Joe Biden, Belästigungsvorwürfe und #metoo

Joe Biden, vermutlich der Kandidat der Demokraten in der nächsten Präsidentschaftswahl, hat einige Anschuldigungen der #MeToo-Art gegen sich. Dennoch scheint dies bisher kaum eine Rolle zu spielen:

This week, Tara Reade, a former Biden aide, detailed her 1993 experience of sexual assault on “The Katie Halper Show” after trying for years to get someone to listen. Reade has, predictably, been smeared as a Russian agent, because that’s how mainstream Democrats respond to anything they don’t want to hear. But she’s just one of seven women who have accused Biden of horrible behavior, charges that have been public for years.

Democratic elites have known for years about Biden’s shabby, boorish treatment of Anita Hill, the dignified law professor who accused Clarence Thomas of sexual harassment in 1991. Hill brought workplace sexual harassment into the public eye years before #MeToo. Biden was chair of the Senate Judiciary Committee at the time. He has since said that he “wished he could have done something” to ensure that her claims got a fair hearing, a pretty inept apology considering he was in charge of the proceedings.

From mainstream feminists, we’re hearing little about Biden’s #MeToo problems. In fact, some have flatly declined to be involved. As the Intercept  reported this week, the feminist legal group Time’s Up had refused to take Reade’s case. In a twist, Anita Dunn, a top Biden adviser, is managing director of Time’s Up’s PR firm, SKDKnickerbocker. In another twist, Dunn also advised big Democratic donor (now convicted rapist) Harvey Weinstein on how to handle his own rape allegations. Another partner in SKDKnickerbocker, Hilary Rosen, has also been advising Biden’s presidential campaign.

The allegations aren’t getting much play in the mainstream media either. Sure, it’s a busy news cycle. And everything about Biden is boring, even his sexual assault allegations. But the day Reade’s charges went public, CNN ran an “analysis” by Chris Cillizza about Biden and gender. Its theme? “The Top 10 Women Joe Biden Might Pick as VP.”

By contrast, we’ve heard for years from these same quarters about the supposed mean, sexist tweets of the Bernie Bros, and about Bernie Sanders’s alleged tone-deafness on gender issues. But Sanders is the only candidate now running for president with no sexual assault or harassment charges against him. That’s obviously a low bar, and it’s unfortunate we have to mention it. But, perhaps relatedly, Sanders is also the only one in the race who has always been pro-choice, has always been committed to full abortion access regardless of income, and has been fighting for universal childcare for decades, as well as for advancements that benefit working-class women even more than men, like the $15 minimum wage and Medicare for All. Yet if you relied on the mainstream media for information, you’d assume that Biden was the feminist candidate in the primary, while Sanders was “problematic” for women.

Es tauchen interessante Entschuldigungen auf, etwa:

Trump wird in der Tat Biden kaum in dem Bereich direkt angreifen können, weil das dünnes Eis für ihn ist.

Aber es reicht ja, wenn genug Demokraten ihn nicht wählen oder er mit erheblichen internen Problemen zu kämpfen hat, die Biden schlecht darstehen lassen.

Es könnte noch interessant werden. Vielleicht wird Biden noch irgendwie abgesägt und dann stellt sich die Frage, wer dann der Kandidat sein soll.

27 Gedanken zu “Joe Biden, Belästigungsvorwürfe und #metoo

  1. Vermutung: Biden ist der Trick, mit dem doch noch eine Frau zum Präsi gemacht werden soll, nachdem die Frauen im Rennen rausgefsllen sind. Es ist ziemlich sicher daß er gezwungen ist eine Frau als Vize zu nehmen. Nach der Wahl wird er dann weg-metood, seine Vize wird Präsidentin.

    Insofern macht das schon taktischen Sinn. Jetzt wäre ein Aufkreisch noch ungünstig. Erst nächsten Februar gehts los, sollte er gegen Trump gewinnen, was ich bezweifle.

  2. Sinnvoll wäre, wenn sich die Demokraten mit ihrem eigenen Verhalten ggü Kavanaugh auseinandersetzen würden. Überhaupt wäre es schön, wenn der Kant’sche Imperativ wieder deutlich zunehmen würde, anstatt lagerorienten Splitter-Auge-Balken Betrachtungen.

    Was Linke und Rechte imme gerne ignorieren, ist, dass ihre Drangsalierungsmethoden jederzeit von ihren Gegnern gegen sie verwendet werden werden, wenn die Drangsalierungsmethoden erst einmal legitimiert sind.

    Ob das Belästigungsvorwürfe sind, oder auch Themen wie Überwachung, Bürger- Wahl- oder Menschenrechte.

  3. Die Demokraten in den USA stellen sich so dumm an, dass man Absicht unterstellen muss.

    Der Kern der demokratischen Partei ist so neoliberal, dass sie eine Wiederwahl Trumps einem progressiven Demokraten vorziehen. (Kamala Harris, Bernie Sanders)

    Zitat Eric Weinstein: For the democratic party establishment it would be easy to beat Trump. But it’s too expensive.

      • „Wir alle hier wissen, was „progressiv“ bedeutet.“

        Z.B. ausgeglichener Staatshaushalt.

        Der Republikaner Ronald Reagan machte die USA innerhalb von zwei Legislaturperioden vom größten Gläubiger der Welt zum größten Schuldner der Welt, indem er jeden Dollar in die Rüstung steckte (SDI).

        Nach George Bush sanierte Clinton den Haushalt wieder, damit George W. Bush die Kohle wieder verprassen konnte.

        • Fairerweise muss man hier Adrian aber den Punkt zugestehen, dass progressiv eben das längst nicht mehr heißt. Die zeitgeistige Verwendung dieses Wortes geht eher in die Richtung: klar, man schmeißt nicht unbedingt alle Kohle für Militär raus, stopft sie dafür aber fett in Gendergaga und überhaupt alles der Marke „irgendwas mit oder / und für Frauen“.

          Ob man das nun dem Bernie vorwerfen könnte, weiß ich nicht. Er hat zwar einige Dinge rausgehauen, die nahelegen, dass er den einen oder anderen feministischen Köder geschluckt hat, aber andererseits kamen da auch Dinge, die mich vermuten lassen, dass er dies zumindest nicht ganz so durchgeknallt betreiben würde, wie so manch anderer Kandidat der Demokraten.

    • „Der Kern der demokratischen Partei ist so neoliberal, dass sie eine Wiederwahl Trumps einem progressiven Demokraten vorziehen. (Kamala Harris, Bernie Sanders)“

      Also das ist doch echt bitter. Kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Wirklich eine Schande für die demokratische Partei der USA.

        • „Die haben immerhin für die Sklaverei Krieg geführt“

          Stimmt. Aber man muss auch verzeihen können.
          Wir tragen den Italienern ja auch nicht mehr nach, dass sie „uns“ damals anno 9 im Teutoburger Wald angreifen wollten und einen erklecklichen Anteil Deutschlands besetzt hielten.

        • Weit skandalöser finde ich da das, was anscheinend gerade passiert. Da fängt der republikanische Präsident medizinisches Gerät auf dem Weg von China nach Europa ab und leitet es ins eigene Land, das von einem Anderen bestellt und bezahlt worden ist.

  4. Das wird ähnlich interessant wie der Bachelor oder Bauer sucht Frau.
    Am Ende gewinnt RTL.

    Oder hier eben FED, Wall Street und BlackRock.

    Das Feminismus und insbesondere Fence Sitter keinerlei Problem mit Vergewaltigung haben zeigt sich doch eben schon daran, dass ja auch gerne mal 5. Klasse Englisch über Bord geworfen wird.

    Das „dünne Eis“ ist ja immernoch
    „they LET you grab em by the pussy“
    nachdem man eine neue Küche für sie kaufen war.

        • Weshalb ich’s auch in weitaus ausführlicher und im Bewegtbilde zur Hand habe. 😉

          Ich meine, muss man sich mal vor Augen halten, man hält sich hier als Männleinrechtler für irgendwie edgy, aber ist so weit brav auf feministischer Linie, das man auf deren seit 4 Jahren prominentetes Linie voll mit eingeschwungen ist.

  5. Ich fand es ja ganz interessant, dass Alyssa Milano, die immerhin den Hashtag #MeToo auf Twitter popularisiert hatte, als Unterstützerin von Joe Biden in den letzten Tagen die Erwähnung von #MeToo aus ihrer Twitter-Bio gestrichten hat. 🤭

  6. Pingback: Alyssa Milano, Joe Biden, #metoo und Doppelmoral | Alles Evolution

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