Leistungen primär von den einkommensschwachen Schichten der Gesellschaft geleistet werden. Das sind genau die Schichten, die von der Neulinken wegen ihren zum Teil konservativen Ansichten verhöhnt und aufgegeben wurden.

      • „aber die Wahrheit in der Formel vom »Großen Austausch« liegt in der Unterstellung der grundsätzlichen Austauschbarkeit von Bevölkerungen nach rein ökonomischen Kriterien.“

        Und diese Unterstellung beruht ganz wesentlich auf der Annahme der biologischen Gleichheit aller Bevölkerungen. Alles andere wäre natürlich rassistisch.

        • @JC Denton:

          »Und diese Unterstellung beruht ganz wesentlich auf der Annahme der biologischen Gleichheit aller Bevölkerungen.«

          Und damit auf der vollständigen Ignoranz jeglicher kultureller Unterschiede. Also auf einer gänzlich fiktiven Anthropologie. Diese »liberale« Version der Ideologie vom Neuen Menschen ist nicht weniger zerstörerisch wie ihr sowjetkommunistisches Gegenstück.

          • @ djadmoros

            Egalitäre Dogmatiker leugnen kulturelle Unterschiede üblicherweise nicht, ganz im Gegenteil: Diversity wird ja als ungemein positiv und bereichernd angesehen. Geleugnet bzw. verharmlost werden natürlich negative Aspekte nichtwestlicher Kulturen. Und ja, diese fiktive Anthropologie ist zerstörerisch (für westliche Gesellschaften).

          • @JC Denton:

            »Diversity wird ja als ungemein positiv und bereichernd angesehen.«

            Das ist exakt derselbe Unsinn von links. Wie crumar zu sagen pflegt: die beste Linke, die man für Geld kaufen kann.

          • @ djadmoros

            Man muss Leute nicht dafür bezahlen, irgendwelchen Unsinn zu glauben. Das schaffen die leider ganz von alleine.

      • „Natürlich liegt die Rechte falsch, wenn sie darin ein gezieltes Programm zur Zerstörung einheimischer Kulturen sieht“

        Ich zitiere mal eine der verstorbenen Spinnen im globalistischen Netz, Peter Sutherland:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Sutherland#Ansichten_zum_Thema_Immigration

        „Eine alternde oder zurückgehende einheimische Bevölkerung in Ländern wie Deutschland oder der südlichen EU sei das „Schlüsselargument – und ich zögere, das Wort zu verwenden, weil es zum Gegenstand von Angriffen wurde – für die Entwicklung von multikulturellen Staaten.“

        „Viele von uns hegen immer noch ein Gefühl unserer [ethnischen] Homogenität und unserer Verschiedenheit von anderen, welches zu unterminieren die Europäische Union meiner Ansicht nach ihr Möglichstes tun sollte.“

        „Migration sei ein „entscheidender Motor für das Wirtschaftswachstum“ in einigen EU-Nationen, „so schwierig es auch sein kann, dies den Bürgern jener Staaten zu erklären.“

        Letzteres versucht man gar nicht mehr, mit Moral kommt man bei Deutschen (unterhalb der CEO-Etage) besser an.

        Der Mann war nicht irgendwer, sondern hoch vernetzt und tonangebend: „Chairman of Goldman Sachs International, the former Director-General of the World Trade Organisation, and a longtime Bilderberg attendee.“
        http://bilderbergmeetings.co.uk/profile/sutherland/

        Nur als eine typische Personalie.

        Ich erinnere mich an vor 2015, als ein Screenshot eines angeblichen Bilderberg-Zettels im Internet geisterte, bei dem es darum ging, die Deutschen durch Zuwanderung einzuhegen. Damals hielt ich das für einen Fake…

        Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ausgerechnet Leute wie du, die ich für belesen und gebildet halte, dann solche Sachen ablassen, sich aber nie mit den Hintergründen auseinandersetzen. Wir „Rechten“ bauen unser Weltbild ja auch nicht ausschließlich auf Gerüchten auf, oft reicht es, den Herrschern zuzuhören, zwischen den Zeilen geben die nicht selten unumwunden zu, was sie offiziell vehement abstreiten…

        Der hier z.B. ist auch so ein Stratege:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_P._M._Barnett
        Der hat sogar Bücher über seine Absichten und Ziele geschrieben, lesen deutsche Soziologen aber offenbar nicht so gern?

        • @Androsch Kubi:

          Es geht hier meines Erachtens um die Frage nach der Art der Intentionalität dahinter. Die Leute, die Du zitierst, sind ja nicht der Meinung, dass sie mit der Umsetzung ihrer Ideen Schaden anrichten, sondern stellen sich vor, dass sie damit die allgemeine Wohlfahrt befördern und der Widerstand dagegen nur ein rückständiges Denken des dummen Volks ist.

          Außerdem sind multikulturelle Staaten nicht per se zum Scheitern verurteilt. Österreich-Ungarn hätte man am Ende des Ersten Weltkriegs durchaus in ein Commonwealth assoziierter Staaten umwandeln können, es gab keinen zwingenden Grund, lauter separate Nationalstaaten draus zu machen, außer, dass die Nation eben damals sehr in Mode war. Auch das Römische Reich war ein multikultureller Staat, der nicht an »Überfremdung« zugrunde gegangen ist.

          Der Denkfehler dieser Leute liegt in ihrem technokratischen Denken: man kann Populationen nicht beliebig über die Köpfe der Bevölkerung hinweg über die Landkarte rochieren. In bin durchaus der Meinung dass man alles, was man wirtschaftlich integrieren kann (sofern damit nicht Lohndumping und industrielle Reservearmee gemeint ist), auch kulturell integrieren kann – aber eben nur dann, wenn man sich der eigenen »Wertegemeinschaft« so sicher ist, dass man den Migranten bestimmte Anpassungszumutungen auferlegt und bereit ist, Nichtbefolgung zum Ausschlusskriterium zu machen.

          Dieses technokratische Denken ist darum so gefährlich, weil es (a) gar keine ideelle Wertegemeinschaft jenseits nutzenmaximierender Individuen mehr kennt und (b) »der Westen« im Begriff ist, seine Wertegemeinschaft in einem Anfall von Defätismus über Bord zu werfen.

          Die Neue Rechte stellt dem die Nation als einen naturgemäßen Zusammenschluss von größtmöglicher ethnischer Homogenität gegenüber. Das beruht aber, wie ich meine, ebenfalls auf einem Irrtum, weil jenseits des Horizonts von Verwandtschaftsstrukturen alle gesellschaftlichen Zusammenschlüsse artifiziell sind – und wenn schon, dann die Regionen »natürlicher« sind als die Nationen. Warum sollen mir denn hier unten im Badischen die Sachsen und Pommern näher stehen als die Elsässer und Franzosen?

          Zudem leiden wir heute an überindividualisierten, »atomisierten« Lebensformen, aber haben darüber auch vergessen, wie unglaublich engstirnig und informell überwachend die alten dörflichen, ethnisch und kulturell homogenen Gemeinschaften sein konnten. Dass das heute aktuelle Verständnis von »multikulturell« ein Irrweg ist, darin dürften wir uns einig sein. Aber die Neue Rechte hat dafür keine dauerhafte Lösung, sie sieht nur ein paar Probleme schärfer, vor denen die Linke den Kopf in den Sand steckt.

          • „größtmögliche ethnische Homogenität“

            Eben nicht, das wäre altrechts. Sondern relative Homogenität. „Ethnisch“ bedeutet übrigens nicht „biologisch“ (einfach mal den Wikipediaartikel zu „Ethnie“ lesen). Und so wie du dich hier irrst, irrst du dich auch beim Rest.
            Ich empfehle als Grundlage zu weiteren Überlegungen zu solchen Themen den Vortrag „Identität und Solidarität“ (o.ä.) von Benedikt Kaiser, auf Youtube verfügbar. Und die Webseite „originem“.

            Hach, wie schade, dass ich den Artikel/ die Diskussion hier verpasst habe … (Ich guck hier halt nur sporadisch rein, nur selten mal ein paar Tage am Stück.) Christian hat soviel unsinniges, falsches und/oder naives Zeug in dem Artikel geschrieben, dass ich ihn optimal hätte ausschlachten können, um mit diesem Aufzeigen dessen für unsere neurechten Positionen zu werben. 😀

  8. Mein Problem ist, dass uns Wirtschaftsmigranten von Politik und Medien dummdreist seit Jahren als Kriegsflüchtlinge verkauft werden.
    Es ist dieser massive Versuch von emotionaler Manipulation, fuer die man vermutlich jede Kindergärtnerin feuern würde (na gut, heute nicht mehr).

    Zu den von mir vermuteten Motiven der politischen Elite (natürlich diskussionswuerig):

    Man will nie wieder abgewählt werden können, sich nie wieder in der Opposition wiederfinden. Man importiert also Stimmvieh, auf deren lebenslange und generationsuebergreifende Dankbarkeit man glaubt, bauen zu können.

    Ausserdem koennte man Migranten (so rein theoretisch) auch als Knüppelgarde gegen Eingeborene einsetzen, wenn die zBsp. den Graben vorm Reichstag zuschütten wollen.

  9. Ich finde diese Argumentation, wie sie oben im Artzikel bzgl „Ergänzung“ zu finden ist, immer wieder witzig. Die Deutsche werden immer weniger, trotzdem steigt die Gesamtbevölkerung. Also sinken Zahl und Anteil der Deutschen in Deutschland.

    Wenn ich ein Glas mit gelben Kugeln darin habe und immer wieder drei davon herausnehme, stattdessen zwei blaue und eine gelbe Kugel zurücklege – ab welchem Moment würdest Du nicht mehr von einem Ergänzen der gelben Kugeln, sondern von einem Ersetzen durch die blauen Kugeln reden?
    Bei 10%? 20%? 50%? Oder erst bei 90%?

    • Wenn ich ein Glas mit gelben Kugeln darin habe und immer wieder drei davon herausnehme, stattdessen zwei blaue und eine gelbe Kugel zurücklege

      Also ist eine gelbe Kugel dabei, die man jedesmal herausnimmt und wieder zurücklegt. Das ist eine null-Operation die sich heraus kürzt. Übrig bleibt, dass du jedes Mal 2 gelbe heraus nimmst und 2 blaue zurück legst. Und dass ist selbstverständlich unabhängig von der Anzahl der gelben oder blauen Kugeln im Glas IMMER ein ersetzen.

      Aber was hat das jetzt mit dem Diskussionsthema zu tun?

      • @pingpong

        Die gelbe „Nulloperation“ steht für Deutsche, die Kinder bekommen, aber eben nicht genug, um die Gestorbenen zu ersetzen.

        Und wenn Du nicht kapierst, dass das Glas und die Kugeln für die Vorgänge in D und auch der EU steht – drei sterben weg, einer wird nachgeboren, zwei kommen von außen dazu – und dass ich damit klarmachen wollte, dass es sich, wie Du sagst, „selbstverständlich … immer um ein Ersetzen“ handelt, während in Christians Artikel aber behauptet wird, das mit dem Ersetzen sei Unsinn oder gar eine Verschwörungstheorie, es handele sich um ein „Ergänzen“ … ja, dann weiß ich auch nicht.

        • @Marc:

          Dein Vergleich basiert auf ein paar Prämissen die du vielleicht noch einmal überdenken möchtest:
          * Statisch vs Dynamisch: Kugeln können ihre Farbe nicht ändern, Menschen ihre Einstellung schon.
          * Linear vs Nichtlinear: Bei deinen Kugeln bleibt die Rate der herausgenommene/zurückgegebenen immer gleich, auch das ist bei Migration nicht der Fall.

          Die Welt ist eben nicht statisch und linear, deshalb bleibt die Frage was deine gelben und blauen Kugeln mit dem Diskussionsthema zu tun haben aufrecht.

          • @pingpong Es geht um eine prinzipielle und daher zwangsläufig vereinfachende Darstellung, warum die Bezeichnung als „Ergänzung“ Quatsch ist.

            Daran ändert sich auch nichts, wenn alle zwanzig Kugeln eine blaue im Glas ausbleicht und gelb wird (Integration), oder wenn mal nur zwei, ein anderes Mal vier entnommen und wieder ersetzt werden (Schwankungen in der Migrationsrate).

            Und wenn Du Korinthenkacken willst, dann musst Du auch die gelbe Kugel erwähnen, deren Lack abschabt und die blau wird (Sven Lau).

            So ein klein wenig Abstraktionsfähigkeit … m(

          • @Marc:

            Abstraktion bringt nichts, wenn das abstrahierte Modell erkennbar im Widerspruch mit der Wirklichkeit steht. Ich habe oben auf zwei grundlegende Punkte hingewiesen in dene deine „prinzipielle und daher zwangsläufig vereinfachende Darstellung“ bei wesentliche Parametern von falschen Prämissen ausgeht.

            „Daran ändert sich auch nichts, wenn alle zwanzig Kugeln eine blaue im Glas ausbleicht und gelb wird“

            Das ist der Beginn einer Diskussion. Das „daran ändert sich nichts“ hängt allerdings ganz offensichtlich an der Zahl derer die sich umfärben, und dein „alle zwanzig Kugeln“ ist erstmal eine Behauptung die du in den Raum stellst. Für die müsstest du Belege bringen. Wenn es nämlich eine andere Zahl ist – sagen wir alle 3-5 Kugeln färbt sich eine um – dann ändert sich sehr wohl etwas…

            Gilt selbstverständlich, wie du richtig bemerkst, auch für die Umfärbung in die andere Richtung. In diesem Zusammenhang stelle ich folgende These zur Diskussion: Die Zahl derer die sich von blau auf gelb umfärben (von streng muslimisch auf westlich, falls jemand den Faden verloren hat), ist um mehrere Zehnerpotenzen größer als die Anzahl der Umfärbungen in die andere Richtung.

    • „Zu keinem Zeitpunkt der Menschheit lebten mehr weisse Menschen als heute.“

      Interessante Behauptung, hast du dafür eine Quelle?

      Was jedenfalls Fakt ist, unser relativer Anteil an der Menschheit ist stark zurückgegangen und wir geraten in unseren eigenen Ländern früher oder später in die Minderheit, wenn sich nichts Grundlegendes an der Entwicklung ändert. So wie sich heute teilweise schon die „Minderheiten“ hier und in den USA gegenüber uns benehmen, macht mir das nicht viel Mut, die Probleme die Weiße in Südafrika usw. haben, auch nicht. Jemand der als leistungsfähiger gilt, weckt massiven Neid, gerade die Deutschen müssten das wissen, haben die doch selbst ihre beneidete Minderheit sehr gröblich behandelt und versucht loszuwerden.

      Aber ja, die Kultur ist erst Recht in Gefahr, sie scheitert allerdings an den blinden Flecken und Übertreibungen ihrer eigenen Ideologie, von daher fände ich einen Ersatz u.U. gar nicht so schlecht, käme drauf an mit was…

      • Hautfarben sind keine Kollektive, sondern nur eine irrelevante Äußerlichkeit. Wie groß der Anteil der Weißen an der Menschheit ist, ist mir so egal wie der Anteil der Rothaarigen

        • Versuch doch mal, mit dieser „irrelevanten Äußerlichkeit“ einen südafrikanischen Slum lebend zu durchqueren…

          Die Hautfarbe erscheint DIR nachrangig, solange nicht alle so denken, ist sie es aber nicht.

          • @anorak2

            „Rassisten aller Hautfarben sind gleich doof, aber sie rechtfertigen sich nicht gegenseitig.“

            Du umgehst das Hauptproblem: wenn andere Ethnien deiner Hautfarbe gegenüber „rassistisch“ eingestellt sind, etwa weil sie dich für ihr Elend verantwortlich machen oder neidisch sind, dann spielt es keine Rolle, was du über sie denkst, das kann noch so edel sein, sie lynchen dich trotzdem.

            Deshalb sind Äußerlichkeiten eben nicht vernachlässigbar, denn in jeder krisenhaften Situation (und die gibt es immer wieder) ist selbige die erste Identifikationseigenschaft und kann über Leben und Tod entscheiden. Schon aus diesem Grund sollte man vermeiden, im eigenen Land in die Minderheitenposition zu geraten.

            Ob es Rassen gibt und ob sie sich (abgesehen von Äußerlichkeiten) unterscheiden, ist mal noch ein ganz anderes Thema.

          • @AK

            „Du umgehst das Hauptproblem: wenn andere Ethnien deiner Hautfarbe gegenüber „rassistisch“ eingestellt sind, etwa weil sie dich für ihr Elend verantwortlich machen“

            Dann haben sie damit Unrecht. Ein Rosafarbener hat sowenig Verantwortung für die Taten anderer Rosafarbener, wie ein Blonder für die Taten anderer Blonder verantwortlich sind. Das ist elementare Logik, die – so hoffe ich – der Mehrheit der Menschheit unmittelbar einleuchtet.

            Wenn bestimmte Leute diese Logik nicht verstehen, muss man versuchen sie zu überzeugen. Wenn sie sich nicht überzeugen lassen, sondern vielleicht zu Gewalt greifen, kann ich nur hoffen dass die Mehrheitsgesellschaft sie daran hindert. Wir sollten deshalb vor allem dafür sorgen, dass die Mehrheit halbwegs logisch und menschlich denkt.

            Die Blödheit von Rassisten einer Sorte sozusagen zu spiegeln und sich damit selbst zum Rassisten einer anderen Sorte zu machen, ist der falsche Weg. Nicht nur weil es die Situation verschlimmert statt löst, sondern auch weil es genauso blöd ist.

          • @anorak2

            „Dann haben sie damit Unrecht. Ein Rosafarbener hat sowenig Verantwortung für die Taten anderer Rosafarbener, wie ein Blonder für die Taten anderer Blonder verantwortlich sind. Das ist elementare Logik, die – so hoffe ich – der Mehrheit der Menschheit unmittelbar einleuchtet.“

            Ähm, das hängt vermutlich vom Bildungs- und Assimilationsstand ab. In verschiedenen Ländern ist Rassismus gängige Mehrheitsmeinung und wird als vollkommen natürlich empfunden. Es denken eben nicht alle wie der westlich geprägte Bildungsbürger.

            „Wenn bestimmte Leute diese Logik nicht verstehen, muss man versuchen sie zu überzeugen.“

            Du meinst in der subtil-feinfühligen Art: „Rassisten aller Hautfarben sind gleich doof“?

            „Wenn sie sich nicht überzeugen lassen, sondern vielleicht zu Gewalt greifen, kann ich nur hoffen“

            Genau, du kannst nur hoffen.

            „dass die Mehrheitsgesellschaft sie daran hindert. Wir sollten deshalb vor allem dafür sorgen, dass die Mehrheit halbwegs logisch und menschlich denkt.“

            Ähm, ja. tut sie aber nicht. Schon jetzt nicht. Die Mehrheit glaubt an nahezu beliebige Doublebinds, sofern sie massenmedial damit überkübelt wird…

            „Die Blödheit von Rassisten einer Sorte sozusagen zu spiegeln und sich damit selbst zum Rassisten einer anderen Sorte zu machen, ist der falsche Weg. Nicht nur weil es die Situation verschlimmert statt löst, sondern auch weil es genauso blöd ist.“

            Rassismus ist in homogenen Gesellschaften aber überhaupt kein Problem, nur in sehr heterogenen…

          • @AK Eine unwahre Aussage ist auch dann unwahr, wenn sie irgendwo mehrheitsfähig sein sollte. Alles was daraus geschlussfolgert wird ist falsch, auch wenn irgendwo eine Mehrheit glauben sollte es sei richtig.

            Wenn Rassisten Kollektive aufgrund von Hautpigmentierungen behaupten, dann gibt es diese Kollektive also trotzdem nicht, und Nichtrassisten haben keinen Anlass sie sich in irgendeiner Formzu eigen zu machen. Ich habe mit intelligenten, toleranten Negern mehr gemeinsam als mit weißen Rassisten, oder diese mit schwarzen Rassisten. Umgekehrt haben schwarze und weiße Rassisten vieles gemeinsam. Gemeinsamkeiten und Unterschiede manifestieren sich im Denken, nicht in körperlichen Äußerlichkeiten.

  10. Ich finde den Begriff der „Brasilianisierung“ sehr viel treffender als den großen Austausch.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Brasilianisierung

    „Brasilianisierung meint den Einbruch des Prekären, Diskontinuierlichen, Flockigen, Informellen in die westlichen Bastionen der Vollbeschäftigungsgesellschaft. Damit breitet sich im Zentrum des Westens der sozialstrukturelle Flickenteppich aus, will sagen: die Vielfalt, Unübersichtlichkeit und Unsicherheit von Arbeits-, Biographie- und Lebensformen des Südens.“

    Genau das ist es was wir z.Z. erleben. Ich war schon in Brasilien und kann nur sagen: ein Scheißland.
    Man darf sich von den schönen Stränden und den Samba-Mulattinnen nicht täuschen lassen: Es gibt große „Vielfalt“ der Hautfarben, Religionen und Kulturen, aber alle misstrauen einander oder hassen sich sogar. Trauen tut man nur seiner Familie (die viel größer ist als bei uns), seiner religiösen Gruppe (zahllose Sekten und Kirchen), und natürlich denen mit der gleichen Hautfarbe. Als Brasilianer fühlen die sich höchstens bei Fußballspielen. Kriminalität ist extrem hoch und extrem gewalttätig. Es herrscht größte materielle Ungleichheit, die Reichen sind sehr viel reicher (im Vergleich zur Mehrheit der Menschen). Brasilianische Parlamentsabgeordnete sind die bestbezahlten der Welt, sie verdienen bis zu 34.000 € im Monat (https://elpais.com/internacional/2006/11/15/actualidad/1163545202_850215.html), während es große Slums und Elendssiedlungen der Armen gibt.

    Ich denke dass es Interessengruppen gibt, die ein Interesse daran haben, solche Zustände auch in Europa herbeizuführen. Das wäre eine Verbindung von Großkapital, Politikern und Medienmenschen.
    Die einen wollen sich schlich bereichern (Man hat ja nie genug Geld, die Gier nach mehr hört auch bei einer Milliarde nicht auf), die anderen meinen, eine politische Mission zu haben (Abschaffung des Kapitalismus, des Patriarchats, der Herrschaft der Weißen), wieder andere handeln aus moralischen bzw. emotionalen Motiven, dem Wunsch, jedem Menschen, der in Not ist, zu helfen, egal wie und welche Folgen das hat.

    Dabei ergibt sich natürlich ein Widerspruch zwischen dem Interesse der Großkapitalisten, die Profite zu steigern und die Ungleichheit zu ihren Gunsten zu erhöhen, und dem Interesse der Linken, den Kapitalismus und die westliche Kultur zu zerschlagen. Warum die Linken das nicht sehen, weiß ich nicht.
    Warum nimmt Pro-Asyl Geld von George Soros an? Warum fördert die Linke die Massenzuwanderung in die Sozialsysteme Europas, was zu ihrer Zerstörung führen wird? Warum fördert die Linke die Zuwanderung von Muslimen, deren Weltbild (und Verhalten) genau das Gegenteil darstellt von dem, was die Linken (angeblich) wollen?

    • „ein Scheissland“

      Okay, danke für diese Perspektive, damit ist Karneval in Rio fuer mich endgültig gestrichen. War lange mal ein Lebensziel (wie Urlaub in Kalifornien, aber das hab ich schon verwirklicht).

    • Vieles ergibt schon Sinn, wenn man die antikapitalistische Rhetorik als Branding begreift bzw. ist eine tatsächliche geforderte Zerschlagung ja eher eine Randposition. Es sind ja eben nicht nur ultrareiche Turbokapitalisten die profitieren, sondern die tonangebende Basis der neuen Linken die aus Besserverdienern besteht oder zumindest aus Akademikern für die im Grunde kein echter Bedarf da ist.
      Die neue Linke mischt immer noch im Klassenkampf mit – nur führt sie den eben auch nach unten bzw. innerhalb der Mittelschicht selbst. So erklärt sich beispielsweise auch der Fokus auf das „weisse Privileg“, statt Solidarität. So kann man in Zunkuft noch stärker die Verteilung sozialer Hilfsleistungen nach Herkunft/ Hautfarbe und die Abkehr von Universalität rechtfertigen. In San Francisco läuft derzeit ein Pilotprojekt bei dem Mütter schwarzer bzw. mit Herkunft von pazifischen Inseln 1000 $ pro Monat erhalten. Früher hätte ich bei sowas, affirmative action etc. auch einfach nur gedacht „prima Sache“, aber im heutigen Kontext sieht das anders aus.

      Minderheiten mit anderem Weltbild sind in der linken Koalition solange kein Problem, wie die Widersprüche nicht zu offensichtlich nach außen getragen werden – ich denke da beispielsweise an das islamische Zentrum in München, auf dessen Website von erlaubten „symbolischen Schlägen“ für Frauen die Rede war, und das irgendwann mal für Empörung sorgte.
      Ich kannte deren Seite zufällig schon vorher – es hatte nämlich jemand eine Passage verlinkt, bei der davon die Rede war, dass muslimsche Frauen gemäß Koran eigentlich keine andersgläubigen heiraten dürften. Kann man als Hinweis sehen, warum es mit der Vermischung nicht so klappt, ganz ohne einheimische Rassengläubige.

      Es spielt natürlich auch Hubris eine Rolle und es ist Raum für Fehleinschätzungen da. Muslime werden hierzulande wohl eher erstmal nicht ins rechte Lager überlaufen, aber das gilt nicht für bestimmte Migrantengruppen allgemein, die AFD macht ja beispielsweise auch Werbung auf Russisch, und Trump kann nach einigen Umfragen gegenüber 2016 signifikant bei Latinos und der schwarzen Bevölkerung zulegen, wenn er auch bei der letzteren Gruppe wohl kaum 20% erreichen wird. Aber ich denke 15% reichen schon aus, um die Demokraten nervös zu machen, selbst wenn er die Wahl insgesamt verlieren sollte.

        • Lol, ja, ich habe schonmal von den grauen Wölfen gehört, in dem von mir geäußerten Kontext passt aber eher sowas wie die „Allianz Deutscher Demokraten“.

      • Ich finde die Kommentare diesen Samstag sehr spannend, vor allem sehen wir die Zersplitterung der Bevölkerung sehr gut. Vielleicht müssen wir endlich beginnen uns zu fragen, ob diese großen Staaten tatsächlich das sind, was Zukunft hat. Der Mensch hat hunderttausende von Jahren in kleinen Stämmen gelebt und überlebt. Nun sind diese, mit dem Niedergang der Familien endgültig weggefallen und er sucht einen neuen Stamm. Dies sind die Identitären Gruppen. Vielleicht müssen wir wirklich wieder zu den tribalen Verhältnissen der Vergangenheit zurückkehren und Zufriedenheit und einen gewissen Frieden zu erringen. So wie es im Moment läuft, wird es nur noch schlimmer.

        • „Vielleicht müssen wir wirklich wieder zu den tribalen Verhältnissen der Vergangenheit zurückkehren und Zufriedenheit und einen gewissen Frieden zu erringen.“

          Vielleicht, wir sollten uns aber im Klaren darüber sein, dass damit höchstwahrscheinlich auch ein weitgehendes Ende der hoch arbeitsteiligen Industriegesellschaft einherginge…

          Ich sehe das Optimum in Kleinstaaten, Österreich, Schweiz, Luxemburg, aber kulturell möglichst homogen besiedelt. Staaten die sich gegenseitig akzeptieren, möglichst direktdemokratisch sind und ihre Verteidigung in Bündnissen organisieren. Irgendwie so.

          • „Vielleicht, wir sollten uns aber im Klaren darüber sein, dass damit höchstwahrscheinlich auch ein weitgehendes Ende der hoch arbeitsteiligen Industriegesellschaft einherginge…“
            Das wird eh kommen, wenn die Vorräte an Erdöl und Erdgas zu Ende gehen. Auch die Erneuerbaren werden uns da nicht retten. Im Gegensatz zu dem Namen sind nämlich Solarzellen keineswegs aus erneuerbaren Rohstoffen gefertigt und auch die seltenen Metalle in den Windkraftanlagen sind keineswegs unendlich vorhanden. Und das Recycling ist da bisher nicht gut ausgereift.

            Nein, ich vermute wir werden früher oder später wieder zu einer einfacheren Lebensweise zurückkehren müssen, Aber ob ich das noch erleben werde glaub ich noch nicht. Bisher gibt es noch genügend Öl zum verbrennen, daher ist es mir egal.
            Allerdings wird die Tribalisierung bereits vorher einsetzen, da die Verteilungskämpfe ja langsam ansteigen werden und jeder versuchen will, mittels einer Gruppe das meiste für sich rauszuholen.
            Die Trennlinien werden vermutlich Hautfarbe und Religion sein, politische Überzeugungen vermutlich nur am Anfang, solange es noch nicht darum geht zu verhungern.
            Ich bezweifle aber, dass diese Gruppen demokratische sein werden, manche vielleicht aber keineswegs alle.

  11. Hi Christian,

    Zum einen wird ja gerade nicht „Ersetzt“. Es wird allenfalls „ergänzt“. Denn die Leute, die jetzt schon da sind, bleiben ja auch da. Sie bekommen nach wie vor Kinder und leben ihr vollkommen normales Leben.

    Dieses „allenfalls ‚ergänzt'“ kann ja trotzdem massive demographische Auswirkungen produzieren.

    Nehmen wir einmal an, nach der „Entdeckung“ Australiens wären die Engländer total friedlich geblieben (hätten also die Aborigines nicht mit Gewalt bekämpft), aber hätten trotzdem in gleichen Zahlen den australischen Kontinent besiedelt und Nachkommen gezeugt.

    Dann wäre Dein Argument „allenfalls ‚ergänzt'“ immer noch wahr. Aber Australien hätte sich ebenso massiv verändert, und die Aborigines würde ihre Heimat nicht mehr wiedererkennen.

    Und selbst wenn weiterhin alle total friedlich und demokratisch drauf wären – die Mehrheiten sind nun völlig andere. Soll man auf Uluru klettern dürfen? Lasst uns drüber abstimmen, ganz demokratisch!

    Zudem ist die Zuwanderung ja immer noch relativ gering.

    Wie passt das dann damit zusammen: „Wiener Schulen: 51 Prozent haben nicht Deutsch als Umgangssprache“

    Das sind ja zum allergrößten Teil Kinder, die in Wien geboren sind. Warum sprechen die untereinander kein Deutsch?

    Und hier zeigt sich noch etwas anderes: Gerade, wenn sie doch sehr heterogen sind (also aus ganz verschiedenen Kulturen kommen), wäre dann nicht Deutsch die einzige Lingua franca? Wie soll sonst ein Türke mit einem Araber sprechen?

    Die Daten zeigen offenbar, dass sie sich nicht nur mit Österreichern nicht „mischen“, sondern auch nicht mit Schülern aus anderen Kulturen. Es scheint einen starken Fokus auf die eigene Herkunftskultur zu geben.

    Gut, jetzt gebe ich persönlich nichts auf Konzepte wie „Rassenreinheit“ oder etwas in dieser Art.

    Ich glaube, hier sitzt Du ein wenig einem Strohmann auf (der gern von den Kritikern verbreitet wird, und die dominieren auch den Wikipedia-Artikel).

    Ich empfehle daher eine Primärquelle – zB von Martin Sellner (Identitäre Bewegung) selbst. Ab 3:30min wird es sehr inhaltlich.

    Kurz gesagt: Es geht vielen Vertretern der Austausch-Theorie gar nicht um Hautfarbe oder Ethnie. Wenn zB die meisten Menschen mit Migrationshintergrund „Philipp Röslers“ wären, würde das die wenigsten dieser Leute noch stören. (Wusstest du zB, dass der Chef der „tschechischen AfD“ ein Halb-Japaner ist?)

    Den „Identitären“ (im weiteren Sinne) geht es tatsächlich um Identität. Und sie nehmen wahr, dass gerade diese gemeinsame Identität verloren geht – gerade weil es eben *nicht* zu einer Vermischung und Assimilation kommt.

    Denn die Migration, die wir konkret in Deutschland derzeit erleben, sowie auch deren Nachkommen, kommen und wachsen in Kulturen auf, die eine sehr starke eigene Identität haben – und sie treffen auf eine deutsche Mehrheitsgesellschaft, die selbst ihre eigene Identität mehr und mehr verleugnet oder gar beschämt zurückweist. Es erscheint also für diese Menschen gar nicht attraktiv, sich als Deutsche zu identifizieren. Sehr gut dokumentieren das diese Interviews mit Türken in Köln.

    Ich habe mit meiner Ehe mit Südländerin natürlich auch schon mit Fräulein Schmidt und einem weiteren Kind auf dem Weg zur „Vermischung der Völker“ beigetragen.

    Wir sehen aber, dass viele migrantischstämmige in Deutschland endogam heiraten (also in ihrer Kultur), und deren Kulturen haben eben selbst starke Identitäten. Um bei Deinem Bild zu bleiben: Deren Nachkommen sind also keine Fräulein Schmidts, sie empfinden sich nur als „Signorinas“. (Quelle Sarrazin, „Deutschland schafft sich ab“)

    Was das (und die Migration) für Probleme ergeben kann, hat auch Jonathan Haidt hier gut zusammengefasst:

    Ach, wissenschaftlicher Unterbau lässt sich auch für Migrationspessimisten finden, siehe @JonHaidt und @SamHarrisOrg: pic.twitter.com/0158bvExJQ— Jorges (@jorges) June 4, 2019

    https://platform.twitter.com/widgets.js

    ~

    Hattest Du denn schon mal einen der „Sarrazine“ gelesen? Google zeigt mir, dass er ein paar Mal in dem Blog hier vorkommt, aber eher als Metapher für etwas Böses. 😉

    Ich hatte „Deutschland schafft sich ab“ auch erst mit Verspätung 2013/14 gelesen, gerade wegen dieses negativen Framings vorher dachte ich, dass er viele meiner „moralischen Axiome“ eh nicht teilt.

    Ich war dann aber völlig überrascht, wie unglaublich faktenreich das Buch ist. Nahezu an jedem Absatz eine Fußnote, die auf eine überprüfbare Quelle verweist.

    Ein weiteres gutes Buch von ihm ist „Wunschdenken“, insbesondere im ersten Kapitel beschreibt er gut das Konzept des Sozialkapitals in einer Gesellschaft, und wie es mit steigender Heterogenität verloren geht. Da bezieht er sich, wie hier oben Haidt, auch auf Durkheim.

    Ähnlich wie für mich Dein Blog und Harald Eias „Hjernevask“ ein Augenöffner bei Geschlechtern waren, war es Sarrazin bei Migration und Demographie. 🙂

    • Wenn zB die meisten Menschen mit Migrationshintergrund „Philipp Röslers“ wären, würde das die wenigsten dieser Leute noch stören.

      Das sehe ich auch so. Der Migrationshintergrund einer Person ist egal. Wichtig ist nur, dass sie sich in die bestehende Gesellschaft integrieren und keine Parallalgesellschaften entstehen. Die Integration wird aber umso schwerer, je größer die kulturellen Differenzen, also die Prägung der Menschen, sind. Große Differenzen begünstigen bei ausreichender Menge an Menschen mit gleicher Prägung die Bildung von Parallelgesellschaften, da die Menschen dann leicht untereinander heiraten können. Und wenn sich das erst mal manifestiert hat, pflanzt sich das mit den Generationen fort. Das sieht man bei den heutigen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund, bestes Beispiel Mesut Özil. Eine sachliche Debatte über das Thema konnte natürlich nicht geführt werden.

    • Oh, eine (Rechts-) Identitärer hat sich hierher verirrt! Habe ich erst gar nicht mitbekommen…
      Du wirfst ein paar Fragen auf, auf die ich gerne eingehe:

      1. „Dieses „allenfalls ‚ergänzt’“ kann ja trotzdem massive demographische Auswirkungen produzieren.“
      Hat es bereits. Die größte Gruppe mit „Migrationshintergrund“ haben in Deutschland einen polnischen solchen – Pi mal Daumen 4 Millionen.
      Die taugen nur nicht für die „Diskussion“.
      Den Linksidentitären sind sie zu weiß und den Rechtsidentitären zu katholisch.

      Es wird auch gerne von beiden identitären Fraktionen „vergessen“, dass wir unter Helmut Kohl (CDU) die identische Debatte schon einmal geführt haben in Sachen „Spätaussiedler“. Auch da gab es einen „Mangel an Fachkräften“, der zu einem Zuzug von u.a. Russen, Polen und Rumänen geführt hat, deren deutsche Wurzeln eher sehr wurzelig waren, um es vorsichtig auszudrücken.

      2. „Wie passt das dann damit zusammen: „Wiener Schulen: 51 Prozent haben nicht Deutsch als Umgangssprache“

      Weil Wien eine Großstadt ist und Menschen mit Migrationshintergrund bevorzugt in Großstädte ziehen.
      In ganz Österreich ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund halb so groß.
      In Deutschland verhält es sich ebenso und unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland.
      Das Problem ist, 70% der Deutschen wohnen in Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern, so dass speziell die Großstädte ein komplett falsches Bild der tatsächlichen Verhältnisse im ganzen Land abbilden.

      3. „Den „Identitären“ (im weiteren Sinne) geht es tatsächlich um Identität. Und sie nehmen wahr, dass gerade diese gemeinsame Identität verloren geht.“

      Was einerseits mit Entsolidarisierung und Vereinzelung zu tun hat. Und mit politischen „Experimenten“, nämlich z.B. die fünf neuen Bundesländer gezielt in Niedriglohnländer zu verwandeln und das politische Ziel, bundesweit die gleichen Lebensverhältnisse herstellen zu wollen – und sich darauf zu verpflichten – zu beerdigen. Dann einen „race to the bottom“ zu etablieren.

      Mit dem Effekt, dass diese Deutschen u.a. länger für weniger Geld arbeiten, was die anderen Deutschen mit der vorgeblich identischen „Identität“ nicht gestört hat.
      Die gemeinsame soziale und nationale Identität zerstören und sinnlose Surrogate in Form einer „geistig-moralischen Wende“ oder eines zeitgeistigen „Neo-Nationalismus“ anzubieten ist ein Spielchen der letzen 37 Jahre. Insgesamt sollte man dazu übergehen, die Menschen mehr Flaggen essen zu lassen, wenn sie sich kein Brot mehr leisten können. /sarcasm

      4. „Denn die Migration, die wir konkret in Deutschland derzeit erleben, sowie auch deren Nachkommen, kommen und wachsen in Kulturen auf, die eine sehr starke eigene Identität haben“

      Jup. Z.B. aktuell eine türkische nationale Identität, die Großmachtträume beschwört und kaum verbergen kann, weder kann sich dieser Staat den militärischen Expansionismus leisten, noch, dass die Konzentration des Reichtums in immer weniger Händen unter eben der Herrschaft zugenommen hat, die die nationale und religiöse Identität der „Gleichheit“ unter nationalem Vorzeichen beschwört.
      Das ist quasi ein „Naturgesetz“ – last exit Ungleichheit: Nationalismus.
      Dass die AKP über Finanzierung der Imame ideologisch in Deutschland hineinwirkt, sollte uns allen zu denken geben (von der von Saudi-Arabien ganz zu schweigen).

      5. „Ich hatte „Deutschland schafft sich ab“ auch erst mit Verspätung 2013/14 gelesen, gerade wegen dieses negativen Framings vorher dachte ich, dass er viele meiner „moralischen Axiome“ eh nicht teilt.“

      Ich habe es früh gelesen und nach zwei Dritteln aufgegeben, weil mir die offensichtlichen Halbwahrheiten, offenen Lügen und Widersprüche zu sehr auf die Nerven gegangen sind und weil er selbst in Biologie und Statistik eine absolute Niete ist.
      Um dich zu beruhigen, Naika Foroutan ist Sarrazin von „links“. Ihr „Die postmigrantische Gesellschaft“ nimmt es in allen Kriterien locker mit Sarrazin auf.

      • Die größte Gruppe mit „Migrationshintergrund“ haben in Deutschland einen polnischen solchen – Pi mal Daumen 4 Millionen.
        Die taugen nur nicht für die „Diskussion“.
        Den Linksidentitären sind sie zu weiß und den Rechtsidentitären zu katholisch.

        Mit anderen Worten: Sie fallen überhaupt nicht auf. Und das liegt nicht zwingend an der Hautfarbe. Denn weißt Du, wer noch keine Rolle in der „Diskussion“ spielt? Die vielen Vietnamesen in Ostdeutschland. Oder die Japaner in Düsseldorf. Woran liegt das wohl?

        Und zurück zu den „Polen“: Frag die doch mal, ob sie sich als Polen oder Deutsche sehen. Und dann vergleiche das mal mit diesen Antworten.

        Weil Wien eine Großstadt ist und Menschen mit Migrationshintergrund bevorzugt in Großstädte ziehen.

        Bloß warum reden die im Alltag kein Deutsch? Das hast Du gar nicht beantwortet, und darum ging es doch in dem Punkt.

        Wenn die These ist, dass die Migranten sich irgendwann einfügen und Teil der Mehrheitsgesellschaft werden (wie die „Polen“ oben), warum sprechen dort Kinder, (die dort geboren sind) im Alltag kein Deutsch?

        Und was sprechen sie dann sonst mit Kindern anderer Herkunftskulturen? Oder sprechen sie mit denen gar nicht?

        Was einerseits mit Entsolidarisierung und Vereinzelung zu tun hat.

        Dein Erklärung würde auch auf Polen oder Ungarn passen. Hast Du dort auch den Effekt der verlorenen Identität dort auch?

        Im Übrigen: Die Migraten empfinden ja gerade eine besonders starke Identität. Nimmt man Deine Erklärung, heißt das also, sie
        werden besonders gut bezahlt?

        Dass die AKP über Finanzierung der Imame ideologisch in Deutschland hineinwirkt, sollte uns allen zu denken geben (von der von Saudi-Arabien ganz zu schweigen).

        Hier sind wir uns immerhin einig, dass es da ein Problem gibt.

        Um dich zu beruhigen, Naika Foroutan ist Sarrazin von „links“. Ihr „Die postmigrantische Gesellschaft“ nimmt es in allen Kriterien locker mit Sarrazin auf.

        Danke für den Tipp!

      • „Und mit politischen „Experimenten“, nämlich z.B. die fünf neuen Bundesländer gezielt in Niedriglohnländer zu verwandeln“

        Da musste man nichts gezielt verwandeln. Die DDR war nun mal kein Hochlohnland.

        • @JC Denton:

          »Da musste man nichts gezielt verwandeln. Die DDR war nun mal kein Hochlohnland.«

          Wozu hat man ihnen dann die Segnungen des Kapitalismus versprochen? Vom Staatssozialismus zum demokratischen Sozialismus hätte völlig ausgereicht!

          • Na ja, Sozialismus ist nicht genau genug definiert. Eine Planwirtschaft hätte die Demokratisierung nicht überlebt, da bin ich sicher. Die wollte auch niemand mehr, weil sie eben nicht funktionierte. Nicht zuletzt deswegen gab es ja auch den ganzen Apparat, der sie ständig ideologisch decken und schützen musste, da sie ein ideologischer Kernbestandteil von diesem ganzen Marxismusquark ist.

            Zur Zeit der Einigung kam die BRD der Utopie vom Sozialismus auch noch ziemlich nahe, es gab relativ hohes Arbeitslosengeld, es gab Sozialhilfe, man konnte sich mit Arbeit verwirklichen und eine Existenz aufbauen oder auswandern, wenn es einem gar nicht gefiel. Man hatte ansatzweise sowas wie Meinungsfreiheit, man musste nicht zum Militär, sondern konnte seinen pazifistischen Neigungen nachgehen etc. pp. man konnte sich sogar noch der Illusion hingeben, in einer Art Demokratie zu leben.

            Die meisten Ostdeutschen können dankbar sein, für die Kraftanstrengung die Westdeutschland unternommen hat (auch wenn die oft nicht uneigennützig war), aber jeder Vorteil wird halt auch durch Nachteile erkauft. Ich weiß aber von meinen Eltern, dass die da keinerlei Geduld hatten und vor allem die alte Nomenklatura unbedingt weghaben wollten, weil sie immer Angst vor einem Rückschlag hatten.

      • Das ist mir im Nachhinein nochmal aufgefallen:

        Und mit politischen „Experimenten“, nämlich z.B. die fünf neuen Bundesländer gezielt in Niedriglohnländer zu verwandeln

        Ist nicht das genaue Gegenteil passiert? Die Einführung der D-Mark im Kurs 1:1 hat doch die Löhne extrem angehoben, ja quasi verfünfacht. Und so führte dass auch dazu, dass plötzlich die meisten DDR-Betriebe international nicht mehr wettbewerbsfähig waren.

        *Davor* war die DDR tatsächlich ein Niedriglohnland, so hatte zB. IKEA dort produzieren lassen.

        Wenn das Ziel gewesen sei, im Osten ein Niedriglohnland zu haben – warum hat man die D-Mark überhaupt, oder zu diesen Kurs eingeführt?

    • Du gibst viele wichtige und nachweisbare Punkte an, die von den Crumaristen mit linksideologischen Argumenten (Vorsicht: Oxymoron) einfach mal in den Dreck gezogen werden. Daran hast Du dich wohl eh schon gewoehnt, so wie ich, in der heutigen Zeit des „new normal“.

      Christian sagt:
      […Zudem würde sich „das deutsche Volk“ bei dem gegenwärtigen Stand ebenso verringern, wenn alle Ausländer nicht da wären. Denn auch ohne Ausländer würden sie nicht mehr Kinder bekommen. …]

      Das ist eben nur zum Teil richtig. Die zusaetzliche Belastung der Sozial- und Steuerkassen durch Millionen von Auslaendern, die sich weder wirtschaftlich noch sonstwie integrieren, laesst den deutschen Familien weniger Geld, um sich eine grosse Familie leisten zu koennen. Die Gesamt-Abgabenlast des Durchschnittsverdieners (inkl. sog. Arbeitgeberbeitraege) liegt um die 70%. Nun kann man sagen, der Trend zum raeuberischen Staat besteht schon lange. In meiner Lebenszeit hat nur Kohl ein mal versucht die Steuerlast ein wenig zu senken, was aber durch den Soli kurz darauf wieder komplett einkassiert wurde. Ein einmal eingefuehrter Sozialstaat hat genauso eugenische Effekte, wie das was die Eugeniker Anfang des 20 Jh. in die andere Richtung ertraeumten. Bis dahin war es, fuer 100 Tausende von Jahren, ganz normal, dass sich arme Familien weniger Kinder leisten konnten als reiche Familien. Von daher ist es doch nicht verwunderlich, dass Schueler, die in Mathe und Naturwissenschaften komplette Versager sind, trotzdem das Abi hinterher geworfen bekommen, um dann „irgendwas mit Soziologie“ zu studieren, wo sie ihre Unkenntnis elementarer Prozentrechnung mir viel Geschwalle zuschuetten koennen. Die Auslaender sind eben nur die sichtbare Spitze des Eisbergs – die 6/7 darunter haben wir uns selbst eingebrockt.

      Mehr landeseigene Verbraucher zu haben ist im Interesse der Milliardaers-Sozialisten (Neoliberal-Sozialisten). Die Finanzierung der vielen Verbraucher ohne eigenes Einkommen kommt zu knapp 50% aus Verbrauchssteuern. (siehe: https://luismanblog.wordpress.com/2016/04/05/wer-finanziert-deutschland/ ) Der Beitrag der ‚oberen Zehntausend‘ zu den Verbrauchssteuern ist minimal gegenueber den anderen 80 Millionen. Auch die Steuern auf persoenliches Einkommen (knapp 40% des Gesamtsteueraufkommens) werden immer noch ueberwiegend von normalen Lohnempfaengern gezahlt, die Masse macht’s. Der Milliardaers-Sozialist hat kein Problem mit Steuererhoehungen, so lange er weiterhin einen sicheren Absatzmarkt hat.

      Vor allem durch den Sozialstaat und damit die Abkehr von der Meritokratie hat sich ein seltsamer Effekt eingestellt. Viele Rechte und Religioese schimpfen immer ueber die ‚Fernstenliebe‘ welche an die Stelle der Naechstenliebe trat. Das halte ich fuer falsch. Es ist einfach so, dass der Hass auf den eigenen deutschen Nachbarn, der sich im Umverteilungsstaat wohl fuehlt, maechtiger ist, als der Hass auf irgendwelche Fremden, die man gar nicht kennt. Umgekehrt ebenso, der Hass auf den geizigen Meritokraten im Nachbarhaus, der den ‚armen Leuten‘ nichts von seinem Reichtum abgeben will (und das bei einer 70% Abgabenquote, absurd). Und aus diesem gegenseitigen, nachbarschaftlichen Hass, entstehen diese Ideologie-Blasen, in denen man eigentlich nie jemanden trifft, der voellig entgegengesetzter Meinung ist.

      Gerade dieser Blog hier ermoeglicht noch diese Diskussion – auch wenn Crumar jeden gegenteiliger Meinung gleich als boesen Nazi brandmarkt und ich ihn im Gegenzug als depperten Kommunisten. Spass muss sein 😉

      • Du bist schon so oft in diesem Forum der Lüge und der Verdrehung von Fakten überführt worden, dass ich dich mit einem solchen Label gar nicht versehen muss.
        Deine notorischen Probleme mit Wahrheit und Wahrhaftigkeit sind hier bekannt – ob sie die Ursache deiner politischen Einstellung oder vice versa sind, ist mir persönlich egal.

      • Du gibst viele wichtige und nachweisbare Punkte an, die von den Crumaristen mit linksideologischen Argumenten (Vorsicht: Oxymoron) einfach mal in den Dreck gezogen werden. Daran hast Du dich wohl eh schon gewoehnt, so wie ich, in der heutigen Zeit des „new normal“.

        Ich mag dieses Forum, weil die „Rechten“ (ist für mich kein Schimpfwort) hier auf Argumente eingehen und der Umgang untereinander in aller Regel zivilisiert ist. Du aber gehörst definitiv nicht zu dieser Sorte und wärst im Gelben besser aufgehoben.

        • Noch so’n Bully der andere zum Schweigen bringen will. Wenn das hier so ein Saftladen wie Facebook oder Twitter wird, dann gehe ich von selbst. Aber die Entscheidung darueber liegt beim Blogbetreiber Christian, nicht bei crumar oder Pjotr.

  12. Bezugnehmend auf die Überschrift des Fadens:

    Teile der regressive Linken haben diese Phantasien vom Grossen Austausch, und selbst von der Zucht eines neuen Menschentyps tatsächlich.

    Das wird von Neuen Rechten vielleicht überbewertet, aber da versteh ich ihre Befürchtungen:
    Jede geistige Blähung kann heute in Rekordzeit zu einer Gesetzesvorlage mutieren, auch gegen das Grundgesetz, solange sie nur „zeitgemäß“ ist.

    Eine rassistische und sexistische Widerwärtigkeit, die ich grade in linken Publikationen immer häufiger finde:

    Deutschen/weissen Frauen wird geraten, sich mit muslimischen Migranten zu paaren. Weil die Jungs ja Last haben. Dass diese Jungs unverheiratete Frauen als „Nutten“, Freiwild ansehen, wird von den feministischen und linken Autoren gar nicht thematisiert.

    Umgekehrt werden deutsche/weisse Männer ausdrücklich aufgefordert, sich von schwarzen oder asiatischen Frauen fernzuhalten(nein, ich habe diesbezüglich keinen Fetisch).

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Linke haben Phantasien, die von Rechten zurecht argwöhnisch beäugt werden.

    • „Deutschen/weissen Frauen wird geraten, sich mit muslimischen Migranten zu paaren. […] Umgekehrt werden deutsche/weisse Männer ausdrücklich aufgefordert, sich von schwarzen oder asiatischen Frauen fernzuhalten […]“

      Wer rät das „deutschen/weissen Frauen“, wer fordert deutsche Männer zu etwas auf und in welchem Rahmen soll das bitte geschehen? Sorry, aber ohne Ross und Reiter zu nennen, ist das nur Geraune, welches auf mich ziemlich paranoid wirkt.

        • Vorläufige Antwort:
          Die Forderung (oder Empfehlung) an weisse Frauen, sich mit Muslimen einzulassen, kam von einem männlichen taz- Autor.
          Dieser Artikel wurde auch von Linken hart kritisiert.
          Ob ich ihn wiederfinde, ob er inzwischen gelöscht wurde (mit Wahrscheinlichkeit),steht alles in den Sternen. Ich such bis Montag, wenn bis dahin nix gefunden, hab ich argumentativ verloren.

          • Mir geht es weniger um die tatsächlichen Artikel an sich, ich zweifele nicht daran, daß irgendwo im linken Lager auch diese Position vertreten wird.

            Aber kann man aus einer Handvoll TAZ-Artikeln wirklich eine so allgemeine Aussage wie

            „Deutschen/weissen Frauen wird geraten, sich mit muslimischen Migranten zu paaren. […] Umgekehrt werden deutsche/weisse Männer ausdrücklich aufgefordert, sich von schwarzen oder asiatischen Frauen fernzuhalten […]“

            ableiten? Ich meine, wenn solche Ratschläge in der Bravo (gibt’s die noch?) stehen würden, oder in irgendwelchen Schulbüchern, dann wäre das für mich tatsächlich eine Diskussionsgrundlage, aber ein paar Artikel in der TAZ?

          • Pardong, mein Fehler, die Autorin des gemeinten Textes ist eine deutsche Frau.
            „Weniger Sex als im Libanon“
            Kann ich wieder mal nicht verlinken.
            Der Text ist m.E. an Dummheit und Boshaftigkeit gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen nicht zu überbieten.

            Und solche Texte finde ich haufenweise (von Fems unkritisiert) in den Medien.

          • https://archive.is/qcZF8 @Blue Jaw: nimm doch https://archive.is

            “ Protokoll eines Deutscharabers: „Weniger Sex als im Libanon“
            Die Islam-Debatte hat Auswirkungen in den deutschen Schlafzimmern. Mohammed sagt, deutsche Frauen wollten nicht mit einem Muslim schlafen. Also tarnt er sich.“

            Ist aber keine Quelle für die von dir behaupteten Aufforderungen…

            mit dem Addon Adguard kann man Elemente einer Seite weg-klicken (oberster Menü-Punkt)

      • Gibt es gerade öfter solche Meldungen. Weiße würde schwarze Kinder auch nur adoptieren, um nicht als Rassisten da zu stehen usw.

  13. [i]“Man kann natürlich dafür sein bestimmte Elemente einer Kultur, die einem gefällt zu erhalten.“[/i]

    Das allein ist ja heute schon „Nazi“ bzw. „altmodisch“.

    Die Politik redet uns ein, wir „brauchen“ DRINGEND (egal welche!) Zuwanderung, sonst kann unser „Wohlstand“ nicht erhalten werden. Ich finde aber Deutschland kann ruhig auf 50 Millionen „runterschrumpfen“, sich neu organisieren und trotzdem leistungsfähig wie sonst auch sein.

    [i]“Deutschland ist schon immer eine starke Vermischung von Völkern gewesen, da es umgeben von anderen Nationen ist.“[/i]

    Mag sein, aber wir sind nicht vom Nahen Osten oder Afrika umgeben 😉 Ich fände es angenehmer, wenn bei uns mehr Westeuopäer (Dänen, Franzosen, Holländer, …) wären.

  14. Sicher gibt es auch Menschen, die es für eine positive Utopie halten, eine multikulturelle und multiethnische Welt herbei zu führen und meinen, dass dann weniger Konflikte gäbe. Dazu muss man allerdings sehr verblendet und realitätsblind sein.

        • Bei Leuten wie Mounk und diversen anderen Semiprominenten die in selbe Kerbe schlagen dürfte es vermutlich denkbar einfach zugehen: Persönliche Kränkung (in seinem Fall wegen jüdischem Hintergrund) von der Kindheit an erfahren, sich nicht integriert gefühlt, Deutschland verlassen. Schlussfolgerung: Deutschland hat ein Problem mit Fremdheit. Gibt es mehr Fremde, löst sich das von selbst.

          Realität ist das doch etwas komplizierter, auch deswegen weil eben nicht so viele hochintellektuelle potentielle Mounks herkommen, und nicht erfolgreiche Integration mitunter andere Konsequenzen als Auswanderung und das Verfassen von Büchern darüber hat.

          • Mounk war schon Mihigru:
            „Yascha Mounk ist der Sohn einer Jüdin, die im Jahr 1969 mit ihren Eltern auf Grund einer Säuberungswelle in der Kommunistischen Partei Polen verlassen hatte. Er wuchs in verschiedenen kleinen Städten in Deutschland auf. Aufgrund diverser Erfahrungen fühlte er sich immer als Fremder in seinem Geburtsland“

            Eine dieser erfolgreichen Integrationsgeschichten. Wir geben anderen Zuflucht und die wenden sich dann gegen uns. Woran bitte erkennt man einen Juden denn? Der hat ja noch nichtmal einen Namen, den man zuordnen könnte, weder als polnisch noch als jüdisch. Ich hatte Klassenkameraden die hatten sehr viel osteuropäischere Namen und die waren so „deutsch“ wie irgendwas.

            Der Typ ist auch nicht irgendwer, der ist super vernetzt und folgt einer Agenda, das findet man natürlich nicht im Wiki-Artikel (schaut euch den mal im Vergleich an), sondern nur auf „rechten“ Websites, ich hatte das schonmal zusammen getragen:
            https://allesevolution.wordpress.com/2020/07/04/selbermach-samstag-297-04-07-2020/#comment-499202

            Aber am Ende heißt es immer: nein, keine Verschwörung, alles Zufall.

    • „multikulturelle und multiethnische Welt herbei zu führen“

      Ein Problem gibt es immer genau dann, wenn „Kulturen“ oder „Ethnien“ mit stark differierenden Einkommensschichten korrelieren. Wenn es allen einigermaßen gut geht, interessiert sich kein Mensch für die unterschiedlichen Gepflogenheiten des Nachbarn und muß auch seine Ängste und Sorgen nicht auf „das Fremde“ projizieren. Sieht man, wenn man sich die Geschichte von Gebieten ansieht, in denen verschiedene „Kulturen“ über Jahrhunderte auf engem Raum gelebt haben. Beispiel: Thessaloniki.
      Salonica, City of Ghosts: Christians, Muslims and Jews, 2005, Mark Mazower.

      Deutschlandfans sollten mal nachlesen, wie lange es Deutschland als Nationalstaat gibt (spoiler alert: nicht sehr lange) und wie es hier „bei uns“ vorher jahrhundertelang aussah: Jedenfalls nicht „kulturell einheitlich“. Die insbesondere im europäischen Vergleich sehr junge „deutsche Identität“, auf die sich viele Migrationsgegner berufen, hat in den letzten 3 Jahrzehnten nicht mal die Wiedervereinigung verkraftet, und der Norddeutsche war und ist dem Bayern immer noch weitaus fremder als der Bayer dem Österreicher oder Deutsch-Schweizer.

      Daß 80 Millionen Deutsche mal eben „ersetzt“ oder „wegergänzt“ werden oder gar „aussterben“, weil die Zahlen jetzt ein bisschen zurückgehen, ist der größte Quatsch aller Zeiten. Wer sowas glaubt, liest bitte nach, wie multiplikatives Wachstum funktioniert und wie hoch die Verfallsrate des deutschen Qualitätsbürgers tatsächlich ist. (Selbst das ist noch eine Milchmädchenrechnung, weil keine gesellschaftlichen Dynamiken einbezogen werden, die berücksichtigen, daß ab bestimmten Punkten das biodeutsche Kinderkriegen auch wieder attraktiver wird.)

      Ich hatte mal einen Arbeitskollegen aus dem Senegal, der nach 8 Jahren D mit 2 hiesigen Weißweibchen Kinder hatte, wie auch mit seiner Frau in der Heimat, zu der er auch plante, wieder zurückzukehren, nachdem er hier genug verdient hatte (IT Branche). Irgendwann erzählt er mir dann, daß D seiner Ansicht nach „von Türken überrannt“ werde. Das mal zur Komplexität der „Kulturfrage“. Sehr netter Kerl übrigens, mit dem man hervorragend zusammenarbeiten konnte. Ich musste nicht mal Wolof lernen.

      Was bei der Debatte auch schnell vergessen oder gar nicht erst bedacht wird, ist, daß die weltweit extrem hohe Flüchtlingszahl (jetzt knapp 80 Millionen, an denen Merkel NICHT schuld ist) nicht spurlos an Europa vorbeigehen kann, da helfen auch keine Mauern oder „Grenzen dicht“ Fantasien, mit dieser Realität muß man leben und sich darauf einstellen.

      https://www.unhcr.org/figures-at-a-glance.html

      Diese Zahlen sind das Resultat komplexer, weltweiter Probleme der Moderne, insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, die, wenn überhaupt, nur global gelöst werden können und nicht durch Einigeln in die „Festung Europa“ oder Deutschland. Also Probleme wie exponentielles Wachstum und Produktion von Gütern im industrialisierten Westen, halbgare „Entwicklungshilfe“ für die 3. Welt, beständiges Ignorieren der Umkehrung der Alterspyramide (Rentensystem), Fehlen einer gesamteuropäischen politischen Richtung, wodurch Unsicherheit und Zukunftsängste gefördert werden, Klimawandel, usw.

      Kurz- und mittelfristig kann die EU versuchen, Flüchtlingsströme in den Ursprungsländern zu begrenzen, z.B. durch dortige Einführung biometrischer Pässe und entsprechender Datensammlung, durch Drohnenüberwachung der Saharagrenzen, etc. Solche Maßnahmen sind auch bereits aktiv oder in Planung, aber das kostet viel Geld und wird politisch auch nicht an die große Glocke gehängt, weil man insbesondere in Afrika dafür mit Staaten zusammenarbeiten muß, die von Menschenrechten nicht ganz so viel halten wie die EU. Man hätte damit schon vor 30 Jahren anfangen müssen, aber solche „Vorsorge“ hätte man dem EU Steuerzahler, der heute über die Wilden in seinem Stadtpark meckert, damals nicht verkaufen können.

      Ein weiteres Problem der „replacement“ Debatte sind massiv über- und unterschätzte Zahlen. Standardbeispiel Muslime in Europa:

      Klicke, um auf ipsos-mori-perils-of-perception-charts-2016.pdf zuzugreifen

      Der durchschnittliche Deutsche dachte 2016, D bestünde zu 21% aus Muslimen (Realität 5%).

      Ähnliches für Mord, Terrorismusgefahr, etc.

      Weitere Wahrnehmungsprobleme:
      https://www.ipsos.com/ipsos-mori/en-uk/perils-perception-2017

      • „Also Probleme wie exponentielles Wachstum und Produktion“

        muß heißen

        „Bei uns (im Westen) haben wir dagegen Probleme wie …“

      • Ach ich weiß nicht, das kommt mir zu sehr lokalbezogen. Ich kenne einige Länder im Osten (nein, nicht Ungarn) die deutlich besser mit der Migration fertig geworden sind. Und nein, sie sabotieren es nicht, dennoch wollen Migranten da nicht hin (und das nicht wegen dem Wetter).
        Mit einzelnen Individuen kommt man (fast immer) klar, sofern er das auch will. Ich habe früher auch mit Gastarbeitern aus der Türkei gut zusammen gearbeitet.
        Dennoch mag ich es nicht, das ganze Stadteile meiner Stadt mir mittlerweile fremd vorkommen. Ungeachtet dessen, dass unsere Stadt immens viel Geld da versenkt und das immer noch nicht genug ist. Dagegen verkommen hier die eher ruhige Stadteile. Mein Freund sagte mal (als Fahrradfahrer), irgendwann wird er in einem Schlagloch ganz verschwinden.
        Und dieser Zustand ist politisch gewollt und alle Politiker (auch unsere komunalen) versuchen uns zu verkaufen, dass es ganz sicher ganz toll sein wird. Und das seit zig Jahren, wir müssen halt uns nur noch mehr anstrengen und noch mehr Geld investieren (auch wenn die Stadt de facto pleite ist).
        Aber nein, das ist nicht „alternativlos“ und unumgänglich. Am meisten kotzt es mich an, dass man diese Probleme noch nicht mal ansatzweise artikulieren und diskutieren kann. So ohnmöchtig, wie hier Deutschland im Strudel der Globalisierung dargestellt wirt, ist eigentlich nur die Verweigerung einer sinnvollen Diskussion.

      • „Der durchschnittliche Deutsche dachte 2016, D bestünde zu 21% aus Muslimen (Realität 5%).“

        Das ist jetzt aber spannend, woher weißt du denn, wieviele es gibt? Muslime werden m.W. nicht zentral erfasst (anders als bei den christlichen Konfessionen), eine Erfragung gilt als wenig schicklicher bis rassistischer Verstoß gegen die angestrebte Egalität aller Weltanschauungen.

        Ich habe das Thema schon vor bestimmt 15 Jahren diskutiert und schon damals geisterte die 4 Mio-Muslime Zahl, mehr oder weniger unbelegt, durch die Gegend. Dass sie 2016, nachdem über eine Million sunnitischer Zuwanderer hier angekommen sind, immer noch gelten soll, erscheint mir vollkommen unplausibel, in Anbetracht von Familiennachzug und fortgesetzter Zuwanderung aus Afrika und nahem Osten, gehe ich mittlerweile von einer viel größeren Anzahl aus.

        „Ähnliches für Mord, Terrorismusgefahr, etc.“

        Ja, das spinnen wir uns alles nur zusammen. Ich weiß noch sehr genau, dass wir im heise-Forum vor 2015 stolz darauf waren, dass Deutschland keinen islamischen Terrorismus hatte und sahen die Beteiligung an diversen amerikanischen Abenteuern daher kritisch. Mit den Türken hatte Deutschland weitgehend Glück (von diversen Parallelgesellschaften abgesehen) und die Zuwanderung war derart gedrosselt, dass es nur wenige sichtbare Probleme im Alltag gab.

        Das ist alles weg, die Behörden bemühen sich bei jedem „in eine Menge gefahren“ und „mit einem Messer herumgefuchtelt“ gleich die geistige Unzurechnungsfähigkeit zu prognostizieren (die würde ich frei Haus jedem Strenggläubigen ausstellen), damit das nur ja unter der Decke bleibt, aber statistisch sieht man da nichts? Das kannst du einem der Märchenonkel von „Factcheckern“ erzählen. In einem Land, in dem ein hitlergrüßender Afghane und hingeschmierte Hakenkreuze an der Tür vom AfD-Parteibüro als „rechte Straftat“ gewertet werden, während man Sachen wie die Silversternacht in Köln unter der Decke zu halten versucht, darf man keiner Statistik mehr trauen. Die politisch Korrekten biegen, verfälschen und verdunkeln schon seit Jahren.

        Man hat das schon bei der EU-Osterweiterung erlebt, nach der in grenznahen Gebieten die Kriminalität hochschnellte. Statistisch gesehen will man nichts bemerkt haben, vielleicht auch deshalb, weil man dort aus Spargründen die Polizei zusammengestrichen hat. In Berlin verfolgt man kleinere Diebstähle ja angeblich auch nicht mehr, weshalb sie auch gar nicht mehr angezeigt werden, in der Folge wird dann dummdreist ein Absinken der Kriminalitätsrate von den verantwortlichen Politikern gefeiert…

    • „multikulturelle und multiethnische Welt herbei zu führen“

      Ein Problem gibt es immer genau dann, wenn „Kulturen“ oder „Ethnien“ mit stark differierenden Einkommensschichten korrelieren. Wenn es allen einigermaßen gut geht, interessiert sich kein Mensch für die unterschiedlichen Gepflogenheiten des Nachbarn und muß auch seine Ängste und Sorgen nicht auf „das Fremde“ projizieren. Sieht man, wenn man sich die Geschichte von Gebieten ansieht, in denen verschiedene „Kulturen“ über Jahrhunderte auf engem Raum gelebt haben. Beispiel Thessaloniki:
      Salonica, City of Ghosts: Christians, Muslims and Jews, 2005, Mark Mazower.

      Deutschlandfans sollten mal nachlesen, wie lange es Deutschland als Nationalstaat gibt (spoiler alert: nicht sehr lange) und wie es hier „bei uns“ vorher jahrhundertelang aussah: Jedenfalls nicht „kulturell einheitlich“. Die insbesondere im europäischen Vergleich sehr junge „deutsche Identität“, auf die sich viele Migrationsgegner berufen, hat in den letzten 3 Jahrzehnten nicht mal die Wiedervereinigung verkraftet, und der Norddeutsche war und ist dem Bayern immer noch weitaus fremder als der Bayer dem Österreicher oder Deutsch-Schweizer. Mit „national“ war und ist es bei „uns“ nicht so weit her, wie es einige glauben, die nie über die Grenzen ihres Dorfes rausgekommen sind.

      Daß 80 Millionen Deutsche mal eben „ersetzt“ oder „wegergänzt“ werden oder gar „aussterben“, weil die Zahlen jetzt ein bisschen zurückgehen, ist der größte Quatsch aller Zeiten. Wer sowas glaubt, liest bitte nach, wie multiplikatives Wachstum funktioniert und wie hoch die Verfallsrate des deutschen Qualitätsbürgers tatsächlich ist. (Selbst das ist noch eine Milchmädchenrechnung, weil keine gesellschaftlichen Dynamiken einbezogen werden, die berücksichtigen, daß ab bestimmten Punkten das Kinderkriegen auch wieder attraktiver wird.)

      • Deutschland ist durch seine später politische Vereinigung schon ein Sonderfall, aber Länder wie England oder Frankreich, die als Nation gut 1000 Jahre älter sind als Deutschland, haben auch keine stärkere Identität, (bzw. Deutschland hat eine genauso starke Identität wie diese Länder).

        Die Behauptung, es gäbe keine deutsche Identität ist lachhaft.

        • Woran macht man denn diese „deutsche Identität“ fest? Ich lese von Deutschtümlern NIE irgendwelche Details dazu. Norddeutsche Identität, schön. (Wobei es auch hier schon klare Unterschiede gibt zwischen Kiel, Hamburg, Bremen, Hannover.) Bayern, Schwaben, Sachsen, auch gut. Aber „deutsch“? Nein. Da bleibt nur ganz oberflächliches übrig, wenn überhaupt.

          Meine Eltern sind DDR Flüchtlinge, die in den 50ern abgehauen sind, weil meinem Vater die Stasi im Nacken saß, nachdem er sich über Systempropaganda lustig gemacht hatte. Ich kam Ende der 60er auf die Welt und bin in Norddeutschland aufgewachsen. Norddeutschland, nicht Deutschland, ist meine Heimat. Den Osten kenne ich ein bisschen besser als der Durchschnittswessi, weil wir seit Mitte der 70er bis zur Wende 1-2 mal im Jahr die Verwandten besucht haben. Schon vor der Wende war mir völlig klar, daß Osten und Westen nicht nur politisch zwei Welten waren. Ich war daher auch gegen die Wiedervereinigung, weil ich ahnte, daß das nix wird. Die nicht-Wiedervereinigung war natürlich völlig naiv gedacht von mir und praktisch nicht durchsetzbar, aber was die „Identität“ betrifft lag ich richtig.

          „Deutscher“ bin ich nur im Ausland. Und dort vertrete ich ganz sicher keine „deutsche Identität“. Eine gesamtdeutsche Identität ist so inexistent wie ein gesamtdeutscher Pflaumenkuchen.

          „Länder wie England oder Frankreich, die als Nation gut 1000 Jahre älter sind als Deutschland, haben auch keine stärkere Identität“

          Das ist Unsinn. Wie nationalistisch die Franzosen z.B. zu ihrer Sprache stehen, hat keinen Vergleich zu uns. Lange Jahre wurden wissenschaftliche Arbeiten nicht auf Englisch veröffentlicht. Wäre in Deutschland undenkbar. Auch das „gendern“ wurde 2017 von staatlicher Seite untersagt.

          Die Briten sind zwar unterteilt in Irland, Schottland, England, Wales, was historisch viel länger zurückliegende Gründe hat (keltische Stämme => Römer => Angeln/Sachsen/Jüten), die sich teilweise bis heute ähnlich durchwirken wie unsere innerdeutschen Differenzen (Schottland spielt immer mal wieder mit dem Gedanken, sich abzuspalten), aber es ist eben ein Unterschied, ob man viele Jahrhunderte „Empire“ und Weltmacht war oder zwei blödsinnige Weltkriege angezettelt und verloren hat.

          Allein die vielen verschiedenen Namen, die unsere Nachbarländer für Deutschland haben, sprechen Bände. Geschichte und Geographie lassen sich nicht so schnell wegdiskutieren.

          • @widerstandsverweigerer:

            Ich habe jetzt ein paar Beiträge von dir gelesen, mir gefällt wie du schreibst. Klar, sachlich & verständlich, mit Bodenhaftung und Hausverstand und m.E. mit Blick für das wesentliche. Bin gespannt auf deinen Gastbeitrag.

          • Danke, ich bemühe mich. Wollte den Gastbeitrag eigentlich heute fertigkriegen, aber es wird wohl noch 1-3 Tage dauern, es geht ja um Struktur, und ich bin mit der Struktur des Textes noch nicht zufrieden. Die Inhalte habe ich aber zusammen, es wird also. Wir werden sehen, wer mich noch mag, wenn’s fertig ist.

          • Woran macht man denn diese „deutsche Identität“ fest? Ich lese von Deutschtümlern NIE irgendwelche Details dazu.

            Ich würde da schon unterscheiden – sich als Deutscher selbst zu identifizieren muss nicht Deutschtümelei sein, die es natürlich auch gibt.
            Ich würde von einer deutschen Identität reden, wenn derjenige sich selbst als Deutscher identifiziert und in der Regel auch als Deutscher wahrgenommen wird. Es ist aber schlicht unmöglich, dazu eine Liste von notwendigen Merkmalen zu erstellen, die eine deutsche Identität definieren. Identität ist kein Begriff, der sich klar eingrenzen und damit abgrenzen lässt. Er bleibt immer etwas vage und unbestimmt, ist aber nicht inhaltsleer.

        • Nun, dann schreib doch einfach mal, was die deutsche Identität ist. Als Berliner hab ich schließlich nix mit den Bayern zu tun. Aber du scheinst da mehr zu wissen, also bin ich natürlich sehr gespannt.
          Und bitte keine Allgemeinsätze wie Pünktlichkeit, Disziplin o.ä., das ist nämlich eher die römische Identität, die hatten sogar ihre eigenen Schreine und Kultstädten für die „Disziplina“.

          • „Nun, dann schreib doch einfach mal, was die deutsche Identität ist.“

            Die Frage ist schon falsch, Identität und Kultur sind ständigem Wandel unterworfen und man erkennt sie nur von außen, nicht von innen, sie lässt sich nicht festnageln und nicht genau definieren und trotzdem ist sie da. Und sie gestaltet sich zwiebelförmig, wobei die Bindekraft nach außen hin immer mehr abnimmt. Wir sind z.B. zweifelsohne alle Europäer und damit von außen auch irgendwie erkennbar und typisch und trotzdem sind wir viel weniger Europäer, als Deutsche und viel weniger Deutsche, als z.B. Bayer oder Preuße.

            Deutsche Identität/Kultur macht sich aktuell z.B. daran fest, dass wir unsere Kinder nicht beschneiden, die Welt retten wollen (am besten indem wir alle hierher holen) und indem wir uns die Auflösung in der EU wünschen, wegen unserer Vergangenheit und so. Sie ist z.B. erkennbar daran, dass Gesetze auch weitgehend eingehalten werden, selbst wenn sie niemand kontrolliert, sie ist erkennbar an Spießigkeit, Enge und Nachbarschaftsgesetzen, an Steinvorgärten und Gartenzwergen genauso wie an der Tatsache, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen, in einem Sozialstaat leben, obrigkeitshörig und wenig religiös sind und normalerweise nicht bewaffnet herumlaufen.

            Aber all das kann sich ändern, vielleicht ist Deutschland in hundert Jahren (falls es noch existiert) ganz anders, die Grundsteine für die Entwicklung legen wir.

          • Da sprechen Leute, die Fremde nur in Deutschland kennen gelernt haben.

            In jeder größeren Stadt in Südamerika gibt es eine Bar, in der sich die dort lebenden Deutschen treffen. In Medellín, der Stadt aus der meine Frau stammt, ist es das Restaurant „El Aleman pues“: https://de-de.facebook.com/ElAlemanPues . Ebenso gibt es auch Treffpunkte von Amerikanern, Engländern usw.

            Da sitzt man zusammen, trinkt sein Bier und lästert ab; über Schlamperei und Korruption der Einheimischen, über die ewige Hitze, die sich nie ändert, darüber, dass es kein vernünftiges Brot gibt.
            Es gibt unübersehbar ein Bedürfnis, mal unter seinesgleichen zu sein, unter Menschen, die so denken und empfinden wie man selber, und vor allem die gleiche Sprache sprechen. Das sieht man ja auch bei uns mit den vielen Shisha-Bars und den türkischen Teestuben, Araber und Türken haben offenbar das gleiche Bedürfnis.

            Und da ist es völlig egal, ob einer Bayer oder Berliner oder Ostfriese ist, das Gemeinsame ist viel stärker.

            Ich war 1994 in Cochabamba in Bolivien bei einem Freund, der dort in einem Entwicklungsprojekt arbeitete. Damals war Südamerika noch ziemlich neu für mich, ich konnte zwar schon Spanisch, aber Sitten und Gebräuche waren mir noch sehr fremd. In dem Projekt hatten sie zwei Praktikanten aus Ostdeutschland, die ersten Ossis, die ich näher kennen lernte. Und da habe ich sehr schnelle gemerkt, dass der Umgang mit denen viel leichter war als mit den Bolivianern, bei denen ich nie genau wusste, wie sie reagieren würden. Das war besonders beeindruckend, weil mir die DDR eigentlich genau so fremd war, wie Bolivien, ich habe da keine Verwandten oder Bekannten.

            Fahrt mal ins Ausland, in ein wirklich kulturell andersartiges Land, nicht nach England oder Spanien, und haltet euch dort unter Einheimischen auf, nicht unter anderen Touristen. Da lernt man sehr schnell, was andere Identitäten sind.

          • „Wir sind z.B. zweifelsohne alle Europäer und damit von außen auch irgendwie erkennbar und typisch und trotzdem sind wir viel weniger Europäer, als Deutsche und viel weniger Deutsche, als z.B. Bayer oder Preuße.“
            Europäer? Nur wenn es gegen andere geht, ansonsten hab ich weder mit den Ungarn, noch mit den Rumänen, noch mit den Portugiesen viel zu tun.

            Ansonsten sind deine Aufzählungen, wie du es dir vermutlich schon gedacht hast, Dinge die nur auf einen z.T. kleinen Teil der Deutschen zutreffen. Sie haben nie auch nur für einen großen Teil zugetroffen, Teils, weil viele Menschen in Dörfern und andere in Städten leben, Teils, weil manche wohlhabend sind und andere nicht. Die meisten Deutschen wollen keine Anderen belehren, sie wollen ihre Ruhe haben. Spießigkeit muss man sich auch leisten können, viele können das nicht und konnten das auch nie.

            Vielleicht ist die Obrigkeitshörigkeit unser wichtigstes Merkmal, egal wie unser Mufti heißt, Kaiser, Führer, Parteisekretär oder Mutti – befiehl und wir gehorchen. Ich glaube das ist das Merkmal, welches uns alle verbindet und uns vermutlich auch erfolgreich gemacht hat. Klingt irgendwie scheiße aber ist vielleicht am Ende wirklich unser Ding. Ich glaube, dass sich das nicht ändern wird und jeder der eine Weile hier gelebt hat, wird dieses Merkmal erlernen.

  15. Pingback: Verblendete an der Macht – Jan Deichmohle

  16. „Zum einen wird ja gerade nicht „Ersetzt“. Es wird allenfalls „ergänzt“. Denn die Leute, die jetzt schon da sind, bleiben ja auch da.“
    Wenn man sich die Entwicklung bestimmter Wohneinheiten, Standviertel zu sozialen Brennpunkten bzw. „Ghettos“ ansieht, so sieht das anders aus. Die ursprüngliche Bevölkerungsgruppe zieht nach und nach weg, bis nur noch die Alten, Kranken usw., die sich den Umzug nicht leisten können, zurückbleiben. Diese vermehren sich auch nicht und versterben dann irgendwann. Am Ende ist die ursprüngliche Gruppe ersetzt worden.

    • Man muß unterscheiden zwischen „sozialen Brennpunkten“ und dem ganzen Land. Am Verwechseln und/oder Gleichsetzen von „lokalen“ und „globalen“ Perspektiven krankt diese Debatte schon immer.

    • „multikulturelle und multiethnische Welt herbei zu führen“

      Ein Problem gibt es immer genau dann, wenn „Kulturen“ oder „Ethnien“ mit stark differierenden Einkommensschichten korrelieren. Wenn es allen einigermaßen gut geht, interessiert sich kein Mensch für die unterschiedlichen Gepflogenheiten des Nachbarn und muß auch seine Ängste und Sorgen nicht auf „das Fremde“ projizieren. Sieht man, wenn man sich die Geschichte von Gebieten ansieht, in denen verschiedene „Kulturen“ über Jahrhunderte auf engem Raum gelebt haben. Beispiel Thessaloniki:
      Salonica, City of Ghosts: Christians, Muslims and Jews, 2005, Mark Mazower.

      Deutschlandfans sollten mal nachlesen, wie lange es Deutschland als Nationalstaat gibt (spoiler alert: nicht sehr lange) und wie es hier „bei uns“ vorher jahrhundertelang aussah: Jedenfalls nicht „kulturell einheitlich“. Die insbesondere im europäischen Vergleich sehr junge „deutsche Identität“, auf die sich viele Migrationsgegner berufen, hat in den letzten 3 Jahrzehnten nicht mal die Wiedervereinigung verkraftet, und der Norddeutsche war und ist dem Bayern immer noch weitaus fremder als der Bayer dem Österreicher oder Deutsch-Schweizer. Mit „national“ war und ist es bei „uns“ nicht so weit her, wie es einige glauben, die nie über die Grenzen ihres Dorfes rausgekommen sind.

      Daß 80 Millionen Deutsche mal eben „ersetzt“ oder „wegergänzt“ werden oder gar „aussterben“, weil die Zahlen jetzt ein bisschen zurückgehen, ist der größte Quatsch aller Zeiten. Wer sowas glaubt, liest bitte nach, wie multiplikatives Wachstum funktioniert und wie hoch die Verfallsrate des deutschen Qualitätsbürgers tatsächlich ist. (Selbst das ist noch eine Milchmädchenrechnung, weil keine gesellschaftlichen Dynamiken einbezogen werden, die berücksichtigen, daß ab bestimmten Punkten das biodeutsche Kinderkriegen auch wieder attraktiver wird.)

      Ich hatte mal einen Arbeitskollegen aus dem Senegal, der nach 8 Jahren D mit 2 hiesigen Weißweibchen Kinder hatte, wie auch mit seiner Frau in der Heimat, zu der er auch plante, wieder zurückzukehren, nachdem er hier genug verdient hatte (IT Branche). Irgendwann erzählt er mir dann, daß D seiner Ansicht nach „von Türken überrannt“ werde. Das mal zur Komplexität der „Kulturfrage“. Sehr netter Kerl übrigens, mit dem man hervorragend zusammenarbeiten konnte. Ich musste nicht mal Wolof lernen.

      Was bei der Debatte auch schnell vergessen oder gar nicht erst bedacht wird, ist, daß die weltweit extrem hohe Flüchtlingszahl (an der Merkel NICHT schuld ist) nicht spurlos an Europa vorbeigehen kann, da helfen auch keine Mauern oder „Grenzen dicht“ Fantasien, mit dieser Realität muß man leben und sich darauf einstellen.

      https://www.unhcr.org/figures-at-a-glance.html

      Diese Zahlen sind das Resultat komplexer, weltweiter Probleme der Moderne, insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, die, wenn überhaupt, nur global gelöst werden können und nicht durch Einigeln in die „Festung Europa“ oder Deutschland.

      Mittelfristig kann die EU versuchen, Flüchtlingsströme in den Ursprungsländern zu begrenzen, z.B. durch dortige Einführung biometrischer Pässe und entsprechender Datensammlung, durch Drohnenüberwachung der Saharagrenzen, etc. Solche Maßnahmen sind auch bereits aktiv oder in Planung, aber das kostet viel Geld und wird politisch auch nicht an die große Glocke gehängt, weil man insbesondere in Afrika dafür mit Staaten zusammenarbeiten muß, die von Menschenrechten nicht ganz so viel halten wie die EU. Man hätte damit schon vor 30 Jahren anfangen müssen, aber solche „Vorsorge“ hätte man dem EU Steuerzahler, der heute über die Wilden in seinem Stadtpark meckert, damals nicht verkaufen können.

        • Das liegt am F-lingswort, mein Kommentar steckt auch deswegen fest, hab wohl eines übersehen. Ich hasse das. Aber Christian scheint nicht gewillt zu sein, das zu ändern. Warum auch immer, wenn er dann schon solche Themen aufmacht.

          • @djadmoros

            Offenbar nicht, denn dein Kommentar ist schon sichtbar, während mein langer immer noch (sicherlich bis heute abend) der Freischaltung harrt.

            Ich sehe ihn nichtmal mehr, sonst könnte ich ihn geändert nochmal einstellen. sehr ärgerlich.

      • „Ein Problem gibt es immer genau dann, wenn „Kulturen“ oder „Ethnien“ mit stark differierenden Einkommensschichten korrelieren. Wenn es allen einigermaßen gut geht, interessiert sich kein Mensch für die unterschiedlichen Gepflogenheiten des Nachbarn und muß auch seine Ängste und Sorgen nicht auf „das Fremde“ projizieren.“

        Ein Problem gibt es immer dann, wenn eine Gruppe sich nicht mehr an die gängigen Gepflogenheiten hält, aus welchem Grund auch immer. Die Gesetze die hier herrschen, sind unsere, sie sind für weiße christliche Kleinfamilien gemacht. Natürlich kannst du eine friedliches „Nebeneinanderherleben“ haben, um den Preis von Parallelgesellschaften mit eigenen Gesetzen und eigenem Recht.

        Du verlierst damit zwangsweise gesellschaftlichen Zusammenhalt, verbindliche Normen und auch soziale Empathie, denn normalerweise sind verschiedene Gruppen nicht bereit sich in irgendeiner Weise sozial unter die Arme zu greifen, eben weil sie sich als Konkurrenz empfinden. Der Migrationsbefürworter Daniel Cohn-Bendit hat das wenigstens noch erkannt:
        „Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen. „

        Diesen Teil der Migrationsdebatte wollen Linke für gewöhnlich nicht hören und blenden ihn komplett aus…

        „Deutschlandfans sollten mal nachlesen, wie lange es Deutschland als Nationalstaat gibt (spoiler alert: nicht sehr lange) und wie es hier „bei uns“ vorher jahrhundertelang aussah: Jedenfalls nicht „kulturell einheitlich“.“

        Da bin ich ganz deiner Meinung, ich empfinde die Reichseinigung auch schon als Fehler. Ohne selbige wären uns zwei Weltkriege erspart geblieben.

        „Die insbesondere im europäischen Vergleich sehr junge „deutsche Identität“, auf die sich viele Migrationsgegner berufen, hat in den letzten 3 Jahrzehnten nicht mal die Wiedervereinigung verkraftet, und der Norddeutsche war und ist dem Bayern immer noch weitaus fremder als der Bayer dem Österreicher oder Deutsch-Schweizer.“

        Also in kurz: nichtmal die Deutschen verstehen sich untereinander, warum nicht noch Afghanen, Iraker, und Senegalesen dazuholen, ändert sich ja doch nichts?

        „Mit „national“ war und ist es bei „uns“ nicht so weit her, wie es einige glauben, die nie über die Grenzen ihres Dorfes rausgekommen sind.“

        Das ist offensichtlich und hat sogar einen Namen, nämlich „die deutsche Frage“. Dieses Land würde nicht an solcher Todessehnsucht leiden und zwischen depressiven Selbstzweifeln und Hybris wild hin- und herschwanken, wenn es sowas wie eine natürliche Heimatverbundenheit gäbe. Nichtdestotrotz haben wir wenigstens eine einheitliche Sprache und teilen einen Großteil der Geschichte, Weltanschauung und gesellschaftlichen Werte.

        „Daß 80 Millionen Deutsche mal eben „ersetzt“ oder „wegergänzt“ werden oder gar „aussterben“, weil die Zahlen jetzt ein bisschen zurückgehen, ist der größte Quatsch aller Zeiten.“

        Es gibt schon längst keine 80 Mio Deutsche mehr:
        „In Deutschland lebten im Jahr 2018 etwa 10,1 Millionen Ausländerinnen und Ausländer, das heißt Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit.“
        https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wer-wir-sind/033-Auslaenderanteil.html
        Und das sind nur die ohne deutsche Staatsangehörigkeit, da kommen noch Massen an Mihigrus dazu.
        (die Zahlen an sich haben natürlich nur wenig Aussagekraft, die erfassen Schweizer genauso, wie Kongolesen und ich behaupte, dass diese Ungenauigkeit durchaus Absicht ist)

        In den Großstädten sind es mehr als 20% (was immer das konkret heißt), in Frankfurt a.M. hat z.B. mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausländische Wurzeln. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass unsere Innenstädte vor 10, 20 oder gar 30 Jahren noch nicht so bekopftucht und dunkelhäutig waren.

        In den jungen Alterskohorten ist der Anteil an Mihigrus noch höher, was sich z.B. bei der Erlernung der Sprache bemerkbar macht und eindeutig zu erkennen gibt, dass die autochtone Bevölkerung schwindet. Auch den Anteil an Analphabeten ist gestiegen (sehr wahrscheinlich auch durch Zuwanderung und damit verbundene Probleme), Danisch hat das gerade thematisiert:
        https://www.danisch.de/blog/2020/10/05/analphabetismus/

        „daß ab bestimmten Punkten das biodeutsche Kinderkriegen auch wieder attraktiver wird.)“

        Du meinst von unter 1,3 Kindern pro Frau sind wir demnächst bei substanzerhaltenden 2,1? Von was soll das kommen? Weil sich künftig jeder ein Häuschen im Grünen leisten kann und nicht etwa wegen Zuwanderung gerade die Immobilienpreise explodieren?

        „Ich hatte mal einen Arbeitskollegen aus dem Senegal, der nach 8 Jahren D mit 2 hiesigen Weißweibchen Kinder hatte, wie auch mit seiner Frau in der Heimat, zu der er auch plante, wieder zurückzukehren, nachdem er hier genug verdient hatte (IT Branche)“.

        Tolle Sache. Die Kinder nimmt er dann mit oder wachsen die hier ohne Vater auf, finanziert von uns?

        „Was bei der Debatte auch schnell vergessen oder gar nicht erst bedacht wird, ist, daß die weltweit extrem hohe Flüchtlingszahl (an der Merkel NICHT schuld ist) nicht spurlos an Europa vorbeigehen kann, da helfen auch keine Mauern oder „Grenzen dicht“ Fantasien, mit dieser Realität muß man leben und sich darauf einstellen.“

        Richtig, Merkel ist nicht schuld an allen F-lingen, aber sie ist diejenige die per deutsche Welle im außereuropäischen Ausland um Zuwanderung wirbt und nicht für die Qualität selbiger bürgt.

        Es spielt auch keinerlei Rolle, wieviele Flüchtlinge auf der Welt vagabundieren. Die Bevölkerung in Afrika explodiert und dieser Kontinent ist voller Härten, Unruhen und Brüche. Wir sind nicht in der Lage einer nennenswerten Anzahl Menschen Zuflucht zu gewähren, ohne uns selbst aufzugeben. Wer Kalkutta zu sich holt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst zu einem…

        Oder lass es mich so sagen: da helfen auch keine Multikulti und „Grenzen auf“-Fantasien, diese Realität wird uns überrollen, wie auch immer du dich darauf einstellen möchtest.

        „Diese Zahlen sind das Resultat komplexer, weltweiter Probleme der Moderne, insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, die, wenn überhaupt, nur global gelöst werden können und nicht durch Einigeln in die „Festung Europa“ oder Deutschland.“

        Ich liebe diese gebetsgleiche Wiederholung von Mainstreamunsinn, sogar den zweiten WK (der nun wirklich so gut wie gar nichts damit zu tun hat) hast du mit reingematscht bekommen. Alle Achtung! Ich schlage dich für einen der Haltungsjournalistenpreise vor, du hättest ihn redlich verdient.

        „Mittelfristig kann die EU versuchen, Flüchtlingsströme in den Ursprungsländern zu begrenzen, z.B. durch dortige Einführung biometrischer Pässe und entsprechender Datensammlung, durch Drohnenüberwachung der Saharagrenzen, etc. Solche Maßnahmen sind auch bereits aktiv oder in Planung, aber das kostet viel Geld und wird politisch auch nicht an die große Glocke gehängt, weil man insbesondere in Afrika dafür mit Staaten zusammenarbeiten muß, die von Menschenrechten nicht ganz so viel halten wie die EU.“

        *lol* du erkennst nicht, dass dort, wo „Bekämpfung von Fluchtursachen“ draufsteht, nur wieder Geostrategie drin steckt, gell? So wie bei der „Demokratisierung“ des nahen Ostens? Wenn wir keine schwarzen Flüchtlinge haben wollen, müssen wir die nur in ein Schiff stecken und an der afrikanischen Küste wieder abladen. Nicht nett, aber das hätte sich binnen eines halben Tages herumgesprochen. Aber dafür sind deinesgleichen natürlich zu „nett“. Dann lieber Drohnen, Massenüberwachung und Zusammenarbeit mit Militärdiktaturen 😉

        „Man hätte damit schon vor 30 Jahren anfangen müssen, aber solche „Vorsorge“ hätte man dem EU Steuerzahler, der heute über die Wilden in seinem Stadtpark meckert, damals nicht verkaufen können.“

        Du gehörst zu denen, die ein absurd schräges Weltbild haben. Wie kommst du auf den Holzweg, dass wir für Afrika zuständig wären? Wir sind es nicht! Und überall wo wir uns bisher eingemischt haben, ging es nach hinten los. Lass die Schwarzen mal machen, die schaffen das auch ohne dich!

      • „(…) der Norddeutsche war und ist dem Bayern immer noch weitaus fremder als der Bayer dem Österreicher oder Deutsch-Schweizer.“
        Das stimmt so nicht. Je nach bayrischer Region und davon abhängigem Dialekt verstehen z. B. Salzburger und Vorarlberger den Oberbayern zumindest sprachlich und lokalkulturell besser als den Nordrhein-Westfalen, den Berliner oder den Sachsen. Sobald es aber hart auf hart kommt, ist aber auch der Oberbayer nur ein Deutscher bzw. „Pfieke“ .
        Und wie El Mocho richtig bemerkt hat, erkennt man spätestens in der Ferne bzw. Diaspora, dass es durchaus einiges gibt, das trotz aller Frotzeleien und lokaler Dialekte die Deutschen miteinander eint und verbindet. Wie auch die Franzosen, Briten usw. Und das sollte man durchaus positiv bewerten.

  17. Die „Replacement“-Migration ist keine Erfindung der Rechten, sondern wird von der UN selbst so genannt:
    https://www.un.org/en/development/desa/population/publications/ageing/replacement-migration.asp

    Und natürlich ersetzt sie was, unseren Nachwuchs nämlich (den zu fördern man nie ernsthaft versucht hat), und sie besetzt mindestens den Platz, der (in diesem überbesiedelten Land) ansonsten frei geworden wäre. Auch die Auswanderung höher qualifizierter Einheimischer nimmt m.W. kontinuierlich zu, denn irgendwer muss für unqualifizierte Zuwanderung natürlich mit Sicherheit und Geld zahlen. Wie immer sind das am Ende die, die man mitleidslos als „Globalisierungsverlierer“ bezeichnet, die wirklichen Menschen, die mit sozialen Bindungen, lokaler Verankerung, diejenigen, die die lokale Kultur bilden und sowas wie Traditionen kennen… und die aus der Unterschicht, über die Christian mitleidslos urteilt: „Wenn er für Frauen nicht interessant ist, dann wird das seine Gründe haben“, die dicke blasse Janine nimmt natürlich lieber den schwarzen Stecher, als den ebenso dicken blassen Kevin, mehr als H4 kommt ja eh nicht dabei herum. Es ist leicht über Leute zu urteilen, deren Schicksal man nicht teilt, denn die Mittelschicht ist i.d.R. kaum direkt betroffen, die klagt höchstens über höhere Kriminalität und mehr Vergewaltigungen, die halt ein Überschuß chancenloser junger Männer zwangsweise mit sich bringt.

    Lieber Christian, ich habe einige Zeit überlegt, ob und was ich zu deinem Aufmacher schreibe. Er hat mich sehr geärgert, weil du all deine Vorurteile gegen vermeintlich „Rechte“ da untergebracht hast, die fast deckungsgleich mit denen des linksliberalen Mainstreams sind (Volk, Rasse, Frauen, Ersatzmigration etc.). Jedes davon hat so viele für und wider, dass man stundenlang drüber debattieren könnte, als „Rechter“, als Red-Piller, der zu diesem Thema nicht nur die MSM konsumiert, ist es hingegen immer schwierig, auch nur eines anzugreifen, weil man ein ganzes Framing gegen sich hat, ein vollkommen schräges Weltbild (du kennst das beim Feminismus).

    Fangen wir mit einem Punkt an, den du locker aus der Hüfte ballerst:
    „Zudem ist die Zuwanderung ja immer noch relativ gering.“

    Das ist, ähm, eine interessante Aussage. Wie hoch ist sie denn? Wie sehen die Alterskohorten aus, was ist innereuropäisch (eher kulturnah), was ist außereuropäisch (eher kulturfremd), welcher Bildungsstand kommt, welche Religion? Wie ist die Integration und Assimilation geregelt? Wer zahlt für was und rentiert sich die Sache insgesamt? Bilden sich Parallelkulturen usw.? All das sind unverzichtbare Fragen, wenn man die Zukunftsfähigkeit beurteilen will und diese Zahlen werden bewusst nicht in der Tagesschau gebracht, zumindest nicht die wahren. Da sucht man normalerweise eine Weile, zu manchen Fragen erfährt man gar nichts, weil schon die Erhebung als „rassistisch“ gebrandmarkt ist, etwa zur Religion.

    Die allerwenigsten „Rechten“ heutzutage haben was gegen Mischehen. Es gibt normalerweise keine bessere Assimilation (sofern es keine reine Sozialehe ist). Da du selbst mit dem diffamierenden P-Wort kommst, spiele ich das einfach mal zurück: du betreibst damit populistische Stimmungsmache gegen rechts.

    • Ich finde die Diskussion über „F-Linge“ irgendwie paranoid. Von Links höre ich immer Argumente so a la auch das ist gar nicht so schlimm, alles nur lokal und wir werden „das schon irgendwie schaffen“. Von Rechts eben eine Überspitzung in die andere Richtung. Die beiden Lager scheinen nicht wirklich an einer Diskussion interessiert zu sein. Wenn ich da so die (oft unbelegten) Argumente lese, meine ich einem Missionar zuzuhören, der je nach Meinung mir das Eine oder das andere Verkaufen will.
      Aber nur die wenigsten haben tatsächlich was sachlich dazu beizutragen.
      Ich sehe es ein dass es etwas ist was Befindlichkeiten anspricht aber dennoch ist es ermüdend.
      Es ist wahrscheinllich so wie schon jemand treffend festgestellt hatte, nur die Dosis macht das gift.

      • „Die beiden Lager scheinen nicht wirklich an einer Diskussion interessiert zu sein.“

        Der vorherrschende linksliberale Mainstream ist es jedenfalls nicht, er wirft uns aus allen Foren raus und versucht uns möglichst effektiv kalt zu stellen und zu diffamieren.

        „Wenn ich da so die (oft unbelegten) Argumente lese, meine ich einem Missionar zuzuhören, der je nach Meinung mir das Eine oder das andere Verkaufen will.“

        Frag halt nach Quellen, die zu suchen, macht immer Arbeit und tut man sich nur an, wenn jemand die Aussage anzweifelt.

        „Es ist wahrscheinllich so wie schon jemand treffend festgestellt hatte, nur die Dosis macht das gift.“

        Natürlich, dummerweise ist es schon schwierig die Höhe der aktuellen Dosis einzuschätzen und wie sehr der Körper bereits vergiftet ist.

      • Ja, am Ende ist es ein sehr emotionales Thema weil Xenophobie dem Menschen genauso eigen ist wie Sexismus. Da ist eine nüchterne sachliche Diskussion schwierig.

        Zudem hat es ja auch eine geopolitische Komponente. Einem Land z.B. einen signifikanten Anteil der agilsten Bevölkerungsschicht zu entziehen, schwächt es enorm (bzw. die lokalen Machthaber). Syrien ist da sicher ein lehrbuchartiges Muster für solche Erwägungen.

        Hoffen wir mal lieber, dass keiner beim Iran diese Strategie auch durchziehen möchte. Sonst haben wir 15 Millionen Perser vor der Tür stehen…

        • „Zudem hat es ja auch eine geopolitische Komponente. Einem Land z.B. einen signifikanten Anteil der agilsten Bevölkerungsschicht zu entziehen, schwächt es enorm (bzw. die lokalen Machthaber). Syrien ist da sicher ein lehrbuchartiges Muster für solche Erwägungen.“

          Sehr richtig, gleichzeitig schwächt man damit die EU (die sich in der Asylfrage entzweit hat, erinnern wir uns an *fuck the EU*-Nuland) und den größten und wirtschaftsstärksten Player in der EU, der (im Ggs. zu GB und Frankreich) bisher die geringsten Probleme mit Zuwanderung hatte und erklärtermaßen ein Angstfaktor in der amerikanischen Außenpolitik darstellt (siehe George Friedman):

          Dazu kommen noch diverse andere Religionen und weltanschauliche Ziele, von selbsthassenden Linken, die Zivilisation hassenden und alles Fremde liebenden Grünen, bis zu Erlösungssekten und last but not least die „Der Bauch unserer Frauen wird uns den Sieg schenken“-Fraktion…

          Es gibt viele die Deutschland hassen und schwächen wollen, aber kaum jemanden der es verteidigt.

          • Androsch Kubi,

            „die sich in der Asylfrage entzweit hat“

            Naja, die EU war auch vorher schon kein „einig Volk von Brüdern“, sondern mehr ein Zweckverband deren Differenzen mit Geld zugeschissen wurden und werden.

            Das kann man den F-lingen nun wirklich nicht ankreiden 😉

            „erklärtermaßen ein Angstfaktor in der amerikanischen Außenpolitik darstellt“

            Ein Grund mehr, mal einen Gang zurückzuschalten und versuchen abzutauchen. Geschichtsunterricht: Die USA haben DE bereits zweimal ordentlich verprügelt und beim zweiten mal war des Reiches Herrlichkeit danach futsch. Nach einem Drittenmal wäre es nicht mehr auf den Karten zu finden.

            Aber auch abseits davon tut der deutsche Exzeptionalismus am Ende keinem gut. Ein bisschen mehr Normalität bitte 🙂

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