Selbermach Samstag 232 (23.03.2019)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, der ist dazu herzlich eingeladen

Ich spiele meinem Partner meine Gefühle nur vor – was soll ich tun?

Bento hat einen Artikel zu vorgespielten Gefühlen:

Die Ausgangslage:

Ich hatte viele Beziehungen, aber nur eine, bei der ich meinen Partner sehr geliebt habe. Die Beziehungen, die danach kamen, fühlten sich an, als würde ich lügen, was die Gefühle betrifft.

Womit wir beim Thema wären: Ich kann damit nicht aufhören. Ich mache es mittlerweile, ohne zu überlegen. Ich gaukele meinen Partnern etwas vor, sage ihnen, dass ich sie liebe. Ich habe zur Zeit einen Freund, von dem ich mich nicht trennen kann, weil er mich so sehr liebt. Ich würde ihm wahnsinnig weh tun. Aber ich liebe ihn nicht, ich habe es nie getan. Es fühlt sich an wie ein Zwang, ihm etwas vorspielen zu müssen. Was soll ich tun?

Der Rat der Psychologin:

es hört sich an, als würdest du in einer Scheinwelt leben. In der hast du dich zwar gut eingerichtet und spielst deine Rolle perfekt, aber leider merkst du immer mehr, dass es sich nicht wirklich gut anfühlt. Du siehst keinen Ausweg. Notorisches Lügen beginnt meist harmlos und ohne böse Absicht. Vielleicht hast du dir nach der Trennung von deiner großen Liebe einfach jemanden gewünscht, der dir Nähe und Geborgenheit gibt? Womöglich in der Hoffnung auch selbst wieder lieben zu können?

Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso du nie wieder Gefühle entwickeln konntest. War bisher keiner passend? Oder hast du die Trennung von deinem damaligen Partner nicht richtig verarbeitet? Und wieso hast du dich trotz fehlender Gefühle wieder auf Beziehungen eingelassen? Was gibt dir die Beziehung zu deinem Freund?

Wie du merkst, stellen sich mir viele Fragen und ich weiß natürlich nicht, inwieweit du selbst dir diese Fragen beantworten kannst.

Ich denke, du solltest dir zunächst darüber bewusst werden, was deine Motive für dein bisheriges Verhalten sind. Dann kannst du den Teil in dir, der Zweifel an deinem Verhalten hat, mehr zu Wort kommen lassen. Ganz offensichtlich fühlst du dich nicht mehr wohl in der Situation. Das verwundert nicht. Schließlich lebst du eine große Lüge, was zu einer ständigen inneren Anspannung führt.

Jetzt scheint es an der Zeit zu sein, dich selbst zu konfrontieren und dir die Konsequenzen deines Verhaltens klar zu machen. Du sagst, du kannst dich nicht trennen, weil du deinem Freund weh tun würdest. Aber mal ehrlich: Wäre es dir lieber, Tag für Tag von deinem Partner belogen zu werden und in einer Beziehung zu stecken, in der nur du liebst? Ja, es ist schwer, jemandem weh zu tun, aber die Alternative ist noch viel grausamer, weil du ihm die Chance nimmst, wirklich geliebt zu werden. Und auch du kannst natürlich in einer solchen Beziehung nicht glücklich sein.

Das scheint mir auch der offensichtliche Rat zu sein:

  • es ist unfair gegenüber dem anderen
  • es ist etwas, für das es Gründe in dir gibt, die du aufklären solltest
  • Versuche das herauszufinden, für dich selbst aufzuarbeiten und dann die Konsequenzen zu ziehen

Ein alter Spruch ist ja, dass immer der die Macht in einer Beziehung hat, dem sie weniger bedeutet. 

Das kann eine sehr dankbare Position sein, in der man sehr viel für sich herausholen kann, von dem anderen Vergöttert wird und vielleicht gerade als Frau mit einem Mann, der einem das Leben finanziert, auch ein sehr bequemes Leben führt. Natürlich wird es das auch andersrum geben: Ein Mann der eine Frau hinhält, es nie wirklich ernst werden lässt, so zusagen ihre „besten Jahre“ vergeudet, weil sie zB eine einfache Quelle für Sex ist und den Haushalt etc führt.

Gerade wenn der andere dann tief fällt, weil er vielleicht beim nächsten Partner doch nicht mehr so gut abschneidet, dieser zB für ihn anziehender ist, aber nicht den Lebensstandard bietet oder ihm eben nicht jeden Wunsch von den Augen abliest, kann es dann schwer fallen das aufzugeben. Und auch der Ehepartner kann sich durchaus bewußt sein, dass er mehr liebt und der andere weniger. Aber trotzdem meinen einen guten Schnitt zu machen.

Insofern kann eine gewisse Zweckehe auch für beide erst einmal als eine gute Lösung erscheinen. Natürlich ist sie schlechter als eine beiderseitige glückliche gleichwertige Beziehung. Aber bekommt man die auch? Viele werden aus Bequemlichkeit auf der einen und Angst nicht vergleichsbares zu finden auf der anderen Seite dann vielleicht schlicht in der disfunktionalen oder jedenfalls gestörten Beziehung bleiben.

Vielleicht auch, weil man kritisch gegenüber sich selbst sein muss, um sich die Disfunktionalität und seine eigenen Ängste einzugestehen. Wer das nicht aushält und eh ausbrechen wird, der sollte in der Tat fair bleiben.

Eine andere Möglichkeit ist natürlich den anderen zu jemanden zu machen, den man lieben kann. Bzw als „schwächerer Teil“ in einer Beziehung sich selbst zu verbessern. Ob eine solche Aufwertung aber bei der Basis die Sache wert ist wäre auch wieder eine Frage, die man sich stellen sollte.

 

 

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