Onyx hat eine Vielzahl antifeministischer Widersprüche ausfindig gemacht. Mal sehen was sie gefunden hat:
-Familienbild
Während IN einer Ehe so getan wird, als würde man eine Hausfrau und Mutter besonders schätzen und nur Feministinnen diese heile Welt zerstören, kann man nicht bis 3 zählen, bis NACH einer Ehe genau die gleiche Tätigkeit als faules Schmarotzertum diffamiert wird. (siehe auch nächster Punkt)
-Wertschätzung von Arbeit
Hier gibt es mehrere in sich widersprüchliche Mythen, die im antifeministischen Weltbild unverrückbare Dogmen darstellen.
1. So sind es ja zB prinzipiell immer Männer, die schwere, anstrengende, unangenehme oder gefährliche Berufe und jede Menge Überstunden ausüben müssen, während Frauen den Luxus der Wahl genießen können, darüber zu entscheiden, ob sie als Hausfrau und Mutter gemütlich zu Hause bleiben, oder einer Erwerbsarbeit nachgehen wollen. Das wird selbstverständlich als Männerdiskriminierung interpretiert. Reden wir dagegen zB über das 50/50-Modell, sind sie ganz schnell dabei, dass die Aufgabenverteilung jedes Paar für sich selbst vereinbaren muß und da hat sich doch bitteschön niemand einzumischen. Männer werden hier also ganz klar aufgefordert, ihre Wahl selbstbestimmt, individuell und gemeinsam mit der Partnerin zu treffen. Wo ist dann also plötzlich das Problem, wenn sich Paare für ebendiese Aufgabenverteilung entscheiden?
2. Ein uralter hartnäckiger antifeministischer Mythos behauptet, dass es Feministinnen wären, die bestimmte Tätigkeiten geringschätzen. Klassischerweise Erziehungs- und Familienarbeit oder soziale Arbeit. Das ist eine der größten Lügen schlechthin. Es sind nicht Feministinnen, die Hausfrauen als Schmarotzerinnen oder Unterhaltsprostituierte bezeichnen. Es sind nicht Feministinnen, die behaupten, dass Kindererziehung keine richtige Arbeit wäre. Es sind nicht Feministinnen, die soziale Berufe als „nicht anspruchsvoll“ herabsetzen. Und es wird als große Unverschämtheit verstanden, wie Frauen in solchen Berufen zum Streik um bessere Bezahlung aufrufen. „Was machen die denn schon? Die verdienen doch besser als so manche Männer!!“
Gleichzeitig aber wird es aber als große Diskriminierung verstanden, wenn am Boys Day Jungen dazu eingeladen werden, einen Einblick in ebensolche Berufsfelder zu bekommen. Dann kommt nämlich der spontane Reflex, wie diskriminierend es doch sei, Jungen gezielt in schlecht bezahlte und schlecht angesehene Frauenberufe „drängeln“ zu wollen. Dann wird plötzlich gesehen, dass Frauen sehr wohl harte und schlecht bezahlte Arbeit leisten. Und das will man den Jungs ja nicht zumuten.
Teilweise sind es schlicht unterschiedliche Ansichten innerhalb der Szene, so als würde man sagen, dass Differenzfeminismus und Gleichheitsfeminismus ein Widerspruch sind und nicht schlicht unterschiedlich.
Aus meiner Sicht steht es natürlich jeder Ehe frei, diese so zu führen wie man will. man kann auch der Auffassung sein, dass man diese Aufgabenverteilung in der Ehe gut findet, aber die gesetzlichen Folgen bei Trennung kritisieren (man kann es beispielsweise okay finden, dass eine Frau innerhalb der Ehe von dem Mann freigestellt wird, weil man da ein Team ist, danach aber – im Rahmen ihrer Fähigkeiten – eben auf sich selbst gestellt sein muss und diesen Luxus nicht mehr hat, weil man eben kein Team mehr ist, dass ist schicht eine Frage, wer die Kosten der Unsicherheit einer Ehe zu tragen hat).
Meine Form der Beziehung wäre aber die Hausfrauenehe nicht. Einfach weil ich nicht alleiniger Versorger sein will und mir auch die Risiken bei einer Trennung zu groß wären.
Und natürlich gibt es Feministinnen, die Hausfrauen hassen. Es ist der Zweig der Feministinnen, die die Hausfrau als eine unselbständige Frau ansehen, die von ihrem Mann abhängig ist und ihr Potential verschenkt. Sie sehen die Frau nicht als selbständig handelnde, sondern als von dem Patriarchat gehirngewaschene und Verurteilen einen „Choice Feminism“, der nichts dagegen hat.
Siehe etwa hier:
Und dazu auch:
the focus on women’s choices as the be-all and end-all of feminism has resulted in in a perverse kind of victim-blaming and a distraction from the real problems women still face. If you’re not happy with the way things are, don’t blame misogyny and sexism, the pay gap, entrenched gender roles, women’s lack of representation on boards or in parliament, or an epidemic of violence against women. Blame yourself. You obviously made the wrong choice.
Sie sehen dann eben die Entscheidung zur Hausfrau als Teil eines „internalisierten Frauenhasses“ an, als Unterwerfung unter den Mann.
Siehe auch diesen Text:
But it’s time for a serious rethink of this kid-glove approach to women of child-bearing and child-rearing age. Holding us less accountable when it comes to our employment responsibilities is not doing anyone any favours. Not children, not fathers, not bosses — and certainly not women.
Only when the female half of the population is expected to hold down a job and earn money to pay the bills in the same way that men are routinely expected to do will we see things change for the better for either gender.
Only when it becomes the norm for all families to have both parents in paid employment, and sharing the stress of the work-home juggle, will we finally have a serious conversation about how to achieve a more balanced modern workplace.
Only when the tiresome and completely unfounded claim that “feminism is about choice” is dead and buried (it’s not about choice, it’s about equality) will we consign restrictive gender stereotypes to history.
So long as we as a nation cling to the lie that only a stay-at-home mum is best placed to assume the responsibilities of caregiver then working fathers will continue to feel insecure about stepping off the corporate treadmill to spend more time with their children.
Das es Männer gibt, die eine Hausfrau wollen, die voll aussetzt, danach aber keinen Unterhalt gelten machen kann, ist sicherlich richtig. Ich würde sie eher im gelben Forum verorten, es aber nicht als generelle Ansicht des Antifeminismus sehen. Es ist wie gesagt von der Auffassung abzugrenzen, dass die Frau sich auch dann, wenn sie passendes Geld verdienen kann, was auf den Unterhalt anzurechnen wäre, auf die Mutterrolle nach Trennung zurückziehen kann.
Im übrigen verweise ich auf diesen Artikel
Zu der Wertschätzung sozialer Berufe sei angemerkt, dass es eben immer die Frage ist, womit man sie vergleicht. Vergleicht man die Krankenschwester mit dem Industriemechaniker/Dreher im Schichtdienst einer großen Firma, dann steht sie vielleicht eher schlecht dar. Vergleicht man sie mit einem Dachdecker, dann steht sie etwa genauso gut dar. Die Kritik ist aus meiner Sicht insbesondere, dass zu schnell auf eine Diskriminierung als Frau abgestellt wird und zuwenig hinterfragt wird, warum diese Bereiche angesehen davon schlechter bezahlt sind als andere: Sie machen eben keinen Gewinn und Ausgaben im Gesundheitswesen sind hoch politisch.
Aber ich schreibe schon wieder zuviel: Was sagt ihr zu den Widersprüchen?
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