Don Alphonso hat analysiert, wer alles bei dem letzten feministischen Netzwerk zum „Frauenkampftag“ dabei war und die Berufe waren sehr ungleichmäßig verteilt:
120 Beteiligte können gegen ihre Universitäten und Schulen streiken. Eine stichprobenartige Recherche ergab, dass viele dieser Personen Gender, Journalismus, Politologie und Sozialwissenschaften studieren. Es könnte also zu schlecht belegten Seminaren jenseits der MINT-, Jura-, Medizin- und Wirtschaftsfächer kommen. […]
Damit sind über 75% der Teilnehmerinnen übrigens in Berufen und Tätigkeiten, die nicht wirklich das repräsentieren, was man gemeinhin als “Wirtschaftsstandort Deutschland” bezeichnen würde. Danach kommt ein starker Einbruch bei den Berufsgruppen zu dem, was man gemeinhin als “echte Berufe” bezeichnen würde. 12 Lehrer, 9 ITler – die übrigens mit einer hohen Männerquote – 7 Juristen, 5 Krankenschwestern, und 2 Ärzte. Hinter Berufen des “Projektmanagements” kann sich viel verstecken, die 5 Kirchenmitarbeiter dienen m.W. nach Gott, 4 Angestellte und 3 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes können tatsächlich streiken. Dazu gibt es unter anderem Modedesigner, Yogalehrer, 2 Personen aus dem Personalmanagement, 2 Köchinnen, Buchhaltung und Leute, die sich CEO nennen – in Firmen, die lediglich sie selbst sind. Es gibt 1 Ökonomin und 1 Kauffrau und 2 – von mir übrigens sehr geschätzte – Sexarbeitaktivistinnen. Und 1 Maschinenbauerin.
Nachdem hier bereits aufgedeckt worden ist, dass die Mädchenmannschaft rassistisch, behindertenfeindlich und transphob ist und von feministischer Seite auch bereits als Rape Culture Förderer und Vergewaltigungsverharmloser bezeichnet worden sind, scheint mir nun, dass auch diese Zusammensetzung darauf schließen lässt, dass der Feminismus ein Problem hat:
Denn bekanntlich lässt die Struktur einer Gruppe Rückschlüsse darauf zu, wer dort diskriminiert wird. Das sieht man beispielsweise an der Wirtschaft, in der Männer in den passenden Bündnissen sind und Frauen diskriminiert werden. Dennoch scheint es dem Feminismus nicht zu gelingen gerade die Frauen mit einzubeziehen, die erfolgreich in Männerbereiche eingebrochen sind, dabei müssten gerade diese am ehesten wissen, welcher Sexismus herrscht und würden am meisten von einem Feminismus profitieren. Es kann also nur daran liegen, dass im Feminismus Frauen mit diesen Berufen nicht hinreichend angesprochen werden und sie daher wegen dieser Diskriminierung diese Bereiche meiden.
Leider also auch im Feminismus wieder Diskriminierung. Frauen in den Naturwissenschaften haben es anscheinend nirgendwo leicht.
Im übrigen verweise ich noch auf einen Kommentar unter dem Artikel von mitm zu feministischen Bündnissen:
Nach meinem Eindruck geht es vor allem darum, für unsere Volkvertreter (genaugenommen für die Grünen und SPDlerinnen) eine zitierfähige Show abzuliefern. D.h. all die Schwesigs können ihre feministische Politik durch die kochende Seele des Volkes rechtfertigen, indem sie auf diese Aktionen verweisen. Womöglich fallen sie sogar selber auf dieses Astroturfing herein. So oder so werden die Organisatorinnen solcher Aktionen dadurch zu wissenschaftliche Expertinnen in Genderfragen und bekommen daher bei nächster Gelegenheit einen Job, z.B. in einer Expertenkommission, die Feminismusministerin Schwesig darin bestätigt, daß ihre Politik alternativlos ist. Manus manum lavat.
(Link von mir ergänzt)
In der Tat scheint mir das ein wesentliches Element zu sein: Es werden möglichst viele Namen von Leuten, die eh schon feministisch Aktiv sind in ein Bündnis gepackt, damit man es als „Volksbewegung“ ausgeben kann, die Leute erhalten dadurch wiederum eine bestimmte „Wichtigkeit“ als Gegenleistung, weil sie ja eben Vorreiter der Bewegung sind.
Und wie ist es mit Computerwissenschaft?
http://scilogs.spektrum.de/hlf/informatik-ist-computerwissenschaft-ist-nicht-informatik/
also “Informatics”, und dem wörtlich als Computerwissenschaft übersetzbaren “Computer Science”
Immer da wo große neue Entdeckungen stattfinden, manchmal zuhause im stillen Kämmerlein oder der Garage, sind die Frauen eher Mangelware?!
Nur beim Computerchip haben sie die Brust eine Länge vorn:
Hat doch eine Frau den ARM-chip erfunden?
https://en.wikipedia.org/wiki/Sophie_Wilson
Denkste: Sophie Wilson FRS FREng[5] (born Roger Wilson in Leeds, England, in 1957) is a British computer scientist and software engineer. Wilson designed the Acorn Micro-Computer, the first of a long line of computers sold by Acorn Computers Ltd, including its programming language BBC BASIC.[6] Wilson later designed the instruction set of the ARM processor, which became the de facto model used in 21st century smartphones
Computer Science heißt übersetzt „Berechnungswissenschaft“ und das ist tatsächlich sehr präzise die Beschreibung des Faches.
„Berechnerwissenschaft“
[/klugschiss]
Mein Frau hat zwei Semester Bakteriologie studiert, angeblich auf Wunsch ihres Vaters (Mathelehrer) hin. Dann hat sie gemerkt, dass das nichts für sie ist und ist auf Pädagogik und Psychologie umgestiegen.
Heute arbeitet sie als Kindergärtnerin und Psychologin, soweit ich sehe recht zufrieden.
Was sagt uns das?
Nix und alles sagt es uns …
„Der Grund dafür, dass Menschen mit dem Merkmal A in der Gruppe der B einen geringeren Anteil haben als in der Gesamtbevölkerung, liegt in Diskriminierung“ ist als feministisches Axiom so nicht vollständig.
Es muss noch eingeschränkt werden durch „A = Frauen, die die Sprechende mag“ und „B ∈ Gruppen, die von Männern geschaffen und überwiegend besetzt sind.“
Die Beobachtung, dass im Feminismus unterverhältnismäßig wenige Naturwissenschaftlerinnen zu finden sind, scheitert an beiden Kriterien, als Diskriminierung gesehen zu werden.
Die geringe Beteiligung von MINT-lerinnen an diesem feministischen Netzwerk liegt m.E. daran, dass MINT-lerinnen größtenteils mit dem ganzen Femikram nichts zu tun haben wollen.
Wir MINT-lerinnen sind es gewohnt, rationaler und objektiver zu denken, so dass unbelegte Femi-Parolen wie „Diskriminierung“ nicht kritklos geglaubt werden.
https://auschfrei.wordpress.com/?s=MINT
Mit den wenigen MINT-lerinnen, die sich selbst als Feministin bezeichnen, kann man i.A. sogar einigermaßen sachlich und vernünftig reden.
OT: Euch allen einen wunderschönen π-Tag!
kann man i.A. sogar einigermaßen sachlich und vernünftig reden.
Gefällt mir und ich will das doch sehr hoffen um nicht noch meinen letzten Glauben an die Menscheit zu verlieren.
Es gibt sie tatsächlich die Diskriminierung: Unter Feministinnen ist es ein gängiges Klischee, dass MINTler sich nicht für Politik, Gleichberechtigung etc. interessieren. Und ich als einzige MINT Studentin bei uns in der Uni im Frauenprojektbereich hatte schon oft gegen dieses Klischee anzukämpfen.
Und ja, es gab auch Situationen, in denen ich mich tatsächlich diskriminiert gefühlt habe…
„Und ja, es gab auch Situationen, in denen ich mich tatsächlich diskriminiert gefühlt habe“
Da es sehr wenige Menschen gibt, die ein stärker ausgeprägtes In-/Outgroup Denken haben als Feministinnen, wird das hier keinen überraschen.
@ Miria
Was hast Du denn im Frauenprojektbereich an Eurer Uni so in Sachen Gleichberechtigung getrieben oder treiben wollen? Welche Projekte waren beispielsweise Gleichberechtigungsprojekte oder sollten es werden, dort an Eurer Uni?
@DDBZ:
Wir haben Veranstaltungen (Podiumsdiskussionen, Lesungen, etc.) organisiert, um andere auf gewisse Dinge aufmerksam zu machen. Außerdem einmal in der Woche ein offenes Cafe mit Diskussionsrunde zu jeweils einem Thema aus dem Gebiet.
Weibliche Musiker und DJs unterstützt. Anlaufstelle für Studentinnen, wenn sie irgendwelche Problem hatten (z.B. sexuelle Belästigungen, sexistischer Prof. etc.), hier vermittelt.
Und noch viele Dinge, die mir gerade vermutlich nicht alle einfallen.
@ Miria
Nochmal, was genau habt ihr in Sachen Gleichberechtigung gemacht?
Waren die Frauen an Deiner Uni NICHT gleichberechtigund wenn ja,welche Rechte hatten die im Gegensatz zu Männern nicht?
@DDBZ:
Wenn eine Frau das Problem hat, dass ein Prof. sie aus Prinzip anders bewertet, weil sie nicht auf seine schmierigen Anmachen eingeht, dann ist das nicht gleichberechtigt – auch wenn es auf dem Papier anders steht!
Sie haben, wie das bei Frauen so üblich ist, geschwatzt und getratscht, und, wie das bei Feministen üblich ist, einen auf Opfer gemacht, und sich dabei wichtig gefühlt.
Auf jeden Fall waren das alles total wichtige Dinge, so wichtig, dass sich Miria gar nicht an alle erinnern kann 😁
@ Miria
Dann kannst Du mir sicher konkrete Fälle nennen, wo es auch offizielle Akten über solche Vorfälle gibt? Mit Beweisen und so Zeug?
Frauenprojektbereich? Ernsthaft? Was für ein Kindergarten.
Meine Frau ist Biologin, hat einen Dr. rer. nat., ist Leiterin einer zugegebenermassen kleinen Abteilung in einer mittelgrossen Pharmafirma, und gibt einen unfassbar grossen Fick auf Feminist*innen. Wie alle ihre Kolleginnen,
Vermutlich ist es ihr Privileg als weisse cis-female, der sisterhood zu entsagen.
Ich wüsste auch von keiner _einzigen_ unserer (bin Biologe an einer Uni) Kommilitoninnen und Kolleginnen, die sich für feministische Ziele engagieren würde. Auch keinen einzigen weiblichen Prof oder PostDoc in in unserem Biologie-Department, der sich für „sowas“ interessieren würde. Auch unsere weiblichen Doktoranden (ca 50%) arbeiten lieber produktiv für ihr Geld bzw. ihre Promotion.
Von diesen MINT-gebildeten Frauen in unserem Bekannten- und Kollegenkreis (n>50) haben nur die wenigsten jemals etwas über Poststrukturalismus oder kritische Theorie gehört.
In der Bio ist der Frauenanteil nämlich bis zur PostDoc-Ebene bestimmt 50%, was witzig ist, denn trotzdessen gibt es Stipendien nur für Frauen. Danach bekommen viele Frauen „auf dem letzten Drücker“ noch Kinder, und dann ist erstmal freiwillig Karrierepause. Daher ist der Anteil auf Profebene nur noch so 30%. Bei dem Wort „freiwillig“ würden viele Feminist*innen wohl Schnappatmung bekommen, ist aber so. Meiner Erfahrung nach.
Ich muss also für die Frauen in der Biologie eine Riesenlanze (höhö) brechen, da gibts mEn kaum SchwurblerInnen oder solche, die einem mit dem Femi-Scheiss nerven. Mindestens im Bereich der „echten“ life sciences, also Spass mit Pipetten. Wie es in der beobachtenden Zoologie oder bei den Delphinschwimmern so aussieht, kA.
Würde man Biologie-Frauen. Biologie-Männer, Soziologie-Frauen und Soziologie-Männer anhand wichtiger Lebenseinstellungen clustern, ich würde meinen Arm drauf verwetten, daß der Diskriminator hier entlang Biologie/Soziologie laufen würde, nicht entlang Frau/Mann.