Selbstmach Samstag 169 (30.12.2017)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, der ist dazu herzlich eingeladen.

„Relevant sind nur die Männer“

In der Jahresrückschau des ZDF waren anscheinend zu viele Männer:

Christian Lindner erzählte über die abgesprochenen Jamaika-Sondierungsgespräche, Elyas M’Barek über den Publikumshit „Fack Ju Göhte 3“ und Mark Forster über, nun ja, seine Schulzeit. Männer haben wirklich einiges zu erzählen. Frauen offenbar nicht so

Denn in den 135 Minuten des ZDF-Jahresrückblicks „Menschen 2017“ mit Markus Lanz kamen gerade mal zwei weibliche Gäste zu Wort, die Weltenbummlerin Heidi Hetzer und Apnoe-Taucherin Anna von Boetticher.

Eine zumindest fragwürdige Zusammenstellung. In jedem Fall aber ungeschickt vor dem Hintergrund der vergangenen Debatten über Diversität, Teilhabe und Sexismus.

Auch immer wieder faszinierend dieser Gedanke, dass man Leute nach Gruppenzugehörigkeit zu Wort kommen lassen sollte.

Mal sehen, wie das ZDF sich rechtfertigt:

Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE erklärt das ZDF: „Das Geschlecht der Gäste spielt bei der Zusammenstellung der Sendung keine Rolle.“ Unter den angefragten Gästen seien allerdings noch mehr Frauen gewesen, die hätten aber alle nicht teilnehmen können. Außerdem habe Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die bereits angekündigt war, kurzfristig absagen müssen.

Das Frauen seltener ins Rampenlicht wollen oder ihnen so etwas seltener die Mühe wert ist, die damit verbunden ist, wäre auch nichts neues.

Da scheint sich – wenn es nicht eine Ausrede des ZDF ist. welches sich ja sonst durchaus feministisch zeigt – die Realität schlicht mit den Vorstellungen der Theorie zu beißen.
Natürlich hätten die Redakteure das dennoch neutral besetzen können. Eben indem sie eine Männer- und Frauenliste erstellen und dann strikt hälftig diese abtelefonieren, bis sie gleiche Anteile haben. Aber natürlich wollen Sendungen auch gesehen werden. Wenn dann nur noch schlechtere Geschichten übrig bleiben oder unbekanntere Gesichter, dann entsteht daraus kein gutes Fernsehen.

Ist es wirklich so einfach? Die Erklärung des ZDF macht jedenfalls hellhörig: „‚Menschen 2017‘ bietet eine bunte Mischung, einen Überblick über alle relevanten Themen des Jahres.“ Im Umkehrschluss heißt das: Frauen und Relevanz, das schließt sich beim ZDF offenbar aus.

Theoretisch kann man natürlich auch Männer über Frauenthemen reden lassen. Was ich immer schade bei solchen Artikeln finde ist, dass sie gar nicht darauf eingehen, welche Frauenthemen sie vermisst haben, welche Frau hätte eingeladen werden müssen oder was sie nun konkret an Inhalt vermisst werden. Es wird schlicht angenommen, dass Frauenthemen von gleicher Wichtigkeit vorhanden gewesen sein müssen und man eben so lange schauen muss, bis man sie findet und die passenden Frauen dazu.