Ein feministisches Wörterbuch

Die Seite „USA Today“ bringt ein „feministisches Wörterbuch„.

The basics
Feminism: Belief in and desire for equality between the sexes. As Merriam-Webster noted last month: „the belief that men and women should have equal rights and opportunities.“ Of course, a lot of people tweak this definition to make it their own, and it can encompass social, political and economic equality. Feminist activist bell hooks calls it „a movement to end sexism, sexist exploitation, and oppression.“

Leider inzwischen nicht mehr. Inzwischen geht es weitaus mehr um Virtue Signalling und eine Einteilung in „Gut“ und „Böse“

Patriarchy: A hierarchical-structured society in which men hold more power.

Eine Betrachtung über die Gruppe bringt wenig, gerade wenn sie nur ein Gipfel-Trugschluß ist

Sexism: The idea that women are inferior to men.

Beißt sich etwas mit der Definition der „Gleichberechtigung der Geschlechter“. Besser: Jede Benachteiligung aufgrund des Geschlechtes, die nicht durch sachliche Gründe gerechtfertigt ist.

Misogyny: Hatred of women.

Misandry: Hatred of men.

Kann man so stehen lassen.

A little deeper
Hostile sexism: The one most people think about. Openly insulting, objectifying and degrading women.

Benevolent sexism: Less obvious. Kind of seems like a compliment, even though it’s rooted in men’s feelings of superiority. It’s when men say women are worthy of their protection (off the sinking boat first) or that they’re more nurturing than men (therefore should raise children). It’s restrictive.

Natürlich auch wieder nur auf Frauen bezogen. Der „Feindliche Sexismus“ ist der offensichtliche. Der „wohlwollende Seximus“ ist eine Immunisierungsstrategie gegen Kritik: Man kann auf diesem Weg alle Vorteile, die eine Frau hat als Nachteil darstellen. Wenn eine Frau „des Schutzes würdig ist“ dann unterdrückt man sie damit auch, denn man kann sie kontrollieren oder redet ihr Gefahren ein oder benachteiligt sie jedenfalls auf andere Weise.

Benevolent Sexism wird natürlich nicht auf Männer angewendet. Denn Sexismus gibt es nur gegenüber Frauen. Sonst könnte man natürlich auch anführen, dass „Männer verdienen das Geld“ Sexismus gegen Männer ist, weil sie damit in die Rolle gedrängt werden, Frauen zu unterhalten. Ist aber eben denknotwendig für Feministinnen ausgeschlossen.

Internalized sexism: When the belief in women’s inferiority becomes part of one’s own worldview and self-concept.

Und ebenfalls eine wunderbare Immunisierung gegen Kritik: Frauen sind gegen den Feminismus? Sie hassen sich nur selbst und müssen durch den Feminismus ins Licht geführt werden. Frauen wollen keine Karriere machen? Doch, ihnen wurde nur eingeredet, dass sie das nicht wollen. Sie müssen durch den Feminismus ins Licht geführt werden.

Misogynoir: Misogyny directed toward black women.

Meinethalben

LGBTQ: The acronym for “lesbian, gay, bisexual, transgender and queer.” Some people also use the Q to stand for „questioning,“ meaning people who are figuring out their sexual or gender identity. You may also see LGBTQIA. I stands for intersex and A for asexual (sometimes also „allies“).

Eine Buchstabenkombination, die immer länger wird

Cisgender: A term used to describe a person whose gender identity aligns with the sex assigned to them at birth.

Der Versuch die Ausnahme, also Transsexualität, von dem Ausnahmestatus zu befreien, indem man „Trans“ und „CIS“ gegenüberstellt. Eine Versuch, dass bisherige Wort „Normal“ zu ersetzen.

Transgender: A person whose gender identity differs from the cultural expectations of the sex they were assigned at birth.

„Bei der Geburt zugewiesen“. Da geht es darum, dass alles sozial konstruiert ist. Dabei sind gerade diese Fälle mit einem Scheitern einer Sozialisierung ein guter Nachweis, dass es keine soziale Konstruktion ist.

Gender fluidity: Not identifying with a single, fixed gender.

Teilweise eine übertriebene Zuweisung bestimmter Geschlechter zu bestimmten Tätigkeiten, teilweise eben auch ein tatsächliches dazwischenliegen mit Umschalten, zB bei Gendervarianz

Women of color: Women who aren’t white.

Alles was nicht weiß ist. Wobei das dann sehr variieren kann. Die Bösen sind jedenfalls weiß oder zeigen Spätfolgen einer Kolonalisierung durch Weiße

Title IX: Protects people from discrimination based on sex in education programs or activities that receive federal financial assistance.

Ein amerikanisches Programm, welches teilweise dazu führte, dass Männersportarten aufgelöst werden mussten, weil sich nicht genug Frauen fanden

Victim-blaming: When the victim of a crime or harmful act is held fully or partially responsible for it. If you hear someone questioning what a victim could have done to prevent a crime, that’s victim-blaming, and it makes it harder for people to come forward and report abuse. Groups working to eradicate abuse and sexual assault are clear: No woman is guilty for violence committed by a man.

Die Aufgabe jeder Verantwortlichkeit und eine Rechtfertigung dafür, dass man alle Schuld auf andere schieben kann und von denen verlangen kann, sich zu ändern, ohne selbst das geringste tun zu müssen. Frauen wollen mehr verdienen? Dann müssen sie nicht etwa mehr Überstunden machen  oder andere Berufe wählen, das kann schon victim blaming sein. Sondern Männer müssen die Arbeitswelt und die Löhne so umgestalten, dass Frauen mehr verdienen, denn sie diskriminieren ja. Eine Entschuldigung um Forderungen zu erheben und dabei eigene Anteile auszublenden.

Yes means yes: A paradigm shift in the way we look at rape, moving beyond „no means no“ toward the idea that consent must be explicit.

Und so unpraktisch und unsexy, dass es außerhalb dieser Szene keinerlei Bedeutung hat

Male gaze: A way of looking at the world through a masculine lens that views women as sexual objects.

Ein Teil des Versuches männliche Sexualität abzuwerten. Man kann Männer nicht dazu bringen, attraktive Frauen nicht zu sexualisieren. Auch ein Versuch intrasexuelle Konkurrenz einzuschränken, mit dem man Prüderie verbergen kann.

Privilege: The idea that some people in society are advantaged over others.

Und insbesondere deswegen die „Bösen“ sind.

On the Internet
Bropropriating: Stealing an idea from a woman and putting it into the world as your own.

Kannte ich noch gar nicht. Aber natürlich ein schlauer Weg des Patriarchats Frauen klein zu halten.

Manterrupting: When a man interrupts a woman, especially excessively. Examples: During the 2009 MTV Video Music Awards when Kanye West grabbed the mic from Taylor Swift, who had just won an award and was trying her best to accept it, to let everyone know „Imma let you finish, but Beyoncé had one of the best videos of all time.” Or, during September’s presidential debate when Donald Trump interrupted Hillary Clinton 22 times in the first 26 minutes. Or when Senate majority leader Mitch McConnell interrupted Elizabeth Warren’s recitation of Coretta Scott King’s 1986 letter against Jeff Sessions, but allowed Bernie Sanders to read it the next day.

Machen Männer auch nie untereinander, es geht nur darum Frauen klein zu halten.

Mansplain (verb) mansplainy (adjective): When a man explains something to a woman in a condescending way when he either 1) doesn’t know anything about it or 2) knows far less than the woman he is talking to. Sorry, if you already knew that.

Sexistischer Begriff für „Bevormundung“. Würden Frauen natürlich nie machen, etwa wenn sie einem Vater fragen, ob er sein Kind füttern oder windeln kann oder wenn sie meinen besser kochen zu können oder wenn sie sonst der Auffassung sind, dass sie in einem Gebiet besser sind.  Auch wunderbar zur Immunisierung gegen Kritik: Wann immer ein Mann etwas erklärt braucht man nicht mehr auf den Inhalt einzugehen, wenn man ihm schlicht vorwirft, dass er „Mansplaint

Manspreading: When men take up excess space by sitting with their legs far apart. This is such an actual thing that in 2014 New York’s Metropolitan Transportation Authority launched a campaign to get guys to close their legs to make more room on the subway.

Nur Männer breiten sich aus. Frauen, die etwa Handtaschen auf den Nachbarsitz stellen oder andersweitig Sitze neben sich blockieren gibt es nicht! Wen interessieren da biologische Gründe für das breitere Sitzen bei Männern

Feminazi: A derogatory term for a radical feminist.

Wenige Feministinnen sehen sich als solchen. Zu viele sind radikale Feministinnen bei denen die meisten Menschen erschreckt wären, wenn sie wüssten, was sie so vertreten

Woke: Rooted in black activist culture, it means you’re educated and aware, especially about injustice. Rep. Maxine Waters, D-Ca., has told young people to „stay woke.“ If you’re thinking about it in the context of women’s rights, look at the #SayHerName campaign, which works to raise awareness for black women who are victims of police brutality.

Heute fast nur noch spöttisch gebraucht habe ich das Gefühl

Types of feminism
Intersectional feminism: If feminism is advocating for women’s rights and equality between the sexes, intersectional feminism is the understanding of how women’s overlapping identities — including race, class, ethnicity, religion and sexual orientation — impact the way they experience oppression and discrimination.

Ein Feminismus, der so viel Angst davor hat, dass man ihm Rassismus vorwirft, dass er sich weigert irgendeine Kritik an Leuten, die nicht weiß sind, zu äußern. Ein Feminismus, der wie kein anderer ein „Nicht gut genug Aktivismus“ ist, weil nicht nur der Begriff Sexismus beliebig verfeinert werden kann, sondern durch weitere Ebenen über Rassismus, Transfeindlichkeit, Fatshaming, Ableismsm etc alles, aber auch wirklich alles, als „Problematisch“ ansehen werden kann. Ein Weg, der immer in Vorwürfen und Selbstzerfleischungen enden muss, wenn sie nicht genug offensichtliche Gegner haben. Deswegen auch oft hassend.

Transfeminism: Defined as „a movement by and for trans women who view their liberation to be intrinsically linked to the liberation of all women and beyond.“ It’s a form of feminism that includes all self-identified women, regardless of assigned sex, and challenges cisgender privilege. A central tenet is that individuals have the right to define who they are.

Einer der verrücktesten Feminismen überhaupt: Jede Erwähnung von „männlichen“ oder „weiblichen“ Eigenschaften oder jede Nennung von Mann und Frau gilt als Transfeindlichkeit, weil diese ausgeschlossen werden. Jedes Anzweifeln, dass Transpersonen nicht dem Geschlecht zugehören, dem sie sich zugehörig fühlen, also Mann und Frau sind, gilt auch als Transfeindlichkeit.

Women of color feminism: A form of feminism that seeks to clarify and combat the unique struggles women of color face. It’s a feminism that struggles against intersecting forms of oppression.

Ein Feminismus, bei dem es wichtig ist, dass schwarze Frauen besser sind als weiße Frauen und grundsätzlich eine Extrawurst benötigen. Weiße sind böse und Schwarze sind gut. Kann auch zu grotesken Forderungen führen. Letztendlich eine Form der Hierarchie, die aber gleichzeitig Gelegenheit zum Virtue Signalling gibt, indem man sie anerkennt und für ihren Erhalt kämpft.

Empowerment feminism: Beyoncé’s Formation comes on at the club, and you and your friends hit the dance floor hard. Empowerment feminism puts the emphasis on „feeling,“ though some feminists would argue feeling amazing is not a great gauge of how society is actually supporting your self-expression and flourishing. Sheryl Sandberg’s perpetually controversial Lean In, which focuses on how women can make changes to achieve greater success in the workplace, is another example of empowerment feminism.

Welcher Feminismus setzt eigentlich nicht „Feelings“ an erste Stelle?

Commodity feminism: A variety of feminism that co-opts the movement’s ideals for profit. Ivanka Trump has been accused of peddling this brand of feminism, using her #WomenWhoWork campaign to sell her eponymous lifestyle brand.

Keine „echten Feministinnen“, sondern solche, die nur Profit machen wollen. Damit ganz anders als die Feministinnen auf staatlich bezahlten Stellen, die möglichst hohe Bedrohungslagen brauche um ihre Stelle zu rechtfertigen

Equity feminism (conservative feminism): Christina Hoff Sommers, a resident scholar at the conservative American Enterprise Institute, is a champion of what she calls „equity feminism.“ In her view, „equity feminism“ is focused on legal equality between men and women, while „gender feminism“ focuses on disempowering women by portraying them as perpetual victims of the patriarchy. In the words of President Trump’s advisor Kellyanne Conway: “I look at myself as a product of my choices, not a victim of my circumstances, and that’s really to me what conservative feminism, if you will, is all about.”

Eine interessante Vermischung, weil Equity Feminismus aus meiner Sicht nicht konservativ sein muss. Aber aus Sicht von Feministinnen ist eine Ablehnung der Opferrolle gleichzusetzen mit einem Verbleiben in der Opferrolle und/oder einem Zuarbeiten zum Patriarchat. Also konservativ.

Waves of feminism
*Some feminist scholars are moving away from „waves“ since it can give the appearance that feminists aren’t always actively fighting inequality. But if you see them, here’s generally what they’re referring to:

First wave feminism: Kicked off with the 1848 Seneca Falls Convention to discuss the „social, civil, and religious condition of woman“ and continued into the early twentieth century. It culminated in 1920 with the passage of the 19th amendment — giving women the right to vote.

Second wave feminism: Began in the 1960s and bloomed in the 1970s with a push for greater equality. Think Gloria Steinem, Dorothy Pitman Hughes, Betty Friedan. It was marked by huge gains for women in legal and structural equality.
Third-wave feminism: Beginning in the 1990s, it looked to make feminism more inclusive, intersectional and to allow women to define what being a feminist means to them personally. Also, Buffy.

Hatte ich hier etwas zu geschrieben

Wer will kann gerne auch die Begriffe einmal in den Kommentaren durchgehen.