Homosexueller Junge wird in der Klasse von den anderen Jungs gemobbt

Eine befreundete Leherin erzählt mir folgendes:

Ich habe dir doch neulich den Jungen gezeigt, aus meiner Klasse, der 5ten. Als wir Abends weg waren. Ich meinte, dass er eine Freundin aus der Klasse hat, dass ich aber immer davon ausgegangen ist, dass er schwul ist, weil er sich geradezu klischeehaft so verhalten hat.

Jetzt hat er sich geoutet. Er hat wohl mit dem Mädchen Schluss gemacht und jetzt einen Freund, den er über alles liebt und das hat er auch so in den sozialen Medien gepostet.

Ich habe das über die Mädchen erfahren, die haben mir erzählt, dass die Jungs ihn jetzt alle mobben und nicht mehr mit ihm spielen wollen. Die Mädchen finden ihn alle nach wie vor klasse, sogar die, mit der er Schluss gemacht hat. Aber sie finden das eben voll blöd für ihn.

Klar habe ich dann mit den Jungs gesprochen und ihnen gesagt, dass das so nicht geht und das es allein seine Sache ist, was er mag und das sie das akzeptieren sollten. Und ich habe ihnen noch etwas mit allem möglichen gedroht. Aber ich kann sie ja auch nicht zwingen mit ihm zu spielen.

Was sollte die Lehrerin nach eurer Auffassung machen?

87 Gedanken zu “Homosexueller Junge wird in der Klasse von den anderen Jungs gemobbt

  1. 5. Klasse? also 10/11 jahre alt? Das ist früh

    Ich denke sie sollte nicht drohen und auch nicht das vor der ganzen Klasse thematisieren. Das wäre denke ich kontraproduktiv.

    Ich denke, dass es Sinn macht im Unterricht Gruppenarbeiten zu machen, wo der Junge mit anderen Jungs und Mädchen in eine Gruppe kommt. Also z.B. 5er Gruppen oder so.
    So hat der Junge die Mädchen als Unterstützung und die Jungs sehen ihn im normalen Umfeld und gewöhnen sich langsam wieder daran etwas mit ihm zu machen.
    Ähnliches (wenn er sportlich ok ist) sollte auch im Sportunterricht mit dem Sportlehrer durchgeführt werden.

    • Ach ja und natürlich mit dem Jungen reden und mit ihm (und ggf. den Eltern) das vorgehen abstimmen.

      Er wird zwar vermutlich sagen, dass alles OK ist. Aber er soll mindestens wissen, dass und wo er im Zweifel sich Hilfe holen kann.

    • „Ich denke sie sollte nicht drohen“

      Gute Lehrer müssen auch manchmal drohen. Gerade bei Mobbing kann ein sehr beherztes Eingreifen richtig sein. Allerdings sagt sie, sie hätte „mit allem möglichen“ gedroht. Das klingt nicht sehr souverän.

  2. Ich wurde damals wegen meiner Brille gemobbt. Reden half nix, aber mein Vater hat mir Boxen beigebracht. Und das wirkte Wunder. Die Schwachen werden immer gemobbt, also sollte man stark sein. Ist zwar nicht mehr politisch korrekt, hilft aber….

    M

  3. Spielt das Schwulsein hier irgend eine Rolle? Mobbing ist Mobbing, meiner Meinung nach. Oder geht’s hier um Erziehung zur Vielfalt?

  4. dass die Jungs ihn jetzt alle mobben und nicht mehr mit ihm spielen wollen. Die Mädchen finden ihn alle nach wie vor klasse

    Irgendwie habe ich Zweifel, dass das so stimmt. Das ist etwas klischeemäßig: Jungs sind rückständig, Mädchen fortschrittlich. Wenn die Jungs wirklich was gegen ihn haben, sollte sich das auch anders äußern. Dass sie ihn bloß ignorieren, erscheint mir nicht glaubwürdig.

    Auf das ungewöhnlich junge Alter wurde schon hingewiesen.

    Ich würde die ganze Geschichte anzweifeln.

    • Das klingt sehr nach es kann nicht sein, weil es nicht sein darf. Ich sehe keinen Grund warum das nicht durchaus stimmen kann – auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass der Junge vor seinem Outing gerade der grösste Gruppenanführer war, wenn er jetzt von allen gemobbt wird.

      Unter Jungs(/Kindern) ist Schwäche zeigen oder Anders sein nun mal nicht gerade das, was beliebt macht. Klischeehaft ist es auch nicht, höchstens für Sie. Ich habe von einem Gerücht, dass Männer allgemein rückwärtsgewannt und Frauen vorpreschend seien noch kaum gehört (wenn man sich mal nicht gleich auf (relativ) radikale Feministinnen beschränkt)

      • Ich sage nicht, dass es nicht sein kann, ich sage, dass es so wie geschildert unrealistisch klingt. Zudem wird nur ein klischeehaftes Muster dargestellt ohne jeglichen konkreten Handlungen. Ja, ich meine mit „klischeehaft“ die Ideen („Narrative“) unserer Genderradikalinskis.

        Die zwei Liebschaften sprechen auch nicht unbedingt dafür, dass er weiblich oder schwächlich rüberkommt. Das ist erstmal nur deine Vermutung. Christian meinte, er sei der kleinste von allen. Aber das sagt noch nicht viel.

    • FS vielleicht ist es kein Mobbing und es liegt nicht primär an der Orientierung sondern an der Art.
      Vielleicht passt er dadurch auch nicht zu anderen Arten der Kommunikation und des Spielens.
      Er hat einfach mehr mit Mädchen zu tun.
      Falls er natürlich echt gemobbt wird, sofort eingreifen.

        • Sie hat es nur vom Hörensagen. Der erste Tip an die Lehrerin wäre doch, weiter nachzuforschen, sich alle Seiten anzuhören und sich durch Beobachten ein eigenes Bild zu machen.

        • Sie hat es nur von den Mädchen erfahren, weil die es unfair fanden.

          Interessante Logik. Wenn die Mädchen etwas unfair finden, braucht man die Jungen nicht mehr zu fragen? Wenn die Mädchen es fair gefunden hätten, hätte sie selbst gar nicht bemerkt, dass ein Junge gemobbt wird?

          • „Interessante Logik. Wenn die Mädchen etwas unfair finden, braucht man die Jungen nicht mehr zu fragen? Wenn die Mädchen es fair gefunden hätten, hätte sie selbst gar nicht bemerkt, dass ein Junge gemobbt wird?“

            Es ist eigentlich ganz einfach:
            Die Mädchen sprechen die Lehrerin an. Sie redet auch mit dem Betroffenen Kind und mit den Jungs und hält diesen eine Predigt, dass es nicht okay ist.
            Und das man es in der Klasse nicht einfach so ohne hinweis merkt ist ja nun nicht ungewöhnlich. Mobbing passiert häufiger abseits der Lehrer

          • Sie verschweigt, was die Jungen vorgetragen haben.
            Sie verschweigt, was sie selbst beobachtet hat.
            Ihre Geschichte ist nicht gerade realitätsnah.

    • Das ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Je nach schulart ist in den Pausen nicht mehr viel mit toben/spielen.

      Viel läuft über social media und auch freizeittechnisch ist das ganze natürlich nicht in der Reichweite der Lehrkraft.

      Die recht klare Geschlechtertrennung ist mir zwar auch aufgefallen, allerdings tippe ich eher auf schönfärberei seitens der Schülerin. Den Kern kann ich mir dennoch gut vorstellen

        • Es ist in viele Schulen mittlerweile so, dass viele Aktivitäten die ich vor über 20 Jahren noch in der Schule machen durfte nicht mehr gemacht werden dürfen -> limitiert die Möglichkeiten. Somit fallen unterschiedliche Interessen mehr ins Gewicht und sind oft der Grund, dass die Leute nicht miteinander spielen wollen. Dass der Lehrerin das erstmal nicht aufgefallen ist muss nichts bedeuten, sie könnte es als normale unterschieldiche Interessen interpretiert haben.

          Sorry für meine unklare Ausdrucksweise.

    • Das hört sich alles nach einer Geschichte an, die sich Jungs ausdenken um über einen anderen herzuziehen. Ja Kinder sind grausam.

  5. Gegen eventuelle körperliche Angriffe müsste sie ihn schützen – was LehrerInnen aber erfahrungsgemäß quasi nie tun. Ansonsten: nichts. Sie würde ja auch nichts tun damit die Klasse mit dem Dicken mit der Brille spielt.

      • Ich würde dem Jungen seine patriarchalen Vorbehalte austreiben („Mädchen sind weniger wert als Jungen“), dann würde er mit den Mädchen spielen, und alles wäre gut.

        Aber mal im Ernst. Hältst du das Narrativ der Lehrerin für realistisch? Wenn ja, warum hat sie keine eigenen Beobachtungen, und warum gibt sie nur die Sichtweise der Mädchen an?

      • Die Geschichte an sich ist zweifelhaft. Das junge Alter, die Story an sich (hört sich ausgedacht an, sowas machen Jungen nun mal), die Tatsache dass die Lehrerin nicht mit dem Jungen selbst, sondern mit einem Mädchen gesprochen hat etc. etc etc.

  6. Der Junge ist, wie oben schon geschrieben, 10/11 Jahre alt. Das ist VOR der Pubertät. Da sind Mädchen bäh. Und schwule Jungs dementsprechend *auch*. Das ist normal in dem Alter. Sollte die Lehrerin eigentlich wissen. Und auch, dass der Junge eventuell nur Mädchen bäh findet. Das heißt nicht unbedingt, dass er schwul ist.

  7. Die Geschichte klingt vollkommen unglaubwürdig. Die angeblich Beteiligten sind noch Kinder und die Rollenverteilung extrem klischeehaft. Exakt so wie sich eine (kinderlose) Feministin die Herausforderungen bei der Kindererziehung vorstellt. Ich halte es für nahezu ausgeschlossen, dass ein 10-11 Jahre altes Kind schon eine klare Vorstellung von der eigenen Sexualität entwickeln kann. Und erst recht nicht, dass es diese Vorstellung nach außen kommuniziert. Und schon gar nicht, wenn es sich damit ein bisschen zum Außenseiter macht.

    Gegenbeispiel: Mein Sohn (18) hat seinem Kumpel zum Geburtstag einen Kuchen gebacken und niemand hat auch nur mit der Wimper gezuckt. Warum auch.

    • Wir wissen mal wieder so gut wie gar nichs über den Fall. Es könnte alles mögliche passiert sein. Das vermeintlich schwule & diskriminierte Kerlchen könnte auch ein Bully sein, der seinen Klassenkameraden mit seinem Egotrip auf die Nerven geht. Und die Mädchen finden das toll, wie auch die progressive Lehrerin.

      • „Das vermeintlich schwule & diskriminierte Kerlchen könnte auch ein Bully sein, der seinen Klassenkameraden mit seinem Egotrip auf die Nerven geht“

        Er ist eher der kleinste aus der Klasse, vom Verhalten wohl fast eher klischeehaft schwul, weswegen die Lehrerin ja so verwundert war, dass er eine Freundin hat und wenig verwundert war als er sich geoutet hat

          • Sorry, was erwartest du? Wir sollen Tips geben bei einer Situation, die ohne wirklich konkrete Sachverhalte geschildert wird, die zudem ausgesprochen ungewöhnlich ist (10-11jähriger mit zwei „Liebesaffären“, Schwulen-Outing, alle Mädchen setzen sich für den Underdog ein) und zudem genau den Klischeevorstellungen einer gewissen politisch radikalisierten Szene entspricht? Und du meinst, ich stelle mich dumm, wenn ich nachfrage, wie man sich den 10-11jährigen Klischeeschwulen vorstellen muss? Tut mir leid, aber Frage ist relativ wichtig, denn die Geschichte hier ist ja: Mit seinem typisch schwulen Verhalten ist er bei den Jungs noch gut angekommen (schließlich hatte er ja eine Freundin – trotz seines schwulen Erscheinungsbilds), aber seit dem Outing bzw. seit der neuen Affäre mit einem anderem Jungen (der ebenfalls gemobbt wird?) idt nun alles anders? Da ist schon interessant, wie sein zuvor bereits bestehendes schwulentypisches Verhalten so ausgesehen hat.

        • Der erste Satz bleibt aber wahr.

          Wenn die Lehrerin das nur über Ecken und nicht mit eigenen Augen/Ohren mitbekommen hat sollte Sie mMn. gar nichts machen.

          Es hilft sicher nicht bei seiner Beliebtheibt und sozialen Kontakten in der Schule wenn er neben der Homosexualität dann plötzlich auch noch gehänselt wird weil er sich nicht selbst wehren kann und Hilfe von der Lehrerin braucht.

          Des weiteren, wie auch schon andere erwähnten, würde ich da schlichtweg nicht auf die Perspektive eines Mädchens hören. Erst Recht nicht wenn es das einzige Indiz für ein Problem ist. Es gibt Verhalten von Mädchen welches Jungen nicht verstehen und Verhalten von Jungen das Mädchen nicht verstehen. Wie bei jeder Generalisierung gibt es Ausnahmen.

          Das wäre auch meine Gegenfrage an die Lehrerin: das was ICH unter Mobbing verstehe und nicht ärgern und necken wäre kaum zu übersehen als Lehrkraft. Wie soll sich denn dieses „Mobbing“ laut diesem Mädchen äußern?

  8. Sie sollte Esther Vilars „Der dressierte Mann“ durchnehmen. Das heilt zuverlässig gegen die Idealisierung der Heterosexualität.

    Ansonsten kann man nicht viel machen. Wer sich zum Opfer macht, wird gemobbt. Ein klischeehafter Schwuler ist eine Zumutung und wird qua Instinkt von anderen Jungen gemobbt.

    • „Ein klischeehafter Schwuler ist eine Zumutung und wird qua Instinkt von anderen Jungen gemobbt.“

      Nein, nicht zwingend.
      Es bedarf noch weiterer Auslöser, die zugegebenerweise nicht rational sein müssen.
      Als weiland die CDU mit dem Zwangs-Outing Wowereits ihn politisch schlachten wollte, ging das nach hinten los. Der Öffentlichkeit war gerade nicht nach Schwulenklatschen.

      Wir hatten in meiner Schulklasse auch einen Schwulen, um nicht zu sagen, einen Bilderbuch-Schwulen.
      Fußball war nicht sein Ding, seine Bewegungen waren – sanft formuliert – nicht gerade männlich, er sprach „schwul“, dennoch war er voll in die Klasse integriert und nie Ziel dezidierter Schwulenanfeindungen.
      Im Gegenteil, wir sind oft abends mit ihm um die Häuse gezogen und auf n Bier, oder zum Billard in die Kneipen.
      „Du Schwuli“ war ein häufig gebrauchter Kampfbegriff bei uns, den wir aber untereinander auf alle Jungs anwandten, die was falsch machten, oder etwas begriffsstutzig waren.

      Dagegen wurde aus heiterem Himmel und ohne jeden recherchierbaren Grund ein Mädchen gemobbt. Selbst rückblickend kann ich keinen Grund dafür in ihrem Äußeren, Verhalten, oder ihrer Wortwahl finden. Sie war einfach „fällig“.
      Zufällig.
      Das neben ihr sitzende Mädchen hatte weit mehr Attribute, die sie zur Zielscheibe von Mobbing gemacht hätten. Aus armem Haus, Brillenschlange, nicht hübsch, lang und dünn, …

      Mobbing unter Kindern muss genauso wenig rational sein, wie Mobbing unter Erwachsenen. Es wird ein zufälliges Opfer herausgepickt und fertiggemacht.
      Manchmal verläuft sich die Aktion nach einiger Zeit, manchmal muss das Kind am besten die Schule wechseln.

      • Scheint wirklich leider so zu sein, daß manche /viele Kinder Opfer brauchen, um sich selbst gut zu fühlen da müssten Lehrer und Eltern konsequent gegen vorgehen.
        Wenn sie erst mal schlecht sozialisiert sind, wird es schwer.
        Und so haben wir überall das Phänomen, das Unterpriveligierte sich immer noch schwächere Suchen, um die zu mobben und sich besser zu fühlen.
        Da kann man nicht mehr viel machen. Unter gestörten sozialen Verhältnissen , wie Südsudan oder so, werden die schlecht sozialisierten dann zu Warlords, oder deren Helfern. Dann ist es zu spät.
        Fehlsozialisierte Menschen eine große Plage der Menschheit.
        Ein General, der die UN beraten sollte, wie man mit diesen ganzen Räuberhorden umgehen soll, sagte mal sinngemäß, daß er Erziehung Verhandlung usw. für wenig sinnvoll hält, die beste Methode mit den Störern des sozialen Friedens umzugehen, sei so viele wie möglich zu töten, und dazu den UN Truppen freie Hand zu lassen.
        (ist natürlich etwas utopisch, weil ja unter den Truppen auch wieder Problemmenschen sind, die das Mandat missbrauchen würden.)

    • sehr , sehr guter Tipp, das sollte wirklich Pflichtliteratur an allen Schulen werden, das wäre über das Thema hier hinaus überhaupt recht heilsam für die gesamte Gesellschaft denke ich. (Die Mädchen würden es aber sicher hassen ?)

  9. Ich kann das auch kaum glauben. Homosexualität ist doch heute überall präsent, die Kinder müssten davon wissen. Oder sind es evtl. Jungs aus muslimischen Familien, die ihn mobben?

    Ich beobachte morgens auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn häufig Schülergruppen. Der völlig unbefangene Umgang zwischen weißen, asiatischen und schwarzen Schülern überrascht mich immer wieder, in keiner Schulziet wäre das unmöglich gewesen. Wir hatten einen Spanier und einen Griewchen in der Klasse, Schwarze oder Asiaten sah man praktisch nicht im Alltag.

    Die heutigen Schüler hingegen wachsen mit denen auf, sie sind Nachbarn und Spielkameraden.

    Und gleichzeitig so homophob?

          • Wurde dieser Artikel hier schon erwähnt?

            Vor anderthalb Jahren beschrieb sie in einem vielbeachteten Artikel die «Generation haram», muslimische Jugendliche, die mitten in Wien eine neue Verbotskultur prägten. Vor allem Knaben massregeln demnach muslimische Kollegen, die rauchen, Mädchen mit tiefen Ausschnitten oder Lehrer, die sexuelle Aufklärung unterrichten. Dieser Trend sei umso stärker geworden, je mehr der Islam in Politik und Medien zum Thema gemacht worden sei, erzählt Erkurt. Es entwickle sich ein Solidarisierungseffekt. Oft seien es einige wenige Jugendliche, die sich als besonders gläubige Muslime aufspielten, und andere eiferten aufgrund des Gruppendrucks nach. Sie spornten sich beispielsweise gegenseitig zum Beten oder zum Fasten während des Ramadans an. Der Islam sei zu einer Art Jugendbewegung geworden, die als cool gelte.

            Diese Aussage bestätigt eine Studie des Soziologen Kenan Güngör, der auch Mitglied des Expertenrats für Integration der österreichischen Regierung ist. Für die Stadt Wien untersuchte er die Einstellung von Jugendlichen, die in Einrichtungen der städtischen Jugendarbeit betreut werden, mehrheitlich muslimisch sind und sozial schwachen Milieus entstammen. Die Arbeit kommt zum besorgniserregenden Schluss, dass 27 Prozent der befragten Muslime durch ein «westfeindliches» Weltbild auffallen und gefährdet sind, sich zu radikalisieren. Noch höher ist der Anteil derjenigen, die ihre Religion als überlegen empfinden und religiöse Vorschriften höher werten als staatliche Gesetze. Die Autoren schreiben aber auch, die oft zur Schau gestellte Frömmigkeit sei ein Mittel, sich Respekt zu verschaffen und Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu zeigen. Diese Suche nach Bezugssystemen sei typisch für Jugendliche.

            Der Rat an die Lehrer wäre vor diesem Hintergrund, die Versäumnisse der letzten Jahrzente nachzuholen, so dass auch Jungs in der Schule ein für sie passendes Bezugssystem finden, in dem sie nicht als Problem, sondern als Lösung gesehen werden.

            Träum weiter.

          • Crumar sagt, das ist alles kein Problem. Und wer kann Gesellschaften besser analysieren als Linke? 😀

          • Da fällt mir jetzt auch grad keiner ein.

            Linke Intellektuelle sollten viel mehr zu sagen haben.

            🤓

          • Holy fuck.
            „Crumar sagt, das ist alles kein Problem.“

            Das habe ich nicht, nur finde ich erstens verlogen, die Tendenzen zur Radikalisierung sind seit über einem Jahrzehnt klar bekannt und es ist auch bekannt, wer diese betreibt und finanziert.
            Ich freue mich geradezu, dass in Österreich endlich mal ein paar Dutzend radikaler Imame – dort finanziert von der Türkei – rausgeworfen worden sind.

            Diese Grenze zu ziehen hätte hier schon vor Jahren stattfinden sollen – wenn man aber die Fresse hält wegen des saudi-arabischen Absatzmarkts oder wegen des Flüchtlingsdeals mit der Türkei, dann sollte man sonst auch die Fresse halten.

            Ich kenne zweitens den idiotischen Ansatz, den Fokus für problematisches Verhalten ausschließlich auf muslimische Jugendliche zu richten, bereits vom Thema Antisemitismus.
            Wie unglaublich erstaunt waren die Forscher, als sich die Gruppe Jugendlicher mit den größten antisemitischen Vorurteilen als Einwanderer aus Russland und Polen entpuppten.
            Duuuuuuuuuuuuhhh!

            Drittens habe ich aufgefordert einzusehen, es gibt linke und rechte Identitätspolitiken, demzufolge ist «Generation haram» eben das.

            Was hier steht: „Oft seien es einige wenige Jugendliche, die sich als besonders gläubige Muslime aufspielten, und andere eiferten aufgrund des Gruppendrucks nach.“ bestärkt mich zudem in meinem Eindruck, es handelt sich um eine kleine Minderheit und der Rest sind Mitläufer.

            Ob sie per se meinen, ihre Religion sei anderen überlegen oder stünde über dem GG interessiert mich nicht – sie ist es in beiden Fällen nicht.

            Eventuell ist es euch entgangen, aber der Zusammenhang mit der Feststellung, sie stammten aus „sozial schwachen Milieus“ mit einer fantasierten Großartigkeit ist für mich offensichtlich.
            Euch fällt diese Differenz gar nicht auf?!

            Typisch Jungs suchen sie sich mit der Religion ein Regelwerk, das für ihr Handeln orientierend wirkt und dem sie handelnd nacheifern können. Sie versuchen wiederum andere anzuspornen, ihnen nachzueifern.
            Zieht die Religiosität ab, dann sind das die Ansatzpunkte, mit denen man sie als Individuen ansprechen könnte, statt sie als Kollektiv zu verdammen.

            In der Realität werden sie – jeder für sich – Schiss haben, was nach der Schule kommt. Bekommen sie einen Ausbildungsplatz, einen Arbeitsplatz, was wird aus ihrem Leben? Was denkt die Familie über sie, wenn sie es nicht schaffen? Wird es gelingen, eine Frau zu finden und eine Familie zu gründen?
            Eine Menge Druck, wenig Selbstbewusstsein und Religion ist der Eskapismus schlechthin, zumal inkl. Status des Auserwählten.

            Das geht mir an der ganzen Debatte auch schwer auf die Nerven; auf der einen Seite wird mir vorgehalten der große Kollektivist zu sein, auf der anderen erweist ihr euch in der Konstruktion von Kollektiven als Höchstleister.

          • „Eventuell ist es euch entgangen, aber der Zusammenhang mit der Feststellung, sie stammten aus „sozial schwachen Milieus“ mit einer fantasierten Großartigkeit ist für mich offensichtlich.“

            Moslems, die nicht in Familien von Scheichs geboren wurden, kommen naturgemäß aus sozial schwachen Milieus, weil ihre Kultur es ihnen nahezu unmöglich macht, sozial aufzusteigen.
            Es ist ja kein Zufall, dass Moslems im Prinzip überall zu den sozial schwächsten Gruppen gehören, während zum Beispiel Ostasiaten kaum Schwierigkeiten haben.

            „auf der anderen erweist ihr euch in der Konstruktion von Kollektiven als Höchstleister.“

            Ein Kollektiv, das auf einer Weltanschauung beruht, darf man mit Fug und Recht über einen Kamm scheren. Ideen, Ideale und Weltanschauungen sind freiwillig gewählte Lebensstile – im Gegensatz zu Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
            Aber vermutlich hälst Du den Islam auch für eine Ethnie?

          • @Adrian

            „Ein Kollektiv, das auf einer Weltanschauung beruht, darf man mit Fug und Recht über einen Kamm scheren.“

            Dann probiere das aktuell mit polnischen Katholiken, namentlich Unterstützern von PIS.
            Genau DA findet sich die Einschränkung deiner Freiheitsrechte in Europa mit Unterstützung einer Religion.

            Kein Muslim involviert.
            Und jetzt kommst DU.

          • Wandern polnische Katholiken nach Deutschland ein? Nicht dass ich wüsste.

            Im übrigen ziehe ich fanatischen Katholizismus dem Islam vor. Denn ersterer hat bereits bewiesen, dass man ihn in eine liberale Gesellschaft einbetten und transformieren kann.

          • @only_me

            „Now consider this manifestation of the dictatorship of the minority. In the United Kingdom, where the (practicing) Muslim population is only three to four percent, a very high number of the meat we find is halal.“

            Sie lassen sich – eingestanden – von drei bis vier Prozent der Bevölkerung drangsalieren?
            Ich habe eine Idee, only_me. entweder lass uns diese drei Prozent der Bevölkerung selber sein oder diagnostizieren, 97% der Bevölkerung haben es nicht besser verdient.
            Was auf das identische Ergebnis hinaus läuft.

            MGTOW wird 2030 diesen Planeten regieren.
            So einfach ist das.

            Subcomandante crumar

          • Crumar, genau das passiert in der Realität, die muslimische Minderheit schreibt anderen vor, wie es gehen soll und die anderen kuschen. In dem Kindergarten, in dem meine Frau arbeitet, gibt es kein Schweinefleisch mehr, obwohl nur ein Drittel der Kinder muslimisch ist. Schadet ja niemand, kein Schweinefleisch zu essen, also warum nicht?

            Das Problem ist, dass die Menschen in unserer Gesellschaft prinzipiell kooperativ sind, sie erkennen die Bedürfnisse und Interessen anderer meistens an und erwarten im Gegenzug, dass diese es ihnen gegenüber auch tun. Muslime tun das aber nicht; jedes Entgegenkommen erzeugt nur neue Forderungen; bei Gottes Geboten macht man keine Kompromisse.

            Und was die sog. liberalen Muslime betrifft, halte ich das für Augenwischerei. Die sind vielleicht etwas sanfter im Umgang, aber letzten Endes ist ihre Religion doch wichtiger als der Erhalt eines säkularen Staatswesens für alle.

            Dieses Staatswesen ist eben nicht durch liberale Christen erreicht worden, sondern durch Beschneidung der Macht des Christentums, indem man der Kirche die Kontrolle über die Erziehung entzogen hat genau wie ihren Einfluss auf die Politik.

            Wir brauchen keine liberalen islam sondern weniger Islam.,

    • Oder sind es evtl. Jungs aus muslimischen Familien, die ihn mobben?

      Die Mädchen würden sich dann wohl auf die Seite der Sieger stellen.

    • Homosexualität ist weiterhin abseits der Norm, und Menschen reagieren da mit Irritation drauf. Ich denke da wird auch Adrian zustimmen.
      Das 10 Jährige den consensus narrativ („Schwule sind ok“) noch nicht verinnerlicht haben sollte dich nicht wundern.

        • „Vor allem wenn er klischeehaft schwul ist. Das kann kein anderer Junge ertragen.“

          Ist ein 10-jähriger schon schwul?
          Und KANN er überhaupt „klischeehaft schwul“ sein?
          Also, ich hab mich mit 10 Jahren mit Sicherheit für alles Mögliche interessiert, aber nicht für Mädchen als Geschlechtswesen.

          Du bist hier der Einzige, der uns die Frage beantworten kann.

  10. Erst mal sollte sie nichts tun außer die Sache aufmerksam zu beobachten. Solange es nicht ausartet (Schläge, regelrechter Psychoterror,…), kann man das Mobbing tolerieren.
    Die Kinder müssen schließlich lernen, mit den Widrigkeiten und dem Elend des Lebens zurechtzukommen. Aber wie sollen sie das, wenn sie ständig in einer überbehüteten Blase leben und durch Erwachsene von allen Übeln der Welt beschützt werden? Mobbing gehört nun einmal zum Alltag. Vermutlich wird sich der Junge in der Pubertät oder später beim Berufsanfang noch ganz andere Sache anhören müssen.

    • Cis wenn man es in beide Richtungen toleriert gut. Ansonsten klares Nein. Kenne das aus der Schulzeit. War ich das Opfer „müssen die Kinder unter sich regeln“ habe ich mich gewehrt „das geht nicht Schukverweis Anzeige..“

  11. Ich wurde damals gemobbt, weil ich einiges kleiner war, als die gleichaltrigen Jungs.

    Wenn die Lehrer interveniert hätten – verrmute ich – hätte das den Druck der anderen auf mich nur erhöht. Mein Weg aus der Misere (ich bin mit dem körperlichen Wachstum erst als 17jähriger wieder gleichgezogen) war es, mit Wissen und sprachlicher Schlagfertigkeit zu punkten.

    Falls die Lehrerin überhaupt eine Chance zur Intervention hätte, dann jene, in Einzelgesprächen mit jenem Schüler herauszufinden, welche Nischen er innerhalb seiner sonstigen Möglichkeiten ausbauen könnte.

    Und dabei unbedingt NICHT den Fokus auf seine sexuellen Präferenzen richten. Eine Intervention im Sinne von „Und wir konzentrieren uns jetzt alle darauf, den lila Elefanten nicht wahrzunehmen“ wird naturgemäss scheitern.

    • „Eine Intervention im Sinne von „Und wir konzentrieren uns jetzt alle darauf, den lila Elefanten nicht wahrzunehmen“ wird naturgemäss scheitern.“

      Sehr anschauliche und treffende Beschreibung.

  12. Homosexualität, Körperumfang, Brille…. sind praktisch stets der Anlass, aber letztlich nie der Grund des Mobbens, der auch von den Beteiligten oftmals nicht wirklich reflektiert werden kann (zumal wenn es sich um Fünftklässler handelt). Mir ist ein stockschwuler ehemaliger Hauptschüler (an einer Gesamtschule ohne Oberstufe) bekannt, der sehr offensiv mit seiner sexuellen Orientierung umgeht (inkl. nasaler Sprache, Herrenhandtasche und täglichem High-End-Styling) und bis zu seinem Abschluss Schülersprecher und Anlaufstelle für sämtliche Schüler war. Sich für so etwas zu entscheiden, ist letztlich aber eine Frage der Charakterdisposition.Hat sich das Verhältnis zwischen dem Jungen und den restlichen männlichen Mitschülern erst durch das Outing schlagartig geändert und gab es nicht schon vorher Anzeichen, dass er ein wenig außen vor stand, (was zu überprüfen wäre), ist das Verhalten der Jungen erst einmal ein Indikator für die frisch aufgetretene Verunsicherung, wie mit diesem neuen Umstand umzugehen ist. Aus Perspektive des Gemobbten ist es wichtig, dass er weiterhin Bezugspersonen im Klassenverband besitzt, was mit seinen Mitschülerinnen ja wohl gegeben ist; ansonsten gilt es, in einem ersten Schritt, darauf hinzuwirken, dass die anderen Jungen ihn in Ruhe lassen (und dazu gehört auch, dass es – in diesem Stadium – in Ordnnung ist, wenn sie eben nicht mit ihm spielen wollen) – das ist aus Sicht des Betroffenen zwar nicht optimal, aber auf alle Fälle um ein Vielfaches erträglicher, als aktiv den Zumutungen der anderen ausgesetzt zu sein. Und wie kardamon bereits erwähnte: Auf gar keinen Fall sollte der Fokus auf die Homosexualität gelegt werden; im Gespräch wird sie von den Schülern zwar aufgegriffen werden, aber dann ist es an der Lehrerin, das Gespräch mit „Na und?“ wieder auf das konkrete Verhalten aller Beteiligten zu lenken. Eines noch zum Alter: In der fünften Klasse ist es mittlerweile vollkommen normal, dass es etliche Schüler gibt, die mit anderen ‚ gehen wollen‘ oder sie anschwärmen. Das Alter der Kinder, auf das hier mehrfach hingewiesen wurde, macht die Geschichte also keineswegs unrealistisch.

  13. Wird in Lehramtsstudiengängen nicht vermittelt, wie man mit solchen Situationen umgehen sollte?

    Spontan würde ich raten, erst mal abzuwarten, und vorläufig nichts zu unternehmen, sondern nur zu beobachten.
    In diesem Alter ist so etwas häufig nur eine vorübergehende Phase, und gibt sich oft von alleine, auch ohne äußere Einmischung.

    Können vorpubertäre Kinder überhaupt schon ihre sexuelle Orientierung kennen? Für mich war das in diesem Alter noch kein Thema.

    • Können vorpubertäre Kinder überhaupt schon ihre sexuelle Orientierung kennen? Doch klar. In dem Alter sind Mädchen blöd. Wenn der Junge sich als heterosexuell geoutet hätte, wär’s nicht unbedingt besser.

      • Ich schätze die meisten Jungen reagieren auf so Frühreife verunsichert, weil sie es nicht verstehen können. Bei einem meiner Brüder war auch so einer in der Klasse, der angeblich mit 12 schon Sex hatte. Die Mädchen sind da ja meist schon weiter in dem Alter. Aber wer weiß, wie das heutzutage ist.

        • Das würde ich allerdings nicht so sehen.
          Tatsächlich dürfte sich in dem zarten Alter aber noch keine eindeutige sexuelle Präferenz ausgebildet haben.
          Btw. Ist 12-13 echt noch frühreif, nur weil man schon Sex hatte?

    • Ich habe in einer Schule gearbeitet, das sind definitiv keine sehr klischeehaften 6.-Klässler, so sahen bei uns die 4.-Klässler aus. Und ca ab dem 9. Lebensjahr (=4. Klasse) beginnt in der Regel die Jugendphase…

      Aber klar, wir haben ja damals ald 15-Jährige noch mit Duplo gespielt 😉

  14. Ja, 5-te Klasse? Mein Kleiner kommt dieses Jahr dahin, der interessiert sich bisher weder für Mädchen noch für Jungs. Aber gut, extrem Frühreife gibt es wohl immer und einen Freund hat er auch gleich noch?

    Ich hätte das als der Bub gar nicht thematisiert, was geht die anderen mein Intimleben an? Gar in dem Alter. Interessiert sie das überhaupt schon?

    Die Lehrerin kann gar nichts machen. Schon gar nicht sollte sie! Das würde sehr wahrscheinlich genau das Gegenteil bewirken. Natürlich muss sie aktives Mobbing unterbinden, aber das ist auch schon alles. Am besten die Sache gerät einfach in den Hintergrund, dann wird sich auch das Verhalten sicherlich wieder ein Stück weit normalisieren.

    Bis dahin hat er die Mädchen als Fanclub und das ist doch eine Menge. Es gibt auch meistens mehrere Subcliquen oder Außenseiter in einer Klasse, mit denen man sich ersatzweise anfreunden kann. Es stärkt den Charakter, auch mal Außenseiter zu sein. Ich muss es wissen. Und so unerträglich, dass er die Klasse oder Schule wechseln müsste, scheint es ja nicht zu sein.

    • Am ehesten könnte sie dem Jungen helfen, indem sie ihn ermuntert, sich wie bisher zu verhalten (falls er bisher nicht gemobbt wurde) und seine Outingsache nicht zu aktiv vor sich herzutragen. Ansonsten ist Schwulsein normalerweise kein Freundschaftshinderungsgrund, entsprechend selbstbewusstes Auftreten vorausgesetzt.

      • Sein bisheriges Verhalten ist doch der Stein des Anstoßes. Es geht hier nicht um eine Überzeugung oder Vorliebe, die man verstecken kann, sondern das, was der Bub ist. Er ist vermutlich ein Sissy, ein weibischer Junge. So interpretiere ich jedenfalls das Klischeehafte, das die Lehrerin bemerkt haben will. Und die Körpersprache und alles, was sonst noch dazugehört, kann man nicht so einfach abstellen.
        Es ist den anderen aufgefallen und mit seinem Outing als Homosexueller – in dem Alter ja fragwürdig – wollte er eine Erklärung dafür geben in der Hoffnung, dass seine Klassenkameraden dann vielleicht besser verstehen und behandeln.
        Seine Andersartigkeit wird ständig genauso auffallen wie die Unansehnlichkeit des Hässlichen, die geringe Größe des Winzlings, usw; alles Faktoren, auf die sich Mobber allzu gerne stürzen.

  15. Die Dame sollte so etwas eigentlich in ihrer Ausbildung gelehrt haben. Letztlich geht nichts daran vorbei:
    1. Das Problem auch aus Sicht der Jungs anzusehen und zu verstehen was ihr Problem ist
    2. Das Selbstbewusstsein bzw. die Durchsetzungsfähigkeit des Jungen zu stärken. Wenn er aber so typisch weilblich ist wird das nicht funktionieren (er wird wohl kaum ein Profi-Kickboxer), dann sollte er nun mal eher mit den Mädchen spielen weil es einfach besser passen wird, für ihn und die Mädels…

  16. Nun ja… so etwas ist eine sehr schwierige Sache. Leicht sind hier Kompetenzen überschritten oder er werden Geister geweckt die man besser hätte schlafen lassen.

    Eine Gruppe besteht immer aus einem formellen Führer ( hier der Lehrerin ) und einem informellen Führer. Nun können/sollten beide Hand in Hand arbeiten. Bei einer Lehrerin und einer Gruppe pubertierender 12/13 Jährigen ist das meist nicht so einfach.

    Man nimmt sich den informellen Führer und spricht mit ihm.
    2 Optionen die eine ist, Du arbeitest mit mir zusammen und die zweite du arbeitest nicht mit mir zusammen.
    Konsequenzen im
    Fall 1 wir beide kommen gut aus und es gibt keinen Stress und es gibt „Leckerchen“,
    Fall 2 du arbeitest nicht mit mir zusammen und es wird für dich sehr, sehr stressig.

    Maßnahme zu Fall 1. der informelle Führer stellt den Jungen unterseinen „Schutz“. Über kurz oder lang normalisiert sich die Situation. Aufmüpfige Gesellen werden dann vom Lehrer und dem informellen Chef zur Vernunft gebracht.

    Maßnahme zu Fall 2. der Gruppenkasper wird immer wieder vor versammelter Mannschaft zur Sau gemacht, man lässt ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit blöde da stehen und sorgt auch dafür, dass seine Kumpane nicht zu kurz kommen. Immer mit dem freundlichen Verweis sie mögen sich beim Gruppenkasper bedanken.

    Großer Haken an der Sache, die heutigen Eltern. Jeder Sprössling wird das Medikament entwickeln, dass eine unheilbare Krankheit ausmerzt, einen Quantensprung in der Raumfahrt hervorbringen oder die Welt sonst wie vor dem Untergang retten.

    Pubertierende sind hirnlose Wesen, rein triebgesteuert und stinken ( der gesamte Organismus befindet sich im Umbau, für Körper und Geist sind Höchstleistungen erforderlich). Also muss eine gute Macht sie von Außen unter Kontrolle halten. Leider sind 90% der heutigen Eltern zu blöde diese Aufgabe zu übernehmen und sie geben die Aufgabe der Erziehung an die Lehrer weiter, deren Aufgabe ist aber nicht die Erziehung der Kinder sondern vorrangig Wissen vermitteln.

    • „Maßnahme zu Fall 2. der Gruppenkasper wird immer wieder vor versammelter Mannschaft zur Sau gemacht, man lässt ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit blöde da stehen und sorgt auch dafür, dass seine Kumpane nicht zu kurz kommen. Immer mit dem freundlichen Verweis sie mögen sich beim Gruppenkasper bedanken.“

      Dafür wissen wir zu wenig. Nicht mit ihm spielen, ist z.B. kein Mobbing, es wäre welches, den Jungs den Umgang aufzuzwingen. Was du vorschlägst, grenzt übrigens selbst an Mobbing.

      Leider sind 90% der heutigen Eltern zu blöde diese Aufgabe zu übernehmen

      Sie sind vor allem meist nicht dabei, wenn die Kinder unter sich sind. Das war schon immer so und ist keine Schuld der Eltern. Kinder sind sehr unterschiedlich und zu Hause verhalten sie sich nicht selten vollkommen anders.

      • „Was du vorschlägst, grenzt übrigens selbst an Mobbing.“

        Na und? Jemanden die eigene Medizin schmecken zu lassen, hat sehr oft auch eine heilsame Wirkung. Außerdem ist es ja nicht so, dass sich der informelle Führer nicht für @Leprechauns Fall 1 entscheiden könnte, was er wahrscheinlich auch tun wird, wenn die Lehrkraft es einigermaßen geschickt anstellt.

  17. Habe jetzt gerade auch mal drüber nachgedacht — ja, das ist keine einfache Lage, für den Jungen und auch die Lehrerin.

    Ich denke, sie sollte vor allem auf drei Dinge achten:

    1. Das Ganze *nicht* ständig thematisieren, keine Strafpredigten, keine Diskussionen mit der ganzen Klasse: Dadurch würde der Junge nur immer weiter isoliert werden und als Sonderling dastehen.

    2. Es ermöglichen, dass der Junge seinen Sozialstatus verbessert. Es gibt an dieser Schule doch sicher Interessengemeinschaften: Fußball, Schülerzeitung, Schulgarten, Bau thermonuklearer Gefechtsköpfe etc. In einer solchen AG soll er mitmachen, am besten in einer, zu der er Talent mitbringt, so dass immerhin eine bestimmte Teilmenge der Schüler ihn respektiert — dann wirkt sich das nach einer gewissen Zeit auch auf den Rest aus.
    Und selbst wenn’s Ballett ist oder Bandkür — besser, ein Alpha im rosa Tutu als gar kein Alpha… 😉

    3. Ihn nicht ausschimpfen, wenn er mal zurückschlägt, um sich Respekt zu verschaffen.

  18. 3. Ihn nicht ausschimpfen, wenn er mal zurückschlägt, um sich Respekt zu verschaffen.

    Das halte ich für mehr als schwierig. Man kann eine Handlung erklären aber nicht rechtfertigen.
    Und letztendlich prügeln die meisten Schläger auch nur deshalb auf andere Menschen ein, weil sie sich Respekt verschaffen wollen.
    Müssten sie ja nicht, wenn der Andere sie nicht „dumm angeguckt“ hätte.

    • Ja, stimmt natürlich… ich hatte da ein Erlebnis aus meiner Schulzeit im Hinterkopf — ich hatte einem Mitschüler, der mich permanent geärgert hatte, eine gelangt; darauf schimpfte mich erst die Klassenlehrerin, dann der Direktor, dann meine Eltern aus.
      Einige Wochen später kam meine Mutter allerdings vom Elternabend wieder und erzählte: „Du, die Mutter von deinem Klassenkameraden, dem F, hat mich gerade beglückwünscht — dass sich mein Sohn endlich mal gewehrt hat! Du warst völlig im Recht.“

  19. Ich habe keine Ahnung, was man gegen Mobbing tun kann, aber wenn es bloßes Mobbing durch Ausgrenzen ist, dürfte man erstrecht so ziemlich chancenlos sein. Denn dann tun die ihm ja nicht mal was, was man ihnen verbieten könnte.

    Also flüchte ich mich in die unwahrscheinliche Vorstellung, dass der Junge einen Masterplan hat, es alles nur vortäuscht und dann irgendwann entdeckt, doch hetero zu sein… Und dann hat er die Mädels seiner Klasse genug studiert, dass er weiß, welche sich lohnt, die Eher zu haben, ihn zu „heilen“.

    Ja… groteskt unwahrscheinlich, aber ein schönerer Gedake, als die triste Realität.

  20. Der Junge kann auch schon 12 sein, und es gibt Frühzünder.

    Ich als Lehrerin würde nach Indizien suchen, ob er nicht sexuell mißbraucht wurde und daher „schwul“ ist. Ein weiterer Grund für „Homosexualität“ ist ein traumatischer Elternverlust, der dann auf sexueller Ebene inszeniert wird. Meist betrifft es den gleichgeschlechtlichen Elternteil.

    Ich würde also die Ideologie der Naturalisierung von Homosexualität hinterfragen. So kann man dem Jungen eventuell besser helfen. Natürlich muß er vor dem Mobbing geschützt werden. Sollte die „Homosexualität“ aber traumatischer Herkunft sein, wie dies mehr als offensichtlich bei fast allen, wenn nicht allen Homosexuellen der Fall ist, dann muß man unbedingt diese seelischen Probleme berühren.

    Davon abgesehen ist es wichtiger, den Jungen seelisch gegen das Mobbing zu stärken und ihn des Rückhalts durch Lehrer, Eltern und einige Schüler zu versichern, als das Mobbing als solches zu unterbinden. Das wäre der wichtigste Tip für die Lehrerin.

    Leider sind viele Pädagogen recht naiv und wenig in der Lage, sich in die Situation eines Kindes einzufühlen. Dann wäre ihnen klar, daß emotionale Stärkung und das Ernstnehmen des Kindes wichtiger sind als das Mobbing als solches.

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