Fünf mal werden wir noch wach…
Tag: 19. Dezember 2018
Gender Gap Report: Gleichberechtigung in Deutschland stagniert
Der Spiegel berichtet:
Das WEF untersuchte für den Bericht in 149 Staaten, wie gut die Gleichberechtigung in vier Bereichen vollzogen wurde. Als Vergleichswert wird berechnet, wie stark die Gerechtigkeitslücke zwischen Männern und Frauen bereits geschlossen ist.
- Wirtschaft: Faktoren sind beispielsweise die Gehälter von Frauen und ihre Chancen auf Führungspositionen. Hier bescheinigt der Bericht, die Geschlechterlücke in Deutschland sei zu 73 Prozent geschlossen – Platz 36 im Ranking.
- Beim Zugang zu Bildung sieht es besser aus: Hier attestieren die Autoren der Bundesrepublik, die Gerechtigkeitslücke zu fast 98 Prozent geschlossen zu haben. Zahlreiche andere Staaten kommen hier allerdings auf noch bessere Werte, so dass Deutschland in diesem Feld nur auf Platz 97 des Rankings landet.
- Bei den politischen Mitwirkungsmöglichkeiten kommt Deutschland mit einem Wert von knapp 42 Prozent im weltweiten Vergleich immerhin auf Platz 12.
- Im Feld Gesundheit wird etwa die Lebenserwartung gewertet. Die Lücke sei zu 97 Prozent geschlossen, schreiben die Autoren – trotzdem reicht es international nur zu Platz 85.
Insgesamt stagniere die Gleichberechtigung, in einigen Bereichen wachse die Kluft sogar wieder, warnt das WEF. So habe das Gefälle zwischen Männern und Frauen in den Bereichen Gesundheit und Bildung zugenommen. Lediglich bei der wirtschaftlichen Chancengleichheit sei die Kluft verringert worden, allerdings sei der Frauenanteil an der weltweiten Erwerbsbevölkerung zurückgegangen.
Im Vorjahr hatten die Autoren erstmals seit Veröffentlichung der Studie 2006 eine weltweite Vergrößerung der Kluft zwischen Frauen und Männern festgestellt. Vor diesem Hintergrund sei die – wenn auch marginale – Verbesserung in diesem Jahr begrüßenswert. Weltweit ist die Geschlechterkluft demnach zu 68 Prozent geschlossen.
Der Global Gender Gap report ist immer wieder erstaunlich, weil er die Ungleichheit auf eine Art und Weise misst, die augenscheinlich ungerecht ist. Aus der Analyse eines früheren Berichts:
Here’s how they do it. The Report uses four categories to determine the relative gender „equality“ score for particular countries or regions – economic participation and opportunity, educational attainment, political empowerment, and health and survival. Each of those categories is then broken down into subcategories and each subcategory is weighted. For example, the education category has subcategories for percentage of males and females in primary school, secondary school and tertiary school, and literacy among males and females.
Each category is scored on a 0 – 1 basis with ‚0‘ signifying total inequality and ‚1‘ signifying complete equality of the sexes in that category. Categories are then combined to give an overall score for each country. The closer to 1 then, the better, at least according to the authors.
But there’s a slight problem with that (actually there are several). Any score under 1 signifies not simply gender inequality, but specifically anti-female inequality. So obviously, any score over 1 signifies anti-male inequality, right? Wrong. There are no scores over 1. You see, according to the Global Gender Gap Report, any time a nation favors men, it’s called gender inequality, which is bad, and any time a nation favors women it’s called „equality“ which „from a values and social justice perspective… is long overdue.“
In short, anti-male inequality is specifically defined as equality. In the world in which the authors live, there’s anti-female inequality, equality and nothing else. That’s why I used the word ‚Orwellian.
Here’s an example. Turn to page 184 which is where the figures for the United States are to be found. Under „Educational Attainment,“ we see the four subcategories I mentioned previously. Men and women are equal in the literacy subcategory, but in each of the other three – primary, secondary and tertiary education – there is a higher percentage of girls and women than boys and men. So clearly, according to the criteria laid down by the Report, girls and women do better than boys and men in education in the United States. Ergo, the country’s score in this category is 1 which signifies „equality.“ Inequality equals equality. See how it works?
Bei wesentlich mehr studierenden Frauen darf man davon ausgehen, dass die oben angegebenen Zahlen auf ähnliche Weise zusammen kommen.
Und wenn man das hier liest:
- Im Feld Gesundheit wird etwa die Lebenserwartung gewertet. Die Lücke sei zu 97 Prozent geschlossen, schreiben die Autoren – trotzdem reicht es international nur zu Platz 85
Wir wissen, dass die Lücke nicht geschlossen ist. Männer sterben wesentlich früher.
Hier die Werte für Deutschland:
Auch hier wieder bei der Lebenserwartung eine Übererfüllung, 1.040 Punkte, weil Männer drei Jahre früher sterben
Interessante Punkte: