„Läuft bei uns“ – Menstruation und Feminismus

Die Taz am Wochenende wird verschiedentlich für dieses provokante Bild gefeiert.

Die Faszination des Feminismus für Menstruationsblut hatte ich bereits hier behandelt:

Ein der merkwürdigeren Ideen im Feminismus ist, dass nichts, das im Zusammenhang mit Frauen steht, irgendwie schlecht sein kann oder in irgendeiner Form eine Abwertung erfahren kann.

Die Menstruation ist dabei so weiblich, wie etwas nur sein kann, also sind alle Reaktionen darauf, die in irgendeiner Form als Unbehagen verstanden werden können, nach dieser Einstellung sexistisch.

Im Feminismus wird insofern dafür geworben, dass Menstruationsblut etwas ganz normales ist (was es ja auch ist) und demnach in keiner Weise abgewertet werden darf.

Natürlich ist Nasenschlein, Kot und sonstiges Blut auch etwas ganz normales. Dennoch sehen wir es nicht gerne, finden es unrein und wollen nicht gerne damit in Berührung kommen.

(…)

Und niemand möchte in seiner Timeline unbedingt die Resultate eines feuchten Traum eines pubertierenden Jungen sehen, was auch etwas ganz natürliches ist oder dessen vollgewixte Taschentücher.

Natürlich: Die Menstruation ist etwas ganz normales und als solche muss sich eine Frau nicht für sie schämen. Aber wie bei allen Körperflussigkeiten muss man sie auch nicht in die Kamera halten.

Es ist insofern sicherlich schlicht die Freude an der Provokation, bei der man sich dann wieder über diese Aufregen kann und damit Virtue Signalling betreiben kann.

65 Gedanken zu “„Läuft bei uns“ – Menstruation und Feminismus

    • Was wäre denn die angemessene Reaktion auf diese feministische Aktion? Es gibt keine.

      Man könnte die ganze Sache einfach ignorieren. Das würde als Beweis gelten, dass die Menstruation (oha, das müsste doch Femstruation heissen!!) immer noch ein Tabu ist.

      Man könnte sachlich darlegen, dass Ausscheidungen, sei es der Stuhl, Nasenschleim, Urin, Kot oder Femstruationsblut als widerlich empfunden wird. Ein spezifisch gegen Frauen gerichtetes Verhaltens- und Gefühlsmuster ist nicht vorhanden. Sachlich vorgetragene Argumente werden aber schlicht ignoriert.

      Man könnte, wie bereits vorgeschlagen wurde, Feministen und deren Verhalten spiegeln und beispielsweise das Smegma des Penis in Bildern darstellen und die Reaktionen darauf als typisch männerfeindlich bezeichnen. Das scheitert an der Tatsache, dass an Männer ganz andere, sehr viel höhere Ansprüche gestellt werden und so ein Mist niemals die Zustimmung erfahren würde, die feministische Aktionen dieser Art erfahren.

      Es bleibt dabei: Man muss – um bei den Tazlern und Konsorten als aufgeklärt und progressiv zu gelten – Interesse an der Femstruation heucheln und ihren Narzissmus bedienen, während man insgeheim „doing gender“ praktiziert, indem man die Ansprüche, insbesondere die intellektuellen Ansprüche gegenüber Frauen sehr tief ansetzt. Das hat schon was Pathologisches und zwar auf beiden Seiten.

      • @Pjotr
        Stimmt, Ignorieren bestätigt nur das Narrativ vom „Tabu“.
        Das Einbringen eigenen Subjektivismus, mag er für andere noch so nachvollziehbar sein, ist auch eine schlaffe Antwort, die nicht mehr leistet als dagegenzuhalten:
        „Sachlich vorgetragene Argumente werden aber schlicht ignoriert.“ weil diese Leute der Überzeugung sind, dass es gar keine Sachlichkeit gibt. Sie nehmen alles persönlich, so oder so.

        Die bestmögliche politische Antwort liegt auf der Hand. Man greift die TAZ an und das geht am einfachsten über den pseudo-frechen und -ironischen Spruch „Läuft bei uns.“ Man hebe auf Inhaltsarmut und fehlender Intellektualität ab, die ja auch tatsächlich mit Aktionen wie dieser mit den Füssen getreten werden, dahingehend, dass diese Dinge bei der TAZ eben nicht mehr gehen.
        Die eigentliche Kunst besteht natürlich im Baseln des richtigen Spruchs, um es denen reinzudrücken, wie dumm und abgeschmackt sie sind.

  1. Ein der merkwürdigeren Ideen im Feminismus ist, dass nichts, das im Zusammenhang mit Frauen steht, irgendwie schlecht sein kann oder in irgendeiner Form eine Abwertung erfahren kann.

    Das ist gut beschrieben. Es geht darum, dass zunächst Feministinnen sich selbst davon überzeugen und dann oder auch Hand in Hand damit dieses Konzept aus der Selbstüberzeugung und der medialen Verbreitung als ein gesellschaftlicher Standard etabliert wird. Das klingt bizarr, aber schaut Euch mal an, was an Äußerungen heute schon als misogyn, sexistisch, rechtsradikal etc. gilt. Sich über etwas offenbar wirkungsvolles lustig zu machen, ist dann kein langes Lachen.

    Sinnvoller erscheint mir, den Mechanismus zu verstehen und sich selbst nutzbar zu machen. Womit wir es zu tun haben, ist eine Art Wettkampf der Narzissmen. Wer schafft es, dass eigene mehr zu lieben und zu bewundern als der andere und das andere weniger? Ich empfehle daher, die geistige Haltung, welche diese Feministinnen dazu befähigt, noch die merkwürdigsten Seiten von Weiblichkeit zu feiern, nachzuvollziehen und etwas ähnliches für die eigene Haltung zur Männlichkeit zu entwickeln.

    • @ Geschätzter lh

      M. Stiehler hat geraten, Männer sollten dem gesellschaftlichen Gynozentrismus einen eigenen „Phallozentrismus“ entgegensetzten.
      Da gehe ich mit.

      Aber das dem Verhalten der aktuellen Feministinnen zu Grunde liegende Denken ist krankhaft.
      Eine NARZISSTISCHE Persönlichkeitsstörung ist eine PATHOLOGISCHE Persönlichkeitsstörung.

      An diesem Punkt bleibe ich hartnäckig: Eine krankhafte Form von Kommunikation eines oder mehrerer Individuen sollte behandelt werden, indem zurück gespiegelt wird, DASS es sich um eine krankhafte handelt, die sich *nicht* in einem Spektrum normaler zwischenmenschlicher Kommunikation bewegt.

      Wenn wir uns auf das Niveau des pathologischen Feminismus begeben, erzeugen wir den Anschein dieser „Normalisierung“ und von da ab geht es nur nach unten.

      Die Wikipedia liefert zu den Symptomen eines narzisstischen Persönlichkeitsstörung mehrere Erkenntnisse, ich nenne zwei:

      „Eines der auffälligsten Symptome der Störung, durch das Narzissten bei anderen immer wieder anecken, ist mangelndes Einfühlungsvermögen. Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen können sie zwar wahrnehmen, aber wollen sie nicht zur Kenntnis nehmen; ebenso fehlt ihnen die Bereitschaft, darauf einzugehen oder darauf Rücksicht zu nehmen. Sie hören anderen nicht zu, beachten, verstehen und unterstützen sie nicht.

      Das Verhalten anderer Menschen und ihre Äußerungen werden darum häufig drastisch missinterpretiert; oft steckt dahinter der Wunsch, sich nicht den Glauben zerstören zu lassen, dass man (obwohl man dem anderen eventuell eine ganze Geschichte von Rücksichtslosigkeit zugemutet hat) gemocht und respektiert wird.“

      1. Dass Kritik „drastisch missinterpretiert“ wird, ist demzufolge kein ordinäres kommunikatives Missverständnis, sondern hat einen *Zweck* im Rahmen dieser Persönlichkeitsstörung.
      2. Betont wiederholt: „Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen können sie zwar wahrnehmen, aber WOLLEN sie nicht zur Kenntnis nehmen“ – das ist kein bug, das ist ein *feature* einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

      Subcomandante crumar
      (Organisation MGTOW)

      • Geschätzter Subcomandante crumar!

        Ganz so einfach ist das mit der Pathologisierung des Narzissmus nicht. „Krankhaft“ im Sinne psychologischer Diagnostik ist der Narzissmus nicht aus sich heraus. Bestimmte Formen und Aspekte können sogar als gesunde Persönlichkeitsmerkmale angesehen werden. Tatsächlich pathologisch wird Narzissmus erst, wenn der Betroffene darunter leidet. Wenn also die Feministin darüber schwermütig wird, dass nicht alle ihre Menstruation so großartig finden wie sie selbst oder bestimmte andere Menschen Schwänze viel großartiger als Menstruation finden, dann erst ist es krankhaft.

        Ich kann zwar nachvollziehen, dass Du aus einer christlich-universalistischen Ethik heraus einen Wettbewerb der Narzissmen und der Empathielosigkeit als Sittenverfall empfindest, aber ich gebe zu bedenken, dass in der Vergangenheit gerade die übermäßige Empathie mit Frauen und die damit verbundene Förderung weiblicher Narzissmen das „Abwärts“ befördert haben, vor dem wir aktuell stehen, wenn wir z.B. das blutverschmierte Höschen auf dem Cover betrachten.

        Ich spreche nicht vom „Wettbewerb der Narzissmen“, weil ich das für so schön oder gut halten würde. Wir haben uns diesen Krieg nicht ausgesucht und dennoch lässt er uns wie jeder Krieg keine Wahl, ob wir mitkämpfen wollen. Möglicherweise ist der heute zu beobachtende Wett-Narzissmus aber eine zwangsläufige Folge von Fortschritt und Aufklärung, indem er sich aufgrund faktischer Überlegenheit in einer Evolution des Sozialverhaltens durchsetzen muss.

        • @ lh

          „Tatsächlich pathologisch wird Narzissmus erst, wenn der Betroffene darunter leidet.“

          In der Klinischen Psychologie kann u.U. auch von pathologischem Narzissmus gesprochen werden, wenn eine Person nicht bewusst darunter leidet, aber dafür z.B. ihre Umwelt durch entsprechende egozentrische Verhaltensweisen belastet wird.

          Speziell bei pathologischem Narzissmus auf dem Niveau einer Persönlichkeitsstörung (und auch bei manchen anderen Persönlichkeitsstörungen) ist es ja oft so, dass die Störung ich-synton ist, also die Betroffenen die jeweiligen einseitigen und beschränkten Gefühls- und Verhaltensmuser, die für eine bestimmte Persönlichkeitsstörung charakteristisch sind, nicht als etwas von sich selbst Abweichendes erleben, sondern weitgehend damit identifiziert sind.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Ich-Syntonie

          Sie leiden in diesem Fall zumindest auf bewusster Ebene nicht unter der jeweiligen Persönlichkeitsstörung (ein Psychoanalytiker würde hier aber wohl sagen: unbewusst schon), sondern unter den Problemen und Schwierigkeiten in ihren Interaktionen mit der Umwelt, die die jeweilige Störung mit sich bringt.

          Handelt es sich aber um Personen mit Persönlichkeitsstörung, die trotzdem insgesamt ein relativ hohes psycho-soziales Funktionsniveau aufweisen – das ist z.B. bei einer bestimmten Untergruppe von Personen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung der Fall, die manchmal auch als „erfolgreiche Narzissten“ klassifiziert werden – dann kann es auch sein, dass sie längere Zeit (aber wohl nicht dauerhaft) bewusst weder unter der Störung selbst, noch unter Schwierigkeiten mit der Umwelt leiden, ihre Umwelt leidet aber eventuell unter bestimmten egozentrischen Verhaltensweisen der narzisstischen Person, (ein erfolgreicher Vorgesetzter mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung kann z.B. für diejenigen, die in der Hierarchie weiter unten stehen, eventuell unangenehm sein, er kann eventuell auch für seine Familie unangenehm sein).

          Eine eindeutige Festlegung von Kriterien für die Bestimmung des Phänomens „psychische Störung“ allgemein ist allerdings schwer möglich. Ich hatte dies in der Vergangenheit mal folgendermaßen versucht zusammenzufassen:

          Klinische Psychologen haben mehrere Kriterien entwickelt, um begründet bestimmen zu können, wann eine psychische Störung vorliegt und wann nicht.

          Ein wesentliches Kriterium für eine psychische Störung ist die Abweichung von der statistischen Norm, d.h. ihre relative Seltenheit. Um von gestörtem Erleben und Verhalten zu sprechen, muss dieses Erleben und Verhalten eine Ausnahme darstellen und darf nicht die Regel sein. Es ist leicht zu erkennen, dass die Abweichung von der statistischen Norm als alleiniges Kriterium für eine psychische Störung nicht haltbar ist, ansonsten müssten wir jeden genialen Künstler, Wissenschaftler, Philosophen, Sportler usw. als psychisch krank betrachten, ja sogar Menschen, die weit überdurchschnittlich glücklich oder hilfsbereit sind. Zudem käme man bei der alleinigen Anwendung dieses Kriteriums zu der zwingenden Schlussfolgerung, dass z.B. in einer Gesellschaft voller Nazis die wenigen Nazigegner psychisch gestört sind.

          Ein weiteres Kriterium für die Feststellung von psychischen Störungen ist die Abweichung von sozialen Normen. Dies erscheint plausibel, wenn wir z.B. an Gewaltverbrechen oder stark selbstschädigendes Verhalten denken. Aber auch das Kriterium der Abweichung von sozialen Normen ist problematisch, was schnell ersichtlich wird, wenn wir bedenken, dass sich Normen von Kultur zu Kultur und Subkultur zu Subkultur unterscheiden können. In vielen Kulturen erscheint es als Abweichung von der sozialen Norm häufig innere Stimmen zu hören, in anderen Kulturen gilt dies als nicht ungewöhnlich oder sogar als Zeichen spiritueller Weisheit. In einer Gesellschaft, deren Normen regelmäßige Menschenopfer beinhalten, wie z.B. bei den Azteken, wären nach dieser Definition diejenigen, die sich weigern Menschenopfer zu begehen, psychisch gestört.

          Ein etwas präziseres Kriterium für die Feststellung einer seelischen Störung ist die Verletzung funktioneller Normen, d.h. dass eine Person nicht dazu in der Lage ist die altersspezifischen gesellschaftlichen Anforderungen, die in dieser Gesellschaft normal sind, ausreichend zu erfüllen. Beispiele hierfür wären, wenn eine alkohol- oder drogensüchtige Person ihre Arbeit nicht erfüllen kann und deshalb immer wieder ihren Job verliert, wenn zwei Erwachsene es nicht schaffen ihr Kind zu versorgen oder wenn ein Jugendlicher aufgrund von Depressionen schulische Anforderungen nicht bewältigen kann. Wir sehen, dass auch dieses Kriterium in vielerlei Hinsicht plausibel erscheint, doch auch hier lässt sich Kritik anmelden. Wenn ein sensibler Mensch egozentrisches Konkurrenzverhalten innerhalb eines kapitalistischen Unternehmens nicht mehr aushält, die von ihm geforderte Leistung unter diesen Bedingungen nicht mehr erfüllen kann und will und den Job hinschmeißt, ist er dann psychisch krank? Oder handelt es sich vielmehr um eine für sensible Menschen gesunde und angemessene Reaktion auf eine pathologische Umwelt? Ist in einer Kriegergesellschaft, wie z.B. im antiken Sparta, der Friedliebende, der die geforderten militärischen Normen nicht ausreichend erfüllen kann, psychisch krank?

          Neben den drei genannten Kriterien, denen gemeinsam ist, dass sie die Feststellung einer psychischen Störung von einer Form normabweichenden Erlebens und Verhaltens abhängig machen, gibt es als weiteres wichtiges Kriterium, den Leidensdruck. Eine psychische Störung liegt demnach dann vor, wenn eine Person selbst oder ihre Umwelt stark und dauerhaft unter dem Erleben und Verhalten dieser Person leidet. Beispiele hierfür wären z.B. eine Depression oder ein psychopathischer Gewalttäter, der seine Mitmenschen malträtiert. Nicht so sehr die Verhaltensabweichung als vielmehr das erlebte Leiden ist in dieser Perspektive der entscheidende Faktor. Obwohl dieses Kriterium das bislang überzeugendste darstellt, gibt es auch hier Kritik. Leiden ist in vielen Situationen eine durchaus normale und angemessene Reaktion, man denke z.B. an den Verlust nahestehender Menschen oder den starken Stress, den neue Lebensphasen oft mit sich bringen.

          Das letzte Kriterium, auf das hier eingegangen werden soll, ist die Unangemessenheit von Reaktionen auf die Umwelt. Eine psychische Störung ist demnach dann gegeben, wenn Reaktionen auf die Umwelt deutlich übertrieben oder untertrieben sind und dem Anlass nicht gerecht werden. Bezüglich dieses Kriteriums ist zu bedenken, dass die meisten Menschen hin und wieder unangemessen reagieren, z.B. reagieren die meisten Menschen schneller aggressiv und wütend auch gegenüber banalen Anlässen, wenn sie stark unter Stress stehen.
          Die Unangemessenheit ist also nur dann ein sinnhaftes Kriterium für eine psychische Störung, wenn unangemessene Verhaltensweisen relativ dauerhaft auftreten oder wenn sie sehr extrem sind.

        • @Leszek

          Das Problem an all deinen Definitionen ist m.E., hat sich ein bestimmtes Sozialverhalten gesellschaftlich erst einmal etabliert, verschiebt sich in der jeweiligen Gesellschaft der Eindruck eines „normalen Verhaltens“.

          „Ein wesentliches Kriterium für eine psychische Störung ist die Abweichung von der statistischen Norm, d.h. ihre relative Seltenheit.“ – ist das pathologische Verhalten die statistische Norm, ist die psychische Störung Normalzustand.

          Am Beispiel der Verallgemeinerung hyperbolischer Sprechakte: Medial kann –
          speziell in angelsächsischen Ländern – unwidersprochen behauptet werden, es gebe einen „war on women“.
          Es existiert jedoch keine Anzeichen einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den Geschlechtern und keine weiblichen Leichenberge.

          Man könnte sagen, hier wird der subjektive Eindruck, also die individuelle Wahrnehmung eines Angriffs auf Frauen lediglich in eine dramatisch überspitzte Form gekleidet. Nur ist das empfundene und *zum Ausdruck gebrachte* Drama keine *angemessene*, weil *keine zutreffende* Reaktion auf die objektive Realität, weil es in der Realität keinen „Krieg gegen Frauen“ gibt.

          In der medial befeuerten, ständig wiederholten Anerkennung dieser, der Realität völlig unangemessenen, weil nicht zutreffenden Äußerung, ALS angemessen und zutreffend, verschiebt sich die Wahrnehmung dahingehend, den Ausdruck „war on women“ für eine *angemessene und zutreffende* Wiedergabe und Wahrnehmung der Wirklichkeit zu halten.

          Auf der nächsten Stufe ist „war on women“ keine dramatische Überspitzung einer individuellen Wahrnehmung, sondern gesellschaftlich „gewusst“ und „Drama“ der neue Normalzustand.

          Wenn du schreibst und kritisch reflektierst: „Eine psychische Störung ist demnach dann gegeben, wenn Reaktionen auf die Umwelt deutlich übertrieben oder untertrieben sind und dem Anlass nicht gerecht werden.“, dann ist das m.E. nur die halbe Miete.
          Denn wenn der psychischen Störung nicht nur Raum gegeben wird, sondern Medien als Resonanzkörper bzw. Verstärker dienen, dann wird die psychische Störung zum neuen Normalzustand.

          Jede rationale Kritik an der Angemessenheit dieser dramatisierten Wahrnehmungen und Empfindungen sowie an den hyperbolischen Sprechakten wird dann als der Versuch empfunden werden, „Frauen zum Schweigen zu bringen“, bzw. als maskulistischer „backlash“ und BEWEIS für den „war on women“.
          Wie ich schon geschrieben habe: Die Aufgabe des Publikums ist lediglich, die narzisstischen Akteure in ihrer Weltsicht zu bestätigen.

          Und genau an diesem Punkt sind wir gerade aus meiner Sicht – einer (viel zu spät einsetzenden) Kritik an einem sich durchgesetzt habenden Narzissmus.

        • @crumar:

          »Und genau an diesem Punkt sind wir gerade aus meiner Sicht – einer (viel zu spät einsetzenden) Kritik an einem sich durchgesetzt habenden Narzissmus.«

          Naja, der Klassiker zum Thema stammt schon von 1979. Absehbar war das also schon eine ganze Weile, auch wenn man den USA wohl immer noch zugestehen muss, dass viele Entwicklungen dort zehn Jahre früher einsetzen.

          Eine Kernthese der Kritik des kollektiven Narzissmus besteht darin, dass die narzisstischen Persönlichkeitsstörungen die zwangsneurotischen Persönlichkeitsstörungen der klassischen, autoritär übersozialisierten freudianischen Epoche abgelöst haben, d. h. jede Gesellschaft entwickelt den Knall, den sie verdient.

          Was auch meiner Meinung nach bedeutet, dass der psychopathologische Narzissmus (a) allgemein kulturell begünstigt und (b) in speziellen Formen regelrecht politisch gezüchtet wird. Ein gewisser »Peak« an Narzissmus gehört ja mindestens in der Pubertät zum Normalfall, aber unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen würde sich das auswachsen (oder autoritär überlagert werden).

          Dass »Narzissmus« als Problem heute durchaus wahrgenommen wird, sieht man ja an der Wahrnehmung der (wohl zu Recht als narzisstisch diagnostizierten) Person von Donald Trump. Aber der ist ja auch »rechts« und darf daher von »leftists« und »liberals« öffentlich so kritisiert werden.

          Feminismus und postmoderne Linke haben ihren Narzissmus dagegen qua philosophisch geadeltem Subjektivismus zur politischen Tugend erhoben, d.h. sie haben eine explizite Ideologie formuliert, die entsprechende Verhaltensweisen prämiiert und unter Schutz stellt. Wobei das bereits vor der postmodernen Wende im Subjektivismus der »Betroffenheit« angelegt gewesen ist, den die feministische Theorie der 70er und 80er Jahre zur Wissenschaftstheorie überhöht hat.

          Ich denke, dass wir heute den Punkt erreicht haben, an dem sich diese Tendenz selbst öffentlichkeitswirksam ad absurdum führt – die »Anscheinsplausibilität« des Feminismus bricht an den Schwachstellen ihrer zum Teil altüberlieferten Inkonsistenzen auseinander wie ein gestrandeter Öltanker, ideologische Umweltvergiftung in der Metapher inbegriffen. Feminism goes Amoco Cadiz.

        • Eine Kernthese der Kritik des kollektiven Narzissmus besteht darin, dass die narzisstischen Persönlichkeitsstörungen die zwangsneurotischen Persönlichkeitsstörungen der klassischen, autoritär übersozialisierten freudianischen Epoche abgelöst haben, d. h. jede Gesellschaft entwickelt den Knall, den sie verdient.

          Schön gesagt. Aber ich will mal die These in den Raum werfen, dass die aktuell „dominierende Störung“ Borderline ist.

          Und wenn man zu dem Befund gekommen ist, dass die alten Störungen keineswegs kuriert, sondern nur abgelöst wurden, müsste man dann nicht das Abarbeiten an der „autoritären Persönlichkeit“ der Vergangenheit insofern kritisch hinterfragen, als wir die aktuellen Störungen auch als Ergebnis dieser Abwendung begreifen müssen?

        • @djad
          „Dass »Narzissmus« als Problem heute durchaus wahrgenommen wird, sieht man ja an der Wahrnehmung der (wohl zu Recht als narzisstisch diagnostizierten) Person von Donald Trump.“

          Schlechtes Beispiel, welches klar eine politische Diffamierung ist. Politischer Narzissmus in der reinsten Form konnte und kann man um die Personen der Michelle Obama und um den Premier Trudeau erleben. Trump ist kein Narzisst, sondern nur ein Wichtigtuer. Er hat sogar etwas entschieden un-narzisstisches an sich, wie auch Merkel übrigens, die sind diesbezüglich vergleichbar.

        • @lh:

          »Und wenn man zu dem Befund gekommen ist, dass die alten Störungen keineswegs kuriert, sondern nur abgelöst wurden, müsste man dann nicht das Abarbeiten an der „autoritären Persönlichkeit“ der Vergangenheit insofern kritisch hinterfragen, als wir die aktuellen Störungen auch als Ergebnis dieser Abwendung begreifen müssen?«

          Ich verstehe die These so, dass die alten Störungen verschwunden sind, also ausgestorben. Die Veränderung der Gesellschaft bewirkt, dass sie nicht mehr reproduziert werden. Spätestens wenn eine ganze Generation antiautoritär rebelliert, wird die Gesellschaft sie los. Sie müssen nicht mehr kuriert werden, weil sie praktisch nicht mehr entstehen. Aber natürlich kann man fragen, worin genau denn dann der Fortschritt liegt, wenn eine neue Art von Störungen an ihre Stelle tritt.

          Wenn man (vermutlich verkürzend, aber auch nicht falsch) das Zeitalter des Narzissmus als Produkt des Zeitalters der antiautoritären Revolte begreift, dann bietet sich eine biografische Analogie an: auf die autoritäre Unterordnung der Kindheit folgt die narzisstische Revolte der Pubertät. Und genau so wird ja ein Großteil unserer heutigen Linken und Alternativen beschrieben: als in der Pubertät steckengeblieben. Was also, der Analogie folgend, aussteht, wäre ein gesellschaftliches Erwachsenwerden.

          Worauf sich dann die Frage stellt, worin das kulturell und politisch bestehen könnte. Sicherlich auch darin, ein »erwachsenes« Verantwortungsbewußtsein zu entwickeln, das wir insbesondere bei all den absurden feministischen Forderungskatalogen und Beschwerdelisten so eklatant vermissen.

        • @Alex:

          »Schlechtes Beispiel, welches klar eine politische Diffamierung ist.«

          Sehe ich nicht so. Zumal »Wichtigtuer« im Unterschied zu »Narzisst« kein klarer analytischer Begriff ist. Narzisstisch ist an Trump m. E. die ganze Art, wie seine Wahrnehmung von seinem Ego und Geltungsbedürfnis gesteuert wird und nicht von einem »Ringen um die Fakten«. Gerade bei Trump ist für mich der Fall klar.

        • @djad
          „die ganze Art, wie seine Wahrnehmung von seinem Ego und Geltungsbedürfnis gesteuert wird“

          Da fehlt meines Erachtens aber die den Narzisten definierende alles bestimmende Selbstliebe. Das ist nicht mit Ego und Geltungsdrang zu verwechseln.

        • Das ist eine schöne Deutung zur Verteidigung des Fortschritts. Wenn ich das aufgreife fällt mir aber ein, dass Erwachsenwerden kein rein innerer Reifungsprozess ist, sondern das Verantwortungsgefühl wesentlich aus der nunmehr entstandenen Last kommt, auch Verantwortung tragen zu müssen, was umgekehrt voraussetzt, (Entscheidungs-)Macht zu haben. Tatsächlich müssen wir „einfachen Leute“ in unserem Verhältnis zur modernen Gesellschaft aber vor allem die weitgehende Machtlosigkeit erfahren und ertragen. Die Parallele zur Pubertät stützt Deine These, aber mir scheint die Machtlosigkeit doch sehr viel mit dem sog. Hauptwiderspruch zu tun zu haben, dessen Lösung ich nicht gerade erwarte.

          Ich wollte eher darauf hinaus, dass der Weg zum allgemeinen Narzissmus eine Folge der „sexuellen Revolution“ sein dürfte. Der neurotische Charakter sollte überwunden werden, indem die Triebe aus ihrer Unterdrückung befreit werden. Aber die Folge ist dann eben ein offen zu Tage tretender sexueller Markt, indem ein vulgärer Machtkampf alle gegen alle geführt wird. Wenn man die Unterdrückung oder Kanalisierung der sexuellen Energien in den Kapitalismus zur „Befreiung der Menschen“ aufhebt oder angreift, dann bleiben nur animalischere Ausdrucksformen für diese Energien übrig.

          Um für eine Frau sexuell attraktiv zu sein, muss man narzisstischer sein als diese Frau. So zieht man sie dauerhaft in den eigenen Frame. Und so wie Frauen heute drauf sind mit all den Bestätigungen allerorten, ist das ganz schön schwer. Wenn also eine Gesellschaft immer narzisstischer wird, dann ist das fast schon eine logische Folge zunehmenden Gynozentrismus und der Dominanz der Hypergamie. Je freier Frauen in ihrer Partnerwahl sind, umso narzisstischer muss die Gesellschaft werden.

          Und wenn man diese Folge all des „Fortschritts“ und der „Befreiung“ mal zur Kenntnis nehmen musste, kommt man um die Frage nicht umhin, ob dieses linke „Befreiungsprojekt“ wirklich so gut war?

        • @Alex:

          »Da fehlt meines Erachtens aber die den Narzisten definierende alles bestimmende Selbstliebe. Das ist nicht mit Ego und Geltungsdrang zu verwechseln.«

          Du vermisst bei Trump Selbstliebe? Kann ich nicht nachvollziehen. Die ist für mich gleichbedeutend mit seiner Art, von sich selbst überzeugt zu sein.

        • @lh:

          »Tatsächlich müssen wir „einfachen Leute“ in unserem Verhältnis zur modernen Gesellschaft aber vor allem die weitgehende Machtlosigkeit erfahren und ertragen.«

          Es sei denn, wir überspielen sie – wie der Narzisst und zumindest die radikalen 68er – mit einem grandiosen Größenselbst. Die Anerkennung einer relativen und zumindest nicht individuell, nicht durch intensives Wünschen, Jammern und von-anderen-Fordern zu überwindenden Machtlosigkeit ist ja bereits ein Teil des Erwachsenwerdens.

          »Wenn man die Unterdrückung oder Kanalisierung der sexuellen Energien in den Kapitalismus zur „Befreiung der Menschen“ aufhebt oder angreift, dann bleiben nur animalischere Ausdrucksformen für diese Energien übrig.«

          Ist das denn für sich genommen schon negativ? Gerade hier auf Alles Evolution wird doch systematisch darum geworben, das biologische, animalische Erbe des Menschen nicht auszuschlagen, sondern im Gegenteil zu erkennen und sich nutzbar zu machen, und sei es durch bloße Bewußtmachung. Oder meinst Du generell eine geringere Sublimationsbereitschaft? Dann würde ich das aber nicht zentral an den sexuellen Energien festmachen, sondern eher an der Frage, welche Geltung das Realitätsprinzip beanspruchen kann.

          »Um für eine Frau sexuell attraktiv zu sein, muss man narzisstischer sein als diese Frau. So zieht man sie dauerhaft in den eigenen Frame.«

          Ist das so? Zumindest nach Lehrbuch EvoPsych muss man dafür doch eher erfolgreich und mit Status ausgestattet sein, was wiederum realitätsorientierte Arbeit erfordert. Narzissmus sehe ich eher in einem verbreiteten Kult des Sexuellen und der sexuellen Erfüllung gegeben, zumindest dort, wo das ins Zentrum der Freizeit gerückt wird. Diese These verstehe ich nicht wirklich, und darum sehe ich auch die Plausibilität der Schlussfolgerungen nicht:

          »Je freier Frauen in ihrer Partnerwahl sind, umso narzisstischer muss die Gesellschaft werden.«

          Partnerwahl ist doch generell nur dort frei, wo der Status von Familien nicht im Vordergrund steht. Und wo das der Fall ist, ist die Partnerwahl auch für Männer nicht frei, sondern wird für beide Seiten arrangiert. Wahlfreiheit haben dann nicht Frauen gegenüber Männern (oder umgekehrt), sondern Statushöhere gegenüber Statusniederen. Fällt diese Orientierung an Gruppenstatus weg, individualisiert sich die Wahlfreiheit für beide Geschlechter. Möglicherweise setzt dies wiederum verstärkt ein »female choice«-Prinzip in Kraft – aber was hat das mit »Narzissmus« zu tun? Wenn in dieser Situation Narzissmus generiert wird, dann darum, weil sich das Ego von Männern wie von Frauen gleichermaßen weniger auf ererbten Sozialstatus stützen kann und darum umso mehr auf individueller Leistung beruhen muss. Es ist die beständige Verunsicherung und Selbstprüfung des individualisierten Ich auf volatilen Märkten aller Art, die den Narzissmus begünstigt und befördert.

          »Und wenn man diese Folge all des „Fortschritts“ und der „Befreiung“ mal zur Kenntnis nehmen musste, kommt man um die Frage nicht umhin, ob dieses linke „Befreiungsprojekt“ wirklich so gut war?«

          Man überschätzt diese kulturrevolutionäre Linke, wenn man ihre Ansprüche und ihr Selbstbild buchstäblich nimmt. Nicht nur der Feminismus, sondern die ganze linksliberale Bewegung der 60er und 70er Jahre ist mindestens ebensosehr Produkt wie Urheber dieses »Brefreiungsprojektes« gewesen, das aufgrund des Erreichens von Massenwohlstand und Massenbildung nach dem Zweiten Weltkrieg auch schlicht ein strukturell bedingter Freisetzungseffekt gewesen ist. Man muss es nicht als »Basis und Überbau« modellieren, aber das »Befreiungsprojekt« ist eben auch eine kulturelle Verarbeitungsform der historisch vorangehenden Freisetzungseffekte gewesen.

          Natürlich ist es sinnvoll, heute rückblickend nach dem Preis dieser Entwicklung zu fragen. Aber das wird uns ja nicht zu einer Rückabwicklung dieser Epoche führen. Der historische Rückwärtsgang war schon immer nur als Zusammenbruch zu haben, insofern sind wir gut beraten, den heutigen Zustand durch die Vordertür zu verlassen.

        • Bei der Frage danach, was Frauen tatsächlich selektieren, wovon sie angezogen sind, kratzt Christian hier immer nur an der Oberfläche. Aber Du hast es richtig verstanden: es geht um die Verstärkung des „female choice“ Prinzips und davon abgeleitet, worin Männer sich in der Konkurrenz auszudifferenzieren versuchen. Denn Männer werden am Ende ihre Energie in die Dinge stecken, die ihnen Pussy bringen.

          In der „alten Welt“ kapitalistischer Härten und rigoroser sexueller Ordnung mussten Frauen Geld und Status wählen um dadurch ihr Überleben zu erleichtern. Aber in dieser Welt konnten sie nicht bestimmen, womit Männer Geld und Status erlangt haben. Hierfür haben die Männer wiederum ein System entwickelt („Wirtschaft“), wo ein Mann etwas aufbauen, schaffen, produzieren kann um so im Erfolgsfall das Geld und den Status zu bekommen, der ihm die Pussy sichert und der gleichzeitig aber der Gesellschaft all die Früchte dieser Arbeit zur Verfügung stellt.

          Je mehr nun Frauen davon „befreit“ werden, „Geld statt Liebe“ wählen zu müssen und je mehr Männer davon „befreit“ werden, Geld haben zu müssen um Zugang zu Pussy zu bekommen, umso mehr bleibt nur noch „die Chemie“, die reine sexuelle Attraktion, als Spielfeld des „female choice“ und männlicher Differenzierungslust. Und gleichzeitig muss diese „Chemie“ dann auch noch der Kitt sein, der Kindern ihre Eltern belässt.

          Und dann lässt sich durchaus feststellen, dass Frauen heute gegenüber der reinen wirtschaftlichen Potenz des Mannes andere Dinge immer wichtiger werden, insbesondere soziale Fähigkeiten im direkten Umgang mit Menschen. Die Fähigkeit sofort Status in einer unbekannten Gruppe aufzubauen ist viel wichtiger als das gesellschaftlich honorierte Ergebnis jahre- oder jahrzehntelanger Arbeit. Darauf basieren weite Teile von Pick-Up. Und Narzissmus ist in diesem Spiel ein einleuchtender Trumpf, wie auch die anderen Aspekte der „Dunklen Triade“.

          Es geht mir auch nicht darum, dem „Kulturmarxismus“ eine Schuld nachzuweisen. Aber wenn ich bessere Kenntnis der Schriften der Frankfurter Schule hätte, mich würde interessieren herauszufinden, wo genau wir eigentlich „falsch abgebogen“ sein könnten oder welche in meinen Augen Fehlentwicklungen seither eventuell auf nachweisbare Irrtümer und Fehlannahmen der bedeutenden Autoren zurückzuführen sein könnten. Denn auch wenn nicht die Ideen die Wirklichkeit gemacht haben, sondern nur begleitende Beschreibung waren, könnte man da eventuell im Bedeutungskontext sehen, was noch alles in Frage gestellt werden müsste.

        • »Die Fähigkeit sofort Status in einer unbekannten Gruppe aufzubauen ist viel wichtiger als das gesellschaftlich honorierte Ergebnis jahre- oder jahrzehntelanger Arbeit. Darauf basieren weite Teile von Pick-Up. Und Narzissmus ist in diesem Spiel ein einleuchtender Trumpf, wie auch die anderen Aspekte der „Dunklen Triade“.«

          Diese Erläuterung finde ich einleuchtend. Aber darin die primäre treibende Kraft einer historischen Entwicklung hin zu einer »culture of narcissism« zu sehen (»Je freier Frauen in ihrer Partnerwahl sind, umso narzisstischer muss die Gesellschaft werden.«) scheint mir immer noch überzogen. Denn das Muster, das darin steckt (unbekannte Gruppen, kurzfristiger Bewährungszwang, hohe Selbstdarstellungsfähigkeit), charakterisiert nicht nur den Partnerschaftsmarkt, sondern jede sozial mobilisierte industrielle und postindustrielle Gesellschaft als Ganze, und im fortschreitenden historischen Verlauf in steigendem Maße, mit den 60er Jahren als Umschlagspunkt in ein auch quantitativ dominantes, massenwirksames Muster.

          »Aber wenn ich bessere Kenntnis der Schriften der Frankfurter Schule hätte, mich würde interessieren herauszufinden, wo genau wir eigentlich „falsch abgebogen“ sein könnten.«

          Meine Kenntnisse der kritischen Theorie können sich mit denen von Leszek auch nicht messen. Aber ich würde auch nicht nach einer falschen Abzweigung suchen, sondern eher nach einer Dialektik, in der ein wachsender Erfolg die Ausgangsbedingungen dieses Erfolgs aufzehrt, denn das kann auch auf geradem Wege passieren.

        • Es war auch nur ein Beispiel, das leicht einleuchten sollte. Für andere Beispiele mit Erläuterungen müsste ich mehr schreiben.

          Die Frage die mich in der Auseinandersetzung mit Leszek eigentlich interessieren würde ist, wie viel Gynozentrismus eigentlich im Projekt der kulturellen Moderne steckt. Meiner Ansicht nach hat der „Fortschritt“ die Matriarchatshaftigkeit unserer westlichen Gesellschaft mindestens verstärkt. Und das wirft aus maskulistischer Perspektive die Frage auf, wie viel und welche Aspekte am „Fortschritt“ eigentlich fortschreitender Gynozentrismus sind. Aus der Erfahrung mit Frauen heraus muss man feststellen, dass die Biester doch verdammt geschickt darin sind, einen für ihre Bedürfnisse einzuspannen indem sie einen irgendwie glauben machen, es wären auch eigene. Spätestens im Angesicht von SJWs muss man die Frage stellen, ob man den „Fortschritt“ überhaupt noch retten kann und wie der aussehen könnte.

      • Passend zu Deiner Narzismus-Theorie erschien gestern im oberfeministischen „10 nach 8“-Frauen-Blog der Zeit dieser Beitrag:
        http://www.zeit.de/kultur/2017-07/weiblichkeit-feminismus-aussehen-erwartungen-frauen-10nach8

        Die Autorin fühlte sich vor Jahren zu einer Gruppe, die queer-feministische Events organisiert, hingezogen, findet dort „gewaltfreie Räume, Vernetzung, Solidarität und Empowerment“, läuft bald mit pelzigen Beinen und kurzen Haaren herum und wundert sich, daß Männer „größtenteils überhaupt nicht mehr auf mich reagierten“, weil: „ich doch lesbisch sei, hörte ich manchmal.“
        Was sie nicht hören konnte, weil es die restlichen Männer lieber nicht sagten, ist der Verdacht auf akute Persönlichkeitsstörung. Ob ganz oder teilweise narzistisch, ist schwer zu sagen und auch egal. Jedenfalls ist man als Mann bei den herrschenden Verhältnissen gut beraten, jeden Kontakt zu Frauen zu vermeiden, die von ihrer Umwelt bejubelt werden wollen, egal wie abstrus sie auftreten.

        PS: Dieser „10 nach 8“-Frauen-Blog der Zeit kommt mir manchmal vor wie eine Art monologische Gesprächstherapie für queer-feministische Frauen, in dem sie endlich mal ganz subjektiv und ich-bezogen der großen weiten Welt (immerhin aktuell 79.643 Aufrufe des obigen Artikels) sagen können, was sie ihnen alles auf der Seele brennt.

        • Meine kurzen Haare stießen vor allem bei Männern auf Ablehnung – wobei Ablehnung vielleicht das falsche Wort ist. Sie reagierten größtenteils überhaupt nicht mehr auf mich. Weil ich doch lesbisch sei, hörte ich manchmal. An meinen Achselhaaren nahmen vor allem meine Freundinnen Anstoß. Die meisten von ihnen fanden die Tatsache, dass sie nicht glattrasiert waren, eklig, und verpassten keine Gelegenheit, mich darauf hinzuweisen.

          Ich demonstriere, dass deine Zustimmung und dein Interesse mir egal ist. Du interessierst dich nicht für mich und gibst mir keine Zustimmung.

      • Sehr geschätzter lh,

        „Tatsächlich pathologisch wird Narzissmus erst, wenn der Betroffene darunter leidet.“
        An dem Punkt bin ich anderer Meinung.
        Die *Betroffenen* einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind diejenigen, die sich im Umfeld der Narzisstin befinden oder befinden müssen.
        *Diese* leiden unter der Narzisstin, die Narzisstin selber leidet *nicht*.

        Du sprichst mit „ich gebe zu bedenken, dass in der Vergangenheit gerade die übermäßige Empathie mit Frauen und die damit verbundene Förderung weiblicher Narzissmen das „Abwärts“ befördert haben, vor dem wir aktuell stehen“ einen wichtigen Punkt an, den ich ebenso sehe.

        Der gesellschaftliche Gynozentrismus in Kombination mit (Politik des/und) Feminismus hat dafür gesorgt, das Narzissmus von einem „gesunden Persönlichkeitsmerkmal“ ins Pathologische gekippt ist.

        Noch einmal zum Begriff „Narzissmus“ aus Sicht von „The Last Psychiatrist“:

        „A narcissist isn’t necessarily an egotist, someone who thinks they are the best. A quick screen is an inability to appreciate that other people exist, and have thoughts, feelings, and actions unrelated to the narcissist. These thoughts don’t have to be good ones, but they have to be linked to the narcissist.“

        Der erste Punkt ist hier „unrelated“ – ALLES hat einen Bezug zur Narzisstin *zu haben*, denn das beweist die (Wichtigkeit der) eigene(n) Existenz.
        Demzufolge wird es ein Ziel der Narzisstin sein, die spezifisch narzisstische Wahrnehmung der Welt allen anderen aufzudrängen.
        Den Spruch von Lacie Green aus ihrem youtube Video noch im Ohr: „Everything is problematic“?!
        Ist es aber nicht, das erscheint nur IHR so.
        Anita Sakeesians (Herv. von mir): „Everything is sexist, everything is rascist, everything is homophobic and YOU HAVE TO point it all out!“ ist ein Paradebeispiel.
        Es gibt in ihrer Denkweise keine andere Rolle des Publikums, als sie in ihrer eigenen Weltsicht zu bestätigen.
        Sie spielt die Hauptrolle in diesem, ihrem eigenen Film, alle anderen sind „supporting acts“: „The narcissist believes he is the main character in his own movie. Everyone else has a supporting role– everyone around him becomes a „type.“

        Das Problem ist m.E., solche narzisstische Sichtweisen werden der *neue Normalzustand*. Artikel beginnen bspw. inzwischen offen narzisstisch: „We have to talk about…“
        Wer ist „we“, warum sollten wir???
        Gelungene Kommunikation basiert darauf „Ich-Sätze“ zu äußern – was bezweckt eine Kommunikation, die vorausgesetzt und autoritär weiß, worüber „Wir“ reden müssen?
        Fällt euch „Individualisten“ diese „kollektivistische“ Anmaßung nicht auf?

        Zu deiner Aussage, ich empfände aus einer „christlich-universalistischen Ethik heraus einen Wettbewerb der Narzissmen und der Empathielosigkeit als Sittenverfall“. Mit „christlich“ habe ich es als Atheist nicht wirklich, „universalistische Ethik“ stimmt, „Sittenverfall“ wiederum nicht. 😉
        Ich möchte die Gefahr der Etablierung einer *narzisstischen Moral* mit TLP aufzeigen: „There is no right and wrong– only right and wrong for them.“
        Wenn man die Narzisstinnen gewähren lässt, gibt es für sie keinerlei Schranken, weil sie einen gesellschaftlich etablierten moralischen Maßstab für ihre Handeln nicht akzeptieren und nicht akzeptieren können.

        Man kann den pathologisch-narzisstischen Feminismus nur *zwingen* zu *tolerieren*, dass auf diesem Planeten ein paar Milliarden Menschen – darunter 50% männliche Menschen – existieren mit eigenen Interessen, Bedürfnissen, Wünschen und Hoffnungen.
        Von sich heraus ist er dazu nicht in der Lage.

        Du schreibst zum Abschluss: „Möglicherweise ist der heute zu beobachtende Wett-Narzissmus aber eine zwangsläufige Folge von Fortschritt und Aufklärung, indem er sich aufgrund faktischer Überlegenheit in einer Evolution des Sozialverhaltens durchsetzen muss.“

        Es gibt in der Evolution von Sozialverhalten keine Garantie, dass sich NICHT ein *destruktives* Sozialverhalten durchsetzt.
        Ich glaube an Aufklärung, bin aber nicht gläubig in dem Sinne, jede gesellschaftliche Entwicklung trage „naturgemäß“ zur einer gesellschaftlichen Weiter- oder in diesem Sinne *Höher*entwicklung bei.

        Wenn sich ein *notwendig destruktives* Sozialverhalten einer pathologischen Persönlichkeitsstörung durchgesetzt hat, ist es m.E. unsere Pflicht es als *genau das* zu beschreiben und nicht, es zu imitieren.

        Subcomandante crumar
        (Organisation MGTOW)

        PS: Alle Zitate von http://thelastpsychiatrist.com

        • Sehr geschätzter Subcomandante crumar,

          die Schwierigkeiten der Abgrenzung von gesundem und krankhaften Narzissmus hat Genosse Leszek dankenswerter Weise ausführlich dargestellt. Seine Beispiele verfehlter Pathologisierungen lassen sich leicht auf andere Beispiele ausdehnen, bei denen nur das Umfeld des Narzissten leidet. Meiner Ansicht nach kann man zu einer Krankhaftigkeit des Narzissmus über das Leiden der anderen nur kommen, wenn der Betroffene selbst an den Reaktionen der anderen auf ihr Leiden an ihm leidet. Alle anderen Grenzziehungen bleiben willkürliche Versuche dem anderen vorschreiben zu wollen, er habe doch bitte so zu sein wie man ihn gerne hätte. Dazu bin ich nicht bereit.

          Ich wollte aber unter anderem darauf hinaus, dass man die heutige Narzissmus-Epidemie meiner Meinung nach als Ausgestaltung und Entwicklungsfolge des Individualismus begreifen muss. Der Individualismus enthebt den Einzelnen der Geborgenheit in einer Gruppe und lässt ihm nur den „Glanz seiner Individualität“ als Ersatz. Damit ist die Individualität aber tendenziell überfordert, so dass sie zum Narzissmus übersteigert werden muss. Unter den Bedingungen allseitigen Individualismus‘ kann sich dann nur ein Wettbewerb der Individuen in Narzissmus ergeben. Die einzige mögliche Grenzziehung gegen den zum Narzissmus übersteigerten Individualismus der anderen ist dann der eigene Narzissmus, auf das sich im Verhältnis der Individuen ein neues Gleichgewicht der Kräfte ergebe. Wenn Du im Gegensatz dazu den Narzissmus als pathologisch beschreiben (und dadurch vermutlich sozial ächten?) willst, dann sehe ich nicht, wie dies das Problem des eigenen Leidens am Narzissmus der anderen anders lösen würde, als durch gleichfalls narzisstische moralische Selbstüberhöhung. Denn der Narzisst selbst wird eine soziale Ächtung allenfalls als Selbstbestätigung seiner Besonderheit interpretieren.

      • Wo wir gerade beim Thema Narzissmus sind. Speziell für den Kontext stark vernagelter politisch korrekter PC-Linker (bzw. Pseudo-Linker) spielen (neben autoritären Persönlichkeitsmerkmalen) m.E. insbesondere zwei Varianten von pathologischem Narzissmus eine wichtige Rolle:

        1. Opfernarzissmus: Die entsprechende Haltung kann m.E. zusammengefasst werden in dem Satz: Ich bin Opfer, deshalb kann ich mir alles erlauben. (Gibt´s selbstverständlichen auch in anderen Kontexten und ist m.E. auch in gewissen PC-kritischen Kontexten nicht selten, Hadmut Danisch z.B. ist m.E. auch durch Opfernarzissmus motiviert).

        2. Moralnarzissmus: Das meint hier nicht einfach Gesinnungsethik im Gegensatz zur Verantwortungsethik, denn es gibt durchaus gesinnungsethisch orientierte Personen, denen die Werte und Prinzipien, die sie nach außen hin vertreten, um ihrer selbst willen wichtig sind.

        Moralnarzissten hingegen sind die von ihnen nach außen hin vertretenen Dinge an sich weder in einem verantwortungsethischen, noch in einem gesinnungsethischen Sinne wirklich wichtig, sie dienen primär oder ausschließlich der Selbsterhöhung und/oder der Abwertung anderer. Die jeweilige Sache, um die es geht, ist für sie dagegen für sich genommen eigentlich zweitrangig oder unwichtig und kann daher u.U. auch ausgetauscht werden.

      • @subtankiecommandante crumar
        „Und genau an diesem Punkt sind wir gerade aus meiner Sicht – einer (viel zu spät einsetzenden) Kritik an einem sich durchgesetzt habenden Narzissmus.“

        Es ist ja logisch, dass die postmoderne Ära irgendwelche Narzisten begünstigt. Aber die dahinter stehenden Ideen und Konzepte wie der radikale Subjektivismus sind wohl eher nicht als Narzissmus, sondern als falsch, irreführend und schadenstiftend zu kritisieren…..
        Die vielen Gestörten, die so rumlaufen und als irgenwie narzisstisch oder borderline (@Ih) wirken, könnten übrigens auch von dem Konsum von diesen ganzen Aufputschdrogen (Speed, Koks, Meth Xtc und wie das alles heisst) kommen, btw.

    • „Sinnvoller erscheint mir, den Mechanismus zu verstehen und sich selbst nutzbar zu machen. Womit wir es zu tun haben, ist eine Art Wettkampf der Narzissmen. Wer schafft es, dass eigene mehr zu lieben und zu bewundern als der andere und das andere weniger? Ich empfehle daher, die geistige Haltung, welche diese Feministinnen dazu befähigt, noch die merkwürdigsten Seiten von Weiblichkeit zu feiern, nachzuvollziehen und etwas ähnliches für die eigene Haltung zur Männlichkeit zu entwickeln.“

      Besser nicht. Man muss nicht jeden blödsinnigen Wettkampf mitmachen. Noch unterscheiden wir uns von den Durchgeknallten, ich möchte nicht, dass sich das ändert.

      Davon abgesehen:
      „Wer schafft es, dass eigene mehr zu lieben und zu bewundern als der andere und das andere weniger?“

      Das ist genau das, was man Sexisten, „Rechtspopulisten“ und Männerrechtlern vorwirft. Offensichtlich lässt sich kein Blumentopf gewinnen, wenn man dieser Verleumdung Fakten folgen lässt.

      • Und Du meinst, es ließen sich auch nur Blumentöpfe gewinnen, wenn man sich fleissig bemüht, in den Maßstäben der anderen ganz brav zu sein?

  2. Widerlich und würdelos.

    Dieses Bild zeigt sehr deutlich, dass der Feminismus nichts Großartiges und Neues schafft, sondern nur zerstört.

    Zu einer Kultur gehören immer gewisse Tabus, denn ohne jedes Tabu und ohne jede Regel sind wir nur ein Haufen Primitivlinge. Und dann drucken wir auch solche Bilder auf die Titelseite einer Zeitung, Posten bei Facebook unsere Notdurft oder verwenden im Profil ein Schwanzbild. Das sind übrigens auch „Tabus“.

    • Das ist nicht nur beim Feminismus so, das ist bei jeder Ideologie so die sich wie ein Parasit auf die eigentliche Kultur setzt. Leider können wir den Feminismus erst abschaffen wenn sich die Kultur ändert, was bedeutet, dass sich die Lebensweise des Menschen, durch eine Veränderung der Biologie, ändern muss.
      Das Mensturationsbild ist praktisch das Schwanzbild von Frauen. Irgendwie lustig.

  3. Wir sollten vielleicht erstmal über die dort zum Ausdruck kommende Haltung, es sei unmännlich am eigenen Schwanz herumzuspielen, reden. Weil ich ja selbst ein schönes Exemplar habe, musste mich erst eine Frau darauf aufmerksam machen: Nichts auf der Welt fühlt sich an wie ein erigierender Penis. Und wo wir schon dieses spektakulärste aller Körperteile zwischen den Beinen hängen haben, wie könnten wir dieses Weltwunder nur den Frauen überlassen?

  4. Das mit dem vollgewichsten Taschentuch ist m.E. die angemessene Antwort.

    Umso mehr, als ein stolzer und selbstbewusster Wichser eo ipso ein Affront für die Weiblichkeit ist, der unüberhörbar „Ich brauch dich nicht“ ausdrückt.
    Ich höre schon das betont höhnische „Wir wollen dich ja auch gar nicht“, das die Angst davor ausdrückt, die Einstellung könnte Schule machen.

    Take back the Wank!

  5. Inwiefern ist Menstruation ein Tabu? Jeder weiß, dass Frauen menstruieren. Es werden sogar Witze darüber gemacht.
    Oder ist es ein Tabu, weil man das Blut nicht öffentlich herumzeigt? Ist dann auch Kacken ein Tabu, weil wir es nicht mitten in der S-Bahn machen?

    • „Inwiefern ist Menstruation ein Tabu?“

      Das ist einfach völlig unzutreffend. Aber der Begriff Tabu ist mittlerweise so sinnentleert, dass man den immer anbringen kann, in der Hoffnung sein Thema irgendwie interessant zu machen.

      Die Anspruchshaltung, andere mögen diese Ausscheidungen doch „akzeptieren“ ja gut finden, ist übrigens dehumanisierend. Ein Ausdruck von Männerhass, von Hass auf „die anderen“, die mit diesen Ausscheidungen symbolisch erniedrigt werden sollen.

  6. Vielleicht zeigt gerade diese Menstruations-Show-Besessenheit, wie wenig Frauen in unserer Gesellschaft angefeindet werden: Damit sie mal was heftiges zu hören kriegen (was die Gender Warriors wollen, denn irgendwie müssen sie ihre Propaganda eines angeblichen „war on women“ ja belegen), müssen sie auf Dinge zurückgreifen, die so eklig und unerwünscht sind, dass es selbst die übliche Galanterie überschattet.
    Wie gesagt: Menstruation ist natürlich, aber das sind Ejakulation und Stuhlgang auch, dennoch sind auch die letzteren beiden Dingen in der Öffentlichkeit unerwünscht. Der gemeinsame Nenne davon ist so offensichtlich nicht „Weiblichkeit“, dass es schon ein enormes Maß an Verblendung oder Falschheit benötigt, es immer wieder so darzustellen.

  7. Also – A..a..aufschrei!! Mir bleibt die Atemluft weg, ich bin so fassungslos, daß ich kaum noch den Aufschrei herausbekomme!

    1. Altersdiskriminierung! Schon mal von Menopause gehört? Hier werden wieder mal Frauen über 45 systematisch unsichtbar gemacht!!

    2. Noch viel schlimmer ist es, heute noch solche Sätze zu lesen:

    … und warum der weibliche Zyklus für viele ein Phänomen ist.

    Brutalstmögliche Transphobie, sowas! Es ist 2017!!! Wie kann man heute noch Männern das Recht auf Menstruation absprechen?!?!

  8. Ich bin ein Sexist. Ja, ohne jeden Zweifel. Warum? Wie also gelange ich zu der Überzeugung? Lasst es mich kurz erklären.

    Ich bin ein „Naturliberaler, d.h meine liberalen Überzeugungen habe ich, soweit ich zurück denken kann. Mit liberal ist gesellschaftspolitisch liberal gemeint. Ehe für Homosexuelle? Was genau ist das Problem? Ah ja, einige Religioten fühlen sich angepisst.
    Nun hab ich aber ein Problem mit Schwulen. nein, nicht der Umstand, dass sie schwul sind, sondern dieses Oberflächliche, dieses Interesse an Mode und den tollen Schuhen. Mein Eindruck speist sich aus meinen zugegebenermassen beschränkten persönlichen Erfahrungen mit Schwulen. Ich mag das nicht. Aber bei Frauen aber stört es mich nicht. Warum ist das so? Diese Frage musste ich mir stellen. Die Antwort ist eine einfache und naheliegend: Ich stelle an Männer höhere Ansprüche.

    • Du verwechselst Schwule mit Schwutten. Was Du beschreibst ist eine Schwutte, was ungefähr der Tussi unter Frauen entspräche und genauso wie es kein Problem ist die Tussiart nicht zu mögen ist es kein Problem die Schwuttenart nicht zu mögen. Wer Tussis nicht mag ist kein Frauenfreind und wer Schwutten nicht mag ist kein Homophob

  9. @Chrissyhamburg (C) / @LAguja44 (L) /@Landfluse (F) zum Titelbild:

    C: ist ok aber doch bitte nicht so krass ..
    L:wasn krass?so sähe das bei mir an Tag 2 aus, wenn ich keine menstasse trüge.
    C: Ja aber so was finde ich gehört mich auf Magazinen etc .
    L: doch,find ich schon.genau da gehört das hin.weil es normal ist,und nichts „abartiges“,“ekliges“,oder etwas zum schämen.
    F: Ich will auch keine Fotos anderer Ausscheidungen auf Magazinen. Schäme mich nicht, finde nur widerlich es so darzustellen.
    L: ok, das ist eine geschmacksfrage.ich finde das nicht schlimm, sondern eher notwendig.
    L: ich störe mich aber am begriff „ausscheidungen“.mensblut ist kein exkrement, es ist einfach blut und schleimhaut.*schulterzuck*

    Bild von blutüberstömtem Bein (Ursache nicht erkennbar): emanzipierend. Voll gut.
    Begriff Ausscheidungen: wie schrecklich.

    Brutalisierung pur. Normalisierung von Gewaltakten durch fliessendes Blut. Es sieht nach einem regelrechten Strom aus. Diese Darstellung ist obzön und höhnt über den Untaten, die diese Feministen sonst unter den Teppich kehren, hinweg.
    Die gleichen Feministen behaupten dann, dass Gewalt in Filmen gewalttätig macht, obwohl das Gegenteil wahr ist. Ebenso mit Videospielen. Und dass Sex immer Gewalt bedeuten würde.
    Dabei sind sie es, die Gewalt ausüben, hier durch fliessendes Blut. Und dann stellen sie sich hin und fühlen sich von den Worten aller anderen gewaltsam bedroht, womit sie Zensur und handfeste Unterdrückung fordern.
    Gegen soviel Verkehrtheit kommt man nicht mehr gegen an 😦

  10. Pingback: Margarete Stokowsky zu Zizek, Jordan Peterson und der Panik, dass Männern die Kontrolle über Frauen und Sex entgleitet. | Alles Evolution

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