Bekanntlich kann im Feminismus alles Hass sein, selbst Unfähigkeit. Zumindest wenn sich daraus Hass gegen eine der als unterdrückt anerkannten Gruppen ableiten lässt.
Ein entsprechender feministischer Text, der Unfähigkeit als Hass ansieht:
Have you ever dated a man who ‘can’t cook’?
Do you know a guy who’s rubbish at cleaning or any other kind of domestic chore?
Of course, you do.
It might not be their fault; many men are raised in traditional families where women do all the household tasks, ironing their little prince’s pants and serving up regular, large dishes which his future girlfriend then has to try to replicate.
Male incompetence is tolerated far more than female ineptitude.
Mir fehlt da immer die klassische Gegenprobe: Ein ernsthaftes Nachdenken inwieweit Frauen zugestanden wird, dass sie auf einem Gebiet keine Kompetenzen haben. Man kommt da meiner Meinung nach sehr schnell auf diverse Punkte:
Der einfachste Punkt wären bereits alle Formen von Handwerkerarbeiten. Eine Bohrmaschine in die Hand nehmen? Genug Frauen würden das niemals machen. Die Reifen an einem Auto wechseln? Wofür hat man denn einen Freund/einen Mann? Selbst „durch die Waschanlage fahren“ hatte ich schon als etwas, was vielen Frauen nicht geheuer war.
Weiter geht es mit auch ansonsten vielen technischen Vorgängen, die gerne an Männer verwiesen werden.
Aber genug Frauen haben sich auch schon in die Position begeben, dass sie eben für den Haushalt zuständig sind und das Geldverdienen seine Sache ist.
Our society has a number of loveable buffoons who fool around and are excused from acting like prats because they’re funny. They might be rubbish at most things but as long as their banter is flowing, we put up with it.
Da könnte man gegen halten „Solange die Frauen gut aussehen sehen wir ihnen alles nach“. Wobei ich auch die Grundbewertung angreifen würde: Männern wird Inkompetenz eher weit weniger nachgesehen, sie gelten weitaus eher als Versager und sind damit uninteressant. Und natürlich ist witzig sein durchaus auch ein Talent, weswegen man hoch im Kurs stehen kann.
These types are almost exclusively men. You don’t get hilarious, idiotic women being lorded as icons of our culture. Diane Abbott is dismissed as a cretin while Boris Johnson is a joker.
Ich bin bei ausländischen Politikern wahrlich kein Experte, aber Boris Johnson scheint einiges an Kritik abzubekommen.
Which begs the question: is conscious male incompetence a form of misogyny?
If you labour the point that you can’t cook, then chances are that you won’t be made to cook. If you make a hash out of doing the laundry or hoovering, you’re forcing someone else to take over.
Und wenn du kein Ikea-Regal zusammenbauen kannst, dann zwingst du jemanden anderen es zu tun.
Few have the patience to watch someone do a job badly over and over again and so often, they’ll just take it upon themselves to do your chores as well as their own.
Emotional labour is doubled when you’ve got an incompetent clown on your hands.
Die emotionale Arbeit ist auch so ein Schlagwort. Es kann als einfacher Multiplizierer der weiblichen Mühen verwendet werden. Seine emotionale Arbeit kommt dabei gedanklich gar nicht vor. Etwa wenn er zusätzlich zur Erwerbsarbeit noch die Launen seiner Frau aushält, die plötzlich die Arbeitsteilung ändern will, ohne dabei zu sehen, dass sie in vielen Bereichen auch Arbeit auf ihn überträgt.
Genug emotionale Arbeit wird auch in Beziehungen von Männern geleistet. Es ist die Zufriedenheit der Frau, die bestimmt, wie gut die Beziehung läuft, nicht die des Mannes. (A happy wife, a happy life)
I was recently listening Semi Circles, a BBC radio comedy starring Paula Wilcox, first broadcast in 1989.
It’s about a housewife who recently wakes up to the fact that she’s spent the past eight years being a slave to her kids and nice-but-emotionally-dim husband.
Part of this awakening is the realisation that she does all the housework because her husband is crap at it.
Left alone, he makes inedible food. He lets the kids stay up well beyond their bedtime. He leaves the house a tip.
He doesn’t even try to do a good job because he fears that if he’s too good at these jobs, his wife will make him do more of them.
Ich bin mir sicher umgekehrt würde sie eher von einer Überforderung ausgehen, bei der er nicht hinreichend berücksichtigt, dass sie durch ihre Geschlechterrolle, die ihr von Kindheit an aufgezwungen wurde, eben gerade solche Arbeiten nicht ausführen durfte. Oder irgend etwas in der Art.
As I spent the evening meal prepping for two and worrying what my partner could have for breakfast, it struck me that not an awful lot has changed over the past 30 years.
While I’ve dated some very domesticated guys who are far better than I at cooking and ironing, I’ve also had relationships with men who don’t even know how to cook porridge.
Is that a result of being de-skilled as a child by overbearing mothers? Or is it a conscious choice not to hone ‘worthless’ skills because they know someone else will do it for them?
Auch dazu müssen sie eben die passenden Frauen finden, die das mitmachen und es gibt genug, die sich gerne auf den Handel einlassen.
Und wieder könnte man es natürlich auch leicht auf Frauen übertragen: Studieren sie bewußt eher Fächer, in denen sie weniger verdienen, weil sie wissen, dass ihnen ein Mann die Erwerbsarbeit abnimmt?
Suchen sie sich bewußt eher Jobs, bei denen man leichter aussetzen kann, damit sie die Erwerbsarbeit um so leichter auf ihren Mann verlagern können?
Suchen sie sich bewußt Partner, die nicht kochen oder putzen können, damit sie einen Grund haben keiner Erwerbstätigkeit nachzugehen?
Es ist wirklich einfach solche Schuldzuweisungen zu konstruieren. Für beide Geschlechter.
I’m inclined to think it’s the latter. Plenty of people are raised in boarding schools or by all-encompassing parents and have the gumption to learn to cook or at least Google how to throw a simple meal together (porridge is literally oats and milk or water – how hard can it be?).
Eine Bohrmaschine ist auch überaus leicht zu bedienen. Und auch das kann man googln. Wie schwer kann das schon sein?
But those who choose to remain ignorant and then ask their girlfriends, wives, partners to do it for them are participating in a very subtle form of misogyny that burdens women with low-level emotional labour.
Wie immer im Feminismus kann man solche Sachen gar nicht hoch genug aufhängen: Es ist Frauenhass, der Frauen zusätzliche Arbeit aufhalst. Nicht weniger.
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