In einer Studie zum Gender Pay Gap war auch enthalten, dass Männer in Teilzeit schlechter verdienen als Frauen in Teilzeit:
Zunächst einmal zeigt sich, dass der unerklärte Teil von der Konstante dominiert wird. Mit 68,1 log-Punkten ist die Konstante größer als die bereinigte Lücke insgesamt mit 23,3 log-Punkten. Das „Gegengewicht“ zur Konstante bilden eine Reihe von Faktoren, für die Frauen günstigere Bewertungen als Männer erhalten. Zugunsten von Frauen und damit mindernd auf die Einkommenslücke wirkt beispielsweise eine weniger nachteilige Bewertung von Teilzeit (im Vergleich zu Vollzeit) bei Frauen als bei Männern (- 3,9 log-Punkte).
Da ich das ganz gern in Diskussionen verwende, aber jedesmal wie blöd nach dem Artikel Suche mache ich mal einen eigenen Artikel dazu.
Was meint ihr woran es liegt? Wird es einfach eher von den Arbeitgebern abgestraft, weil es gegen die Erwartungen geht ist oder machen es eh nur Männer, die eher einen schlechteren Job haben?
Und diese Studie ist kein Mist? Was wird denn hier verglichen? Warum stellt man dann nicht nur noch Männer in Teilzeit ein?
„Und diese Studie ist kein Mist?“
Sehr berechtigte Fragen. Ich gehe davon aus, dass es auch hier Betrachtungen im Schnitt sind. Interessant wäre auch hier natürlich eine Aufschlüsselung und nähere Betrachtung
„Was wird denn hier verglichen?“
Ich vermute schlicht der Schnitt. Es ist aus meiner Sicht schlicht ein gutes Gegenargument, wenn sie anführen, dass Frauen in dem Bereich benachteiligt sind. Denn die meisten Leute, die schlicht über den Schnitt argumentieren verwundert das plötzlich, sie gehen davon aus, dass Frauen überall benachteiligt sind. Man kann dann Ostdeutschland nachfolgen lassen, wo Männer auch teilweise weniger verdienen.
„Warum stellt man dann nicht nur noch Männer in Teilzeit ein?““
Vermutlich weil sie in Jobs arbeiten, bei denen entweder Teilzeit insgesamt eher abgestraft wird oder weil Männer in Teilzeit insgesamt aufgrund anderer Faktoren Abschläge hinnehmen.
Aber auch deswegen finde ich es gerade interessant: Wenn der Diskussionspartner hier nach Gründen sucht, dann muss er auch bei Frauen Gründe zulassen, die neben der Diskriminierung liegen
„Wenn der Diskussionspartner hier nach Gründen sucht, dann muss er auch bei Frauen Gründe zulassen, die neben der Diskriminierung liegen.“
Ja, guter Punkt.
„Wenn der Diskussionspartner hier nach Gründen sucht, dann muss er auch bei Frauen Gründe zulassen, die neben der Diskriminierung liegen“
Nein, denn Männer haben „Agency“, sie sind individuell für ihr Schicksal verantwortlich, durch das was sie tun oder unterlassen.
Frauen sind nur passiv und mit ihnen wird gemacht, also ist die Gesellschaft Schuld, wenn es ihnen nicht gut geht.
(bei positiven Dingen einfach das Argument umkehren)
Ein Ergebnis das man auch als Erklärung für den unbereinigten Gender Pay Gap verwenden kann. Denn wenn Frauen offenbar die besseren Teilzeitangebote finden, dann ist für Familien, in denen beschlossen wurde dass einer der beiden Partner Vollzeit und der andere Teilzeit arbeiten wird ja klar, welche Rollenaufteilung am Ende gewählt wird.
Soweit ich mich erinnere, wurde die Angelegenheit bei Arne im Blog mal erklärt.
Wenn Frauen Teilzeit arbeiten, dann sind das verhältnismäßig gute Jobs. Ich kenne Laborleiterinnen, die nur halbtags arbeiten.
Wenn Männer aber Teilzeit arbeiten, dann sind das sehr schlechte Jobs, die auch sehr schlecht bezahlt werden.
Hinzukommt, daß in der Mehrzahl der Fälle Frauen, die Teilzeit arbeiten, genau so gut Vollzeit arbeiten könnten – wogegen jene Männer, die nur Teilzeitarbeit, überhaupt keine Vollzeit-Jobs kriegen. Sie müssen sich dann mit mehreren Teilzeitjobs gleichzeitig – wenn überhaupt – durchschlagen.
Diese Erklärung hat überhaupt nichts Skandalöses im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Der Punkt ist nur wieder der doppelte Standard: Wenn Männer schlechter verdienen als Frauen, wird von Feministen eine rationale Erklärung gebracht – wenn aus ganz analogen Gründen Frauen weniger verdienen als Männer, wird von denselben Feministen geschrien: Diskriminierung!
Analog wenn die weiblichen Models viel mehr Geld verdienen als die männlichen Models: Hier sagen die Feministen zu Recht: Ja, das liegt ja daran, daß man mit weiblichen Models viel mehr Umsatz generiert. Aber wenn die weiblichen Sportler weniger verdienen als die männlichen, heißt es plötzlich wieder: Diskriminierung!
„Soweit ich mich erinnere, wurde die Angelegenheit bei Arne im Blog mal erklärt.“
Die stelle hast du nicht evtl noch?
Vielleicht liegt es nur daran, dass Männer nur mehr verdienen weil sie viele Überstunden gratis leisten. Bei der Teilzeit käme dann zum Tragen, dass Frauen in Wirklichkeit mehr verdienen als Männer, sollte dieser Teil der Studie statistisch bereinigt sein.
Oder hat man auch hier wieder Kiwis mit Bananen verglichen? Eine echte Studie würde alles soweit bereinigen, dass solche Effekte klar hervorgehoben werden müssten.
Soweit ich das bisher erlebt habe bleibt in den Mainstreammedien immer nur der Gap von ?26%? hängen, was Schwachsinn ist. Diese Zahlen haben in einer echten Statistik nichts verloren. Das ist reine Lobbyarbeit für den intersektionalen weltweit arbeitenden Feminismus und für die Wahlplakate der Parteien. Die Wahrheit findet leider nur rechts Anklang. Trump lässt grüssen.
@Jochen:
„Wenn Männer aber Teilzeit arbeiten, dann sind das sehr schlechte Jobs, die auch sehr schlecht bezahlt werden.“
Noch dazu solche, die höheren, z.T. Vollzeit – Aufwand bedingen. Mein letzter z.B.: Offiziell 20-25 Stunden, immer an der gerade gültigen Steuer- u. Versicherungsgrenze, war aber i.d.R. über 40 Std. außer Haus und hatte hohes Verletzungsrisiko und extrem hohen Dreckanfall ( was mein Boss und ich dann „unter uns“ so gut wie möglich kompensiert haben ).
„Wenn Männer schlechter verdienen als Frauen…“
Lasst uns doch mal von diesem Nebelkerzen-Narrativ-Scheißhaus-Terminus wegkommen.
Es geht überhaupt nicht im geringsten um Einkommen o. gar Verdienst, sondern einzig und allein um den effektiven (Netto-?)Stundenlohn.
Also gerechnet von der Sekunde an, in der Mann das Haus verlässt, bis zu der wo er in Zivilkleidung wieder sauber im Haus ist.
Wenn schon Brutto. Der Netto-Lohn ist ein von Variablen abhängiger Lohn. Steuerklassen und so.. 😉
Ich gestehe, in der Brutto/Nettofrage bin ich mir überhaupt nicht sicher. Was an den üblichen Femimethoden liegt. Gibt es was zu jamern, wird es als relevanter Wert gesetzt, ansonsten bestritten oder totgeschwiegen. Was da z.Zt. dominiert weiß ich nicht.
Aus feministischer Sicht ist bretto und nutto (Danke V. Pispers… 😉 ) vermutlich egal. Als Bewertungsmaßstab kann aber nur der Bruttolohn gelten, da z.B. dank unterschiedlicher Steuerklassen die Abzüge ( was übrig bleibt = Nettolohn) ja ebenfalls unterschiedlich sein können.
Feministinnen wissen so etwas vermutlich nicht und es stört sie auch nicht, wenn sie es wissen. 😉
1a Vollkommen gesunde, qualifizierte Frauen, die auch Vollzeit arbeiten könnten, arbeiten nur Teilzeit, weil sie keinen Bock auf mehr Arbeit haben und es auch so reicht.
1b Vollkommen gesunde, qualifizierte Männer, die Vollzeit arbeiten können, arbeiten Vollzeit.
2a Kranke, vorgeschädigte oder gering qualifizierte Frauen arbeiten gar nicht, denn Hartz IV ist auch okay, andererseits haben sie eine Mumu und kommen so schon bei jemandem unter, der ihnen einen besseren Lebensstandard schenkt als sie sich selbst erarbeiten könnten.
2b Kranke, vorgeschädigte oder gering qualifizierte Männer arbeiten Teilzeit, weil sie nicht unter der Brücke schlafen wollen.
Teilzeit-Frau ist also was ganz anderes als Teilzeit-Mann.
2a + b habe nur geraten, 1a + b reicht völlig aus, um die Beobachtung zu erklären.
Gerade kam mir der Gedanke:
Vielleicht liegt es auch schlicht daran, dass Frauen eher im öffentlichen Dienst arbeiten und der weniger auf wirtschaftliche Belange schauen muss
Das dürfte sicherlich ein durchaus relevanter (mit-)Aspekt sein.
Gute Frage, ich, als teilzeitarbeitender Mann, verdiene mehr, als meine teilzeitarbeitende Frau. Wobei ich aber auch studiert habe. Ich würde vermuten, dass besonders klamme Männer eher zu Teilzeitarbeit bereit sind, vor allem, wenn die Frau mehr verdient, was ja durchaus vorkommt, etwa wenn sie im ÖD arbeitet und er irgendwas-mit-Medien macht.
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