Frauenquoten, Frauen nach oben pushen und Frauen, die dadurch abgeschreckt werden

Zu meinem Artikel zum Frauenstatus der Grünen wurde auf Facebook das folgende kommentiert:

Die doppelt quotierte Redner_*Innenliste und die Frauen*quote hatte damals (als ich Mitglied einer stalinistischen Parteijugend war) zur Folge, dass für Politik interessierte junge Frauen mit verantwortungsvollen Aufgaben überschüttet wurden und von ihnen gefordert wurde die Passivität ihrer Redebeteiligung zu brechen. Mit dem banalen Resultat, dass dann natürlich kaum noch Frauen kamen, weil sie darauf keinen Bock hatten. Die erfahreneren Kader haben sich immer die Hände gerieben, wenn eine Ortsgruppe einen sichtbaren Frauenanteil vorbringen konnte, da man vor den anderen damit besser dastehen konnte und man sich der Waffe des der Sexismus Vorwurfs bedienen konnte. Absurder gehts kaum.

Da ist einiges interessantes drin:

  • in den „Woken“ Parteien oder Gruppen, in denen man mit Frauen als Mitgliedern Punkte sammeln kann, werden Frauen eher gepusht als diskriminiert
  • Viele Frauen wollen aber gar nicht nach oben oder auch nur ans Rednerpult, es ist schwer Frauen dazu zu motivieren (wobei man genug Männer findet)
  • Das kann Frauen durchaus verschrecken und sie bleiben mitunter gerade deswegen weg, weil sie sonst zu schnell oder überhaupt nach oben müssen
  • Der Sexismusvorwurf gegen andere Gruppen kann eine starke Waffe sein.
  • Interessant ist es natürlich dennoch für die wenigeren Frauen, die nach oben wollen. Sie können sehr einfach auch nach oben kommen

42 Gedanken zu “Frauenquoten, Frauen nach oben pushen und Frauen, die dadurch abgeschreckt werden

  1. Eine von denen, die demnächst mit Ämtern überschüttet wird, wird Luisa Neubauer von FFF sein.Sie ist sehr aktiv und außerdem noch – das darf man ja heute nicht mehr sagen – hübsch.

  2. Steht beim Windenergieausbau (von dem man halten kann, was man will) von den Flächenstaaten ganz hinten; bekommt in Kürze Klage wegen Unterrichtsausfall an Gymnasien; hat im Schulranking deutlich verloren; hat nichts gerissen beim Ausbau des ÖPNV; liegt bei der jüngsten Erhebung des Wirtschaftswachstums noch hinter Berlin (!!!, Sic!) Das sind Meldungen der Mainstreampresse der letzten Tage. Na, wer ist es? Richtig, Baden-Württemberg, das Land, das in der zweiten Legislaturperiode von den Grünen Khmer regiert wird. die Versteinzeitung läuft, mehr ist nicht zu sagen.

    • Keine Windräder zu bauen nützt der Volkswirtschaft. Vielleicht ist das die grüne Geheimwaffe: Allen anderen einen Klotz ans bein quasseln und es selbst heimlich nicht mitmachen 🙂

    • Na jetzt aber mal still da! Immerhin wird in BW mindestens ein Öl-Kraftwerk gebaut (während die Grüninnen Öl-Heizungen verbieten wollen).
      Und das beste ist, laut Marbacher Zeitung dient es auch noch der Umwelt! Denn selbstverständlich ist der Klimawandel nur zu verhindern, indem man zur Energiewende auch luftverschmutzende Öl-Kraftwerke als Energiereserve nutzt.

      Heim, von der Marbacher Stadtverwaltung hat zudem keinerlei Befürchtung, dass das Kraftwerk darüber hinaus dauerhaft in Betrieb genommen werden wird. Logisch – Erdöl als Energieträger zur Stromerzeugung ist viel zu teuer. Das macht keiner der Stromriesen mit. 😉

  3. Habe letztens eine Interview mit der frauenpolitischen Sprecherin der bayerischen Grünen gelesen. Die meinte, Frauen würden weniger in politischen Greminen vertreten sein, weil sie keine Lust auf laute, rechthaberische, herablassende männliche Politiker hätten.
    Die typische Undifferenzheit mal außen vor – was bitteschön, kann man von so einem Frauenpersonal erwarten, wenn die mal mal international agieren sollen, und dann auf Politiker aus *wirklich* patriarchalischen Gesellschaften treffen? Brechen die in Tränen aus, können die tagelang nicht schlafen? Erzählen sie ihrem Gegenüber von der Grossartigkeit und Vorteilhaftigkeit des Feminismus für sein Land, während dieser sich noch überlegt, welchen Aufmucker bei sich er als nächstes entsorgt?

      • Einen seriöse Zahl kann dir dafür keiner nennen, was du sicher weißt. Die Frage ist aber insofern hilfreich, weil sie mich darauf gebracht hat, dass die Einschränkung „Politiker mit Politiker“ hier ebenso wie „international“ gar nicht mal nötig war (ebenso wie dein „verhandeln“). Denn was ist hier das eigentliche Argument?
        Ein Politiker egal welchen Geschlechts sollte optimalerweise bestimmte Fähigkeiten mitbringen, dazu würde ich z.B. Durchsetzungsvermögen zählen und der Umgang auch mit für einen selbst ansich unangenehmen Menschen. Bereits auf regionaler Ebene kann dir eine Vielzahl von lauten Besserwissern begegnen ( das eine oder andere mal darunter möglicherweise sogar Frauen…). Unter Umständen eigene (verärgerte) Wähler. Muß aber nicht sein, denn man vertritt schließlich alle in seinem Bereich, bzw. arbeitet für die.
        Durch eine Quote in der eigenen Partei gehen solche Leute oder ganz allgemein: Unangehme Dinge in der Politik nicht weg. An bestimmten Dingen kann man natürlich versuchen zu drehen. Doch am Ende muß sich das Personal immer noch mit bestimmten Realitäten außerhalb des eigenen Bereichs auseinandersetzen. Und wenn dass dann nicht entsprechend vorbereitet ist, weil es wenig bis gar nicht mit solchen Hindernissen zu tun hatte, wird das vermutlich gewisse negative Auswirkungen haben, also zumindest wenn man einen einheitlichen Maßstab anlegen wollte.

        • Fangen wir mal so an: wieviele Menschen in D verdienen überhaupt ihr Geld mit Politik (d.h. als Stimmvieh)? Ich könnt mir jetzt die Mühe machen selbst nachzuforschen, aber vielleicht weiß es ja jemand bereits aus dem Stehgreif?

          • Also es sind allein 2575 in den 16 Landtagen + Bundestag

            Anschlussfragen:
            Sind das nicht vielleicht ein bisschen Viele? Ginge es nicht auch mit der Hälfte der Anzahl?
            Ich würde denken: aber klar doch. Gegenmeinung?

            Und dann müssten die Parteien auch nichtmal 650 Frauen mit einem Abgeordneten-Mandat betrauen… könnten dabei aber schöpfen aus ihrem Bestand von wievielen eingetragenen (weiblichen) Mitgliedern (derzeit)?

          • 147.708 Frauen in der SPD
            109.120 Frauen in der CDU
            30.501 Frauen bei den Grünen
            28.639 Frauen in der CSU
            22.574 Frauen bei den Linken
            15.147 Frauen in der FDP
            5.731 Frauen in der AFD

            Macht also insgesamt (Stand 12/18 und immer unter der Voraussetzung, dass ich mich jetzt nirgendwo vertippt hab) näherungsweise: 359.420 Frauen mit Parteibuch (und das VOR jeder Paritäts-Einführung!)

            Und Ihr wollt ernsthaft behaupten, dieser Pool wäre nicht groß genug, um unsere Repräsentativorgane endlich auch mal per default hälftig mit Frauen zu besetzen? (mal davon ab, dass ja auch Parteilose aufgestellt werden könnten, was vereinzelt ohnehin immer mal wieder passiert)

          • „Und Ihr wollt ernsthaft behaupten, dieser Pool wäre nicht groß genug, um unsere Repräsentativorgane endlich auch mal per default hälftig mit Frauen zu besetzen?“

            Dieses angebliche Argument von euch Feministinnen, dass die Zusammensetzung in der Politik mit den entsprechenden Geschlechtsanteilen in der Bevölkerung zusammenzupassen zu hat, glaubt ihr doch selbst nicht, wie man ja recht eindeutig bei den Grünen sehen kann. Also warum sollte jemand anderes auch nur einen feuchten Kehricht darauf geben, wenn schon die Leute, die es fordern sich selbst nicht darum scheren?

        • „Ein Politiker egal welchen Geschlechts sollte optimalerweise bestimmte Fähigkeiten mitbringen, dazu würde ich z.B. Durchsetzungsvermögen zählen und der Umgang auch mit für einen selbst ansich unangenehmen Menschen.“

          Durchsetzungsvermögen (erklär doch überhaupt mal, was Du Dir darunter vorstellst?) würd ich ersetzen mit Einfühlungsvermögen. Das macht dann den Umgang mit für einen selbst ansich unangenehmen Menschen auch etwas leichter.

      • @Semi: Die Grünen haben doch gerade eine „feministische Außenpolitik“ gefordert, was also insbesondere heißt, dass auch dort alle lukrativen Posten zu 50% mit Frauen besetzt werden sollen. Also müssten sehr wohl auch Frauen mit wirklich unangenehmen oder gar gefährlichen Menschen verhandeln und umgehen. Oder gehen die ganzen Frauen dann nur nach Monaco, Island und Neuseeland, während die Posten in Afghanistan, Somalia und Nordkorea weiterhin die Männer haben dürfen?
        Und bitte lese in dem Zusammenhang noch einmal die lächerliche Aussage der bayrischen Frauenbeauftragten.

      • „Warum ist das so schwer?“, will Illner wissen: „Wer steht da auf der Bremse?“ Allmendinger und Giffey erklären unisono: „Wir sind’s nicht!“

        ^^

        Und mehr wird laut dem Artikel auch nicht festgestellt.

        Wer von den Gästen hat den z.B. fürs Wechselmodell gestimmt und wird in ihren Prognosen zur Altersarmut von Frauen denn auch berücksichtigt, das sie noch die Hälfte von allem kriegen bzw. ihnen angerechnet werden kann, was der Mann erwirtschaftet hat?

  4. Wenn damit der Anteil der Anormalen in entscheidenden Positionen steigt, müsste der Anteil der Normalen (normal ← Norm ← Mehrheit) sinken.
    Was wiederum hieße, dass gar nicht die Positionen der Mehrheit vertreten wird.

    Nun ja … aber diesen Eindruck habe ich eh schon seit Ewigkeiten bei diesem Thema. Noch interessanter wäre daraus abgeleitet freilich, wie man erreichen könnte, dass die normalen Frauen *ihre* Rechte und Wünsche vertreten.

      • Das Problem ist, dass du gar nichts verstehst. Höchstens das, was du verstehen willst. „Did you say that…“ hat noch nie in einer vernünftigen Diskussion etwas bewirkt. Aber zum Diskutieren müsstest du ohnehin erst mal Argumente haben.
        Und jetzt nerv nicht weiter rum mit deinem feministischen, dummen Gesülze.

      • @Semikolon: Lies doch einfach noch mal die Überschrift ganz oben, da steht was von „abgeschreckt“ – und genau das ist der Kontext.
        Oder Du willst meinem Kommentar ganz bewusst einen falschen Spin geben…

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