Wie man in Parteien Karriere macht: mit vielen Stunden Mitarbeit

Die FAZ berichtet über eine Studie, die Parteien untersucht hat und dort festgestellt hat, dass es im wesentlichen am geringen Frauenanteil in den Parteien liegt, dass Frauen seltener in den Parteien vertreten sind. Frauen hätten es – wenn sie dann erst einmal in die Partei eintreten – sogar einfacher.

Dann nehmen sie auch noch dazu Stellung welche Parteimitglieder nach oben kommen:

Die Selbstselektion, von der Schüttemeyer spricht, greift demnach an zwei Stellen des Prozesses der Kandidatenaufstellung – beim Eintritt in die Parteien und bei der Bereitschaft, zu kandidieren. Über das weitere Fortkommen von Frauen entscheiden dann maßgeblich andere: Die Parteimitglieder küren die Kandidaten, die Wähler erteilen die Mandate für den Bundestag und die Landtage.

Nach Auffassung der Forscher des kürzlich von Halle nach Berlin umgezogenen Instituts, das von der Hamburger Stiftung Wissenschaft und Demokratie getragen wird, gibt es so etwas wie den idealen Kandidaten: „Viel Engagement sowie optimalerweise unterrepräsentierte soziodemographische Merkmale“, sagt Hellmann.

Stichwort Engagement: Die Befragungen der Wissenschaftler ergaben auch, dass der Erfolg einer Parteilaufbahn vor allem davon abhängt, wie viel Zeit die Person der politischen Arbeit zu widmen bereit und in der Lage ist. Parteimitglieder, die letztlich nicht aufgestellt wurden, gaben an, im Durchschnitt 32 Stunden pro Monat für die Politik aufgewendet zu haben. Jene, die nominiert wurden, dabei aber eher geringe Chancen hatten, engagierten sich demnach etwa 37 Stunden. Ganz anders jene, deren Kandidatur von vornherein als aussichtsreich galt. Sie widmeten der Parteiarbeit im Schnitt mehr als 85 Stunden im Monat – die typische „Ochsentour“ ist also überaus zeitintensiv, und es liegt auf der Hand, dass nicht jeder dieses Pensum leisten kann. An dieser Stelle muss man den Befund der Selbstselektion relativieren: Schließlich bestimmen berufliche und private Verpflichtungen darüber, wer sich überhaupt in einem ausreichenden Maß in der Partei engagieren kann, und da haben Männer in einigen Fällen vermutlich bessere Voraussetzungen als Frauen. „Der Zugang zu politischen Ämtern steht vor allem denen offen, welche die Anforderungen besser mit ihrem Privatleben verbinden können“, sagt Hellmann. Geringverdiener und Alleinerziehende haben schlechte Karten. „Da gibt es ein gewisses Maß an sozialer Schließung.“

85 Stunden im Monat, das bedeutet ca. 20 Stunden die Woche. Es macht also aus einer 40 Stunden Woche eine 60 Stunden Woche.

Wenn man sich in der Zeit für die Kinderbetreuung entschieden hat wird das in der Tat schwierig. Es schneidet dann ganz erheblich in die Zeit, die man neben dem Job noch hat.

Natürlich könnten das Frauen ebenso leisten wie Männer, wenn sie ihr Leben entsprechend einrichten. Die Frage dürfte in der Tat sein, ob sie das wollen.
Dazu verweise ich auch noch einmal auf diese Grafiken:

Arbeitsstunden Bereitschaft idealer Job

Arbeitsstunden Bereitschaft idealer Job

In der Bereitschaft sehr viel Stunden auf die Karriere zu verwenden liegt ein sehr großer Geschlechterunterschied. Das wirkt sich dann auch in der Politik aus

67 Gedanken zu “Wie man in Parteien Karriere macht: mit vielen Stunden Mitarbeit

  1. Frauen für die Parteiarbeit zu finden ist allerdings extrem schwierig, ich weiß das aus eigener Erfahrung. Wir haben immer verzweifelt nach weiblichen Kandidaten gesucht und nie soviele gefunden, wie das Statut vorsah.

    Außer bei Bundestagsmandaten, da fanden sich immer welche.

    Die Frauen in der Partei waren übriogens überwiegend nicht mehr in dem Alter, in dem sie kleine Kinder Betreuen müssen.

    • Ich unterstreiche deinen Eindruck und möchte ergänzen:

      Das durchschnittliche Alter bei der Geburt des ersten Kindes in Deutschland: „Lag das Durchschnittsalter deutscher Mütter bei der ersten Geburt im Jahr 2010 bei 28,9 Jahren, stieg es bis 2016 auf 29,1 Jahre.“
      https://www.zeit.de/wissen/2018-07/geburten-deutschland-anstieg-2018/seite-2

      Man kann in D mit 16 in eine Partei eintreten.
      D.h. die Frage, ob Zeitmangel wegen Kinderbetreuung einen Nachteil für die Karriere in politischen Parteien für Frauen darstellt, ist prinzipiell verlogen.
      In der statistisch kinderlosen Zeit zwischen 16 und 29 Jahren könnten sich Frauen ohne Kind ebenso politisch engagieren, wie es gleich alte Männer tun.
      Sie hätten – rein statistisch – 13 Jahre (!) Zeit.
      Die „Kinderfrage“ ist eine billige Ausrede, denn die Frage der „Vereinbarkeit“ stellt sich in diesen 13 Jahren überhaupt nicht.
      Sie tun es aber nicht.

      Die Karriere von Nahles: „Bereits als 18-Jährige trat Andrea Nahles in die SPD ein und war zwischen 1995 und 1999 Bundes­vorsitzende der Jung­sozialisten. Von 1998 bis 2002 war Nahles erstmals Bundestags­abgeordnete der SPD. Seit 2005 ist sie durchgehend Mitglied im Bundestag.“
      https://www.bundestagswahl-2021.de/spitzenkandidaten/#nahles

      Andrea Nahles ist 1970 geboren und wurde demzufolge im zarten Alter von 28 Jahren bereits Bundestagsabgeordnete.
      Meiner Kenntnis nach bekam sie ihr erstes Kind mit 41 Jahren.
      Zwischen 1988, ihrem Eintritt in die Partei und 2011 – also 23 Jahre lang – stellte sich auch für Andrea Nahles die Frage der „Vereinbarkeit“ nicht.

      Dass man das Verhalten von Frauen mit ihren (nicht existierenden) Kindern entschuldigt lässt tief blicken.
      „Ich konnte einfach nicht!“ – wegen Vagina.
      Fallt nicht auf diesen idiotischen frame rein!

      • An dieser Stelle möchte ich fairerweise noch die ehemalige Bundesministerin Kristina Schröder nennen.
        Sie hat sich früh in der Politik engagiert. Sie hat Karriere gemacht. Sie hat ihre Karriere bewusst beendet, um Zeit für ihre Kinder zu haben.
        Alles freie Entscheidungen eines Erwachsenen.

          • Wirklich ernst gemeinte Frage?

            Was hat das denn mit einer Politkarriere zu tun? Selbst Norbert Blüm habe ich vor noch gar nicht so langer Zeit mal in einer Polit-Talkshow gesehen. Ist der deshalb immer noch voll drin in seiner Karriere? Welche Ämter bekleidet er denn? Und Thomas Häßler war vor wenigen Jahren mal im Dschungel-Camp. Da muss er Verein und Nationalmannschaft ja mächtig gefehlt haben; zumindest sprach seine TV-Präsenz ja dafür, dass seine Karriere noch am Laufen gewesen sein muss…

            Sorry für die etwas rotzige Antwort, aber mit der Frage hast du dich wirklich grad selbst unterboten, Semi… 😦

          • „Wenn sie ihre Karriere beendet hätte, warum sitzt sie dann noch manchmal in Talkshows rum und schreibt ne Kolumne und so Sachen?“

            Was hat das Eine nochmal schnell mit dem Anderen zu tun?

            Ich hatte auch vor meiner politischen „Karriere“ ein Leben – und offensichtlich danach ebenfalls.

            Vollblutpolitiker sind von einem gewissen Sendungsbewusstsein beseelt. Sie sind Politiker geworden, weil sie etwas in der Gesellschaft bewegen/verändern wollten. Und das, was sie bewegt, wollen sie natürlich auch unters Volk bringen. Hätten sie dieses Bedürfnis nicht, wären sie keine Politiker geworden.

          • Darf die Schrödersche keine Interessen haben?
            ( Das kommt hier noch soweit, daß ausgerechnet ich einem stupiden Brutapparat erkläre, daß selbst in der CDU es – wenn auch extrem selten – vorkommt, daß ausnahmsweise mal jemand was richtig macht, scheiße, ist das peinlich … )

          • „Du glaubst also nicht, dass sie für in ein paar Jahren ihr Comeback plant?
            Ich fürchte schon.“

            Was Du alles aus meinem Text liest, erstaunlich.

            Es ist mir ehrlich gesagt ziemlich wurscht, ob sie ein Comeback plant.

            Interessant – vielleicht gar entlarvend – ist, dass Dir die Möglichkeit augenscheinlich Sorgen bereitet.
            Schröder war eine der wenigen Frauen im Berliner Politzirkus, die durch Geradlinigkeit und einen eigenen Kopf aufgefallen ist. Die anderen Schatullen haben sich ja weitgehend alle vor den feministischen Karren spannen lassen und bieten eine jämmerliche Show, sobald es um das eigene Geschlecht geht.

          • „Was Du alles aus meinem Text liest, erstaunlich.“

            Du warst da überhaupt noch nicht gemeint an der Stelle, herrje.

            „Es ist mir ehrlich gesagt ziemlich wurscht, ob sie ein Comeback plant.“

            Ach wirklich?

            Interessant, dass Du Dir nichtmal die Frauen in den Politzirkus zurückwünscht, bei denen Du Gradlinigkeit und einen eigenen Kopf meintest erkennen zu können…

            „Interessant – vielleicht gar entlarvend – ist, dass Dir die Möglichkeit augenscheinlich Sorgen bereitet.“

            Für mich war sie die u.a. Frauenministerin, die dadurch aufgefallen ist, nicht wirklich für Frauen etwas erreichen zu wollen, sondern lieber die Ambitionen zu bremsen (siehe „Flexiquote“ als Einzige ihrer „Errungenschaften“ mit langwierigen Folgen, die mir spontan einfiele). Dennoch habe ich mich damals (hier auf diesen Seiten) gegen die „nicht meine Ministerin“-Aktion ausgesprochen – hauptsächlich, weil ich den Zeitpunkt (kurz nach der Geburt ihres 1. Kindes) wirklich besonders ungünstig fand.

            Sie ist mir sicher nicht unsympathischer als viele ihrer männlichen Parteikollegen, versteh mich nicht falsch. Es ist mehr so das Gefühl, dass es in ihrem Fall jetzt auch nicht gerade unfair wäre, wenn ihre Karriere durch den freiwilligen Verzicht tatsächlich für dieses Leben beendet wäre und stattdessen Andere (die ein bisschen mehr Lebenserfahrung haben, selbst wenn jünger) ihre Chance erhielten.
            Die Furch bezieht sich also darauf, dass sie die wegblocken kann und wird wann immer sie will.

          • „Du warst da überhaupt noch nicht gemeint an der Stelle, herrje.“
            Soviel zu diesem extrem scharf herausgearbeitetem Beispiel für feministische Meinungshoheit, im Zweifel ist natürlich immer jemand oder irgendwas gaaaanz anderes gemeint, der o. das aber auch garantiert nicht genannt wird.

            Und hier tut es mir leid, daß ich zu faul bin html zu üben, denn das:
            „Sie ist mir sicher nicht unsympathischer als viele ihrer männlichen Parteikollegen, versteh mich nicht falsch.“

            …kann man gar nicht fett genug hervorheben ( Kommentar erübrigt sich dazu, wer das nicht versteht ist eh falsch hier auf dieser Welt ).

      • „In der statistisch kinderlosen Zeit zwischen 16 und 29 Jahren könnten sich Frauen ohne Kind ebenso politisch engagieren, wie es gleich alte Männer tun.“

        Männer treten heutzutage im Schnitt mit 26 Jahren einer Partei bei (Frauen drei Jahre später).
        Dabei hat sich dieser Schritt allerdings um 7 Jahre (!) nach vorne verschoben gegenüber der älteren Generation. Ein immer größerer Anteil geht in die Politik mit dem Ziel, dort auch ihr zukünftiges Einkommen zu generieren. Verständlicherweise: Kristina Schröder bspw. hat jetzt bereits einen Anspruch auf (wahrscheinlich deutlich) mehr als 3500 Euro monatliche Altersentschädigung ab 67 – also gut 9 mal so viel wie 3/4 der Frauen (zwischen 35 und 50 gemäß Hochrechnungen), die sie mit ihrer „Arbeit“ nicht vertrat.

        „Sie hätten – rein statistisch – 13 Jahre (!) Zeit.“

        Rein statistisch dauert es aber 15 Jahre bis zum 1. Mandat.^^

        „Die „Kinderfrage“ ist eine billige Ausrede, denn die Frage der „Vereinbarkeit“ stellt sich in diesen 13 Jahren überhaupt nicht.“

        Das sind nun aber die Jahre, wo die Mehrheit versucht nach der Ausbildung im 1. Arbeitsmarkt einen Fuß auf den Boden zu kriegen, bestenfalls natürlich mit Festanstellung, damit man in der „Babypause“ dann nicht allzusehr benachteiligt wird.
        Frauen mit Kinderwunsch suchen sich in dieser Zeit außerdem ihre Partner und bauen am Nest.
        Für Männer gilt das auch, meinst Du?
        Jedenfalls nicht mit demselben (Zeit-)Druck, weder objektiv noch subjektiv.

        „Zwischen 1988, ihrem Eintritt in die Partei und 2011 – also 23 Jahre lang – stellte sich auch für Andrea Nahles die Frage der „Vereinbarkeit“ nicht.“

        Diese so erfolgreiche Vollblutpolitikerin und späte Mutter eines Einzelkinds ist ja auch eine weitere Ausnahme. Häufiger sind Politikerinnen kinderlos bzw. wählen den Politik-Einstieg erst nach der Familienphase.

        „Dass man das Verhalten von Frauen mit ihren (nicht existierenden) Kindern entschuldigt lässt tief blicken.“

        Was sollte man denn da entschuldigen müssen?

        Dass Frauen nicht – so wie im Volk – auch die Mehrheit in den Parlamenten stellen, liegt einzig und allein an unserem Wahlrecht und ließe sich jederzeit verändern.

        • „Dass Frauen nicht – so wie im Volk – auch die Mehrheit in den Parlamenten stellen, liegt einzig und allein an unserem Wahlrecht und ließe sich jederzeit verändern.“

          Du hast ja jetzt recht viele Ausreden Gründe genannt, warum Frauen nicht politisch aktiv werden KÖNNEN.
          Was schlägst Du denn vor, damit die Parität erreicht werden kann?
          Zwangsverpflichtung? Hätte ich nichts gegen, damit diese elende Selbstbemitleidung endet.
          Aber wie?
          Zufälliges Einfangen von Frauen beim Shoppen?
          Oder wie bei der Zwangsverpflichtung von amerikanischen Männern zum Vietnamkrieg, per Tombola?

          Ach ja, gestern Abend war Jahresmitgliederversammlung unseres Umweltschutzvereins. Anwesend waren 18 Männer und 2 Frauen.
          Bei der Suche nach neuen Vereinsvorständen haben beide klar abgelehnt.

          Ich würde jede Zwangsverpflichtung von Frauen mittragen, die in irgendeiner Weise praktikabel ist.
          „Mein Lidschatten ist mir heute verrrutscht, ich kann nicht kandidieren“, läuft dann ebenso wenig, wie: „Meine Pumps passen nicht zu den Ohrringen“.

          • Du glaubst wirklich das diese „elende Selbstbemitleidung endet“, wenn man Frauen massiv bevorzugt und via Geschlecht Machtpositionen zu schachert?

          • „Was schlägst Du denn vor, damit die Parität erreicht werden kann?“

            Einfach machen.

            Und wenn sich tatsächlich mal irgendwo nicht genug Frauen finden ließen, die die Hälfte der bezahlten Politik-Arbeit machen wollten (wiewohl höchst unwahrscheinlich), müsste man halt die Parlamente entsprechend verkleinern. Nur weil mehr Männer das Volk repräsentieren wollen, heißt das ja noch lange nicht, dass sie das auch (weiter) dürfen sollen!

          • @ Matze

            Carnofis ist viel zu intelligent, um das zu glauben. Zumal die Realität ja jetzt schon zeigt: Frauen werden in vielen Bereichen teils erheblich bevorteilt. Dennoch wird selbst dort ununterbrochen geplärrt, dass diese Bevorzugungen noch lange nicht ausreichen, um die angebliche patriarchale Unterdrückung zu kompensieren. Ideologischer Fanatismus im Endstadium… 😦

          • „Du glaubst wirklich das diese „elende Selbstbemitleidung endet“, wenn man Frauen massiv bevorzugt und via Geschlecht Machtpositionen zu schachert?“

            Ganz sicher nicht, aber vielleicht können wir uns dann in Berlin wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwenden und nicht mindestens einmal die Woche in den Medien lesen, wie, wo und warum Frauen wieder so benachteiligt werden.
            MAN(N) MUSS SIE ZWINGEN, damit sie endlich die Klappe halten.

            Außerdem frage ich mich gerade, warum es über die Frauenfraktion in Hamburg Ende der 80er keine Analysen gibt, wo doch sonst so ziemlich alles, was Frauen betrifft, bibliotheksfüllend analysiert wird.

          • Und wenn sich tatsächlich mal irgendwo nicht genug Frauen finden ließen,

            Also bitte, man kann doch das Parlament nicht mit Roths, Barleys und Göring-Eckhards fluten, nur damit die Quote stimmt. Es ist doch jetzt schon offensichtlich, dass die Frauen im Parlament unterdurchschnittlich intelligent sind, weil keine oder eine ungenügende Auslese nach Intelligenz und Leistung erfolgt.

          • Wie viele in der Bundespolitik aktive, männliche Politiker kannst Du denn jetzt namentlich aufzählen, die Du für herausragend intelligent hälst?

          • Einfach machen.

            Na dann mach doch mal. Ist mal was anderes, als immer nur dämliche Sprüche abzusondern.
            Obwohl – das ändert sich ja nicht zwangsläufig, wenn Quotenfrauen ihre Posten in der Politik zugeschachert bekommen.

          • „Wie viele in der Bundespolitik aktive, männliche Politiker kannst Du denn jetzt namentlich aufzählen, die Du für herausragend intelligent hälst?“

            Wofür ist das wichtig?
            Entscheidend ist, dass sie den Arsch hoch gekriegt haben und was tun, im Gegensatz zu Dir und Deinen Glaubensgefährtinnen. Ihr sitzt im Warmen und Trockenen und beklagt Euch, dass man Euch (noch) nicht in der Sänfte zum Parlament tragt.
            Obwohl, eigentlich tun sie das ja schon. Wer krähte da noch so triumphierend, ne Quotenfrau zu sein? Barley, die Küstenbarbie?

            Hältst Du DIE etwa für intelligent? Wer als Ministerin noch nicht einmal weiß, dass er an die Weisungen des Kanzlers gebunden ist (Schwesig), scheint nun wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein.

        • „Frauen mit Kinderwunsch suchen sich in dieser Zeit außerdem ihre Partner und bauen am Nest.“

          Wie süß.
          Da generiert sich direkt das Bild einer niedlichen eifrig Heu sammelnden Kohlmeise vor meinen Augen.
          Da bleibt keine Zeit für irgendwas Anderes.
          Wie machen das nur die Männchen, die gerade mit Revierverteidigung – also auch ne Form von Nestbau – beschäftigt sind?
          Die kriegen das komischerweise auf die Kette – wie einige Frauen, die einfach die Ärmel hochkrempeln und loslegen.

          Und wieso sollte ich als Unternehmer eine Frau einstellen, die für nix anderes mehr Zeit haben, als für den Nestbau?

          Du zerfließt einfach nur in Selbstmitleid und machst Männer für Deine Trägheit verantwortlich, Semi.

        • Ja, dieses böse Wahlrecht, das sich doch voll sexistisch nicht für das Geschlecht von Kandidaten interessiert. Merke: was nicht explizit Frauen weit über die Grenzen des Unverschämten hinaus bevorzugt, ist frauenunterdrückend…

          Semi, ich übernehm mal kurz dein Niveau und tue so, als seien Männer und Frauen jeweils homogene, oppositionelle Gruppen: der Grund, warum Frauen in Parlamenten nicht die Mehrheit haben, ist der, dass ihr einfach eure Ärsche nicht hochbekommt. Wie unfassbar dreist, wenn nicht gar narzisstisch muss man sein, zu erwarten, Frauen sollten zufälligerweise da, wo Aufmerksamkeit und dicke Bezüge locken, mindestens 50 % der Plätze haben, wenn sie im Schnitt der Parteien nicht mal auf ein Drittel der Mitglieder kommen. Frauen sind, dank zahlreicher Quotenfahrstühle, schon jetzt in Parlamenten überrepräsentiert. Wer sogar 50 / 50 will (oder gar Frauenüberschuss), der will, dass eine Minderheit der Parteimitglieder eine mehr als doppelt so hohe Chance auf Politkarriere hat, wie die Mehrheit. Und das nur aufgrund des Geschlechts. Was für ein widerlicher Sexismusolm muss man sein, um überhaupt nur eine Sekunde solche Ungerechtigkeit zu überdenken? Was man sein muss, um dies dann trotz alledem sogar noch vehement zu fördern, das zu benennen verbietet mir meine Kinderstube.

          • Aber Billy, sie gibt die beiden Ultimativlösungen doch schon vor.
            Zunächst gefälligst „einfach machen“. Die Männer natürlich, was ist egal, hauptsache sie verschwinden aus jeglicher öffentlicher Versammlung und schieben irgendwie irgendwelche Frauen dahin.
            Und das schnell, denn direkt dann wird ihnen sowieso jegliches lukrative öffentliche Amt automatisch verboten.

            Ja, so könnte das gehen, femitheoretisch betrachtet ….
            Das Problem mit der Praxis und den echten Frauen …. nu ja, sie arbeiten noch dran …

          • „Wer sogar 50 / 50 will (oder gar Frauenüberschuss), der will, dass eine Minderheit der Parteimitglieder eine mehr als doppelt so hohe Chance auf Politkarriere hat, wie die Mehrheit. Und das nur aufgrund des Geschlechts. “

            Exakt !

            Im Namen der „gleichberechtigten Teilhabe“ wird Ergebnisgleichheit mit
            (Art 3(2) S.2 GG) begründet:

            Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

            Tatsächlich kann bei dieser Auslegung unter „Beseitigung bestehender Nachteile“ nur der Nachteil, gemeinsam mit Männern um ein politisches Amt zu konkurrieren, gemeint sein.

          • Erschreckenderweise gibt es im Zuge der Paritäts-Diskussion sogar einen Vorschlag, nach dem die Parteien in sogenannten Tandems jeweils einen Mann und eine Frau aufstellen sollen mit dem Ziel, dass der/die WählerIn sich immer nur für einen von den beiden entscheiden können sollte.

            Ich könnt mir nun kaum eine Regelung ausmalen, die noch abschreckender wirkte, noch deutlicher die bestehenden Nachteile für politische Partizipation (von Frauen) verschärfte.

            Als Wähler wünsche ich mir doch bloß, – unabhängig voneinander – den „besten“ (d.h. zur Verfügung stehenden) Mann sowie die entsprechend „beste“ Frau meiner Region in den Bundestag entsenden zu dürfen (und dann auch noch mein Kreuz bei einer Partei zu machen). Es kann mir keiner erzählen wollen, dass – wenn man die Wahlkreise halbierte (bzw. bezogen auf die Einwohnerzahlen inkl. Minderjährige aufs Doppelte vergrößerte) – es dann nicht auch automatisch zu einem MEHR an fruchtbarem Wettbewerb käme.

            Irgendwo bin ich innerlich überhaupt nicht mehr bereit, die grundsätzliche Legitimität eines Parlaments anzuerkennen, das weniger als 50 % Frauenanteil aufweist. Und ich denke, das kann mann sogar nachempfinden, wenn mann sich kurz mal vorstellte, unsere Repräsentativorgane bestünden aus weniger als 1/3 Männer, Tendenz fallend!

            Bzw. um genau zu sein, wurde der mühsam über die letzten 2 Jahrzehnte erreichte Fortschritt mit der letzten Wahlrechtsreform gleich wieder komplett null und nichtig gemacht, was wir jetzt haben ist stattdessen ist ein unnötig-aufgeblasenes Parlament… „da ist was schiefgelaufen“, hieß es hinterher verdutzt… in der Tat! Und wir müssen wirklich aufpassen wie die Luchse, um verhindern zu können, dass dieser Negativ-Trend weitergeht (s.o.).

          • Im Namen der „gleichberechtigten Teilhabe“ wird Ergebnisgleichheit mit
            (Art 3(2) S.2 GG) begründet:

            Was natürlich völliger Blödsinn ist. Denn Ergebnisgleichheit = Gleichstellung ist eben nicht der Auftrag, der sich aus Art. 3 GG ergibt.
            Der Art. 3 GG begründet die Chancengleichheit = Gleichberechtigung.

            Für Feministinnen ist dieser kleine Unterschied aber offensichtlich zu hoch.

          • Was folgt denn eigentlich aus:

            „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

            für diejenigen, die meinen, Frauen würden _jetzt_ stark bevorzugt bzw. wären „sogar überrepräsentiert“?

            Wie konkret würdet Ihr diese angeblich nicht bestehende „Chancengleichheit“ für Euer Geschlecht da denn „wiederherstellen“ wollen?

          • „Irgendwo bin ich innerlich überhaupt nicht mehr bereit, die grundsätzliche Legitimität eines Parlaments anzuerkennen, das weniger als 50 % Frauenanteil aufweist.

            Weißt Du, wenn ich das lese und wenn ich davon ausgehe, dass das allgemeines Politikverständnis von Frauen ist, dann plädiere ich dafür, Frauen das passive Wahlrecht komplett zu entziehen.
            Dann gehen die augenscheinlich davon aus, dass Politik entlang der Geschlechtergrenzen gemacht wird, dass also 50% Frauen sich auf die Durchsetzung von Fraueninteressen konzentrieren.
            Dann ist unsere Republik in spätestens zwei Wahlperioden am Arsch.

            „Und ich denke, das kann mann sogar nachempfinden, wenn mann sich kurz mal vorstellte, unsere Repräsentativorgane bestünden aus weniger als 1/3 Männer, Tendenz fallend!“

            Du wirst es nicht glauben, aber das würde wahrscheinlich 95% der Männer am Arsch vorbeigehen. Wir sind nämlich an THEMEN interessiert, nicht an Zickenkrieg.
            Meinetwegen kann das Parlament zu 100% aus Frauen bestehen, solange sie ihren Job anständig machen. Aber genau an der Stelle habe ich inzwischen massive Bedenken.

          • „Aber genau an der Stelle habe ich inzwischen massive Bedenken.“

            Irgendwann kommt raus, dass Semikolon und all die anderen unglaublichen Feministinnen nur Sockenpuppen einer erzreaktionären Sekte sind, die das Frauenwahlrecht wieder abschaffen will.

            Wie diese Sekte aber all die Bilder von den Slutwalks und rosa Pussymützen gefaket haben, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

          • Semikolon ist das perfekte Beispiel für

            Women are human being.
            Men are human doing.

            Sie denkt: Ich habe eine Vagina, also habe ich Anspruch.
            Männer denken: Ich habe das und das erreicht, deswegen habe ich Anspruch.

          • Es ist garantiert, dass ich in meiner Eigenschaft als Einwohner des bevölkerungsreichsten Bundeslands „angemessen“ repräsentiert werde (durch eine unabhängig von der Wahlbeteiligung vorgegebene Anzahl Sitze für MdBs mit einem NRW-Wahlkreis – was ja leider nichtmal heißt, dass die jeweilige Person auch ihren Hauptwohnsitz dort hält), aber Gleiches solle nicht gelten für meine Eigenschaft als Frau?
            Und das trotz des zitierten GG-Auftrags?
            Das ist absurd und auf Dauer wirklich unhaltbar für jeden Demokraten.

          • @semi: unhaltbar ist dein demokratieverständnis. Gut dass du keine politische Tätigkeit ausübst.

    • „Wir haben immer verzweifelt nach weiblichen Kandidaten gesucht“

      Da stellt sich mir immer die Frage: Warum? Lust auf weibliche Gesellschaft? Schlechtes Gewissen? Druck von oben?

  2. „dass es im wesentlichen am geringen Frauenanteil in den Parteien liegt, dass Frauen seltener in den Parteien vertreten sind“

    Danke, Captain Obvious!

  3. Wenn frau keine Kinder oder Kinder über 10 Jahren, sowie einen Teilzeitjob von 25 Stunden die Woche hat, dann ist es wirklich wirklich nicht zu schaffen, noch 20 Stunden in die Partei zu investieren.
    Da hat es ein Mann mit einer 45 Stunden Arbeitswoche viel einfacher, das muss man doch einsehen.

    Listen and believe.

    • Das muß man so sehen: Der Mann hat eh eine einfache Pendelstrecke von mehr als einer Dreiviertelstunde zusätzlich und da kommt er ja zufällig am Parteibüro vorbei …
      Jetzt verstanden, hmm?

    • Ich würde mich auf die zugrunde liegende Prämisse, die diese Argumentation aufweist, gar nicht erst einlassen: Kinder. Das ist die i.d.R. freie Entscheidung der Frauen (Ausnahme: Schwangerschaft durch Vergewaltigung), ob sie welche bekommen wollen oder nicht – und stattdessen vielleicht in die Politik gehen.

      Bevor nicht das Recht der Männer, die Möglichkeit zu haben, Kinder auszutragen und männliche Mütter zu sein (und die Sozialleistungen abzugreifen) verwirklicht ist, um die Gleichberechtigung herzustellen, darf erst mal gar nichts mehr auf dem Gebiet für Frauen gehen! 😉

  4. Frauen arbeiten ja überdurchschnittlich halbtags oder gar nicht. Ebenso arbeiten Frauen tendenziell eher am Wohnort und pendeln keine großen Strecken. Sie haben daher oftmals einen direkteren Bezug zum Wohnort. Was ja für kommunalpolitisches Engagement ideal ist.

    Sie sind also zeitlich flexibler als Männer. Auch wenn sie wegen Kinderbetreuung zurücksteckt, braucht ein Kind, besonders wenns älter ist, keine durchgehende pausenlose Betreuung.
    Das ewige „Argument“ der angeblichen Doppelbelastung ist einfach nicht stichhaltig.
    Ebenso erklärt dieser Zeit/Aufwandsansatz nicht, warum so wenige Frauen nicht wenigstens passive Parteimitglieder sind. Dazu braucht es keine Ochsentour.

    Es ist einfach eine durchgehende Erfahrung, daß Frauen sich im Schnitt weniger für politische Fragen interessieren, weniger Wissen vorhanden ist und das Engagement seltener vorkommt.

    Wie sehr freue ich mich doch, wenn ich mal mit nem Mädel angeregt diskutieren kann!
    Kommt leider nicht so häufig vor.

    Ob dieser Effekt nun kulturell oder biologisch bestimmt ist, ist für mich erstmal zweitrangig.
    Aber dieser ewige Verweis auf angeblich hinderliche Strukturen sind einfach eine Exkulpation. „Sie will ja, aber man läßt sie nicht!“.
    Diese verkehrt Ursache und Wirkung in sich.

    • Kommunalpolitik ist eine eher undankbare Sache. Man muss eine Menge Zeit aufwenden für Sitzungen und Treffen, für die man im besten Falle nur eine kleine Aufwandsentschädigung bekommt. In den großen Parteien ist aber immer noch so, dass man an die hohen Posten nur über die „Ochsentur“ herankommt, was wohl,auch Sinn macht.

      Bei den kleinen Parteien ist es einfacher, da sitzen teilweise Leute im Bundestag, die kaum zwei Jahre Parteimitglied sind.

      Und noch einfacher ist es natürlich über ein Ticket bzw. eine Quote.

  5. Das erklärt warum so viele Geisteswissenschaflter in der Politik sind. Die haben natürlich, dank wenig Zeitaufwand im Studium, viel mehr Zeit als andere zur Verfügung.

      • Die Aussage, dass Lehrer mehr Zeit als andere Berufsgruppen für parteipolitische Arbeit zur Verfügung haben, ist aber ziemlich gewagt, wenn man die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 46 Zeitstunden eines Lehrers mit vollem Debutat betrachtet…

        • @prfa

          Das ist ja die Frage wie gewissenhaft man Unterricht vorbereitet. wenn man nach den ersten Jahren seine Unterlagen für das immergleiche Material zusammen hat, dann fällt eben einiges weg. Zumal man eine recht freie Zeiteinteilung innerhalb der Woche nachmittags hat

        • „Die Aussage, dass Lehrer mehr Zeit als andere Berufsgruppen für parteipolitische Arbeit zur Verfügung haben, ist aber ziemlich gewagt, …“

          Ich war in den 90er Jahren auf kommunaler Ebene bei den Grünen aktiv und in der Fraktion.
          Dass Lehrer – bezogen auf den Bevölkerungsanteil – deutlich überrepräsentiert sind, kann ich bestätigen.
          Wir z.B. waren mit zwei Ratsmitgliedern vertreten, beides Lehrer.

          Ob das für Beamte allgemein gilt, kann ich nicht beurteilen, auffällig war aber ein ebenfalls hoher Anteil von Freiberuflern und Rechtsanwälten.

          Der Frauenanteil – ich beschrieb es bereits an anderer Stelle – lag etwa bei einem guten Drittel. Aber immer wenn es um die Verteilung von Listenplätzen ging, drängelten sich alle Frauen auf den hinteren Rängen, so weit wie möglich von einem aussichtsreichen Platz entfernt.
          Da aber laut Parteisatzung der erste Listenplatz immer mit einer Frau zu besetzen war, gab es jedesmal zermürbende Diskussionen mit einzelnen Frauen und viele Zugeständnisse, was ihre Repräsentationsaufgaben in der Legislaturperiode anbelangte.

          Übrigens: soweit ich mich entsinne, war keine der Frauen durch Kinder an ihrer Amtsausübung gehindert. Entweder hatten sie keine, oder sie waren schon groß genug, auch ein paar Stunden allein zu überleben.
          2. Übrigens: viele der Frauen, die auf keinen Fall in der Politik eine Rolle übernehmen wollten, waren durchaus in diversen Stadtteilinitiativen – auch leitend – aktiv, brachten sich in Schulangelegenheiten ein und waren bei Aktionen für den Umwelt- und Naturschutz fleißig.

          Ich bin immer noch überzeugt, dass Frauen sich überwiegend in Themen einbringen, wo sie eine eigene Betroffenheit spüren, bzw. wo sie eine schnelle persönliche Befriedigung draus ziehen.
          Politik ist – egal, wie lobenswert engagiert – fast immer sehr abstrakt und man muss viel Geduld und Kompromissbereitschaft mitbringen, wenn man dort nicht frustriert untergehen will.

        • „Dass Lehrer – bezogen auf den Bevölkerungsanteil – deutlich überrepräsentiert sind, kann ich bestätigen.“

          Was für Lehrer?
          MINT?
          Das sind klassischerweise genau die, die am meisten von dem von Christian genannten Effekt „wenn man nach den ersten Jahren seine Unterlagen für das immergleiche Material zusammen hat, dann fällt eben einiges weg“ profitieren.

          Oder sind es nicht eher Geisteswissenschaften/Sprachen Lehrer?
          Da ist der größte Arbeitsanteil beim korrigieren und Bewerten schriftlicher Arbieten.
          In den Naturwissenschaften inkl. Mathe lässt sich das schön schematisieren und eine Klassenarbeit ist in ner halben Stunde / Stunde korrigiert.

          Bei freitext ist das erheblich langwieriger, da gehen auch mal mehrere Nachmittage für eine einzige Arbeit drauf.

          Sollten es also tatsächlich eher die nicht-MINTler sein, spricht das eher nicht für die These mit der vielen Freizeit, sondern genau dafür, dass in einem solchen Beruf mit der entsprechenden Ausrichtung auch ein größeres Interesse an politischen Fragen vorliegt.

          • „Was für Lehrer?“

            Sie war Grundschullehrerin, er Gymnasiallehrer, irgendwas mit Sprachen.
            Also eher nicht MINT.
            Den Rest weiß ich nicht mehr.

  6. Ab wann haben denn Frauen im Schnitt kleine Kinder? Ab 29?
    Da ist vorher viel Zeit für Parteiarbeit drin. Wann haben denn die prominenten Polit-Frauen (Nahles, KGE, Baerbock, usw.) angefangen? Wann haben sie Kinder bekommen?

    • Ich habe mal mein Abrechnungsprogramm befragt, das erfasst ja das mütterliche Alter mit, da ist ein ordentlicher Schwung an Daten der letzten 10 Jahre drin, der erste Peak liegt bei 28 Jahren, der zweite bei 31 Jahren (sind dann wohl die Geschwisterkinder), bei 34 gibt es auch nochmal eine kleine Spitze.
      Meine Jüngste war 15, die älteste 47.
      Das Programm schlüsselt aber nicht nach Erstgeburt auf.
      Über die Aussagekraft lässt sich also streiten, meine Region hier ist sehr kinderreich und insgesamt stark verjüngt.

  7. „Die Frage dürfte in der Tat sein, ob sie das wollen.“

    Meine Beobachtungen haben mir klar gemacht, dass Frauen tendenziell zum Realismus neigen und Dinge nicht um ihrer selbst willen machen. Dass sie dabei be- oder verhindert werden ist sicher nicht der Fall.

    Ich bin mir sicher, dass kann jeder so erfahren und einsehen, wenn er nur offen für Beobachtungen ist. Die meisten Menschen – proportional zum Bildungsgrad (!) – sind dazu eher unfähig, sie sehen nur, was sie zu wissen glauben. Und deshalb kommt dieser Eiertanz um den sexistischen Zeitgeist: die Frauen *müssen* doch! Nein, sie müssen gar nichts, alles freiwillig.

  8. Also das Teilzeitgeschlecht hat die wenigste Zeit um am allerschlimmsten werden ermutlich die BBerufshausfrauen ausgegrenzt.

    Hamburg &
    Demokratie

    Klar ….

    Da hätte man’s Lesen schon einstellen müssen.

  9. Zu gern nur wüsst ich, was die erfolgreichen Kandidaten überhaupt so Alles unter „Zeit für Politik“ subsummieren. Gibt es Daten dazu?

    • Naja, man muss auf Parteiveranstaltungen, Vereinsveranstaltungen, Kommunale Veranstaltungen. Dazu Wahlkampf, Sitzungen, Schulungen.

      Das ist schon ein ganz eigener Lifestyle. Und es fällt natürlich leichter, wenn man sowieso im Ort ist oder dort zwangsläufig von Amts wegen, z. B. als Beamter.

      In meinem Ort gibt es einige aktive Frauen in der Politik, und die sind auf jeder Veranstaltung. Volksfeste, Sommerfest, Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr… Egal was ist, die sind dabei, immer gut angezogen, immer freundlich, immer einen Schwatz mit jedem, alle beim Namen kennen (und die Kinder auch).

      • „Naja, man muss auf Parteiveranstaltungen, Vereinsveranstaltungen, Kommunale Veranstaltungen. Dazu Wahlkampf, Sitzungen, Schulungen.“

        Mit weitem Abstand am meisten Zeit frisst das Aktenstudium vor der nächsten Sitzung.
        Da hat man zu jedem Thema schnell 50 bis 100 bedruckte Seiten, die studiert, analysiert und kommentiert werden müssen. Und um richtig Politik zu machen, muss man auf gegnerische Gesetzesanträge eigene Vorschläge entwickeln, mit den eigenen Parteikollegen diskutieren und dann an den Sitzungstagen die Möglichkeiten von Kompromissen mit anderen Parteien im Foyer diskutieren.
        Das, was wir als Politik in den Medien sehen, ist oft nur inszenierter Theaterdonner. Die echte Arbeit findet in kleinen Kreisen außerhalb des Plenums statt.

        Politik ist ein Knochenjob, bei dem man stets bereit sein muss, auch mit den letzten Stinkstiefeln der gegnerischen Parteien konstruktiv zu diskutieren.
        Ich konnte das nicht, deshalb hab ich mich dann wieder aus dem – äußerst spannenden und abwechslungsreichen – Metier zurückgezogen.

  10. Könnten ja mal, statt tumber Studien, ihre Leserkommentare von vor 5, 10, 15 Jahren durchgehen.
    Da wär’s auch zu lesen gewesen.

  11. Dabei darf man allerdings eines nicht vergessen, sonst ist’s ganz schnell aus mit der Karriere:

    „Der Parlamentarismus, das heißt die öffentliche Erlaubnis, zwischen fünf politischen Grundmeinungen wählen zu dürfen, schmeichelt sich bei jenen Vielen ein, welche gerne selbständig und individuell scheinen und für ihre Meinungen kämpfen möchten. Zuletzt aber ist es gleichgültig, ob der Herde eine Meinung befohlen oder fünf Meinungen gestattet sind. – Wer von den fünf öffentlichen Meinungen abweicht und bei Seite tritt, hat immer die ganze Herde gegen sich.“ — FRIEDRICH NIETZSCHE

    😉

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