Wie kommen wir feministisch korrekt durch die Corona-Krise (Teil2): „Es sind die Frauen, die das Land rocken“

Ein Artikel im Tagesspiegel hat ausgemacht, dass eigentlich nur die Frauen Deutschland noch am laufen halten und leitet daraus her, dass sie dann auch besser bezahlt werden müssen:

Die Coronavirus-Krise fordert den Menschen mehr Fürsorge ab. Für Kranke, für Schwache, für Kinder. Doch die Arbeit ist meist unterbezahlt, oft unbezahlt, scheinbar unsichtbar. Und: Fast immer ist es Frauenarbeit.

Schon lange vor dem Ausbruch des Coronavirus haben Frauen in Deutschland laut OECD die Hauptlast bei der Kindererziehung und der Pflege von Angehörigen getragen, fast 80 Prozent dieser Aufgaben werden von Frauen erledigt. Nun kommt hinzu: Frauen arbeiten oft in genau den Berufen, die jetzt als „systemrelevant“ bezeichnet werden.Eindrücklich zeigt das eine Grafik der Bundesagentur für Arbeit vom Sommer 2019. Demnach sind fast drei Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Einzelhandel, also etwa die Kassierer im Supermarkt, weiblich. Ganz ähnlich sieht es in den Krankenhäusern aus, wo die Belegschaft zu 76 Prozent aus Frauen besteht. In Kindergärten und Vorschulen ist das Ungleichgewicht noch deutlicher: Nur sieben Prozent der hier Arbeitenden sind Männer, aber 93 Prozent sind Frauen.

Die Liste der „Systemrelevanten Berufe“ ist tatsächlich etwas länger:

Systemrelevante Berufe gem. § 2 Abs. 2 der o.g. Verordnung sind nachfolgend abschließend aufgezählt:
1. Angehörige des Polizeivollzugsdienstes und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Landes, die bei den Polizeipräsidien tätig sind und Vollzugsaufgaben wahrnehmen,
2. Angehörige von Feuerwehren,
3. Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte der Justiz,
4. Bedienstete des Justiz- und Maßregelvollzuges,
5. Bedienstete von Rettungsdiensten,
6. Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes,
7. Helferinnen und Helfer des Katastrophenschutzes,
8. die in der gesundheitlichen Versorgung von Menschen tätigen Angehörigen medizinischer und pflegerischer Berufe, insbesondere
a) Altenpflegerinnen und Altenpfleger nach § 1 des Altenpflegegesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. August 2003
(BGBl. I S. 1691), zuletzt geändert durch Gesetz vom 15. August 2019 (BGBl. I S. 1307) in Verbindung mit § 64 des Pflegeberufegesetzes vom 17. Juli
2017 (BGBl. I S. 2581), zuletzt geändert durch Gesetz vom 13. Januar 2020 (BGBl. I S. 66), oder nach § 58 Abs. 2 des Pflegeberufegesetzes,
b) Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer nach § 1 des Hessischen Altenpflegegesetzes vom 5. Juli 2007 (GVBl. I S. 381),
zuletzt geändert durch Gesetz vom 21. Juni 2018 (GVBl. S. 296),
c) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen, die Kindern und Jugendliche im Rahmen der stationären Hilfen zur Erziehung oder der Eingliederungshilfe nach § 35a des Achten Buches Sozialgesetzbuch betreuen,
d) Anästhesietechnische Assistentinnen und Anästhesietechnische Assistenten im Sinne der §§ 1 und 2 der DKGEmpfehlung zur Ausbildung und Prüfung von Operationstechnischen und Anästhesietechnischen Assistentinnen/Assistenten vom 17. September 2013,
e) Ärztinnen und Ärzte,
f) Apothekerinnen und Apotheker,
g) Desinfektorinnen und Desinfektoren,
h) Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger,
i) Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpfleger,
j) Hebammen,
k) Krankenpflegehelferinnen und Krankenpflegehelfer,
l) Medizinische Fachangestellte,
m) Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentinnen und Medizinisch-technische
Laboratoriumsassistenten,
n) Medizinisch-technische Radiologieassistentinnen und Medizinisch-technische Radiologieassistenten,
o) Medizinisch-technische Assistentinnen für Funktionsdiagnostik oder Medizinisch-technischer
Assistenten für Funktionsdiagnostik,
p) Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter,
q) Operationstechnische Assistentinnen und Operationstechnische Assistenten,
r) Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner,
s) Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner,
t) Pharmazeutisch-technische Assistentinnen oder pharmazeutisch-technische Assistenten,
u) Rettungsassistentinnen und Rettungsassistenten,
v) Zahnärztinnen und Zahnärzte
w) Zahnmedizinische Fachangestellte.

Ich habe mal die fett markiert, bei denen ich mehr Männer vermute.

Bedeutet: Vor allem Frauen kümmern sich aktuell in den Kitas um die Kinder von Ärzten, Krankenschwestern und Polizisten. Ohne sie würde Deutschland aktuell wohl zusammenbrechen.

Die Grafik konnte man schlecht kopieren, sie entsprach aber im wesentlichen dieser hier:

Ich will die Arbeit vieler der dort arbeitenden gar nicht kleinreden, aber die Aussage, dass jetzt in der Krise die Kindergärtnerinnen besonders viel Arbeit haben und Deutschland am Laufen halten ist angesichts des Umstandes, dass die meisten Kitas schlicht bis auf Notgruppen zu haben, dann doch etwas merkwürdig.

Und natürlich würde Deutschland auch ohne die hier nicht erwähnten LKW-Fahrer, Techniker, Frachtlogistiker, etc zusammenbrechen, die neue Waren bringen und dafür sorgen, dass weiterhin alles läuft.

Ganz abgesehen davon, dass eine Tätigkeit in der Sozialversicherung insofern auch kein systemrelevanter Job ist. Und alle im Einzelhändel beschäftigen Frauen zu Heldinnen auszurufen, wenn viele davon dank geschlossener Geschäfte (Einzelhandel ist ja nicht nur Lebensmittel) auch nichts anderes machen, erscheint auch merkwürdig.

Es ist eigentlich ganz interessant, warum da nicht auch technische Berufe aufgenommen sind oder eben LKW-Fahrer oder andere Leute, die auch wichtig sind, damit der Laden weiter läuft, aber die eben eher in männerdominierten Berufen arbeiten:

Kleine Verschwörungstheorie: Technische Berufe muss man nicht aufnehmen, weil Männer eben seltener Kinder betreuen. Sie brauchen keine Zusatzbetreuung, die kann aber bei relevanten Berufen, die eher weiblich besetzt sind oder einen hohen Anteil haben, sehr relevant sein.

Diese Berufsgruppen, und damit den Frauen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache am Mittwoch den Rücken gestärkt: „Danke, dass Sie da sind für ihre Mitbürger und buchstäblich den Laden am Laufen halten“, sagte sie in ihrer ersten außerplanmäßigen TV-Ansprache überhaupt.

Merkel sagte:

ich möchte mich bei dieser Gelegenheit zu allererst an alle wenden die als Ärzte oder Ärztin im Pflegedienst oder in einer sonstigen Funktion in unseren Krankenhäusern und überhaupt im Gesundheitswesen arbeiten sie stehen für uns in diesem Kampf in der vordersten Linie sie sehen als erster die kranken und wie schwer manche Verläufe der Infektion sind und jeden tag gehen sie aufs neue an ihrer arbeit und sind für die Menschen da was sie leisten ist gewaltig und ich danke ihnen von ganzem herzen dafür also es geht darum das Virus auf seinem weg durch Deutschland zu verlangsamen (…)

lassen Sie mich auch hier dank aussprechen an Menschen den zu selten gedankt wird wer in diesen Tagen an einer Supermarktkasse sitzt oder Regale befüllt der macht einen der schwersten Jobs die es zur Zeit gibt. Danke dass sie da sind für ihre Mitbürger und buchstäblich den Laden am laufen halten
Es ist  das Richtige und fast selbstverständliche bei einer Krise, die insbesondere medizinisches Personal belastet und noch stark belasten wird. Auch anzuerkennen, dass es gegenwärtig an einer Supermarktkasse nicht einfach ist, kann man sicherlich machen.
Daraus ein Geschlechterding zu machen scheint mir aber vollkommen an dem Inhalt ihrer Rede vorbeizugehen. Merkel scheint mir weit eher dafür werben zu wollen nicht zu hamstern und Mitarbeiter dort freundlich zu behandeln und diesen etwas Mut zu machen.

An vorderster Front in dieser Krise mit einmaligen Einschränkungen in der Geschichte der Bundesrepublik sieht sie neben den Kassiererinnen ganz klar die Beschäftigten in Pflege- und Krankenberufen: „Sie stehen für uns in diesem Kampf in der vordersten Linie.“

Es ist eine seltene Anerkennung. Deutlich wird das zum Beispiel bei den Pflegefachkräften. Die empfinden ihren Job als besonders undankbar. Gefolgt von Paketbotinnen, Erzieherinnen und Müllmännern. Das zeigt eine Umfrage des Vergleichsportals Gehalt.de aus dem Jahr 2018 unter knapp 9.000 Personen.

Finden Paketboten und Erzieher ihre Arbeit weniger undankbar? Wäre interessant.

Die Befragten berichten von vielen Überstunden, hoher körperlicher Belastung und Risiken für die eigene Gesundheit. Etwa 17.000 offene Stellen gibt es in der Pflege. Das verschlechtert die Arbeitsbedingungen zusätzlich, etwa durch viele Überstunden und Dauerstress.

Und die Arbeit ist außerdem schlecht bezahlt. Der Mindestlohn für ungelernte Pflegekräfte liegt aktuell bei 11,35 Euro pro Stunde. Bei einer 40 Stunden-Woche entspricht das einem Bruttogehalt von nicht mal 2.200 Euro. Selbst über drei Jahre ausgebildete Kräfte erhalten nur wenig mehr und kommen auf knapp 2.700 Euro brutto.

Auch weil Frauen in Berufen wie diesen arbeiten, kommt es zu einem eklatanten Gehaltsgefälle: Erst diese Woche berichtete das Statistische Bundesamt, dass vergangenes Jahr der durchschnittliche Bruttostundenlohn der Frauen mit 17,72 Euro um 20 Prozent niedriger lag als der von Männern mit 22,61 Euro.

Zudem übernehmen Frauen nach wie vor deutlich mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer – etwa Kinderbetreuung oder Aufgaben im Haushalt. „Frauen weichen deshalb im Job oft auf Teilzeit aus, was langfristig mit deutlichen Einbußen bei den Stundenlöhnen verbunden ist“, sagte jüngst die Forscherin Karin Schulze Buschoff bei der Vorstellung einer entsprechenden Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Durch die Belastungen in Folge der Coronavirus-Epidemie wird sich die Situation für die Frauen verschärfen: Fast ganz Deutschland arbeitet seit Montag im Homeoffice, der Druck auf die Verteilung von Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Haushalt steigt.

Tatsächlich verdienen Männer in Teilzeit sogar weniger als Frauen.

Ich finde die Verbindung zwischen den beiden Teilen sehr merkwürdig:

Er scheint erst einmal das falsche Bild aufzubauen, dass in der Krise die ganze Arbeit bei den Frauen hängen bleibt. Was ja schlicht nicht der Fall ist. Und das ihre Arbeit, die er irgendwie zur Arbeit aller Frauen macht, weil in bestimmten Berufen Frauen überproportional vertreten sind, ganz besonders wichtig ist.
Damit begründet er dann, dass man Frauenberufe besser bezahlen sollte und dann rundet er das noch mit einer Verschärfung der Situation der Frauen in der Krise ab, was wohl eine besondere Handlungsaufforderung sein soll und Dringlichkeit signalisieren soll.

Das Männer und Frauen meist eng verbunden sind und eine finanzielle Krise einer Frau meist die Krise einer Familie oder Partnerschaft ist oder eben dort aufgefangen werden muss kommt in dem Artikel nicht vor. Das Frauen nicht nur in Teilzeit gedrängt werden, sondern das genau die Vorstellung davon ist, wie sie gerne arbeiten wollen, möglichst bis zur Rente (vgl: „85 Prozent der etwa 2000 befragten teilzeitbeschäftigten Frauen fanden es demnach „super“ in Teilzeit zu arbeiten, 75 Prozent erklärten, derzeit „auf keinen Fall“ Vollzeit arbeiten zu wollen, 60 Prozent gaben an, möglichst bis zur Rente in Teilzeit arbeiten zu wollen.“) taucht in dem Artikel auch nicht auf.

Kurz zusammengefasst wäre der Inhalt des Artikels wohl „Seht mal wie wichtig Frauen sind, sie halten die Gesellschaft am laufen und ihr behandelt sie wie Dreck und zahlt ihnen zu wenig, zwingt sie in Kurzarbeit und die Kinder müssen sie auch noch betreuen, weil ihr sie unterdrückt. Und in der Krise wird es noch schlimmer.“

Aber das ist durch die Fakten eben so auch nicht gedeckt.

153 Gedanken zu “Wie kommen wir feministisch korrekt durch die Corona-Krise (Teil2): „Es sind die Frauen, die das Land rocken“

    • „Wenn die #Corona-Pandemie etwas zeigt, dann: Unser „moderner“ Lebensstil ist nicht für Krisen ausgelegt.“

      Richtig.

      „Alles von Links als pööse deklarierte, wird plötzlich zur Lösung: Einverdienerfamilien, Privatverkehr statt ÖV, Grenzsicherung, Notvorrat, Armeeeinsatz. „

      Billiger Unfug.

        • „Tolles Argument“

          Eine angemessene Antwort auf die ursprüngliche Aussage.
          Ich muss nicht jeden Schwachsinn penibel argumentativ auseinandernehmen (vor allem wenn er gar keine Argumente macht auf die man eingehen könnte). Stattdessen benenne ich den Schwachsinn als Schwachsinn, das ist effektiver. 😉

          • Das konservative Basis-Argument ist: „Quasi ale Traditionen haben einen guten Grund. Die meisten dieser Gründe gibt es nach wie vor. Änderungen müssen daher behutsam vorgenommen werden und können ungeahnte Folgen haben“.

            Dieses Argument bezeichnest du oben als „schwachsinnig“.
            Das zeugt nicht von geistiger Brillanz deinerseits.

          • „Dieses Argument bezeichnest du oben als “schwachsinnig”.“

            Nein, ich bezeichne oben folgende Aussage als schwachsinnig:

            „Alles von Links als pööse deklarierte, wird plötzlich zur Lösung: Einverdienerfamilien, Privatverkehr statt ÖV, Grenzsicherung, Notvorrat, Armeeeinsatz. „

            Was diese Aussage mit dem von dir ins Spiel gebrachten konservativen Basis-Argument zu tun hat, ist zwar nicht so ganz ersichtlich, aber wir können gerne das Thema wechseln und über das konservative Basis-Argument witerreden. Finde ich auch interessant 🙂

          • „Nein, ich bezeichne oben folgende Aussage als schwachsinnig:“

            Du begründest aber nicht, warum diese Aussage schwachsinnig sei.

          • @adrian:

            Oh sorry, ich dachte das wäre offensichtlich: Weil bis auf eventuell Grenzsicherung keines der aufgezählten Dinge nennenswert zu einer Lösung der Krisensituation beitragen.

            Dass das ganze dann noch benutzt wird um ein schwachsinniges „Linke gegen Rechte“ Spielchen aufzumachen ist da nur mehr das Tüpfelchen auf dem i.

          • Offensichtlich? Nun ja.

            „Einverdienerfamilien“

            Würde die Frage der Kinderbetreuung bei Schulschließungen lösen.

            „Privatverkehr statt ÖV“

            Verringert die Ansteckungsgefahr

            „Grenzsicherung“

            Ebenda

            „Notvorrat“

            Entlastet Lieferketten und verringert die Ansteckungsgefahr

            „Armeeeinsatz“

            Aufrechterhaltung relevanter Infrastruktur und der öffentlichen Ordnung

          • Langweilige Sophisterei.

            Südkorea, Singapur, China und einige Regionen in Italien haben gezeigt wie man die Situationen in den Griff bekommt: Mit drastischen Lockdowns, Tests, Tests, Tests und Isolation von Infizierten.
            Bis auf Grenzsicherung hat keiner der Punkte „Einverdienerfamilien, Privatverkehr statt ÖV, Grenzsicherung, Notvorrat, Armeeeinsatz“ eine wesentliche Rolle gespielt.

        • Noch mehr Argumente für diesen Schwachsinn?
          Wo will er denn bei einer Ausgangssperre hinfahren?
          Und die Grenzen sind dicht, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
          Die Armee soll die Kräfte im Gesundheitswesen und die Polizei entlasten und mit den „Notvorräten“ hat sich das Bundesgesundheitsministerium auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert:
          https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-krise-hersteller-von-schutzkleidung-greift-jens-spahn-an-a-dba397bb-d86b-4779-af8c-1912aebce7ac

          Um die zynischen Spielchen Chinas und die Dummheit der anderen Staaten an prominenter Stelle zu entlarven, aus dem Artikel mit Herv. zitiert:

          „Durch die Corona-Epidemie in China sei es Ende Januar zu einer Flut von Bestellungen von Mundschutz, Atemschutz und Hygienebekleidung gekommen. Bei den meisten habe es sich um Neukunden gehandelt, die im Auftrag von Chinesen bestellten. Innerhalb nur eines Tages seien dadurch Monatsbestände versandt worden. „Das war nicht nur bei uns so, sondern auch bei allen anderen Importeuren, mit denen wir in Europa gesprochen haben“, so Theiler an den Minister.

          Deutschland drohe dadurch ein Engpass. Denn von einfachen Produkten wie Mundschutz werde in Krankenhäusern oftmals kein besonderer Vorrat gehalten. Die Lage verschärfe sich dadurch, dass 97 Prozent der Weltmarktproduktion in China stattfinde und die chinesische Regierung Mitte Januar klar geregelt habe, dass keines dieser Produkte mehr das Land verlassen dürfe..“

          Prompt folgt – im Falle Italiens – die Selbstdarstellung als Retter des italienischen Volkes, wenn mit eingeflogenen (mageren) 30 Tonnen Material ein Engpass überwunden wird, den die chinesische Regierung selbst erst produziert hat.

          Die Idee der „Globalisierung“ beruht auf der störungsfreien Funktion globaler Lieferketten und eines störungsfreien Marktes – wie wir gerade sehen, ist das eine Schönwetterideologie.
          Zudem wurde hier gedacht, wer den Markt (zum Endkunden hin) beherrscht, kann die Einkaufspreise diktieren; wer aber 97% der Weltmarktproduktion beherrscht, kommt irgendwann auf die Idee, den Spieß umzukehren.

        • @crumar:

          »Bei den meisten habe es sich um Neukunden gehandelt, die im Auftrag von Chinesen bestellten. Innerhalb nur eines Tages seien dadurch Monatsbestände versandt worden. „Das war nicht nur bei uns so, sondern auch bei allen anderen Importeuren, mit denen wir in Europa gesprochen haben“, so Theiler an den Minister.«

          Man kann diese Neukunden allerdings auch wieder wegschicken, ohne dass es dazu eines staatlichen Eingriffs bedarf, wie das in einem mir persönlich bekannten Fall auch passiert ist. Nicht jeder Unternehmer denkt bloß von der Wand bis zur Tapete.

          »Die Lage verschärfe sich dadurch, dass 97 Prozent der Weltmarktproduktion in China stattfinde und die chinesische Regierung Mitte Januar klar geregelt habe, dass keines dieser Produkte mehr das Land verlassen dürfe.«

          Das ist in der Tat das viel größere Problem (war es auch in obigem Fall): für solche »strategischen Ressourcen« kann man sich nicht in dem gegebenen Maße vom Ausland abhängig machen.

          • Bin ich mit dir einer Meinung.
            Und man hätte ab Mitte Januar die noch in der EU befindliche Produktion nach oben treiben müssen, um überhaupt Vorräte zu haben, bzw. den Bedarf zu decken.
            Die dahinter stehende Ideologie, dass alle Produkte jederzeit global verfügbar sind und die Lieferketten ohne Unterbrechung funktionieren ist gefährlich.

        • Es ist das alte Problem: sobald hier im Forum irgendetwas gegen „Links“ gesagt oder zitiert wird, reagieren einige Mitglieder etwas unentspannt. Eine gewisse Ironie besteht darin, dass die Linken hier im Forum mit den heutigen Linken in der Politik nur noch eins gemeinsam haben: ihren Dogmatismus.

          Ich wollte mal einen Beitrag schreiben, wie die heutige Linke in der Politik zu dem werden konnte, was sie ist. Es ist aber doch eine Menge Arbeit (man müsste zeigen, wie die Linien Bernstein-Lenin-Gramsci-Poulantzas-Laclau sich mit Post-Strukturalismus einerseits und Technokratie andererseits vermischen), ich glaub‘ aber nicht, dass es viele hier interessieren würde.

          • „Eine gewisse Ironie besteht darin, dass die Linken hier im Forum mit den heutigen Linken in der Politik nur noch eins gemeinsam haben: ihren Dogmatismus.“

            Ich muss mir nicht jeden Unsinn als Argument verkaufen lassen – wenn hier geistig minderbemittelter Dünnpfiff verklappt wird, dann werde ich ihn als Dünnpfiff kennzeichnen.

            „man müsste zeigen, wie die Linien Bernstein-Lenin-Gramsci-Poulantzas-Laclau sich mit Post-Strukturalismus einerseits und Technokratie andererseits vermischen“

            Viel Spaß. Denn wo du „Linien“ siehst, sehe ich Brüche.
            Zumal du Stalin verschweigst, denn bei diesem König der Dogmatiker wären die Poststrukturalisten schneller im Gulag gewesen, als sie hätten „Dekonstruktion“ aussprechen können.

          • „Es ist das alte Problem: sobald hier im Forum irgendetwas gegen „Links“ gesagt oder zitiert wird, reagieren einige Mitglieder etwas unentspannt.“

            Unentspannt reagiere ich wenn eine Krise wie wir sie jetzt erleben instrumentalisiert wird um politisches Kleingeld zu machen. Ob von links oder rechts ist dabei einerlei.
            Ich habe unten die Schreiberlinge vom Tagesspielgel, die bestimmt nicht im Verdacht stehen gegen links zu sein, ebenfalls angemessen beschimpft.

          • »Zumal du Stalin verschweigst, denn bei diesem König der Dogmatiker wären die Poststrukturalisten schneller im Gulag gewesen, als sie hätten „Dekonstruktion“ aussprechen können.«

            Frage an Radio Eriwan: Stimmt es, dass der Genosse Stalin Witze über sich sammelt?
            Antwort: Im Prinzip ja! Aber zuerst sammelt er die Leute, die diese Witze erzählen!

          • @ crumar

            „Viel Spaß. Denn wo du „Linien“ siehst, sehe ich Brüche.“

            Und genau das meine ich mit „unentspannt“.

            Natürlich gibt’s da Brüche, viele sogar. Aber es gibt vor allem Eines: verschiedene Konzeptionen. Und hierbei Anschlussfähigkeit einerseits und Kombinierbarkeit andererseits. Keiner dieser Leute hat ja homogene theoretische Blöcke hinterlassen. Viel eher schon mehr oder weniger große Bruchstücke, die sich mehr oder weniger gut ineinander fügen.

            Und jetzt kann man von einem Bruchstück des Herrn A zu einem anderen Bruchstück des Herrn B übergehen, und vor dort zu weiteren Bruchstücken … Oder man kann sich verschiedene Bruchstücke aller genannten Herren heraussuchen und sie neuartig miteinander kombinieren. Das ganze noch mit einem robusten Interesse, sich das rauszusuchen, was einem guttut, was einen voranbringt – nach oben vor allem. Und so erfolgt Schritt für Schritt eine Transformation, kaum wahrnehmbar …

            Kann ich beweisen, dass z. B. ein Kevin Kühnert sich entlang dieser Linien entwickelt hat? Nein. Aber ich kann ideengeschichtlich Entwicklungslinien aufzeigen. Und ich kann darauf hinweisen, dass bedeutende Leute von den genannten Klassikern schwer beeindruckt waren.

            Wer z. B. hat folgendes geschrieben (26.05.2015, Paris):
            „I am honored to be here today to reflect not only on the work of Ernesto Laclau, one of the truly great thinkers in our lifetimes. Ernesto always challenged me; we had great solidarity, […] and like many people, I looked to him to understand the shape and promise of the left. […] I understand my task, one that I take on gladly, to honor this great and singular political thinker, this philosopher, and also to keep the work alive through a living engagement. That means that as I read him now, I continue the conversation we had, one in which I maintained solidarity with him, and also treated him, as I treat him still, as a thinker whose thought is alive, whose thought is pertinent, especially as we try to consider, what still defines the left, and how do we critically understand our world.“

            Ja, genau DIE hat das geschrieben. Wer hätte das gedacht?

          • Ich muss mir nicht jeden Unsinn als Argument verkaufen lassen – wenn hier geistig minderbemittelter Dünnpfiff verklappt wird, dann werde ich ihn als Dünnpfiff kennzeichnen.

            Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn der Widerspruch dann auch begründet wird. Die Art und Weise, wie Pingpong geantwortet hat, hat mit einer Diskussion allerdings nichts zu tun.
            Und das er/sie/es dann dafür kritisiert wird, ist nur folgerichtig.

          • @Jochen

            Ich nehme scharf an, es war Butler.

            „Oder man kann sich verschiedene Bruchstücke aller genannten Herren heraussuchen und sie neuartig miteinander kombinieren.“

            Die sinnlose Kombination solcher Bruchstücke nennt sich Eklektizismus – und davon gibt es aktuell bereits genug.

          • @Mario:

            „Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn der Widerspruch dann auch begründet wird. Die Art und Weise, wie Pingpong geantwortet hat, hat mit einer Diskussion allerdings nichts zu tun.
            Und das er/sie/es dann dafür kritisiert wird, ist nur folgerichtig.“

            Du verkennst meine Intention und scheinst anzunehmen ich wollte über den Schwachsinn im Ursprungstweet diskutieren. Ein großes Problem ist, dass bei vielen Nutzern anscheinend der Filter für Unfug nicht funktioniert, sobald der Unfug in Form eines tweets daherkommt. Deshalb ist 90% von twitter eine unsägliche Jauchegrube, man braucht sich nur mal den Müll ansehen mit dem Alex regelmäßig die Selbermach-Tage zuspammt.

            Angesichts dieser Fakten ist es NOTWENDIG, die Strategie zu ändern. Die übliche Gepflogenheit im face-to-face Miteinander, wo man dem Gegenüber erstmal einen Vertrauensvorschuss gibt und auch hinter unglücklichen, missverständlichen und manchmal sogar unsinnigen Formulierungen eine Aufforderung zur Diskussion sieht, funktioniert auf twitter nicht. Auf twitter bist du nach 5 Minuten surfen von Schwachsinn völlig erschlagen, ausgeschlossen dass man da auf jeden Unsinn antwortet und eine sachliche Diskussion anfängt. Du wärst ständig nur am hinterherrennen, weil der Müll viel schneller kommt als du es abarbeiten kannst.
            Aus diesem Grund ist es notwendig, den Filter auf twitter viel schärfer einzustellen. Wer diskutieren will, muss erstmal beweisen dass er kein Hohlschwätzer ist und sich einen gwissen Respekt verdienen. Der Ursprungstweet ist mit Bomben und Granaten durch diesen Test gerasselt.

          • @ crumar

            „Die sinnlose Kombination solcher Bruchstücke nennt sich Eklektizismus – und davon gibt es aktuell bereits genug.“

            Schon wieder unentspannt. Es geht doch gar nicht darum, ob die politische Linke richtig gedacht, richtig gefolgert, sich richtig entwickelt hat, wenn sie sich von den-und-den Ausgangspunkten auf die-und-die Weise fortbewegt, sich so-und-so gewandelt hat.

            Es geht allein um ein Nachvollziehen dieser Entwicklung, und dieser Vollzug muss einfach nur Sinn machen – auch wenn die Entwicklung auf die ein oder andere Weise zweifelhaft oder gar irrig verläuft.

            Das ist doch eine Sache, die wir bei persönlichen Werdegängen immer wieder tun: Wir fragen z. B., wie der Begründer der Parteien-Soziologie – ein ziemlich linker Bursche ehemals – in seinen späteren Jahren zu einem glühenden Anhänger B. Mussolinis werden konnte. Dabei wissen wir von vornherein: In dieser Entwicklung hat er eine ganze Menge falsch verstanden. Dennoch können wir seinen Weg – diesen Irrweg – sinnvoll nachvollziehen: wir können ihn verstehen.

            Und natürlich kann man auch sagen: interessiert mich aber nicht. Der Typ hat halt den Mussolini verehrt – Punkt. Mich interessiert auch nicht, warum die Strompreise in Deutschland seit Jahrzehnten immer teurer werden – sie werden halt immer teurer, Punkt.

            Klar, man kann derartige Fragen ausblenden. Aber dann wird man die entsprechenden Zusammenhänge eben auch nicht so gut verstehen.

          • „Klar, man kann derartige Fragen ausblenden. Aber dann wird man die entsprechenden Zusammenhänge eben auch nicht so gut verstehen.“

            Das kannst du gerne machen – dagegen habe ich auch nichts.
            Mein Problem ist eher, dass du m.E. die Fragen falsch herum stellst.

            „Es geht allein um ein Nachvollziehen dieser Entwicklung, und dieser Vollzug muss einfach nur Sinn machen – auch wenn die Entwicklung auf die ein oder andere Weise zweifelhaft oder gar irrig verläuft.“

            Wie gesagt, ich wünsche dir viel Glück bei dieser Unternehmung.

        • @Jochen Schmidt:

          »Es ist das alte Problem: sobald hier im Forum irgendetwas gegen „Links“ gesagt oder zitiert wird, reagieren einige Mitglieder etwas unentspannt.«

          »Unentspannt« werden die Reaktionen hier vor allem bei völlig einseitiger Sündenbocksuche. Kann man beliebig zurückspielen: von »links« wurde lange genug Krankenhaus statt Fabrik angemahnt, Personal- und Kapazitätsmängel im Gesundheitswesen haben uns die Apostel der Marktkonformität eingebrockt. Da könnte ich mich jetzt locker in Gegenrichtung reinsteigern, wenn mir meine Zeit nicht zu schade wäre.

          • Wenn wir ehrlich zueinander sind, hatten bislang weder „Rechte“ noch „Linke“ noch „Liberale“ in Kategorien einer Pandemie gedacht. Das sind halt Ausnahmefälle, auf die keine Gesellschaft gut vorbereitet sein kann.

            Helfen könnte es für die Zukunft ggf. , wenn gewisse Kulturen aufhören würden, alles zu essen, was nicht bei drei geflüchtet ist.

          • @adrian:

            „Wenn wir ehrlich zueinander sind, hatten bislang weder „Rechte“ noch „Linke“ noch „Liberale“ in Kategorien einer Pandemie gedacht. Das sind halt Ausnahmefälle, auf die keine Gesellschaft gut vorbereitet sein kann.“

            Wahre Worte!
            Ich würde anmerken dass man zumindest versuchen sollte so gut als möglich darauf vorbereitet zu sein. Das Problem ist ja dass unsere gesamte Wirtschafts- und Gesellschaftstruktur auf Schönwetter ausgerichtet ist. Wenn dann ein paar Wolken aufziehen wird es schnell ungemütlich, und bei einem Platzregen wie jetzt werden wir richtig nass.
            Unsere ganzen globalisierten Lieferketten und Versorgungsstrukturen sind derart fragil, dass sie bei der kleinsten Erschütterung zusammenbrechen. Das müsste nicht so sein.

            „Helfen könnte es für die Zukunft ggf. , wenn gewisse Kulturen aufhören würden, alles zu essen, was nicht bei drei geflüchtet ist.“

            Das verstehe ich nicht.

          • „Das verstehe ich nicht.“

            Die letzten Infektionskrankheiten – einschließlich Covid-19 – kamen aus Asien. Der Ursprung wird auf den Märkten vermutet, wo einheimische Tiere zum Verzehr angeboten werden.

          • @Adrian
            Dafür haben wir doch unsere Spezialisten wie Drosten, Kekule … und viele, viele andere.
            Auf die wollte nur niemand hören. Die Politik hätte freiwillig zurücktreten müssen, und die Empfehlungen der für den heraufaufziehenden Notfall beherzigen müssen.
            Es war alles ganz klar, am Sonntag vor Karneval. Da hätte geschehen müssen, was jetzt, viele Wochen später, geschieht.
            Gegen dieses Systemversagen kann ich nur müde lächeln, wenn jetzt das Problem auf kulinarische Vorliebe für Fledermaussuppe fokussiert wird.

          • @pingpong:

            »Das verstehe ich nicht.«

            Adrian spielt auf chinesische Tiermärkte an, die als Ursprung des Virus vermutet werden. Solche Viren sind Zoonosen, die aus dem engen Kontakt von Menschen und Tieren stammen, und ein Teil dieses »engen Kontakts« (wer einen Euphemismus findet, darf ihn behalten) besteht in für westliche Vorstellungen eher ungewöhnlichen Speisekarten.

          • Es ist unfassbar, wie man sich noch heute, angesichts der Gegebenheiten in ein plumpes „rääächts“ gegen „links“ verlieren kann.
            Fakt ist, daß sich die wenigen raubtierkapitalistischen Profiteure der erfolgreich weltweit vorangetriebenen Globalisierung z.B. nahtlos mit dem vordem (?) maoistisch-kommunistischen China „verbündet“ haben, und wir inzwischen die „Segnungen“ des weltweit „globalen Dorfes“ nicht mehr „verdrängen“ können, mit all seinen Folgen eines auf tönernen Füßen aufgebauten krakenartigen Systems, das die „Spielregeln“ mafiös diktiert, kontrolliert und abzockt.
            Nicht unwesentlich beigetragen zu diesen Zuständen haben allerdings die weltweit tonangebenden gesellschaftlichen Kräfte, die sich als links-grün verstehenden „Gutmenschen“, mit der von ihnen betriebenen Gesellschafts-Spaltung (Männer gegen Frauen, Junge gegen die Alten etc.), die die „one world“ gar nicht schnell genug und unterschiedslos „gleichgemacht“ haben woll(t)en.
            Wie störungsfrei diese Wandlung von vormals Dezentralisierung und Ökologie vorgebenden „Grünen/Grün*_Innen“ hin zu den nützlichsten Idioten der wenigen Profiteure der one-world-Globalisten vonstatten ging, ist sicher nur mit der abhanden gekommenen Nutzung des Langzeitgedächtnis bei vielen massenmedial berieselten, indoktrinierten und konditionierten Menschen zu erklären, die u.a. bis vor kurzem noch mehrheitlich die Mär von der menschengemachten Klimaerwärmung als unser größtes Menschheitsproblem bewertet haben.

          • @Adrian

            Korrekt. Und hier zur Erinnerung:
            „Erstmals im November 2002 wurde in der chinesischen Provinz Guangdong das schwere akute Atemwegssyndroms (SARS) beobachtet. Während der SARS-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 starben mehr als 800 Menschen weltweit durch die Vireninfektion. Im Frühjahr 2003 stufte die Weltgesundheitsorganisation SARS als weltweite Bedrohung ein. Verbreitet hatte sich das Virus in anderen Ländern über Passagiere von Interkontinentalflügen.“

            Gleiches Spiel damals: „Die chinesische Regierung erließ bei Ausbruch der SARS-Epidemie Beschränkungen für die örtliche Presse und zensierte Berichte über die Krankheit. Erst am 10. Februar 2003 informierte China die WHO über die Vorkommnisse und meldete 305 Infektionen und fünf Todesfälle.“

            Zensieren, zensieren, zensieren und mit Verspätung informieren – wenn es nämlich nicht mehr unter den Teppich zu kehren ist.

            „Der SARS-Erreger stammt aus derselben Virusfamilie wie das neuartige Coronavirus. Von der Provinz Guangdong verbreitete sich SARS binnen weniger Wochen über nahezu alle Kontinente und forderte laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb eines halben Jahres 774 Menschenleben, davon 45 außerhalb Asiens.“
            https://www.tagesschau.de/inland/sars-101.html

            1. Aus diesem Grund waren die anderen asiatischen Staaten 2020 auch so gut gewappnet, denn sie hatten ja bereits Erfahrungen „sammeln dürfen“.
            2. Lasst euch nicht die neueste Verschwörungstheorie der chinesischen Regierung verkaufen, der Virus wäre gar nicht aus China gekommen.
            3. Wenn man anfängt, hier Verleugnung zu betreiben a la, „China-Virus“ sei rassistisch, nennt ihn konsequent „Wuhan-Virus“ statt Corona.
            Die autoritären Maßnahmen in China wurden erst notwendig, nachdem mit den gleichen autoritären Maßnahmen vorher versucht worden ist, das Problem zu leugnen.
            Es gibt – siehe oben Mundschutz – keinen Grund, den Zynismus der chinesischen Regierung zu loben.
            4. Die WHO hat auch nach eigener Definition die Pandemie viel zu spät (11.3.) ausgerufen.
            Siehe hier: https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/
            Man kann sich über den Regler und „weltweit“ anschauen, wie die Lage Ende Februar, Anfang März war.
            Da muss ich das RKI loben, die bereits Mitte Februar von dem Risiko sprachen, es könne sich zu einer Pandemie ausweiten.

          • Nennt Ihn CCP-Virus, denn genau damit wird aufgezeigt wer es verbockt hat.
            Dann kann auch keine mehr behaupten das es rassistisch ist.

      • Pingpong, das sind hier verrückte Spinner, verschwende besser nicht deine Zeit mit denen.

        Wir kommentieren hier gerade einen Artikel, in dem sich der Autor zwischen den Zeilen aufregt, dass Frauen die Systemerhalterinnen sind. Ohne Frauen in prekären, schlecht bezahlten Jobs wäre schon alles zusammen gebrochen.

        Das nimmt Christian (der Seitenbetreiber) zum Anlass, wieder mal zu derailen und “ABER DIE MÄNNER…!!!“ zu brüllen.

        Christian, du könntest es auch einfach mal stehen lassen, dass Frauen hier wichtige Arbeit leisten, anstatt ständig MÄNNER UND FRAUEN GEGENSEITIG AUSZUSPIELEN.

        • @lightyear:

          Wer hat dich eigentlich rausgelassen?
          Falls du es nicht weißt, ich lese hier seit mind. 5 Jahren regelmäßig mit. Und du bist mir in dieser Zeit als ganz besonders schwerer Fall von kognitiver Dissonanz aufgefallen. Dein Beitrag hier zeigt das wieder überdeutlich.

          Nimm dir mal für 2 Stunden diese weisen Worte von djadmoros vor und meditiere darüber. Vielleicht hilft es ja was.

          „Die Dummheit und Infamie solcher Artikel liegt in der hemmungslosen Spalterei, die sie betreiben. Es gibt Sektoren in dieser Gesellschaft, die beschissen organisiert sind, weil in ihnen aus Gründen der Kosteneinsparung nur noch auf Kante genäht wird, und dann wundert man sich, wenn die Nähte reißen.

          Zugespitzt formuliert: solchen Artikeln zufolge soll dann und nur dann politischer Reformbedarf angemeldet werden, wenn Frauen davon betroffen sind. Wodurch jede systematische Kritik unmöglich wird, weil sie durch moralisierendes Gejammer erstzt wird.“

        • Au contraire – dieses „GEGENSEITIG AUSZUSPIELEN“ kommt von Leuten, die ausschließlich Tätigkeiten von Frauen hochspielen, und wichtige Aufgaben von Männern völlig ignorieren – also unbelehrbaren, einseitigen Spaltern wie dir, @lightyear2000.

          • Vielleicht sollten wir statt uns spalten zu lassen mal überlegen, was der Einzelne machen kann um sich und seine Leute zu schützen und was man vielleicht auch machen kann um Anderen zu helfen. Also nicht nur ein „wir müssen helfen“, sondern konkrete Maßnahmen die jeder, auch die Berufstätigen unter uns, machen können. Damit würden wir uns nämlich wohltuend von Typen wie lightyear2000 abheben.

        • Ach, er mal wieder…

          Erstens: Spalten tun Artikel, die so tun, als würde unser Land nur noch wegen der Arbeit von Frauen laufen, dabei aber völlig außen vorlässt, dass dasselbe für die Arbeit von Männern auch gilt. Darauf hinzuweisen ist kein „Brüllen“ nach „Aber die Männer auch…“ sondern schlicht die Benennung einer BEWUSST UND PROPAGANDISTISCH GEZIELT IGNORIERTEN Tatsache. Wer dann DAS als Spalten empfindet, der zeigt nur, dass er von eben genau derlei Propaganda schon vollends hirnsediert ist. Herzlichen Glückwunsch dazu!

          Und ob z. B. Pflegeberufe ausreichend bezahlt sind, da lässt sich herzlich und – ich fürchte – ohne Aussicht auf konsensuales Ergebnis diskutieren. Aber PREKÄR??? Ich bitte dich. Informiere dich mal über den Begriff prekär!

          Wirf zur Abwechslung mal einen Blick in den TVÖD, anstatt dich immer nur von mainstreammedialer Verblödung immer weiter in deine Filterblase hüllen zu lassen. Etwa „Müllwerker“ oder „Kanalarbeiter“ verdienen da deutlich weniger. Für dich zur Info: das sind die, die dafür sorgen, dass du nicht in deinem Müll und deiner Scheiße ersäufst. Und das machen die auch nach wie vor. Und die haben per se IMMER Arbeiten mit deutlich schlechteren Bedingungen (schmutzig, teils extreme Geruchsbelästigungen, ständige Gefahr von Verletzungen und damit verbunden schweren Entzündungen und Infektionen). Auch das Unfallrisiko ist in diesen Berufen weit höher als im Pflegebereich.

          Nur, dass die sogar noch deutlich schlechter verdienen, als Pflegepersonal, das interessiert die Medien und entsprechend auch Medienlemminge wie dich nicht die Bohne. Könnte es daran liegen, dass in beiden Berufen der Männeranteil stark gegen 100 % tendiert und sich deshalb nicht für plakatives „wie schlimm es doch den Frauen geht“-Virtue Signalling eignet? Nur mal so eine Vermutung.

        • Ok, Lightyear2000,

          stell dir einfach mal vor, irgendein maskulistischer Blogger hätte den Fokus auf männerdominierte, in der Krise systemrelevante Berufe gelegt, weiblich dominierte ausgeblendet, um dann auf Kosten des weiblichen Geschlechts zu triumphieren, die Männer (und nur die) würden den ganzen Laden am Laufen halten. Das hättest Du verurteilt – unter Garantie.

          Wenn Du das siehst, aber nicht einräumst, dann macht das aus dir einen Heuchler (die wissen, dass sie heucheln). Siehst Du das nicht, bist Du nur ein bigotter Sexist, der unterschiedliche Maßstäbe auf Männer und Frauen, Maskulisten und Feministen anlegst. In beiden Fällen bist Du nicht weiter ernst zu nehmen und man kann alles, was Du von dir gibst, den Lokus runterspülen.

  1. Berichte von der Front

    Welches Geschlecht DIE wohl haben?

    • In der Stadt hier hat die Polizei bereits einige Strafen ausgesprochen weil die Leute sich nicht an die Ausgangsbeschränkung halten (gibt es hier in Österreich seit letztes WE). die Strafen wurden vor allem gegen Gruppen von Jugendlichen verhängt.

      Will sagen: Dummheit kennt kein Geschlecht. Wenn wir den feministischen Ideologinnen ankreiden aus allem krampfhaft ein Geschlechterthema zu machen, dann sollten wir uns bemühen diesen Fehler zu vermeiden.

      • „die Strafen wurden vor allem gegen Gruppen von Jugendlichen verhängt.“

        Die scheinen auch hier in D gern abends abzuhängen und „Corona-Parties“ zu feiern.

        Was diese geistigen Nichtschwimmer mangels Hirnsubstanz nicht raffen ist, dass bei einer schnellen Durchseuchung nicht die Corona-Medizin kollabiert, sondern die GESAMTE.
        Wenn dann einer dieser Honks z.B. mit einer Blinddarmentzündung zum Notfall wird, dann wird da keiner kommen und ihn retten.
        Es wird auch keiner kommen, wenn er im After-Party-Suff in eine zerbrochene Bierflasche fällt und sich die Arme aufschneidet.
        Aber dann könnte man immerhin zufrieden konstatieren, dass Dummheit manchmal eben doch tödlich ist.

        • „Wenn dann einer dieser Honks z.B. mit einer Blinddarmentzündung zum Notfall wird, dann wird da keiner kommen und ihn retten“

          Doch. Bei der Triage werden ganz sicher die Jungen gerettet und nicht die Alten.

          • „Doch. Bei der Triage werden ganz sicher die Jungen gerettet und nicht die Alten.“

            Das gilt nur, wenn es bei der Wahl Alternativen gibt. Wenn aber alle Betten belegt sind, werden die Ärzte keine weiteren aus dem Nichts zaubern können.
            Wir haben dann die Situation, dass auf ein freies Bett 20 Menschen hoffen – und nicht nur Alte.

          • „Die Jungen ?????
            Mädchen nicht ? wie gemein“

            Schon Mal was vom bösen Patriarchat gehört?
            Da ist es.
            🙂

          • Na ja, vor 100 Jahren war z.B. ein Blinddarmbruch mit die häufigste Todesursache, keine Chance, no Way außer out und game over. Ich habe solchen hinter mir und kann nur von Glück reden, dass ich zu der Zeit neben einem Krankenhaus wohnte. Die Überlebenschance liegt innerhalb einer Stunde recht hoch, danach geht es aber steil bergab mit der Wahrscheinlichkeit, dass durchzustehen.

            Und die Schmerzen sind brutalst, wie glühende Eisen im Unterleib. Ob das nun angenehmer als „langsam zu ertrinken“, wie es im Click-Bait-Modus der Medien heißt, kann ich nicht sagen. Aber bei einer Triage dürfte beides nicht schön sein. Beim Bund übt man sowas übrigens für einen möglichen Ernstfall.

            Und hier haut man sich die Köppe Rechts und Links ein …

            Übrigens ist eine vollkommen durchgeknallte „Integrationsaktivistin“ namens Ferda Ataman der Meinung, dass die Kartoffel vor dem Ausländern bevorzugt behandelt wird:https://www.welt.de/politik/deutschland/article206755079/Corona-Eine-Ahnung-welche-Bevoelkerungsgruppen-zuerst-behandelt-werden.html

            Was ich von der halte, schreibe ich jetzt mal nicht …

  2. Was ich bei Diskussionen über Bezahlungen immer spannend finde, ist, wie bestimmte Menschen einfach nicht begreifen können, dass Bezahlung auch und zu grossen Teilen davon abhängt, wie
    – einfach ein Beruf zu erlernen ist (wie ersetzbar man ist)
    und
    – was er für einen monetären Nutzen bringt

    Ein Dienstleister – Berater, Anwalt, Programmierer – der in einem Projekt für einen Kunden 50, 100, 200, 300 Euro die Stunde erbringt, wird in einem angemessenen Verhältnis bezahlt. Und warum verdienen diese Menschen so viel? Weil sie aus Geld mehr Geld machen. Kurz gesagt. Oder vor Geldverlust bewahren.

    Eine Pflegekraft, die jemanden pflegt, oft 12 Stunden am Tag, verdient entsprechend dem, was die Menschen ihr zahlen können. Und da die meisten Menschen kein Geld haben, oder nur wenig, aber im seltensten Fall 16.000.- im Monat (=100 € die Stunde), verdient eine Pflegekraft eben auch weniger Geld.

    Das kann man jetzt moralisch für falsch halten. Dann hat man nicht verstanden, dass Geld an sich ein moralisches neutrales Gut ist und einfach nur eine abstrakte Tauscheinheit.

    Man kann auch überlegen, was passieren würde, wenn man gesetzlich verfügt, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden. Sagen wir 50.- Euro die Stunde. Werden dann mehr oder weniger Männer in diesen Beruf streben? Werden dann mehr oder weniger Menschen gepflegt?

    Und Einzelhandel… ist nunmal ein Job mit einem sehr niedrigen Qualifikationsniveau. Und den viele, wenn nicht fast alle Menschen, ausüben können. Dementsprechend wird er bezahlt.

    Mit männlich oder weiblich hat all das nichts zu tun. Höchstens insofern, dass es für Männer für die Fortpflanzung wichtig ist, Geld und Status zu haben, und deswegen Männer von vornherein darauf achten, ob sie Geld verdienen.

    • Vielleicht ist das ja unbewusstes Ziel: Krankenhäuser nach Klassen zu unterscheiden.
      Wäre ich Pfleger, würde ich vermutlich auch lieber in einem Haus arbeiten, in dem die Patienten sich leisten können, mir 50,- die Stunde zu zahlen, statt im Prollhaus, wo die Leute kein Geld haben.
      Im Reichenhaus sind dann aber wohl die Ansprüche so hoch, dass du nicht mehr auf 85% weibliche Belegschaft kommst. Das oben beklagte Problem lässt sich so also nicht lösen…

    • Das ist mittlerweile bis in den Journalismus zu Geheimwissen geworden. Dass Pflege zwar ein wirklich wichtiger Beruf ist, aber eben alles andere als besonders schwierig zu erlernen ist und das den Preis bestimmt, scheint kaum noch jemand zu verstehen. Stattdessen wird fantasiert, dass es irgendwie besser bezahlt werden müsste. Wie und warum und welche Gruppen noch besser bezahlt werden müssen bleibt verborgen.

      • Diese Leute, die angeblich Unterbezahlten, sollen doch nur gegen unser Gesellschaftssystem aufgehetzt werden. Das ist die Demagogie der Demokratiefeinden der versammelten Linken (und Rechten), das Schüren von Sozialneid und vom Hass auf alle, die vermeintlich besser dastehen.

      • Sebastian, ohne Pflege wäre schon längst alles zuzusammengebrochen und vlt auch alle deine Großeltern (und Eltern?) schon gestorben.

        Warum ist es dir eigentlich so wichtig, dass Menschen in Pflegeberufen weiterhin einen Sklavenlohn bekommen, wie argumentierst du das?

        • @ly2k:

          Dein plumpen Spaltungsversuche sind hier unerwünscht! Vielleicht liest du mal zuerst was Sebastian schreibt bevor du hier so einen Unfug ablässt.

          „Sebastian, ohne Pflege wäre schon längst alles zuzusammengebrochen und vlt auch alle deine Großeltern (und Eltern?) schon gestorben.

          Sebastian schrieb, dass „[Pflege] ein wirklich wichtiger Beruf ist“. Was hast du daran zu kritisieren? Bist du etwas anderer Meinung?

          „Warum ist es dir eigentlich so wichtig, dass Menschen in Pflegeberufen weiterhin einen Sklavenlohn bekommen, wie argumentierst du das?“

          Kannst du auch mal ohne Unterstellungen diskutieren? Sebastian schrieb, dass „[Pflege] alles andere als besonders schwierig zu erlernen ist und das den Preis bestimmt.“ – und das stimmt soweit ich das beurteilen kann. Er schrieb nicht: „Pflegeberufe sollen (!) einen Sklavenlohn bekommen“, dieser Unsinn ist in deinem verqueren Hirn entstanden.

        • „Sebastian, ohne Pflege wäre schon längst alles zuzusammengebrochen und vlt auch alle deine Großeltern (und Eltern?) schon gestorben.“

          … alles zusammengebrochen…, wenn ich sowas schon lese.
          Ja, ohne Pflege wären die (alten) Schwerkranken schlecht dran.

          Aber ohne die Männer, die IMMER den Müll wegbringen, die IMMER Nahrungsmittel produzieren, die IMMER Waren in LKWs rumfahren, die IMMER Straßen sowie Häuser bauen/instandhalten, die IMMER für Strom/Gas/Wasser sorgen, sind wir ALLE schlecht dran.

          • „… während die Männer so für Feministen nicht erwähnenswerte Dinge tun wie Essen auf den Tisch zu bekommen, Strom, Wasser, die Krankenkasse (und damit die Pfleger), die Bildung (und damit die Lehrer/Erzieher) und das Dach auf dem Kopf zu bezahlen.“

            Und während oben die Mutter die Kinder (und sich) pflegt, zieht der Papa in den Keller, um seine Familie nicht zu gefährden.
            Es hat eben doch immer Vorteile, Mann zu sein 🙂

        • Warum ist es dir eigentlich so wichtig, dass Menschen in Pflegeberufen weiterhin einen Sklavenlohn bekommen, wie argumentierst du das?

          Erzähl das mal dem Kfz-Mechatroniker, der mit seiner Arbeit dafür sorgt, dass die arme, unterbezahlte Pflegefachkraft zu ihrer Arbeitsstelle kommt.
          Vom Gehalt einer Pflegerin kann der Kfz-Mechatroniker nur träumen.

        • „Sebastian, ohne Pflege wäre schon längst alles zuzusammengebrochen“

          Das Problem ist wohl das es früher auch ohne ging. Man braucht für diesen Beruf nicht zwingend eine Ausbildung. Mit geht es wohl besser, aber notfalls können das die meisten auch so. Meine Oma z.B. hat nichts gelernt, 4 Kinder groß gezogen, Enkel betreut und später noch ihre Mutter, Stiefmutter und die Schwester ihres Ehemannes betreut – sind alle alt geworden 🙂 – ohne irgendwas gelernt zu haben.

          Wenn Pfleger/Erzieher wegfallen werden die Leute/Kinder dann eben wieder privat betreut und das werden hauptsächlich wieder Frauen machen, während die Männer so für Feministen nicht erwähnenswerte Dinge tun wie Essen auf den Tisch zu bekommen, Strom, Wasser, die Krankenkasse (und damit die Pfleger), die Bildung (und damit die Lehrer/Erzieher) und das Dach auf dem Kopf zu bezahlen.

          Immer wieder zu erwähnen das wenn Frauen nicht da wären und die Dinge tun, die sie tun, es uns allen schlechter geht ist trivial. Das wird immer so sein wenn eine große, in die Gesellschaft integrierte Gruppe einfach aufhört zu arbeiten.
          Wäre bei Männern genau so, nur fällt es Feministen schwer zuzugeben, das Männer auch wichtig sind und gute Dinge tun. Sie konzentrieren sich lieber ausschließlich auf die schlechten Dinge – ob real oder nicht.

        • Sklavenlohn? Nimm einfach weniger Drogen. 2600 Euro brutto ist für einen Lehrberuf (Realschule) mit 3 Jahren Lehrzeit, der überdies nicht wahnsinnig anstrengend ist (ich habe das im Zivi gemacht. Auf dem Bau arbeiten ist anstrengend.) ehrlich gesagt alles aber kein Sklavenlohn.

        • Das klingt jetzt hart, und möchte klarstellen, dass ich als Sozialliberaler Pflege für wichtig halte für eine humane Gesellschaft, in der allein es sich lohnt zu leben.
          Aber:
          Sebastian, ohne Pflege wäre schon längst alles zuzusammengebrochen
          Äh nein, Pflegebedürftige sind nicht systemrelevant, sie tragen nichts zum Laufen des Systems bei. Sie würden einfach sterben. Das würde das System nicht beeinträchtigen.

          • So lange es nur Alte sind, ist das fürs „System“ sogar gut. Was man da an Kosten für Krankenversicherung und Rentenzahlung einsparen könnte.
            Mann, wie können ja froh sein, dass uns die Chinesen Covid-19 geschenkt haben.

    • Nicht ganz:
      Wir zaheln jeder Pflegekraft deutlich mehr als 50.- die Stunde, wenn man die Kosten der Krankenhäuser anschaut, dann kostete eine Inanspruchnahme der Dienstleistung bedeutend mehr. Krankenhäuser sind unterdessen zu grotesk ineffizienten Riesenmaschinen geworden die (neben den berechtigten Kosten die schon hoch sind) auch eine monströse Menge an Bürokratie und Verschwendung mitschleppen. Davon kann sich die einzelne Pflegefachkraft (abgesehen von gemütlichen Kaffe Pausen) nicht viel leisten, aber ein Blick auf die Gehaltslisten eines Krankenhauses zb zeigt schnell wer davon ganz erheblich profitiert.

      Ausserdem verdienen Pflegefachkräfte deutlich mehr als sie selber glauben, ein schneller Vergleich der Löhne zeigt zb. im Vergleich mit dem Mechatroniker eine Bruttodifferenz von fast 1000.- Euro/monatlich. Das Gejammer ist in den eigenen Kreisen slebstgekocht und nicht faktenbasiert. Es ist der aktive Wunsch nach Unglücklichkeit der da gelebt wird.

      • Es ist absolut irre. Wenn man darauf hinweist, dass zumindest examinierte Pflegekräfte im Krankenhaus objektiv gar nicht schlecht verdienen bricht sofort ein Shitstorm los.

      • Danke für die sachliche Einordnung.

        Zudem wird im Gesundheitswesen wenig darauf geachtet, Kosten zu reduzieren und Entlohnung für erbrachte Leistungen sinnvoll aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Stattdessen wird nach dem technischen Niveau von vor 20 Jahren bezahlt, und Leistungen für neuartige Behandlungen über sog. Analogziffern abgerechnet.

        So werden dann teilweise ambulante, minimalinvasive Eingriffe genauso bezahlt wie eine Grossoperation mit 2 Tagen KKH Aufenthalt vor 20 Jahren.

        Das ist dann das Geld, was eben nicht bei den Pflegern landet. Oder den Landärzten.

  3. Ist wirklich schon komisch. Da wird behauptet das Ampelmännchen Frauen unsichtbar machen und sie nicht mit gemeint sind oder sowas, aber hier wird besonderen Wert darauf gelegt ein Geschlecht unsichtbar oder gleich noch schlecht gemacht wird. Mich würde es nicht überraschen wenn das sogar von den gleichen Leuten kommt.

  4. Das veröffentlichte Verdi am 28.1.2020, ich setze es in Spiegelstrichen und hebe hervor:

    „- Der Pflegemindestlohn für ungelernte Pflegekräfte steigt um 16 Prozent (Ost) bzw. 11 Prozent (West) von derzeit 10,85 Euro bzw. 11,35 Euro pro Stunde schrittweise bis 2022 auf 12,55 Euro pro Stunde; das entspricht bei einer 40-Stunden-Woche einem Monatsentgelt von rund 2.183 Euro.

    – Für Pflegekräfte mit ein- bzw. zweijähriger Ausbildung steigt der Mindestlohn bis 2022 um 22 Prozent (Ost) bzw. 16 Prozent (West) auf 13,20 Euro pro Stunde; damit liegt bei einer 40-Stunden-Woche das Monatsgrundentgelt bei 2.296 Euro.

    – Erstmals wird es ab Juli 2021 auch einen Pflegemindestlohn für dreijährig ausgebildete Fachkräfte geben. Dieser beträgt zunächst 15 Euro pro Stunde und er steigt im April 2022 auf 15,40 Euro pro Stunde; das bedeutet bei einer 40-Stunden-Woche ein Grundentgelt von 2.678 Euro.“

    Wohlbemerkt, der Mindestlohn liegt derzeit bei 9,35 Euro.
    D.h. ungelerntes Pflegepersonal verdient schon jetzt deutlich mehr als den Mindestlohn.
    Wobei die getätigten Lohnerhöhungen mit 16% massiv sind und bereits Ende 2017 vereinbart worden sind.
    Wenn im Artikel der Eindruck erzeugt wird, diese seien ein Produkt der Krise und der Einsicht geschuldet, wie wichtig die Arbeit von „besonders Frauen“, dann handelt es sich um die hohe Kunst der Stapellüge.
    https://gesundheit-soziales.verdi.de/themen/pflegepolitik/++co++b83195ba-cef4-11e7-85f9-525400423e78

  5. Das ganze kann man wohl als weitere Variante der Corona-Krise-Instrumentalisierung sehen, was ein Artikel auch schön zeigt, wie Corona für dieses und jenes instrumentalisiert wird:

    „Wer alles sein Corona-Süppchen kocht
    VON MORITZ GATHMANN am 19. März 2020

    Im Windschatten der Corona-Krise versuchen Politiker und Aktivisten ihre eigene politische Agenda voranzubringen – von der Abschaffung der Prostitution bis zur Abschaffung des kapitalistischen Systems.“
    https://www.cicero.de/innenpolitik/corona-pandemie-politik-agenda-prostitution-kapitalismus

    • Richtig, es ist eine erbärmliche und verlogene Instrumentalisierung!

      „Bedeutet: Vor allem Frauen kümmern sich aktuell in den Kitas um die Kinder von Ärzten, Krankenschwestern und Polizisten. Ohne sie würde Deutschland aktuell wohl zusammenbrechen.“
      Und wer kümmert sich darum, dass die Kita fließendes Wasser, Heizung und Strom hat? Mit Lebensmitteln versorgt wird? Eine funktionierende Kanalisation und Müllentsorgung hat?
      Ach so ich vergaß, das Wasser kommt aus dem Wasserhahn, die Heizung muss man nur aufdrehen, der Strom kommt aus der Steckdose und der Müll verschwindet jeden Dienstag wie durch Zauberhand.

      Breaking news: Die Infrastruktur die unser modernes Leben erst ermöglicht wird zu einem Großteil von Männern aufgebaut, gewartet und in Betrieb gehalten.

      Aber die Schmierfinken vom Tagesspiegel sind anscheinend derart wohlstandsverwöhnt, dass „Infrastruktur“ für sie bei der Kinderbetreuung anfängt. Der Spruch „Wenn sie kein Brot haben dann sollen sie Kuchen essen“ ist nichts gegen die Ignoranz und Hybris dieses erbärmlichen Haufens.

  6. Mal ein praktisches Beispiel zum Schlagwort „systemrelevant“:

    Es gibt Firmen, die Produkte herstellen, auf die viele Leute dringend angewiesen sind: Patienten nämlich, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

    Einige dieser Firmen stellen solche Produkte her, die weltweit nur von zwei oder drei anderen Firmen noch hergestellt werden. Konsequenz: wenn diese Firmen in Deutschland – oder Italien – nicht mehr ihre Medikamente produzieren, dann wird es für die Patienten weltweit knapp – soll heißen: lebensgefährlich.

    Doch wer stemmt in diesen Firmen die Produktion der Medikamente?

    Männer, Männer, Männer, Männer, Männer. Und Männer.

    Dann gibt’s noch ein paar Tanten in der Qualitätskontrolle (wo also geprüft wird, ob die produzierte Ware der zugelassenen Spezifikation entspricht und alle Qualitätsanforderungen erfüllt).

    Und wer hält den ganzen technischen Apparat am Laufen (Maschinen, Automation, Distribution usw.)?

    Wieder Männer. Ohne Tanten.

    Ich mache gerade ein Projekt in einer solchen Firma. Und ich bin schwer beeindruckt, mit welchem Eifer, mit welcher Hingabe, mit welchem Idealismus hier versucht wird, die normale Produktion aufrecht zu erhalten – unter den erschwerten Arbeitsbedingungen der Corona-Pandemie.

    Natürlich wollen diese Firmen weiterhin gutes Geld verdienen. Aber wenn man mit den einzelnen Leuten spricht – bis hinunter zu den einfachen Bedienern von Separatoren, Ultrafiltrationen oder CIP-Anlagen -, dann hört man: auch diese Leute sind sich ihrer Verantwortung bewusst – sie wissen: Zehntausende von Patienten weltweit sind auf ihre Produkte angewiesen.

    Frage: Wo finden sich diese Mitarbeiter in der Liste der „systemrelevanten Berufe“ gem. § 2 Abs. 2 der oben genannten Verordnung? Wo finden sich diese Leute im Artikel des Tagesspiegels, der doch so fürsorglich auch auf „Kranke“ abstellt, auf „Schwache“, auf „Kinder“? Es ist die übliche Lüge: Was Frauen machen, ist systemrelevant, was Männer machen, zerstört die (Um)Welt.

    • Gut gesprochen!
      Das Problem ist m.E., weil die meisten Frauen keine Ahnung von den Schwierigkeiten haben, den „technischen Apparat am Laufen (Maschinen, Automation, Distribution usw.)“ zu halten, weil sie bereits vom technischen Apparat keine Ahnung haben.
      So entsteht die steile Idee, unsere Gesellschaft beruht auf Zwischenmenschlichkeit und interpersonalen Kontakten und allein das sei „systemrelevant“.
      Dass der technische Apparat am Laufen gehalten wird und auf Bedarf funktioniert, wird stillschweigend vorausgesetzt.
      Was anders herum – im positiven und negativen Sinn – bedeutet, sie verlassen sich darauf, dass die Männer funktionieren.

      Man kann es nur hoffen. Erkranken viele LKW-Fahrer und Lokführer, dann geht es richtig rund.

  7. Christian, der Tagesspiegel-Link oben verweist auf den Artikel zur Merkel-Rede. Im Text meintest Du aber wohl eher den Artikel hier:

    https://www.tagesspiegel.de/politik/umgang-mit-der-coronavirus-krise-es-sind-die-frauen-die-das-land-rocken/25661322.html

    Der Autor ist übrigens ein Mann. Das Geplapper kann man also Frauen diesmal gar nicht ankreiden. Und wenn es kein klassischer Ödipus ist, dann vielleicht der Versuch den Mythos der Trümmerfrau neu zu beleben?

    Oder TS versucht einfach nur der Leserinnenschaft Honig ums Maul zu schmieren…

    • „Christian, der Tagesspiegel-Link oben verweist auf den Artikel zur Merkel-Rede. Im Text meintest Du aber wohl eher den Artikel hier:“

      Oh, danke, da hatte ich wohl den falschen Tap erwischt

      „Der Autor ist übrigens ein Mann. Das Geplapper kann man also Frauen diesmal gar nicht ankreiden“

      Frauen an sich will ich sowieso nichts ankreiden. Die Serie soll eher davon handeln, wie „woke“ Leute ihren Ansatz auf die Corona-Krise übertragen

    • Ergo der TS findet nur Verbreitung durch den Lesezirkel und die Redaktion phantasiert Frauen würden beim Praxen verstopfen Lesen statt ihrer Smartphone Sucht zu fröhnen.

      Dabei ist die Zahl der Lesenden 1.
      Christian.

  8. „Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte der Justiz,“

    Findet Ihr das auch so schrecklich, das mit der gendergerechten Sprache, oder habt Ihr Euch mittlerweile daran gewöhnt?
    Für mich symbolisiert das den Verfall unserer Gesellschaft.

    Wer systemrelevant ist, habe ich ja bereits ergänzt:

    • Der Krieg ist verloren. Das Konzept des generischen Maskulinums ist heutzutage (obwohl formal noch gültig) völlig verloren gegangen. Ich habe im Alltag bereits häufiger Kommentare gehört „Aber es gibt doch auch …innen!!!1elf!“ wenn im generischen Maskulinum formuliert wurde. Und unter offiziellen Schreiben (nicht behördlich) steht immer der Hinweis „sind Frauen in gleicher Weise mitgemeint!“ wenn im generischen Maskulinum geschrieben wird.

      Ich finde es (auch) scheußlich und ineffizient (aber durch Wohlstand können wir uns nicht nur in der Sprache scheinbar mehr Ineffizienzen leisten), aber es wird sich nicht mehr zurückdrehen lassen. (Vielleicht stammt meine Abneigung aber auch aus der guten alten Zeit, als auf oberster Ebene immer von „Ginossinnenunginossen“ gesprochen wurde.)

      • Mir fällt in den letzten Tagen wohltuend auf, dass die krampfhafte Verwendung von -innen in der gesprochenen Sprache (Radio, Fernsehen) zurückgeht. Die diversen Interviewpartner reden von Ärzten, Polizisten, Krankenschwestern usw, und auch die Moderatoren ertappe ich immer öfter dabei dass sie auf darauf verzichten Berufbegriffe doppelt (männl. und weibl. Form) zu nennen.
        Die Krise entlarvt den ganzen Zauber als der Schwindel der er ist. Wenn es auf effiziente Kommunikation ankommt und unter Anspannung und Stress hat der ungesunden Menschenverstand auf einmal keine Möglichkeit mehr das Sprachzentrum zu übersteuern. Die Menschen reden wieder so dass man sie versteht 🙂

          • „Die Schreiberlinge mühen sich allerdings noch redlich.“

            Mal nicht so respektlos, auch Journalisten kämpfen jetzt für ihre Systemrelevanz:

            „Dazu gehört aus Sicht des DJV, die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Journalistinnen und Journalisten zu gewährleisten, damit sie selbst bei möglichen Ausgangssperren weiterhin vor Ort recherchieren können. Außerdem sollen Journalisten in die Liste der systemrelevanten Berufsgruppen aufgenommen werden. „Die Kinder von Journalistinnen und Journalisten müssen betreut werden, damit ihre Eltern recherchieren und berichten können““

            Nun kann man ja bei kompetenten Fachjournalisten noch drüber streiten, aber schlichte Reporter, die in Berliner Parks die Leute bequengeln warum sie nicht zu Hause bleiben?

            https://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-download/pressemitteilungen/detail/article/journalismus-ist-systemrelevant.html

          • „Außerdem sollen Journalisten in die Liste der systemrelevanten Berufsgruppen aufgenommen werden.“

            Wobei Journalistinnen natürlich – Ihr ahnt es – von der Corona-Krise besonders betroffen sind.

            „Journalistinnenbund fordert schnelle Hilfe für Frauen in den Medien

            Viele Journalistinnen, Fotografinnen, Texterinnen oder Moderatorinnen arbeiten freiberuflich und als Soloselbständige. Die Krise trifft viele von ihnen besonders hart. …“

            und

            „Corona-Krise trifft freiberufliche Journalistinnen besonders hart

            Die Beschäftigten in Medienberufen und hier besonders die Journalist*innen trifft die Corona-Krise außerdem zu einer besonders sensiblen Zeit. …“

            https://www.journalistinnen.de/mayday-zum-equal-pay-day-2020/

        • „Die Krise entlarvt den ganzen Zauber als der Schwindel der er ist. Wenn es auf effiziente Kommunikation ankommt und unter Anspannung und Stress hat der ungesunden Menschenverstand auf einmal keine Möglichkeit mehr das Sprachzentrum zu übersteuern.“

          Ich denke, dass durch die Krise mehr Leute vor die Kameras und Mikros kommen, die noch nie „politisch korrekt“ gesprochen haben. Es ist also keine Läuterung, sondern ein Verdünnungseffekt.
          Wenn die Krise vorbei ist, kochen die Gendas mangels anderer wichtiger Themen wieder im eigenen Saft – den sie uns politisch korrekt kredenzen.

      • „Das Konzept des generischen Maskulinums ist heutzutage (obwohl formal noch gültig) völlig verloren gegangen. “

        Welches „Konzept“ meinst du?
        Bei Fällen, in denen das korrekte Generikum maskulin ist, sollte das maskulinum verwendet werden. Bei Fällen, in denen das Generikum feminin ist, sollte das generische femininum auch benutzt werden.

        Im besagten Artikel wird bspw. von den Pflegefachkräften gesprochen.
        Preisfrage: Sind da die männlichen Pflegekräfte eigentlich „mitgemeint“?
        denn „die Fachkraft“ ist bekanntlich und eindeutig generisch feminin.

        Entsprechendes für „eine Gruppe von Personen“.
        Denken sie nun automatisch nur an Frauen? Weil „die Person“ ja ebenso generisch feminin ist, solllte nach gängiger sprachfeministischer Lehre ein Bild von lauter Frauen auf dem geistigen Bild erscheinen.

        „Im Fußballstadion wurde eine Gruppe aggressiv randalierender Personen festgenommen“ – merkt ihr schon, wie sich automatisch vor eurem geistigen Auge das Bild einer Gruppe randalierender Frauen einstellt, weil durch das generische Femininum automatisch möglicherweise männliche beteiligte unsichtbar gemacht wurden?

        • „… merkt ihr schon, wie sich automatisch vor eurem geistigen Auge das Bild einer Gruppe randalierender Frauen einstellt, …“

          Natürlich.
          Wieso?
          Stellt sich vor Deinem geistigen Auge was anderes ein?

        • Das generische Maskulinum ist die Konstruktion im Deutschen, die unter einen Begriff, auch wenn der Genus maskulin ist (z.B, „der Schüler“) keinen Sexus festlegt, sondern dieser schlicht unbestimmt ist. Das Wort im generischen Maskulinum beschreibt eine Funktion, nicht aber das Geschlecht des Benannten. Damit ist der ganze Sternchen-Binnen-I-Unterstrich-Firlefanz eigentlich überflüssig, denn es gibt im Deutschen bereits eine grammatikalische Form, die alle einschließt: Das generische Maskulinum.

          Aber irgendwann im letzten Jahrtausend kamen ein paar feministisch beseelte Linguisten (biologisches Geschlecht explizit nicht festgelegt) auf den Trichter, diese Form von Sprachkonstruktionen würden Frauen unsichtbar machen und wären ein Mittel zur Unterdrückung. Diese Sicht hat sich – vermutlich eher wegen der medialen Dauerbeschallung und der Selbstreferenz der Lehrpersonalausbildung, als durch überzeugende Argumente – mehr und mehr durchgesetzt und jetzt müssen wir die genannten Sprachmodernisierungen aushalten, die aus dem Blickwinkel der Spracheffizienz überflüssig sind, wie ein Kropf.

          • „Aber irgendwann im letzten Jahrtausend kamen ein paar feministisch beseelte Linguisten (biologisches Geschlecht explizit nicht festgelegt) auf den Trichter, diese Form von Sprachkonstruktionen würden Frauen unsichtbar machen und wären ein Mittel zur Unterdrückung.“

            Wenn diese Hühnchen durch etwas NICHT glänzen, dann durch Bildung.
            Streng genommen gibt es im Deutschen nur ein definiertes Geschlecht, das weibliche.
            Alles, was mit „der“ umschrieben ist, ist undefiniert, alles, was mit „die“ umschrieben ist, ist weiblich (jetzt bezogen auf Menschen).
            „Der Bäcker“ kann männlich, oder weiblich sein, aber „die Bäckerin“ ist IMMER weiblich.
            Die Gendas dagegen haben irrtümlicherweise angenommen, wenn „die“ alles Weibliche beschreibt, dann MUSS „der“ folgerichtig alles Männliche umschreiben.
            Sie bemühen sich also, die Unterscheidung von „der“ und „die“ aufzuheben – und dadurch Frauen wieder unsichtbar zu machen 😀

          • „Das generische Maskulinum ist die Konstruktion im Deutschen, die unter einen Begriff, auch wenn der Genus maskulin ist (z.B, „der Schüler“) keinen Sexus festlegt, sondern dieser schlicht unbestimmt ist.“

            und du bist auf diese feministische dauerbeschallung hereingefallen, weil du wie diese schlicht unterschlagen hast, dass deine Aussage genauso selbstverständlich für generisce feminina (siehe Beispiele „Fachkraft“ und „Person“) gilt. Selbstverständlich legt die benutzung des generisch femininen „Person“ oder „irgendwas-Fachkraft“ auch nicht das Geschlecht fest, sondern meint auch Männer „mit“.

            Korrekt wäre deine Aussage nämlich so zu formulieren:
            Das Generikum ist die Konstruktion im Deutschen, die unter einen Begriff, egal ob der Genus maskulin oder feminin ist (z.B, „der Schüler“, „die Fachkraft“, „die Person“, „die Schlange“, „die Ratte“) keinen Sexus festlegt, sondern dieser schlicht unbestimmt ist.

            Was feminstierende dabei natürlich ärgert ist der Umstand, dass funktionsträger und Berufsbezeichnungen in weit überwiegender Anzahl generisch maskulin sind (aber selbst da nicht ausschließlich – und zwar eben nicht nur „die Hebamme“, sondern z.B. tatsächlich auch alles, wo man „-Fachkraft“ dran hängt)
            In anderen Berechen als Funktions- und Berufsbezeichnungen sind generische Feminina im deutschen durchaus häufig.

            Sprich: Dass im deutschen das „generische Maskulinum“ eine allgemein gültige grammatikalische Konstruktion sei ist bereits eine feministische Lüge.
            Man hat nicht durchgängig ein „generisches Maskulinum“ zu benutzen, sondern das jeweils korrekte Generikum.

      • OT: Vorgestern hab ich noch geschimpft dass unsere offiziellen Stellen es nichtmal hinkriegen eine ordentliche Website mit aktuellen Informationen bereitzustellen. crumar hatte die Website von Singapur https://experience.arcgis.com/experience/7e30edc490a5441a874f9efe67bd8b89
        als Musterbeispiel verlinkt.

        Seit gestern hat unser Gesunheitsministerium in Österreich diese Website geschalten:
        https://info.gesundheitsministerium.at/
        Bravo!

        Und natürlich darf nicht fehlen: Verteilung nach Geschlecht. Na immerhin kann man das benutzen um dem ganzen „Frauen besonders von Corona betroffen“ Unfug etwas entgegenzuhalten. Manchmal ist die übertriebene political correctness sogar für was gut 😉

        • Die ist erst einmal gut! 🙂
          Schau mal, sie haben meine Empfehlungen übernommen, pingpong: mild, hospitalisiert und Intensivstation werden separat ausgewiesen. Grafisch leider falsch angeordnet – grün gehört nach oben, fallende Zahlen mit steigender Gefährdung. Wenn man denn die Bevölkerung beruhigen will.

          • „mild, hospitalisiert und Intensivstation werden separat ausgewiesen“

            Ja das ist wirklich sehr schön, so gehört das!

            „Grafisch leider falsch angeordnet – grün gehört nach oben, fallende Zahlen mit steigender Gefährdung“

            Da waren eindeutig Programmierer-Nerds am Werk. Die haben keinen Sinn für solche Feinheiten, Hauptsache die Information ist da 😀

          • Kicher, da wirst du wohl Recht haben.
            Nur eure Altersverteilung verstehe ich ebenso wenig, wie unsere Mortalitätsrate.
            Also im Vergleich zu Italien und anderen Ländern.

          • Crumar,

            die Altersverteilung der Infektionen hängt von der Altersverteilung der Getesteten ab. Und von der Testbasis. Je nachdem wo man wen wann testet bekommt man eine Verzerrung.

            Epidemologisch wäre eine Infektionsrate pro Alterskohorte in Abhängigkeit der jeweiligen Mobilität und der Dichte der körperlichen sozialen Interaktionen zu erwarten.

            Man kann davon ausgehen, dass in DE sowohl die Landesregierungen als auch die Bundesregierung über detaillierte Informationen verfügt, die aber klassifiziert hat.

            Kurzum: Die Mortalitätsrate wird man öffentlich hierzulande erst im Nachgang aus den Sterberegistern herausrechnen können.

          • @Peter

            Getestet werden in der Regel bereits Erkrankte, d.h. bei denen Symptome aufgetreten sind.
            Vergleiche dann Österreich mit Italien: „As of March 19, 2020, the spread of the Coronavirus (COVID-19) in Italy has hit mostly people over 50 years of age. In fact, as the chart shows, about 75 percent of individuals infected with the virus was over 50 years old. Only one in four individuals who contracted the virus were between 19 and 50 years old.“
            https://www.statista.com/statistics/1103023/coronavirus-cases-distribution-by-age-group-italy/

            Es lässt sich mit mit Blick auf die Grafik von Österreich schwer abschätzen, aber Pi mal Daumen sind es deutlich über 1000 Fälle in der Altersgruppe unter 45 bei gesamt 2425 Fällen.
            Finde ich ungewöhnlich.

            „Man kann davon ausgehen, dass in DE sowohl die Landesregierungen als auch die Bundesregierung über detaillierte Informationen verfügt, die aber klassifiziert hat.“

            Tja, es hieß immer, wie wären in der Entwicklung Italien 14 Tage hinterher.
            Am 6.3. gab es eine Mortalitätsrate von 4,2% in Italien, Stand Deutschland heute 0,2%.
            Wenn wir den aktuellen Wert von 52 Todesfällen nur verzwanzigfachen, dann müsste unsere Regierung bisher über 1000 Tote „klassifiziert“ haben.
            Ich biete keine alternative Erklärung an, ich weiß es auch nicht.

          • „Wenn wir den aktuellen Wert von 52 Todesfällen nur verzwanzigfachen, dann müsste unsere Regierung bisher über 1000 Tote „klassifiziert“ haben.
            Ich biete keine alternative Erklärung an, ich weiß es auch nicht.“

            Letzte Nacht war mir, als hätte ich auf dem nahen Spielplatz Geräusche von Kreuzhacken und Spaten gehört.
            Heute ist der Spielplatz gesperrt. Die sagen, das sei nur, damit sich dort keine Kinder versammelten.
            Aber ich bin überzeugt, da steckt mehr dahinter. Der Boden da sieht mir allzu unverdächtig aus.

            Wer kommt mit?
            Kommende Nacht buddeln wir wieder aus, was da letzte Nacht verbuddelt wurde.

            Wäre ja gelacht, wenn wir nicht die fehlenden 1.000 Toten finden würden.

          • Zum Unterschied der Mortalitätsrate Deutschland/Italien zwei Überlegungen:

            (1) Dieser Telepolis-Artikel verweist (unter anderem) darauf, dass in Italien die Antibiotika-Resistenzen dramatisch höher sind als in Deutschland – warum auch immer.

            (2) Und ein anderer Artikel, den ich aber nicht mehr finde, argumentiert, dass (a) Italien eine stark überalterte Gesellschaft ist (laut Wikipedia im Jahre 2018 die die drittälteste Gesellschaft der Welt) und (b) in italienischen Haushalten die Alten sehr viel häufiger noch mit ihren Kindern und Enkeln gemeinsam wohnen, also einer höheren Ansteckungsgefahr unterliegen. Und schließlich ist (c) wohl auch die Krankenhausdichte um einiges geringer als in Deutschland.

          • Italien ist in der Tat ein Sonderfall was die Mortalität angeht. Wie djadmoros schreibt, unwirksame Antibiotika, überalterte Gesellschaft und deutlich geringere Kapazitäten in den dortigen Krankenhäusern.

            Tote zu verstecken geht in der Größenordnung ganz gut. Jede Woche sterben in Deutschland im Schnitt rund 20.000 Menschen an Erkrankungen aller Art (also nicht durch Unfall, Mord oder Totschlag). Mit deutlichen Schwankungen (unbekannterweise ist z.B. die „Sterbefreudigkeit“ im ersten Trimester statistisch höher als im Restjahr).

            Da fallen die bisherigen Toten statistisch noch nicht mal auf. Erst im Nachgang wird man den statistischen Ausschlag sehen können.

          • @all
            Die allereinfachste Erklärung für die niedrige Sterberate in D: vor allem die Jüngeren wurden bislang infiziert, vor allem durch die ganzen Skifahrer, die in erster Linie als Vektoren in Frage kamen. Bei den Alten ist die Seuche noch nicht angekommen.

          • „Dieser Telepolis-Artikel verweist (unter anderem) darauf, dass in Italien die Antibiotika-Resistenzen dramatisch höher sind als in Deutschland – warum auch immer.“

            Antibiotika sind gegen Viren in etwa so wirkungsvoll, wie eine Tüte Gummibärchen. Wenn es da einen Zusammenhang geben soll, dann allenfalls aufgrund von bakteriellen Begleitinfektionen.
            Antibiotika-Resistenzen entstehen in erster Linie, wenn die Medikamente gegen die falschen Erreger eingesetzt werden, also z.B. gegen Corona-Viren, wenn man diese Superwaffen zum Mästen von Schweinen missbraucht und wenn man sie zwar gegen die richtigen Krankheiten einsetzt, aber zu niedrig dosiert, bzw. zu früh absetzt.

            Ähnliche Überlegungen stellt man ja in D auch an, mit Verweis auf Dänemark. Dort hat man die Krankenhausdichte stark ausgedünnt und in der Fläche nur noch ambulante Gesundheitszentren im Betrieb.
            Mal sehen, welches System sich langfristig besser bewehrt.

          • @carnofis:

            »Wenn es da einen Zusammenhang geben soll, dann allenfalls aufgrund von bakteriellen Begleitinfektionen.«

            Nicht »allenfalls«. Steht doch schon im Untertitel des Artikels, dass es um die Folgeinfektionen geht: »Entwicklung der Infektion zu einer lebensbedrohlichen Sepsis«.

          • @all

            „Antibiotika-Resistenzen dramatisch höher sind als in Deutschland – warum auch immer.“

            Weil man bereits Kindern bei den harmlosesten Erkrankungen Antibiotika verschreibt.
            Antibiotika = Notfallmedizin.
            Ist bei einigen Ärzten und Patienten noch nicht angekommen.
            D.h. die Patienten sterben nicht wegen Corona, sondern weil die Co-Mortalität anderer Erkrankungen zu bekämpfen nicht mehr wirkt.

            „Wäre ja gelacht, wenn wir nicht die fehlenden 1.000 Toten finden würden.“

            Auf Sciencefiles im Angebot: „Mir kommen diese Zahlen [die deutschen Zahlen] auch unglaubwürdig vor. Ist vielleicht “J12.9” das Geheimnis?

            Nehmen wir mal an, es gab bereits viel mehr COVID-19-Tote, als in der Statistik auftauchen. Die werden dann zum überwiegenden Teil wohl an schwerer Lungenentzündung (Pneumonie) verstorben sein. Schwere und tödliche Lungenentzündungen können natürlich auch durch die zahlreichen Grippeviren verursacht werden. Ich kann leider nicht beurteilen, wie häufig im Krankenhausalltag bei Verdacht auf Grippe wirklich ein Nachweis erbracht wird. Ein solcher Nachweis, wenn er nicht nur aus dem Rachen kommen soll, sondern idealerweise aus Bronchien oder Lunge, ist aber auf jeden Fall sehr umständlich, nicht ohne Risiko und sicherlich auch teuer (Reizwort Fallpauschale). Auf eine bronchoalveoläre Lavage (https://de.wikipedia.org/wiki/Bronchoalveoläre_Lavage) hat doch weder ein Arzt, noch ein Patient Lust. Die Frage ist auch, was es für die Behandlung für einen Mehrwert hätte, klipp und klar zu wissen, der Patient hat eine Grippe-Pneumonie. Es gäbe ja keine wirklich spezifischen Medikamente oder Prozeduren, die man erst mit so einem Nachweis einsetzen könnte oder dürfte (ganz anders als bei Antibiotika z.B.). Für eine bestmögliche Behandlung braucht man diesen Ursachen-Nachweis also eher nicht, die Annahme von Grippeviren als Ursache reicht da eigentlich. Für die zahlende Krankenkasse wird daraus dann “Grippe mit Pneumonie, Viren nicht nachgewiesen” – J11.0. Angaben zur Todesursache auf dem Totenschein des leider an der Pneumonie Verstorbenen werden sicher darauf Bezug nehmen (Vermutung).

            Wenn nun aber Ärzte und insbesondere Oberärzte, Chefärzte und Klinikleiter Angst vor der Corona-Offenbarung haben (dass Niemand gerne den Corona-Alarm in Gang setzt, dürfte nachvollziehbar sein?), haben sie vielleicht Hemmungen, auf SARS-CoV-2 zu testen. Und wenn eh schon selten auf spezifische Erreger einer Lungenentzündung getestet wird, fühlt man sich vielleicht verleitet, es auch bei einem leisen, insgeheimen Verdacht auf COVID-19 bei der üblichen Praxis zu belassen. Vermutung reicht, die Ärzte tun sowieso ihr Möglichstes, der Patient stirbt leider trotzdem. Der Griff zu “Grippe mit Pneumonie, Viren nicht nachgewiesen” bzw. J11.0 wäre dann natürlich heikel, weil nah dran an der Lüge.

            Nun gibt es aber noch die J12.9 bzw. “Viruspneumonie, nicht näher bezeichnet”! Ein wahrer “catch-all”. Da kann Corona natürlich auch drunter fallen – ebenso wie Grippe. Sich als Krankenhaus bei der Abrechnung und bei der Angabe einer Todesursache unter den derzeitigen Umständen zu J12.9 verführen zu lassen wäre natürlich unverantwortlich und katastrophal, aber immerhin nicht gelogen und somit rechtlich sicherer.

            Vielleicht gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob Krankenkassenabrechnungen von J12.9-Diagnosen in letzter Zeit zugenommen haben?“

            Wie gesagt, ich weiß es nicht.
            Peter schreibt: „Da fallen die bisherigen Toten statistisch noch nicht mal auf. Erst im Nachgang wird man den statistischen Ausschlag sehen können.“
            Kann sein.

            „Und schließlich ist (c) wohl auch die Krankenhausdichte um einiges geringer als in Deutschland.“
            Es ist ja nicht so, dass wir nicht hart daran arbeiten, diesen Rückstand aufzuholen /sarcasm off

            Experten fordern, jede zweite Klinik zu schließen
            Es fehlen Geräte, es mangelt an Personal: Kleine Krankenhäuser gefährden die Versorgung der Patienten, warnen Gesundheitsökonomen. In einer Studie fordern sie eine drastische Reduzierung deutscher Kliniken.

            Mehr als jedes zweite Krankenhaus in Deutschland sollte nach Ansicht von Fachleuten geschlossen werden, um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Von den derzeit knapp 1400 Krankenhäusern sollten nur rund 600 größere und bessere Kliniken erhalten bleiben, heißt es in einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung. Die verbleibenden Krankenhäuser könnten dann mehr Personal und eine bessere Ausstattung erhalten.“
            https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/krankenhaeuser-experten-fordern-jede-zweite-klinik-zu-schliessen-a-1277348.html

            Wie spricht man eigentlich „Bertelsmann“ italienisch korrekt aus?

          • @crumar:

            Ich spreche leider weder krudisch noch kürtisch … 🙂 Ist da was im falschen Thread gelandet, oder kann ich bitte den Beipackzettel anschauen? 🙂

          • Nö, völlig falsches Forum. Und ich hatte mich schon gewundert, warum meine Kommentare nicht erscheinen…

    • Es regt mich immer noch auf, wenn ich es höre, insbesondere in den sich für seriös haltenden ÖR. Dabei ist das mit den *innen noch erträglich, das wird schon so lange gemacht, dass ich mich fast dran gewöhnt habe. Schlimmer ist das „Studierende“, „Forschende“, eigentlich müsste es ja „Richtende“ heißen. Krank diese Sprachpanscherei! Noch viel deprimierender finde ich, wie sich gebildete Leute aus Opportunismus einfach unterordnen und solche Sprachregeln übernehmen. Leute, die es nicht müssten, Männer die Eier haben sollten… Auch das „d“ bei den Stellenausschreibungen geht mir auf den Keks, warum lassen die nicht einfach das Geschlecht ganz weg?

      • „Auch das „d“ bei den Stellenausschreibungen geht mir auf den Keks, warum lassen die nicht einfach das Geschlecht ganz weg?“

        Schwarmdummheit

      • Wie nennt man das eigentlich? „Substantivierte Partizipien“? Das Problem mit dem Partizip I ist doch, dass es sich um eine Tätigkeit handelt, die gerade im Moment ausgeübt wird. Deshalb eignet sich das Partizip in substantivierter Form denkbar schlecht für eine „gerechte“ Sprache, einfach, weil es in der Bedeutung die Beschreibung des momentanen Zustands enthält. Der „Studierende“ ist in der Mensa am Tisch eigentlich kein „Studierender“ mehr, sondern ein „Essender“ oder vielleicht auch ein „Schwatzender“. Nachts ist der „Studierende“ dann ein „Feiernder“ oder ein „Schlafender“ aber studieren wird er oft nicht. Der ganze Kram wirkt so konstruiert wie er ist. Entsprechend erfreut sind auch die meisten, wenn sie entsprechende Sprachvorschriften aufgedrückt bekommen.

        • Die erfüllen durchaus ihren Zweck, die Sprachregelungen.
          Ich benutzte meine ja oft zum Denken.
          Aber mit der Sprache, werden die Denkenden über kurz oder lang aussterben, was sehr schade ist, denn dazu war ja insbesondere die deutsche Sprache ein herrausragendes Werkzeug.

          Ich sag immer, wär Englisch nicht schon verblödent genug, wir würden in Esperanto gepresst.
          Aber Global Pidgin wird den Dienst auch erbringen.

    • Das lustige ist ja, das Merkel selbt verwirrt zu sein scheint:

      „ich möchte mich bei dieser Gelegenheit zu allererst an alle wenden die als Ärzte oder Ärztin…“

      Also wenn schon, dann „als Arzt oder Ärztin“.

      „Danke dass sie da sind für ihre Mitbürger und buchstäblich den Laden am laufen halten“

      Das hier ist zwar korrekt, aber im Sinne der PC müsste da „Mitbürgerinnen und Mitbürger“ stehen.

      • „Das hier ist zwar korrekt, aber im Sinne der PC müsste da „Mitbürgerinnen und Mitbürger“ stehen.“

        Angie ist Physikerin, die hat kein Genda-Studium vorzuweisen.
        Da verplappert man sich schon mal 😀

  9. Schlimm sind m. E. 2 Punkte:
    a) Der Mist (Originaltweet https://twitter.com/statista_com/status/1239938285155364865, der Tagesspiegel hat sich nur „inspirieren“ lassen) verbreitet sich wie ein Virus auf Twitter.

    b) Die Statistik-Fälschung stammt von einer Firma, die Geld mit dem Erstellen von Statistiken verdienen will. Da wundert es mich, dass sich der Daten-„Journalist“ @matthias_janson offenbar als weißer Ritter der Apokalypse versteht.

    Da frage ich mich natürlich automatisch, wie „wahr“ die anderen Statistiken von denen sind.

    Im Prinzip betreibt er ja Geschäftsschädigung.

    • Die Statistik ist ja nicht gefälscht. Nur selektiv. Klar, wenn ich unter „Einzelhandel mit Lebensmittel“ nur die Kassierer subsumiere, dann haben wir auf einmal einen riesigen Frauenanteil in diesem Bereich. Wie die Lebensmittel in den Einzelhandel kommen, spielt dann keine Rolle mehr. Und auch nicht, wer dafür sorgt, dass die Kasse überhaupt funktioniert.

  10. „Ein Artikel im Tagesspiegel hat ausgemacht, dass eigentlich nur die Frauen Deutschland noch am Laufen halten…“

    Wie Christian richtig anmerkt, ist es schon geradezu absurd, in der diese Aussage „untermauernden“ Grafik Erzieher mit aufzuführen, die in sehr großer Zahl gerade staatlich zwangsbeurlaubt – freigestellt – sind, unser Land also heldenhaft vom heimischen Sofa aus am Laufen halten. Dabei kann man davon ausgehen, dass sie dies auch bei weiterhin vollen Bezügen tun, denn sie sind faktisch freigestellt, was heißt, dass der Arbeitgeber – in diesem Falle der Staat – auf die arbeitnehmerseitige Erbringung der arbeitsvertraglichen Pflichten verzichtet, sich selbst aber natürlich nicht unilateral von seinen Pflichten, wie eben der Zahlung von Gehalt, entbinden kann.

    Wie sieht die Welt währenddessen außerhalb des von öffentlicher Hand gezahlten Weltenrettergewerks der Erzieherinnen aus? Die Antwort lautet Kurzarbeit! Kurzarbeit heißt, dass das Arbeitspensum nach Bedarf zurückgefahren wird. Der Arbeitgeber wird, anteilig an Reduzierung der Arbeit berechnet, von seiner Pflicht zur Gehaltszahlung entbunden und der Staat springt mit Kurzarbeitergeld ein, welches den Nettogehaltsverlust der betroffenen Arbeitnehmer zu je 60 % (bei Arbeitnehmern mit Kinderfreibetrag zu je 67 %) kompensiert. Kurzarbeit heißt auch, dass Arbeitsvolumina sogar um 100 % reduziert werden können. Das wiederum führt zu 100 % Nettogehaltsverlust, was bedeutet, dass die betroffenen Arbeitnehmer, die zur Aufrechterhaltung unserer Gesellschaft gerade exakt denselben Arbeitseinsatz zeigen, wie weiterhin vollbezahlte Erzieherinnen, dafür mal eben auf 40 bzw. 33 % ihres Nettoeinkommens verzichten müssen. Warum jammert darüber der Tagesspiegel nicht? Vielleicht weil davon nicht „Frauen besonders betroffen sind“?

    Und dann noch so was: „Deutlich wird das zum Beispiel bei den Pflegefachkräften. Die empfinden ihren Job als besonders undankbar. Gefolgt von Paketbotinnen, Erzieherinnen und Müllmännern.“

    PAKETBOTINNEN? Wenn bei uns ein Paketbote klingelt, ist das nahezu immer ein Mann. Und das ist kein Zufall. Dieser Job ist klar von Männern dominiert, wohl weil er a) seeehr schlecht bezahlt ist bei b) miserabelsten Arbeitsbedingungen (enormer Druck; Arbeitspensums, die nahezu unmöglich innerhalb der rechtlichen Arbeitszeitrahmen zu bewältigen sind). Es ist schon krass, wie sehr man, im Bedürfnis, das Leid von Frauen in den Vordergrund zu rücken, an der Realität vorbeischreibt und dabei mit Männern exakt das macht, was man unserer Gesellschaft in Bezug auf Frauen vorwirft: Marginalisierung, Unsichtbarmachung.

    Aber das hat ja System. Man beachte nur Sendungen, in denen man lang und breit über Frauen berichtet, die in typischen Männerberufen arbeiten. Das heißt ja nichts anderes, als dass diese Berufe erst dann medial interessant werden, wenn sie auch von einigen wenigen Frauen ausgeübt werden und dann auch nur und ausschließlich über DIESE berichtet wird. Ihre ausschließlich männlichen Kollegen sind bestenfalls Randfiguren in diesen Märchen.

    Es stellt sich Journaleuren und Journaleusen auch nicht die Frage, wie denn ihre hier so angehimmelten Heldinnen aus der Wäsche gucken würden, wenn auf einmal nicht mehr der Strom aus der Steckdose kommt, kein sauberes Wasser mehr aus der Leitung fließt oder keine dringend benötigten Waren mehr geliefert würden. Denn dafür sind ja auch nur in klarer Mehrheit Männer verantwortlich und die machen das IMMER und werden auch IMMER komplett von der Journaille ignoriert.

    Fast scheint mir die nun in den Vordergrund gerückte Verantwortlichkeit von Frauen für den Weiterbestand unserer Gesellschaft ein trotziger Versuch zu sein, von der Peinlichkeit der Frauenstreiks abzulenken, welche von denselben Dummschreibern groß angekündigt wurden, bei denen sich aber nur eins zeigte: es ist egal, wie viele feministisch hirnsedierte Trullas irgendwo „streiken“, unserer Gesellschaft kann das egal sein, weil deren Anteil am sozialen Fortbestand bei absolut 0,000000 % liegt. Nun muss man sich also mal auf die Frauen konzentrieren, die im Gegensatz zur typischen Feministin tatsächlich arbeiten und muss dann aber auch gleich deren Arbeit gleich wieder durch Marginalisierung bzw. gar Herabwürdigung männlicher Leistungen überhöhen.

    Mir fällt es immer schwer, mir auszumalen, in was für einem Paralleluniversum man leben muss, um ein derart konsequent kontrafaktische Weltbild zu entwickeln und diese gegen Schäden durch Kollisionen mit der Lebenswirklichkeit zu immunisieren. Und wie vollkommen verblödet muss man sein, einen derartigen geistigen Dünnschiss in einem reichweitenstarken Medium zu verbreiten, wo man von vielen Lesern ausgehen muss, ohne sich dabei selbst in Grund und Boden zu schämen?

    • Ich denke, diese Art von Journalismus ist ein Hauptgrund, warum sich die Verlage in einer Sackgasse befinden. Ich selbst überfliege, wenn überhaupt, nur noch solche Artikel. Die Kommentare darunter sind oft viel informativer als der ganze Artikel. Als Mann gibt es keinen Grund mehr, solche Belehrungen und Beschimpfungen mit einem Zeitungsabo finanziell zu unterstützen.

      Gerade der ganze Backstorebereich (Produktion, Logistik, Energieversorgung, Sanitär), der fast ausschliesslich von Männern abgewickelt wird, ist der grosse blinde Fleck der Journalisten und ebenfalls der Politiker. Der funktioniert selbstverständlich. Für Morlocks, die da arbeiten gibt es keinen Dank, schon gar keine Würdigung, wenn sie mal wieder Überstunden schieben müssen. Sichtbar sind nur die Eloys in den Büros und Chefetagen.

  11. Die Dummheit und Infamie solcher Artikel liegt in der hemmungslosen Spalterei, die sie betreiben. Es gibt Sektoren in dieser Gesellschaft, die beschissen organisiert sind, weil in ihnen aus Gründen der Kosteneinsparung nur noch auf Kante genäht wird, und dann wundert man sich, wenn die Nähte reißen.

    Zugespitzt formuliert: solchen Artikeln zufolge soll dann und nur dann politischer Reformbedarf angemeldet werden, wenn Frauen davon betroffen sind. Wodurch jede systematische Kritik unmöglich wird, weil sie durch moralisierendes Gejammer erstzt wird.

    • Spot on, bravo!
      Gefällt mir sehr gut wie du den Sachverhalt kurz und knapp aber doch präzise und verständlich darstellst. Vielleicht sollte ich mir endlich mal dein Buch besorgen… 😉

    • @Djad
      „Die Dummheit und Infamie solcher Artikel liegt in der hemmungslosen Spalterei, die sie betreiben. “

      Es ist auch der hemmungslose und nackte Egoismus, der sich hier Bahn bricht. WIR zuerst, vor allen, als einzige. Das ist unkultiviert und barbarisch.

  12. In diesem Kontext eine OECD-Studie (leider nur in english), die zu völlig nicht zum Zeitgeist konformen Schlüssen kommt (Artikel: https://nationalpost.com/opinion/peter-shawn-taylor-when-it-comes-to-well-being-women-do-far-better-than-men , Studie: http://www.oecd.org/statistics/how-s-life-23089679.htm ).Wird deswegen ja auch in den dt. Qualitätsmedien hochgekocht ohne Ende (/Ironie off)… You should not read this (study), if you are a feminist! ;o)

  13. Diese Diskussion zeigt, wie weit es diese Apostel des Feminismus gebracht haben, die nicht davor zurückschrecken selbst eine Krise wie diese für ihr Vorhaben zu nutzen, um Bürger dieses Landes an der Geschlechtergrenze, die sie gezogen haben, gegeneinander in Stellung zu bringen.
    Und wenn ich mir zu Gemüte führe, was völlig hirnverblödete Antifas in Sachen Corona auf Indymedia zum Besten geben, dann erübrigt sich das oben diskutierte links-rechts Schema von selbst und es sind alle, die glaubten, diese Horden seien Verbündete im Kampf gegen rechts (z.B. Marquardt, SPD,
    persönliche Referentin einer früheren Parteivorsitzende) diskreditiert bis auf die Haut. Mit den versammelten A-Tralalastifungen, der Antifa der Forschung der Genderlehrstühle und den Relotionisten der Mainstreampresse gegen Corona – mir wird schlecht, ich muss jetzt aufhören!

  14. Eines scheint mir klar: Diese Krise macht deutlich, dass vieles, was heutige Grüne und Linke so propagieren,Luxusbedürfnisse sind, die schnell unwichtig werden können angesichts wichtigerer Grundbedürfnisse. Artikel wie die zitierten sind ein Versuch, die Diskussion unter Kontrolle zu halten.

  15. Die Tagesspiegel-Propaganda ist die gleiche zynische Scheisse, die neulich mit Curevac lief:

    https://www.gatestoneinstitute.org/15766/coronavirus-germany-anti-americanism

    „Vaccine ‚Only for the United States,'“ Rheinische Post claimed. „Trump’s Anti-Social Act,“ the Süddeutsche Zeitung complained. „The Insolent Attack on CureVac is a Wake-up Call for Germany,“ Die Welt’s business correspondent, Anja Ettel, wrote in an unhinged rant. Der Aktionär, a German business and finance magazine, surmised: „For Trump, the vaccine would be a miracle cure with which he could score properly in his election campaign.“

    German politicians also reacted, also apparently without verifying the story. Economy Minister Peter Altmaier said, „Germany is not for sale.“ Foreign Minister Heiko Maas tweeted: „We cannot allow a situation where others want exclusively to acquire the results of our research.“

    The head of the libertarian Free Democratic Party (FPD), Christian Lindner, said: „Such America-first thinking is really out of place here.“ German MP Karl Lauterbach, of the Social Democratic Party (SPD), tweeted:

    „The American government has committed an extremely unfriendly act. The exclusive sale of a possible vaccine to the USA must be prevented by all means. Capitalism has limits.“

    Alles Leute, denen jegliches Vertrauen gegenüber absolut fehl am Platze ist …. Das haben sie allein durch ihre Reaktion in dieser Sache hinreichend unter Beweis gestellt.

    Ablenken und Sündenböcke suchen! Und dann die Interessen jener fördern, die man ohnehin fördern will, egal was passiert.

    • Schöne Simulationen!

      Drastisches social distancing (Lockdown) ist NOTWENDIG. Es ist eventuell zu wenig, die Kurve nur zu glätten. Let’s #crushthecurve, not #flattenthecurve!

  16. Also, soviel ich weis werden die meisten Sachen von Männer gemacht, Strassen, Häuser, Züge, Tunnels, Kraftwerke, Kanalisationen, Wasseraufbereitung und vieles mehr. Auch die ganze Forschung wird von Männer angetrieben. Alles, wirklich alles was eine Krankenschwester zu Verfügung hat wurde von Männer geforscht, entworfen und hergestellt. Esther Vilar (eine Frau) sagte sogar in ihrem Buch, dass Frauen ohne Männer gar nicht überleben würden. Aber das machen Männer nicht nur in Krisensituationen, sondern immer und seit vielen Jahrzehnten, als ob es selbstverständliche wäre, dass schlussendlich nur Männer arbeiten. Aber diese haben noch nie ein Applaus bekommen. Ja natürlich gibt es auch Frauen die arbeiten, aber die meisten drücken sich mit der ersten Geburt eines Kindes, auf eine unbemerkte Weise sehr lange von der Arbeit, wenn nicht sogar das Leben lang.

  17. Oberste Regel in feministischer und linker Verfahrensweise ist es immer die Fremdgefährdung möglichst zu maximieren. Und den vorgeschobenen Nutzen zu minimieren.
    Sahen wir ja schon bei der *********krise.

    Im Grunde also genau das, was man bei einem Anti-Erstehilfe Kurs lernen würde.

  18. „Medizinisch-technische Radiologieassistentinnen und Medizinisch-technische Radiologieassistenten“
    Wer ne Strahlenbehandlung braucht, kann gerne zu mir kommen und einmal an meinen Vitrinen vorbei laufen. Ich habe genügend Autunite und Torbernite für radiologische Bestrahlung ^^

  19. https://allesevolution.files.wordpress.com/2020/03/etbbie-xsae-ytg.jpg?w=676&h=676

    Wie man sehen kann, sind das, bis auf Ausnahme der Krankenhäuser (wo aber eh die männlichen Ärzte länger arbeiten) unwichtige Bereiche. Ohne Grund hätte man die Kitas nicht geschlossen, wenn die soo wichtig wären. LKW Fahrer müssen weiterhin fahren und die Ketten beliefern, obwohl Männer ein höheres Risiko haben an Covid-19 zu erkranken. Wenn es nüscht mehr zu Fressen gibt (und neuerdings keine Arschtapete, höhö. Corona macht ja Dünnpfiff -.-) ist das lebensentscheidender als paar Rotzer zu hüten und an der Kasse zu stehen. Außerdem sind in allen Bereichen, außer der Kita und Grundschule auch Männer anwesend, während Frauen die Ausrede haben, jetzt auf die Kinder zuhause aufpassen zu müssen.

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