Sich schlecht benehmen und denken, dass man wegen einer bestimmten Identität Nachteile hat

Eine Tweet, der einen denke ich gar nicht so seltenen Fehlschluss anspricht:

Das erinnert mich immer an eine Bekannte, die sich in der Berufsanfängerzeit bei einem Treffen mit einem Freund und mir aufregte, dass abends, wenn die Schreibkräfte schon weg waren, und der Chef noch eine Besprechung mit Geschäftspartnern hatte, dieser sich an sie wandte, und sie bat, etwas zu kopieren.

„Das macht er nur, weil ich eine Frau bin, ich werde da kündigen!“ wetterte sie.

Es war ein kurzes Treffen und sie ging, sichtbar voller Wut, recht schnell weiter. Als sie weg war schaute ich den Freund an (wir arbeiteten alle in der gleichen Branche und in ähnlichen Firmen) und wir schauten beide recht skeptisch

„Macht mein Chef abends genauso“ sagte er

„Meiner auch“ sagte ich.

Wer außer den Berufsanfängern sollte es auch sonst kopieren. Für sie aber Grund sich diskriminiert zu fühlen.
Das ist bei radikalen Feministinnen natürlich gleich noch viel krasser.

Denn diese haben ja häufig eine schlicht unausstehlich arrogante Art und Weise, bei der sie alle aufgrund Hautfarbe und Geschlecht als schlecht ansehen, regen sich über alles auf, verschlechtern das Klima, wollen alles nicht hin auf Effektivität, sondern auf Hautfarbe und Geschlecht ausrichten etc.

Sie benehmen sich insofern schlecht, wie in dem Tweet dargelegt, würde man sie aber feuern oder gar nicht erst einstellen, dann würde das eben der Fall sein, weil sie Frauen, PoCs oder nicht dem Schönheitsideal entsprechend sind.

17 Gedanken zu “Sich schlecht benehmen und denken, dass man wegen einer bestimmten Identität Nachteile hat

  1. Soweit ich sehe, ist das Problem grundsätzlich: Wie unterscheidet man im aktuellen Zusammenhang relevante von unrelevanten Eigenschaften, Faktoren u. dgl.? Das ist schwierig. Und vor allem ist dieses Unterscheiden anfällig für Vorurteile, Voreingenommenheiten u. dgl.

    Die Schwierigkeit beginnt schon mit der Zuschreibung: Wenn andere Leute mir gegenüber ein auffälliges oder unangenehmes Verhalten zeigen, liegt das jetzt einfach an diesen Leuten – oder ist das Verhalten dieser Leute nur eine natürliche (oder naheliegende) Reaktion auf eine Unart in meinem Verhalten oder in meiner Erscheinung? Muß ich die Ursache also bei mir suchen – oder bei den anderen?

    Ja, das sind schwierige Fragen. Und wie gesagt: Wer mit einer dogmatischen oder fanatischen Weltsicht ausgestattet ist, kann es sich hierbei natürlich einfach machen und das Verhalten der anderen Leute schlicht als Bestätigung seiner eigenen Vorurteile interpretieren.

  2. Die Leute können nix dafür, sie haben haben eine ungünstige Kombination gezogen:

    general intelligence low
    openness low
    conscientiousness low
    agreeableness low
    neuroricism high
    extraversion high

    Der letzte Punkt sorgt dafür, dass man ihnen so schwer aus dem Weg gehen kann.

  3. Das ist bei Frauen meist noch krasser, weil sie ja einen bevorzugte Behandlung gewohnt sind und sich dann diskriminiert fühlen, wenn sie wie jeder Mann behandelt werden.

    • Sehr wichtiger Punkt.
      Wird man plötzlich als Mensch nach seinen Fähigkeiten, Kompetenzen und Schwächen beurteilt, fallen Prinzessinnenprivilegien weg, fühlt man sich plötzlich diskriminiert.
      Wird Multitasking tatsächlich verlangt, und die Stärke, die das Weibliche angeblich dem Männlichen voraus hat, wird es ganz schlimm.
      Frau kapiert nicht, dass man ihr traditionell oder zuhause immer nach dem Mund geredet und sie gehätschelt hat. Weil sie hübsch waren, oder irgendwie als schwach und verletzlich betrachtet wurden. Besonders Studentinnen kommen plötzlich mit der Realität des Arbeitslebens gar nicht mehr klar, die für andere Menschen völlig normal ist.
      Hinzu kommt der Irrtum, dass Männer, da ja in der Männerwelt angeblich privilegiert und unter sich, alle gleichberechtigt, brüderlich, und faul seien. Weil ja angeblich Frauen auf der ganzen Welt die ganze Arbeit für sie machen.
      Wenn man dann die reale Männerwelt sieht, und plötzlich was leisten muss, kann das natürlich nur Benachteiligung sein.
      Männer als Patriarchat scheinen sich ja in den feministischen Mythen über die Männerwelt auch nicht gegenseitig zu kritisieren, denn die haben ja nix Anderes zu tun, als sich am Sack zu kraulen, und sich zu beraten, wie sie Frauen unterdrücken und ausbeuten.
      Kritik an Frau „muss“ daher auch immer sexistisch sein.
      Weil es ja im Arbeitsleben bekanntlich darum geht, in seinem tollen Selbstbild wahrgenommen zu werden, und sich damit selbst zu verwirklichen.
      Dass die meisten Menechen auf der Welt arbeiten, um überhaupt erstmal ein Dach über dem Kopf und was zu Essen zu haben, ist denen völlig fremd.

  4. Manche Leute sollte man echt nicht diskriminieren. Das wäre ungerecht. Die sollte man verhauen.

    Spaß beiseite, das ist echt ein schwieriges Thema. Wenn man nur oft genug schlechte Erfahrungen mit betrunkenen Fußballfans, Gruppen von „Guggst Du?!“-Leuten oder gepiercten Frauen mit Hornbrillen und unnatürlichen Haarfarben gemacht hat – Ist es dann nicht auch ein Stück weit vernünftig, denen lieber aus dem Weg zu gehen? Das Leben ist zu kurz, um sich unnötig Ärger einzuhandeln.

    Ist meine Katze ein Arschloch, weil die sich – komplett anders als mein Kater – vorsichtshalber unterm Bett versteckt, wenn ich Besuch habe?

    • …Ist es dann nicht auch ein Stück weit vernünftig, denen lieber aus dem Weg zu gehen? Das Leben ist zu kurz, um sich unnötig Ärger einzuhandeln.

      Natürlich ist das ein Stück weit auch vernünftig. Schön, dass du es selber schon einschränkst.
      Aber Augen zu und durch kann es doch heutzutage nicht mehr sein. Ich würde mal stark vermuten, dass gerade das gelassene Schweigen den modernen Feminismus erst dahin gebracht hat wo er jetzt ist. Und nun dürfen wir uns umso mehr anstrengen, um wieder tatsächliche Gleichberechtigung und Gerechtigkeit zu erhalten.

      • Ist mir schon klar, dass ich damit einigen Leuten durchaus Unrecht tue. „Geld für Kippen-Automat wechseln?“ – „Klar, kleinen Moment“ – Portmonnaie rausgefummelt, Zack, Faust in die Fresse gekriegt – Geld weg. Nee, sowas passiert mir nicht noch mal. Aber um solche Beispiele geht’s ja eher nicht.

        Ich denke, der ganze Feminismus-SJW-Antidiskriminierungswahn schießt sich selbst immer weiter ins Abseits. Es gibt Studiengänge, in denen es als Qualifikation angesehen wird, doof genug zu sein, um biologisches vom grammatischen Geschlecht nicht unterscheiden zu können. Wer will denn gerne Idioten einstellen? Keiner. Dann wird ne Quote durchgedrückt (natürlich nur für die gutbezahlten Jobs) – und die tendenziell unbequemsten Kreischtanten sind vorne mit dabei.

        Mission accomplished. SO bastelt man Vorurteile. Toll gemacht.

  5. Es ist natürlich auch schwer zu widerstehen, einer solchen Argumentation zu eigenen Gunsten zu folgen, wenn man sein ganzes Leben damit indoktriniert wurde, dass es nur Sexismus sein kann, wenn der Chef eine weibliche Angestellte zum Kopieren schickt.

  6. Das kann man tatsächlich öfters beobachten.

    Ich erinnere mich nur noch vage, aber gab es nicht vor einiger Zeit einen Fall, wo eine Feministin einen bewusst provokanten Artikel darüber schrieb, wie toll die zivilien Bombardierungen Deutschlands seien, weil jeder Tote da ein Nazi sei, erstellte anschließend einen Spiegel der extremsten Kommentare dazu und demonstrierte, was man sich anhören müsse, wenn man sich als Frau politisch äußere?

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