Feministinnen in den Medien: Juliane Leopold und die Tagesschau

Juliane Leopold geht zur Online-Präsenz der Tagesschau. Fefe berichtet

  • [l] Oh Gott. Die neue Chefin von tagesschau.de hat vorher bei Buzzfeed Deutschland „Redaktionsleitung“ gemacht. Clickbait sortieren? Srsly? Und das qualifiziert die für tagesschau.de?!?Ja, äh, schade. Money Quote:

    „Leopold bringt beste Voraussetzungen mit: große Nachrichtenkompetenz, umfassende Online-Kenntnisse, Freude an der Teamarbeit. Mit ihr wird ARD-aktuell das Profil von tagesschau.de weiter schärfen“, sagte der NDR Intendant Lutz Marmor.

    What the … I don’t even …Was heißt denn bitte „große Nachrichtenkompetenz“? Das hätte ich bei Leuten gesagt, die bei 20 Jahre bei der dpa gearbeitet haben. Aber Buzzfeed!?!?

    Und „umfassende Online-Kenntnisse“ klingt, als hätten sich die alten Männer bei der Tagesschau gedacht, sie bräuchten sie jemanden, der sich mit Youtube-„Influencing“ auskennt. So Social-Media-Selbstpromoter und Publikums-Clickbaiter. Und „Freude an der Teamarbeit“ kenne ich nur als Beleidigung, wenn man im Zeugnis was Positives schreiben muss, aber es inhaltlich nichts Gutes zu sagen gibt.

    Ich hoffe mal, dass das nur der erste Eindruck ist, der hier so entsetzlich und katastrophal ist.

    Update: Oh am Ende steht dann wohl die eigentliche Motivation für die Personalie:

    Leopold ist Mitgründerin des Blogs kleinerdrei.org, der für den Grimme Online Award 2014 nominiert wurde.

    Wer kleinerdrei nicht kennt: Das ist einer der Pfeiler des deutschen „Netz-Feminismus“, bei dem es inhaltlich meinem Eindruck nach im Wesentlichen um Kategorisierung von Menschen im öffentlichen Diskurs nach SJW-Kriterien in gut und böse geht. Hauptsächlich böse.

    Daher ist meine erste Assoziation, dass die sich möglicherweise ala „einer meiner besten Freunde ist ein Jude“ gegen Twittermobjustiz immunisieren wollen. Aber warum? Haben die jemals Shitstorms aus der Richtung abgekriegt? Weiß das jemand?

    Update: Zu Illustrationszwecken hier die aktuellen „Nachrichten“ bei Buzzfeed Deutschland:

    41 raffinierte Tattoo-Ideen, die sogar deinen Eltern gefallen werden
    17 italienische Babynamen, in die du dich sofort verlieben wirst
    14 Leute, die komplett und zu 100% recht haben
    20 bedrückende Geschichten, die zeigen, warum Frauen Angst haben, Männer zurückzuweisen
    17 Hunde, die sich wirklich furchtbar für ihr Betragen schämen sollten
    25 wirklich peinliche Dinge, die du beim Feiern in den 2000ern gemacht hast
    23 unfassbar ekelhafte Geständnisse, die dich richtig zum Würgen bringen

    „Große Nachrichtenkompetenz“, ja?

    Und aktuelle kleinerdrei-Inhalte sind: Interview Missy-Herausgeberin, „Kann ein Gentest dir helfen, deiner Identität auf die Spur zu kommen“, was über Depressionen, „Wie können nichtjüdische Menschen am besten ihre Solidarität mit jüdischen ausdrücken“, „Warum ich bei der WM nicht für Deutschland jubele“. Oh und was über geplatzte Kondome.

    Update: Das mit den Online-Kenntnissen muss man wohl auch in Zweifel ziehen, wenn man sieht, dass solche Tweets hier noch nicht diskret weggelöscht wurden. Das ist ja wohl die Kernkompetenz unter den verlogenen Twitter-Empörten, dass sie ihre Accounts auf Protected schalten, die halbe Welt bannen und ihre peinlichen Tweets löschen.

    Update: Oh und dann war da noch dieses peinliche Kapitel.

Eine Mitgründerin von „KleinerDrei“ geht zur Tagesschau. Dabei sollte diese eigentlich für eine gewisse Seriösität stehen und nicht für radikale Meinungen.
Aber das ist eben das Problem: Der gegenwärtige Feminismus wird nicht als radikaler Meinung wahrgenommen, sondern als modern und auf Gleichberechtigung ausgerichtet.

Auf ManinTheMiddel heißt es dazu:

Leopold ist nicht nur „Chefredaktion“, sondern liefert auch regelmäßig Beiträge. Der neueste, der mir aufgefallen ist, ist ein Podcast zusammen mit Anne Wizorek vom 24.05.2018. Von den 47 Minuten wird rund ein Viertel (ab ca. 30:15) dem Thema #metoo und der unzureichenden Strafverfolgung von Woody Allen und anderen „Tätern“ gewidmet. Podcasts sind natürlich im Vergleich zu durchformulierten Texten irgendwie „ins Unreine“ gesprochene Aussagen, aber zugleich auch ehrlicher und unverstellter. Umso erschreckender ist der unübersehbare Tunnelblick der beiden Sprecherinnen, der suchtartig nur noch nach Nachrichten sucht, die den weiblichen Opferstatus belegen könnten, und ihre Distanz zu rechtsstaatlichen Grundsätzen wie Unschuldsvermutung oder Verjährung.

Man könnte jetzt noch zahllose weitere Beispiele für feministischen Aktivismus von Leopold bringen, klar ist so oder so: Leopold ist seit vielen Jahren eine der führenden und aktivsten feministischen Aktivisten hierzulande, sie vertritt in der Geschlechterdebatte extrem einseitige, rein feministische Positionen. Sie gehört sozusagen zu den feministischen Elitetruppen und ist bestens integriert in das mafiöse feministische Netzwerk, das quer durch alle Parteien und Medien verläuft.

Jemanden wie Leopold auf eine solche mediale Machtposition im wichtigsten deutschen Nachrichtenmediums zu hieven ist ähnlich grenzwertig wie den Sprecher eines AfD-Landesverbands auf diese Position zu setzen: nach normalem Ermessen ist nicht davon auszugehen, daß so eine Person imstande ist oder es sein will, unparteiisch zu berichten, sondern im Gegenteil alles versuchen wird, ihre Machtposition für Propaganda zu mißbrauchen.

Radikale Feministen haben eben den großen Nachteil, dass sie gar nicht neutral sein können und jede Abweichung gleich als einen großen Sexismus ansehen. Gerade wegen dieser Radikalität können sie sich vielleicht auch ganz gut ausbreiten, denn niemand möchte sich als Sexist bezeichnen lassen, weicht also der Konfrontation aus und man kann dann weitere Glaubensgenossinnen nachholen.