James Lindsay und Helen Pluckrose haben in ihrem demnächst erscheinenden Buch „Cynical Theories“ einen Gegenvorschlag zu einem Umgang mit Rassismus gemacht, den ich hier mal darstellen möchte:
In light of the present turmoil, we’re happy to show you this as an excerpt from our book: an example of a principled statement of opposition to the ideology beneath the present mayhem. The statement below applies to the postmodern critical theory called Critical Race Theory, which deals with ideas of race and racism and is covered in great detail in Chapter 5 of Cynical Theories. It reads as follows:
We affirm that racism remains a problem in society and needs to be addressed.
We deny that critical race Theory and intersectionality provide the most useful tools to do so, since we believe that racial issues are best solved through the most rigorous analyses possible.
We contend that racism is defined as prejudiced attitudes and discriminatory behavior against individuals or groups on the grounds of race and can be successfully addressed as such.
We deny that racism is hard-baked into society via discourses, that it is unavoidable and present in every interaction to be discovered and called out, and that this is part of a ubiquitous systemic problem that is everywhere, always, and all-pervasive.
We deny that the best way to deal with racism is by restoring social significance to racial categories and radically heightening their salience.
We contend that each individual can choose not to hold racist views and should be expected to do so, that racism is declining over time and becoming rarer, that we can and should see one another as humans first and members of certain races second, that issues of race are best dealt with by being honest about racialized experiences, while still working towards shared goals and a common vision, and that the principle of not discriminating by race should be universally upheld.
We believe making and committing to statements like this can start to make a difference that can walk our societies back from the edge and are glad to share them. We’re grateful to everyone who gives them thought. We’re also grateful to people who will take them up as a template for moving forward together toward building a more unified community. If you agree, feel free to say so in the comments below!
Noch einmal in deutscher Übersetzung:
Wir bekräftigen, dass Rassismus nach wie vor ein Problem in der Gesellschaft ist und angegangen werden muss.
Wir bestreiten, dass die kritische Rassentheorie und die Intersektionalität die nützlichsten Instrumente dafür sind, da wir glauben, dass Rassenfragen am besten durch möglichst rigorose Analysen gelöst werden können.
Wir sprechen uns dagegen aus, dass Rassismus als voreingenommene Einstellungen und diskriminierendes Verhalten gegenüber Einzelpersonen oder Gruppen aufgrund der Rasse definiert ist und als solches erfolgreich angegangen werden kann.
Wir lehnen es ab, dass Rassismus über Diskurse in der Gesellschaft fest verankert ist, dass er unvermeidlich und in jeder Interaktion vorhanden ist, und dort entdeckt und angeprangert zu werden, und dass er Teil eines allgegenwärtigen systemischen Problems ist, das überall, immer und allgegenwärtig ist.
Wir leugnen, dass der beste Weg, mit Rassismus umzugehen, darin besteht, den rassischen Kategorien ihre soziale Bedeutung zurückzugeben und ihre Bedeutung radikal zu erhöhen.
Wir behaupten, dass jeder Einzelne wählen kann, keine rassistischen Ansichten zu vertreten, und dass dies auch von ihm erwartet werden sollte, dass Rassismus mit der Zeit abnimmt und seltener wird, dass wir uns gegenseitig in erster Linie als Menschen und erst in zweiter Linie als Angehörige bestimmter Rassen sehen können und sollten, dass Rassenfragen am besten dadurch gelöst werden, dass man ehrlich über rassistische Erfahrungen spricht und gleichzeitig auf gemeinsame Ziele und eine gemeinsame Vision hinarbeitet, und dass der Grundsatz der Nichtdiskriminierung nach Rasse universell aufrechterhalten werden sollte.
Intersektionale Theorien behaupten schnell, dass sie einen Alleinvertretungsanspruch haben und die einzigen sind, die eine Lösung anbieten. Genauso wie der Feminismus gerne so tut als seien die dortigen Theorien die einzige Möglichkeit Frauen vor dem Schicksal absoluter Ausbeutung zu bewahren („Wollt ihr Feminismus oder weitere Ausbeutung im Patriarchat“). Vor dem Hintergrund finde ich eine Ausformulierung sehr gut und wichtig.
Ich finde den Text auch ganz gelungen.
Was sagt ihr?
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