Being a lesbian is "uncool", being transgender is hip. On the rapid increase of girls transitioning to boys https://t.co/pR54nJF1oT pic.twitter.com/J9gmAwLVE8
— Yeyo (@YeyoZa) November 11, 2017
Tag: 12. November 2017
Sexuelle Belästigung, häusliche Gewalt und Ungleichverteilung nach Geschlecht
Ina schrieb in einem Kommentar:
Was Du hier übersiehst, ist die massive Ungleichverteilung der Gewalttaten nach Geschlecht. Sexuelle Belästigung findet meist von Männern an Frauen statt. Männer erleiden auch Gewalt, aber eben hauptsächlich durch Männer. Dass Männer eine andere körperliche Konstitution haben und für Frauen dafür auch eine ganz andere Gefahr darstellen als umgekehrt, brauche ich Dir wohl nicht extra zu sagen. Wenn ein Mann eine Frau belästigt, dann muss sie damit rechnen, dass der Mann es dabei nicht belassen wird, sondern er gerade erst angefangen hat, es sei denn er wird unterbrochen/gestört.
Das Körperstärkenargument kommt ja häufig. Bei einer Vielzahl von Belästigungen dürfte es schlicht keine Rolle spielen. Wenn ein Exhibitionist einer Frau seinen Penis zeigt oder sie ein Dickpic geschickt bekommt, dann muss sie nicht mit Gewalt rechnen. Und wenn ihr jemand in der Disco an den Arsch packt auch nicht. Dazu sind allein schon zu viele Leute dar (und als Frau kann sie sehr sicher sein, dass ihr Leute zur Hilfe kommen). Auch am Arbeitsplatz bei einem dummen Spruch wird kein Übergriff zu befürchten sein.
Und Männer sind natürlich auch nicht alle gleich stark, gleich gewaltbereit, gleich hemmungslos dabei, anderen Gewalt an zu tun.
Auch die meisten Männer werden bei einer Übergriffigkeit nicht bereit sein weiter zu gehen. Sie kennen die Strafbarkeit erst recht einer Vergewaltigung oder härterer körperlicher Gewalt sehr gut und das wird den wenigsten die Sache wert sein.
Natürlich kann dennoch das Gefühl der Ausgeliefertheit bei ernsten Fällen aufgrund des häufigen Körperkraftunterschieds stärker sein.
Darüber hinaus übersiehst Du den unterschiedlichen Charakter von sexueller und körperlicher Gewalt. Sexuelle Gewalt wird hauptsächlich aus Gründen der Machtausübung und Erniedrigung ausgeführt, während körperliche Gewalt oft eher auf ein „Rangmessen“ hinausläuft.
Das war schon häufiger Thema hier und ist aus meiner Sicht falsch. Sexuelle Gewalt wird natürlich auch wegen des Sexes durchgeführt. Macht oder Frust/Ärger über Zurückweisung mögen da genauso eine Rolle spielen, aber der Sex bzw. der sexuelle Aspekt ist aus der Sache nicht rauszudenken.
Die Idee, dass es bei sexueller Belästigung um „“Macht“ geht, bei körperlicher Gewalt aber „nur“ um „Rangmessung“ ist eh interessant: Macht und Rangmessung sind in vielen Fällen ja das gleiche. Wenn man Macht haben will, dann geht es auch um einen höheren Rang. Auch beim „Rangmessen“ kann man den anderen erniedrigen oder fertigmachen wollen. Insofern finde ich das Argument auch in der Hinsicht erstaunlich.
Und natürlich kann es wesentlich unangenehmer sein, wenn mir jemand, um den Rang klarzustellen, einen harten Schlag ins Gesicht verpasst, als wenn er mich im vorbeigehen am Hintern berührt.
Will sagen: 2 Männer, die sich prügeln, nehmen sich „ernst“. Sexuelle Belästigung und Gewalt läuft eher darauf hinaus Frauen zu demonstrieren, dass sie sich nirgends sicher fühlen können – weder in der Öffentlichkeit, noch unter Freunden, Familie oder ggü dem Partner.
Welch merkwürdige Vorstellung! Als ob der andere Mann dann immer sagen würde „Richtig, ich möchte mich mit dir um den Rang in dieser Kneipe streiten, lass uns prüfen, wer der bessere Schläger ist“. Häufig will einer von beiden der Situation genauso entkommen, wie eine Frau gerne einer Belästigung entkommt. Wenn ein Betrunkener meint, dass ich ihn ihn blöd angeschaut habe und „man das klären muss“, dann ist mein Gedanke nicht „Endlich nimmt er meine Herausforderung an, Das Kneipenidiot1 meint, er habe hier einen höheren Rang muss umgehend geklärt werden. Ich bin froh, dass er mein Angebot auf einen fairen Kampf endlich angenommen hat und die Situation geklärt werden kann!“ Ich denke eher „Mist, ich hätte nicht so mißbilligend in die Richtung des grölenden Idioten schauen sollen, auch wenn er mich gestört hat, wie komme ich da wieder raus“
Und natürlich kann man das in vielen Fällen auch andersrum konstruieren. Die Frau, die etwas „Gerangel“ im Bett will, die etwas „Widerstand“ geben will, die will, dass er etwas versucht, sie ihn etwas ausbremst, er es dann wieder versucht, die wenn das nicht macht später fragt, warum man denn aufgehört hat und nichts versucht hat.
Männer sind für die allermeisten Straf- und Gewalttaten verantwortlich und sie sind auch meistens Opfer.
Was ändert das? Selbst wenn es so wäre, dann wären die Männer, die nicht machen auch nicht dafür verantwortlich und wenn Männer ebenso Probleme haben, dann kann man kaum davon ausgehen, dass es eine Gesellschaft ist, die sich gegen Frauen richtet.
Im Bereich Sexualstraftaten sind die meisten Opfer jedoch weiblich, die Taten werden meist von Männern begangen. Was würden Du und die meisten Männer wohl sagen, wenn es umgekehrt wäre? Männer als regelmäßiges Opfer von hauptsächlich Frauen?
Wenn Frauen sich so verhalten würden wie Männer hätten wir eine Bonobogesellschaft und die Handlungen einiger Pornos würden weitaus realistischer erscheinen als heute. Man schaue sich an wie Schwule schon jetzt ihr Sexleben ausleben. Natürlich wird es auch dort Übergriffigkeit und sexuelle Gewalt geben.
Würde es sich bei Männern um eine bestimmte Nationalität handeln, würden wir da ein ganz anderes Problembewusstsein entwickeln, stattdessen wird Gewalt von Männern an Männern und Frauen offenbar für relativ normal gehalten, besonders diskutiert wird es eher nicht.
Es wird nicht diskutiert? In welcher Welt lebst du? Es gibt beständig Debatten darüber. Aber das es nicht so stark diskutiert wird, liegt natürlich auch daran, dass Frauen sich weit weniger bedroht fühlen als viele Feministinnen das behaupten. Denn die meisten Frauen erleben im täglichen Leben keine sexuelle Gewalt und fühlen sich sicher.
Im Bereich häusliche Gewalt zeigt sich die Differenz nochmal besonders:
„Bei den Tötungsdelikten in Deutschland wies das Bundeskriminalamt (BKA) für das Jahr 2011 49,2 Prozent (154 von 313) aller getöteten Frauen als Opfer ihres aktuellen oder ehemaligen Partners aus.“
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4usliche_Gewalt#Weibliche_Opfer
313 Frauen. Bei 80.000.000 Millionen Menschen in Deutschland. Verkehrstote gab es 3214. Tödliche Arbeitsunfälle gab es 424.
Und insgesamt sind Männer weitaus häufiger Opfer von Gewalt und Tötungsdelikten. Wenn, dann müssten Männer Angst haben. Sie leben weitaus gefährlicher als Frauen. Und weil das der Fall ist, ist natürlich auch der Anteil der Frauen höher, die durch ihren Partner getötet werden. Sonst bringt eben niemand Frauen um.
Das sieht man ja auch in der Statistik ganz gut:
Männer sind insgesamt mit 1676 Opfern vertreten, Frauen mit 781 (der obige Wikipedialink)
Wie sieht es hingegen bei den Männern aus?
„Bei den Tötungsdelikten in Deutschland weist das Bundeskriminalamt (BKA) für das Jahr 2011 6,9 Prozent (24 von 349) aller getöteten Männer als Opfer einer aktuellen oder früheren Partnerin aus.“
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4usliche_Gewalt#Weibliche_Opfer
Zusammengefasst: 50 % aller getöteten Frauen wurden Opfer ihres Partners oder Ex-Partners, während das umgekehrt „nur“ für 7 % aller Männer gilt
Was man natürlich noch dazu rechnen muss: Frauen morden eher heimlich, beispielsweise mit Gift oder indirekt, etwa mit einem anderen Mann als Täter (sei es der Mörder, der angeheuert wird oder der neue Freund, der den alten Mann beseitigt)
Aber ansonsten stimme ich dir zu: Männer begehen allgemein mehr Gewalttaten, auch gegen ihre Partnerinnen. Interessanterweise scheinen aber lesbische Beziehungen die schlimmsten zu sein
- Women are 2 times or more likely to be physically assaulted, beaten, or abused by a lesbian domestic partner than by a heterosexual male partner.
- Women are about 10 times more likely to be sexually abused or raped by a lesbian domestic partner than by a heterosexual male partner.
- Research exposing the epidemic of lesbian rape, sex abuse, and physical abuse of intimate partners has been ignored by the mainstream media and buried in academia due to political correctness.
- Domestic abuse and sexual assault campaigns almost always involve imagery of a male perpetrator and a female victim. Very few campaigns focus on same-sex partnerships, which are statistically more violent than heterosexual relationships.
- Women are statistically much safer, both physically and sexually, marrying or cohabiting with a heterosexual male rather than with a lesbian partner.
Wie würdest du das bewerten?
Das ist für mich nur der deutlichste Ausdruck dieser „Ungleichverteilung“.
Das kann aber dennoch die meisten Frauen vollkommen kalt lassen, weil ihre Männer keine Mörder sind und sie in keinerlei Gefahr sind. Bei sonstiger häuslicher Gewalt nehmen sich die Geschlechter auch nicht viel.
Insofern vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen, dein Post ist relativierend. Der Geschlechtsdimorphismus und das Verhalten vieler Männer macht sexuelle Belästigung für Frauen weder harmlos, noch ist es das Selbe wie körperliche Gewalt. Ich will damit nicht sagen, dass körperliche Gewalt weniger schlimm ist. mE unterschätzt Du aber das für Frauen erlebte Ausmaß an Bedrohung. Ich hab umgekehrt auch noch nie gehört, dass Männer bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen, wenn ein Handwerker zu ihnen nach Hause kommt, wenn es dunkel ist, wenn sie eine fremde Frau daten etc. pp.
Sicher haben Frauen eher das Gefühl sich absichern zu müssen und Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten ist auch dann sinnvoll, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts passiert. Das Ungleichgewicht entsteht natürlich auch aus den Unterschieden des sexuellen Marktes. Frauen haben eben ein weitaus geringeres Interesse an „Casual Sex“ als Männer, Männer sehen meist gar keinen Sinn darin, sich gegen einen Wunsch nach Sex auf einem Date abzusichern, weil das für sie häufig eher ihre Hoffnung ist. Allenfalls werden Männer sich gegen unberechtigte Vorwürfe sexueller Belästigung / Vorteilsnahme absichern wollen, dann aber eher in einer Arbeitsatmosphäre oder bei einem zu späten Treffen mit weiblichen Angestellten.