In Diskussionen mit Feministinnen trifft man immer wieder auf bestimmte Gründe bzw Argumentationen warum eine besondere Förderung bzw Bevorzugung von Frauen gerechtfertigt ist.
1. Frauen werden benachteiligt durch die männliche Gesellschaft bzw das Patriarchat bzw die Männer bzw die hegemoniale Männlichkeit, die sich alle Macht sichert
Der Klassiker: Das Patriarchat oder welche männliche Verschwörung auch immer genannt wird unterdrückt die Frauen, hat alle Macht an sich gerissen und Frauen quasi ausgeschlossen.
Natürlich kann man dagegen verschiedenste Sachen anführen. Etwa das Frauen ja genug Möglichkeiten haben sich die Macht zu nehmen, es aber nicht machen und zudem eben diese „Macht“ häufig eine Menge Arbeit ist, die viele, Männer und Frauen, gar nicht wollen.
Das führt nicht selten zur zweiten Stufe
2. Frauen sind benachteiligt aufgrund der Erziehung und daran ist auch das Patriarchat schuld und sie müssen daher Hilfen bekommen
Das ist häufig die zweite Verteidigungslinie, wenn man oben alle Möglichkeiten für Frauen aufgezeigt hat die „Macht“ an sich zu reißen und nun erklärt werden muss, warum sie es nicht machen.
Da wird dann gerne gesagt, dass Frauen eben nicht dazu erzogen werden, dass sie weniger durchsetzungsfähig sind, weil ihnen das aberzogen wird, dass sie nicht 60+ Stundenwochen wollen, weil das böse Patriarchat das mit seiner Erziehung verhindert etc. Sie führen an, dass Frauen internalisierte Frauenfeindlichkeit haben, also selbst meinen, dass Frauen für höhere Positionen nicht geeignet sind etc
Auf den Gegeneinwand, dass sie damit ja aussagen, dass Frauen für bestimmte Jobs tatsächlich schlechter geeignet sind und es kein Wunder ist, dass Gesellschaften keine nicht durchsetzungsfähigen Geschäftsführer oder Vorstände haben wollen, die selbst glauben, dass sie wegen ihres Geschlechts am falschen Platz sind, wird nicht gut aufgenommen. Der Hinweis, dass dann Frauen an sich arbeiten müssten und das ja immerhin Frauen die Frauen erziehen auch nicht.
3. Der Weibliche Weg ist besser für die Gesellschaft und muss daher nach vorne gebracht werden
Von der zweiten Position geht es dann häufig dahin, dass die weiblichen Eigenschaften, die oft gerade noch durch das Patriarchat verursacht worden waren um Frauen auszubremsen, eigentlich besser sind. Frauen wären vorsichtiger, weniger aggressiv, würden eben nicht 60+ Stunden in eine Führungsposition stecken, was ja für alle dann mehr Work-Life-Balance geben würde
Plötzlich werden alle Nachteile schlicht Vorteile und an ihnen wird die Welt genesen. Die Frauen müssen sich nicht ändern, wir brauchen sie um die Welt zu ändern.
Toxic Masculinity wird Blumenwiesen weichen, auf denen wir alle Hand in Hand durch den Sonnenschein hüpfen.
Aber eben nur, wenn Frauen das System ändern können.
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