Paula-Irene Villa Braslavsky, Genderprofessorin, hat ein FAQ zu Mythen über die Gender Studies erstellt. Ich wollte sie nach und nach hier besprechen:
Heute:
Die Ausbreitung der GS an den Unis geht zu Lasten anderer Fächer.
Gemeint ist vermutlich, dass sich die Gender Studies immer mehr in andere Fächer einmischen und immer mehr – gerade in den USA – Gender Studies Grundlagen auch in andere Fächer einbezogen werden. Und natürlich verbrauchen die Gender Studies auch Resourcen und besetzen Stellen, in den USA noch mehr als in Deutschland über die dortigen strengeren „Gleichstellungsbüros“
Aber mal schauen was kommt.
Die Gender Studies stehen im Gros nicht im Konkurrenzverhältnis mit anderen Disziplinen. Im Gegenteil verorten sich die meisten Gender-Wissenschaftler_innen in mehreren Disziplinen. Gender Studies wirkt demnach in verschiedenen Disziplinen mit und erweitert diese. Zugleich sind im deutschsprachigen Raum ca. 0,4% (Stand 2016) aller Professuren mit einer klaren, eigenen (Teil- oder Voll-)Denomination für (manchmal Frauen- und) Gender Studies/Geschlechterforschung ausgewiesen. Das ist keine derart bedeutender Anteil, als dass er andere Fächer oder Disziplinen wirklich verdrängen könnte.
Sie erweiteren eben gerade nicht, weil sie von vollkommen falsche Voraussetzungen ausgehen. Klar ist der Anteil insgesamt klein, weil es ja noch viele andere Bereiche gibt. So ist die Zahl auch schwer zu vergleichen: Welchen Anteil haben den Physik- oder Informatikprofessoren an den Professuren? Aber ungeachtet dessen: Eine Wissenschaft, die keine ist, hat keinen Anteil verdient und sei er noch so klein.
Zahlen und genaue Auflistung der Professuren sowie Gender Studies Zentren finden sich hier:
https://www.mvbz.org/anmerkungen-zur-datensammlung.phpZuordnungen von Professuren und Ausrichtungen von Lehr- und Forschungseinheiten werden von Instituten und Universitäts- oder Hochschulleitungen, manchmal auch von Stiftungen oder öffentliche Forschungsmittelgeber vorgenommen.
Gender Studies könnte ein interessantes Fach sein, wenn es vernünftig gemacht wäre und den aktuellen Stand der Biologie voll berücksichtigen würde. Macht es aber leider nicht.