„Frauenmorde 2018: Von ihren Männern getötet“ die Zeit-Liste

Die Zeit hat eine Liste der Tötungen von Frauen durch ihre Partner veröffentlicht

Da die Taten unter „Femizid“ und „toxischer Männlichkeit“ behandelt wurden ist es durchaus interessant die mal durchzuschauen. Ich habe damit angefangen und es scheinen mir viele Fälle dabei zu sein, die zeigen, dass da Verzweifelung, geistige Krankheiten, erweiterte Suizide etc im Spiel sind. Ich habe versucht mal noch etwas mehr zu finden, merke aber, das ich da auch nicht wirklich voran komme und stelle es daher hier ein in der Hoffnung, dass es als Gruppenarbeit etwas eher ausgewertet werden kann.

Sie dazu auch:

1. Backnang (Baden-Württemberg) Er bringt sie, während die Kinder schlafen, „durch stumpfe Gewalt gegen den Hals“ um, wie es in der Anklage heißt. Er versteckt die tote Frau zunächst in einer Mülltonne, steckt die Leiche am nächsten Tag in Brand. Er habe seine Freundin immer wieder geschlagen und bedroht, auch gewürgt, sagen deren Familienmitglieder aus. Sie wurde 22 Jahre alt und hinterlässt einen sechsjährigen Sohn und ein elf Monate altes Baby.

Der Täter scheint schlicht sehr bestimmtes Persönlichkeitsprofil zu haben:

Narzisstisch, manipulativ, skrupellos, impulsiv-aggressiv – die Beschreibung des angeklagten Daniel E. durch den psychiatrischen Gutachter Peter Winckler wartete mit vielen gewichtigen Adjektiven auf. Eine Persönlichkeitsstörung – und damit verbunden eine eventuelle Schuldunfähigkeit – könne er bei Daniel E. aber nicht diagnostizieren. Das sei schon deshalb nicht möglich, weil der Beschuldigte dem Psychiater gegenüber keine Angaben gemacht habe, die über seine derzeitige Haftsituation hinausgehen. Was Winckler aber sagen konnte, war, dass die „Dissozialität“ des Angeklagten auffalle: seine „hohe Bereitschaft, Gesetze zu brechen und andere übers Ohr zu hauen“. Prognostisch bedenklich fand der Gutachter vor allem die Empathielosigkeit, die Daniel E. zeigte. „Er lässt bedenkenlos andere über die Klinge springen.“

 

2. Bad Peterstal-Griesbach Sie gibt zu, dass sie fremdgeht, und sagt, sie könne nicht verstehen, warum sie ihn je geheiratet habe. Er würgt sie, fügt ihr 32 Messerstiche zu. Das Gericht wertet die Tat nicht als Mord, sondern als Totschlag. Die Trennung habe dem Täter den Boden unter den Füßen weggezogen, so die Begründung. Sie wurde 46 Jahre alt.

Partnerschaftgewalt in Deutschland und Europa

Anzahl der Menschen, die in Deutschland von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet wurden

Quelle für alle Grafiken in diesem Artikel: BKA, eurostat© ZEIT-Grafik

3.Bad Sebastiansweiler Sie bewohnen gemeinsam ein Zimmer in einem Pflegeheim. Er erschießt zunächst sie, dann sich selbst mit einem Revolver. Sie wurde 84 Jahre alt.

Könnte eine Tötung auf Verlangen sein. Wäre dann kein Fall von Partnerschaftsgewalt in dem kritisierten Sinne.

 

4. Freiburg Während eines Streits an seinem Geburtstag schlägt er mehrmals kraftvoll mit einer leeren Bierflasche und einem Glaskrug auf seine Ehefrau ein. Sie stirbt am Tatort, der gemeinsamen Wohnung.

5. Heilbronn Er erwürgt laut Ermittlungen seine Lebensgefährtin und bringt sich anschließend selbst um. Sie wurde 47 Jahre alt.

Evtl Tötung auf Verlangen?

 

6. Laichingen Während er eine Haftstrafe verbüßt, reicht sie die Scheidung ein. Nach seiner Freilassung gelangt er durch ein Kellerfenster in die Wohnung, wo sie mit den drei Töchtern lebt. Er bricht im Schloss den Schlüssel ab, sodass sie nicht fliehen kann. Mit mehreren Messerstichen tötet er sie. Sie wurde 30 Jahre alt.

Aus einem Bericht:

Er habe der Frau, die sich von ihm trennen wollte, „das Weiterleben außerhalb der Beziehung nicht vergönnt“. Der verurteilte Russe habe die 30-jährige, ebenfalls aus Russland stammende Frau mit elf Stichen getötet, davon sieben in den Rücken, hieß es in der Urteilsbegründung. Der Mord wurde im November 2018 in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) in der Wohnung der Frau begangen.

Der Angeklagte hatte zu Beginn des Prozesses im Juni ein weitgehendes Geständnis abgelegt. Allerdings machte er mit Hilfe seines Verteidigers geltend, er sei nicht in der Absicht in die Wohnung gegangen, seine Frau umzubringen. Zu der Tötung sei es im Affekt gekommen. Staatsanwältin Claudia Nemetz hatte erklärt, der alkoholkranke Ehemann sei gezielt und planmäßig vorgegangen.

 

7. Marburg Keine Daten verfügbar.

8. Mühlacker In der Wohnung, in der sie mit ihren Kindern und ihrem neuen Partner lebt, tötet er sie, 41 Jahre alt, mit neun Messerstichen. Er nimmt nach der Tat ein Video auf: „Gerade bin ich zu meiner Frau gegangen, um mit ihr zu sprechen und alle Probleme zu klären, um unsere Beziehung wieder zu bessern. Aber sie hat mich rausgeschmissen, woraufhin ich sie mit dem Messer erstochen habe. (…) Das ist eine Nachricht an alle Frauen, die das mit ihren Männern machen.“

9. Nagold Er tötet zunächst seine Frau, dann sich selbst. Die Ermittler vermuten, dass die Frau sterben wollte. Das konnte jedoch nicht geklärt werden. Möglicherweise hatte die Frau ihren Mann angewiesen, ihr das Leben zu nehmen. Sie starb im Januar 2018, ihre Leiche wurde erst im April gefunden. Sie wurde 55 Jahre alt.

Auch evtl Tötung auf Verlangen und damit eher ein schlechter Nachweis für die Schlechtigkeit der Männer.

 

10. Pfullendorf Sie schläft. 30 Mal sticht er mit großer Wucht auf sie ein. Sie, 34 Jahre alt, hatte sich von ihm trennen wollen wegen seines starken Alkoholkonsums.

Evtl erhebliche Störungen

Ein 34-jähriger Mann soll seine Frau am 6. Dezember 2018 in Pfullendorf mit 30 Messerstichen getötet haben. Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat als Totschlag ein, geht jedoch aufgrund eines Gutachtens davon aus, dass der 34-Jährige die Tat im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit begangen hat. Daher läuft jetzt ein Sicherungsverfahren vor dem Landgericht. Hier wird geklärt, ob der Mann in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wird, statt eine Haftstrafe im Gefängnis zu verbüßen.

 

 

11. Rastatt Er schlägt, so gesteht er, mit einem Baseballschläger gegen 3 Uhr morgens auf seine schlafende Ehefrau, 45, ein und erwürgt sie dann mit bloßen Händen.

12. Rems-Murr-Kreis Er steht laut Ermittlungen bei der Nachbarin vor der Tür, wirkt verwirrt, wie oft seit einer Hirnoperation, der er sich hat unterziehen müssen. Er mache sich Sorgen um seine Frau, sagt er. Die Nachbarin bringt ihn zur Polizei. In der Wohnung des Paars wird die Leiche der 69-Jährigen gefunden.

Auch ein schlechter Nachweis, da er anscheinend geistig verwirrt ist

 

13. Sandhausen Er erwürgt sie in der gemeinsamen Wohnung, da ist er schon schwer krank. Wenige Monate später stirbt er. Sie wurde 86 Jahre alt.

 

 

14. Schwäbisch Gmünd In dem Mehrfamilienhaus wird sie tot aufgefunden, am gesamten Körper weist sie „Anzeichen stumpfer Gewalt“ auf. Der Ehemann flieht nach Litauen, wo er sich der Polizei stellt. Sie wurde 69 Jahre alt.

15. Sindelfingen Er, ein Physiklehrer, lauert ihr auf einem Parkplatz auf, zieht sich eine Faschingsperücke über und sticht, mitten am Tag, vor den Augen zahlreicher Passanten, mit einem 20 Zentimeter langen Messer minutenlang auf seine von ihm getrennt lebende Ehefrau ein. Lässt erst von ihr ab, als ein herbeigerufener Polizist mit einer Maschinenpistole im Anschlag ruft: Messer weg. Er sah nicht ein, ihr den Unterhalt zahlen zu müssen, den ein Gericht ihr zugesprochen hatte. Die Tat war geboten, sagt er vor Gericht. Das natürliche Recht ist auf meiner Seite. Sie wurde 57 Jahre alt und hinterlässt zwei Söhne.

 

Klingt sehr verrückt

der 60-Jährige fordert seinen Freispruch. Er habe in Notwehr getötet. Nicht sein Leben wollte er schützen, sondern sein Vermögen. Mit Immobiliengeschäften hatte er das Erbe seiner Eltern bis zur Höhe von 3,8 Millionen australischer Dollar gemehrt, umgerechnet 2,4 Millionen Euro. Seine Frau wollte die Scheidung. Danach hätte ihr etwa die Hälfte des Geldes zugestanden. „Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit“, sagt der 60-Jährige, „die Tat war geboten“. Nicht für sich, für die gemeinsamen drei Kinder habe er das Geld vor dem Vater seiner Ehefrau retten wollen. „Natürlich hätte ich ihr Leben erhalten sollen, aber ich sollte auch das Erbe erhalten“, sagt der 60-Jährige, „das war eine Pflichtenkollision

(…)

Noch kurz vor der Tat hatte er seine Ehefrau gebeten, sich auf einen Kompromiss zu einigen. Dies per Handynachricht in zwar eindringlichen, aber ebenso wohl gewählten wie höflichen Sätzen. Vor Gericht spricht er von seiner Ehefrau anders: „Sie war eine Nutte“, sagt der 60-Jährige. Seine 34 Jahre währende Ehe beschreibt er als Martyrium. „Das war die allerschlimmste Männermisshandlung, mich zu unterdrücken, war ihr ein sportliches Vergnügen.“ Wegen der Scheidungsgesetze habe er sich nicht wehren können. Nach seiner Rechnung hätte nicht er seiner Frau Geld überweisen müssen, sondern sie ihm. Auf umgerechnet 2,5 Millionen Euro rechnet der Angeklagte die Summe hoch, die seine Frau ihn im Verlauf der Ehe gekostet habe.

16. Stuttgart Laut Ermittlungen hatte sie sich einige Monate zuvor von ihm getrennt. Ihre Mutter findet sie erstochen in ihrer Wohnung. Die Gewerkschaftsmitarbeiterin wurde 39 Jahre alt und war wegen ihres großen Engagements im Bezirk sehr beliebt.

17. Stuttgart Bekannte des Ehepaares alarmieren in den Morgenstunden die Polizei. Er, 87 Jahre alt, ist schwer verletzt, sie, 91, ist tot. Er wollte sich nach der Tat das Leben nehmen.

 

Erweiterter Suizid

 

18. Stockach Sie äußerte seit einer Weile Suizidgedanken. An ihrem 39. Geburtstag gerät das Ehepaar in Streit. Er drückt sie zu Boden, sagt, dass er ihren Wunsch zu sterben erfüllen wird und erwürgt sie. Danach ruft er die Polizei und gesteht seine Tat.

Hier ein Bericht

 

19. Reutlingen Der Pflegedienst entdeckt Montagmorgen um 7 Uhr ihre Leiche neben der ihres Mannes, der nach der Tat Suizid beging. Sie wurde 86 Jahre alt.

Auch ein gemeinsamer Suizid

 

20. Winterlingen Im Wohnzimmer, wo die Tat passierte, finden die Ermittler sechs Patronenhülsen und sechs Projektile. Fünf Schüsse hat der Mann auf seine Ehefrau abgegeben, drei davon aufgesetzt, in den Bauch und in die Brust. Ein sechster Schuss hat sich wahrscheinlich im Gerangel mit der 17-jährigen Tochter gelöst. Sie kam verletzt ins Krankenhaus, ihre Mutter starb am Tatort. Sie wollte ihren Mann verlassen, er wollte es nicht hinnehmen. Sie wurde 41 Jahre alt.

Hier ein Bericht:

 Der Mann, der am 1. April dieses Jahres seine Frau in Winterlingen vor den gemeinsamen vier Kindern erschoss, wurde vom Hechinger Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die Ehefrau wollte ihn zusammen mit den vier Kindern verlassen. Diesen Autoritätsverlust habe der Mann nicht verkraftet. „Ihr Denken und Handeln war geprägt von Ihrer kosovarischen Herkunft“, sagte der Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung.

Wie viele männliche Tatverdächtige (TV) in Fällen von Partnerschaftsgewalt aus dem Jahr 2018 vorher bereits aufgefallen sind

© ZEIT-Grafik

21. Amberg (Bayern) Sie erlitt zwei Hirninfarkte und wurde zum Pflegefall. Er kümmert sich um sie und den Haushalt. Man habe die Frau manchmal am Stock beim Spaziergang gesehen, sagen die Nachbarn. Und: Die Wohnung sei immer picobello gewesen. Doch er trinkt jeden Abend ein Sixpack Bier. Eines Nachts setzt er sich rittlings auf seine Frau, während sie schläft, und erwürgt sie. Er habe entschieden, dass „für meine Frau (…) jeder Sinn des Lebens verloren gegangen“ sei, erklärt er vor Gericht.

Ein Bericht

Eine neue Wohnung zu finden, sei dem Mann nicht gelungen, obwohl er sich ehrlich darum bemühte. In dieser Lage habe der Angeklagte den Tötungsplan gefasst und ihn am 21. Februar 2018 gegen 21.30 Uhr umgesetzt. „Sie lag schlafend im Bett und konnte sich nicht wehren“. Der 59-Jährige sei unter „erheblichem Alkoholeinfluss“ ins Schlafzimmer gegangen und habe das Opfer erwürgt.

Auch was danach geschah, ließ die Richterin nicht unerwähnt. „Er hat versucht, sich mit 60 Tabletten das Leben zu nehmen und schrieb zwei Abschiedsbriefe an den Sohn“. Auch daraus habe sich die verzweifelte Lage des Mannes entnehmen lassen. „Ein Mensch, der überfordert war, obgleich er sich anstrengte, Herr der Lage zu werden.“ Zur Tatzeit sei seine Steuerungsfähigkeit sicher eingeschränkt gewesen. Gleichwohl aber hieß es in der Urteilsbegründung: „Keiner hat das Recht, darüber zu entscheiden, ob ein Leben noch lebenswert ist“. Auch nicht in einer solchen Situation der Verzweiflung.

 

22. Bad Staffelstein Beide werden tot von Einsatzkräften des Rettungsdienstes im Einfamilienhaus aufgefunden. Das Ermittlungsverfahren ergibt, dass er sie getötet hat. Unklar bleibt, ob sie sterben wollte, es also eine Tötung auf Verlangen war. Sie wurde 57 Jahre alt.

Tötung auf Verlangen

 

23. Birkhausen Sie wird tot in der Güllegrube des gemeinsamen Hofs gefunden. Er behauptet, es sei ein Unfall gewesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen vor, er habe seine Frau bewusstlos geschlagen und mit Gülle übergossen, bis sie starb. Er habe sich über sie geärgert, weil sie sich habe scheiden lassen wollen. Nachdem sie sich zuletzt kaum noch um die Schweine und die Felder gekümmert habe, habe er ihr kein Haushaltsgeld mehr zugebilligt.

Ein Bericht

 

24. Coburg 18 Mal war die Polizei im Einsatz, weil er seine Frau immer wieder schlug. Panische Angst habe sie vor ihrem Mann gehabt, sagen mehrere Zeugen im Gerichtsverfahren aus. Sie wagt die Trennung, doch er verfolgt und beobachtet sie. 15 der 20 Messerstiche, die er ihr beibringt, sind tödlich. Sie wurde 35 Jahre alt.

Ein Bericht

 

25. Gunzenhausen Am Tag vor ihrem Tod sagt sie bei der Polizei aus, um ein Kontaktverbot zu erwirken, nachdem sie sich getrennt hat. Er bedrohe sie, habe ihr ein Messer gezeigt und gesagt: „Willst du sterben, dann mache ich das fertig.“ Nachts schleicht er sich in die Wohnung. Er ersticht seine dreijährige Tochter, seine sieben und neun Jahre alten Söhne, seine Frau. Deren Bruder, der zum Schutz der Familie auch in der Wohnung übernachtet, kann nichts ausrichten

Ein Bericht

 

 

26. Haar Sie, 41 Jahre alt, vertraute sich einer Ärztin an: Sie habe Angst vor ihrem Mann. Einer Freundin sagte sie, sie wünsche sich, ihr Mann würde sich Arbeit suchen und mit den drei kleinen Kindern etwas unternehmen statt den ganzen Tag vor dem Fernseher zu sitzen. 19 Mal tritt er ihr gegen Kopf und Gesicht und schneidet ihr dann mit einem Messer die Kehle durch.

 

 

27. Ingolstadt Sie leben in der städtischen Obdachlosenunterkunft. Er schlägt sie, „wegen Nichtigkeiten“, so geben es vor Gericht ihre Freunde an, bricht ihr die Nase. Er ist 49 Jahre alt, hochintelligent, IQ 130, alkoholkrank. Sie sei ein fröhlicher Mensch gewesen, aufgeschlossen und freundlich. In ihrer Beziehung habe sie fürchterliche Gewalt erleben müssen. Er erschlägt sie mit bloßen Händen: mindestens ein wuchtiger Schlag mit der Faust ins Gesicht ist tödlich. Sie wurde 34 Jahre alt.

Ein Bericht

Sie war nach außen hin ein Sonnenschein, in der Regel immer fröhlich, aufgeschlossen und freundlich. So beschrieben Freunde und Bekannte die Frau, die schon vor dem 5. September 2017 in ihrer Beziehung „ein Martyrium durchlitten“ hat, wie der Landgerichtsvizepräsident Jochen Bösl am Freitag zusammenfasste. „Fürchterliche Gewalt“ musste die 34-Jährige durchstehen, weil sie von ihrem Lebensgefährten über Monate grün und blau geschlagen wurde; er ihr sogar die Nase brach. Und meist „wegen Nichtigkeiten“, wie Bösl sagte. „Man kann sich nicht vorstellen, dass sie diese Beziehung aufrechterhalten hat.“ Doch so sehr die Frau litt, gehört zur Wahrheit der „ambivalenten Beziehung“ (Bösl), dass die 34-Jährige sich nicht von ihrem Peiniger trennen wollte, ihn immer wieder zur Rückkehr aufforderte und ihn – obwohl ihr Umfeld sie dazu drängte – nicht für seine Gräueltaten anzeigen wollte. Letztlich bezahlte sie in der Septembernacht dafür mit ihrem Leben.

Wie Bösl als deren Vorsitzender und der Rest der Schwurkammer des hiesigen Landgerichts überzeugt sind, hat der 15 Jahre ältere Lebensgefährte die 34-Jährige in deren Wohnung in der städtischen Obdachlosenunterkunft am Franziskanerwasser totgeschlagen. Mindestens einen nachweisbaren und äußerst wuchtigen Schlag muss der schwere Alkoholiker seiner geliebten Saufkumpanin nach einem gemeinsam durchzechten Abend (fast zwei Flaschen Obstler, sechs Bier und fünf bis sieben Joints) gegen den Kopf versetzt haben. Daraus entstand eine schwere Gehirnblutung. Die Frau lag am nächsten Morgen leblos im Bett. Der 49-Jährige setzte selbst einen Notruf ab. Jede Hilfe kam aber zu spät.
(…)
Weit prägender für den Ausgang des Verfahrens war die Suchterkrankung des Alkoholikers, der zur angenommenen Tatzeit im Bereich von um die drei Promille intus gehabt haben müsste – allerdings dadurch keinerlei Einschränkungen bei der Steuerungsfähigkeit hatte. Da die vom Gericht bestellte psychiatrische Sachverständige die rechtlichen Voraussetzungen für einen stationären Alkoholentzug als erfüllt ansah, verhängte die Schwurkammer den sogenannten Maßregelvollzug in einer geschlossenen Einrichtung. Die Therapie dauert maximal zwei Jahre, nach denen der Verurteilte – wie vom Gesetzgeber vorgesehen – nach der Hälfte der Gesamtstrafe auf Bewährung freikommen kann. Für den 49-Jährigen, der seit 14 Monaten in Untersuchungshaft sitzt, heißt das: In etwa einem halben Jahr kann er – weil die U-Haft angerechnet wird – schon aus der Strafhaft in die geschlossene Entziehungsanstalt zur Therapie wechseln. Und er wäre bei erfolgreicher Behandlung (Bösl: „Reißen Sie sich zusammen“) womöglich nach insgesamt drei Jahren und neun Monaten in Haft oder Behandlung (unter Auflagen) frei.

Das ist eine Zeitspanne für jemanden, der ein Menschenleben gewaltsam ausgelöscht hat, die am Freitag nicht nur im Zuhörerraum mit Erstaunen aufgenommen wurde, sondern auch vom Verurteilten selbst. Der 49-Jährige hatte „in einem beeindruckenden letzten Wort“, wie Richter Bösl selbst sagte, voller Reue für sich tatsächlich die Höchststrafe gefordert. „

 

28. München Die beiden Architekten waren sechs Jahre zuvor für kurze Zeit ein Paar gewesen. Sie trennt sich, seither stalkt er sie. Sie geht gegen ihn juristisch vor, wechselt mehrmals den Wohnort. Zuletzt geht sie nur noch in Begleitung einer Nachbarin aus dem Haus. In ihrem Hauseingang sticht er 18 Mal mit einem Buchbindermesser auf sie ein. Sie wurde 45 Jahre alt.

Ein Bericht ?

Tat von 2017?

29. München Fünf Männer – einer von ihnen ist ihr Lebensgefährte – sind an dem Mord beteiligt: Einer schlägt ihr ins Gesicht, sodass sie mehrere Zähne verliert. Ihr Lebensgefährte würgt sie. Ein anderer schlägt ihr mit einem Hammer auf den Kopf. Mithilfe zweier weiterer Männer werfen die Täter die Frau, die obdachlos war, in einen Bauschacht.

 

 

30. München Unter dem Vorwand, dass der gemeinsame siebenjährige Sohn ins Krankenhaus müsse, lockt er sie in die Stadt – sie, 30 Jahre alt, lebt seit der Trennung in Brandenburg. Er holt sie morgens am Busbahnhof ab, zusammen durchqueren sie ein nahe gelegenes Waldstück. Mehrmals sticht er auf sie ein, sie verliert ihre Schuhe, versucht barfuß zu fliehen. Er ist schneller. Eine halbe Stunde später ist sie tot.

31. München Sie waren seit zwölf Jahren ein Paar. Sie arbeitet in einem Elektronikunternehmen, er spielt zu Hause Computer und geht mit dem Hund spazieren. Er ist eifersüchtig und kontrolliert ihr Telefon. Dort findet er Nachrichten von einem Arbeitskollegen, mit dem sie eine Affäre begonnen hat. Als er sie konfrontiert, sagt sie ihm, dass sie sich trennen will. Mit seinem Gewicht von 103 Kilo setzt er sich auf den Oberkörper seiner Freundin, einer zierlichen Frau, drückt mehrere Minuten lang mit den Daumen gegen ihren Kehlkopf. Noch Tage später würden ihm, so gibt er an, Daumen und Unterarme schmerzen. Er versteckt ihre Leiche in einer Kellerruine, die er vom Spielen aus Kindertagen kennt. Dann schickt er sich selbst von ihrem Telefon eine Nachricht: „Ich weiß, dass ich dich tief drin immer noch liebe, mach’s gut“. Die Leiche der 31-Jährigen wird erst nach wochenlanger Suche gefunden.

Europäischer Vergleich

Tötung pro 1 Mio. Einwohner im Jahr 2017 (*Datenerhebung nach Beginn der polizeilichen Ermittlungen; **Datenerhebung nach erfolgter erster Anzeige)

© ZEIT-Grafik

32. Neuendettelsau Seit vier Wochen sind sie verlobt, er ist 36 Jahre alt, sie 21. Sie geraten in einen Streit über eine unbezahlte Rechnung, da würgt er sie zu Tode.

33. Neumarkt in der Oberpfalz Sie sitzt im Arbeitszimmer am Computer, als er ihr laut Geständnis mit einer zwei Kilo schweren Hantelstange gegen den Kopf schlägt. Sie stürzt sofort zu Boden, er schlägt noch einige Male mit der Stange zu, dann würgt er sie, bis sie stirbt. Er meinte, sie habe eine Affäre, außerdem habe sie begonnen, in ihrer Freizeit Romane zu schreiben, und sich immer weniger um die sieben Katzen, den Hund und den Haushalt gekümmert. Sie wurde 55 Jahre alt.

34. Postbauer Heng Keine Daten verfügbar.

35. Unterföhringen Sie sind beide beruflich erfolgreich, sportlich, haben ein reges Sozialleben. Er verliebt sich in eine andere Frau, die glaubt, er sei Single. Eines Abends sagt er seiner Affäre, sie solle ihn im Reihenhaus besuchen kommen. Dort hat er gerade seine Freundin über Minuten zu Tode gewürgt, ihre Leiche in den Keller gebracht. Die Nacht verbringt er mit seiner ahnungslosen Geliebten. Diese gibt bei der Gerichtsverhandlung an, sie wisse nicht, wie sie nach diesem Erlebnis wieder Vertrauen zu Fremden fassen solle.

 

 

36. Wunsiedel Seine Versicherung überweist ihm kein Krankengeld, er begleicht seinen Anteil an der Miete und Verpflegung nicht mehr. Er gerät mit seiner Frau in Streit darüber und erschlägt sie mit 22 Beilhieben. Es habe „irgendwie Klick gemacht“, sagt er vor Gericht. Sie wurde 73 Jahre alt.

37. Berlin Er schlägt sie immer wieder, die Nachbarn im Haus sagen aus, sie hätten Angst vor dem muskulösen Mann gehabt. Als sie sich von ihm trennen will, eskaliert der Streit. Er sticht mit dem Küchenmesser 14 Mal zu, stellt sich dann der Polizei. Sie wurde 36 Jahre alt und hinterlässt ihre drei Kinder.

38. Berlin Sie lebten seit zehn Jahren getrennt, aber hatten seither auch kurze Phasen des Verliebtseins. Dann lernt sie einen anderen Mann kennen. Ihr Ex-Partner sucht sie in ihrer Wohnung auf, erwürgt sie mit der Strumpfhose eines der vier gemeinsamen Kinder. Er hätte, ermahnt ihn der Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung, „wissen müssen, dass eine Frau hierzulande frei entscheiden kann, was sie tun und wie sie leben will“. Sie wurde 44 Jahre alt.

39. Berlin Er injiziert ihr, 67 Jahre alt, Demenzpatientin, im Zimmer ihres Pflegeheims eine Dosis Pento-Darbital.

 

40. Berlin Sie hatte schon oft die Polizei gerufen, weil er gewalttätig war. Nach elf Jahren Ehe will sie sich scheiden lassen. Laut Anklage sehen die vier Kinder mit an, wie er sie ersticht. Sie wurde 32 Jahre alt.

41. Berlin Sie will sich von ihm trennen, hat einen neuen Freund. Er würgt sie zu Tode. Sie wurde 44 Jahre alt und hinterlässt fünf Kinder.

42. Berlin Sie arbeitete als Altenpflegerin, die Familie lebte von ihrem Gehalt. Immer wieder alarmierte sie die Polizei, weil er gewalttätig war. Schließlich erwirkte sie einen Beschluss, wonach er die gemeinsame Wohnung nicht mehr betreten durfte. Darüber wird er so wütend, dass er sie bewusstlos schlägt. Er fesselt sie und vergewaltigt sie, bevor er ihr mit dem Küchenmesser in den Oberkörper sticht.

43. Berlin Sie ist 40, er 21. Sie sind noch nicht lange ein Paar, da erschlägt er sie in ihrer Wohnung mit einem gläsernen Windlicht.

44. Berlin Sie ist eine erfolgreiche Hotelmanagerin, sie lernen sich beim Spazierengehen mit den Hunden im Park kennen. Als sie sich trennt, stellt er ihr nach, hämmert gegen ihre Tür. Sie kommt bei ihrer Schwester unter, erwirkt ein Kontaktverbot. Er kauft ein Steakmesser und googelt, in welchem Gefängnis die Pritschen am bequemsten sind. Als sie morgens zur Arbeit will, sticht er sie auf offener Straße nieder. Sie wurde 32 Jahre alt.

45. Bad Saarow (Brandenburg) Sie, 44 Jahre alt, hatte die Scheidung eingereicht und Strafanzeige gestellt, nachdem er sie krankenhausreif geschlagen hatte. Zwei Wochen später erschlägt er sie, so die Ermittlungen, und wirft sich dann vor einen Zug. Der neunjährige gemeinsame Sohn wird in Obhut des Jugendamts gegeben.

46. Bremen Ein 27-Jähriger ersticht seine gleichaltrige Frau in der Silvesternacht. Beide standen unter Einfluss von Drogen. Die Frau habe sich trennen wollen, es aus Angst aber nicht getan, bezeugt eine Arbeitskollegin vor Gericht. Er habe sie immer wieder geschlagen, gewürgt, bespuckt, ihr einmal beim Baden des gemeinsamen Sohns den Kopf unter Wasser gedrückt.

47. Bremerhaven Seine Geliebte will nicht bei ihm einziehen, solange seine Ehefrau noch bei ihm wohnt. Er antwortet auf WhatsApp: „Das spornt mich an, dass sie weg muss, die entsorge ich.“ Er erstickt seine Frau, 41 Jahre alt, im Schlaf und vergräbt die Leiche im Gemüsebeet. Der gemeinsame zehnjährige Sohn lebt seither bei Angehörigen.

114.393Weibliche Opfervon Partnerschaftsgewalt gab es in Deutschland 2018

48. Hamburg Er stellte ihr nach, bedrohte sie. Sie erwirkte ein Kontaktverbot. Am S-Bahnhof Jungfernstieg treffen sich beide zufällig, sie hat die gemeinsame Tochter dabei, 21 Monate alt. Er sticht auf sie und das Kind ein. Die Hamburger AfD-Fraktion trägt das falsche Gerücht weiter, der Mann habe seine beiden Opfer enthauptet.

49. Hamburg Sie geraten in Streit, weil sie ihn nicht heiraten will. Er schlägt ihr mit der Bratpfanne auf den Kopf, würgt sie, sticht dann mehrmals auf sie ein. Sie wird 26 Jahre alt.

50. Hamburg Sie teilen sich eine Wohnung im neunten Stock eines Studentenwohnheims. Er fügt ihr laut Ermittlungen tödliche Stich- und Schnittverletzungen zu, stürzt sich dann aus dem Fenster und stirbt. Sie wurde 23 Jahre alt.

51. Hamburg Sie hatte Schutz im Frauenhaus gesucht, eine Kontaktsperre für ihren Ex-Mann erwirkt, der ihr immer wieder Gewalt angetan hatte, sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und mit einem Elektroschocker gequält hatte. Die Kontaktsperre läuft aus. Er sucht sie in ihrer Wohnung auf, es kommt zum Streit. 50 Schnitte und Stiche notiert die Gerichtsmedizin später. Die zwei jüngeren Söhne finden die Leiche ihrer Mutter, als sie von der Schule kommen. Sie und die beiden Brüder leben seit der Tat bei Verwandten.

52. Hamburg Als die Nachbarn aus der Wohnung einen Schuss hören, dann noch einen und dann gar nichts mehr, rufen sie die Polizei. Das SEK rückt an. Er liegt, die Pistole noch in der Hand, im Flur der Wohnung, sie, 68 Jahre alt, in der Küche. Das Paar sei immer freundlich gewesen, man habe nie etwas von Streit oder Gewalt mitbekommen, sagen die Nachbarn.

53. Bad Homburg (Hessen) Keine Daten verfügbar.

54. Hanau In der Innenstadt sticht er mit einem beidseitig geschliffenen Dolch insgesamt 40 Mal auf sie ein. Sie wollte ihn verlassen. Sie wurde 52 Jahre alt.

55. Heringen Sie leben weitgehend von ihrem Geld. Er kontrolliert sie und ist eifersüchtig. Sie will ihn verlassen, als sie sich in einen anderen Mann verliebt, hat aber Angst vor der Reaktion ihres Freundes, wie ihre Mutter der Polizei sagt. Bei einem Waldspaziergang will sie Klarheit schaffen. Er würgt sie minutenlang, laut Spuren habe sie sich verzweifelt gewehrt, so bezeugt es die Gerichtsmedizin. Sie liegt acht Monate lang im Koma, bevor sie stirbt. Sie wurde 24 Jahre alt.

56. Heusenstamm Sie sind seit 24 Jahren verheiratet. Dann verlässt sie ihn für einen alten Schulfreund. Sie wird ihre Strafe noch bekommen, sagt er der Tochter und dem Schwiegersohn, wie dieser von Gericht bezeugt. Sechs Mal schlägt er seiner Frau mit einem Hammer auf den Kopf, drückt ihr dann mit Händen und Unterarmen die Kehle zu. Sie wurde 52 Jahre alt.

57. Kelsterbach Das Paar, er 72, sie 63, arbeiten beide nicht mehr, streiten sich seit Jahren. Er ist eifersüchtig und wirft ihr vor, sie wolle ihn vergiften. An diesem Nachmittag geht es um eine Steuernachzahlung. Im Keller ihres Hauses verletzt er sie mit einer abgebrochenen Glasflasche tödlich am Hals.

58. Langen Sie hatte noch mal studiert, tritt mit 39 Jahren ihre Stelle als Grundschullehrerin an. Er wird arbeitslos. Er drückt ihr, während sie schläft, ein Kissen auf das Gesicht, würgt sie dann zu Tode. Die gemeinsamen Kinder, 13 und 16 Jahre alt, schlafen nebenan. Sie wurden nach der Tat Familienangehörigen in Obhut gegeben.

59. Lich Keine Daten verfügbar.

60. Oberursel Er kontrollierte sie, sie durfte nicht ausgehen, musste ihre Einkünfte abgeben. Sie flirte auf Instagram mit einem anderen, hält ihr Ehemann ihr vor, während sie gerade staubsaugt. 25 Mal sticht er ihr mit dem Messer in den Oberkörper. Im Nebenzimmer sitzen seine neun und zwölf Jahre alten Töchter sowie deren 15-jähriger Cousin. Er droht ihnen, er werde sie auch umbringen, wenn sie jemandem etwas erzählen. Vor Gericht bestätigt die Jugendgerichtshilfe, die Töchter hätten „panische Angst, in Gegenwart ihres Vaters auszusagen“.

61. Alt Rehse (Mecklenburg-Vorpommern) Nach einem Streit fesselt er, bekennender Reichsbürger, sie nackt ans Bett und misshandelt sie mit einer Peitsche. Dort ließ er sie liegen, sie litt Hunger und Durst, ihre Leiche wurde zwei Monate später von der Polizei bei einem Einsatz wegen Ruhestörung gefunden. Die Frau wurde 32 Jahre alt.

62. Rostock Sie waren 13 Jahre lang zusammen, trennten sich dann. Über Monate nähert er sich ihr über ein Fake-Profil in einem sozialen Netzwerk. Mit einem Schlüssel verschafft er sich Zutritt zu ihrer Wohnung und tötet sie, die in der Badewanne liegt, mit mehreren Messerstichen. Gegen das Urteil auf Mord wurde Revision eingelegt.

63. Landkreis Rostock Keine Daten verfügbar.

64. Stralsund Sie ist 85, er 80. Er erstickt sie mit einem Kissen, während sie schläft. Sie hatte die Scheidung gewollt.

65. Vorpommern-RügenKeine Daten verfügbar.

66. Bramsche (Niedersachsen) Sie, 23 Jahre alt, teilt ihm mit, sie wolle ihn verlassen. Er gibt bei gute-frage.de ein: Wie lange kommt man bei Mord ins Gefängnis? Er erschlägt sie mit der Axt, zündet dann die gemeinsame Wohnung an.

67. Bockenem Er fuhr mehrmals am Tag zu dem Bistro, in dem sie arbeitete, um sie zu kontrollieren. Er hatte Zugriff auf ihr Facebook-Konto. Sie beginnt ein Verhältnis mit ihrem Chef, er erfährt davon. Ihre nackte Leiche wird im Gebüsch an der A7 gefunden. Sie wurde 32 Jahre alt und hinterlässt zwei Kinder.

68. Delmenhorst Beide sind obdachlos, leben auf einem brachliegenden Bahngelände, er ist 30, sie 51. Aus Eifersucht schlägt er mit einem Hammer auf sie ein, 80 Mal. Er entblößt sein Opfer, lässt es liegen. Sein Verteidiger gibt vor Gericht an, sein Mandant habe nicht ahnen können, dass die Frau sterben würde. Ihm wird nicht geglaubt. Das Urteil lautet 13 Jahre wegen Totschlags.

69. Hannover Sie hat sich von ihm getrennt, er lauert ihr auf, als sie morgens um 5.30 Uhr zum Dienst als Krankenpflegerin das Haus verlässt. Elf Mal sticht er zu. Sein Opfer klagte ihn einen Monat vor der Tat an; er soll sie in der Beziehung vergewaltigt haben, ihr aufgelauert haben, verkleidet mit Perücke und geschminktem Gesicht, ihr mit dem Tod gedroht haben. „Ich habe sie so geliebt“, sagt er unter Tränen vor Gericht. Sie wurde 35 Jahre alt.

70. Hardegsen Wenige Tage zuvor hat sie sich getrennt. Er lauert ihr auf, sticht mit einem Klappmesser elf Mal auf sie ein. Sie schleppt sich noch 80 Meter weit, bricht dann zusammen. Er tritt vor Gericht mit drei Verteidigern auf, von denen einer regelmäßig in Sat.1-Doku-Soaps auftritt. Sie wurde 23 Jahre alt.

71. Hannover Keine Daten verfügbar.

72. Grünenplan Sie hatte die Trennung schon ausgesprochen, da taucht er überraschend in der ehemals gemeinsam bewohnten Wohnung auf. Es kommt zum Streit. Er prügelt auf sie ein, tritt sie, greift sich einen Hammer und einen Haken. Der Vermieter, der dazwischengeht, kann ihn nicht abhalten. 20 Minuten lang dauert der Angriff. Die drei kleinen Töchter müssen es mit ansehen. Sie wurde 33 Jahre alt.

73. Salzgitter Immer wieder hat er sie geschlagen, deshalb trennt sie sich von ihm. Sie bekommt das Sorgerecht für die vier Kinder zugesprochen. Am Abend der Gerichtsverhandlung sitzt sie mit den Kindern und ihren Geschwistern im Garten. Da taucht ihr Ex-Freund auf, ruft: „Das wolltest du so“, und schießt ihr aus der Nähe in die Stirn. Sie wurde 30 Jahre alt.

74. Salzgitter In der ehemals gemeinsam bewohnten Wohnung sticht er sie nieder. Vier Tage später meldet er sich bei der Polizei und gesteht die Tat. Sie wurde 33 Jahre alt.

75. Winsen Sie sagt ihm, dass es bei der Trennung bleibe, sie sich vorstellen könne, mit jemand anderem zusammenzuleben. Am Abend gelangt er durch die unverschlossene Gartentür in ihr Haus. Er sticht mit dem Messer auf sie ein. Die beiden acht und zwölf Jahre alten Söhne sind auch im Haus. Der ältere der beiden klingelt laut Pressebericht beim 84-jährigen Nachbarn und bittet um Hilfe. Der betrunkene Täter steht im Vorgarten des Reihenhauses und ruft der einrückenden Polizei entgegen: „Erschießt mich, erschießt mich!“

76. Wolfsburg Sie will sich von ihm trennen, er sticht auf sie ein, so die Anklage. Die kleine Tochter versucht, die Mutter zu beschützen, und wird auch verletzt. Einer Polizistin kommen die Tränen, als sie vor Gericht von dem Einsatz berichtet. Er könne sich an nichts erinnern, sagt der Beschuldigte, da er zu betrunken gewesen sei. Ein Urteil steht aus.

77. Aachen (Nordrhein-Westfalen) Er warf ihr vor, mit dem Geld verschwenderisch zu sein, gab jedoch selbst viel für Drogen aus. Zwei Mal hatte sie ihn wegen Körperverletzung angezeigt, die Anzeigen aber zurückgenommen. Sie trennten sich, kamen wieder zusammen, bis sie sich endgültig trennten. Er klingelt an ihrer Wohnung, die Kinder begrüßen ihn freudig, weil sie den Vater lange nicht gesehen haben. Er schickt sie zu seinem Bruder, der nicht weit entfernt wohnt, und sticht 120 Mal auf seine Ex-Frau ein.

78. Arnsberg Er erwürgt sie, ruft die Polizei und fügt sich dann selbst schwere Verletzungen zu. Er ist 82 Jahre alt, sie wurde 81 Jahre.

79. Augustdorf Die Logistikfirma, bei der sie arbeitet, meldet sie als vermisst. Sie wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Er hat mehrmals auf sie eingestochen, so oft, dass ihr Tod durch Verbluten eingetreten wäre. Er legt ihr dann ein Drahtseil um den Hals, um sie zu erwürgen. Das Urteil lautet auf Totschlag im minderschweren Fall, da das Opfer provoziert habe.

80. Dortmund Mit 43 Messerstichen tötet er die Mutter seiner Söhne, sieben und drei Jahre alt. Das Foto der Leiche stellt er ins Internet, er bekommt 24 Likes dafür. „Ich weiß, wie sehr ihre Eltern darunter leiden“, sagt er vor Gericht, „ich leide aber auch. Ich habe mein Leben und das meiner Kinder ruiniert.“

81. Düsseldorf Er arbeitet in einem Kiosk in der Nähe ihrer Wohnung, verliebt sich in sie. Sie weist ihn zurück, blockiert seine Telefonnummer. Er stellt ihr nach. Ein Passant wird Augenzeuge der Tat: Der Täter verfolgt das Opfer zu Fuß, sie flieht, er sticht auf offener Straße mehrmals auf sie ein. Sie wurde 36 Jahre alt.

82. Essen Sie arbeitete als Klavierlehrerin, hatte sich von ihrem gewalttätigen Mann getrennt, einem studierten Informatiker. Er bricht nachts in ihre Wohnung ein, schlägt mit einem Hammer auf sie ein, sticht auch mit einem Messer zu. Als sie tot ist, greift er die Schwester des Opfers an, fesselt sie, entkleidet sie, um sie zu vergewaltigen. Sie liegt noch ein Jahr später im Koma.

83. Hagen Weil er einem Bekannten mit einem Schlagring ins Gesicht geschlagen hat, sitzt er in Untersuchungshaft. Er wird entlassen, weil sie beteuert, es bestehe keine Fluchtgefahr, er wohne bei ihr. Vor den Augen des gemeinsamen fünfjährigen Sohns schießt er ihr aus nächster Nähe in den Kopf. Ein Unfall, sagt er vor Gericht. Das Kind sagt aus, es sei Absicht gewesen. Das Urteil lautet auf Totschlag. Sie wurde 24 Jahre alt.

84. Heek Sie haben drei Kinder, 7 und 5 Jahre alt sowie 7 Monate. Sie streiten öfter, er wirft ihr vor, sie zeige dem ältesten Sohn und ihm zu wenig Respekt. Bei einem Spaziergang an einem Ententeich durchtrennt er ihre Halsschlagader, ihre Leiche wirft er in den Teich, beschwert sie mit Netzen und Steinen.

85. Köln Sie sind seit 60 Jahren verheiratet. Er, 89 Jahre, glaubt, sie wolle ihn für einen anderen Mann verlassen. Tatsächlich wollte sie laut Aussage einer Tochter der von Gewalt geprägten Ehe entkommen und ohne ihn in ein Pflegeheim ziehen. Dreimal schlägt er seiner Frau mit einem Schlosserhammer gegen den Kopf, greift dann zum Küchenmesser, sticht sechsmal zu. Immer wieder habe der pensionierte Oberstudienrat seine Frau geschlagen, sei krankhaft eifersüchtig gewesen, nur aus Angst sei sie bei ihm geblieben, erklärt die Tochter vor Gericht.

86. Köln Sie haben sich getrennt. Er sucht sie in dem Restaurant auf, in dem sie als Kellnerin arbeitet. Als sie in den Keller geht, um Getränke zu holen, erschießt er sie mit einer Faustfeuerwaffe, dann nimmt er sich das Leben. Die Gaststätte ist Freitagabend voll besetzt. Sie wurde 50 Jahre alt.

87. Pulheim Sie leben getrennt, er will, dass sie zurückkommt. Sie lehnt ab. Er schießt das Schloss ihrer Wohnung auf, mit ihrer Mutter, die gerade zu Besuch ist, flieht sie. Vier Kugeln treffen sie. Vor Gericht weint er, sagt, er wolle so lange inhaftiert bleiben, bis er sterbe. Sie wurde 24 Jahre alt.

88. Viersen Sie ist 15, er 17. Sie sind seit zwei Jahren ein Paar, dann trennt sie sich. In einem Park in der Innenstadt von Viersen ersticht er sie am helllichten Tag. Die Polizei macht nach falschen Zeugenaussagen betrunkener Obdachloser im Park die Fahndung öffentlich, wonach ein „Nordafrikaner“ gesucht würde. Die AfD ruft zu einer Kundgebung auf.

89. Wesel Sie heirateten schnell, zogen in eine gemeinsame Wohnung. Er begann, sie mit seiner besitzergreifenden Art zu nerven. Sie wollte ausziehen. Er erwürgt sie. Sie wurde 57 Jahre alt.

90. Birken-Honigsessen (Rheinland-Pfalz) Sie lebt in einem Pflegeheim, ist schwer krank. Er bringt sie um, tötet dann sich selbst.

91. Kandel Sie hatte sich getrennt, ihn angezeigt wegen Bedrohung, Nötigung, Verletzung persönlicher Rechte. In einem Drogeriemarkt verletzt er sie mit einem Brotmesser tödlich. Sie wurde 15 Jahre alt.

92. Koblenz Sie sind seit zwei Jahren geschieden, haben fünf gemeinsame Kinder. Er ist betrunken, als er zehn Mal zusticht und sie verblutet. Sie wurde 38 Jahre alt.

93. Neustadt an der Weinstraße Sie haben ein wenige Monate altes Baby zusammen, aber sind nicht mehr zusammen. Sie zeigt ihn an, weil er sie geschlagen und gewürgt hat. Ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung, lautet das Urteil. Außerdem darf er sich ihr nicht nähern. Am späten Abend steigt er über den Balkon in ihre Wohnung ein. Er verfolgt sie über mehrere Wohnungen, sticht insgesamt zehn Mal zu, verletzt auch einen Nachbarn, der ihr helfen will. Sie wurde 19 Jahre alt.

94. Merzig (Saarland) Sie wollte sich nach zehn Jahren Ehe trennen. Er, ein Polizist, geht mit dem Hund spazieren, kehrt in das gemeinsame Einfamilienhaus zurück, greift seine Dienstwaffe und schießt ihr, die gerade ein Bad nimmt, dreimal in den Brustkorb. Dann bringt er sich selbst um. Sie wurde 45 Jahre alt.

95. Neunkirchen Sie schreibt ihm eine WhatsApp: Ja, es sei wahr, sie habe sich in einen anderen Mann verliebt. Er fordert sie auf, zur Aussprache zu ihm zu kommen. Er schlägt ihr mit der Faust ins Gesicht, würgt sie minutenlang, bis sie stirbt. Er ruft die Polizei und sagt den eintreffenden Einsatzkräften, er habe seiner Freundin gleich von Anfang an gesagt, wenn sie ihn belüge, betrüge und fremdgehe, würde er sie umbringen. Sie wurde 21 Jahre alt.

96. Saarbrücken Sie kennen sich schon aus Jugendtagen. Er ist bei der Bundeswehr, sie noch eine Schülerin. Sie bekommen fünf Kinder zusammen. Als die Kinder größer werden, macht sie den Führerschein. Er verdächtigt sie, ein Verhältnis mit dem Fahrlehrer zu haben. Mit einem einzigen Axthieb enthauptet er sie, während sie schläft. Dem Fahrlehrer schickt er eine Nachricht vom Telefon seiner Frau: „Schachmatt. Arschloch.“ Sie wurde 34 Jahre alt.

97. Saarbrücken Sie wollte die Trennung. Er greift zum Messer, 18 Zentimeter lange Klinge, sticht zehnmal zu. Sie versucht zu fliehen. Der achtjährige Sohn hielt sich während der Tat in der Wohnung auf. Sie wurde 28 Jahre alt.

98. Borna (Sachsen) Sie leben als Familie in einer Flüchtlingsunterkunft. Er ist eifersüchtig. Vor den Augen der beiden Söhne ersticht er sie. Sie wurde 24 Jahre alt.

99. Chemnitz Sie haben beide Geschichte studiert. Er hat noch den Schlüssel zu ihrer Wohnung, die in einem Gründerzeithaus von 1905 liegt, einem Kulturdenkmal. Sie hat sich erst ein paar Stunden zuvor getrennt, und er weiß, dass sie mit Ohrstöpseln schläft. 18 Stich- und Schnittverletzungen fügt er ihr zu. „Ich liebe sie bis auf den heutigen Tag und werde sie immer lieben“, sagt er vor Gericht. Sie wurde 31 Jahre alt und hinterlässt eine neunjährige Tochter.

100. Chemnitz Er ersticht sie in der gemeinsamen Wohnung und begeht dann Suizid.

101. Dresden Er erschlägt sie, 77 Jahre alt, im Schlaf mit einem Hammer, einem sogenannten Fäustel, der etwa ein Kilo wiegt. Vor Gericht gibt er an, er sei angesichts der finanziellen Probleme verzweifelt gewesen. Er leide unter Spielsucht, habe seit Monaten keine Miete mehr bezahlt und fürchte, seinen Job zu verlieren, weil er sich aus der Firmenkasse bedient habe. Er habe seine Frau vor dem ganzen Ausmaß dieser Schwierigkeiten bewahren wollen.

102. Geringswalde Sie ist 30, sie waren fünf Jahre lang ein Paar, lebten in ihrer Eigentumswohnung. Weil er ihre Urlaubskasse plündert, geht sie auf Distanz, hat vor, sich zu trennen. Er will nochmal reden. 18 Mal sticht er mit dem Küchenmesser zu. Am Flughafen wird er festgenommen. „Es tut mir alles so leid“, sagt er unter Tränen vor Gericht. Er muss den Erben 1000 Euro zahlen, die er ihr noch schuldete.

103. Leipzig Schon vor der Tat greift er sie tätlich an, beschimpft und bedroht sie. Sie ist im achten Monat schwanger, zieht in der Flüchtlingsunterkunft mit den beiden Söhnen in eine andere Wohnung. Er unterstellt ihr eine außereheliche Affäre und ersticht sie. Auch das ungeborene Kind stirbt. Sie wurde 34 Jahre alt.

104. Wilkau-Hasslau Laut Ermittlungen tötet er zunächst seinen Schäferhund, steckt dann das Haus in Brand, in dem seine Frau, seine 92-jährige Mutter und sein Sohn schlafen. Dann nimmt er sich das Leben. Seine Mutter und sein Sohn kommen schwer verletzt ins Krankenhaus, seine Frau stirbt. Sie wurde 50 Jahre alt.

105. Haldensleben (Sachsen-Anhalt) Er war wieder eifersüchtig, sie trennte sich per Nachricht und forderte ihren Wohnungsschlüssel zurück. Er werde sie umbringen, sagt er mehreren Freunden. Mit einer Sektflasche erschlägt er sie. Sie wurde 37 Jahre alt.

106. Halle Sie beendet nach 17 Jahren die Partnerschaft. Er sucht sie in dem Reisebüro auf, in dem sie arbeitet. Er sticht 29 Mal auf sie ein.

107. Magdeburg Sie waren seit 56 Jahren verheiratet. Ihr gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich, ihr Mann kümmerte sich um sie. Er überrascht sie im Schlaf, schlägt ihr mit einer Axt mindestens sechsmal auf den Schädel, fügt ihr dann noch mit einem Messer tiefe Schnitte mit einem Messer am Hals zu. „Ich wollte uns vor weiterem Leid befreien“, sagt er vor Gericht. Tötung auf Verlangen, lautet das Urteil. Sie wurde 76 Jahre alt.

Hier:

„Ich habe heute Nacht meine Frau umgebracht.“ Mit diesen Worten meldete sich der 77-jährige Helmut Z. per Notruf in der Nacht zum 5. Februar bei der Magdeburger Polizei. Er erzählte weiter, dass er seine Frau Hannelore (76 Jahre) vor einigen Tagen aus dem Krankenhaus abgeholt habe. Sie litt an Demenz. Der Mann schluchzte weiter am Telefon: „Wir waren uns einig. Sie wollte nicht ins Heim.“ Auf Details ging er aber zunächst nicht weiter ein.

Was die Beamten in der Wohnung der siebenten Etage eines 16-Geschossers im Norden Magdeburgs dann zu sehen bekamen, ließ selbst erfahrene Beamte nicht kalt. Der Mann hat laut Rechtsmedizinerin seine Frau, mit der er 56 Jahre verheiratet war, im Schlafzimmer mit einer Axt mit mindestens sechs Hieben den Schädel eingeschlagen. Außerdem fügte der Rentner noch an drei Stellen am Hals seiner Frau tiefe Schnitte mit einem Messer zu. Sie erstickte innerhalb weniger Minuten an ihrem Blut.

Anschließend schrieb der Mann einen Abschiedsbrief,  an seinen Sohn adressiert, mit den Worten: „Es tut mir leid. Ich wollte uns von weiterem Leid befreien.“ Den am Tatort eintreffenden Polizisten sagte Helmut Z. später: „Ich wollte mich an der Badezimmertür erhängen. Das misslang leider.“
(…)

Doch Vorsitzender Richter Dirk Sternberg gab schon zu Beginn der Verhandlung am Dienstag den Hinweis, dass auch „Tötung auf Verlangen“ in Betracht kommen könnte.

Dafür sprach beim Prozess vor allem die Aussage der Hausärztin des Opfers. Sie beschrieb  nicht nur den langen Leidensweg ihrer Patientin, sondern erklärte auch, dass sich der Mann „liebevoll um seine Frau gekümmert“ habe.

Der Gesundheitszustand von Hannelore Z. hatte sich zudem in den letzten Jahren zusehends verschlechtert. So hatte die Frau eine schwere Hüftgelenkserkrankung, dann machte das Herz nicht mehr mit, so dass eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden musste. Dann folgte ein weiterer Krankenhausaufenthalt nach einem Sturz und später die Diagnose Demenz. All dies und die Schmerzen haben nach Einschätzung der Ärztin zu einer erheblichen Belastung geführt.

Ein Polizist erinnerte sich zudem an die erste Vernehmung des Angeklagten: „Er machte einen sehr traurigen Eindruck auf mich, als er erzählte, dass beide kurz vor der Tat noch zusammen Fernsehen geguckt und sie dabei noch gelächelt habe.“

 

108. Magdeburg Er ruft den Notarzt, sagt, seine Frau sei gestürzt. Nach der Obduktion wird festgestellt, dass die Frau erstochen wurde. Tatverdächtig ist ihr Lebensgefährte. Weitere Daten konnten zu dem Fall nicht ermittelt werden.

109. Schönebeck Er schlägt sie derart heftig, dass sie an den Folgen stirbt. Er bestreitet im Ermittlungsverfahren die Tat. Weitere Daten konnten zu dem Fall nicht ermittelt werden.

110. Bad Schwartau (Schleswig-Holstein) Vor Gericht verliest er mit zittriger Stimme eine dreistündige Erklärung. Seine Frau, eine erfolgreiche Ärztin, habe ihn immer unter Druck gesetzt. Im gemeinsam bewohnten Reihenhaus schlägt er sie erst mit einem Kaffeebecher zu Boden, dann sticht er auf sie ein. Als die Klinge des Messers abbricht, greift er sich ein größeres Messer. Der siebenjährige Sohn steht daneben und sagt: „Tu Mama nicht weh!“

111. Flensburg Sie trennt sich nach zwei Jahren On-off-Beziehung. Er will sich mit ihr zu einem letzten Gespräch verabreden, passt sie am Bahnhof ab, sie gehen zu ihr. 14 Mal sticht er mit massiver Gewalt zu. Sie wurde 17 Jahre alt.

112. Segeberg Sie sind seit 50 Jahren verheiratet. Es ist sein Geburtstag. Laut Ermittlungsergebnis erschlägt der pensionierte Polizist sie mit dem drei Kilo schweren Stößel eines Gewürzmörsers, während sie schläft. Sie wurde 79 Jahre alt.

Dieser Fall hier

Nach Ansicht des Gerichts fehlte dem 78-Jährigen zum Tatzeitpunkt die Unrechtseinsicht. „Was genau ihn dazu veranlasste, hat nicht geklärt werden können“, sagte der Richter. Der Beschuldigte war 31 Jahre lang bis zu seinem Ruhestand 2000 bei der Polizei. Er war Diensthundeführer. „Insgesamt kann man sagen, dass er ein völlig untadeliges Leben führte, von jedem Makel frei“, sagte der Richter. Allerdings waren seiner Frau im vergangenen Jahr Veränderungen aufgefallen. Ihr Mann nahm acht Kilogramm ab, litt unter gedanklicher Unruhe und begab sich schließlich Monate vor der Tat in ärztliche Behandlung.

Hirnorganische Problematik

Richter Brommann sprach in seiner Urteilsbegründung von einer hirnorganischen Problematik „in Richtung eines Demenzprozesses“. Zum Tatzeitpunkt habe er an einer krankhaften seelischen Störung gelitten. Der Mann sei für die Allgemeinheit vor allem nachts gefährlich und müsse deshalb in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht sein. Es sei nicht prognostizierbar, ob und wann der Mann wieder entsprechendes gewalttätiges Verhalten zeigen könnte.

113. Schackendorf Er überwachte und verfolgte sie. Wenn sie Nachtschicht hatte, rief er bis zu zwölf Mal in dem Krankenhaus an, in dem sie als Krankenschwester arbeitete. Sie will die Scheidung. Auf einem Spaziergang mit dem Hund erschlägt er sie mit einem Zaunpfahl. Sie hinterlässt einen dreijährigen Sohn.

114. Erfurt Sie streiten immer wieder, meist geht es um die Pflege der schwerstbehinderten achtjährigen Tochter. Es sei vorgekommen, dass seine Frau ihn geschlagen und getreten habe. Dieses Mal schlägt sie auch auf die Tochter ein. Er zieht sie von dem Kind weg, setzt sich auf sie und würgt sie, bis sie blau anläuft. Dann ruft er den Krankenwagen.

Hier:

Erfurt (dpa/th) – Weil er seine Lebenspartnerin erwürgt hat, ist ein 42 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Erfurt zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Am Tattag im November 2016 sei es in Erfurt zwischen dem Angeklagten und der Frau wegen Erziehungsfragen zum Streit gekommen, so das Gericht. Der Mann wurde wegen Totschlags verurteilt, wie ein Sprecher mitteilte.

115. Erfurt Er ersticht laut Anklage mit dem Küchenmesser seine 34 Jahre ältere Geliebte.

116. Jena Er erschlägt laut Ermittlungsergebnis seine Ex-Freundin, 25, ersticht ihren neuen Freund, der bei ihr ist. Dann zündet er den Holzkohlegrill in der verschlossenen Wohnung an, um sich und das drei Wochen alte Baby zu vergiften, das er und seine Ex-Freundin haben.

117 bis 122. Keine Daten verfügbar

49 Gedanken zu “„Frauenmorde 2018: Von ihren Männern getötet“ die Zeit-Liste

  1. Das ist eine heikle Sache hier. Ganz dünnes Eis.

    1. Man braucht nicht bei jedem über 80 von einem gemeinsamen Suizid ausgehen. Wäre das so, würde ja üblicherweise noch ein Abschiedsbrief hinterlassen.

    2. Tathergang, Motive, Schuld und Nichtschuld sind Fragen für Polizei und Gerichte. Diese Übung ist in meinen Augen relativ verwerflich, es ist Instrumentalisierung von Opfern und Tätern für einen politischen Zweck. Damit haben die Zeitautorinnen angefangen, nur muss man sich nicht auf jedes Niveau herbsenken.

    3. Es geht hier um Tötungsdelikte. Das ist kein Spass. Das, was hier versucht wird, ist, das Narrativ vom Femizid am Einzelfall zu widerlegen. Dazu gibt es allerdings nicht genug Informationen. Obendrein ist dieses Narrativ ist sowieso Schwachsinn.

    Wer dieses Spiel – Küchendetektiv bei mangelhafter Information und Voreingenommenheit ggÜ den Tätern mitspielen will – der soll das tun. Ich finde es ein ganz gefährliches Gebiet, in das man nicht runterrutschen sollte. Der Nutzen erscheint mir unklar und die Gefahr der Relativierung von Tötungsdelikten, bei gleichzeitigem Ignorieren und Kleinreden der Opfer (nicht nur die unmittelbaren Opfer, sondern auch Betroffene Angehörige, Kinder etc.) doch deutlich gegeben.

    • Interessant finde ich allerdings auch immer wieder, dass sehr schnell der Begriff „Relativierung“ in den Raum geworfen wird, wenn man über Taten und Fakten diskutiert.
      Um sachliche Diskussionen zu verhindern, sollte man vielleicht echte Argumente benutzen.

    • Natürlich hast du da in vielen Punkten durchaus recht, , allerdings wird die die Debatte von der anderen Seite ja nicht redlich geführt. es werden schlicht alle Fälle einer toxischen Männlichkeit zugeordnet und so getan, als würde hier jede Frau in der Gefahr sein umgebracht zu werden.

      Ich denke, dass wir im nächsten Jahr wie der ähnliches hören werden, dann eben mit leicht veränderten zahlen. Vor diesem Hintergrund kann es schon einmal interessant sein die Fälle, die hier nun gerade einmal aufgelistet worden sind, durchzugehen.

      du hast recht, dass man natürlich mit solchen Wertungen nach zeitungsberichten sehr vorsichtig sein muss. Aber es kann auch ganz hilfreich sein ich ihr einmal deutlich zu machen, dass da auch auf Seiten der Täter nicht immer einfach nur brutale Typen dahinter stehen, die stellvertretend für Männer die Dominanz der Männlichkeit aufrechterhalten wollen, sondern eben auch tragische Geschichten, Krankheiten, Hilflosigkeit und schlichte psychopathie im Raum stehen. es ist natürlich immer schwierig und wirkt schnell als Partei ergreifen, wenn man auch die Seite des Täters beleuchtet. Aber da hier der Täter stellvertretend für ein Geschlecht gesetzt wird und insoweit die Taten generell in ein bestimmtes Licht gerückt werden erscheint mir dies durchaus notwendig, dass man zumindestens einmal drüber redet, was hier für Taten vorliegen.

      Ich fand z.b. jeden Fall im obdachlosenheim durchaus interessant. In der kurz Zusammenfassung ist ja einfach ein Schwein, welches seine Freundin misshandelt. das ist sicherlich auch der Effekt, der erzielt werden sollte. Auch diese Schilderungen sind ja in Hinsicht eines gewissen Lichtes dargestellt. In der langen Version sieht man, dass hier eine gewisse Co Abhängigkeit voneinander bestand, er erhebliche alkoholprobleme hatte, eine vollkommen disfunktionale Beziehung und ein Täter, der für sich die höchststrafe fordert, weil er eine Frau umgebracht hat, die er liebt.

      natürlich hat er sie jahrelang misshandelt und das ist eine schlimme Sache. aber wer bei dem hohen Alkohol gerad noch voll funktionsfähig ist (3 Promille sind normalerweise die schuldunfähigkeit, bei tötungsdelikten wie viel ist sie etwas höher angesetzt, bei 3,3 Promille, weil man von einer speziellen tötungshemmung beim Menschen ausgeht) der zeigt eben, dass er ein starkes alkoholproblem hatte, welches anscheinend jahrelang bestand und seine Spuren hinterlassen hat.

      statt hier Mündigkeit verantwortlich zu machen und zu fordern, dass Männer ihre Männlichkeit überdenken, weil ein hochgradig durch Alkohol zerstört der Mensch Gewalt ausgeübt hat wäre es vielleicht eher eine berechtigte Forderung aus dieser Tat, dass man hier vom Staat schützend eingreift, nicht lediglich eine obdachlosenunterkunft bereitstellt er sondern gegebenenfalls eine Einweisung vornimmt oder andere Maßnahmen durchführt, die auch ihm helfen. ein weiteres frauenhaus hätte hier nichts geholfen, sie hat sich ja gerade dafür entschieden immer wieder mit ihm zusammen zu kommen und konnte sich nicht von ihm trennen. Natürlich hat dies seine eigenen Probleme, jemanden der sich nicht helfen lassen will zu helfen ist in dieser Hinsicht sehr schwierig. wenn alle Männer dieser Welt ihre Männlichkeit geändert hätten, dann wäre diese Tat aber auch nicht verhindert worden.

      • Ich muss Flin hier zustimmen. Diese Übung ist in meinen Augen auch ziemlich unnütz.
        Das Argument der Gegenseite lautet ja, dass all diese Fälle Belege dafür sind, dass Männer für Frauen gefährlich sind. Und da ist es dann egal, ob die verwirrt, verzweifelt, betrunken oder krank waren. Allenfalls Fälle, bei denen der Mann auf Wunsch der Frau gehandelt hat, würde man ausschließen müssen – und das müsste man erstmal nachweisen.

        Nein, ich glaube, die bessere Vorangehensweise ist, den zweiten Teil des Arguments anzugreifen: nämlich dass diese Gewalt zeige, dass Männer im Allgemeinen gefährlich für Frauen seien, und dass diese Frauen umgebracht worden seien, weil sie Frauen sind, es sich also um „Femizide“ handeln würde. Und hier reichen zwei Gegenargumente aus:
        – Die Liste in der Zeit belegt bereits, dass keine dieser Frauen umgebracht wurde, weil sie eine Frau ist, sondern dass es sich jedes Mal um die ganz persönliche Geschichte einer Partnerschaft handelt, mit ganz eigenen Motiven – und kein einziges Mal war das Motiv: „sie ist eine Frau, also habe ich sie umgebracht“. Das dämliche Wort „Femizid“ kann man damit vergessen.
        – Wenn diese Liste an Frauen, die von Männern ermordert wurden, beweist, dass Männer eine allgemeine Gefahr für Frauen darstellen, dann beweist die noch längere Liste an Kindern, die von Müttern ermordet wurden, dass Mütter eine allgemeine Gefahr für Kinder darstellen.

        • „Nein, ich glaube, die bessere Vorangehensweise ist, den zweiten Teil des Arguments anzugreifen: nämlich dass diese Gewalt zeige, dass Männer im Allgemeinen gefährlich für Frauen seien, und dass diese Frauen umgebracht worden seien, weil sie Frauen sind, es sich also um „Femizide“ handeln würde.“

          Ne.
          Hier reicht die Gegenprobe.
          Wie oft und intensiv schnetzeln sich Popopiraten in langfristiger Bindung?

          Da Mann² zu weniger Gewalt führt, anders als Mumu² (einfach mal die ganzen Teppichleckerinneninfantizide zusammenzählen, für so ne verschwindende Minderheit kommt da einiges beisammen) ist zu vermuten die werden echt umgebracht, weil außer toxischer Weiblichkeit da vermutlich nicht viel ist.

          Ich mein klar, der Feminismus wird da die besonderen Härten erfinden, denen Lesben verglichen mit Schwulen ausgesetzt sein wollen.

      • Ich finde die beiden alternativen Gegenargumente von MiSa gut.

        Man könnte ein weiteres Argument ergänzen: Es ist ein alter Vorwurf von Catharine MacKinnon: Der gefährlichste Mensch im Leben einer Frau ist ihr eigener Mann / männlicher Partner. Nee, der gefährlichste Mensch im Leben einer Frau ist – sie selbst. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau sich selbst umbringt (absichtlich tötet) ist deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau von ihrem männlichen Partner umgebracht wird.

      • „Wenn diese Liste an Frauen, die von Männern ermordert wurden, beweist, dass Männer eine allgemeine Gefahr für Frauen darstellen, dann beweist die noch längere Liste an Kindern, die von Müttern ermordet wurden, dass Mütter eine allgemeine Gefahr für Kinder darstellen.“

        Diese Argumentation möchte ich mit Zahlen unterfüttern:
        Kindstötungen 2017: 142; 2018: 136
        Von den Tätern geschätzt 2/3 bis 3/4 Mütter (lt. wikipedia-Artikel zum Thema Kindstötung), also in beiden Jahren ca. 100.
        Das sind etwas weniger mordende Mütter (und damit von Müttern ermordete Kinder) als beziehungsmordende Männer.
        Da es aber sehr viel weniger Mütter mit Kindern als Männer in einer Beziehung in Detuschland gibt, sind Mütter die gefährlicheren Menschen. qed

  2. Da gibt es gewiss sehr hässliche Geschichten, aber:

    1. Beim Menschen wie bei quasi jedem höherem Säugetier selektieren vor allem die Frauen die Männer. Jede dieser Frauen hat sich genau diesen Mann ausgesucht. Und Frauen wählen nunmal nicht die harmlosen, lieben, netten Männer, die nie gewalttätig werden würden, sondern die mit der sexy gefährlichen Ausstrahlung, der dominanten Durchsetzungsfähigkeit und der Bereitschaft und Fähigkeit zur Not sich auch gewaltsam durchsetzen zu können. Und das birgt eben auch Risiken. Augen auf bei der Männerwahl, liebe Frauen!

    2. Was passieren kann, wenn Frauen mit den Gefühlen von Männern spielen, sollte spätestens seit der Oper „Carmen“ Allgemeinwissen sein. Man sollte das zum Pflichtstoff in der Schule machen.

    Natürlich rechtfertigt das keinen Mord. Aber als gesellschaftliches Problem wird sich das nur lösen lassen, wenn die Frauen ihre eigene Verantwortlichkeit dafür verstehen und entsprechend handeln. Je mehr man Frauen davor schützt, um so mehr werden sie die sexy-gefährlichen Männer den harmlosen Langweilern vorziehen – und sich dann über die Konsequenzen wundern.

    • Was denkst Du, würde aus evolutionärer Sicht passieren, wenn die Frauen ab sofort, Deinem Ratschlag folgend, nur die „harmlosen Langweiler“ ranlassen? Sind das denn die, die den Laden voranbringen?

      • Was denkst Du, würde aus evolutionärer Sicht passieren, wenn die Frauen ab sofort, Deinem Ratschlag folgend, nur die „harmlosen Langweiler“ ranlassen? Sind das denn die, die den Laden voranbringen?

        Ja, es gibt einen Forschungszweig in der Anthropologie der das behauptet: Durch das Etablieren der Monogamie wurden die Statuskämpfe unter den Männern reduziert und dadurch Energien für andere Lebensbereiche frei. Dadurch konnten sich die Menschen erst mit Forschung und Ausprobieren beschäftigen. Der Silberrücken verteidigt seinen Harem, aber die Menschheit „voranbringen“ will er nicht.

        • @Werlauer:
          Die Männer, die keinen Harem haben, werden aber dazu veranlasst, sich ihrerseits Mittel und Wege einfallen zu lassen, selbst einen Harem zu bekommen. Hier wäre dann auch wieder die Mölichkeit zu forschen und auszuprobieren.

    • „Aber als gesellschaftliches Problem wird sich das nur lösen lassen, wenn die Frauen ihre eigene Verantwortlichkeit dafür verstehen und entsprechend handeln.“

      Ich denke, dass die allermeisten Frauen sich ihrer Macht und Verantwortung im Partnerwettbewerb bewusst sind und entsprechend vorsichtig agieren.
      Ich hab ja im Verlaufe meines Lebens nun einige Frauen umworben und manche Abfuhr kassiert. Aber dass ich auch nur von einer von ihnen verhöhnt und bewusst gedemütigt wurde, kann ich nicht behaupten.
      Gefährlich wird es für Frauen, wenn sie sich im Rahmen einer langen Partnerschaft/Ehe ihrer Dominanz allzu sicher werden und meinen, ein Minimum an Respekt sei schon zu viel verlangt.
      Aber selbst dann wird es – die Zahlen an sich belegen es – nur sehr selten lebensgefährlich für eine Frau.

    • Du schreibst selbst, dass ein Mord nicht zu rechtfertigen sei, dennoch gibst du den Frauen eine Mitverantwortung. Die sehe ich nicht. Dass provozierendes Verhalten zu recht Reaktionen provozieren kann sehe ich auch so. Aber die Reaktion muss im Verhältnis zur Provokation stehen. Das tut sie hier nie, insofern erübrigt sich die Frage nach der Mitverantwortung.

      „Natürlich rechtfertigt das keinen Mord. Aber als gesellschaftliches Problem wird sich das nur lösen lassen,…“

      Wir haben kein gesellschaftliches Problem mit Beziehungsmorden an Frauen. Solche Morde sind superselten und absolut verpönt. Ein Problem hätten wir nur dann, wenn viele Leute mit dir übereinstimmten, dass die Opfer dieser Taten für sie mitverantwortlich seien.

  3. Ich habe da jetzt nur quergelesen, aber einen Femizid erkenne ich nirgends. Diese Frauen wurden nicht getötet weil sie Frauen sind, sondern aufgrund der Beziehung, die sie mit dem Täter hatten.

    Von einem Femizid könnte man nur sprechen, wenn es in der gleichen Situation bei gleichen Kräfteverhältnis bei einem schwulen Paar zu keinem Mord gekommen wäre.

  4. Das einzige Muster welches ich erkenne, ist dass die Männer fast alle mit den Frauen verheiratet waren. Die Konsequenz kann daher nur sein, dass Frauen zukünftig nicht heiraten sollten. Liebe frauen, schützt euch selbst und heiratet nicht.
    PS: Zählt eingentlich der Selbstmord einer mit sich selbst verheiraten Frau (z.B. in Japan) als Mord durch den Partner?

  5. Ich fand das Vorgehen der Zeit einfach nur schäbig und hatte sinngemäß kommentiert (wurde natürlich nicht freigeschaltet): „Nur gut, dass ZON nicht die abscheulichen Taten Einzelner instrumentalisiert, um pauschal eine Gruppe Menschen abzuwerten. Das machen ja nur Rechte wie die AfD.“

    Und ich teile Flins Meinung. Auf das Niveau sollte man sich nicht begeben und aus den rudimentären Informationen kann man eh nichts ableiten.

    Es bleibt aber festzuhalten, dass entgegen der allgegenwärtigen feministischen Propaganda solche Taten sehr selten sind und Deutschland gerade für Frauen immer noch ein sehr sicheres Land ist.

    • …um pauschal eine Gruppe Menschen abzuwerten. Das machen ja nur Rechte wie die AfD.“
      Und wo wird das hier gemacht? Es wird fälschlich behauptet, – und dabei wie gewohnt pauschalisiert – dass der böse toxische Mann keine anderen Hobbies hätte, also Frauen zu töten. Und zwar, weil es Frauen sind.
      Beides ist aber ganz eindeutig falsch. Und da darf dann auch gerne widersrochen und widerlegt werden. Mag sein, dass einige Fälle sehr spekulativ abgehandelt werden, bei einigen Schilderungen wird aber sehr leicht nachvollziehbar, wieso ein Mann (s)eine Frau tötete.

      Ja, richtig. Zu rechtfertigen ist ein Mord nicht, es gibt aber einen Unterschied zwischen einer Rechtfertigung und einer Erklärung. Und erklären lässt sich die Motivation einiger Männer durchaus!

      PS: Ich zähle mich übrigens zu denjenigen, die kein Problem damit haben, einer Frau (bzw. einem Opfer generell) eine Mitschuld anzurechnen.

    • ‚Auch was danach geschah, ließ die Richterin nicht unerwähnt. „Er hat versucht, sich mit 60 Tabletten das Leben zu nehmen und schrieb zwei Abschiedsbriefe an den Sohn“. Auch daraus habe sich die verzweifelte Lage des Mannes entnehmen lassen. „Ein Mensch, der überfordert war, obgleich er sich anstrengte, Herr der Lage zu werden.“ Zur Tatzeit sei seine Steuerungsfähigkeit sicher eingeschränkt gewesen. Gleichwohl aber hieß es in der Urteilsbegründung: „Keiner hat das Recht, darüber zu entscheiden, ob ein Leben noch lebenswert ist“. Auch nicht in einer solchen Situation der Verzweiflung.‘

      Hätte ja was, hörte man eine Richterin sowas mal zum Mord am Ungeborenen sagen.

  6. Frage an die Frauen hier:

    Wenn ihr spät abends mit dem Bus nachhause kommt und noch einen Fußweg durch dunke Straßen habt. Wie ist das, wenn ihr unter der einzigen Straßenlaterne neben der Bushaltestelle euren Mann seht? Habt ihr dann Angst?

  7. Zwei Anmerkungen zu den Grafiken, die chris mitkopiert hat:

    Die erste illustriert sehr schön den Zeitartikel. Die Balken der männlichen Opfer werden verdeckt von denen der weiblichen Opfer. So erscheinen sie kleiner, im Hintergrund und unbedeutender, so unbedeutend, wie männliche Opfer für die Zeit sind.

    Die Statistik zu den Tötungen pro eine Million Einwohner ruft meinen heftigen Widerspruch hervor. Woher hat die Zeit diese Daten? Diese Tabelle von Eurostat
    https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tps00146/default/table?lang=de
    sagt, dass in den allermeisten EU28-Ländern mehr Männer als Frauen pro eine Million Einwohner getötet werden; in der EU28 insgesamt sind es 0,84 Männer zu 0,43 Frauen, also fast doppelt so viele. Verstehe ich die Eurostat-Tabelle falsch, weil die mit einer Standardaltersgliederung arbeiten? Und nochmal: Woher kommen die Zahlen der Zeit?

    Kann irgendjemand für Aufklärung sorgen?

  8. In der „Einzelfallmap“ sammeln Rassisten Straftaten von Menschen mit Migrationshintergrund. Für die „Zeit“ vermutlich ein schwerer Fall von Rassismus.

    Analog ist es sexistisch, Fälle von straffälligen Männern zu sammeln, um dann ein Urteil über diese zu fällen.

    • Exakt! Bei solchen Methoden wie sie die Zeit anwendet hilft es nicht sich zu verteidigen, weil das sofort wie Relativierung oder Beschwichtigung wirkt. Es hilft nur in die Offensive zu gehen und den Zeitartikel als das zu bezeichnen was er ist: Rassismus.

          • Ja, in der allgemeinen Auffassung, schon. „Rassismus“ klingt härter, schärfer.

            Aber in unserer Gesellschaft ist es Sexismus, nicht Rassismus, der für viele Männer das Todesurteil bedeutet oder auch „nur“ ein Schicksal als entsorgter Vater.

            Ich persönlich verwende hin und wieder auch den Begriff „Geschlechterrassismus“, da „Rassismus“ den stärkeren Punch hat. Aber bei uns hier wirkt Sexismus übler als Rassismus.

          • @uepsilonniks: Hinter dem Artikel steht mehr als nur der reine Feld, Wald und Wiesen Sexismus. Sexismus ist durch das Gefühl motiviert das Frauen zu mehr berechtigt sind als Männer. Geschlechtsrassismus wird durch dem Ekel vor dem bloßen Vorhandensein des Andersartigen motiviert.

  9. Deutschland hat etwa 82 Mio. Einwohner, davon etwa die Hälfte Frauen, also 41 Mio. Davon sind wiederum 84,3 % laut Statista 18 Jahre oder älter, also eine Gruppe, die fast ausnahmslos schon eine Beziehung mit einem Mann gehabt hat (Lesben und sonstige mal ausgeklammert). Dies entspricht 34.563.000 Frauen. Von dieser Anzahl wurden nun 122 getötet, das entspricht 0,00035 %. Es ist zwar nur eine einfache Rechnung, aber die Größenordnung stimmt und irgendwie habe ich den Eindruck, dass die überwältigende Mehrheit der Männer ihre Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen nicht umbringt. Darüber hinaus spielt die Herkunft der Männer in dem Artikel keine Rolle, Stichwort Ehrenmorde. Passt halt nicht ins Konzept, da es ja gegen Männer gehen muss. Bei dieser miesen Propaganda möchte ich eigentlich nur noch kotzen. Viel schlimmer finde ich aber die Tatsache, dass die Kommentatoren des Artikels offensichtlich zu dumm sind diese Propaganda zu bemerken.

  10. Wie läuft denn der „typische“ Femizid ab? Ist die Trennung der Hauptgrund, die einige Männer nicht verkraften können? Oder schaukelt sich das hoch? Fängt es bei Streitereien an, steigert sich zu häuslicher Gewalt und hört bei Mord auf?

    Für Opfer von häuslicher Gewalt sollten es mehr (Frauen-)Häuser geben, kostenlose Wohnunterkünfte (keine finanzielle Abhängigkeit mehr vom Partner), psychologische Hilfe und kürzere Gerichtsverfahren.

    (Ex-)Partner, die mehrfach gewaltbereit aufgefallen sind, sollten ein Kontaktverbot erhalten und sollten verpflichtend an Anti-Aggressionskursen teilnehmen. Gegebenenfalls sollten sie Therapiesitzungen in Anspruch nehmen, wenn es sich um ein tiefer sitzendes Problem handelt.

    Feministinnen beklagen, dass man die Morde durch „Beziehungsdrama“ verharmlost werden. Die Meinung teile ich sogar.

  11. „91. Kandel Sie hatte sich getrennt, ihn angezeigt wegen Bedrohung, Nötigung, Verletzung persönlicher Rechte. In einem Drogeriemarkt verletzt er sie mit einem Brotmesser tödlich. Sie wurde 15 Jahre alt.“

    Wie schnell ein Mädchen für Die Zeit zur Frau wird.

    Da wünscht man schon jedem der dort sein Brot verdient mitsammt Stumpf und Stiel gut mehrfach gekandelt zu werden.

  12. Ich denke auch, dass man zuviel Zeit verschwendet, wenn man jetzt jeden Fall einzeln darauf untersucht, ob es sich hier wirklich um einen Femizid handelt. Um das Ganze als dramatisierenden Populismus zu entlarven reicht es nämlich schon wenn man darauf verweist, dass hier absolute Zahlen verwendet werden anstatt die Zahlen ins Verhältnis zur Bevölkerungsgröße (bzw. zur Größe der weiblichen Bevölkerung) zu setzen, so wie man es sonst bei sämtlichen Verbrechen außerhalb von Sexismusdebatten auch macht.
    Daher kommt ja auch dieser eigentlich sehr offensichtliche Wiederspruch, dass Deutschland in den Medien immer als ein Land mit sehr niedriger Mordrate beschrieben wird und es dann beim Wechsel zum Thema Frauenfeindlichkeit plötzlich heißt in Deutschland gebe es wahnsinnig viele Femizide. Das sind halt zwei Formen der Darstellung die nicht zusammenpassen, da ja sogenannte Femizide ein Bestandteil der Mordrate sind und daher diese nicht hoch ausfallen können, wenn die Mordrate niedrig ist.

  13. Nach Lektüre der Beispiele muss ich als Mann zu dem Schluss kommen, dass ich im Innersten ein Monster bin – zum Glück aber bislang noch nicht das passende Opfer um mich herum hatte.
    Das ist eine Darstellung von der ZEIT, die das ohnehin zerrüttete Geschlechterverhältnis extrem polarisiert, eine perfide Art des Männerbashings.

    Wie hier schon kommentiert, interessiert sich in unserer Gesellschaft kein Schwein für die jeden vierten Tag von ihrer Mutter postnatal getöteten Kinder.

    Allein die Zahlen der Messerstiche in den Beispielen macht deutlich, dass es sich meist um Taten in Extremzuständen gehandelt haben muss. Aber wie geraten Männer in einen solchen Extremzustand? Zu Hause im wohligen Umfeld ihrer Gattin? Warum gehen die nicht an die frische Luft und laufen Amok, um ihrem Tötungstrieb gegenüber Frauen nachzugehen?

    Wenn es offenbar manche Frauen vermögen, ihre Männer nicht nur zum Schneeschippen sondern auch zum Durchdrehen und Töten zu treiben, wer ist dann eigentlich toxisch? Das entschuldigt nicht die Männer, die sich nicht final im Griff haben, egal was Frau mit ihnen macht. Aber es ist ein Indiz dafür, dass es eben nicht um die Frau im Allgemeinen geht – sondern ganz klar nur um dieses eine bestimmte Wesen. Und dieses Wesen wird zum Zeitpunkt der Tat vielleicht nicht mal mehr als Frau gesehen. Sonst gäbe es ja die Beißhemmung, die dafür sorgt, dass Frauen erheblich seltener Opfer von Gewalt werden als Männer.

    • Man könnte die gleiche Liste mit vertauschten Geschlechtern machen. Hier würde von den Medien dann nach Erklärungen gesucht:

      – irgendwas in der Kindheit der Mörderin hat sie traumatisiert
      – hat sich bestimmt nur gewehrt (Tyrannenmord, Mann im Schlaf mit kochendem Öl übergossen und dann auf ihn eingestochen – natürlich als Verteidigung, die Ärmste! Weglaufen oder zur Polizei gehen ging nicht, because reasons)
      – schwere Lebenssituation, die sie ZWANG Drogen zu nehmen (nicht ihre Schuld)
      – von der Situation als Mutter überfordert
      – usw.

      • Angst ist auch gut als Entschuldigung. Hilft fast immer bei Frauen.

        Interessant wäre auch mal der Gendergap bei den Gerichtsurteilen. Was bekommt durchschnittlich eine Frau, die Kind oder ihren Mann tötet – und was bekommt ein Mann?

        • Im Schnitt erhalten Frauen um 63% geringere Strafen wie Männer für die gleichen Verbrechen.

          Aber das Verhältnis muss anscheinend immer so sein zwischen Unterdrücker und Unterdrückten.

          • Ja, das ist der Default-Frauenbonus. Aber wieviel bekommen die im Schnitt für innerfamiläre Taten? Ich vermute, die sehen fast nie ein Gefängnis von innen…

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