Was ich schon verschiedentlich gelesen habe als Rechtfertigung für die aggressive Art im Umgang mit „Privilegierten“ ist die Aussage, dass es für diese gut ist, wenn sie mal merken, wie es ist, diskriminiert zu werden.
Das schlechte Verhalten Privilegierten gegenüber ist also dann quasi eine erzieherische Maßnahme und damit gerechtfertigt. Neulich lief es mir wieder über den Weg und ich wollte anhand des Beispiels einen Artikel darüber machen, ich finde es aber leider nicht mehr. Hat jemand vielleicht entsprechende Stellen?
Es ist ein weiterer wunderbarer Punkt, warum man sich selbst wie die Axt im Walde benehmen kann, warum man seine Wut und seinen Hass an anderen auslassen kann, und sich dabei sogar noch gut fühlen kann. Endlich erfahren diese als Gruppe privilegierten mal wie es für Nichtprivilegierte ständig ist!
Das ist natürlich schon Blödsinn, weil das gesamte binäre Schema von Privilegien und Nichtprivilegien nach Gruppe auf vollkommen heterogene Gruppen angewendet wird, bei der Unterschiede im Schnitt bestehen und der Nachweis, dass tatsächlich eine Diskriminierung vorliegt, oft gerade nicht erbracht ist und es – wie bei Männern und Frauen – weitaus eher Unterschiede im Verhalten im Schnitt sind, die oft auf biologischen Grundlagen beruhen, die zu den Unterschieden führen.
Aber die befreiende Wirkung einer solchen Erklärung kann ich durchaus nachvollziehen. Feindbilder machen das Leben halt immer einfacher.