Männer und die Lust am Lärm (und am Krieg!)

In der Emma regt man sich über zu laute Männerwerkzeuge auf:

Dieser Vergleich lässt sich problemlos fortsetzen. Kreissäge: IIIIIIIÄÄÄÄÄÄÄÄHHHH! Staubsauger: Röööööööööööö. Bohrhammer: RATATATATATATA!Waschmaschine: Mmmmmmmwwwwwmmmm. Und da sprechen wir noch nicht vom Laubsauger und der Hilti. Oder vom Lieblingsspiel…, pardon: Lieblingswerkzeug vieler Männer: dem Aufsitzrasenmäher. Die zu mähende Rasenfläche mag noch so winzig sein – der Mann im Sattel des Mähers befährt sie mit maximaler Ausdauer und verursacht dabei immensen Lärm.

Ich behaupte: Das ist kein Zufall. Denn schauen wir uns an, wer die leisen Geräte benutzt und wer die lauten, springt er uns geradewegs ins Auge: der Gender Tool Gap.

Kurz gesagt: Jene Werkzeuge, die gemeinhin in Männerhand liegen, sind laut, meistens sehr laut, oft sehr sehr laut. Jene, die vorwiegend Frauen verwenden, sind leise – und die Hersteller arbeiten daran, dass sie immerzu noch leiser werden.

Das Dezibel-Ranking spricht eine klare Sprache. Wo die Frauengeräte geräuschpegelmäßig aufhören, nämlich beim Staubsauger mit 89 Dezibel (die leisesten haben 58 Dezibel, das entspricht Vogelgezwitscher), fangen die Männergeräte überhaupt erst an. Rasenmäher: 94 Dezibel, Bohrmaschine: 95 Dezibel, Laubbläser (wer hat dieses schwachsinnige Gerät überhaupt erfunden?): 105 Dezibel. Es folgen Kreissäge, Hochdruckreiniger, Schlagbohrer, Kettensäge, Druckluftmeißel. Hier sind wir schon in einem Schallbereich, der bei längerer Einwirkung für einen veritablen Hörschaden sorgen kann.

Warum nur sind „Frauengeräte“ (warum ist in der heutigen Zeit ein Staubsauger oder eine Waschmaschine noch ein Frauengerät sein soll wäre aus meiner Sicht eine berechtige Frage) leiser als „Männergeräte?
Mir würde zunächst einfallen, dass eine Waschmaschine und ein Geschirspüler nebenher laufen und man da üblicherweise an weniger Lärm interessiert ist, während eine (Schlag-)Bohrmaschine üblicherweise kurzzeitig eingesetzt ist und wesentlich leichter sein muss als eine Waschmaschine, weil man sie in der Hand hält. Natürlich ist sie auch schon allein deswegen lauter, weil ein nicht geringer Teil des Lärms schlicht durch den Arbeitsvorgang an sich, den Schlagbohrer, der gegen hartes Material ankämpft entsteht, und nicht durch die reine Bohrmaschine.

Einen Druckluftmeißel für Frauen, er würde natürlich flüstern statt lautstark zu meißeln. Wie gut und leise wäre die Welt, wenn man nur endlich nicht mehr gewaltsam die Frauen von der Verbesserung und dem Einsatz von Luftdruckmeißeln abhalten würde.

Ich behaupte: Männer wollen gar nicht leise sägen, bohren oder mähen. Denn sie wollen mit dem, was sie da tun, Aufsehen erregen. Es macht ihnen Spaß, LAUT! ZU!! SEIN!!! Das ist verständlich, denn schließlich errichtet der Mann mit seinen Werkzeugen bedeutende Bauwerke wie Gartenlauben, Hundehütten oder Sichtschutzzäune. Und das mit einem Geräuschpegel, der Assoziationen an ein Kriegsszenario weckt.

Eine durchaus gewagte These. Sicherlich gibt es Menschen, die wollen, dass der Nachbar hört, dass man mäht. Aber die meisten Männer hätten wahrscheinlich nichts gegen leises Werkzeug, wenn es denn die gleiche Leistung bringt und gut einsetzbar ist. Denn Lärmreduzierung bedeutet Schwinungsreduzierung, bedeutet aufwändigere Abschirmung und mehr Gewicht. Der Grund, warum eine Waschmaschine leiser laufen kann trotz hoher Umdrehungen ist ja Gewicht im unteren Bereich und eine Lagerung, die verhindert, dass Schwingungen übertragen werden.

Die Frau reproduziert heimlich, still und flüsterleise

So mancher Heimwerker wähnt sich offensichtlich tatsächlich im Krieg. Der Feind: Stahlharte Wände, durch die sich der Bohrer millimeterweise vorkämpfen muss;

Merkt sie das eigentlich nicht selbst? Könnten die „Stahlharten Wände, durch die sich der Bohrer vorkämpfen muss“ vielleicht zum Geräuschpegel beitragen?

Grünspan auf dem Bankirai-Terrassenboden, der vernichtet werden muss; Herbstlaub, das vom Nachbar-Ahorn aus eine Invasion in den eigenen Garten startet: Euch blas ich weg, ihr kleinen Scheißer!!! Selbstredend braucht der Mann in diesen existenziellen Kämpfen eine entsprechende Bewaffnung. Und die ist eben zwangsläufig SEHR LAUT!!! Oder hat schonmal jemand ein leises Maschinengewehr gesehen bzw. gehört? Na also.

Ganz anders die Frau und ihr Werkzeug. Der Frau preist der Handel „flüsterleise Spülmaschinen“ an. Denn: Die Frau reproduziert heimlich, still und leise, der Mann produziert öffentlichkeitswirksam, demonstrativ und – laut. Und das macht ihm große Freude.

Männer-Waschmaschinen gibt es ja bekanntlich auch in „extra laut“ für den Kampf gegen die Schmutzwäsche!

Man muss sich denke ich schon ziemlich in ein Feindbild hineingedacht haben, um so zu denken. Aber gut, es ist die Emma.

100 Gedanken zu “Männer und die Lust am Lärm (und am Krieg!)

      • @djad

        Dabei hat das Patriarchat doch geliefert wie bestellt!

        Haben wir dafür gesorgt, dass Frauen aus der Öffentlichkeit in die Küche verbannt werden? Check!
        Müssen sie nun mit „Frauengeräten“ hantieren? Check!
        Machen wir die Stimme der Frauen (Geschirrspülmaschine) immer unhörbarer? Check!
        „Errichtet der Mann mit seinen Werkzeugen bedeutende Bauwerke“, während kleine Frauenhände unbedeutenden Alltagsschmutz entsorgen? Check!

        Die Emma fasst all diese Errungenschaften richtig zusammen: „Die Frau reproduziert heimlich, still und leise, der Mann produziert öffentlichkeitswirksam, demonstrativ und – laut. Und das macht ihm große Freude.“

        Ein größeres Lob können wir uns eigentlich gar nicht vorstellen – danke, Emma! 🙂

        Der bürgerliche Feminismus ist so unfreiwillig komisch, weil er in den „goldenen Zeiten“ der 50er und 60er des letzten Jahrhunderts stehen geblieben ist.
        Ohne traditionelle Paarbeziehung und Arbeitsteilung nach Geschlecht funktioniert die Anklage nicht.
        Sie sind darauf angewiesen, dass keine gesellschaftliche Veränderung stattfindet und sie diese auch nicht wahrnehmen.
        Tragikomisch.

        • Würden Frauen flüsterleise Frauengeräte bauen? Nein! Warum nicht? Weil das richtig viel Lärm macht!
          Sie würden lieber kunstvoll Reisigbesen binden, mit Schrubber, Leuwagen und Bohnerbesen putzen, das gute alte Waschbrett zum Waschen ( statt für Skiffelmusic ) benutzen, den Rasen mit der Sense kürzen ( Alieze Schwarzgeld würde sich dabei auch ganz elegant die alten Kackstelzen absäbeln ) etc.pp..
          Während die Männers mit dem 120db-Moped zur Arbeit rasen und danach entspannt mit Chips und Bier vor der Glotze abhängen, weil ihr Teil der Arbeit schon fertig ist ….

          • Und all das mit Bruchholz aus dem Zauberwald, das sie bei Vollmond eingesammelt haben! 🙂

            Ganz ernsthaft: Die Fähigkeit, sich solche Geräte selber zu bauen, zu erhalten und zu nutzen ist verloren gegangen, an diese Stelle ist jedoch nicht die Kenntnis der neuen Geräte getreten.
            Sie können also weder Reisigbesen binden, noch den Staubsauger reparieren.

            Bei der größten Anzahl meiner Exen konnte ich z.B. in Sachen Computer Hardware Idiotie diagnostizieren. Ok, muss nicht jede Frau interessieren – dafür konnten sie ebenfalls nicht kochen, nähen oder bügeln.

            Die Feststellung „geschlechtsspezifische Arbeitsteilung“ im Haushalt liest sich so einfach, aber die „spezifisch weiblichen Kompetenzen“ glänzten nach meiner Erfahrung durch Abwesenheit.

          • Bei der größten Anzahl meiner Exen konnte ich z.B. in Sachen Computer Hardware Idiotie diagnostizieren. Ok, muss nicht jede Frau interessieren – dafür konnten sie ebenfalls nicht kochen, nähen oder bügeln.

            Das, Herr Crumar, geht als vollendete Emanzipation durch – zumindest im feministischen Paralleluniversum. Da wird nicht aufgezählt, was frau kann, sondern was sie alles nicht kann, was Mutter und Grossmutter noch konnten. Ist so eine Art Distinktionsmerkmal, das zuverlässig die Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe der Powergirlies anzeigt.

          • „Bei der größten Anzahl meiner Exen konnte ich z.B. in Sachen Computer Hardware Idiotie diagnostizieren. Ok, muss nicht jede Frau interessieren – dafür konnten sie ebenfalls nicht kochen, nähen oder bügeln.“
            Kann ich bestätigen. Die wenigsten Frauen, egal ob Professorin oder LIDL Kassiererin können heutzutage kaum mehr als Netflix glotzen, Whatsappen und sich eine Pizza aus der TK Abteilung in den Ofen schieben. Wozu auch?
            Wenigstens brennt jetzt der Amazonas ab, je schneller das Ende kommt, desto schneller haben wir es hinter uns.

          • dafür konnten sie ebenfalls nicht kochen, nähen oder bügeln.

            In früheren Zeiten galt es als besonders vornehm, besonders blass zu sein. Weil das signalisierte, dass frau es nicht nötig hat, auf dem Feld zu arbeiten.

            Ich vermute, die hier aufgezählten Defizite entstammen der selben Motivation. Das sind dann die selben, die in 50 Shades of Gray von der „inneren Göttin“ lesen und sich VOLL angesprochen fühlen.

          • @Pjotr @PuS @only me

            „Da wird nicht aufgezählt, was frau kann, sondern was sie alles nicht kann, was Mutter und Grossmutter noch konnten. Ist so eine Art Distinktionsmerkmal,“

            Man kann nicht behaupten, sie stellten ihre Vorzüge nicht zentral aus. 😉

            „Kann ich bestätigen. Die wenigsten Frauen, egal ob Professorin oder LIDL Kassiererin können heutzutage kaum mehr als Netflix glotzen, Whatsappen und sich eine Pizza aus der TK Abteilung in den Ofen schieben. Wozu auch?“

            Ein „gutes Leben“ zu führen scheint heute weder nachgefragt, noch angeboten zu werden…
            Ich frage mich aber, wieso Männer sich mit so wenig zufrieden geben.
            Oder sind sie genauso degeneriert?
            Ist das eine Art von Dressur, dass ein Mann eben einfach gar nichts mehr erwarten darf?

            „Das sind dann die selben, die in 50 Shades of Gray von der „inneren Göttin“ lesen und sich VOLL angesprochen fühlen.“

            Ich habe das Buch nicht gelesen, aber in der klassischen Mythologie haben die Göttinnen besondere Eigenschaften, die sie in der Praxis demonstrieren.
            Ist mit „innere Göttin“ demnach die Einbildung dieser gemeint?
            Nun gut, aber Narzissmus ist kein abendfüllendes Programm, oder?!

          • @crumar,

            kennt irgendjemand hier das Buch von mehr als Hörensagen? Unwahrscheinlich.

            Die Inner Goddess ist allerdings berühmt.
            nach kurzem Googeln

            Inner goddess is a concept used in popular psychology and women’s circles to denote the feminine aspect of a woman’s psyche. When a woman is able to transcend inhibitive social expectations or perceived behavioural requirements and instead act in a way that is right for her, she is said be honouring her inner goddess. Anita defines the inner goddess as “… the beautiful, sassy, intuitive, lovable, sacred and authentic Self that we were born to be

            An den sozialen Rollen vorbei weiblich sein, gilt heutzutage als göttlich. Und damit kennen wir auch schon den gesamten philosophischen Unterbau von den Kunstaktionen, auf denen ein Laken vollgeblutet wird, sowie den Seminaren, in denen Studentinnen Orgasmus lernen.

            Wer echte männliche Göttlichkeit sehen will, kann ja mal in pornhub „jizz“ als Suchbegriff eingeben. NICHT weiß ich, warum Feministinnen DAS nicht als göttlich durchgehen lassen würden.
            Siehe TrueFruits.
            Nach feministischer Lesart müsste die Werbung eigentlich auf den Altar der feministischen Religion gehören, wo sie doch den Inneren Gott feiert.

  1. Da meint man, viel Schwachsinn könne Feministinnen nicht mehr einfallen, da beweisen sie mal wieder überraschende Kreativität.

    Stahlharte Wände, durch die sich der Bohrer millimeterweise vorkämpfen muss

    Dahinter steckt ja auch wieder nur der patriarchale Wunsch nach Härte. Können die die Wände nicht weicher machen, so wie duftig-weiche Wäsche? Dann klappt’s auch mit dem Flüsterbohrer.

  2. Frauen müssen nichtmal ein Feindbild haben um auf so eine schwachsinnige Idee zu kommen; viele Frauen sind fasziniert von roher Gewalt und Stärke (einerseits als Attraktivitätsmerkmal), die sie sich (andererseits) selber wünschen und ihrer damit assoziierten Phantasien dann auf Männer übertragen. Dies mag besonders dann der Fall sein, wenn die Frau Gewalterfahrung durch einen Mann erlebt hat. Ich glaube auch, dass Aggressionspotential von Frauen entspricht dem von Männern mehr oder weniger, sie sind physisch nur selten in der Lage, Konflikte gewaltsam zu lösen, es gibt hierfür keine Role Models und es wurde ihnen ohnehin aberzogen (Frauen sind in der Regel domestizierter als Männer).

  3. Friedliebende, stille, deeskalierende Frauen.

    Da muss ich immer an diese Szene denken:

    Ja, so sind sie. ALLE Frauen sind lieb und nett und friedlich und still und harmlos (buchstäblich) und wenn doch bloß die Welt weiblicher würde.

  4. Naja, beim Laubbläser stimme ich ihr zu. Wer hat nur so ein schwachsinniges Gerät erfunden.

    Auf der anderen Seite habe ich mal einen Bericht gesehen, da ging es um Geräusche, die von bestimmten Geräten einfach erwartet werden. Und speziell der Föhn kam darin vor. Die Dinger sind ja überwiegend auch alles andere als leise. Da wurden dann gefragt, ob man die nicht leiser haben könnte. Die Antwort eines Produktentwicklers „Klar, aber dann kauft den keiner mehr“. Die Begründung: frau erwartet möglichst viel Leistung bei Wärme und Luftstrom. Einem flüsternden Föhn würde das einfach nicht zugetraut werden. Das muss nach Turbine klingen.

    Ansonsten hat die Tante aber wahrscheinlich noch nie eine Bohrmaschine wirklich gehört. Selbst ein ordentlicher Bohrhammer ist nicht wirklich laut. Krach macht dann der Bohrvorgang an sich. Ist nun mal eine rein mechanische Angelegenheit, bei der viel Kraft eingesetzt werden muss.
    Aber die kann ja mal versuchen, die Dübellöcher für ihre Regale mit einer Feder in die Wand zu kitzeln. Dann ist sie wenigstens mal mit etwas halbwegs sinnvollem beschäftigt.

      • Zu meinem Leidwesen schon oft. Zumindest als Jugendlicher. Meine Eltern haben nämlich ein sehr großes Grundstück im ländlichen Raum. Die Rasenflächen dürften zusammengenommen nicht ganz ein Hektar sein, aber viel fehlt nicht. Und dann Bäume wie Linden und Kastanien drauf. Da freut sich das Gärtnerherz 🙂
        Am meisten trifft man aber heutzutage Laubbläser eher auf Gehwegen und Höfen an. Da wird hat Dreck von einer Ecke in die andere geblasen. Und schon mal mit voll Power eine halbe Ewigkeit auf die wegen Nässe am Boden klebende Zeitung gehalten. Vielleicht geht sie ja doch ab, ohne daß man sich bücken muss….

      • Der Laubbläser ist für Frauen im Einfamilienreihenhaus erfunden worden( „Heinz, die Schulzes haben uns wieder den ganzen Laubdreck direkt vor die Garage gepustet, das bläst Du denen jetzt voll an die Gartenlaube, sofort!“ ).
        Nebenbei: Bei trockenem Wetter lässt sich Laub ziemlich gut mit dem Aufsitzmäher ( Turbogebläseversion ) absaugen.

        • „Bei trockenem Wetter lässt sich Laub ziemlich gut mit dem Aufsitzmäher ( Turbogebläseversion ) absaugen.“

          Für trockenes Wetter habe ich Uropas Flammenwerfer. Da hast du danach nicht mal mehr nen vollen Laubsack zu entsorgen.
          😉

          • Da musst du aber aufpassen, daß die nicht Nachbars Katze oder Hund erwischst. Die jaulen ganz schön laut auf, wenn du die röstest. Allerdings kannst du dir dann das kochen sparen. Ein bißchen das verbrannte abkratzen und schön Kräuterbutter drüber….

          • Hmmmm… Klingt nach reichlich Röstaromen. Soll zwar auch krebsfördernd sein, aber was ist das bitte schön nicht und – mal ehrlich – wer will schon leben ohne feine, grillmäßige Röstaromen? Und dann auch noch lange?

    • Nachtrag: in meinem gesamten weitläufigen Familien- und Bekanntenkreis gibt es genau einen Aufsitzrasenmäher. Und den fährt meine Mutter :-)))
      Aber die ist auch keine Feministin oder hat was mit Gender studiert, sondern gelernte Kfz-Instandhaltungsmechanikerin und hat über 40 Jahre körperlich gearbeitet.

  5. Und wie immer ein Blick auf die Autorin:

    Chantal Louis, geboren 1969 in Gelsenkirchen, hat an der Universität Dortmund Journalistik und Politikwissenschaften studiert. Nach einem Volontariat bei den Ruhr-Nachrichten arbeitete sie als freie Mitarbeiterin des WDR-Landesstudio Dortmund. Seit 1994 ist sie Redakteurin bei der Zeitschrift Emma in Köln. Nach einem Auslandsstipendium im westafrikanischen Benin arbeitet Chantal Louis außerdem als freie Journalistin für Print und Hörfunk, u. a. für WDR und Deutschlandfunk. 2010 erhielt sie für eine Reportage über die Bergmannsiedlung, in der sie aufgewachsen ist, den Internationalen Journalistenpreis der Ruhr 2010. Buchveröffentlichungen u. a.: »Damenwahl: Vom Kampf um das Frauenwahlrecht bis zur ersten Kanzlerin«, zusammen mit Tissy Bruns, hg. von Alice Schwarzer (2008); »Monika Hauser: Eine Ärztin im Einsatz für kriegstraumatisierte Frauen« (2010).

    Eine Auswahl von Anreißern ihrer letzten Artikel:

    Für Mädchen, die vor einer Zwangsehe aus ihren Familien fliehen müssen, ist eine Mail an Papatya manchmal die einzige Chance. Doch Berlin dreht den Geldhahn zu. Gleichzeitig hat der rot-rot-grüne Senat die Förderung der Pro-Prostitutions-Lobbyistinnen der Beratungsstelle „Hydra“ mehr als verdoppelt.

    —-

    In seinem aktuellen Kampagnen-Clip klagt Amnesty International den Iran an und im selben Atemzug Frankreich, weil es die Burka verbietet. Shitstorm! Auf Twitter tobt der Protest gegen die Menschenrechtsorganisation, die nicht zum ersten Mal den Islamisten in die Hände spielt.

    Das Oberlandesgericht Frankfurt hat das Urteil gegen die Ärztin Kristina Hänel gekippt. Das klingt nach einer guten Nachricht. Aber ist es wirklich eine? Denn an dem immer noch unsäglichen §219a ändert das Urteil nichts. Deshalb will Hänel eigentlich bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

    Es gibt nicht nur Lions und Rotarier, sondern auch Zonta, Soroptimists und Business Professional Women. EMMA stellt Netzwerke für berufstätige Frauen vor. Sie wollen nicht nur networken, sondern die Welt für Mädchen und Frauen verbessern. Sie haben berühmte Mitglieder wie Amelia Earhart – und eine stolze Geschichte.

    Louise Bourgeois hat ihn: den Phallus. Den Männern schrumpelt er: der Penis. Sie sind selber schuld, denn Pornos und Quickies sind die Ursache der Impotenz. Darüber und über noch viel mehr sprach EMMA-Redakteurin Chantal Louis mit der Sexualtherapeutin Heike Melzer.

    Sie kämpfen gegen das Ehegattensplitting und für geteilte Elternzeit. Und sie haben den „Equal Pay Day“ aus den USA nach Deutschland gebracht: die Business Professional Women.

    Weil sie ihn nicht hergeben wollte bei der Eheschließung erkämpfte Kerstin Klamroth 1994 das Recht für alle Frauen, ihren Namen zu behalten. Doch was machen die seither daraus? Drei von vier Frauen legen bis heute im Standesamt ihren Namen ab! Muss das eigentlich sein, Mädels?
    Seiten

    Besonders schön diese beiden Artikel, kurz hintereinander:

    Die jubelnden Grünen haben ihren historischen Sieg vor allem den weiblichen Wählern zu verdanken. Der Gender Gap ist diesmal rekordverdächtig. Im Osten gibt es nichts Neues: Bei den Männer bis 60 ist die AfD – mal wieder – stärkste Partei. Die CDU gewinnt nur bei den Wählerinnen Ü60.

    An der Universität Kiel tauchte eine vollverschleierte Konvertitin auf. Das Rektorat protestierte – aber die Grünen verhinderten im Landtag das Niqab-Verbot. Und was sagt Grünen-Chef Habeck dazu? Nichts. Die zugesagte Stellungnahme kam nie und auf weitere Anfragen von EMMA reagierten die Grünen nicht.

    Mein Gaydar schrillt, nicht nur, wenn ich solche Passagen lese:

    Emotional beteiligte sich das Publikum im überfüllten Saal des Orts der Information im Holocaust-Mahnmal an der Podiumsdiskussion, die gemeinsam von LSVD und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas organisiert wurde. „Sie lügen!“, rief ein Mann, als Emma-Redakteurin Chantal Louis über von Nationalsozialisten verfolgte Lesben sprach.

    (http://bit.ly/31XNqFO)

    Mit anderen Worten: Hier schreibt eine Lesbe, die Zeit ihres Lebens noch kein schwereres Werkzeug als einen Bleistift in ihren Händen hatte und an der Realität von Männern, die sie letztlich nur vom Hörensagen kennt, nicht das geringste Interesse hat, einen Artikel über Männerarbeit.

    Wie Bill Burr mal sagte: Das ist so, als würde ich ein Buch schreiben: „Schwangerschaft – Wie fühlt sich das an?“

    Die Autorin und Emma könnten einem ja letztlich egal sein.
    Meine Sorge rührt daher, dass ich all zu viele Frauen kenne, die so einen Artikel lesen und nickend „Ja, genau“ sagen würden.

    AWALT

    • Exakt mein Gedanke. Ich glaube kaum dass Madame irgendwas handwerkliches kann. Und dass Materialabtrag in der Regel mit ordentlich Energie verbunden ist und entsprechend auch laut, der Gedanke kommt ihr nicht.

      • „Und dass Materialabtrag in der Regel mit ordentlich Energie verbunden ist und entsprechend auch laut, der Gedanke kommt ihr nicht.“

        Dass etwas „in der Regel“ so ist, kann keine Rechtfertigung sein.
        Man kann den Materialabtrag auch vollkommen lautlos über die Bühne bringen.
        Du kriegst ne Schraube mit Dübel auch ohne Bohrer in die Wand.
        Dazu brauchst Du nur eine Schraube, einen Dübel, ein Gewicht, das beide an eine zu penetrierende Wand drückt – und Zeit.
        Nach etwa 50 – 100.000 Jahren ist der Dübel mitsamt Schraube in der Wand.
        Und das völllig lautlos.

        Ich finde, der Beitrag illustriert hervorragend das intellektuelle Niveau der Autorin – und ihrer Leserinnen.

  6. Ich frage mich gerade, warum die Dame angesichts ihres Themas kein Wort verloren hat über Autos und die Lust der Männer, diese mit Klappenauspuffanlagen und 5000-Watt-Bassmachines akustisch auffälliger zu machen. Das wäre doch mal ein Punkt gewesen, in dem sie tatsächlich nur wenige Frauen mit äquivalenten Vorlieben findet…

    • Wahrscheinlich, weil sich Schantalle über den Rasenmäher auskotzen mußte, der sie an diesem Morgen geweckt hatte. Reiner Zufall, wenn das stattdessen ein Klappenauspuffhonk gewesen wäre, dann wäre der Rasenmäher nicht vorgekommen.

      Und ich selber habe ehrlich gesagt weder die Sache mit den lauten Auspuffen, noch die der übertriebenen CarHifi-Anlagen verstanden. Lauter Auspuff ist für mich ein Hinweis, dass hier fehlende Leistung mit Lautstärke vertuscht werden soll. Gegenentwurf: ich habe letztens für ein paar Tage ein Model S fahren dürfen. Bis auf ein dezentes Surren völlig lautlos, aber in der Stadt in drei Sekunden von 0 auf Fahrverbot, und einer Beschleunigung, die einem alle Falten aus dem Gesicht rauszieht – aber dafür ein Grinsen reinzaubert, das so schnell auch nicht mehr weggeht…

  7. Ich hatte dazu neulich eine sehr heilsame Erfahrung, da ich mit Mann und meinen Brüdern den alten Kuhstall für eine neue Bodenplatte ausgeschachtet habe. Leider händisch, der Minibagger war verliehen. Die Männer haben mir „Mädcheneimer“ gefüllt, die ich tragen konnte. Bei meinem Versuch, mit der Spitzhacke rumzuhantieren, haben sie sich einen Lachanfall verkniffen.
    Ich kann den Abrisshammer in Betrieb nicht mal halten, obwohl mein Mann kein Hüne ist, hat er das gemacht, der hat einfach viel mehr Muskeln.
    Geiles Teil, ich liiiiìiebe Werkzeuge und ich oute mich, einen klitzekleinen Handwerker-Fetisch habe ich auch.
    Ich habe echt nur einen Bruchteil gemacht von dem, was die Männer da gewuppt haben, wollte aber unbedingt helfen (und war zwischendurch echt froh, einfach kochen gehen zu dürfen bzw mal das Baby zu stillen.)
    Ich empfehle all diesen meckernden Damen einfach mal wieder einen brachialen Arbeitseinsatz, der einen am nächsten Tag noch mit Wackelpudding-Kreislauf und Muskelkater bis in den kleinen Zeh beglückt.

    • Ja das ist einfach so. Ich kenne keinen Mann der damit irgendein Problem hat. Frauen sind nicht so stark selbst wenn die Männer nicht besonders trainiert sind. Was ich dann besonders mag ist wenn Frau mir dann sagt ich solle nicht herzhaft fluchen wenn was nicht passt oder man sich doch mal weh tut weil man abrutscht. Dass da viel mehr Energie dabei ist wird gerne übersehen. Man könne sich ja Hilfe holen… Dass das bei Männern nicht so funktioniert (wegen was das man alleine machen kann einfach Hilfe holen) wird auch gerne übersehen.

  8. Dämlicher Emma-Artikel, aber das Thema an sich ist schon wichtig. Bei vielen Werkzeugen würde sich der Schallpegel relativ leicht senken lassen, es wird nur nicht gemacht! Ich weiß nicht, ob es da gesetzliche Initiativen dazu gibt, immerhin muß wenigstens die dB-Zahl bei den meisten Sachen angegeben werden, ansonsten bemerke ich aber keine nennenswerte Verbesserung. Ich hatte sogar mal eine zeitlang einen leiseren Mäher gesucht, erfolglos. Die Unterschiede waren nur marginal.

    Ich sehe auch nicht so richtig ein, wieso Motorräder so einen Krach machen dürfen (und hier wird er definitiv gewollt) oder warum man die optimierten „satten Schmatzgeräusche“ bei Autotüren hinnimmt, nur weil das Marketing das so verkaufsfördernd findet. Jeder der schonmal unnötigerweise früh von knallenden Autotüren aufgeweckt wurde, findet den Blödsinn nicht mehr wirklich lustig.

    Deutschland ist urban, die Menschen leben dicht gedrängt und dadurch teilweise in echtem körperlichen Dauerstress und der oft allgegenwärtige Lärm trägt vermutlich nicht unerheblich mit dazu bei.

    • Ich sehe auch nicht so richtig ein, wieso Motorräder so einen Krach machen dürfen (und hier wird er definitiv gewollt) oder warum man die optimierten „satten Schmatzgeräusche“ bei Autotüren hinnimmt, nur weil das Marketing das so verkaufsfördernd findet. Jeder der schonmal unnötigerweise früh von knallenden Autotüren aufgeweckt wurde, findet den Blödsinn nicht mehr wirklich lustig.

      Der Blödsinn mit dem Schmatzgeräusch dient der Lärmdämmung, nicht der Lärmsteigerung. Die mit den Türen knallen, sind lediglich zu blöde ihre Verschlüsse nachzustellen, zu pflegen, oder haben zu alte Türgummis, oder eben alles drei.
      Und loud pipes save lives!

      „Deutschland ist urban, die Menschen leben dicht gedrängt und dadurch teilweise in echtem körperlichen Dauerstress und der oft allgegenwärtige Lärm trägt vermutlich nicht unerheblich mit dazu bei.“
      Das stimmt allerdings! Nervt mich auch und dagegen sollte unbedingt und bald was getan werden. Urbanität ist ( auch ohne Lärm ) dissozialer Scheiß.

      • „Der Blödsinn mit dem Schmatzgeräusch dient der Lärmdämmung, nicht der Lärmsteigerung. Die mit den Türen knallen, sind lediglich zu blöde ihre Verschlüsse nachzustellen, zu pflegen, oder haben zu alte Türgummis, oder eben alles drei.“

        Angeblich könnten die Autos bauen, die so gut wie geräuschlos schließen und tun es nicht, weil die Kunden einen ordentlichen Bumms beim Zumachen hören wollen. Habe ich nur aus der Presse, kann also falsch sein, leuchtet aber irgendwie ein.

        Und mit Nachstellen hat das nichts zu tun. Ehrlich gesagt habe ich auch noch nie gehört, dass man die Türverschlüsse bei Autos nachjustieren müsste.

        „Und loud pipes save lives!“

        Schlechtes Argument, niemand wird gezwungen Motorrad zu fahren, für gute 99% ist das nur ein Hobby. Und wer Motorrad fährt, hat sich eh mit einem höheren Sterberisiko abgefunden. Jedes Frühjahr, wenn Die ersten Sonnenstrahlen rauskommen, fallen Horden von sich total cool fühlenden und sich gegenseitig zuwinkenden Bikern in den Nordschwarzwald ein. Typische Sonntagsausflügler, laut, nervig, drängelig und im Rudel. Und aus sicherer Quelle weiß ich, dass zu dieser Zeit der Notdienst Überstunden macht… Ich hasse Motorräder und die Szene finde ich schlicht kindisch-pubertär, auch wenn sie von alten Männer dominiert wird. Aber gut, ich muss ja nicht alles verstehen.

        „Urbanität ist ( auch ohne Lärm ) dissozialer Scheiß.“

        Da bin ich mal deiner Meinung 🙂
        Allerdings gibts halt auch da Leute, die gerne so leben. So lange man nicht dazu genötigt wird: meinetwegen. Die Rasenmäher nerven aber hier auf dem Dorf auch genug. Es gibt zwar weniger davon, dafür sind aber die Grundstücke viel größer 😦

        • @Androsch
          „Angeblich“ …
          Ja, sie könnten leisere bauen.
          Optimiert wird aber nicht auf möglichst viel „wumms“, sondern auf ein „hochwertig“ klingendes, „befriedigendes“ Geräusch.
          Weil es die Vorstellung unterstützt, ein hochwertiges Produkt zu haben.

          Ein solches Geräusch soll daher deutlich vernehmbar sein, v.a. für den, der die Tür grad benutzt, aber nicht wirklich“laut“.
          Die laut knallenden Türen, die man in der ganzen Nachbarschaft hören kann, sind eher nicht optimierte, weil ältere oder billigere, die halt einfach klingen, wie sie klingen.

      • „Und loud pipes save lives!“

        Manche Trottel, die den db-Killer rausgenommen haben könnte ich auf den Mond schießen und wünsche ihnen eine stilllegende Kontrolle auf den Hals.
        Bei uns gab es die Volltrottel, die prinzipiell in unserer Straße so richtig schön Gas gegeben haben, weil es zwischen den Häuserwänden dufte schallt.
        Wie die Anwohner das empfinden war ihnen latte.

        Dann: Was manchen Hersteller im legalen Rahmen mit Klappen-Auspuff umsetzen ist schlicht laut – so z.B. BMW; es gab nie so laute Boxer wie heute.
        Ich hatte mich mal für eine Aprilia Tuono interessiert und nach Probefahrt den Händler gefragt, ob der Sportauspuff legal ist. Es war aber das Serienmodell, bei dem ich mich frage, wie sie das zugelassen bekommen haben und genau das würde todsicher Thema bei jeder Polizeikontrolle sein.

        Bei der „Motorrad“ hatten sie im letzten „Alpen Master“ gemessen, wie laut die Testmaschinen waren und zwischen der leisesten und der lautesten lagen 18 Dezibel Abstand auf der Fahrt.
        Das ist eine Welt.
        Für die identische Strecke, wohlbemerkt und mit serienmäßigem Auspuff.
        Dass dann Streckensperrungen folgen, sollte niemanden wundern.

        Es ist m.E. „peak loud pipes“ und die letzten zehn Jahre in die völlig falsche Richtung gegangen.

    • ….zeitlang einen leiseren Mäher gesucht…..

      ich habe so einen zu Hause, sogar mehrere für spezielle Zwecke. Die Dinger nennen sich „Sense“

  9. Der Artikel in der EMMA ist eine Glosse. Und er trifft 1000%ig zu.

    Es geht auch nicht darum, ob sowas wie Schlagbohren naturgemäß laut ist, sondern um die komische Vorliebe der Männer für lautstarke Spielzeuge.

    Kennt jemand die alte TV-Serie Tool Time? Da wird das auch persifliert.

    • Immerhin kommt bei der komischen Vorliebe am Ende dann meistens was bei raus, wovon auch Frauen profitieren.
      Laubbläser mal ausgenommen, die sind echt die Pest.

    • Starke Werkzeuge ja, aber auf den Lärm kann ich verzichten! Es ist ausgesprochen unpraktisch, wenn man zum Mundschutz und zur Schutzbrille auch noch was für die Ohren braucht.

      Angebliche Frauenwerkzeuge sind auch nicht leise. Staubsauger z.B. werden scheinbar ebenfalls über Lärm verkauft. Ich hatte mal so ein billiges „Dirt Devil“-Ding, der schlechteste Staubsauger den ich je hatte, aber er machte einen Lärm wie ein startendes Triebwerk. Und wenn ich den Pürierstab einsetze, nehmen die Kinder Reißaus, auch die Waschmaschine kann Tote zum Leben erwecken, wenn sie anfängt zu schleudern.

      Aber ganz falsch ist es nicht, es gibt schon Leute, vermutlich überwiegend Männer, die sich irgendwie an Lärm aufgeilen. Ich hatte Motorradfreaks in meinem Bekanntenkreis, die prahlten damit, dass sie irgendwas an den Auspuffen geschraubt hatten, damit das klingt, als ob da 500 PS drin stecken würden. Die kleinen Freuden unreifer Personen, ich fand das immer albern…

        • Hupen verbrauchen zu viel Strom und veschleißen zu schnell, das Endrohr macht das kostenlos, Sicherheit für Umme.
          Wird auch von den Dosenpiloten freundlicher aufgenommen, wer schon mal auffer Bahn zwischen zwei Stauspuren durch mußte weiß das.
          ( Einfach mal den netten Biker fragen, der erklärt Euch das )

          • Ich gönne Dir das Bike, ernsthaft.
            Ich bin da grad nur etwas zerknirscht, im Moment macht sich die Dorfjugend einen Spaß draus, mit ihren Zwiebackfräsen hier abends mit näääänääänäää-nääääng ums Gehöft zu juchteln und meine eben sanft entschlummerte Brut steht natürlich wieder im Bett.
            Das ist deren Rache, weil bei uns auch am Wochenende schon die Geräte laufen, wenn die noch ihren Rausch ausschlafen.

          • Kann ich schlecht beurteilen, hatte nie Probleme mit der Dorfjugend.
            Nee, Du gehst da schlicht von einer falschen Grundannahme aus. Laut ist natürlich schon geil, aber einfach nur so, mit Leistung hat das nix zu tun, das bildet sich auch niemand ein.
            Und ist nicht geschlechtsspezifisch!
            Olof Professor, ( RIP ) Autor der Biker-News, hat einem Kind ( wessen habe ich vergessen ) mal ein Kinderbike gebaut. Einfach einen Harley-Flatty-Motor, WL-Kriegsmodell, oder so ) genommen, vorn und hinten ein kleines Rad drangeschraubt, Sitz drauf, Lenker dran und ne olle Irgendwasdose als Tank. Umgedrehte Mofafliehkraftkupplung als Geschwindigkeitsbegrenzer ( das Kind war noch im Vorschulalter, ergo, knapp über Schrittempo ).

            Aber zufrieden war die Kleine erst, als er aus Blechresten zwei brutale Brülltüten drangelötet hat.
            War mit Abstand das lauteste Gerät in der ganzen Redaktion und das langsamste.
            Da war das Kind dann richtig glücklich!

      • Danke, hat sich doch gelohnt die Kommentare weiterzulesen. 🙂

        Ich habe nur trockenes Allerlei im Petto:
        a) Die lauten Maschinen der Frauen, v.d. Küchenmaschine, vulgo: Mixer, über Föhn bis Schleuder und zur elektrischen Kaffeemühle.
        b) Bei der c’t wird seit Jahrzehnten am lautlosen oder nahezu lautlosen PC getüftelt und bewertet. Das ist wohl einmal eine Frage von Bildung und Reflexion, zweitens von Reife, drittens von Impulskontrolle.
        c) Motorräder/Autos die mit Absicht laut sind lassen sich nicht ganz von der Hand weisen.
        d) Ist es bei einer jungen Technik oft so, dass stärkere Maschinen auch lauter sind. Wenn die Leute aber lautere Maschinen kaufen, nur weil sie glauben, dass sie auch stärker sind, dann folgen Maschinen die lauter werden, ohne stärker zu sein. Hier täte überall Leistungstransparenz gut: Was saugt der Sauger wirklich weg – nicht unnötige Abwärme mit hohen Wattzahlen.
        e) Echte Profis, die 8h am Tag ihren Maschinen ausgesetzt sind, lernen früher oder später leise Maschinen zu schätzen. Bei Staubsaugern, Kaffeemühlen und Bohrmaschinen hat sich die Lärmkultur noch nicht verselbständigt – bei Formel 1 und Motorradsport dürfte das Soundprotzen erst mit E-Antrieben obsolet werden.
        f) Man kann es auch so sehen: Die gesundheitsschädliche Arbeit mit starker Lärmbelästigung bleibt an den Männern hängen, aber es ist da auch oft so, dass der mittlere Mann einen größeren Bohrhammer halten kann als eine mittlere Frau und der reißt nun mal mehr Mauer pro Zeiteinheit ein. Wir grüßen pflichtschuldig in Richtung Gender-Pay-Gap und Produktivitätsbetrachtungen. Andererseits sind kreischende Babys und Kleinkinder auch eine Lärmbelästigung – da macht es den Frauen oft wenig aus.

        Zumindest nachts um 23:50 Uhr hätte ich gerne eine Espressomaschine mit flüsterleisem a Kompressor . Andererseits Heavy Metal, Geschmacksrichtung John Lord (organ). Wann kommt die Aufsitzpendelhubstichsäge .

    • Abgesehen von der Verallgemeinerung („dir Männer“) gebe ich dir Recht. Vielleicht ist das so ein Aufmerksamkeitsritual: hier bin ich! Ich mache Krach! = ich bin groß, stark und ein guter Partner (nach evolutionslogischen Argumenten).
      Ich persönlich mag Krach nur, wenn er von E-Gitarren und einer Double-Base-Drum stammt.

    • @claudia:

      Der Artikel in der EMMA ist eine Glosse. Und er trifft 1000%ig zu.

      „Für [..] die Glosse [..] gilt […], dass ihre überzeugende oder unterhaltende Wirkung von der formal und inhaltlich leichten Eleganz des Textes abhängt, zu der eine verblüffende Überschrift, Wortspiele, Wissens- und Bildungshäppchen, ein überraschender Schlussgag und – vor allem – Komik beitragen.“
      Quelle: wikipedia.

      Es ist leicht ersichtlich, der Artikel in der EMMA ist vieles, aber bestimmt keine Glosse. Dazu fehlen ihm nämlich quasi sämtliche Merkmale einer solchen: sprachliche Eleganz – Fehlanzeige, weder formal und schon gar nicht inhaltlich. Verblüffende Überschrift: Man sucht vergebens. Überraschender Schlussgag: Nun, den kann man sogar als einigermaßen gelungen durchgehen lassen. Aber vor allem Komik ist in diesem Text nun wirklich äußerste Mangelware.
      Wer diesen Text für eine Glosse hält, für den ist wohl auch Solanas SCUM eine Satire (lacht).

      Es geht auch nicht darum, ob sowas wie Schlagbohren naturgemäß laut ist, sondern um die komische Vorliebe der Männer für lautstarke Spielzeuge.

      Dazu zitiere ich crumar, der weiter oben sehr schön zusammengefasst hat:

      „Der bürgerliche Feminismus ist so unfreiwillig komisch, weil er in den „goldenen Zeiten“ der 50er und 60er des letzten Jahrhunderts stehen geblieben ist.
      Ohne traditionelle Paarbeziehung und Arbeitsteilung nach Geschlecht funktioniert die Anklage nicht.
      Sie sind darauf angewiesen, dass keine gesellschaftliche Veränderung stattfindet und sie diese auch nicht wahrnehmen.
      Tragikomisch.“

      Claudia demonstriert diese unfreiwillige Tragikomik hier ganz vortrefflich.

      Kennt jemand die alte TV-Serie Tool Time? Da wird das auch persifliert.

      Also wirklich, du hast „Hör mal wer da hämmert“ nun wirklich überhaupt nicht verstanden! Da gehts nicht um Lautstärke sondern um MEHR POWER! Ist was anderes…

    • Der Artikel ist eine hirngedämpfte Laubsägearbeit aus den beschützenden Werkstätten, zu mehr scheint die Autorin schlicht unfähig zu sein. (editiert: Bitte höflich bleiben)

      • Was ist denn nun gegen Kompatibilität einzuwenden?
        Ich dachte das wird im Feminismus positiv bewertet, so unter Harmonie und so?
        Heißt doch immer, daß nur Frauen Frauen verstehen können.
        Da schreibt man mal was nettes is das auch wieder falsch ….

    • Und er trifft 1000%ig zu.

      Das scheint mir die feministischste aller Selbsteinschätzungen zu sein. Denn sie bedeutet ja nicht anderes als: „Selbst, wenn 90% von dem, was ich behaupte, gelogen ist, finde ich es immer noch 100% richtig.“

      Erklärt so viel…

  10. Wie war noch meine Antwort?

    Ach ja, so ähnlich:
    Spülmaschinen sind so leise, damit die Frau in der Küche unsere Anweisungen besser verstehen kann,
    Rasenmäher sind so laut, damit wir Ruhe vor den Frauen haben.

    Und ich kann mich echt nicht entscheiden:
    Ein unglaublich schlechter und dämlicher Artikel
    oder
    Satire?

  11. War die Emanzipation der Frau ein Fehler?
    Viele dachten, die Freiheit der Frau von Kind und Küche würde sie zu technologischen, künstlerischen und kreativen Höchstleistungen animieren, und der Menschheit ein neues Zeitalter menschlichen Fortschritts bescheren . Doch nichts davon ist zu merken. Die freie Frau ist tödlich gelangweilt und nutzt ihre gewonnenen Möglichkeiten ausschließlich, um ihren Narzissmus immer absurder im Szene zu setzen.

  12. Das Problem sind fehlende Ohrenschützer. Allerdings sind die meisten Wände nicht stahlhart, sondern aus Mauerwerk. Und Bankirai ist kein Kupfer, sondern Holz und kriegt daher keinen Grünspan.
    Was man auch als Journalist wissen könnte.

  13. Ich vermute mal, dass die Autorin glaubt, sie müsse lediglich das Bild einer auf dem Kirchentag gemalten Vulva auf die Betonwand kleben und nach schlappen 14 Tagen sei darunter das gewünschte Loch entstanden. Dann freebleeding Poster dranhängen)
    Im übrigen kämpfen Staubsaugerhersteller gegen den unsinnigen Glauben, dass ‚je laut desto saugt‘. Wäre doch mal eine ordentliche Aufgabe für eine Junior-Gender-Professorin zu erforschen, ob die feministische Einstellung der Consumerinnen mit der Lautstärke der gekauften Staubsauger korreliert.

  14. Also ich finde das, was Frauen produzieren (Kinder) schon ziemlich nervig und laut, zumindest wenn sie ständig heulen. Das, was die Männer hingegen produzieren (Sperma) ist hingegen sehr leise.

    Das, was Frauen machen, ist halt gewöhnlich teuer, anstrengend und die Frauen heulen später selber herum, dass man ihnen dabei nicht hilft. Man kann das eigentlich überall im Leben gut beobachten, dass sie erst alle Ansprüche nach oben schraubt (große Wohnung, häufiges putzen, Spezialnahrung von den Biobauern, …). Wie gesagt: teuer, anstrengender und sie erwartet, dass andere ihr bei ihren Wünschen helfen.

  15. Pingback: Gender des tages | Schwerdtfegr (beta)

  16. Lärm bei Abrissarbeiten kann reduziert werden, wenn man „Sprengbeton“ einsetzt. Dazu werden nur Löcher gebohrt und mit dem
    angesetzen Sprengbeton aufgefüllt. Danach heißt es abwarten.
    Einfach mal eine Suchmaschiene nutzen.

  17. Selbstverständlich mussten sämtliche Frauenwerkzeuge und Frauenmaschinen geräuscharm konzipiert werden, da sich Frauen auch bei der Arbeit den letzten Klatsch und Tratsch mitteilen wollen. Das Patriarchat, obwohl sonst ständig kritisiert, hat hier vorbildlich gendergerechte Ingenieursarbeit abgeliefert und die Werkzeuge und Maschinen haargenau auf das Zielpublikum und deren Bedürfnisse ausgerichtet.

    • Ich habs gerad mal nachgeschaut und tatsächlich: 95 Dezibel in der Spitze (beim Zerhacken/Mahlen von Nüssen) werden angemahnt. Nur wie ich aus einer Demonstration weiß: es dauert dann z.B. auch nur Sekunden, um aus Zucker(ersatz) Puderzucker zu machen. Das ist schon ziemlich cool^^ (leider ist das Ding aber zu klein & natürlich auch zu teuer für unsere Bedürfnisse)

      Jedenfalls kann man da froh sein, dass diese Maschine ausschließlich indoors zum Einsatz kommt – und sie ist ja wohl nicht bloß leiser, sondern auch sinniger als die Laubbläser, die einem den ganzen Herbst verderben.

      • Etwas sinnloseres als der Thermomix ist eher noch nicht ersonnen worden. Das ist einfach ein Statussymbol das zum SUV geka wird wenn der Kredit für die Spießerbutze noch nicht komplett am Limit ist. Korreliert aber wunderbar mit crumars Beobachtung (die ich teile) das Frauen in der Regel nicht mehr kochen können. Den Rest aber auch nicht.

        • „Etwas sinnloseres als der Thermomix ist eher noch nicht ersonnen worden.“

          Die Mehrheit hier ist sich wohl einig: doch, der Laubbläser!
          Motorbetriebene Rasenmäher folgen dem imho im Ranking aber gleich dahinter (dass Aufsatzmaschinen das Mittel der Wahl bei Riesenflächen sind, steht außer Frage).
          Ich mein: das ist doch echt _umständlicher_ mit dem Kabel dran und dafür aber kein Stück leichter. (Vom Bewegungsablauf und Schwierigkeitsgrad her ist Rasenmähen ja kaum von Buggy-Schieben zu unterscheiden)

          Der Thermomix ist halt mehrere Geräte in einem, und das anscheinend in höchster Qualität. Würde ich jetzt einen Haushalt neu gründen (für 1-2 Personen) – sprich wären wir nicht schon ausgestattet mit allem Nötigen.-, könnte ich mir womöglich vorstellen, mich nach einem Abklatsch davon umzusehen (müsste doch etwas Platz sparen?).

          Was sind eigentlich Deine liebsten Helferlein in der Küche (ob nu leise oder laut)?

          • ‚N scharfes Messer, ’n Schmiermesser, ’n langes Messer, ’n Brett und meine manuelle Hightechspezial-Multikaffeemühle mit alles und Getriebe.

            ( die mußte ich einfach haben, für Keramikmahlwerk ganz brauchbar und ansonsten genial. )

          • „Was sind eigentlich Deine liebsten Helferlein in der Küche (ob nu leise oder laut)?“

            Mein DDR-orangefarbener Original-Multiboy. Yeah, da ist der Name Programm!

  18. Merkt sie das eigentlich nicht selbst? Könnten die „Stahlharten Wände, durch die sich der Bohrer vorkämpfen muss“ vielleicht zum Geräuschpegel beitragen?

    Iwo. Wir werden sicherlich bald von einem Genderartikel überrascht werden, in dem es Feministinnen in derTheorie gelungen ist, atomare und molekulare Bindungskräfte, Korngrenzenphänomene und Verbundwerkstoffe lautlos aufzuknacken. Weil diese polar und damit sexistisch sind. Auch die chemischen Prozesse im Explosionsmotor hätten sie lautlos gestaltet. Wenn man sie nur drangelassen hätte. Das böse Patriarchat hat ihnen aber jetzt den E-Motor vorgesetzt. So können sie nie beweisen, wie sie bei dem lautlosen Explosionsmotor kurz vor dem Durchbruch standen.
    Wie immer überspitzt, aber ich habe nichtmal mehr Lust, besondere Eloquenz oder ‚Witz‘ in Repliken zu seit 40 Jahren gewohntem Männerbashing abzugeben. Frau muß schon ausgesprochen psychopathisch veranlagt sein, um das in diesen Zeiträumen durchzuhalten. Wovon wollen sie ablenken, wäre eine geeignetere Frage. Aber auch diese interessiert nicht mehr.

    Vielmehr könnte mann sich einfach mal überlegen, über seinen Schatten bzw. Beschützerinstinkt zu springen und zu konstatieren, was ist: Sie wollen uns schaden.
    Und es darf ihnen geschadet werden.

  19. Ich bin mir fast sicher das diese Frau, wenn sie in einer gemischten Gruppe ist und es schwere Arbeit zu tun gibt, behauptet das sein Männerarbeit und dann beschwert sie sich dass die Arbeit die sie Männer zugewiesen hat, um sie selbst nicht machen zu müssen, zu laut ist.

  20. Was hat’s eigentlich mit dem „(und am Krieg!)“ auf sich?

    Gab’s in der EMMA noch dumme Shellshock Witze?

    Ich mein, die Lärmrealität schaut ja dann doch eher so aus, dass es Männer sind, die gegen Ende des Berufslebens ein Hörgerät benötigen.
    Wird jeder Hörgeräteakustiker bestätigen.

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