Pornos in der Beziehung

Bei Bento geht es darum, dass gerade Männer trotz Beziehung auch weiter Pornos schauen:

Glücklich war sie mit meinem Bekenntnis nicht.
Sie fragte mich, warum ich mich an anderen Frauen aufgeilte und ob sie mir nicht genug sei.

Das scheint mir etwas zu sein, was eher häufiger von Frauen genannt wird. Die Darstellerinnen im Pornos werden in eine intrasexuelle Konkurrenz eingeordnet und man sieht sich als nicht genug an.

Wir suchten nach einer Lösung des Problems und setzten uns gemeinsam vor den Laptop. Mit eher mäßigem Erfolg. Es machte uns überhaupt nicht an.

Dazu fällt mir das folgende Zitat ein:

Girl version of hot sex = strawberries in bed.

Guy version of hot sex = a stripper named Strawberry with her tongue in his girlfriends ass.

Und auch wenn es nicht gleich Anallingus sein muss sind die Fantasien der meisten Männer wesentlich „perverser“ als die der meisten (nicht aller) Frauen. insofern ist es wenig erstaunlich, dass die meisten Frauen eher entsetzt sind.

Das größte Problem war, dass ich auch Filme mit Darstellerinnen gut fand, die ihr so gar nicht ähnlichen sahen. Dass ich sie nicht geil genug finden oder nicht gut genug im Bett sei, steht seitdem unausgesprochen im Raum.
Das macht mir extreme Gewissensbisse. Das Gefühl nicht genug zu sein, wollte ich ihr auf keinen Fall vermitteln. Und so war es ja auch nicht.

Tatsächlich hat das eine mit dem anderen wenig zu tun. Natürlich sind die Pornodarstellerinnen häufig das, was man gerne hätte. Aber das bedeutet ja nicht, dass man seine Freundin nicht attraktiv findet.

Selbstbefriedigung ist meine Zeit ganz für mich allein.
Hier mache ich, was ich will, gucke und denke, was ich will und brauche mich für nichts zu schämen. Jeder Mensch braucht diese Momente mit sich selber. Wir müssen uns auch mal gehen lassen können, ohne Bewertung und Aufsicht. Sonst platzen wir irgendwann.

Zu dieser Entspannung gehören im 21. Jahrhundert auch Pornos. Sie zu gucken heißt nicht, dass man lieber mit anderen Menschen, als mit dem Partner schlafen würde, oder dass dieser nicht attraktiv ist. Es ist vielmehr ein unverbindliches Erkunden der eigenen Ideen.
Hier kann sich jeder auf seine Art und Weise treiben lassen.

Selbstbefriedigung kann wirklich etwas sehr entspannendes haben, eine gute „Me Time“, also Zeit für sich. Einfach auch, weil man sich ganz auf sich konzentriert und niemand anders befriedigen muss, weil man selbst seinen Orgasmus am besten herauszögern kann, weil man seine Fantasien treiben lassen kann.

Schließlich konfrontierte sie mich mit einer Gegenfrage: Wie würde ich es finden, wenn sie Pornos gucken und sich an anderen Männern aufgeilen würde?

Tatsächlich ist das für mich kein Problem. Sex und Selbstbefriedigung sind Eigelb und Eiweiß. Eng miteinander verbunden, lassen sie sich mit ein wenig Übung aber gut voneinander trennen.

Ich glaube auch die meisten Männer hätten da wenig Probleme mit. Eher würde es sie geil machen. Natürlich wird es auch hier welche geben, die sich schlecht fühlen, wenn sie sehen, dass sie nach „Big Dicks“ oder „besonders muskulösen Männern“ sucht. Aber die meisten würden denke ich eher damit klarkommen und die Fantasien ihrer Freundinnen interessant finden.

Ich hatte allerdings noch keine Freundin, die viele Pornos geschaut hat. Eher wäre meine Erfahrung, dass die meisten Frauen von Pornos keine Ahnung haben und bei der Nennung von Begriffen wie „Gangbang“ oder „Cumshot“ eher fragend schauen.