Jetzt berichtet über sexuelle Probleme von Frauen und lässt eine berichten, die noch nie einen Orgasmus hatte:
Ich mag Sex und habe oft ein starkes Verlangen. Leider weiß ich aber nicht, wie ich es stillen kann. Denn obwohl ich schon lange und viel Sex habe – auch mit unterschiedlichen Partnern und manchmal mit mir selbst – hatte ich noch nie einen Orgasmus.
Am Anfang war ich erst 16 und habe mir noch keine Sorgen gemacht. Ich dachte, das käme noch mit der Erfahrung, dass es vielleicht auch an meinem Partner läge. Nachdem ich dann aber nach drei Jahren Beziehung noch mit zwei anderen Männern geschlafen hatte, regten sich da schon erste Zweifel, als die danach immer wissen wollten, warum ich nicht gekommen wäre. War das so unnormal, bei den paar Malen Sex nicht zu kommen?
Ich konnte es wirklich nicht sagen. Meine Eltern hatte mit mir nie richtig über Sex gesprochen. „Pfui Teufel“ war der Ausdruck für diesen Schweinkram – und im Sexualkundeunterricht habe ich nicht aufgepasst. Das war mir damals alles noch zu peinlich.
Als ich 19 war, kam ich schließlich mit meinem – später langjährigen – Freund zusammen. Ich habe ihm dann relativ bald nach unserem ersten Mal davon erzählt, dass ich noch nie einen Orgasmus erlebt habe. Ich bin da sehr ehrlich und sage das, sobald sich mein Partner wundern könnte. Er soll ja nicht glauben, dass mein fehlender Orgasmus an ihm läge. Außerdem wollte ich ihm weder etwas vorspielen, noch erst nach Monaten auflösen müssen, was ich ihm zuvor verschwiegen hätte.
Zunächst hat ihn das angespornt: „Das wird sich mit mir schon ändern“, war der Spruch, den ich später gut kennenlernen sollte. Eigentlich wurde es schlimmer. Denn im Grunde stimmte ja alles – der Sex war gut, die Beziehung liebevoll und er gab sich wirklich Mühe. Nach einem Jahr kam ich dann auch zwei, drei Mal an einen Punkt, wo ich dachte: „Ja, jetzt passiert gleich was, jetzt geht es los…“ Aber dann war ich so verkopft, weil ich unbedingt wollte, dass es klappt. Ich hab erst die ganze Zeit gedacht „Fallen lassen! Fallen lassen!“ und dann stattdessen einfach dicht gemacht – das gute Gefühl hat sich in Frustration aufgelöst. Seitdem habe ich jedes Mal nach dem Sex geweint.
Dass das der Beziehung nicht gut getan hat, kann man sich wahrscheinlich vorstellen. Mein Freund war total lustlos, ich konnte ihn – wenn es hochkam – zu ein- oder zweimal Sex die Woche überreden. Obwohl er meinte, er fände mich immer noch genauso attraktiv und hätte sehr wohl Lust, wusste ich, dass ich ihn in seiner Männlichkeit verletzt hatte. Er konnte mir einfach nicht glauben, dass der Sex mir trotzdem Spaß machte. Aber wie sollte er auch, wenn die Freundin erst nicht kommt und danach ins Kopfkissen heult?
Er fragte sich, ob er nicht gut genug sei, ich fragte mich, ob ich nicht gut genug sei – wir haben uns so einen enormen Leistungsdruck aufgeladen. So war das Sexleben am Ende natürlich gar nicht mehr entspannt.
Vielleicht hat mich das die Beziehung gekostet. Ich denke, es hat auf jeden Fall etwas damit zu tun. Heute habe ich eine legere Halb-Affäre – Halb Beziehung und der Sex ist auf jeden Fall besser, weil bedeutungsloser geworden. Kommen kann ich trotzdem nicht und der Typ macht sich auch schon Gedanken.
Die längste Zeit war mir die Angelegenheit super peinlich – ich habe niemandem davon erzählt. Inzwischen stehe ich aber dazu, nachdem ich im Internet gelesen habe, dass es vielen Frauen geht wie mir. Wenn ich also mit fünf Freundinnen in einer Runde sitze und es wieder um solche Themen geht, sage ich ganz frei heraus, dass ich noch nie einen Orgasmus hatte. Die Reaktion ist immer die gleiche: Vier gucken schockiert, eine sagt: „Was echt? Du auch?“
Wäre ja interessant, ob es tatsächlich so häufig ist, wie es ihre letzte Geschichte andeutet, ich kann es mir kaum vorstellen.
Mich als Mann würde es wohl auch anspornen, es ist ja quasi eine Herausforderung der erste zu sein, mit dem sie jemals gekommen ist. Damit auch gleichzeitig der beste Sex, den sie jemals hatte. Und natürlich würde man mit der Zuversicht rangehen, dass man es auch tatsächlich als erster schafft.
Aber die Erfahrung, dass es bei einigen Frauen unglaublich leicht ist und sie ohne Probleme und auch gerne mehrfach kommen und bei anderen außerordentlich schwierig habe ich auch schon gemacht. Natürlich brauchen einige Frauen auch erst das passende Vertrauen und bis es da sind sind sie zu verkopft, zu nervös, noch nicht bekannt genug oder haben andere Schwierigkeiten zu kommen, vielleicht auch eine geringere Empfindlichkeit oder eben einfach anderweitige Komplikationen.
Was ja wiederum auch nicht bedeutet, dass der Sex nicht dennoch schön für sie ist, wie sie es in dem Artikel ja auch schildert.
Das eine Frau bei einem One Night Stand nicht kommen kann oder auch bei regelmäßigen Sex gelegentlich nicht wäre aus meiner Sicht nicht so ungewöhnlich.
In einer Beziehung würde es mich aber auch schon etwas frustrieren, wenn sie gar nicht kommen kann und sicherlich würde ich es auch eher negativ sehen, wenn sie danach immer ins Kopfkissen heult.
Eine Empfehlung wäre dann vielleicht mal Selbstbefriedigung zu üben, zur Not mit Unterstützung eines Vibrator um einfach mal die Erfahrung zu machen damit es dann leichter geht und der Druck weg ist zu kommen. Vielleicht muss auch nur der Richtige kommen.