Makeup für Männer

Anscheinend bemüht man sich Make-Up für Männer nach vorne zu bringen, so jedenfalls ein Artikel in der Süddeutschen:

Make-up für Männer ist kein besonders populäres Thema – zumindest noch. Die Marktforschung sagt voraus: In keinem Segment wird der Beauty-Markt in nächster Zeit so stark wachsen wie hier. Schon heute nutzen angeblich neun Prozent der deutschen Männer Schminkprodukte. Das hört sich wenig an, deutet laut Experten aber auf einen Zeitenwechsel hin. 2019 gaben Männer weltweit für Make-up geschätzt rund eine Milliarde Dollar aus. Jetzt hofft man, dass der Umsatz sich ähnlich entwickelt wie der mit Hautpflegeprodukten für Männer – der soll bis 2024 nämlich um ein Viertel steigen, auf fünf Milliarden Dollar. Die meisten großen Marken versuchen deshalb, diese neue Zielgruppe anzusprechen.

Bloß wie? In Asien ist der Markt schon heute riesig. Die Ästhetik der Männlichkeit hat sich dort nachhaltig gewandelt, hin zu einem weicheren, eher androgynen Männerbild. Ein Grund dafür soll der seit einigen Jahren große Erfolg der K-Pop-Bands sein. Deren Mitglieder stehen für ein neues, absichtsvoll gestyltes Mannsein, das bewusst mit Geschlechtergrenzen spielt und auch Jungs im Westen zeigen soll, dass man sich als Kerl problemlos einen makellosen Seidenteint schminken kann, ohne deshalb gleich als Dragqueen verbucht zu werden. Entsprechend viele Werbedeals schließen asiatische Beauty-Marken gerade mit K-Pop-Bands ab. Aber hat das auch im Westen eine Chance?

Ich vermute nicht. Aber vielleicht auch nur, weil ich darauf absolut keine Lust hätte. Mir reicht schon rasieren.

Ich sehe auch gar nicht, warum sich die Männlichkeit dahin wandeln sollte. Es ist ja nicht so als wäre Schminken per se etwas negatives, was unbedingt praktiziert werden sollte oder welches positive Auswirkungen hat.