Zana Ramadani, Bundespräsident Joachim Gauck und #Metoo

 

Ein Foto: Sie berührt mit ihrer Brust  seinen Oberkörper, seine Hand ist leider auf dem Bild nicht zu sehen:

Ob sie ihn vorher gefragt hat, ob das okay für ihn ist?

Der Kommentar von ihr zum Foto

Ein weiteres Foto, welches sie bei Facebook einstellte

Aus dem Link:

Das Buch beginnt mit einer Szene von einer Veranstaltung im Schloss Bellevue, in der der damalige Bundespräsident Joachim Gauck Zana Ramadani in Anspielung auf ihre Arbeit als Aktivistin gefragt haben soll, ob sie sich gleich ausziehen werde. Darauf soll sie flapsig geantwortet haben: „Nee, heute mal nicht.“ Es wäre auch nicht so einfach, das Kleid mit Rückenverschluss auszuziehen. Darauf solle Gauck erwidert haben, er könne ihr auch dabei helfen. Für ein Foto soll er sie in den Arm genommen und die Hand auf ihre Hüfte gelegt haben. „Ich war unangenehm berührt, aber ich ließ das Betatschen über mich ergehen, ich spielte mit, lachte meine Bedenken weg“, heißt es im Buch.

Frau Ramadani, Sie beginnen Ihr Buch mit einer Szene aus dem Schloss Bellevue, in dem Sie eine Begegnung mit dem damaligen Bundespräsidenten beschreiben. Sie nennen Gauck einen „Gentleman“, aber auch einen „Grapscher“. Warum machen Sie das jetzt öffentlich?

Ich hätte damals direkt aus dem Schloss twittern können, wie das manche der Netz-Feministinnen und Politikerinnen machen: Schockstarre! Sexismus! Das habe ich aber nicht gemacht. Ich bin Gauck nicht böse, er wollte mich nicht diskriminieren. Ich habe ihm mit meiner Arbeit als ehemalige Femen-Aktivistin, die ihre Brüste in der Öffentlichkeit blankzieht, ja auch eine Steilvorlage geliefert.

Man kann Ihnen vorwerfen, den früheren Bundespräsidenten zu benutzen, um Ihr Buch besser zu verkaufen.

Ich habe das Beispiel aufgeschrieben, um zu zeigen, wie man auch anders mit Begegnungen mit Männern umgehen kann. Man muss nicht jeden Ton eines alten Mannes an den Pranger stellen.

Ich musste einige Sätze Ihres Buches mehrmals lesen, weil sie mich so irritiert haben. Sie schreiben zum Beispiel, dass die #MeToo-Debatte zersetzend auf die Demokratie und die Freiheit wirke.

Den Anfang der Kampagne fand ich gut, aber mir gefällt nicht, in welche Richtung sie sich entwickelt hat, dass es keine Abstufungen mehr gibt. Es findet eine Hexenjagd statt, plötzlich ist jeder Mann verdächtig. Es wird so getan, als gebe es klare Fronten: Männer sind Täter, Frauen sind Opfer. So einfach ist es aber nicht. Frauen sind nicht nur die hilflosen Opfer, sie sind Teil des Systems.

Machen Sie damit betroffene Frauen, die jetzt von ihren Erfahrungen berichten, nicht zum zweiten Mal zum Opfer indem Sie sagen: Es sei ihre eigene Schuld, wenn man sich nicht wehren kann?

Nein, mir geht es darum, dass Frauen ihre Stärke entdecken. Mir macht es Angst, dass durch das Ausufern von #MeToo die Stereotype eher noch verfestigt werden. Es wird so getan, als müssten Frauen automatisch in ihrem Leben Opfer werden und als sei jeder Mann ein potenzieller Täter. Da wächst eine sehr schwache, ja fast lebensunfähige Frauengeneration heran, die heult und mit den Zähnen klappert. Das ist ein historischer Rückschritt.

– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29792232

 

 

38 Gedanken zu “Zana Ramadani, Bundespräsident Joachim Gauck und #Metoo

      • Sag ich ja auch nicht. Es geht um die Botschaft, die in diesem Unsinn enthalten ist.

        „Aber Vorsicht bei Feministinnen, um so mehr, wenn sie Bücher promoten müssen.“

        Wer weiß schon, wann diese Damen in Zukunft Bücher rausgeben? Wahrscheinlich wusste sie es damals beim Pappnasentreffen mit Gauck selbst noch nicht.

        Ich denke auch, daß diese Dame ein sehr netter Umgang ist … bis das böse Erwachen kommt.

        Nebenbei kann jede Frau über Nacht zur Feministin werden. Wenn es Vorteile bringt, ist das sogar nachvollziehbar.

        • Mann darf halt Frauen grundsätzlich nie als harmlos ansehen. Oder als arme hilflose Wesen ohne Ziel und Plan. Im Zweifel ist es gesünder als Mann davon auszugehen, dass frau eine eigene Agenda hat und mann selber dabei eine Rolle haben kann, die sie einem nicht unbedingt offenbart…

          • @Peter

            Aus dem Interview:
            „Das Buch beginnt mit einer Szene von einer Veranstaltung im Schloss Bellevue, in der der damalige Bundespräsident Joachim Gauck Zana Ramadani in Anspielung auf ihre Arbeit als Aktivistin gefragt haben soll, ob sie sich gleich ausziehen werde. Darauf soll sie flapsig geantwortet haben: „Nee, heute mal nicht.“ Es wäre auch nicht so einfach, das Kleid mit Rückenverschluss auszuziehen. Darauf solle Gauck erwidert haben, er könne ihr auch dabei helfen.“ – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29792232

            Jetzt schau mal auf das Foto!
            Bei einer Frau, die sich DAS Kleid nicht selbst ausziehen kann handelt es sich zweifelsohne um eine motorische Autistin.
            Das hat der Bundespräsident Joachim Gauck erkannt und sich – ganz Gentleman alter Schule – erboten, bei der Entledigung des Kleidungsstücks behilflich zu sein.
            Wenn man motorisch und anders eingeschränkten Frauen nicht einmal mehr helfen kann, ohne als Sexist zu gelten, dann läuft hier irgend etwas falsch! 😉

          • Haha, richtig witzig wäre es gewesen wenn er völlig entrüstet getan hätte: „Wie?!!? Sie wollen sich nicht ausziehen?? Wir haben Sie extra deswegen eingeladen!!“ und dann empört davonmarschiert wäre.

            Naja, am Ende war sie halt doch nur passive Deko die man nicht so richtig ernst nimmt und sollte froh sein, zwei Bilder als Beweis abbekommen zu haben.

      • Heute ist sie die Diskoschlampe und morgen die Feministin. Keiner kann in die Zukunft gucken aber wenn es sich lohnt, dann, dann sticht dir auch die integerste Frau ein Messer in den Rücken. Hab mich mal mit einer richtig coolen Lesbe unterhalten zu der ich sagte, dass sie eine Traumfrau ist. Darauf meinte sie „Sei vorsichtig, ich bin immer noch eine Frau und damit eine Schlampe“. Es ging genau um das Thema. Solche Ehrlichkeit ist selten.

        • @pfefferundSalz

          Ach, das ist doch nicht auf Frauen beschränkt. Auch bei Männer kann man sich nie sicher sein. Genug Männer haben ewige Liebe geschworen und dann für eine jüngere verlassen.

          Der Mensch ist eben nicht 100% verlässlich. Was aber kein Grund ist gegen alle Menschen oder bestimmte Gruppen zu wettern

          • Wir sind doch hier bei „Alles Evolution“. Ich glaube schon, dass das weibliche Verhalten sehr stark opportunistisch geprägt ist. Bei der Einen stärker als bei der Anderen aber letztlich müssen sich Frauen gegen den geistig und körperlich Überlegenen Mann durchsetzten.

            PS: Ja, als MANN (nicht als Kind) bist du im Durchschnitt ca. 5 IQ Punkte vor den Frauen (Lynn, R., & Irwing, P. (2004)) .

          • „Ich glaube schon, dass das weibliche Verhalten sehr stark opportunistisch geprägt ist“

            Und du meinst dass männliche nicht? Bei den meisten wird es eher an Angebot liegen.
            Männer mit dem Angebot von Frauen, da wäre es interessant

        • Solche Ehrlichkeit ist selten.

          So selten auch wieder nicht. Jedenfalls wenn sie einen als Mann sieht, dem sie sowieso nichts vormachen kann.

          Und ich frage mich halt, inwiefern Frauen damit auch nur wieder einem Wunschbild des Mannes entsprechen und was da wirklich abgeht…

          • „Und ich frage mich halt, inwiefern Frauen damit auch nur wieder einem Wunschbild des Mannes entsprechen und was da wirklich abgeht…“
            Naja, ich war ja eindeutig nicht in ihrem Beuteschema…

          • Das dürfte wesentlich tiefer liegen und nicht einfach an und ab geschaltet werden können. Ein Funken Wahrheit steckt in jedem Fall in ihren Worten: Sie kann nicht anders als eine Frau sein.

        • @PfefferUndSalz

          Genau da sind wir, aber das Thema ist eben nicht nur alles Evolution, sondern auch PUA und deshalb kann der Gute gar nicht anders, als maximal zum Gleichheitsfeminismus zu gelangen.

  1. In dem anderen Artikel steht:

    „Ich rechnete fast damit, dass die Hand tiefer rutschte, zum Hintern hin. (…) Ich war unangenehm berührt, aber ich ließ das ,Gaucken‘, wie ich derartiges Betatschen seither nenne, über mich ergehen. Was sollte ich tun? Er war der Bundespräsident“, schreibt Zana Ramadani. Doch obwohl ihr die Situation damals unangenehm gewesen sei, ginge es ihr nicht darum, den ehemaligen Bundespräsidenten im Nachhinein an den Pranger zu stellen, beteuert sie im Gespräch mit der Berliner Zeitung.

    https://www.berliner-zeitung.de/politik/feministin-berichtet-joachim-gauck-und-eine-unangenehme-umarmung-29791792

    Ja, sie erwähnt das nur zufällig… weil das gerade jetzt Aufmerksamkeit erzeugt. Und wenn sei Ruf deswegen den Bach runter geht, dann hat sie das doch gar nicht gewollt *unschuldigguck*

    Der Britische Verteidigungsminister musste wegen genau so was zurücktreten, weil er nämlich 2002 einer Frau das Knie berührte und das ist mittlerweile so was wie eine Tempel Entweihung.

    https://nypost.com/2017/11/01/uk-defense-minister-resigns-over-2002-knee-touching-incident/

  2. Können wir da nicht die Staatsanwaltschaft einschalten? Bzw sollte die sich nicht selbst einschalten?
    Staatsoberhäupter darf man doch gar nicht dispektierlich einen Grapscher nennen. 😉

  3. Er hat wohl gegen die Würde des Amtes verstoßen durch die Sprüche (auch wenn sie die im Interview noch entschuldigt hat), und sie hätte ihn nicht einen Grapscher titulieren dürfen (wogegen er sich verwehrt). So einfach ist die Sache m.M.n..

    • Na klar. Wir können ja mal kurz die Schuld aufrechnen. Gegen „die Würde im Amt zu verstoßen“, ruiniert ja auch regelmäßig Menschen in ihrem sozialen und beruflichen Leben.
      Da ist eine (Fast-)Falschbeschuldigung, um Promotion fürs Buch zu machen ja zu vernachlässigen.

      • Gauck wird sozial sicher nicht ruiniert (werden) durch diese Anrufung (von der ja jeder zeitgleich der Schilderung entnehmen kann wie substanzlos sie ist), sein fürstliches Altersruhegeld und all die weiteren Privilegien behält er ohnehin. Wofür sollte er Verteidiger brauchen?

        Es ist gut möglich, dass er irritiert ist, das sind wohl Alle von Zanas jetzigen Äußerungen. Sie hat sich selbst nicht nur in einen Fuß geschossen, sondern in beide zugleich. Für das Lager der MeToo-Kritiker verliert ihre (im Kern) anbiedernde „Analyse“ durch diese Passage an Gewicht, die Gegenseite wird sie aufgrund ihrer Hauptaussagen nicht eingemeinden (was offenbar auch gar nicht ihr Ziel war). Falls da eine Marketing-Strategie hinter gesteckt haben sollte, wärs imho eine denkbar schlechte. Von daher glaub ich auch nicht an Berechnung, sondern erklärs mir eben eher mit Selbsttäuschung.

        Es wäre doch so einfach gewesen seine Sprüche als unangemessen zu verurteilen, aber genau das wollte sie nicht tun, schätzungsweise weil es ihr als schwach erschienen wäre. Stattdessen hat sie sich jetzt in eine Situation manövriert, die vielleicht sogar noch ein juristisches Nachspiel haben könnte – jenachdem wie wichtig ihm das ist. Dumm.

          • @ Semikolon

            „Und?“

            Zum Thema der Macht der konservativ-islamischen Mütter in der Familie und ihrer Rolle hinsichtlich der Erziehung in konservativ-islamischen sozialen Kontexten enthält das Buch interessante Informationen und Analysen. Daher fand ich das Buch lesenswert.

            Eine ausgewogene Analyse der spezifischen Nachteile, die beide Geschlechter durch die starren konservativ-islamischen traditionellen Gechlechterrollen haben, enthält das Buch jedoch nicht, der Fokus liegt schon mehr auf den Nachteilen für die Mädchen, wobei von ihr aber konservativ-islamische Mütter, weniger die Väter, als zentrale Akteure der Unterdrückung der Mädchen gesehen werden.

            Das Buch enthält des Weiteren eine – m.E. berechtigte – Kritik am politisch korrekten Gender-Feminismus wegen dessen Verbandelung mit dem kulturrelativistischen Multikulturalismus.
            Im Kontext der Passagen zur Kritik am Gender-Feminismus gibt es allerdings auch eine aus männerrechtlicher Perspektive kritikwürdige Formulierung, die wenig Sensibilität für das Risiko von Falschbeschuldigungen bezüglich sexueller Gewalt beinhaltet.

            „Kennst Du eigentlich auch das epochale (biographische) Machwerk von Ayaan Hirsi Ali?“

            Bisher noch nicht. Von Ayaan Hirsi Ali kenne ich nur ihr Buch „Reformiert euch“.

        • @semikolon

          Zana hat nie eine Chance im gegenwärtigen feminismus Fuss zu fassen, sie ist als Frau, die in einer muslimischen Familie aufgewachsen ist, in der sie sich so sexuell unterdrückt fühlte, dass sie fortan allen ihren Busen zeigen musste, viel zu kritisch gegenüber dem Islam.
          Sie hat daher eher Anschluss an Schwarzer und Co.

    • Er hat schon gegen die Würde des Amtes verstoßen, indem er es angenommen hat…

      Der Rest ist lächerlich, es ist ein Anzeichen des moralischen Verfalls der Presse, dass man jeder dämlichen Pussy ihre 10 Minuten Ruhm gönnt, egal wie verlogen sie daher kommt.

  4. Pingback: Till Lindemann, Zana Ramadani und seine „Flirttechniken“ | Alles Evolution

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