Überraschung: die meisten professionellen Fotografen sind Männer und die meisten Coverfotos werden von Männer gemacht

Ein hochinvestigatives Team hat etwas ermittelt, was eigentlich niemanden überraschen dürfte aber irgendwie scheint es für den Spiegel passend zum Frauentag eine Geschichte zu sein:

Das geht aus einer Datenrecherche des SPIEGEL und des Deutschen Journalisten Verbands Hamburg (DJV Hamburg) hervor, die Credits zu insgesamt 540 Covern von 30 populären Magazinen für das Jahr 2019 auswerteten.

Die Details: Ausgewertet wurde jeweils der sogenannte Credit des Covers, der angibt, von wem das Foto oder die Illustration auf der Titelseite stammt. Laut Credits wurden 14 Prozent der Cover von einer Fotografin oder Illustratorin angefertigt. Für sieben der 30 untersuchten Magazine hat im vergangenen Jahr gar keine Frau ein Titelbild geschossen, bei 17 Publikationen waren nur an einem Drittel der Cover (und meistens weniger) nachweisbar Frauen beteiligt. Auch beim SPIEGEL wirkten demnach nur bei acht Prozent der Ausgaben 2019 Frauen mit.

Schrecklich, der Cover Gender Gap.

Fotografie ist ein vergleichsweise technisches Medium und Coverfotos haben den Nachteil, dass als Studiofotografie in der Regel noch technischer sind und eben ein Studio erfordern.

Da auf den Covern zudem bei vielen Zeitschriften junge hübsche Frauen sind dürfte auch eher Männer anziehen und es ist anzunehmen, dass die passenden Stars, die auch gern auf Covern sind, absolute Profis wollen, die sie so wenig Zeit kosten wie möglich, bei entsprechend guten Ergebnissen.

Anscheinend sind das eher Männer. Jetzt muss man aus einem Interessen-Gab und einen Leistungs-Gab einen Gender Gab in Sinne einer Ungerechtigkeit konstruieren. Und das auch noch in einem Bereich, in dem die Cover Fotos üblicherweise Frauen zeigen und eine Änderung niemand mitbekommt, weil die Kredits keinen (außer die in dem Bereich tätigen) interessieren.

Jetzt wird irgendwer ein Projekt lostreten und eine Frauenquote einführen. Mal sehen ob es dann auch in den Bereich eine Form von „Goldröcken“ gibt