Bento: „Lasst uns über toxische Weiblichkeit sprechen“

Ein Bento-Artikel zur „toxischen Weiblichkeit“:

Spätestens seit der MeToo-Bewegung wird über sogenannte toxische Männlichkeit diskutiert. Damit beschreibt man Verhaltensweisen von Männern, die auf einer sehr limitierten Vorstellung von Männlichkeit basieren. Eine, in der es um Macht, Aggression und Kontrolle geht und die sich häufig in Gewalt äußert – gegen andere und gegen sich selbst. Daher sind Männer deutlich häufiger sexuell gewalttätig. Zudem landen sie eher im Gefängnis als Frauen (Statista) und haben eine höhere Suizidrate (WHO/Statista).

Also eine Männlichkeit, in der es um Macht und Aggression und Kontrolle geht und sich in Gewalt äußert.

So haben Frauen beispielsweise in stärkerem Maß als Männer mit Schönheitsidealen zu kämpfen, die an ihrem Selbstwert zehren (Fluter); sind eher überlastet, weil sie sehr vielen Rollen gleichzeitig gerecht werden müssen – von ihrem Job bis zur Beziehung, einer eventuellen Mutterrolle oder der Fürsorge für Angehörige (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut); leiden häufiger als Männer unter chronischem Stress (Robert Koch Institut); und tendieren dazu, einander beruflich eher zu bekämpfen anstatt gegenseitig zu fördern (Psychology Today).

Kommt mir irgendwie so vor als würden sie toxische Weiblichkeit hier nicht wirklich definieren.
Wäre ja naheliegend es als etwas anzuführen, was auf einer limitierenden Vorstellungen von Weiblichkeit beruht und daher oft zu – ja zu was führt? Opferhaltung, Schutzverlangen, sozialer Ausgrenzung von anderen und psychologische Machtspiele? Oder das stenge Bewachen des Status der anderen Frauen in der Gruppe?

Statt dessen nur das Kämpfen mit Schönheitsidealen und Überlastung. Da sind ja erneut eher die Frauen die Opfer und es ist nichts wirklich toxisches von ihnen.

Das „sich eher bekämpfen“ ist auch nicht wirklich auf den Punkt gebracht.

Das alles hat viele Ursachen. Eine davon sind die Rollenbilder, die Frauen noch immer vermittelt bekommen und die Druck aufbauen, einer bestimmten Vorstellung zu entsprechen.

Da ist es nicht überraschend, dass Frauen häufiger als Männer mit Depressionen und Burn-out kämpfen, öfter medikamentenabhängig sind und deutlich mehr Ess- und Angststörungen haben als Männer. (Robert Koch InstitutStatistaBundesärztekammerBzGADGPPN)

Irgendwie schaffen sie es da einen Artikel über toxisches Verhalten von Frauen wieder ins passive zu drehen. Sie haben eben Anforderungen von außen und richten die gegen sich selbst. Aber wer da eigentlich aktiv ist bleibt vollkommen im Nebel.

Okay, der Text ist ein Teaser für ein Video, indem vielleicht mehr ausgeführt wird. Aber der Text mindert meine Überraschung etwas, dass Bento toxische Weiblichkeit anführt.

 

%d Bloggern gefällt das: