Über Triage, Gewalt und Kinder im Neofeminismus (Gastartikel)

Ein Gastartikel von Beweis

Ganz vorne war die Frauenministerin – sie hat schon vor Tagen darauf hingewiesen, dass Gewalt gegenüber Frauen zunehmen würde, wenn die Familie zuhause eingesperrt sei.

Die Ärzte diskutieren zur Zeit die Triage, also die Entscheidung treffen zu müssen, welchen Patienten geholfen wird, wenn nicht genügend Behandlungsplätze zur Verfügung stehen. Und welche sterben müssen. Diese Situation erinnert an Sanitäter auf einem Kriegsschlachtfeld, die zwischen den Verwundeten die mit den größten Überlebenschancen auswählen müssen. Das waren aber alles immer nur Männer.

Jetzt ist das nicht so. Das Motto „Frauen und Kinder zuerst!“, (wobei Frauen vorne steht, also erst die Frauen, dann die Kinder) ist immer noch fest in den Köpfen verwurzelt, so wie es auch der Neofeminismus einfordert.

Ein Bekannter arbeitet bei einem Energieversorger. Er berichtete, wie die Frauen quer durch alle Abteilungen darauf bestanden haben, als besonders gefährdet eingeschätzt und daher entsprechend bevorzugt zu werden. Da aber die meisten Covid-Kranken und -Toten nachweislich männlich sind, wurde ihr Ansinnen abgelehnt. Einen Versuch war es ja wohl mal wert.

Wie werden also Ärzte entscheiden, wenn sie nur einen Beatmungsplatz zur Verfügung haben, aber einen beatmungspflichtigen 50-jährigen Mann und eine beatmungspflichtige 65-jährige Frau?

Auf einem untergehenden Schiff ist die Priorität klar – wird sie auch in vergleichbaren Situationen in Krankenhäusern so gelebt werden? Wird eine greise Frau als wichtiger und wertiger angesehen als ein greiser Mann? Sind Frauen wirklich das Wertvollste in unserer Gesellschaft?

Frauenministerin Giffey macht sich ganz besondere Sorgen um diese Bevölkerungsgruppe. In Berlin sollen sogar Hotelzimmer für Frauen bereitgestellt werden, die sich mit ihrem Partner gestritten haben. Und wieder kommen die Frauen zuerst, dann irgendwann die Kinder.

Dass die so weit hintenan gestellt werden erschreckt. Wir erinnern uns: In Normalzeiten tötet jeden vierten Tag eine Mutter in Deutschland ihr unter 14-jähriges Kind. Die Kinder können nicht einfach bei Giffey anrufen und sich ein Hotelbett bereiten lassen. Die sind im Moment auf Gedeih und Verderb ihren Eltern ausgesetzt.

Heute Morgen meldet sich der Vorsitzende vom Kinderschutzbund zu Wort  und weist auf das Problem hin: Auf die Gefahren durch psychische, körperliche und sexuelle Gewalt für die Kleinen, die nicht mal mehr eine Oma oder einen Opa haben, denen sie sich anvertrauen könnten, oder die das blaue Auge sehen und hinterfragen würden. Und er redet explizit von „Tätern und Täterinnen“, eine Kombination, die sehr selten ist und nicht mal in offiziellen Kriminalitätsberichten gebraucht wird. Da wird sich die Frauenministerin aber ärgern.

Warum also sorgen sich so wenige um die Kinder? Weil die ja so gut wie nie an Covid sterben. Aber andere gesunde Menschen im jungen und mittleren Alter sterben doch auch nicht an Covid. Jetzt drohen die Nebenwirkungen der Pandemie gewaltig zu werden. Davon sind alle betroffen. Und dabei zählen Frauen augenscheinlich mehr als die Kinder – das gab es wohl noch nie in der Menschheitsgeschichte.

Und das mitten im Patriarchat.