Die Malisa Stiftung hat eine Diskriminierung der Frauen auf Youtube (!) entdeckt:
Es gibt keine faireren Plattformen in Bezug auf Geschlechter als Youtube und Co. Die Bedingungen sind für alle absolut gleich, niemand kann einen hereinreden, weil man immer seinen eigenen Content herstellen und hochladen kann und jeder wirbt gleich um Zuschauer und Sponsoren. Man braucht nicht viel mehr als eine Videokamera, es reicht eigentlich ein Smartphone. Theoretisch kann man das notwendige Equipment für wenig Geld zusammenbekommen.
Wenn dennoch Männer dort erfolgreicher sind, dann könnte das nicht etwa ein Zeichen für Benachteiligung sein, sondern ein deutliches Zeichen dafür, dass Gender Pay Gap etc nicht auf Benachteiligung beruhen-
Was eben dafür spricht, dass diese Stereotypen nicht so veraltet sind, wie es die Studie gerne hätte. Frauen versuchen eben häufig eine weibliche Klientel anzusprechen, indem sie klassische Frauenthemen bedienen. Das machen im übrigen Frauenzeitschriften genau so.
Auch ein Wunder: Schöne Leute sind interessanter, wer hätte es gedacht. Das ist eben das Problem in einem Bereich, in dem das Programm nicht vorgeschrieben ist: Die Leute schauen sich an, was ihnen gefällt und diejenigen werden groß, die das bedienen. Es gibt eben zu jedem Thema eine Vielzahl von Anbietern und wenn die erfolgreicher sind, die die Klischees bedienen, dann sagt das etwas darüber aus, was die Leute wollen.
Dieses verdammte Publikum, dass sich einfach nicht umerziehen lassen will! Was fällt ihm ein die Themen auf die Art zu sehen, wie sie es wollen und nicht auf eine Weise, wie sie sein sollten?
Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass eine Youtuberin, die sagen wir mal dicker geworden ist, böse Kommentare bekommt, weil eben gerade intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen in der Hinsicht natürlich brutal sein kann.
Das ist eben nicht anders als in den sonstigen Medien auch. Wir wollen nicht unbedingt an Unzulänglichkeiten erinnert werden, sondern eine passende andere Welt vorgeführt bekommen. Das vieles genau geskriptet ist soll man eben nicht bemerken, es soll noch einigermaßen natürlich klingen. Aber das ist ja auch bei sonstigen Shows nicht anders.
Oder mit den Frauen. Denn welche Strukturen sollen letztendlich in einem solchen Medium schuld sein, wenn man vollkommen frei in der Ausübung ist?
Dieses Denken, dass jedes abweichende Ergebnis an hindernden Strukturen liegen muss, dass ist in der Hinsicht schon wirklich erstaunlich. Vielleicht liegt es Männer einfach mehr zu Sachthemen Inhalte zu produzieren als Frauen. Vielleicht verfolgen sie solche Punkte schlicht ausdauernder und sie nehmen sich die diesbezügliche Zeit, um passenden Content zu erstellen.
Nur ist eben die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dem Feminismus die Antworten darauf nicht gefallen.
Das ist eben eines der Probleme bei Youtube: Der User bestimmt den Content, der erfolgreich ist. Das ist auch einer der Gründe, warum reguläres Fernsehen bei den unteren Altersgruppen immer weniger Bedeutung hat. Sie wollen das sehen, was sie interessiert zu den Zeiten, an denen sie es schauen können. Man kann dort keine Vielfalt sichtbar machen, es sei denn der Zuschauer will sie sehen.
Gefällt mir:
Like Wird geladen …