Kürzlich wurde hier die These aufgestellt, dass lediglich der Mensch homophob sein kann, um so zu belegen, dass es eine kulturelle Sache ist.
Wäre Homophobie evolutionär oder sonstwie biologisch erklärbar, müsste es sie auch bei Tieren geben. Aber der Mensch ist das einzige Tier, das Homophobie zeigt. Sie kann daher nur kulturell bedingt sein.
Sicherlich ist ein großer kultureller Anteil dabei, wie man auf Homosexualität reagiert, das ist aus meiner Sicht aber unabhängig davon, dass sie dennoch einen gewissen biologischen Anteil haben kann.
Aber ich finde dennoch die These, dass nur Menschen Homophobie kennen interessant, weil sie einen zu der Frage bringt: Wie würden denn Tiere überhaupt Homophobie deutlich machen?
Ich hatte entsprechend kommentiert:
Wie verhalten sich denn Tiere üblicherweise gegen homosexuellen Tieren?
Wie reagiert ein Hetero-Schimpanse darauf, dass ein Homosexueller männlicher Schimpanse mit ihm Sex haben will?
Wie reagieren Hetero-Schimpansen darauf, dass ein männlicher Schimpanse eher weiblich verhält? Ich vermute mal, er wird da schnell ganz unten in der Hierarchie stehen
Ich vermute ein Hetero-Gorilla würde bei einen Homo-Gorilla auch nicht sagen: „Oh du bist ja Homosexuell, da willst du mir ja gar nicht meinen Harem wegnehmen, dann verkloppe ich dich ausnahmsweise mal nicht, wie sonst alle Männchen“
Jetzt wäre Homophobie sicherlich nicht nur die Reaktion auf den Versuch Sex zu haben, aber ich vermute mal, dass ein entsprechender Schimpanse auch eher niedriger in der Hierarchie stehen könnte, weil er sich in seinen versuchen, sich zu paaren, mit zu vielen anderen Affen anlegt. Vielleicht käme es auch dort auf die „Kultur“ an.
Ich finde es daher gar nicht so einfach festzustellen, dass es Homophobie nur beim Menschen gibt.
Es ist aber eine dieser Aussagen, die nach einem tollen Argument klingen, die aber tatsächlich eher nicht sehr gut abgesichert sind und leicht zu hinterfragen sind.
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