„Der neue Mann ist selbstbewusst, sozial und gehorsam“

Aus einem Artikel in der Welt:

Psychologen und Wirtschaftswissenschaftler haben das nun bei finnischen Männern der Geburtsjahrgänge 1962 bis 1976 untersucht. Das Team um Matti Sarvimäki von der Aalto-Universität in Helsinki hat Persönlichkeitstests finnischer Wehrpflichtiger ausgewertet, wie er im Fachjournal „PNAS“ berichtet.

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Das Ergebnis der Forscher: Auch bei anderen Persönlichkeitseigenschaften gibt es einen Aufwärtstrend ähnlich dem bei der Intelligenz. Junge Männer entwickeln der Studie zufolge also zunehmend Persönlichkeitsmerkmale, die vor allem in der Wirtschaft erwünscht sind – etwa Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und Führungsbereitschaft.

„Wir finden einen Flynn-Effekt für die Persönlichkeit – das heißt einen langfristigen Anstieg jener Persönlichkeitsmerkmale, die mit höheren Einkommen verbunden sind“, schreiben die Wissenschaftler in ihrem Fazit. Die Forscher nutzten aus, dass die finnischen Streitkräfte alle Wehrpflichtigen einem Persönlichkeitstest unterzogen, um geeignete Anwärter für eine Offizierslaufbahn zu ermitteln.

Im Ergebnis stiegen die Durchschnittswerte für „Selbstbewusstsein“, „soziale Kompetenz“ und „Führungsbereitschaft“ mit jedem Jahrgang besonders stark, aber auch die für „Leistungsbereitschaft“ und „Gehorsam“ kletterten mit den Jahren deutlich nach oben. Lediglich beim Merkmal „Männlichkeit“ war keine zunehmende Tendenz zu erkennen. Insgesamt kann man sagen, dass die Männer verträglicher werden, also sozial angepasster und leistungsbereiter im Leben stehen.

Eine Steigerung in Gehorsamkeit sagt natürlich noch nicht viel darüber aus, wie hoch der eigentliche Wert ist.  „Männlichkeit“ ist anscheinend gleich geblieben. Selbstbewußtsein, soziale Kompetenz und Führungsbereitschaft hätten auch zugelegt.

Das mag nicht nur der Wirtschaft gefallen, sondern auch allen anderen, die täglich mit ihnen zu tun haben, ihren Partnerinnen etwa oder den Kindern. Die Forscher berücksichtigten bei der Auswertung auch Merkmale zum familiären Hintergrund, die die gemessenen Fähigkeiten beeinflussen könnten – etwa das elterliche Einkommen, die Anzahl der Geschwister und ob die Teilnehmer aus eher ländlichen oder städtischen Gegenden kamen. All diese Hintergrundfaktoren erklärten aber nur zu etwa einem Drittel, warum Männer immer sozial kompetenter oder gehorsamer wurden

Wäre in der Tat interessant. Vielleicht schlicht, weil Aggressivität sozial stärker geächtet ist. Vielleicht war man auch nur beim Wehrdienstpsychologen relativ zurückhaltend.

Wäre interessant, wie Feministen die Studie deuten. Mehr Selbstbewußtsein, mehr Führungsanspruch, das wäre ja alles eher ein erstarkendes Patriarchat. Männlichkeit ist auch nicht fallend, da brauch man natürlich mehr Feminismus.